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Umsetzung des IfSG in Kindereinrichtungen - Ennepe-Ruhr-Kreis

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ENNEPE-RUHR-KREIS<br />

Gesundheitsamt<br />

Gesundheitsaufsicht und gesundheitlicher Umweltschutz<br />

Das Infektionsschutzgesetz (<strong>IfSG</strong>)<br />

<strong>Umsetzung</strong> <strong>des</strong> <strong>IfSG</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen<br />

Die Gesundheitsaufsicht<br />

Das Sachgebiet Gesundheitsaufsicht und<br />

gesundheitlicher Umweltschutz <strong>des</strong> Gesundheitsamtes<br />

ist neben dem K<strong>in</strong>der- und jugendärztlichen<br />

Dienst Ihr Ansprechpartner <strong>in</strong><br />

allen Fragen zum Infektionsschutzgesetz<br />

bzw. zur Hygiene <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung.<br />

Aufgaben der Gesundheitsaufsicht s<strong>in</strong>d die<br />

Verhütung und Bekämpfung übertragbarer<br />

Krankheiten, die Hygieneüberwachung von<br />

Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen und die gesundheitstechnische<br />

und umwelthygienische<br />

Beratung.<br />

Die Hygieneüberwachung und Verhütung und<br />

Bekämpfung übertragbarer Krankheiten umfasst<br />

u.a. die<br />

• Hygienische Überwachung von Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen,<br />

z.B.<br />

­ Schulen<br />

­ K<strong>in</strong>dergärten<br />

­ Altenheime<br />

­ E<strong>in</strong>richtungen für Beh<strong>in</strong>derte<br />

• Meldung von Infektionserkrankungen gemäß Infektionsschutzgesetz<br />

(<strong>IfSG</strong>)<br />

• Überwachung der Tr<strong>in</strong>k- und Brauchwasseranlagen<br />

sowie Haus<strong>in</strong>stallationen gemäß Tr<strong>in</strong>kwasserverordnung<br />

(Tr<strong>in</strong>kwV)<br />

• Überwachung der hygienischen Anforderungen<br />

von Schwimm- und Badebeckenwasser<br />

• Durchführung von Belehrungen für Personen im<br />

Lebensmittelbereich gemäß <strong>IfSG</strong><br />

• Tuberkulosefürsorge.<br />

H<strong>in</strong>zu kommen Aufgaben im Bereich der gesundheitstechnischen<br />

und umwelthygienischen<br />

Beratung wie<br />

• Überwachung der öffentlichen Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung<br />

• Krankenhausaufsicht<br />

• Prüfung von öffentlichen Bauvorhaben<br />

• Gefährdungsabschätzung von Altlasten<br />

• Genehmigungsverfahren gemäß Bun<strong>des</strong>immissionsschutzgesetz<br />

(BImSchG)<br />

UMSETZ~1.DOC<br />

• Gesundheitlicher Umweltschutz, Umweltmediz<strong>in</strong>,<br />

Innenraumlufthygiene.<br />

E<strong>in</strong>führung<br />

Zum Jahreswechsel 2000/2001 wurde das<br />

Bun<strong>des</strong>seuchengesetz (BSeuchG) durch das<br />

Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von<br />

Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz-<strong>IfSG</strong>)<br />

vom 20.07.00 (BGBl.<br />

I. S.1045), zuletzt geändert am 5.11.2001<br />

(BGBl. S. 2969) abgelöst. Hieraus ergeben<br />

sich e<strong>in</strong>e Vielzahl von neuen Aufgaben und<br />

Maßnahmen, die den Bürger und öffentliche<br />

E<strong>in</strong>richtungen zum Teil direkt betreffen, wie<br />

z.B.:<br />

• Ermittlung und Aufklärung bei Infektionserkrankungen,<br />

• E<strong>in</strong>leiten von Maßnahmen, um e<strong>in</strong>e mögliche<br />

