Elsestifte - Gemeinde Kirchlengern
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14<br />
DIE<br />
REPORTAGE<br />
Beim Obstbaumschnitt<br />
Gaudi im Spessart<br />
Die Freizeitgärtner mit und ohne Garten interessiert auch noch<br />
heute alles, was mit der Natur in unserem direkten Umfeld zu tun<br />
hat, von „A“ wie Apfelbäumchenpflanzen bis „Z“ wie Zwiebelkuchen,<br />
wie es in dem zum 70-jährigen Bestehen erschienenen Flyer<br />
heißt. Diese Interessen haben auch stets die Vorsitzenden des<br />
Vereins vertreten: seit 1937 Hauptlehrer Heinrich Meyer, 1950<br />
Hauptlehrer Heinrich Große-Wortmann, 1953 Bernhard Schröder,<br />
1956 Hermann Meyer, 1961 Paul-Gerhard Strathmann, 1964<br />
Horst Teilkemeier und seit 1988 Erwin Schulz.<br />
Teilkemeier erinnert sich an die Zeit: „Ich war noch keine 30 Jahre<br />
als ich Vorsitzender wurde, die meisten waren über 50 und<br />
älter. Da wurde auch noch platt gesprochen. Damals gingen die<br />
Leute in den Verein, um sich Düngemittel zu besorgen oder eine<br />
Kartoffelkäferspritze zu leihen. Das hatte rein praktische Erwägungen.“<br />
Und da gab es Großereignisse. Für einen Blumenkorso<br />
der Garten- und Blumenfreunde Ennigloh wurden 15.000 Blüten<br />
zusammengeholt und auf dem Hof Böckelmann geklebt. Natürlich<br />
wurden auch die runden Geburtstage des Vereins gebührend<br />
gefeiert, meist zwei Tage lang und mit großen Ausstellungen.<br />
Um Nachwuchs bemüht<br />
G a r t e n b a u v e r e i n<br />
Was hat Boßeln mit dem Gartenbau zu tun? Richtig,<br />
gar nichts, es sei denn, man stellt dabei fest,<br />
dass mal wieder der Wegeseitengraben gemäht<br />
und gereinigt werden müsste. Aber Spaß beiseite.<br />
Der Gartenbauverein Südlengern lässt sich in<br />
jedem Jahr etwas Neues einfallen, um seine Mitglieder<br />
an den Verein zu binden und auch neue<br />
anzulocken. Das kann nicht mehr allein durch<br />
fachspezifische Veranstaltungen geschehen, sondern<br />
muss auf gesellschaftlichem Gebiet ergänzt<br />
werden. Zwar hat der Verein heute noch rund 120<br />
Mitglieder, aber wie in vielen anderen Vereinen<br />
in <strong>Kirchlengern</strong> auch mangelt es am Nachwuchs.<br />
So gibt es nur wenige Mitglieder unter 50 Jahren,<br />
ab 60 geht die Pyramide dann steil nach oben.<br />
Gleichwohl, der aktive Verein gibt nicht auf und<br />
hält nach wie vor ein attraktives Angebot bereit.<br />
Die Gründung des Gartenbauvereins Südlengern<br />
im Jahre 1937 fiel in eine denkbar ungünstige Zeit.<br />
Als Hauptlehrer Heinrich Meyer, August Breitenbürger,<br />
Bruno Buchholz, Bernhard Schröder und<br />
Karl Tiemann, um hier nur einige Namen zu nennen,<br />
den Gartenbauverein Südlengern aus der<br />
Taufe hoben, konnten sie nicht ahnen, wie lange<br />
diese zarte Pflanze brauchen würde, um richtig leben<br />
und gedeihen zu können. In den Gründungsjahren<br />
und auch nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
hatte der Verein nur wenige Mitglieder. In den<br />
Kriegsjahren kam das Vereinsleben sogar gänzlich<br />
zum Erliegen. Erst als auch im heimischen Raum<br />
der Wiederaufbau nach dem Kriege abgeschlossen<br />
war und sich die Menschen zunehmend wieder<br />
um andere Dinge kümmern konnten, spürte<br />
auch der Gartenbauverein Südlengern Aufwind.<br />
Seit 1965 stiegen dann kontinuierlich die Mitgliederzahlen,<br />
