casanostra Nr. 103 herunterladen als pdf - hausverein.ch

der Markt für Secondhand­Bauteile
ist inzwischen gut etabliert.
die Idee ist nachhaltig und sozial.
casanostra_103/2010
Wie Hausbauer geld
sparen können
__Bei Rückbauten von Häusern werden zwar die
meisten Bauteile aus Eisen, Holz oder Beton säuberlich
in Mulden getrennt gesammelt. Doch viel zu viele
brauchbare Einrichtungen wie Fenster, Heizkörper
oder Lavabos landen beim Altstoffhändler. Manche
Trouvaille wird so unnötig vernichtet, zum Beispiel
eine schöne Holztüre, für die manch ein Interessent
gerne seinen Geldbeutel zücken würde. Allzuoft landen
kaum 10 oder 20 Jahre alte Bauteile im Abfall –
ganze Einrichtungen, die noch absolut funktionstüchtig
und erst noch gesucht sind. Mit diesen
Bauteilen können Hausbauer viel Geld sparen.
Die Bauteilbörsen haben sich vor 15 Jahren professionalisiert
und eine eigene Plattform gebildet:
Der Verein Bauteilnetz Schweiz wurde 1996 als Interessen-
und Dachverband der Bauteilbörsen, Baubörsen
und Bauteilläden sowie ähnlicher Unternehmen
gegründet. Dem Bauteilnetz sind heute 15 operative
Mitglieder (Bauteilbörsen oder Bauteilläden, siehe
Box) aus der ganzen Schweiz angeschlossen.
Nachhaltig und sozial
Die Mitglieder von Bauteilnetz Schweiz fördern nicht
nur die Wiederverwendung von gut demontierbaren
Bauteilen wie Einbauküchen, Bädern, Türen, Fenstern,
Bodenbelägen, Elektrogeräten usw., sondern fördern
auch ein neues Verständnis von Architektur und
Bauen. Die Grundsätze des Verbands sind ökologisch
Foto_Bauteilbörse Basel
Wie Sie Bauteile finden
Unter www.bauteilclick.com können Bauteilangebote
aller 15 Bauteilbörsen nach Themen
eingesehen und bestellt werden, z. B. Sanitärartikel,
Bodenbeläge usw. Hier sind auch
die Adressen der Bauteilbörsen von Basel
bis St. Gallen aufgeführt.
Wer Unterstützung und Beratung beim Einbau
einer gebrauchten Badewanne oder eines
Parketts braucht, findet Adressen von Handwerkern
im Internet oder erfährt sie direkt
bei den Bauteilbörsen.
service__BAuteILNetZ ScHWeIZ_11
Es muss nicht immer der neuste Chic sein: In 15 Schweizer Bauteilbörsen findet
sich gute Secondhandware – Badewannen, Küchenabdeckungen, Türen. Der Branchenverband
Bauteilnetz Schweiz sorgt für Qualitätsstandards bei ihren Mitgliedern.
GEBRAUCHT HEISST NICHT ALT
nachhaltig und sozial: Mit den Bauteilbörsen wird
die Lebensdauer wertvoller Bauteile, die einst mit
grossem Aufwand an grauer Energie hergestellt
wurden, verlängert. Mit rezyklierten Bauteilen werden
so nicht nur Baukosten gespart und Bauabfälle
vermindert, sondern auch der Energieverbrauch wird
verringert. Und natürlich werden auch Arbeits plätze
geschaffen: In den 15 Bauteilbörsen sind heute
rund 90 Leute beschäftigt. Sie demontieren sorgfältig
brauchbare Teile beim Hausbesitzer, reinigen und
erneuern sie, und teilweise bauen sie die Secondhandartikel
am neuen Ort wieder ein.
Qualitätsstandards
Mit Richtlinien bietet der Verband seinen Mitgliedern
Unterstützung in der Berechnung von Preisen:
Was die Demontage einer Kücheneinrichung kostet
usw. Zudem wird ein Qualitätsstandard für gebrauchte
Bauteile angestrebt. Die Idee dahinter:
Kunden sollen sich darauf verlassen können, dass die
Bauteile, die sie kaufen, kein Ramsch sind.
Das Sekretariat des Vereins Bauteilnetz Schweiz
in Bern ist Ansprechpartnerin auf nationaler Ebene
für die Themen Wiederverwendung von Bauteilen,
Partnerschaften mit der Wirtschaft usw. Die Geschäftsstelle
ist stark kundenorientiert und unterstützt
und berät bei Fragen wie etwa: «Wohin mit
der alten Küche?».__ Text_Stefan Hartmann
Wer (gut demontierbare) Einrichtungen
seines Hauses einer Bauteilbörse zuhalten will,
sendet eine E­Mail (info@bauteilclick.ch)
oder ruft an unter Telefon 031 311 22 88.
Die Börse wird die Einrichtung begutachten
und wieder verwertbare Teile sorgfältig
demontieren; über die Entsorgung der nicht
brauchbaren Küchenteile, Transportkosten
usw. wird jeweils verhandelt. Oft wird ein
Mischpreis ausgehandelt. sth