Infektionskette zu unterbrechen,<br />

• Aufarbeiten der Daten und Weiterleiten<br />

an die oberen Gesundheitsbehörden,<br />

• Präventivmaßnahmen wie Aufklärung,<br />

Schulung und Vortragsveranstaltungen<br />

• Belehrung von Personen im Lebensmittelbereich<br />

gemäß <strong>IfSG</strong>.<br />

Für K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen ist vor allem der 6.<br />

Abschnitt <strong>des</strong> Gesetzes „Zusätzliche Vorschriften<br />

für Schulen und sonstige Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen“<br />

mit den folgenden Paragraphen<br />

wichtig:<br />

§ 33 Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

§ 34 Gesundheitliche Anforderungen, Mitwirkungspflichten,<br />

Aufgaben <strong>des</strong> Gesundheitsamtes<br />

§ 35 Belehrung für Personen <strong>in</strong> der<br />

Betreuung von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />

§ 36 E<strong>in</strong>haltung der Infektionshygiene.<br />

Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen im S<strong>in</strong>ne dieses<br />

Gesetzes s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>richtungen, <strong>in</strong> denen überwiegend<br />

Säugl<strong>in</strong>ge, K<strong>in</strong>der oder Jugendliche<br />

betreut werden. Hierunter fallen <strong>in</strong>sbesondere<br />

K<strong>in</strong>derkrippen, K<strong>in</strong>dergärten, K<strong>in</strong>dertages-


Gesundheitsaufsicht und gesundheitlicher Umweltschutz Seite: 2<br />

<strong>Umsetzung</strong> <strong>des</strong> <strong>IfSG</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen<br />

stätten, K<strong>in</strong>derhorte und ähnliche E<strong>in</strong>richtungen<br />

(§ 33 <strong>IfSG</strong>).<br />

Die weiteren Inhalte und Aussagen <strong>des</strong> Gesetzes<br />

werden mit den folgenden Fragen<br />

beantwortet.<br />

Die Fragen und Antworten beziehen sich <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie auf die <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtung<br />

betreuten K<strong>in</strong>der. Die Meldepflicht und der<br />

Ausschluss von Kontaktpersonen ist aber<br />

auch auf die im K<strong>in</strong>dergarten tätigen Mitarbeiter<br />

zu übertragen.<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen fragen – Das Gesundheitsamt<br />

antwortet<br />

1. Mit welchen Erkrankungen darf e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>d den K<strong>in</strong>dergarten nicht besuchen?<br />

S<strong>in</strong>d K<strong>in</strong>der gemäß § 34 (1) <strong>IfSG</strong> an<br />

1. Cholera<br />

2. Diphtherie<br />

3. Enteritis durch enterohämorrhagische<br />

E. coli (EHEC)<br />

4. virusbed<strong>in</strong>gtem hämorrhagischen<br />

Fieber<br />

5. Haemophilus <strong>in</strong>fluenzae Typ b-<br />

Men<strong>in</strong>gitis<br />

6. Impetigo contagiosa (ansteckende<br />

Borkenflechte)<br />

7. Keuchhusten<br />

8. ansteckungsfähiger Lungentuberkulose<br />

9. Masern<br />

10. Men<strong>in</strong>gokokken-Infektion<br />

11. Mumps<br />

12. Paratyphus<br />

13. Pest<br />

14. Poliomyelitis (K<strong>in</strong>derlähmung)<br />

15. Scabies (Krätze)<br />

16. Scharlach oder sonstigen Streptococcus<br />

pyogenes-Infektionen<br />

17. Shigellose<br />

18. Typhus abdom<strong>in</strong>alis<br />

19. Virushepatitis A oder E<br />

20. W<strong>in</strong>dpocken<br />

21. Läuse oder Nissenbefall<br />

erkrankt oder <strong>des</strong>sen verdächtig, dürfen<br />

sie die E<strong>in</strong>richtung nicht besuchen und<br />

an Veranstaltungen der Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtung<br />

