„Schule - Wirtschaft/ Arbeitsleben“ - Das Programm "Schule ...
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2 Vorträge<br />
2.1 Herr Dr. Wilfried Kruse: "<strong>Schule</strong> und dann?<br />
Der Übergang in Ausbildung und Arbeit als<br />
kooperative Aufgabe"<br />
Vorträge/ 2.1 Herr Dr. Wilfried Kruse:<br />
<strong>„<strong>Schule</strong></strong> und dann? Der Übergang in Ausbildung und Arbeit als Kooperative Aufgabe“<br />
Vortrag von Dr. Wilfried Kruse,<br />
Landesinstitut Sozialforschungsstelle Dortmund,<br />
gehalten im Rahmen des 5. Workshops des <strong>Programm</strong>s<br />
<strong>Schule</strong> - <strong>Wirtschaft</strong>/ Arbeitsleben am 27. November 2006 in Bielefeld 1<br />
Guten Morgen, meine Damen und Herren,<br />
ich schließe unmittelbar an die einleitenden Worte von Herrn Famulla an, die deutlich machten, dass die<br />
Problematik des Übergangs sehr komplex ist. Deswegen kann ich im Folgenden hier nur eine bestimmte<br />
Schneise für die Diskussion öffnen. Möglicherweise kommen viele Aspekte, die Sie für wichtig halten,<br />
dabei nicht oder nicht ausreichend vor.<br />
Wenn man die Frage aus dem Titel noch mal aufnimmt: <strong>„<strong>Schule</strong></strong>, was dann?“, dann kann man unter dem<br />
Gesichtspunkt von Übergang in die Arbeitswelt sagen „es kommt die Stunde der Wahrheit“. Dann nämlich<br />
kommt die Überprüfung, ob alles, was an Berufsorientierung, Vorbereitung gemacht worden ist, den<br />
Jugendlichen überhaupt irgendwie dabei hilft, in die Arbeitswelt einzusteigen, eine Perspektive zu entwickeln,<br />
ihr Leben in die Hand zu nehmen. <strong>Das</strong> heißt: Wir haben es tatsächlich mit einem sehr ernsten<br />
Schritt zu tun, der über die persönliche Perspektive, über die Lebenschancen vieler Menschen entscheidet.<br />
In diesem Zusammenhang taucht jetzt sehr häufig der Begriff „Übergangsmanagement“ auf: Betrachtet<br />
man diesen Begriff und sieht seine Konjunktur und Beliebtheit, dann hat das zwei Aspekte, die ich gerne<br />
vorab noch mal erwähnen würde.<br />
Mehr als Management<br />
Ein Aspekt des Übergangsmanagements ist eben: Management. Dieses Wort, suggeriert, es handle sich<br />
um ein technisches oder ein methodisches Defizit, das im Vordergrund steht. Es impliziert: Würde man<br />
den Übergang besser managen, dann liefe alles viel besser! <strong>Das</strong> ist vermutlich auch so, aber führt nicht<br />
zum Kern des Problems.<br />
Hinter der sich vervielfältigenden Rede von Übergangsmanagement scheint eine wachsende Einsicht zu<br />
stehen – obwohl diese oftmals noch nicht so deutlich formuliert wird –, dass sich der Übergang von der<br />
<strong>Schule</strong> in die Arbeitswelt in unserer Gesellschaft ganz grundlegend verändert hat. Und zwar nicht nur<br />
zyklisch konjunkturell, sondern vermutlich auf Dauer und mit einschneidenden Konsequenzen. Dennoch<br />
gehen viele Menschen in unserer Gesellschaft – Politiker, Eltern, Akteure im Übergang, vor allem aber<br />
Jugendliche – noch von einem Übergang aus, der sich an einem „klassischen“ Modell orientiert. Dieses<br />
Modell sieht so aus: nach der <strong>Schule</strong> tritt man in eine Berufsausbildung ein, aus der man in eine (qualifi-<br />
1 Leicht überarbeitete Fassung des Mitschnitts.<br />
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