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<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong><br />

<strong>des</strong> Evaluationsprojektes<br />

„Evaluation <strong>des</strong> BeSS-Angebotes an offenen Ganztagsschulen <strong>im</strong><br />

Pr<strong>im</strong>arbereich in seinen Auswirkungen auf die Angebote und Struktur<br />

von Sportvereinen, Koordinierungsstellen und die Ganztagsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>SportBun<strong>des</strong> NRW in Nordrhein-Westfalen“<br />

Willibald Gebhardt Institut e.V. Essen<br />

Forschungsgruppe „SpOGATA“<br />

Im Auftrag von:<br />

Lan<strong>des</strong>SportBund Nordrhein Westfalen<br />

Sportjugend Nordrhein-Westfalen<br />

<strong>Essener</strong> Sportbund<br />

Sport Jugend Essen


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt und Vorwort<br />

Vorwort .................................................................................................................................... 4<br />

1 Übersicht über die Mehrebenenanalyse ...................................................................... 5<br />

2 Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern bzw. Ganztagskoordinatoren ............. 8<br />

2.1 Eckdaten zu den Schulen und ihren BeSS-Angeboten ...................................... 9<br />

2.2 Zufriedenheit <strong>der</strong> Schulen mit den BeSS-Angeboten ..................................... 17<br />

2.3 Einrichtung und Zusammenstellung <strong>der</strong> BeSS-Gruppen<br />

an den Schulen ................................................................................................. 19<br />

2.4 Perspektiven für die BeSS-Angebote aus Sicht <strong>der</strong> Schulen ........................... 20<br />

2.5 Fazit ................................................................................................................. 20<br />

3 Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen .......................................................... 21<br />

3.1 Sportvereine in Essen ...................................................................................... 21<br />

3.1.1 Sportartenprofile <strong>der</strong> Vereine mit und ohne BeSS .......................................... 22<br />

3.1.2 Vereinsgröße, Sparten, Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen ................................. 24<br />

3.2 Sportvereine ohne BeSS-Angebote ................................................................. 28<br />

3.2.1 Gründe für die Nichtbeteiligung am Offenen Ganztag ................................... 28<br />

3.2.2 Perspektiven für mögliche BeSS-Angebote aus Sicht <strong>der</strong> Vereine ................. 30<br />

3.2.3 Erwünschte Unterstützung und begleitende Maßnahmen<br />

für zukünftige BeSS-Angebote ........................................................................ 32<br />

3.3 Sportvereine mit BeSS-Angeboten .................................................................. 33<br />

3.3.1 Eckdaten und Planungsgrundlagen für die BeSS-Angebote ........................... 33<br />

3.3.2 Die BeSS-Angebote <strong>der</strong> Vereine <strong>im</strong> außerunterrichtlichen Schulalltag ......... 38<br />

3.3.3 Die Rolle <strong>der</strong> Träger und <strong>der</strong> Koordinierungsstelle ........................................ 40<br />

3.3.4 Rückwirkungen <strong>des</strong> Vereinsengagements <strong>im</strong> Ganztag auf die<br />

Vereinsentwicklung ......................................................................................... 42<br />

3.4 Fazit ................................................................................................................. 44<br />

4 Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern ....................................................... 47<br />

4.1 Soziodemographische Eckdaten zu den verschiedenen Anbietern ................. 47<br />

4.2 Das Tätigkeitsprofil <strong>der</strong> Anbieter .................................................................... 50<br />

4.3 Das Profil <strong>der</strong> verschiedenen Sportangebote ................................................... 55<br />

4.4 Das sportberufliche und sportfachliche Qualifikationsprofil .......................... 57<br />

4.5 Die Handlungsfel<strong>der</strong> für BeSS-Angebote und die Wichtigkeit und<br />

Verwirklichung von pädagogischen Zielsetzungen ......................................... 63<br />

4.6 Die Praxis <strong>der</strong> BeSS-Angebote aus Sicht <strong>der</strong> Anbieter ................................... 67<br />

4.6.1 Selbsteinschätzung <strong>des</strong> professionellen Handelns ........................................... 67<br />

4.6.2 Arbeitssituation und Kooperationsformen ...................................................... 70<br />

4.6.3 Zufriedenheit am Arbeitsplatz und <strong>im</strong> personalen Umfeld ............................. 76<br />

4.7 Fazit ................................................................................................................. 81<br />

2


Inhalt und Vorwort<br />

5 Stakehol<strong>der</strong> <strong>des</strong> Offenen Ganztags in Essen.............................................................. 84<br />

5.1 Die Koordinierungsstelle „Sport <strong>im</strong> Ganztag“ ................................................ 84<br />

5.1.1 Handlungsziele für BeSS-Angebote ................................................................ 85<br />

5.1.2 Die Zusammenarbeit mit Sportvereinen und BeSS-Anbietern ...................... 85<br />

5.1.3 Zufriedenheit über die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern<br />

und Partnern <strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Ganztag .................................................................... 86<br />

5.2 Das Schulverwaltungsamt und die Jugendhilfe Essen gGmbH ...................... 87<br />

5.2.1 Handlungsziele für BeSS-Angebote ................................................................ 87<br />

5.2.2 Die Zusammenarbeit mit den BeSS-Anbietern ............................................... 87<br />

5.2.3 Zufriedenheit über die Zusammenarbeit mit Partnern <strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Ganztag .... 88<br />

5.3 Fazit ................................................................................................................. 89<br />

6 Zusammenfassende Ergebnisse und Empfehlungen ................................................ 90<br />

6.1 Ergebnisse ........................................................................................................ 90<br />

6.2 Empfehlungen .................................................................................................. 94<br />

Literatur ................................................................................................................................. 97<br />

3


Vorwort<br />

Inhalt und Vorwort<br />

In dem hier vorliegenden <strong>Abschlussbericht</strong> <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> über die Auswirkungen<br />

von Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten (BeSS) an offenen Ganztagsgrundschulen für<br />

die Sportvereine, die Koordinierungsstellen Sport <strong>im</strong> Ganztag und die Ganztagsför<strong>der</strong>ung <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong>SportBun<strong>des</strong> NRW werden in gebündelter Form und hintereinan<strong>der</strong> die Ergebnisse<br />

von vier Teilstudien vorgestellt. Diese Teilstudien umfassen als eine Mehrebenenanalyse verschiedene<br />

Adressaten, die in unterschiedlicher Weise an den BeSS-Aktivitäten zum Offenen<br />

Ganztag partizipieren. Dabei gibt es einige Unterschiede, aber auch mehrere gemeinsame Berührungspunkte<br />

zwischen diesen Adressaten <strong>im</strong> System „Offener Ganztag“.<br />

Die vier Adressatengruppen <strong>der</strong> <strong>Pilotstudie</strong> sind: die Schulleitungen bzw. Ganztagskoordinatoren<br />

an den <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen, die <strong>Essener</strong> Sportvereine mit BeSS-Angeboten<br />

in diesen Schulen, die <strong>Essener</strong> Sportvereine, die bisher keine BeSS-Angebote unterbreiten,<br />

und die Personen, die als Übungsleiter, Trainer, Erzieher o<strong>der</strong> mit einer an<strong>der</strong>en Profession<br />

solche BeSS-Angebote in diesen Grundschulen durchführen. Zu den Adressaten zählt auch<br />

die „Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag bei <strong>der</strong> Sport Jugend Essen <strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Sportbund“,<br />

die gleich in mehrfacher Weise durch diese vier Teilstudien angesprochen wird, da sie<br />

aufgrund ihrer Funktion mit den meisten dieser Adressaten in irgendeiner Weise durch Kooperationen<br />

auf diesen Handlungsebenen verbunden ist.<br />

Die vorliegenden Ergebnisse <strong>der</strong> Studie beziehen sich auf das Schuljahr 2007/08. Dieser Bericht<br />

enthält keine Diskussion über Fachpublikationen zum Thema „Offener Ganztag“. Jedoch<br />

werden auf Wunsch <strong>der</strong> Auftraggeber für einige Themenstellungen, beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> BeSS-<br />

Anbieter-Befragung (vgl. Kap. 4), auch Vergleiche zu an<strong>der</strong>en Untersuchungsergebnissen<br />

gezogen, in denen mit identischen und ähnlichen Fragestellungen die „Pädagogischen Kräfte“<br />

<strong>im</strong> Ganztag untersucht worden sind (vgl. Beher et al., 2007, Haenisch, 2007; Holtappels et al.,<br />

2008).<br />

Mit diesem <strong>Abschlussbericht</strong> über die <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> wird eine Bilanz über Soll und Haben<br />

auf den vier genannten Handlungsebenen vorgelegt. Dabei werden Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede zwischen diesen Ebenen deutlich. Das Ziel dieses Berichtes ist, den Auftraggebern<br />

und den Akteuren <strong>im</strong> BeSS-System <strong>des</strong> „Offenen Ganztags“ in Essen eine Datengrundlage<br />

zu liefern und dabei auf verschiedene Problembereiche hinzuweisen. Diese Daten geben<br />

Einblick in Entwicklungsmuster und dokumentieren Schnittpunkte zwischen den Akteuren in<br />

einem sich ausdifferenzierenden lokalen Netzwerk „Offener Ganztag“.<br />

Die Forschungsgruppe „SpOGATA“ bedankt sich bei allen Personen und Organisationen, die<br />

sie bei <strong>der</strong> Datensammlung und Analyse unterstützt haben, insbeson<strong>der</strong>e be<strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Schulverwaltungsamt,<br />

be<strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Sportbund, bei <strong>der</strong> Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag und<br />

bei <strong>der</strong> Jugendhilfe Essen gGmbH. Unser Dank gilt auch den Schulleitungen, Ganztagskoordinatoren,<br />

den zahlreichen Sportvereinen und den Personen in diesen Vereinen, die uns durch<br />

ihre Mitwirkung bei den Befragungen mit ihrem Engagement und ihren Auskünften unterstützt<br />

haben.<br />

Essen, <strong>im</strong> Dezember 2008<br />

<strong>im</strong> Namen <strong>der</strong> Forschungsgruppe „SpOGATA“<br />

Roland Naul<br />

4


1 Übersicht über die Mehrebenenanalyse<br />

Übersicht über die Mehrebenenanalyse<br />

Bevor die einzelnen Analyseebenen für die Entwicklung <strong>der</strong> Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote<br />

an den <strong>Essener</strong> offenen Ganztagsgrundschulen vorgestellt und erläutert werden, sind<br />

einige kurze Anmerkungen zur Bedeutung <strong>der</strong> benutzten Begriffe und zu ihrem Sprachgebrauch<br />

<strong>im</strong> vorliegenden <strong>Abschlussbericht</strong> über die <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Der Begriff „Bewegung, Spiel und Sport“ bzw. die Abkürzung „BeSS“ meint <strong>im</strong> Sprachgebrauch<br />

<strong>des</strong> LSB NRW auf Lan<strong>des</strong>ebene die Gesamtheit aller sportartenübergreifenden und<br />

sportartspezifischen Angebote <strong>im</strong> Offenen Ganztag an Grundschulen in NRW. Das Untersuchungsteam<br />

ist bei seiner <strong>Pilotstudie</strong> auf eine inhaltliche Beson<strong>der</strong>heit aufmerksam gemacht<br />

worden. In <strong>der</strong> Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag in Essen werden unter dem Begriff<br />

„BeSS“ nur alle sportartenübergreifenden Angebote <strong>im</strong> Offenen Ganztag und keine sportartspezifischen<br />

Angebote subsumiert. Bei unseren Befragungsinstrumenten wurde diese Beson<strong>der</strong>heit<br />

berücksichtigt. In diesem <strong>Abschlussbericht</strong> wird <strong>der</strong> Begriff „BeSS“ jedoch in seiner<br />

weiten Bedeutung verwendet, <strong>der</strong> sportartspezifische und sportartenübergreifende Angebote<br />

umfasst. Dort, wo es <strong>im</strong> Bericht um eine spezifische Betrachtung <strong>der</strong> beiden Angebotsformen<br />

geht, wird dementsprechend darauf hingewiesen.<br />

Der Begriff „Anbieter“ wird als Sammelbegriff für alle individuellen Personen verwendet, die<br />