nicht teilnehmen, bis<br />

nach ärztlichem Urteil 1 e<strong>in</strong>e Weiter-<br />

1 Das ärztliche Urteil ist nicht zw<strong>in</strong>gend als schriftliches Attest<br />

erforderlich, e<strong>in</strong>e mündliche Aussage kann ausreichend se<strong>in</strong>.<br />

verbreitung der Krankheit oder der<br />

Verlausung durch sie nicht mehr zu<br />

befürchten ist.<br />

Dies gilt auch für K<strong>in</strong>der, die das 6. Lebensjahr<br />

noch nicht vollendet haben<br />

und an <strong>in</strong>fektiöser Gastroenteritis erkrankt<br />

oder <strong>des</strong>sen verdächtig s<strong>in</strong>d.<br />

Ausscheider von<br />

1. Vibrio cholerae O 1 und O 139<br />

2. Corynebacterium diphteriae, Tox<strong>in</strong><br />

bildend<br />

3. Salmonella Typhi<br />

4. Salmonella Paratyphi<br />

5. Shigella sp.<br />

6. enterohämorrhagischen E. coli<br />

(EHEC)<br />

dürfen nur mit Genehmigung <strong>des</strong> Gesundheitsamtes<br />

und unter Beachtung<br />

der gegenüber dem Ausscheider und<br />

<strong>des</strong> K<strong>in</strong>dergartens verfügten Schutzmaßnahmen<br />

Räume der K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtung<br />

betreten und an Veranstaltungen<br />

der E<strong>in</strong>richtung teilnehmen (§ 34<br />

(2) <strong>IfSG</strong>).<br />

2. Wann darf e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er der o.g.<br />

Erkrankungen den K<strong>in</strong>dergarten<br />

wieder besuchen?<br />

Die Wiederzulassung <strong>in</strong> Schulen, K<strong>in</strong>dergärten<br />

und sonstigen Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

nach ansteckenden<br />

Krankheiten regelt das Merkblatt<br />

für Ärzte, Leitungen von Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

und Gesundheitsämter<br />

(aktualisiert: Mai 2002, Erstveröffentlichung<br />

im Bun<strong>des</strong>gesundheitsblatt<br />

05/1997) und kann im Internet<br />

unter www.rki.de 2 abgerufen werden.<br />

H<strong>in</strong>weise gibt auch die Internetseite <strong>des</strong><br />

Gesundheitsamtes <strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong>-<br />

<strong>Kreis</strong> 3 .<br />

3. Bei welchen Erkrankungen darf e<strong>in</strong><br />

Geschwisterk<strong>in</strong>d den K<strong>in</strong>dergarten<br />

nicht besuchen?<br />

2 http://www.rki.de/INFEKT/INF_A-Z/MBL/Wiederzu-<br />

lassung01.htm<br />

3 http://www.enkreis.de/html/<strong>Kreis</strong>verwaltung/Verwaltung.htm<br />

unter der Rubrik Formulare und Merkblätter/ Gesundheitsamt/Gesundheitsaufsicht<br />

oder Ämter und<br />

Informationen/Gesundheitsamt/ Gesundheitsaufsicht.


Gesundheitsaufsicht und gesundheitlicher Umweltschutz Seite: 3<br />

<strong>Umsetzung</strong> <strong>des</strong> <strong>IfSG</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen<br />

Besteht bei e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d nach ärztlichem<br />