dank einer guten Idee und eines regen<br />
Vereinslebens.<br />
S ü d l e n g e r n<br />
Seit 1937 ist viel geschehen. Mehrfach musste<br />
auch das Vereinslokal gewechselt werden: Buddenberg,<br />
später auch “Alter Dorfkrug”, Altentagesstätte<br />
Südlengern, Altentagesstätte <strong>Kirchlengern</strong>.<br />
Seit 1995 hat der Gartenbauverein in der<br />
AWO-Begegnungsstätte Südlengern sein Domizil<br />
gefunden und fühlt sich hier auch sehr wohl.<br />
Und auch noch heute macht der Gartenbauverein<br />
Südlengern seinen Mitgliedern ein umfangreiches<br />
Angebot, das von Fachvorträgen und -seminaren<br />
(Schnittkurse, Pflege der Obstbäume am<br />
Schnathofweg) über Ausflüge, Wanderungen und<br />
Fahrradtouren bis hin zu geselligen Veranstaltungen<br />
(Grünkohlessen, Boßelturnier, Adventsfeier)<br />
reicht. In sich haben es immer die Drei-Tagesfahrten,<br />
die zuletzt in den Spessart und in 2011 in den<br />
Spreewald führten. Insgesamt 15 Jahre lang gab<br />
es Kaffeefahrten für die Damen, die einen Großteil<br />
der Mitglieder stellen und bei gemeinsamen<br />
Aktionen ihren Mann stehen. Bis die männlichen<br />
Mitglieder fragten: Und was machen wir? Die erste<br />
Fahrt führte in den Lehrgarten nach Burgsteinfurt,<br />
die zweite nach Recke zum Boßeln. Horst<br />
Teilkemeier: „Das hat so viel Spaß gemacht, dass<br />
wir gleich zweimal hingefahren sind. Dann haben<br />
wir das übernommen und auch bei uns eingeführt.<br />
Mit Erfolg wie die inzwischen 5. Auflage in<br />
diesem Jahr bewiesen hat.“<br />
Aber auch bei den Veranstaltungen der anderen<br />
Vereine in Südlengern steht der Gartenbauverein<br />
nicht abseits. Er beteiligt sich an der Umweltaktion<br />
der SPD, am Holskenball der Feuerwehr, am<br />
Maibaumfest, am Erntedankfest und an den Ferienspielen,<br />
wo beim „Spiel ohne Grenzen“ die<br />
Kinder aus Südlengern mit abwechslungsreichen<br />
Spielen beschäftigt und unterhalten werden.<br />
Boßeln auf Südlengerns Wegen<br />
Kahnfahrt im Spessart<br />
Boßelkugel auf Abwegen<br />
Darüber hinaus gehört der Gartenbauverein neben dem Obst-<br />
und Gartenbauverein Herford, dem Gartenbauverein Spenge,<br />
dem Obst- und Gartenbauverein Lenzinghausen, den Blumen-<br />
und Gartenfreunden Ost-/Westkilver, dem Gartenbauverein Hunnebrock-Hüffen-Werfen<br />
und den Garten- und Blumenfreunden<br />
Bünde-Ennigloh der Arbeitsgemeinschaft der Gartenbauvereine<br />
im Kreis Herford an. Die Mitglieder treffen sich zweimal im Jahr<br />
zum Fachsimpeln und auch zum Kaffeetrinken. Südlengerns Vorsitzender<br />
Erwin Schulz: „Von der Kommunikation bei diesen Treffen<br />
profitieren alle Mitglieder.“<br />
Daneben gibt es noch den Landesverband, der die Ziele vorgibt,<br />
hinter denen auch die Mitglieder des Gartenbauvereins Südlengern<br />
stehen. Aber die Gartenkultur, die Landespflege und die<br />
Ortsverschönerung sind nicht alles. Schulz: „Bei aller Bildungsarbeit<br />
auf dem Gebiet der Gartenkultur, den Fachvorträgen und der<br />
Fachsimpelei, die auch schon mal ganz schön nerven kann, darf es<br />
auch mal etwas Schönes sein, vielleicht ein Reisebericht oder eine<br />
gesellige Veranstaltung. Glauben Sie nur nicht, dass bei uns nur<br />
gelernt wird oder es immer bierernst zugeht.“<br />
REPORTAGE<br />
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