BeSS-Angebote durchführen. Zu den einzelnen Anbietern zählen: Übungsleiter, Trainer, Erzieher,<br />

Lehrer, Studenten, Schüler, Eltern, Ehrenamtliche und sonstige Personen. *<br />

Mit dem Begriff „Stakehol<strong>der</strong>“ sind alle Institutionen gemeint, die Teil <strong>des</strong> Netzwerkes „Offener<br />

Ganztag“ in Essen sind bzw. dort als Beschäftigungsträger/ Vertragspartner für die individuellen<br />

Anbieter auftreten. Das sind: die Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag, das Schulverwaltungsamt<br />

Essen und die Jugendhilfe Essen gGmbH. Dazu zählen aber auch Schulen,<br />

Sportvereine und sonstige Institutionen, sofern sie als direkte Vertragspartner für BeSS-<br />

Angebote mit einzelnen Personen auftreten.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> wurde eine Mehrebenenanalyse als ein explorativer Untersuchungsansatz<br />

für die geplante lan<strong>des</strong>weite Untersuchung gewählt. Zielsetzung dieser Mehrebenenanalyse<br />

ist es, auf fünf Systemebenen <strong>des</strong> „Offenen Ganztags“ separate Daten zu erfassen, die<br />

zwei Funktionen erfüllen sollen:<br />

1. Es soll eine gegenseitige Ergänzung bisher nur sektoral erfasster Datensätze über den<br />

Gesamtumfang aller BeSS-Angebote an Schulen erfolgen, die eine Erfassung <strong>der</strong><br />

Gesamtstruktur <strong>der</strong> verschiedenen Stakehol<strong>der</strong> <strong>im</strong> Netzwerk „Offener Ganztag“ erlauben.<br />

Dabei soll das Spektrum aller <strong>Essener</strong> Sportvereine mit und ohne BeSS-<br />

Angebote einbezogen werden. Insbeson<strong>der</strong>e die Prüfung <strong>der</strong> bisher artikulierten „Risiken“<br />

und „Chancen“ <strong>des</strong> Offenen Ganztags für Sportvereine einschließlich <strong>der</strong><br />

vermuteten Rückwirkungen <strong>des</strong> Offenen Ganztagsbetriebs auf die Situation und<br />

Struktur <strong>der</strong> örtlichen Sportvereine in Essen sollen untersucht werden.<br />

2. Mit <strong>der</strong> separaten Datenerfassung auf den verschiedenen Systemebenen <strong>des</strong> Offenen<br />

Ganztags sollen Paritäten und Disparitäten dieser unabhängig voneinan<strong>der</strong> ermittelten<br />

Datensätze herausgefunden und danach zwischen diesen Systemebenen überprüft<br />

und miteinan<strong>der</strong> abgeglichen werden. Infolge<strong>des</strong>sen wurden verschiedene Verfahren<br />

* Wegen <strong>der</strong> besseren Lesbarkeit <strong>des</strong> Textes wurde auf den Gebrauch <strong>der</strong> weiblichen Schreibweise<br />

weitgehend verzichtet. Wenn die männliche Anredeform benutzt wird, sind in <strong>der</strong> Regel sowohl<br />

Männer als auch Frauen gemeint.<br />

5


Übersicht über die Mehrebenenanalyse<br />

und Methoden zur Datenerfassung miteinan<strong>der</strong> kombiniert und abschließend in einen<br />

gemeinsamen Datenpool eingestellt.<br />

Die fünf Systemebenen <strong>der</strong> <strong>Pilotstudie</strong> sind:<br />

1. Eine telefonische Befragung <strong>der</strong> Schulleiter bzw. Ganztagskoordinatoren an offenen<br />

Ganztagsgrundschulen zwecks Erfassung <strong>der</strong> quantitativen und inhaltlichen Angebote<br />

einschließlich <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> individuellen Anbieter und <strong>der</strong> beteiligten Vereine sowie<br />

bzgl. <strong>der</strong> Einschätzung/ Zufriedenheit <strong>der</strong> Schulen mit den vorliegenden Erfahrungen<br />

über Entwicklung und Praxis <strong>der</strong> BeSS-Angebote.<br />

2. Eine Online-Befragung aller <strong>Essener</strong> Sportvereine mit einer Jugendabteilung und mit<br />

dem Abgleich ihrer verschiedenen Vereinsangebote in Relation zum Spektrum schulischer<br />

BeSS-Angebote. Dabei soll auch untersucht werden, warum diese Sportvereine<br />

bisher keine BeSS-Angebote an <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen machen.<br />

3. Eine schriftliche bzw. Interview-Befragung von <strong>Essener</strong> Sportvereinen, die nach<br />

Vorrecherchen <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08 eigenständig o<strong>der</strong> durch Vermittlung <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

BeSS-Angebote an <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen anbieten.<br />

4. Eine kombinierte Online- und Interview-Befragung aller individuellen Anbieter von<br />

BeSS-Angeboten an <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08, <strong>der</strong>en<br />

Gesamtzahl durch einen Datenabgleich (telefonische Schulbefragung, Personalverzeichnis<br />

<strong>der</strong> Koordinierungsstelle, Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Sportvereine) ermittelt<br />

wurde.<br />

5. Eine Interviewrunde mit den zentralen Stakehol<strong>der</strong>n <strong>im</strong> <strong>Essener</strong> „Offenen Ganztag“<br />

(Schulverwaltungsamt, Jugendhilfe Essen, Koordinierungsstelle), um auf <strong>der</strong> Grundlage<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Befragungen von Schulen, Vereinen und BeSS-Anbietern<br />

zusätzliche Informationen und Interpretationsangebote einzuholen, die wie<strong>der</strong>um<br />

weitere Grundlagen für eine gemeinsame Interpretation <strong>der</strong> vorliegenden Ergebnisse<br />

bilden.<br />

Zur Beteiligung an <strong>der</strong> <strong>Pilotstudie</strong> ist Folgen<strong>des</strong> festzustellen. Von den insgesamt 580 <strong>Essener</strong><br />

Sportvereinen wurden 383 Vereine mit Jugendarbeit kontaktiert. Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong><br />

Vereine ohne BeSS wurden nur die Sportvereine berücksichtigt, die eine Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilung<br />

<strong>im</strong> Altersbereich <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen mit min<strong>des</strong>tens zehn Mitglie<strong>der</strong>n besitzen.<br />

Das waren insgesamt 207 Vereine, von denen 64 (31 %) an <strong>der</strong> Befragung mitgewirkt haben.<br />

Bei <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> Schulleiter bzw. Ganztagskoordinatoren lag das Sample <strong>der</strong> befragten<br />

Schulen in Essen wesentlich höher (99 %), auch bei den Sportvereinen, die <strong>im</strong> Offenen Ganztag<br />

engagiert sind (85 %). Rund 52 % aller Anbieter von Ganztagsangeboten an Schulen haben<br />

bei <strong>der</strong> Anbieterbefragung mitgewirkt, wobei 38 Personen davon auch an <strong>der</strong> qualitativen<br />

Teilstudie mitgewirkt haben. Weitere Interviews wurden nach <strong>der</strong> Datenerfassung und Datenauswertung<br />

mit vier Vertretern aus <strong>der</strong> Koordinierungsstelle, <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes und<br />

<strong>der</strong> Jugendhilfe geführt.<br />

Die verschiedenen Befragungen auf den fünf Ebenen können mit ihren Datensätzen (Samples)<br />

<strong>der</strong> folgenden Abbildung entnommen werden.<br />

6


Abb. 1: Die <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> über die BeSS-Angebote <strong>im</strong> Offenen Ganztag<br />

Übersicht über die Mehrebenenanalyse<br />

7


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

2 Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern bzw. Ganztagskoordinatoren<br />

In Essen gab es vor Einführung <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschulen (Schuljahr 2002/03) 106<br />

Grundschulen. In den zurückliegenden Jahren sind mehrere Grundschulen aufgrund <strong>des</strong> demographischen<br />

Rückgangs geschlossen worden. Zu Beginn <strong>des</strong> Schuljahres 2007/08 gab es<br />

noch 99 Grundschulen mit insgesamt 19.766 Schülern in den Klassen 1 bis 4. Von diesen 99<br />

Grundschulen sind 87 offene Ganztagsgrundschulen (87,9 %). Dazu zählen auch vier<br />

För<strong>der</strong>schulen. Seit Einführung <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschulen 2003/04 hat sich dieser<br />

hohe Prozentsatz von anfangs deutlich weniger als 10 % <strong>im</strong> Verlauf von vier Schuljahren in<br />

Essen rapide entwickelt. Ein Grund dafür muss in <strong>der</strong> Auflösung <strong>der</strong> Horte gesehen werden,<br />

die zu einer Verteilung <strong>der</strong> städtisch angestellten Erzieher auf die Ganztagsgrundschulen geführt<br />

hat. Seit dem Schuljahr 2007/08 gibt es drei Kategorien/ Typen von offenen Ganztagsgrundschulen<br />

in Essen: Typ A mit 15, Typ B mit 18 und Typ C mit 54 Ganztagsgrundschulen.<br />

Die vier För<strong>der</strong>schulen gehören alle zur C-Kategorie. Zwar unterstehen alle diese Schulen<br />

dem <strong>Essener</strong> Schulverwaltungsamt, aber die C-Schulen werden <strong>im</strong> Offenen Ganztag von <strong>der</strong><br />

Jugendhilfe Essen betreut. Die Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote sollen laut <strong>Rahmen</strong>vertrag<br />

zwischen Schulverwaltungsamt und ESPO an allen offenen Ganztagsgrundschulen ausschließlich<br />

über die Koordinierungsstelle vermittelt werden.<br />

Grundschulen <strong>des</strong> Typs A:<br />

Rhythmisierung <strong>des</strong> Unterrichts steht für den Typ A <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> offenen Ganztagsgrundschulen.<br />

Das heißt, das alltägliche Unterrichtsprogramm findet sowohl in den<br />

Vormittags- als auch in den Nachmittagsstunden statt. Eine sozialpädagogische Betreuung<br />

findet <strong>im</strong> Vormittags- und <strong>im</strong> Nachmittagsbereich statt. Die Angebote sind i.<br />

d. R. jahrgangsbezogen (teilweise auch klassenweise). Pro Jahrgang ist min<strong>des</strong>tens<br />

eine Ganztagsgruppe eingerichtet, die durch eine Vollzeitkraft betreut wird.<br />

Grundschulen <strong>des</strong> Typs B:<br />

Hier gibt es keine rhythmisierten Ganztagsangebote. Typ B-Schulen unterscheiden<br />

sich durch die Einrichtung von i. d. R. jahrgangsübergreifenden Gruppen <strong>im</strong> Ganztag.<br />

Sozialpädagogische Fachkräfte begleiten den Unterricht am Vormittag. Es wird<br />

aber nur eine Vollzeitstelle eingerichtet.<br />

Grundschulen <strong>des</strong> Typs C:<br />

Hier finden ebenso keine rhythmisierten Ganztagsangebote statt. Die Angebote sind<br />

jahrgangsübergreifend. Es gibt keine Unterrichtsbegleitung durch sozialpädagogische<br />

Fachkräfte am Vormittag. Die Anzahl <strong>der</strong> Gruppen kann von einer bis zu vier Gruppen<br />

variieren. Das Angebot wird verwirklicht mit dem Einsatz von Erziehern auf<br />

Stundenbasis. Für die erste Gruppe 5h/ Tag, für alle weiteren Gruppen 4h/ Tag.<br />

Wie oben schon erwähnt, gehören alle vier För<strong>der</strong>schulen <strong>der</strong> Kategorie C an. Davon hat eine<br />