Urteil e<strong>in</strong>e Erkrankung an oder e<strong>in</strong> Verdacht<br />

auf<br />

1. Cholera,<br />

2. Diphterie,<br />

3. Enteritis durch enterohämorrhagische<br />

E. coli (EHEC),<br />

4. virusbed<strong>in</strong>gtem hämorrhagischem<br />

Fieber,<br />

5. Haemophilus <strong>in</strong>fluenzae Typ b-<br />

Men<strong>in</strong>gitis,<br />

6. ansteckungsfähiger Lungentuberkulose,<br />

7. Masern,<br />

8. Men<strong>in</strong>gokokken-Infektion,<br />

9. Mumps,<br />

10. Paratyphus,<br />

11. Pest,<br />

12. Poliomyelitis (K<strong>in</strong>derlähmung),<br />

13. Shigellose,<br />

14. Typhus abdom<strong>in</strong>alis,<br />

15. Virushepatitis A oder E,<br />

dürfen auch die Geschwisterk<strong>in</strong>der die<br />

E<strong>in</strong>richtung nicht besuchen und an<br />

Veranstaltungen der Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtung<br />

nicht teilnehmen, bis nach<br />

ärztlichem Urteil e<strong>in</strong>e Weiterverbreitung<br />

der Krankheit durch sie nicht mehr zu<br />

befürchten ist.<br />

Kontaktpersonen können Krankheitserreger<br />

schon aufgenommen haben und<br />

dann ausscheiden, ohne selbst erkrankt<br />

zu se<strong>in</strong>. Sie dürfen die E<strong>in</strong>richtung dann<br />

nicht besuchen.<br />

4. Wie ist nach dem <strong>IfSG</strong> e<strong>in</strong>e Kontaktperson<br />

def<strong>in</strong>iert?<br />

Hierunter s<strong>in</strong>d alle Personen zu verstehen,<br />

mit denen der/die Erkrankte <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Wohngeme<strong>in</strong>schaft (§ 34 (3)<br />

<strong>IfSG</strong>) <strong>in</strong> dem Zeitraum <strong>in</strong>fektionsrelevante<br />

Kontakte hatte, <strong>in</strong> dem er/sie<br />

Krankheitserreger ausschied.<br />

Ob e<strong>in</strong> Kontakt der/<strong>des</strong> Erkrankten <strong>in</strong>nerhalb<br />

dieses Zeitraums mit e<strong>in</strong>er Person<br />

außerhalb <strong>des</strong> häuslichen Bereichs,<br />

z.B. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtung,<br />

Maßnahmen zur Infektionsverhütung<br />

oder Krankheitsfrüherkennung<br />

erfordert, ist nach den Umständen<br />

<strong>des</strong> E<strong>in</strong>zelfalles fachlich zu entscheiden.<br />

