910 - Philipp Schuster
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Überhaupt ist zu sagen, dass der Großteil der<br />
Bevölkerung Bratislavas uns Skateboardern sehr<br />
tolerant gegenüber steht. Bis auf wenige Plätze<br />
gibt es kaum Stress und selbst dort kann man<br />
sich meistens mit der richtigen „Überredungskunst“<br />
eine Freikarte verschaffen. So geschehen<br />
einigen Bekannten im Sommer letzten Jahres auf<br />
einem Friedhof und Kriegerdenkmal zu Ehren<br />
der Sowjetsoldaten. Dies ist ein Marmorplatz von<br />
riesigem Ausmaß, an dem es beinahe unmöglich<br />
ist, sich mit dem Brett auszutoben, außer man<br />
stimmt den aufbrausenden Wachmann mit einer<br />
Flasche Hochprozentigen zufrieden. Jeder muss<br />
für sich entscheiden, ob er das moralisch mit sich<br />
vereinbaren kann.<br />
Den ersten Aufenthalt in Bratislava erlebte nicht<br />
nur ich mit gemischten Gefühlen. Die Nähe zu<br />
Wien und die befremdende Andersartigkeit haben<br />
uns wirklich verblüfft. Trotz des Wirtschaftsaufschwungs<br />
der Slowakei und insbesondere<br />
Bratislavas sieht man der Stadt die schon längst<br />
vergangene hermetische Abgrenzung dem<br />
Westen gegenüber noch immer deutlich an.<br />
Dennoch: Eine Reise nach Bratislava zahlt sich<br />
für jeden Wiener Skateboarder auf alle Fälle aus!<br />
Abgesehen davon, dass das Preisniveau eklatant<br />
niedriger ist als in Österreich, ist es nun mal die<br />
geringe Entfernung und die Spotvielfalt, die diese<br />
Stadt für uns derart attraktiv macht. Man sollte<br />
sich einfach nur vor Augen halten, wie oft man<br />
in Wien längere Fahrten auf sich nimmt bzw.<br />
nehmen muss, um von A nach B zu kommen.<br />
Dann erscheint einem Bratislava gleich noch<br />
ein Stückchen näher! Ich bin der felsenfesten<br />
Überzeugung, dass es kaum jemanden gibt, für<br />
den sich die einstündige Hin- und Rückreise nicht<br />
ausgezahlt hat.<br />
Braňo MRVÁŇ flip 50-50