Schule den För<strong>der</strong>schwerpunkt Sprache. Alle an<strong>der</strong>en gehören dem För<strong>der</strong>schwerpunkt Lernen,<br />

emotionale und soziale Entwicklung an.<br />

In den letzten fünf Schuljahren (Vergleich Schuljahr 2003/04 mit dem Schuljahr 2007/08) ist<br />

seit Einführung <strong>des</strong> Offenen Ganztags an den <strong>Essener</strong> Grundschulen in den Klassen 1 bis 4<br />

ein demographischer Rückgang von 9,7 % zu verzeichnen.<br />

8


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

2.1 Eckdaten zu den Schulen und ihren BeSS-Angeboten<br />

Von den 87 <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen konnten <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>der</strong> telefonischen Befragung<br />

86 Schulen (98,9 %) erreicht werden. Eine Schule, die zur Kategorie C gehört, konnte trotz<br />

vielfacher Bemühungen nicht für eine Mitwirkung an unserer Studie gewonnen werden.<br />

Bei <strong>der</strong> telefonischen Befragung wurde zunächst die Schulleitung (Rektor o<strong>der</strong> Konrektor)<br />

kontaktiert, die dann entwe<strong>der</strong> selbst die Fragen beantwortet o<strong>der</strong> die Befragung an den Leiter<br />

<strong>des</strong> Offenen Ganztags, eine Erzieherin o<strong>der</strong> eine Lehrerin weitergeleitet hat.<br />

Tab. 1: Ansprechpartner in den Schulen<br />

Ansprechpartner Kategorie A Kategorie B Kategorie C För<strong>der</strong>schulen<br />

Schulleiter(in) 4 8 32 4<br />

Leiter(in) Offener Ganztag 8 6 10 –<br />

Erzieherin 3 3 6 –<br />

Lehrerin – 1 1 –<br />

Gemäß dieser Schulbefragung (Ebene 1) und <strong>der</strong> Vereinsbefragung (Ebene 2 und 3, vgl. Kap. 3)<br />

arbeiten 42 offene Ganztagsgrundschulen mit 28 Sportvereinen bzw. Abteilungen und <strong>der</strong><br />

„Sparte Schw<strong>im</strong>men“ zusammen.<br />

Hinzu kommen noch fünf Sportvereine bzw. Abteilungen aus Sportvereinen und ein Trägerverein,<br />

die sich – wie aufgrund <strong>der</strong> Schulbefragung bekannt ist – <strong>im</strong> Offenen Ganztag beteiligen.<br />

Diese Vereine bzw. Abteilungen arbeiten noch mit weiteren Schulen zusammen, wovon<br />

drei dieser Schulen keine weiteren Vereinskooperationen haben. Einige dieser Vereinsangebote<br />

sind „offen“ auch für Schüler an diesen Grundschulen, die für den Ganztag nicht angemeldet<br />

worden sind. In 23 Fällen wurde die Kooperation durch die Koordinierungsstelle initiiert.<br />

Bei den restlichen 12 Vereinen bestand die Kooperation entwe<strong>der</strong> schon vor <strong>der</strong> Umwandlung<br />

in eine offene Ganztagsgrundschule o<strong>der</strong> sie wurde durch Eigeninitiative <strong>der</strong> Schule<br />

o<strong>der</strong> <strong>des</strong> Vereins begonnen.<br />

Demnach werden an 45 <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen (51,7 %) BeSS-Angebote von<br />

Sportvereinen durchgeführt. Für die an<strong>der</strong>en 42 <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen (48,3 %)<br />

sind BeSS-Angebote sowohl über die Koordinierungsstelle durch private „Anbieter“ als<br />

auch durch eigene Aktivitäten seitens <strong>der</strong> Schule bzw. <strong>der</strong> dort Bediensteten (Schulleitung,<br />

Erzieher, Lehrer) und/ o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Stakehol<strong>der</strong> (Schulverwaltungsamt, Jugendhilfe)<br />

vermittelt bzw. individuell initiiert worden. Darüber hinaus gibt es weitere BeSS-<br />

Angebote von „Sonstigen“ auch an den Schulen, an denen Sportvereine engagiert sind.<br />

Als „Impulsgeber“ für diese Kooperationen <strong>der</strong> Schule <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>des</strong> Offenen Ganztags gibt<br />

es verschiedene Partnernennungen und prozentuale Verteilungen:<br />

Zu 33 % war es die Schule, die an die örtliche Koordinierungsstelle in Essen herantrat, und zu<br />

16 % wandte sich die Koordinierungsstelle an <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen.<br />

Für rund die Hälfte aller BeSS-Angebote an den <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen hat<br />

also die Koordinierungsstelle in Essen „die Weichen gestellt“.<br />

Zu 17 % führten „private Kontakte“ <strong>der</strong> Schule bzw. <strong>der</strong> dort Bediensteten zu einer Kooperationsmaßnahme<br />

mit BeSS-Angeboten und zu 15 % war es das Schulverwaltungsamt bzw. die<br />

<strong>Essener</strong> Jugendhilfe, die solche Angebote initiierten. Bei weiteren 15 % aller Maßnahmen<br />

ging die Schule direkt auf einen Sportverein zu, mit dem sie oft schon vor <strong>der</strong> Einführung <strong>des</strong><br />

Ganztagsbetriebs in Kontakt stand.<br />

9


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

Tab. 2: Die Verteilung <strong>der</strong> 42 Schulen mit Vereinskontakten, aufgeteilt nach Schulkategorien<br />

Schulen insgesamt Absolut Prozentualer Anteil Beson<strong>der</strong>heit<br />

Kategorie A 8 von 15 53,3 % davon 2 mit 2 Vereinen<br />

davon 1 mit 3 Vereinen bzw.<br />

Kategorie B 8 von 18 44,4 %<br />

Abteilungen, 1 mit 2 Vereinen<br />

und 2 Schulen mit <strong>der</strong><br />

Sparte Schw<strong>im</strong>men<br />

davon 5 mit 2 Vereinen,<br />

Kategorie C 25 von 50 50,0 % davon 1 mit <strong>der</strong> Sparte<br />

Schw<strong>im</strong>men<br />

För<strong>der</strong>schulen 1 von 4 25,0 %<br />

Insgesamt haben 28 Vereine <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08 nach ihren Angaben 87 Angebote an 43<br />

verschiedenen offenen Ganztagsgrundschulen durchgeführt. Von den 87 Angeboten sind 51<br />

sportartspezifisch (58,6 %) und 36 sportartenübergreifend (41,4 %). In Relation zur Zunahme<br />

<strong>der</strong> <strong>Essener</strong> offenen Ganztagsgrundschulen und <strong>der</strong>en Betreuungsgruppen (vgl. Tab. 3) ist die<br />

Steigerung <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Vereine mit BeSS-Angeboten unterdurchschnittlich.<br />

Tab. 3: Entwicklung <strong>der</strong> Kooperation „Schule-Verein“ <strong>im</strong> Offenen Ganztag<br />

Schuljahr<br />

2003/2004<br />

Schuljahr<br />

2004/2005<br />

Schuljahr<br />

2005/2006<br />

Schuljahr<br />

2006/2007<br />

Schuljahr<br />

2007/2008<br />

Schulen* 7 16 37 64 87<br />

Gruppen* 16 30 67 132 221<br />

Vereine mit BeSS, die geantwortet<br />

haben<br />

* Zahlen <strong>der</strong> Stadt Essen<br />

5 7 14 26 28<br />

In <strong>der</strong> folgenden Tabelle sind die Kooperationen zwischen den Vereinen, die geantwortet<br />

haben und den offenen Ganztagsgrundschulen aufgeführt.<br />

Tab. 4: Die Verteilung <strong>der</strong> Partnerschaftsprofile „Ganztagsgrundschule – Sportverein“<br />

Kategorie Grundschule Verein<br />

A Astrid-Lindgren-Schule MTG Horst<br />

A Bückmannshofschule, TC BV Altenessen<br />

A Carl-Funke-Schule SG Essen-Heisingen<br />

A Carl-Funke-Schule DJK Heisingen<br />

A GS Burgaltendorf Schachfreunde Essen-Überruhr<br />

A GS Nordviertel BV Eintracht 1916 Essen<br />

A Schule am Morungenweg MTG Horst<br />

A Schule am Morungenweg TV Horst Eiberg e.V.<br />

A Schule an <strong>der</strong> Heinickestraße <strong>Essener</strong> Fechtsportgemeinschaft<br />

A Schule <strong>im</strong> Bergmannsfeld MTG Horst<br />

B Andreasschule ETB Schwarz-Weiß, Hockeyabteilung<br />

B Andreasschule PSV Essen, Judoabteilung<br />

B Cranachschule Sparte Schw<strong>im</strong>men<br />

B Joach<strong>im</strong>schule Sparte Schw<strong>im</strong>men<br />

B Schillerschule TC Kray<br />

B Schmachtenbergschule Kettwiger Turnverein<br />

B Schule am Krausen Bäumchen ETB Schwarz-Weiß Essen, Basketball<br />

B Schule am Krausen Bäumchen ETB Schwarz-Weiß, Hockeyabteilung<br />

10


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

B Schule am Krausen Bäumchen Schachfreunde Essen-Überruhr<br />

B Schule am Wasserturm ESV Grün-Weiß Essen<br />

B Tiegelschule BV Eintracht 1916 Essen<br />

C Altfriedschule Turnerbund Essen- Frintrop 03 e.V.<br />

C Ardeyschule ETB Schwarz-Weiß Essen, Basketball<br />

C Bischof-von-Ketteler-Schule SG TuRa Altendorf<br />

C Christinenschule ETB Schwarz-Weiß Essen, Basketball<br />

C Christophorusschule TC Kray<br />

C Elisabethschule DJK VFB Frohnhausen<br />

C GGS Kettwig TVK vor <strong>der</strong> Brücke<br />

C Friedrich-Fröbel-Schule SC Steele 03/20<br />

C Graf-Spee-Schule TC Bredeney<br />

C Hinsbeckschule Turnverein Essen-Kupferdreh<br />

C Hinseler Schule SC Steele 03/20<br />

C Hinseler Schule TB Überruhr<br />

C Johann-Michael-Sailer-Schule TC Kray<br />

C Johann-Peter-Hebel-Schule SC Steele 03/20<br />

C Josefschule (Horst) MTG Horst<br />

C Josefschule (Kupferdreh) Turnverein Essen-Kupferdreh<br />

C Laurentiusschule SC Steele 03/20<br />

C Leither Schule SV Leithe 19/65<br />

C Leither Schule TC Kray<br />

C Münsterschule BV Eintracht 1916 Essen<br />

C Ruhrauschule MTG Horst<br />

C Schule am Lönsberg DJK Franz Sales Haus<br />

C Schule an <strong>der</strong> Jacobsallee TC am Volkswald<br />

C Schule an <strong>der</strong> Jacobsallee Heidhauser Turnklub<br />

C Schule an <strong>der</strong> Schwanenbuschstraße DJK Franz Sales Haus<br />

C Schule an <strong>der</strong> Waldlehne TUSEM<br />

C Schule Gerschede Judo-Kampfgemeinschaft Essen<br />

C Schule <strong>im</strong> Steeler Rott SC Steele 03/20<br />

C Schule <strong>im</strong> Steeler Rott Sparte Schw<strong>im</strong>men<br />

C Suitbertschule Schachfreunde Essen-Überruhr<br />

C Suitbertschule TB Überruhr<br />

Die folgenden Abb. 2 bis 4 zeigen die sozialräumliche Verteilung dieser Kooperationen <strong>im</strong><br />

<strong>Essener</strong> Stadtgebiet. Das Gebiet Essen-Nord umfasst die drei Stadtbezirke IV, V und VI, Essen-Mitte<br />

die vier Stadtbezirke I, II, III und VII, Essen-Süd die beiden Stadtbezirke VIII und<br />

IX. Die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen ist bezogen auf die jeweilige<br />

Gesamtzahl <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschulen am geringsten <strong>im</strong> Stadtgebiet Essen-Nord<br />

(Stadtbezirke IV, V und VI) und am größten <strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Südbezirk.<br />

Im <strong>Essener</strong> Norden arbeiten vier Einspartenvereine und zwei Mehrspartenvereine mit 11<br />

