Clubzeitschrift 2007/2008 - Tennis-Club Ettlingen
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JUGEND<br />
Geschichten aus dem Training<br />
Warum es jede Trainingseinheit in sich haben kann und es dem Trainer nie langweilig wird<br />
- von Marco Ganzhorn -<br />
Man könnte meinen, dass es<br />
ab einem bestimmten Zeitpunkt<br />
langweilig wird, wenn<br />
man über Jahre hinweg immer<br />
wieder die gleichen Kinder<br />
trainiert. Oder man könnte<br />
denken, irgendwann alle<br />
Probleme und Streitigkeiten<br />
schon einmal erlebt zu haben.<br />
Doch weit gefehlt…<br />
Natürlich kennt man seine Pappenheimer<br />
und weiß schon im Vorfeld,<br />
wie das Training in etwa ablaufen<br />
wird. So ist es üblich, dass die<br />
schon etwas älteren Jungs jede<br />
Gelegenheit dazu nutzen, um sich<br />
über die Neuheiten im Automobilmarkt<br />
auszutauschen. Manchmal<br />
hat man den Eindruck, dass dies<br />
den einzigen Zweck des Trainings<br />
darstellt… Nicht anders verhält es<br />
sich mit den Mädels – wobei hier<br />
kein Thema favorisiert wird; die<br />
Hauptsache ist doch, dass man<br />
sich überhaupt über etwas unterhält.<br />
Zu allem Überfluss hat sich<br />
gezeigt, dass die Mädels bei einem<br />
strikten Redeverbot nicht mehr an<br />
ihre durch das Reden positiv beeinflusste<br />
Form anknüpfen konnten.<br />
Die Folge: eine vermittelnde<br />
Lösung in der Mitte.<br />
Ein ständig auftauchendes Phänomen<br />
stellt auch das Abziehen<br />
der Plätze am Ende der Trainingsstunde<br />
dar. Es ist immer wieder<br />
überraschend, dass sich jeder beschwert,<br />
mindestens die letzten<br />
zwei Wochen schon abgezogen zu<br />
haben. Da es sich grundsätzlich<br />
um Vierergruppen handelt, würde<br />
das heißen, dass man immer vier<br />
Leute zum Abziehen braucht statt<br />
zwei. Irgendwie seltsam.<br />
Der Umgang der Kinder mit den<br />
Trainingsgeräten verdient eben-<br />
so eine Erwähnung. Hütchen und<br />
kleine Tore als Ziel stellen keine<br />
weiteren Probleme dar; auch Hütchen<br />
als Laufhindernis brachten<br />
noch keine großen Beschwerden<br />
mit sich. Das Aufschlagtrainingsgerät<br />
galt sogar als willkommene<br />
Abwechslung und wurde immer<br />
gerne angenommen. Der Koordinationsleiter<br />
gegenüber gibt es<br />
jedoch Vorbehalte. „Wieso soll ich<br />
durch eine Leiter am Boden laufen?“<br />
Noch schlechter kommt die<br />
Netzerhöhung weg: Wenn das Netz<br />
einen halben Meter höher liegt, ist<br />
man gezwungen, den Ball noch etwas<br />
mehr anzuheben. Dies stößt<br />
jedoch weder auf Verständnis,<br />
noch auf große Gegenliebe. Den<br />
Kindern den pädagogischen Zweck<br />
eines solchen Gerätes zu erklären,<br />
mag zwar im ersten Moment bei<br />
diesen einleuchtend klingen, spätestens<br />
wenn der erste Ball jedoch<br />
im erhöhten Netz landet, lässt die<br />
Verärgerung über „dieses blöde<br />
Ding“ alles andere vergessen.<br />
Aber nicht nur die Kinder sorgen<br />
dafür, dass manche der Trainingseinheiten<br />
zum unvergesslichen<br />
Erlebnis werden, auch äußere Umstände<br />
tragen ihren Teil dazu bei.<br />
So ist es immer wieder zu bewundern,<br />
wie es der Regen – oft ohne<br />
größere Ankündigung – schafft,<br />
innerhalb kürzester Zeit den Platz<br />
unter Wasser zu setzen und damit<br />
für zwei Stunden „trainingsfrei“ zu<br />
sorgen. Sollte man es einmal geschafft<br />
haben, nicht völlig durchnässt<br />
am <strong>Club</strong>haus anzukommen,<br />
ist mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
gerade das <strong>Club</strong>telefon kaputt,<br />
weil beim Umbau des Freibades<br />
mal wieder eine Telefonleitung<br />
durchtrennt wurde. Hat man dann<br />
trotz ständiger Besetztzeichen alle<br />
Kinder oder deren Eltern erreicht,<br />
scheint bestimmt wieder die Sonne<br />
und die Plätze sind bespielbar.<br />
Das ruft die Kinder auf den Plan,<br />
die keinen Anruf erhalten haben,<br />
aber denken, dass die Plätze<br />
durch den starken Regen sicher<br />
nicht mehr bespielbar sind, und<br />
nicht zum Training erscheinen.<br />
Das „End‘ vom Lied“: Der Trainer<br />
konnte trotz fünfstündiger Anwesenheit<br />
nur zwei von fünf Stunden<br />
Training geben, hat eine um 15 €<br />
erhöhte Telefonrechnung, muss<br />
drei Ausweichtermine für die ausgefallenen<br />
Stunden finden und -<br />
sollte er es nicht mehr rechtzeitig<br />
ins <strong>Club</strong>haus geschafft haben - hat<br />
am nächsten Tag ziemlich sicher<br />
eine Erkältung. Wenn sich der Tag<br />
nicht mal so richtig gelohnt hat...<br />
Ein besonderes Schauspiel mit<br />
weit geringeren Auswirkungen<br />
stellt der ab und an auftretende<br />
Hagelregen dar, bei dem (mindestens)<br />
tennisballgroße Hagelkörner<br />
vom Himmel fallen. Wenn man<br />
sich jedoch rechtzeitig unter einen<br />
schützenden Schirm setzt und fünf