5. Welche Erkrankungen s<strong>in</strong>d meldepflichtig?<br />

Meldepflichtig s<strong>in</strong>d<br />

• Erkrankungen gemäß § 34 (1) und<br />

(2) <strong>IfSG</strong> (vgl. Frage 1)<br />

• Erkrankungen gemäß § 34 (3) <strong>IfSG</strong><br />

(vgl. Frage 3)<br />

• Das Auftreten von zwei oder mehr<br />

gleichartigen, schwerwiegenden Erkrankungen,<br />

wenn diese durch<br />

Krankheitserreger verursacht werden.<br />

6. Wann muss ich als K<strong>in</strong>dergartenleitung<br />

e<strong>in</strong>e Erkrankung melden? In<br />

welcher Form (namentlich/nicht namentlich)?<br />

E<strong>in</strong>e Erkrankung gemäß § 34 (1), (2)<br />

und (3) <strong>IfSG</strong> ist sofort nach Bekanntwerden<br />

zu melden.<br />

Nähere Angaben zu der Meldung werden<br />

je nach Art und Ausmaß der<br />

Krankheit von den Mitarbeitern <strong>des</strong> Gesundheitsamtes<br />

abgefragt. E<strong>in</strong>e namentliche<br />

Meldung ist zunächst nicht<br />

bei jeder Erkrankung erforderlich, z.B.<br />

bei W<strong>in</strong>dpocken, Scharlach, Läusen,<br />

Scabies oder Keuchhusten.<br />

Namentlich ist auf jeden Fall bei folgenden<br />

Krankheiten zu melden (vgl. § 6<br />

<strong>IfSG</strong>):<br />

• Cholera<br />

• Diphterie<br />

• virusbed<strong>in</strong>gtes hämorrhagisches<br />

Fieber<br />

• ansteckungsfähige Lungentuberkulose<br />

• Masern<br />

• Men<strong>in</strong>gokokken-Infektion<br />

• Pest<br />

• Poliomyelitis (K<strong>in</strong>derlähmung)<br />

• Typhus abdom<strong>in</strong>alis<br />

• Virushepatitis A oder E.<br />

7. An wen muss ich als K<strong>in</strong>dergartenleitung<br />

e<strong>in</strong>e Krankheitsmeldung machen?<br />

Welche Informationen werden<br />

benötigt?<br />

Die Krankheitsmeldung ist an das zuständige<br />

Gesundheitsamt, Sachgebiet<br />

Gesundheitsaufsicht, zu melden:


Gesundheitsaufsicht und gesundheitlicher Umweltschutz Seite: 4<br />

<strong>Umsetzung</strong> <strong>des</strong> <strong>IfSG</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen<br />

• für die Städte Breckerfeld, <strong>Ennepe</strong>tal,<br />

Gevelsberg, Hatt<strong>in</strong>gen,<br />

Schwelm, Sprockhövel<br />

Gesundheitsamt Schwelm:<br />

Hauptstr. 92, 58332 Schwelm<br />

Tel.: 02336-93-2449 / -2489<br />

• Für die Städte Herdecke, Wetter,<br />

Witten<br />

Nebenstelle Witten:<br />

Schwanenmarkt 5, 58452 Witten<br />

Tel.: 02302-922-232 / -233<br />

Von den Mitarbeitern <strong>des</strong> Gesundheitsamtes<br />

werden dazu krankheits- und<br />

personenbezogene Angaben erfragt,<br />

um weitere Untersuchungen anstellen<br />

und notwendige Schutzmaßnahmen<br />

veranlassen zu können (z.B. bei Masern,<br />

Mumps, Men<strong>in</strong>gokokken oder Virushepatitis<br />

A / E).<br />

8. Was hat es für Folgen, wenn ich vergessen<br />

habe, e<strong>in</strong>e Krankheit zu melden?<br />

S<strong>in</strong>n der Meldung ist es, von Seiten der<br />

Behörde ggf. notwendige Schutzmaßnahmen<br />

zu ergreifen und die Weiterverbreitung<br />

e<strong>in</strong>er übertragbaren Krankheit<br />

vorzubeugen (vgl. Frage 11).<br />

Die entsprechende Rechtsgrundlage ist<br />

§ 73 Abs. 1 Nr. 17 <strong>IfSG</strong> „Bußgeldvorschriften“.<br />

Ordnungswidrig handelt, wer<br />

vorsätzlich oder fahrlässig entgegen §<br />

34 Abs. 6 Satz 1, auch <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit Satz 2, das Gesundheitsamt nicht,<br />

nicht richtig, nicht vollständig oder nicht<br />

rechtzeitig benachrichtigt.<br />

Wer vorsätzlich e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Meldung versäumt und dadurch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />

§ 6 Abs. 1 Nr. 1 <strong>IfSG</strong> genannte Krankheit<br />

oder e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> § 7 <strong>IfSG</strong> genannten<br />