Schulen zusammen. Im Stadtgebiet Mitte sind es sechs Mehrspartenvereine und sieben Einspartenvereine,<br />

die zusammen mit 27 offenen Ganztagsgrundschulen kooperieren. Im Süden<br />

sind es acht Mehrsparten- und vier Einspartenvereine, die insgesamt eine Kooperation mit 11<br />

offenen Ganztagsgrundschulen haben.<br />

11


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

Abb. 2: Sozialräumliche Verteilung <strong>der</strong> Vereine mit BeSS-Angeboten und <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschulen<br />

mit und ohne Vereinskooperationen in Essen-Nord<br />

12


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

Abb. 3: Sozialräumliche Verteilung <strong>der</strong> Vereine mit BeSS-Angeboten und <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschulen<br />

mit und ohne Vereinskooperationen in Essen-Mitte<br />

13


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

Abb. 4: Sozialräumliche Verteilung <strong>der</strong> Vereine mit BeSS-Angeboten und <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschulen<br />

mit und ohne Vereinskooperationen in Essen-Süd<br />

Demnach haben <strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Norden 62 % <strong>der</strong> OGS keine Vereinskooperation und nur 38 %<br />

<strong>der</strong> OGS kooperieren mit einem Verein. Im Stadtgebiet Mitte ist das Verhältnis genau umgekehrt.<br />

Hier haben nur 33 % <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschulen keine Vereinskoooperation<br />

und an 68 % <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschulen werden BeSS-Angebote auch von Sportvereinen<br />

angeboten. Im <strong>Essener</strong> Süden ist diese positive Relation noch deutlicher ausgeprägt: 73 %<br />

aller offenen Ganztagsgrundschulen haben Vereinskooperationen und nur bei 27 % ist das<br />

nicht <strong>der</strong> Fall. Dieses typische Nord-Süd-Gefälle ist auch in an<strong>der</strong>en stadtteilspezifischen Un-<br />

14


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

tersuchungen über den <strong>Essener</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendsport ermittelt worden (vgl. Schmidt,<br />

2003b; 2006).<br />

Tab. 5: Die BeSS-Angebote an <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08 nach<br />

Angaben <strong>der</strong> Schulleiter bzw. Ganztagskoordinatoren<br />

Gesamt A B C För<strong>der</strong>schulen<br />

Schulen insgesamt 86 15 18 49 4<br />

100 % 17,4 % 20,9 % 57,0 % 4,7 %<br />

Gruppen insgesamt 221 59 50 106 6<br />

100 % 26,7 % 22,6 % 48,0 % 2,7 %<br />

Sportangebote insgesamt 391 95 100 181 15<br />

100 % 24,3 % 25,6 % 46,3 % 3,8 %<br />

Durchschnittliche Angebote/ Schule 4,6 6,3 5,6 3,7 3,8<br />

Durchschnittliche Angebote/ Gruppe 1,8 1,6 2,0 1,7 2,5<br />

Sportartenübergreifend 206 49 58 91 8<br />

52,7 % 12,5 % 14,8 % 23,3 % 2,1 %<br />

Bewegungsför<strong>der</strong>ung/ Breitensport 163 36 45 77 5<br />

41,7 %<br />

Abenteuer- und Erlebnissport 16 3 6 5 2<br />

4,1 %<br />

Gesundheitssport 27 10 7 9 1<br />

6,9 %<br />

Sportartspezifisch 185 46 42 90 7<br />

47,3 % 11,8 % 10,7 % 23,0 % 1,8 %<br />

Ballsport 70 16 10 39 5<br />

17,9 %<br />

Tanzsport 43 11 11 21 0<br />

11,0 %<br />

Kampfsport 20 3 9 8 0<br />

5,1 %<br />

Rückschlagspiele 13 2 3 8 0<br />

3,3 %<br />

Turnen 11 5 3 3 0<br />

2,8%<br />

Schw<strong>im</strong>msport 15 6 4 5 0<br />

3,8 %<br />

Leichtathletik 9 3 1 3 2<br />

2,3 %<br />

Reitsport 0 0 0 0 0<br />

0,0 %<br />

Rollsport 2 0 1 1 0<br />

0,5 %<br />

Radsport 1 0 0 1 0<br />

0,3 %<br />

Bootssport 0 0 0 0 0<br />

0,0 %<br />

Eissport 0 0 0 0 0<br />

0,0 %<br />

Sonstiges 1 0 0 1 0<br />

0,3 %<br />

15


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

An den 86 offenen Ganztagsgrundschulen gab es <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08 insgesamt 391 BeSS-<br />

Angebote, die sich gemäß <strong>des</strong> Angebotsschlüssels <strong>des</strong> LSB NRW wie folgt verteilen: 206 <strong>der</strong><br />

Angebote (53 %) sind sportartenübergreifende Angebote, 185 <strong>der</strong> Angebote sind sportartspezifische<br />

Angebote (47 %).<br />

Die durch den LSB NRW über die Koordinierungsstellen in NRW erfassten Vergleichsdaten<br />

für das Schuljahr 2007/08 ergeben dagegen folgende Verteilung: 35,85 % sind sportartenübergreifende<br />

Angebote und 64,15 % sportartspezifische Angebote. Unsere <strong>Essener</strong> Daten<br />

(53 % vs. 47 %) stehen also dazu in deutlichem Gegensatz.<br />

Damit liegt eine Verteilung vor, die <strong>im</strong> Vergleich zu den lan<strong>des</strong>weit vorliegenden Befragungen<br />

<strong>des</strong> LSB NRW für das Stadtgebiet von Essen einen deutlich höheren Prozentsatz<br />

für sportartenübergreifende Angebote bzw. deutlich niedrigeren Prozentsatz für sportartspezifische<br />

Angebote signalisiert. Bei den <strong>Essener</strong> B-Schulen beträgt <strong>der</strong> Anteil<br />

sportartenübergreifen<strong>der</strong> BeSS-Angebote sogar knapp 60 %.<br />

Eine Erklärung könnte dafür sein, dass <strong>der</strong> Begriff „BeSS“ von Vertretern in <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

Essen nur <strong>im</strong> Sinne von sportartenübergreifenden Angeboten interpretiert<br />

wird, während das Untersuchungsteam in seiner Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en<br />

Partnern den Begriff „BeSS“ lediglich als neutralen Sammelbegriff für alle Ganztagsangebote<br />

kennengelernt hat. Aufgrund dieser <strong>Essener</strong> Beson<strong>der</strong>heit könnte das prozentual<br />

überdurchschnittliche Angebot von sportartenübergreifenden Angeboten auf die entsprechenden<br />

Serviceleistungen <strong>der</strong> Koordinierungsstelle zurückgeführt werden.<br />

Rund zwei Drittel aller Angebote (66 %) gab es <strong>im</strong> gesamten Schuljahr, knapp ein Viertel<br />

dieser Angebote (24 %) nur in einem Schulhalbjahr. Die restlichen Angebote (10 %) hatten<br />

kürzere Laufzeiten, wobei <strong>der</strong> Anteil an Ferienangeboten weniger als 1 % betrug. Zu 96 %<br />

wurden diese Angebote von je<strong>der</strong> Schule ohne Kooperation mit einer an<strong>der</strong>en Schule angeboten.<br />

In Essen haben alle Ganztagsgrundschulen (100 %) BeSS-Angebote. Es werden 48,8 % <strong>der</strong><br />

Angebote 4- bis 5-mal pro Woche (davon werden ca. 16 % mehr als 5-mal pro Woche durchgeführt),<br />

47,7 % 2- bis 3-mal und 3,5 % nur einmal pro Woche angeboten (n=86). Im Vergleich<br />

dazu werden in <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung an 99 % <strong>der</strong> Grundschulen (n=166)<br />

BeSS-Angebote durchgeführt. Davon werden 15 % einmal pro Woche, 50 % 2- bis 3-mal, 33 %<br />

4- bis 5-mal und 2 % seltener als einmal pro Woche durchgeführt (vgl. Beher et al. 2007, Tab.<br />

1.2, S. 18).<br />

Laut <strong>der</strong> bun<strong>des</strong>weiten StEG-Studie von 2007 (Ausgangserhebung) werden an 94,6 % <strong>der</strong><br />

Grundschulen (n=96) BeSS-Angebote durchgeführt. Die Verteilung pro Woche sieht in dieser<br />

Studie folgen<strong>der</strong>maßen aus: „Sportliche Angebote“ werden dort zu 9,4 % einmal, zu 52,1 %<br />

2- bis 3-mal, zu 35,4 % 4- bis 5-mal und zu 3,1 % seltener als einmal pro Woche durchgeführt<br />

(vgl. Holtappels et al. 2008, Tab. 11.3, S. 192).<br />

16


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

Abb. 5: Das Profil <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> BeSS-Angebote <strong>im</strong> Vergleich zu an<strong>der</strong>en Studien<br />

StEG-Ausgangsstudie: vgl. Holtappels et al. 2008, S. 192<br />

NRW-Hauptuntersuchung: vgl. Beher et al. 2007, S. 18<br />

Demnach finden an <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen insgesamt deutlich häufiger 4-5 Angebote<br />

pro Woche statt als in den NRW- o<strong>der</strong> Bun<strong>des</strong>studien angegeben wurde. Allerdings<br />

erhalten alle <strong>Essener</strong> Kin<strong>der</strong> an ihren Ganztagsgrundschulen keine tägliche „Bewegungszeit“.<br />

So erhalten nur die Schüler an den B-Schulen zwe<strong>im</strong>al pro Woche in ihrer<br />

Kursgruppe ein BeSS-Angebot. Bei den A- und C-Schulen liegt <strong>der</strong> Durchschnitt<br />

unter zwei BeSS-Angeboten pro Woche.<br />

2.2 Zufriedenheit <strong>der</strong> Schulen mit den BeSS-Angeboten<br />

Von den 86 Ganztagsgrundschulen drückten 84 % ihre Zufriedenheit mit den Angeboten aus,<br />

wobei rund 65 % „zufrieden“ (sehr zufrieden/ zufrieden) und knapp 20 % „eingeschränkt zufrieden“<br />

sind. In <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung (Beher et al. 2007, Tab. 1.3, S.22) sind insgesamt<br />

95 % <strong>der</strong> Schulleiter mit dem BeSS-Angebot zufrieden, wovon 37 % eher zufrieden und<br />

58 % sehr zufrieden sind. In <strong>der</strong> bun<strong>des</strong>weiten StEG-Untersuchung artikulieren in <strong>der</strong> Schulleitungsbefragung<br />

ihre Zufriedenheit mit den sportlichen Angeboten 45 % als „eher zufrieden“<br />

und weitere 45,3 % als „sehr zufrieden“. Beson<strong>der</strong>s auffallend erscheint hier jedoch,<br />

dass nicht eine <strong>der</strong> befragten Schulleitungen mit den sportlichen Angeboten „sehr unzufrieden“<br />

war (vgl. Rollett, 2008, S. 300).<br />

Die größte proportional auffällige „eingeschränkte Zufriedenheit“ (38,9 %) wurde in <strong>der</strong> <strong>Essener</strong><br />

<strong>Pilotstudie</strong> von den B-Schulen artikuliert, während umgekehrt die größte proportionale<br />

„Zufriedenheit“ (ganz) von den A-Schulen mitgeteilt wurde (80 %) (vgl. Tab. 6).<br />

17


Tab. 6: Zufriedenheit mit den BeSS-Angeboten<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

Insgesamt Ja Ja, aber Nein<br />

86 (100,00 %) 56 (65,1 %) 17 (19,8 %) 13 (15,1 %)<br />

davon:<br />

A-Schulen (15=100 %) 12 (80,0 %) 1 (6,7 %) 2 (13,3 %)<br />

B-Schulen (18=100 %) 8 (44,4 %) 7 (38,9 %) 3 (16,7 %)<br />

C-Schulen (49=100 %) 34 (69,4 %) 8 (16,3 %) 7 (14,3 %)<br />

För<strong>der</strong>schulen (4=100 ) 2 (50,0 %) 1 (25,0 %) 1 (25,0 %)<br />

Tab. 7: Gründe für Unzufriedenheit (13 Schulen unzufrieden; Mehrfachnennungen möglich;<br />

n=21)<br />

Gründe Absolut in %<br />

keine ausreichende räumliche und materielle Ausstattung 9 42,9 %<br />

Unzufriedenheit mit Anzahl <strong>der</strong> Angebote 6 28,6 %<br />

keine ausreichende Verfügbarkeit von Übungsleitern und an<strong>der</strong>en<br />

