Badfest in Nossen vom 11. bis 13. Juli - Nossner Rundschau
Badfest in Nossen vom 11. bis 13. Juli - Nossner Rundschau
Badfest in Nossen vom 11. bis 13. Juli - Nossner Rundschau
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außer den Talern, Groschen<br />
und Pfennigen an die verschiedensten<br />
Amtsstellen und Kassen<br />
u. a. auch zwei Pfund<br />
Wachs als Äquivalent <strong>in</strong> das<br />
„Königlich Sächsische Wohllöbliche<br />
Rentamt <strong>Nossen</strong>“ zu<br />
zahlen. Bekanntlich haben die<br />
Wachspresser, und auch<br />
Schuhmacher nebenbei für<br />
ihren eigenen Bedarf und Verkauf,<br />
<strong>in</strong> früheren Jahrhunderten<br />
dies Gewerbe <strong>in</strong> Siebenlehn<br />
betrieben, und noch heute wird<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er noch vorhandenen<br />
uralten Wachspresse auf die<br />
damalige primitive Weise<br />
Wachs gepresst (die Siebenlehner<br />
Wachsschlägerei bestand<br />
noch <strong>bis</strong> zum Jahre 1936). Als<br />
Gesellenstück, das <strong>in</strong> der<br />
Werkstatt des Obermeisters<br />
unter dessen Aufsicht herzustellen<br />
war, hatte der Auslernende<br />
e<strong>in</strong> Paar r<strong>in</strong>d-oder kalblederne<br />
Mannsschuhe zu<br />
fertigen und für die Lossprechung<br />
aus dem Lehrverhältnis<br />
zu zahlen, zwei Groschen 12<br />
Pfg. <strong>in</strong> die Handwerkslade, 8<br />
Pfg. dem Herrn Ratsassessor,<br />
10 Pfg. den beiden Oberälte-<br />
Das Foto aus dem Jahre 1953 zeigt<br />
den Wagen der Siebenlehner Schuhmacher<br />
zum Heimatfest. Sie hatten<br />
damals e<strong>in</strong>en Riesenstiefel angefertigt.<br />
Vielleicht weiß e<strong>in</strong>er me<strong>in</strong>er Leser<br />
etwas über dessen Verbleib?<br />
29<br />
sten, 8 Pfg. dem Handwerksschreiber,<br />
4 Pfg. der hiesigen<br />
Stadtarmenkasse. Der Geselle,<br />
der Meister werden wollte,<br />
wofür die Altgesellen das Vorrecht<br />
für sich <strong>in</strong> Anspruch nehmen<br />
konnten, hatten als Meisterstück<br />
zu fertigen e<strong>in</strong> Paar<br />
Stiefel, e<strong>in</strong> Paar Mannspantoffeln,<br />
e<strong>in</strong> Paar Mannsschuhe<br />
und e<strong>in</strong> Paar Weibsschuhe und<br />
hierfür außer den Groschen<br />
und Pfennigen <strong>in</strong> die verschiedensten<br />
Kassen für den Meisterspruch<br />
7 Groschen 12 Pfg.<br />
oder drei neue Schock und zwei<br />
Pfund Wachs ebenfalls an das<br />
Rentamt <strong>Nossen</strong> und zwei<br />
Pfund Wachs <strong>in</strong> die Handwerkslade<br />
zu zahlen. Alle diese<br />
Zunfthandlungen wurden<br />
streng befolgt und vor offener<br />
Bundeslade vollzogen. E<strong>in</strong> echtes,<br />
harmonisches Zunftleben<br />
spricht aus damaliger Zeit, und<br />
das gesamte Schuhmacherhandwerk,<br />
Meister, Gesellen<br />
und Lehrl<strong>in</strong>ge war als e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige<br />
große Familie anzusehen.<br />
Pf<strong>in</strong>gsten 1887 feierte die Siebenlehner<br />
Schuhmacher<strong>in</strong>nung<br />
ihr 350jähriges Bestehen, e<strong>in</strong><br />
Fest, an dem sich alles beteiligte<br />
und neben allen Nachbar<strong>in</strong>nungen<br />
auch Vertreter der<br />
Staatsbehörde zugegen waren<br />
und wie se<strong>in</strong>esgleichen die<br />
Stadt <strong>bis</strong>her noch nicht gesehen<br />
und wohl auch zum 400jährigen<br />
Jubiläum 1937 nicht aufweisen<br />
wird.“<br />
Jürgen Gauernack<br />
Quelle: Beilage zum <strong>Nossen</strong>er Anzeiger<br />
<strong>vom</strong> 15. Oktober 1926, Heimatmuseum<br />
<strong>Nossen</strong><br />
Foto: Sammlung Gauernack<br />
Festschrift 5. Schul- und Heimatfest<br />
Siebenlehn 2003, Seite 14<br />
Fortsetzung <strong>in</strong> der nächsten Ausgabe<br />
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Das historische Foto<br />
Blick <strong>vom</strong> Grunaer Weg über<br />
die ehemalige Mittelmühle zur<br />
Kirche. L<strong>in</strong>ks im Bild die erst<br />
<strong>in</strong> letzter Zeit als Wohnung<br />
und Garage ausgebaute alte<br />
Scheune, <strong>in</strong> der Mitte das<br />
<strong>in</strong>zwischen abgerissene eigentliche<br />
Gutsgebäude und rechts,<br />
die <strong>in</strong> den 1960er Jahren aus<br />
In den 1920er Jahren gründete<br />
der <strong>in</strong> Marbach geborene<br />
„Elektro-Installateur“ Emil<br />
Otto e<strong>in</strong> Elektrogeschäft auf<br />
der Waldheimer Straße 19<br />
(<strong>Nossen</strong>-Information), welches<br />
er <strong>bis</strong> zu se<strong>in</strong>em 1933 erfolgten<br />
Wegzug nach Herzogswalde<br />
Sie denken<br />
dem ehemaligen Stallgebäude<br />
errichteten Wohnungen (jetzt<br />
Eigenheime).<br />
Das Bild fotografierte 1972 der<br />
ehemalige <strong>Nossner</strong> Peter Grunewald<br />
aus Duisburg. Herzlichen<br />
Dank dafür.<br />
NR<br />
Historische <strong>Nossen</strong>er<br />
Kraftfahrzeuge<br />
betrieb. Auf dem Bild se<strong>in</strong><br />
erstes Auto, von dem mir aber<br />
weder Typ noch Herstellungsjahr<br />
bekannt s<strong>in</strong>d.<br />
Er soll es aber bereits Ende der<br />
1920er Jahre gefahren haben.<br />
schlechte Zensuren<br />
müssen nicht se<strong>in</strong>!<br />
Klaus Bartusch<br />
richtig!<br />
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<strong>Juli</strong> 2008 I <strong>Nossner</strong> <strong>Rundschau</strong> 29