Krankheitserreger verbreitet, kann gemäß<br />

§ 74 <strong>IfSG</strong> mit Freiheitsstrafe bis zu<br />

5 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft<br />

werden.<br />

9. Wie gehe ich mit dem Verdacht auf<br />

e<strong>in</strong>e Erkrankung um? Muss e<strong>in</strong>e<br />

Krankheit erst durch e<strong>in</strong>e Diagnose<br />

gesichert se<strong>in</strong>?<br />

Liegt nach ärztlichem Urteil e<strong>in</strong> begründeter<br />

Verdacht auf e<strong>in</strong>e der o.g. Erkrankungen<br />

vor (vgl. Fragen 1 und 3),<br />

ist auch schon der Verdacht auf e<strong>in</strong>e<br />

Erkrankung an das Gesundheitsamt zu<br />

melden.<br />

Die gesicherte Diagnose auf e<strong>in</strong>e Erkrankung<br />

wird von dem diagnostizierenden<br />

Arzt oder dem Untersuchungslabor<br />

an das Gesundheitsamt gemeldet.<br />

10. Wann ist e<strong>in</strong>e Diagnose gesichert?<br />

Gemäß § 7 (1) <strong>IfSG</strong> ist jeder direkte oder<br />

<strong>in</strong>direkte Nachweis e<strong>in</strong>es Krankheitserregers<br />

zu melden, wenn der<br />

Nachweis auf e<strong>in</strong>e akute Infektion h<strong>in</strong>weist.<br />

Unter e<strong>in</strong>em direkten Nachweis e<strong>in</strong>es<br />

Krankheitserregers versteht man den<br />

mikroskopischen, kulturellen, molekularbiologischen<br />

oder immunologischen<br />

Nachweis e<strong>in</strong>es Krankheitserregers oder<br />

<strong>des</strong>sen Bestandteile.<br />

Der <strong>in</strong>direkte Nachweis e<strong>in</strong>es Krankheitserregers<br />

beruht auf dem Nachweis<br />

der spezifischen Abwehrreaktion <strong>des</strong><br />

<strong>in</strong>fizierten Menschen. In der Regel handelt<br />

es sich um den Nachweis von Antikörpern.<br />

Das Gesetz schreibt ke<strong>in</strong>e Untersuchungsmethoden<br />

vor. Ob bei unklaren<br />

Befunden zusätzliche Untersuchungen<br />

durchgeführt werden, obliegt e<strong>in</strong>zig der<br />

E<strong>in</strong>schätzung <strong>des</strong> behandelnden Arztes<br />

im E<strong>in</strong>vernehmen mit dem jeweiligen<br />

Patienten.<br />

11. Warum muss ich melden, wenn e<strong>in</strong>e<br />

gesicherte Diagnose nur durch e<strong>in</strong>en<br />

Arzt gestellt werden kann und der<br />

Arzt zur Meldung verpflichtet ist?<br />

Das Gesundheitsamt ist unabhängig<br />

von dem diagnostizierenden Arzt zu<br />

unterrichten, damit von Seiten der zuständigen<br />

Behörde die notwendigen


Gesundheitsaufsicht und gesundheitlicher Umweltschutz Seite: 5<br />

<strong>Umsetzung</strong> <strong>des</strong> <strong>IfSG</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen<br />

Schutzmaßnahmen getroffen werden<br />

können, um e<strong>in</strong>e Verbreitung übertragbarer<br />

Krankheiten entgegenzuwirken.<br />

Maßnahmen können se<strong>in</strong>:<br />

• Ermittlung und ggf. Ausschluss von<br />

Kontaktpersonen<br />

• hygienische Maßnahmen <strong>in</strong>nerhalb<br />

der E<strong>in</strong>richtung<br />

• e<strong>in</strong>geschränktes berufliches Tätigkeitsverbot<br />

für Betreuer.<br />

12. Muss ich e<strong>in</strong>e Erkrankung auch dann<br />

melden, wenn der K<strong>in</strong>derarzt sie bereits<br />

gemeldet hat?<br />

Das Gesundheitsamt sollte auch dann<br />

<strong>in</strong>formiert werden, wenn der Sachverhalt<br />

nachweislich bereits gemeldet wurde<br />

durch<br />

• den diagnostizierenden Arzt oder<br />

• das Laboratorium, das den Nachweis<br />

über den Krankheitserreger<br />

erbr<strong>in</strong>gt.<br />

13. Wie muss ich neues Personal aufklären?<br />

Gemäß § 35 <strong>IfSG</strong> s<strong>in</strong>d Arbeitgeber verpflichtet,<br />