4 19,1 %<br />

Personen aufgrund fehlen<strong>der</strong> finanzieller Ausstattung<br />

keine ausreichende pädagogische Schulung <strong>der</strong> Übungsleiter 1 4,7 %<br />

kein Vereinsengagement 1 4,7 %<br />

Als Hauptgründe für diese Unzufriedenheit werden genannt:<br />

● „zu wenig Angebote“ und „zu große Gruppen“, „kein Geld für spezielle Angebote<br />

wie z. B. Klettern“;<br />

● „keine ausreichenden Hallenkapazitäten“ und „nicht ausreichende Ausstattung mit<br />

Sport- und Spielgeräten“.<br />

Ebenso werden genannt:<br />

● „kein ausreichen<strong>des</strong> Budget für zusätzliche Honorarkräfte“ und „Unzufriedenheit<br />

über den ständigen Wechsel <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Koordinierungsstelle vermittelten Übungsleiter“.<br />

Tab. 8: Gründe für eingeschränkte Zufriedenheit (17 von 73 zufriedenen Schulen; Mehrfachnennungen<br />

möglich; n=25)<br />

Gründe Anzahl in %<br />

keine ausreichende Verfügbarkeit von Übungsleitern, u. a. aufgrund<br />

fehlen<strong>der</strong> finanzieller Ausstattung<br />

9 36 %<br />

keine ausreichende pädagogische Schulung <strong>der</strong> Übungsleiter 7 28 %<br />

keine ausreichende räumliche und materielle Ausstattung 4 16 %<br />

Unzufriedenheit mit Anzahl <strong>der</strong> Angebote 2 8 %<br />

kein ausreichen<strong>des</strong> Budget 2 8 %<br />

kein Vereinsengagement 1 4 %<br />

Im Großen und Ganzen werden für die „eingeschränkte“ Zufriedenheit ähnliche Gründe und<br />

Ursachen angegeben. Auffallend ist jedoch, dass hier auch Kritik an <strong>der</strong> mangelnden pädagogischen<br />

Qualität <strong>der</strong> Übungsleiter artikuliert wird.<br />

Insgesamt lässt sich feststellen, dass es keine qualitativen Unterschiede zwischen den Gründen<br />

für „Unzufriedenheit“ und „eingeschränkter Zufriedenheit“ gibt. Die genannten Gründe<br />

konzentrieren sich an diesen Schulen auf einen Mangel an Angeboten und auf personelle und<br />

räumlich-materielle Defizite.<br />

18


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

Eine weitere Analyse dieser „Zufriedenheit“ in Relation zum Vermittlungspartner (Koordinierungsstelle<br />

Sport <strong>im</strong> Ganztag) und zu den drei Schulkategorien ergibt folgen<strong>des</strong> Ergebnis:<br />

Unter Hinzunahme <strong>der</strong> Ergebnisse aus <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> BeSS-Anbieter (vgl. Kap. 4) arbeiten<br />

von den 86 Schulen 31 (36 %) ausschließlich mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag<br />

zusammen, darunter befinden sich vier A-Schulen, 10 B-Schulen, 15 C-Schulen und zwei<br />

För<strong>der</strong>schulen. Von diesen 31 Schulen antworteten 14 „ganz zufrieden“, 11 „eingeschränkt<br />

zufrieden“ und sechs Schulen waren „unzufrieden“.<br />

Von den 86 Schulen kooperieren 11 Schulen einzig und allein nur mit Sportvereinen, darunter<br />

sind 10 Schulen vom Typ C und eine Schule vom Typ A. Alle 11 Schulen sind mit den BeSS-<br />

Angeboten ihrer Vereine „ganz zufrieden“.<br />

An drei <strong>der</strong> 86 Schulen werden die BeSS-Angebote ausschließlich von Personen durchgeführt,<br />

die nicht über die Koordinierungsstelle vermittelt wurden und auch keinem Sportverein<br />

zuzuordnen sind, also in die Kategorie „Sonstige“ fallen. Darunter befinden sich zwei B-<br />

Schulen und eine C-Schule. Zwei dieser drei Schulen sind „ganz zufrieden“ und eine ist „unzufrieden“.<br />

An allen an<strong>der</strong>en Schulen (n=41) werden die Angebote nicht ausschließlich von einer <strong>der</strong> drei<br />

Anbietergruppen (Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag SJ / ESPO; Sportverein; Sonstige)<br />

durchgeführt, son<strong>der</strong>n <strong>im</strong>mer von Anbietern aus min<strong>des</strong>tens zwei dieser Gruppen.<br />

2.3 Einrichtung und Zusammenstellung <strong>der</strong> BeSS-Gruppen an den<br />

Schulen<br />

Die Schulleitungen bzw. Ganztagskoordinatoren wurden weiterhin danach befragt, wer für die<br />

Einrichtung und Zusammenstellung <strong>der</strong> Schülergruppen für die BeSS-Angebote an ihrer<br />

Schule verantwortlich zeichnet.<br />

Für die Einrichtung und Zusammenstellung <strong>der</strong> BeSS-Gruppen an den Schulen gibt es unterschiedliche<br />

Modalitäten und verschiedene Personengruppen, die dafür verantwortlich sind. Zu<br />

47 % sind es die Erzieher, die für die Gruppenbildung verantwortlich sind, zu 15 % ist es die<br />

Schulleitung. Sportlehrer (4 %) und Übungsleiter (6 %) sind zusammen nur zu 10 % dafür<br />

verantwortlich. Zu 28 % haben die Kin<strong>der</strong> die freie Kurswahl nach ihrer Neigung, während<br />

Elternvertreter hier nach unserer Datenlage keinen Einfluss nehmen.<br />

Tab 9: Einrichtung und Zusammenstellung <strong>der</strong> BeSS-Gruppen an den Schulen (Mehrfachnennungen<br />

möglich; 86 Schulen n=131; 15 A-Schulen n=23; 18 B-Schulen n=28; 49 C-<br />

Schulen n=72 ; 4 För<strong>der</strong>schulen n=8)<br />

Nennungen<br />

Schulen insg.<br />

(n=131)<br />

Nennungen<br />

A-Schulen<br />

(n=23)<br />

Nennungen<br />

B-Schulen<br />

(n=28)<br />

Nennungen<br />

C-Schulen<br />

(n=72)<br />

Nennungen<br />

För<strong>der</strong>schulen<br />

(n=8)<br />

Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl % Anzahl %<br />

Erzieher 62 47 % 12 52 % 14 50 % 32 44 % 4 50 %<br />

Schulleitung 19 15 % 2 9 % 5 18 % 10 14 % 2 25 %<br />

Sportlehrer 5 4 % 2 9 % 1 4 % 2 3 % 0 0 %<br />

Übungsleiter 8 6 % 1 4 % 0 0 % 6 8 % 1 13 %<br />

Kin<strong>der</strong> 37 28 % 6 26 % 8 29 % 22 31 % 1 13 %<br />

Insgesamt 131 100 % 23 18 % 28 21 % 72 55 % 8 6 %<br />

19


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Schulleitern und Ganztagskoordinatoren<br />

Am häufigsten sind die „Erzieher“ an den A-Schulen dafür verantwortlich bzw. wirken bei<br />

<strong>der</strong> Einrichtung und Zusammenstellung <strong>der</strong> BeSS-Gruppen mit (52 %). An diesen Schulen ist<br />

auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> mitwirkenden Sportlehrer am höchsten (9 %), während <strong>der</strong> Prozentsatz<br />

<strong>der</strong> „Übungsleiter“ an den C-Schulen (8 %) und <strong>der</strong> Prozentsatz <strong>der</strong> Schulleitung an den B-<br />

Schulen am größten ist (18 %). Der Grad <strong>der</strong> Mitbest<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zeigt kein auffälliges<br />

Schulprofil, ist aber an den C-Schulen mit 31 % am deutlichsten und an den A-Schulen<br />

am geringsten (26 %) ausgeprägt.<br />

2.4 Perspektiven für die BeSS-Angebote aus Sicht <strong>der</strong> Schulen<br />

Rund die Hälfte aller <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen (n=44; 51 %) wollen eine Ausweitung<br />

ihrer Angebote vornehmen, während acht Schulen (9 %) eine Kürzung für das Schuljahr<br />

2008/09 planen. Eine Ausweitung wollen die meisten Schulen vornehmen, da sie weitere<br />

Gruppen einrichten. Eine weitere Untergruppe bilden die Schulen, die eine an<strong>der</strong>e Sportart<br />

hinzunehmen möchten. Ebenso möchten rund 45 % aller Ganztagsgrundschulen demnächst<br />

eine Än<strong>der</strong>ung für die Ziele und Inhalte ihrer Angebote <strong>im</strong> Offenen Ganztag vornehmen.<br />

2.5 Fazit<br />

An den befragten 86 offenen Ganztagsgrundschulen gibt es insgesamt 221 Ganztagsgruppen<br />

mit 391 Angeboten. Pro Schule gibt es etwa 2,6 Ganztagsgruppen und pro Gruppe werden<br />

knapp 1,8 BeSS-Angebote erteilt. Gegenüber vorliegenden Vergleichsdaten vom LSB NRW<br />

gibt es in Essen mit 53 % ein überproportionales Angebot an sportartenübergreifenden BeSS-<br />

Angeboten. Dagegen dominieren, wie <strong>im</strong> Lan<strong>des</strong>trend, bei den sportartspezifischen Angeboten<br />

die Ballspiele und <strong>der</strong> Tanzsport. In Essen ist bei ca. 50 % aller BeSS-Angebote an den<br />

Ganztagsgrundschulen <strong>der</strong> Impulsgeber die Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag.<br />

Es gibt mehrere Stakehol<strong>der</strong> <strong>im</strong> Angebotssystem, die separate und individuelle Kommunikationsstrukturen<br />

mit den Schulen verbindet, ohne zusammen über gemeinsame „Schnittstellen“<br />

zu verfügen. Die Berufsgruppe <strong>der</strong> Erzieher an den Schulen ist zu fast 50 % dafür verantwortlich,<br />

welche BeSS-Angebote und welche Zusammenstellung <strong>der</strong> Kursgruppen an den Ganztagsgrundschulen<br />

erfolgen. Der fachliche Einfluss von Lehrkräften aus dem Sport (Lehrer,<br />

Übungsleiter) ist gering.<br />

An den <strong>Essener</strong> A-Schulen gibt es zwar die meisten BeSS-Angebote pro Schule, doch nur an<br />

den B-Schulen haben die Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong> Durchschnitt knapp mehr als zwei Bewegungsangebote<br />

pro Woche. Nach unseren Erkenntnissen findet auch an den A-Schulen kein rhythmisierter<br />

Tagesablauf mit BeSS-Angeboten statt. Die meisten BeSS-Angebote werden zwischen 14.00<br />

und 16.00 Uhr durchgeführt. Tägliche BeSS-Kurse <strong>im</strong> Ganztag gibt es z. Zt. nur an vier<br />

Ganztagsgrundschulen, davon sind zwei B-Schulen und zwei För<strong>der</strong>schulen (C-Schulen).<br />

20


3 Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

3.1 Sportvereine in Essen<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Die Informationen zu den Strukturdaten über die <strong>Essener</strong> Sportvereine setzen sich aus zwei<br />

verschiedenen Datenquellen zusammen. Die erste Datenquelle besteht aus den B-Zahlen <strong>des</strong><br />

LSB NRW über die <strong>Essener</strong> Sportvereine, die <strong>der</strong> Forschungsgruppe freundlicherweise vom<br />

<strong>Essener</strong> Sportbund (ESPO) für eigene Berechnungen zur Verfügung gestellt wurden. Die B-<br />

Zahlen werden von den Sportfachverbänden jeweils mit Stichtag zum 31.12. eines Jahres erhoben.<br />

An<strong>der</strong>s als bei den A-Zahlen handelt es sich hier nicht um die Gesamtmitglie<strong>der</strong>zahl<br />

eines Vereins, son<strong>der</strong>n um die Mitglie<strong>der</strong>zahlen in den jeweiligen Fachabteilungen. Als zweite<br />

Datenquelle dienen die Antworten auf die Fragen 3 bis 8 <strong>der</strong> Online-Befragung <strong>der</strong> <strong>Essener</strong><br />

Sportvereine (Vereine ohne BeSS) und aus dem Vereinsfragebogen (Vereine mit BeSS).<br />

Zum 31.12.2007 waren nach den B-Zahlen <strong>des</strong> LSB NRW 580 Sportvereine <strong>im</strong> ESPO organisiert,<br />

die wie<strong>der</strong>um mit 850 Sparten Mitglied in Sportfachverbänden waren. Diese Spartenanzahl<br />

und die folgenden Mitglie<strong>der</strong>zahlen sind schon bereinigt worden um die Doppelmitgliedschaften<br />

(z. B. Deutsche Jugendkraft und Sportfachverbände). Insgesamt repräsentieren diese<br />

580 Vereine 132.382 Mitglie<strong>der</strong>, davon 44.075 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, und zwar:<br />

● 7.672 0- bis 6-Jährige,<br />

● 25.960 7- bis 14-Jährige,<br />

● 10.443 15- bis 18-Jährige.<br />

Um die <strong>Essener</strong> Sportvereine zu ermitteln, für die eine Beteiligung an BeSS-Angeboten in<br />

offenen Ganztagsgrundschulen von Interesse ist, wurde zunächst folgen<strong>des</strong> Raster angelegt.<br />

Es wurden anhand <strong>der</strong> B-Zahlen <strong>des</strong> LSB NRW bei allen Vereinen die Sparten gelöscht, die<br />

eine Mitgliedschaft in <strong>der</strong> DJK, <strong>im</strong> CVJM, <strong>im</strong> Behin<strong>der</strong>ten-Sportverband, <strong>im</strong> Gehörlosen-<br />

Sportverband und <strong>im</strong> Familiensportverband (= FKK) betrafen. So konnten die Daten um<br />

Doppelmitgliedschaften bereinigt werden, mit <strong>der</strong> sich keine praktizierte Sportart verbindet<br />

(DJK, CVJM). Die Mitgliedschaft <strong>im</strong> Behin<strong>der</strong>ten- und <strong>im</strong> Gehörlosen-Sportverband wurde<br />

nicht berücksichtigt, weil <strong>der</strong> Forschungsgruppe Informationen vorliegen, dass entsprechende<br />

Sportangebote an <strong>Essener</strong> Grundschulen nicht zu den BeSS-Angeboten zählen, also nicht <strong>im</strong><br />

<strong>Rahmen</strong> <strong>des</strong> Offenen Ganztags stattfinden. Die Zugehörigkeit zur DLRG wurde nicht berücksichtigt,<br />

weil es sich bei dem DLRG-Bezirk Essen eher um einen Kreisverband als um einen<br />

klassischen Sportverein handelt und weil die Schw<strong>im</strong>mangebote <strong>im</strong> Offenen Ganztag an <strong>Essener</strong><br />

Grundschulen ausschließlich von <strong>der</strong> Sparte Schw<strong>im</strong>men organisiert werden – ein Son<strong>der</strong>fall<br />

auf den noch näher eingegangen wird. Alle Betriebssportgemeinschaften wurden ebenfalls<br />

nicht berücksichtigt.<br />

Von <strong>der</strong> so reduzierten Gesamtzahl <strong>der</strong> Sportvereine wurden in einem zweiten Schritt die<br />

Vereine herausgesucht, die zumin<strong>des</strong>t in einer Sparte Jugendarbeit betreiben. Damit erhielt<br />

man die Anzahl <strong>der</strong> Vereine, für die BeSS-Angebote prinzipiell in Frage kommen.<br />

Das Ergebnis bestand aus insgesamt 383 Sportvereinen mit 612 Sparten, die mithilfe von Daten<br />

<strong>des</strong> ESPO kontaktiert wurden – mit <strong>der</strong> Bitte, den Online-Fragebogen für Vereine auszufüllen.<br />

Von diesen Vereinen konnten 28 Vereine, je zwei eigenständige Abteilungen von<br />

Großvereinen und die gemeinsame Spielgemeinschaft aus zwei Handballabteilungen von<br />

Turnvereinen als Vereine bzw. Abteilungen identifiziert werden, die BeSS-Angebote <strong>im</strong><br />

Schuljahr 2007/08 durchgeführt haben.<br />

Von den verbleibenden 351 Vereinen wurde für die Auswertung in einem weiteren Schritt die<br />

Spartenanzahl reduziert, indem die Sparten ohne Jugendarbeit in den Vereinen gestrichen<br />

21


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

wurden. Im letzten Schritt wurden dann nur noch die Vereine und Sparten berücksichtigt, die<br />

in <strong>der</strong> Zielgruppe <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen min<strong>des</strong>tens 10 Mitglie<strong>der</strong> hatten. Bei dieser Reduzierung<br />

fielen die meisten Einspartenvereine heraus, <strong>der</strong>en jeweilige Sportart aus unterschiedlichen<br />

Gründen nur schwer ein Grundschulprofil entwickeln kann und die <strong>des</strong>wegen in <strong>der</strong> Regel<br />

keine o<strong>der</strong> nur wenige Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen besitzen. Dazu<br />

zählen z. B. Angel-, Billard-, Kraftsport- o<strong>der</strong> Schützenvereine.<br />

Nur bei den so ermittelten 207 Vereinen mit 277 Sparten ist nach Meinung <strong>der</strong> Forschungsgruppe<br />

wirklich zu erwarten, dass sie nicht nur ein potentielles Interesse, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Voraussetzungen für eine Mitwirkung bei BeSS-Angeboten <strong>im</strong> Offenen Ganztag besitzen.<br />

Von den Vereinen, die den Fragebogen beantwortet haben, wurden für die Auswertung auch<br />

nur die berücksichtigt, die das letzte Kriterium (min<strong>des</strong>tens 10 Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Altersgruppe<br />

<strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen) erfüllten. So werden 64 <strong>Essener</strong> Vereine (30,1 %), die sich bisher nicht<br />

<strong>im</strong> Offenen Ganztag engagieren, für die Forschungsgruppe aber potentielle BeSS-Anbieter<br />

darstellen, als Vereine ohne BeSS in dieser Auswertung berücksichtigt.<br />

3.1.1 Sportartenprofile <strong>der</strong> Vereine mit und ohne BeSS<br />

Insgesamt konnten 32 Sportvereine ermittelt werden, die Sportangebote an <strong>Essener</strong> offenen<br />

Ganztagsgrundschulen <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08 durchgeführt haben. Neben 28 Gesamtvereinen<br />

zählen dazu je zwei Abteilungen von Großvereinen, die selbstständig agieren, sowie eine<br />

Handballspielgemeinschaft, die sich aus den Handballabteilungen zweier Turnvereine zusammensetzt.<br />

Die letztgenannten sind getrennt kontaktiert worden und werden in <strong>der</strong> Auswertung<br />

als eigenständige Vereine behandelt (n=33). 28 dieser 33 Vereine o<strong>der</strong> Abteilungen haben<br />

den Fragebogen entwe<strong>der</strong> selbst ausgefüllt o<strong>der</strong> sind <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> von Interviews befragt<br />

worden (84,8 %).<br />

Darunter befinden sich:<br />

● 24 Sportvereine,<br />

● 1 Handballspielgemeinschaft von 2 Turnvereinen,<br />

● 3 quasi selbstständige Abteilungen von zwei <strong>Essener</strong> Großvereinen.<br />

Neben diesen <strong>im</strong> ESPO organisierten Sportvereinen bzw. Sportabteilungen führen die Sparte<br />

Schw<strong>im</strong>men und <strong>der</strong> Trägerverein eines Sport- und Gesundheitszentrums BeSS-Angebote<br />

(nur Schw<strong>im</strong>men) an <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen durch. Außerdem konnten noch zwei<br />

weitere institutionelle Anbieter von BeSS-Angeboten identifiziert werden. Einmal handelt es<br />

sich dabei um ein Team von Kompetenztrainern in <strong>der</strong> Jugendarbeit, das Selbstverteidigung<br />

bzw. -behauptung anbietet und um ein Kin<strong>der</strong>- und Jugendhaus, das Bewegungsparcours und<br />

Gewaltprävention an Grundschulen durchführt. Beide wurden ebenfalls angeschrieben, haben<br />

den Fragebogen aber nicht beantwortet.<br />

Das Spartenprofil <strong>der</strong> 33 Sportvereine bzw. Abteilungen mit BeSS-Angeboten sieht folgen<strong>der</strong>maßen<br />

aus:<br />

● 115 Sparten insgesamt (= 100 %),<br />

● 101 Sparten mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen (= 87,8 %),<br />

● 79 mit zehn o<strong>der</strong> mehr Mitglie<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Zielgruppe <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen (= 68,7 %)<br />

Von den 33 Vereinen, die BeSS-Angebote an Schulen unterbreiten, fällt ein Schachklub aus<br />

dem Untersuchungsraster, weil er als Einspartenverein unter zehn Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Zielgruppe<br />

<strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen aufweist. Es gibt keine signifikanten Unterschiede zwischen den<br />

Sportartenprofilen <strong>der</strong> Gesamtgruppe und <strong>der</strong> Gruppe, die geantwortet hat.<br />

22


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Das Spartenprofil <strong>der</strong> 28 Vereine bzw. Abteilungen mit BeSS-Angeboten, die geantwortet<br />

haben, sieht folgen<strong>der</strong>maßen aus:<br />

● 103 Sparten insgesamt (= 100 %),<br />

● 91 mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen (= 88,3 %),<br />

● 71 mit zehn o<strong>der</strong> mehr Mitglie<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Zielgruppe <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen (= 68,9 %)<br />

Das Sportartenprofil ergibt sich aus <strong>der</strong> folgenden Tabelle.<br />

Tab. 10: Sportartenprofil <strong>der</strong> Vereine mit BeSS, die geantwortet haben (n=28)<br />

Sparten<br />

Sparten Sparten<br />

Sportarten<br />

insgesamt mit Jugend 7- bis 14-Jährige<br />

Ballsport 29 28,2 % 25 27,5 % 20 28,2 %<br />

Rückschlagspiele 23 22,3 % 21 23,1 % 15 21,1 %<br />

Kampfsportarten 12 11,7 % 12 13,2 % 10 14,1 %<br />

Schw<strong>im</strong>msport 3 2,9 % 2 2,2 % 2 2,8 %<br />

Bootsport 6 5,8 % 3 3,3 % 2 2,8 %<br />

Turnen 15 14,6 % 14 15,4 % 13 18,3 %<br />

Tanzsport 2 1,9 % 1 1,1 % 1 1,4 %<br />

Leichtathletik 9 8,7 % 9 9,9 % 6 8,5 %<br />

Radsport<br />

Sonstige fachsportartbezogene<br />

2 1,9 % 2 2,2 % 0 0,0 %<br />

Angebote:<br />

Schach<br />

Mo<strong>der</strong>ner Fünfkampf<br />

2 1,9 % 2 2,2 % 2 2,8 %<br />

Insgesamt 103 100,0 % 91 100,0 % 71 100,0 %<br />

Nach <strong>der</strong> Kategorisierung <strong>des</strong> LSB NRW für sportartspezifische BeSS-Angebote fehlen in <strong>der</strong><br />

Tabelle Reitsport, Rollsport, Eissport und Schießsport, weil sie nicht zum Angebotsspektrum<br />

dieser Vereine gehören. Bei den Vereinen mit BeSS-Angeboten dominieren <strong>der</strong> Ballsport und<br />

die Rückschlagspiele, gefolgt vom Turnen und den Kampfsportarten. Die Leichtathletik folgt<br />

an fünfter Position.<br />

Zum Schw<strong>im</strong>msport muss in diesem Zusammenhang kurz erläutert werden, warum er auf<br />