die <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

tätigen Personen vor Beg<strong>in</strong>n<br />

ihrer Tätigkeit und anschließend regelmäßig<br />

zu belehren. Inhalt s<strong>in</strong>d die das<br />

Personal betreffenden gesundheitlichen<br />

Anforderungen und die Mitwirkungspflichten<br />

nach § 34 <strong>IfSG</strong>.<br />

Die Form der Belehrung ist nicht vorgeschrieben.<br />

Am zweckmäßigsten ist e<strong>in</strong>e<br />

Belehrung <strong>in</strong> mündlicher Form und die<br />

Aushändigung e<strong>in</strong>es Merkblattes, das<br />

<strong>in</strong>sbesondere auch Verhaltensh<strong>in</strong>weise<br />

beim Auftreten von entsprechenden<br />

Krankheiten bei den Betreuten enthalten<br />

sollte. E<strong>in</strong> Beispiel kann im Internet<br />

unter www.rki.de 4 oder von der Internetseite<br />

<strong>des</strong> Gesundheitsamtes <strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong>-<strong>Kreis</strong><br />

5 abgerufen werden.<br />

4 http://www.rki.de/INFEKT/IFSG/BELEHRUNG/<br />

IFSG35BELEHRUNG.PDF<br />

5 http://www.enkreis.de/html/<strong>Kreis</strong>verwaltung/Verwaltung.htm<br />

unter der Rubrik Formulare und Merkblätter/ Gesundheitsamt/Gesundheitsaufsicht<br />

oder Ämter und<br />

Inhalt der Belehrung sollte auch der<br />

nach § 36 (1) <strong>IfSG</strong> von der E<strong>in</strong>richtung<br />

zu erstellende Hygieneplan se<strong>in</strong> (vgl.<br />

Frage 14).<br />

Die Belehrung ist zu protokollieren. E<strong>in</strong>e<br />

Überprüfung der Durchführung der<br />

Belehrung kann durch das Gesundheitsamt<br />

im Rahmen der <strong>in</strong>fektionshygienischen<br />

Überwachung nach § 36 (1)<br />

<strong>IfSG</strong> erfolgen.<br />

14. Hat sich etwas im Bereich Hygiene<br />

im K<strong>in</strong>dergarten geändert?<br />

Gemäß § 36 <strong>IfSG</strong> s<strong>in</strong>d für jeden K<strong>in</strong>dergarten<br />

Hygienepläne anzufertigen<br />

und umzusetzen. Die <strong>Umsetzung</strong> der<br />

Hygienepläne wird anlassbezogen von<br />

dem Gesundheitsamt überwacht.<br />

E<strong>in</strong> Muster-Hygieneplan für K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen<br />

kann auf der Internetseite<br />

<strong>des</strong> <strong>Ennepe</strong>-<strong>Ruhr</strong>-<strong>Kreis</strong>es 6 heruntergeladen,<br />

telefonisch unter 02336-93-<br />

2489 / -2449 oder per E-Mail unter<br />

e.kupferberg@en-kreis.de bzw.<br />

j.schwabeland@en-kreis.de angefordert<br />

werden<br />

E<strong>in</strong> entsprechender Muster-<br />

Hygieneplan ist im Februar 2002 an alle<br />

Träger von K<strong>in</strong>dere<strong>in</strong>richtungen als<br />

Hilfestellung und Arbeitsgrundlage verschickt<br />

worden, um diesen als Arbeitsgrundlage<br />

für e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen Hygieneplan<br />

zu verwenden.<br />

Informationen/Gesundheitsamt/ Gesundheitsaufsicht.<br />

6 http://www.enkreis.de/html/<strong>Kreis</strong>verwaltung/Verwaltung.htm<br />

unter der Rubrik Formulare und Merkblätter/ Gesundheitsamt/Gesundheitsaufsicht<br />

oder Ämter und<br />

Informationen/Gesundheitsamt/ Gesundheitsaufsicht.

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