Vereinsebene so gering vertreten ist. In Essen ist direkt kein einziger Schw<strong>im</strong>mverein <strong>im</strong> Offenen<br />

Ganztag engagiert, weil hier die Sparte Schw<strong>im</strong>men, <strong>der</strong> organisatorische Zusammenschluss<br />

<strong>der</strong> 42 Schw<strong>im</strong>mvereine bzw. -abteilungen in Essen, die entsprechenden Angebote<br />

durchführt. Die gut organisierte Sparte, die den Fragebogen ebenfalls beantwortet hat, führt<br />

an drei <strong>Essener</strong> Grundschulen Schw<strong>im</strong>mangebote <strong>im</strong> Offenen Ganztag durch (je 1x für Anfänger<br />

und Fortgeschrittene). Die Ursache für diese Son<strong>der</strong>rolle hängt wohl mit zwei pragmatischen<br />

Gründen zusammen: Einerseits verteilt die Sparte die Schw<strong>im</strong>mzeiten in <strong>Essener</strong> Bä<strong>der</strong>n,<br />

an<strong>der</strong>erseits sind die Sparte und die Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag bei <strong>der</strong><br />

Sport Jugend Essen <strong>im</strong> ESPO in benachbarten Büros untergebracht.<br />

Neben <strong>der</strong> Sparte Schw<strong>im</strong>men bietet <strong>der</strong> Trägerverein eines Sport- und Gesundheitszentrums<br />

(SGZ) <strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Stadtteil Altenessen ebenfalls Schw<strong>im</strong>men <strong>im</strong> Offenen Ganztag an einer<br />

<strong>Essener</strong> Grundschule an. Auch hier sprachen pragmatische Gründe für die Zusammenarbeit:<br />

Der Trägerverein verfügt über eigene Wasserzeiten, die Schule liegt in unmittelbarer Nachbarschaft.<br />

Bei den 64 Vereinen ohne BeSS, <strong>der</strong>en beantwortete Fragebögen hier ausgewertet werden,<br />

handelt es sich ausschließlich um Vereine, die min<strong>des</strong>tens in einer Sparte zehn o<strong>der</strong> mehr<br />

Mitglie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Zielgruppe <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen besitzen.<br />

23


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Das Spartenprofil dieser 64 Vereine ohne BeSS sieht folgen<strong>der</strong>maßen aus:<br />

● 116 Sparten insgesamt (= 100 %),<br />

● 104 mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen (= 89,7 %),<br />

● 83 mit zehn o<strong>der</strong> mehr Mitglie<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Zielgruppe <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen (= 71,6 %).<br />

Das Sportartenprofil für diese Vereine ergibt sich aus <strong>der</strong> folgenden Tabelle.<br />

Tab. 11: Sportartenprofil <strong>der</strong> Vereine ohne BeSS, die geantwortet haben (n=64)<br />

Sparten<br />

Sparten<br />

Sparten<br />

Sportarten<br />

insgesamt mit Jugend 7- bis 14-Jährige<br />

Ballsport 40 34,5 % 37 35,6 % 30 36,1 %<br />

Rückschlagspiele 19 16,4 % 16 15,4 % 10 12,0 %<br />

Kampfsportarten 10 8,6 % 10 9,6 % 9 10,8 %<br />

Schw<strong>im</strong>msport 7 6,0 % 7 6,7 % 6 7,2 %<br />

Bootsport 12 10,3 % 10 9,6 % 8 9,6 %<br />

Turnen 13 11,2 % 12 11,5 % 11 13,3 %<br />

Leichtathletik 5 4,3 % 3 2,9 % 2 2,4 %<br />

Radsport 1 0,9 % 1 1,0 % 1 1,2 %<br />

Reitsport 2 1,7 % 2 1,9 % 2 2,4 %<br />

Eissport 2 1,7 % 1 1,0 % 1 1,2 %<br />

Schießsport<br />

Sonstige fachsportartbezogene<br />

1 0,9 % 1 1,0 % 0 0,0 %<br />

Angebote:<br />

Schach<br />

Golf<br />

Gewichtheben<br />

Sportfischen<br />

4 3,4 % 4 3,8 % 3 3,6 %<br />

Insgesamt 116 100,0 % 104 100,0 % 83 100,0 %<br />

Nach <strong>der</strong> Kategorisierung <strong>des</strong> LSB NRW für sportartspezifische BeSS-Angebote fehlen in <strong>der</strong><br />

Tabelle Tanzsport und Rollsport, weil sie nicht zum Angebotsspektrum <strong>der</strong> Vereine gehören.<br />

Bei den Vereinen ohne BeSS dominiert in den Sportarten <strong>der</strong> Ballsport mit deutlichem Abstand<br />

vor den Rückschlagspielen, gefolgt vom Turnen, dem Bootsport und den Kampfsportarten.<br />

Im Vergleich mit den Vereinen mit BeSS sind <strong>der</strong> hohe Anteil von Bootsport und <strong>der</strong><br />

geringe Anteil <strong>der</strong> Leichtathletik beson<strong>der</strong>s auffällig.<br />

3.1.2 Vereinsgröße, Sparten, Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen<br />

Bei den Fragen nach den Mitglie<strong>der</strong>zahlen bzw. <strong>der</strong> Vereinsgröße, nach <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Sparten<br />

und nach <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Sparten mit Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen wurden die Selbstauskünfte<br />

<strong>der</strong> Vereine abgeglichen mit den B-Zahlen <strong>des</strong> LSB NRW. Anschließend wurde<br />

entschieden, die B-Zahlen zu nehmen.<br />

Die Gründe für diese Entscheidung lagen vor allen Dingen in <strong>der</strong> vorliegenden Beantwortung<br />

von Frage 4 (Spartenanzahl) und 5 (Anzahl Sparten mit Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen). Die<br />

Organisationsstruktur <strong>der</strong> Vereine auf Abteilungsebene ist äußerst unterschiedlich. Die einen<br />

Vereine zählen eine eigene Jugendabteilung für den Gesamtverein dazu, bei den an<strong>der</strong>en werden<br />

sie auf die Sportsparten verteilt. Bei an<strong>der</strong>en Vereinen werden wie<strong>der</strong>um reine Breitensportangebote<br />

o<strong>der</strong> Angebote für spezielle Zielgruppen (z. B. Herzsport) als eigenständige<br />

Abteilungen geführt. Solche Zahlen sind objektiv schwierig zu vergleichen. Deswegen wurde<br />

auf die B-Zahlen <strong>des</strong> LSB NRW zurückgegriffen und die Zugehörigkeit zu einem Sportfachverband<br />

als Kriterium für eine Sparte gewählt.<br />

24


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Da Frage 5 damit verbunden war, wurden auch hier die B-Zahlen <strong>des</strong> LSB NRW genommen,<br />

um die Anzahl <strong>der</strong> Sparten mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen zu best<strong>im</strong>men.<br />

Tab. 12: Größe <strong>der</strong> Vereine mit BeSS, die geantwortet haben (n=28)<br />

Mitglie<strong>der</strong>zahl Vereine Prozentualer Anteil<br />

unter 100 2 7,2 %<br />

100 bis unter 300 8 28,6 %<br />

300 bis unter 1000 9 32,1 %<br />

1.000 und mehr 9 32,1 %<br />

Bei <strong>der</strong> Abteilung und den vier Vereinen, die als BeSS-Anbieter nicht geantwortet haben,<br />

fallen je einer in die ersten drei Kategorien, zwei haben mehr als 1.000 Mitglie<strong>der</strong>. Daraus<br />

ergibt sich eine fast gleichmäßige Verteilung bei den drei Vereinsgrößen ab 100 Mitglie<strong>der</strong>n –<br />

sowohl bei <strong>der</strong> Gesamtzahl als auch bei den Vereinen mit BeSS, die geantwortet haben. Bei<br />

den drei kleineren Vereinen mit BeSS handelt es sich um zwei Schachvereine und einen<br />

Fechtsportklub.<br />

Tab. 13: Größe <strong>der</strong> Vereine ohne BeSS, die geantwortet haben (n=64)<br />

Mitglie<strong>der</strong>zahl Vereine Prozentualer Anteil<br />

unter 100 4 6,3 %<br />

100 bis unter 300 28 43,7 %<br />

300 bis unter 1000 29 45,3 %<br />

1.000 und mehr 3 4,7 %<br />

Bei den Vereinen ohne BeSS-Angebote, die geantwortet haben, gibt es dagegen einen signifikanten<br />

Unterschied <strong>im</strong> Vergleich zu den Strukturdaten <strong>der</strong> Vereine mit BeSS. Hier liegt <strong>der</strong><br />

Schwerpunkt mit 89 % bei Vereinen mit einer Größe von 100 bis 1.000 Mitglie<strong>der</strong>n. Vereine<br />

mit einer Größe von unter 100 sind ungefähr gleich vertreten wie in <strong>der</strong> Gruppe mit BeSS,<br />

dagegen bilden Großvereine nur eine kleine Min<strong>der</strong>heit von unter 5 % <strong>der</strong> Vereine ohne<br />

BeSS, die geantwortet haben, d. h. Großvereine beteiligen sich signifikant häufiger an BeSS-<br />

Angeboten.<br />

Bei <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Frage „Einschätzung <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>entwicklung in den Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendabteilungen in den letzten fünf Jahren“ <strong>des</strong> Fragebogens für Vereine mit und ohne<br />

BeSS fällt zunächst auf, dass in beiden Gruppen das größte Problem nach wie vor in <strong>der</strong> Bestandssicherung<br />

bei den 15- bis 18-Jährigen besteht, wobei eine deutlich höhere Anzahl <strong>der</strong><br />

Vereine mit BeSS als Vereine ohne BeSS eine positive Entwicklung in dieser Altersgruppe<br />

schätzen. Signifikante Unterschiede finden sich zwischen beiden Gruppen bei <strong>der</strong> Einschätzung<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>zahlen in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> bis 6-Jährigen und bei den 7- bis 14-Jährigen.<br />

Tab. 14: Geschätzte Mitglie<strong>der</strong>entwicklung in den Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen in den letzten<br />

fünf Jahren (2002-2007) bei Vereinen mit BeSS, die geantwortet haben (n=28)<br />

Entwicklung<br />

0 bis 6 Jahre<br />

Entwicklung<br />

7 bis 14 Jahre<br />

Entwicklung<br />

15 bis 18 Jahre<br />

Item Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

gestiegen 12 42,8 % 16 57,1 % 6 21,4 %<br />

gleich 8 28,6 % 9 32,2 % 14 50,0 %<br />

gesunken 4 14,3 % 3 10,7 % 8 28,6 %<br />

keine Angabe 4 14,3 % – – – –<br />

25


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Tab. 15: Geschätzte Mitglie<strong>der</strong>entwicklung in den Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen in den letzten<br />

fünf Jahren (2002-2007) bei Vereinen ohne BeSS, die geantwortet haben (n=64)<br />

Entwicklung<br />

0 bis 6 Jahre<br />

Entwicklung<br />

7 bis 14 Jahre<br />

Entwicklung<br />

15 bis 18 Jahre<br />

Item Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent<br />

gestiegen – – 1 1,6 % 1 1,6 %<br />

gleich 51 79,7 % 52 81,3 % 44 68,7 %<br />

gesunken 7 10,9 % 10 15,5 % 18 28,1 %<br />

keine Angabe 6 9,4 % 1 1,6 % 1 1,6 %<br />

Über die Hälfte <strong>der</strong> Vereine mit BeSS-Angeboten schätzt, dass die Mitglie<strong>der</strong>zahlen bei<br />

den 7- bis 14-Jährigen in den letzten fünf Jahren gestiegen sind. Diese Einschätzung<br />

wird nur von einem Verein ohne BeSS geteilt.<br />

Zur Überprüfung <strong>der</strong> subjektiven Angaben <strong>der</strong> befragten Vereine wurde anhand <strong>der</strong> B-Zahlen<br />

<strong>des</strong> LSB NRW die tatsächliche Mitglie<strong>der</strong>entwicklung bei den 7- bis 14-Jährigen von 2002-<br />

2007 untersucht.<br />

Abb. 6: Mitglie<strong>der</strong>entwicklung bei den 7- bis 14-Jährigen in den Vereinen mit (n=28) und ohne<br />

BeSS (n=64), die geantwortet haben<br />

102%<br />

101%<br />

100%<br />

99%<br />

98%<br />

97%<br />

96%<br />

95%<br />

94%<br />

93%<br />

92%<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

Vereine mit BeSS (28 Vereine) Vereine ohne BeSS (64 Vereine)<br />

Die Mitglie<strong>der</strong>zahlen sind bei beiden Gruppen von Vereinen zum 31.12.2002 gleich 100 %<br />

gesetzt worden. Über den gesamten Zeitraum ist eine deutlich bessere Entwicklung bei den<br />

Vereinen mit BeSS-Angeboten zu erkennen. Hier gehen die Mitglie<strong>der</strong>zahlen in deutlich geringerem<br />

Umfang zurück als bei den Vereinen ohne BeSS-Angebote. Die positive Entwicklung<br />

bei den Vereinen ohne BeSS von 2002 auf 2003 und von 2006 auf 2007 lässt sich mit<br />

Son<strong>der</strong>effekten durch die Fußballweltmeisterschaften 2002 und 2006 erklären. In diesen beiden<br />

Zeiträumen war <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>zuwachs <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen in den Fußballabteilungen<br />

<strong>der</strong> Vereine ohne BeSS-Angebote größer als <strong>der</strong> Gesamtanstieg. Bei den Vereinen mit BeSS-<br />

Angeboten wirkte sich dieser Son<strong>der</strong>effekt wesentlich schwächer aus.<br />

26


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Vor dem Hintergrund rückläufiger Zahlen in den <strong>Essener</strong> Grundschulen <strong>im</strong> gleichen<br />

Zeitraum um fast 10 % (demographischer Wandel) stellt diese Entwicklung insgesamt<br />

ein positives Ergebnis dar. Selbst bei Vereinen ohne BeSS-Angebote ist ein Rückgang um<br />

5 % noch deutlich besser <strong>im</strong> Vergleich zum demographischen Wandel. Bei Vereinen mit<br />

BeSS ist ein Rückgang von nur knapp 1 % deutlich geringer als bei den Vereinen ohne<br />

BeSS-Angebote. Demnach reduziert eine Tätigkeit von <strong>Essener</strong> Sportvereinen <strong>im</strong> Ganztag<br />

nicht <strong>der</strong>en Mitglie<strong>der</strong>zahlen in den Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen <strong>der</strong> 7- bis 14-<br />

Jährigen, son<strong>der</strong>n trägt mehr und besser zu einer Stabilisierung bei.<br />

Da nicht alle Vereine zeitgleich mit BeSS-Angeboten an offenen Ganztagsgrundschulen angefangen<br />

haben, wurde aus <strong>der</strong> Gesamtzahl aller Vereine mit BeSS, die geantwortet haben, vier<br />

Kohorten gebildet, je nach Schuljahresbeginn ihres Engagements: BeSS-Beginn 2003/04,<br />

2004/05, 2005/06, 2006/07. Hier wird die Mitglie<strong>der</strong>entwicklung bei den 7- bis 14-Jährigen<br />

über drei Zeitpunkte aufgeschlüsselt – jeweils ein Jahr vor Aufnahme <strong>der</strong> BeSS-Angebote<br />

(= 100 %), <strong>im</strong> ersten Jahr <strong>der</strong> BeSS-Angebote und <strong>im</strong> folgenden zweiten Jahr <strong>des</strong> Engagements.<br />

Abb. 7: Mitglie<strong>der</strong>entwicklung bei den 7- bis 14-Jährigen in den Vereinen mit BeSS, die<br />

geantwortet haben, unter Berücksichtigung <strong>des</strong> zeitlichen Beginns <strong>der</strong><br />

BeSS-Angebote (n=26)<br />

114%<br />

112%<br />

110%<br />

108%<br />

106%<br />

104%<br />

102%<br />

100%<br />

98%<br />

96%<br />

94%<br />

92%<br />

Jahr vor BeSS-Beginn Jahr BeSS-Beginn Jahr nach BeSS-Beginn<br />

2003/04 (5 Vereine) 2004/05 (2 Verein) 2005/06 (7 Vereine) 2006/07 (12 Vereine)<br />

Ein Vergleich dieser vier Zeitkohorten verdeutlicht für die Sportvereine <strong>im</strong> ersten Jahr ihrer<br />

BeSS-Angebote eine ambivalente Entwicklung. Unabhängig von Größe und Spartenprofil<br />

steigen und fallen die Mitglie<strong>der</strong>zahlen, während sie dann <strong>im</strong> zweiten Jahr <strong>der</strong> BeSS-<br />

Angebote bei drei <strong>der</strong> vier Kohorten deutlich ansteigen und einen mo<strong>der</strong>aten bis starken Mitglie<strong>der</strong>zuwachs<br />

erkennen lassen. Für die vierte Kohorte <strong>der</strong> 12 Vereine (2006/07) ist <strong>im</strong><br />

Durchschnitt eine Rückentwicklung auf Ausgangsniveau zu verzeichnen, die aber nicht für<br />

alle diese Vereine zutreffend ist, son<strong>der</strong>n durch den gemeinsamen Durchschnittswert verdeckt<br />

wird. Damit ist für die große Mehrzahl <strong>der</strong> Vereine insgesamt eine positive Mitglie<strong>der</strong>entwicklung<br />

<strong>im</strong> Alterssegment <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> ihrer BeSS-Angebote vorhanden.<br />

27


3.2 Sportvereine ohne BeSS-Angebote<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Von allen Vereinen ohne BeSS-Angebote, die an dieser Befragung teilgenommen haben<br />

(n=64), hat bisher nur ein Verein in den Vorjahren ein Ganztagsangebot unterbreitet. Zum<br />

Schuljahr 2007/08 wurde dieses Angebot eingestellt. Von dem Verein, <strong>der</strong> sich von 2004/05<br />

bis 2006/07 <strong>im</strong> Offenen Ganztag engagierte, sich dann aber zurückzog, liegt ein ausgefüllter<br />

Fragebogen vor. Es waren wohl ausschließlich singuläre Gründe, die für den Rückzug ausschlaggebend<br />

waren. Im Fragebogen heißt es wörtlich: „Zusammenarbeit mit Schulleitung<br />

war chaotisch“.<br />

3.2.1 Gründe für die Nichtbeteiligung am Offenen Ganztag<br />

Auf die Frage „Was waren die ausschlaggebenden Beweggründe dafür, dass Ihr Verein noch<br />

nicht bzw. nicht mehr mit einer offenen Ganztagsgrundschule kooperiert?“ wurden als Beantwortungsmöglichkeiten<br />

eine Reihe von Gründen vorgegeben, von denen die Forschungsgruppe<br />

annahm, dass sie zutreffen könnten. Aus dem Antwortverhalten <strong>der</strong> Vereine ergibt<br />

sich ein Ranking für Beweggründe, die eher zutreffen, aber auch ein Ranking von Gründen,<br />

die für diese Abstinenz anscheinend keine Rolle spielen. Daneben werden einige Gründe auch<br />

sehr unterschiedlich beurteilt. Für die folgenden Tabellen und für Abb. 8 wurden die Antworten<br />

„trifft nicht zu“ und „trifft kaum zu“ sowie die Antworten „trifft weitgehend zu“ und<br />

„trifft voll zu“ jeweils zusammengefasst.<br />

Als die vier am häufigsten genannten Gründe für die Abstinenz dieser Vereine werden genannt:<br />

Tab. 16: Die wichtigsten Gründe, die für die Abstinenz von Ganztagsangeboten zutreffen<br />

Gründe für die Abstinenz Prozentuale Anteile<br />

keine Anfrage seitens <strong>der</strong> Koordinierungsstelle 71,9 %<br />

keine verfügbaren Jugend- bzw. Übungsleiter 60,9 %<br />

keine Gel<strong>der</strong> zur Verfügung 54,7 %<br />

keine Möglichkeit <strong>der</strong> Verknüpfung von schulischen Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />

Vereinsangeboten<br />

48,4 %<br />

Für den an vierter Stelle am häufigsten genannten Grund (keine Möglichkeit <strong>der</strong> Verknüpfung<br />

von schulischen Anfor<strong>der</strong>ungen und Vereinsangeboten) liegt allerdings eine ambivalente Einschätzung<br />

vor. So glauben auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite 32,8 % <strong>der</strong> Vereine auch, dass das als Grund<br />

für die Abstinenz nicht zutrifft. Offensichtlich spielen hier unterschiedliche Sportartenprofile<br />

<strong>der</strong> Vereine bzw. unterschiedliche Einschätzungen über die didaktischen Zielvorstellungen für<br />

den Schulsport eine Rolle.<br />

Als die fünf am häufigsten genannten Gründe, die für die Abstinenz von Ganztagsangeboten<br />

nicht zutreffen, wurden folgende genannt.<br />

Tab. 17: Die wichtigsten Gründe, die für die Abstinenz von Ganztagsangeboten nicht zutreffen<br />

Gründe, die für Abstinenz nicht zutreffen Prozentuale Anteile<br />

Sorge um Verlust von Fachpersonal 70,3 %<br />

Sorge um Konkurrenzangebote zu den eigenen Vereinsangeboten 65,6 %<br />

Sorge, weniger Kin<strong>der</strong> werden Mitglied <strong>im</strong> Verein 64,1 %<br />

Kein sozialer Bedarf <strong>im</strong> Stadtteil 64,1 %<br />

Keine Reaktion auf Angebot 62,5 %<br />

28


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Abb. 8: Beweggründe für die Nichtbeteiligung an BeSS-Angeboten (n=64 pro Antwort)<br />

keine Anfrage <strong>der</strong> Koord.-Stelle<br />

keine verfügbaren Jugendleiter<br />

keine Gel<strong>der</strong><br />

keine Möglichkeit <strong>der</strong> Verknüpfung<br />

Sorge um weniger Belegzeiten<br />

kein Interesse <strong>der</strong> KiJu-Abteilung<br />

Sorge um weniger Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong> Verein<br />

keine Reaktion auf Angebot<br />

kein sozialer Bedarf <strong>im</strong> Stadtteil<br />

Sorge um Konkurrenzangebote<br />

Sorge um Verlust von Fachpersonal<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

trifft zu trifft nicht zu keine Angaben<br />

In Anbetracht dieser Ergebnisse sind es nicht die häufig genannten Bedenken und Risiken, die<br />

Vereine würden sich an Ganztagsangeboten <strong>des</strong>halb nicht beteiligen, weil sie negative Rückwirkungen<br />

für ihre eigenen Vereinsangebote (Personalverlust, eigene Konkurrenzangebote,<br />

Mitglie<strong>der</strong>rückgang, geringere Kapazität bei Raumbelegung) befürchten. Vielmehr sind es<br />

mangelnde Personalressourcen und finanzielle Probleme, die für ihre Abstinenz ausschlaggebend<br />

sind. An erster Stelle wird hingegen die mangelnde Ansprache und Information zum<br />

Thema „Ganztag“ genannt.<br />

Auf die weiterführende Frage „Wenn es Probleme o<strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>stände in Ihrem Verein, sich am<br />

Offenen Ganztag zu beteiligen, zu überwinden gibt, welche sind das?“ zeigt sich folgen<strong>des</strong><br />

Antwortverhalten (vgl. Abb. 9), wobei auch hier die Antworten „trifft nicht zu“ und „trifft<br />

kaum zu“ sowie die Antworten „trifft weitgehend zu“ und „trifft voll zu“ jeweils zusammengefasst<br />

wurden.<br />

Hier gibt es mehr ambivalente Sichtweisen, wie die Prozentzahlen <strong>im</strong> Bereich 40-50 % vermuten<br />

lassen. Erneut werden als Hauptprobleme personale Engpässe (51,6 %) und Unsicherheit<br />

über Folgekosten (50 %) genannt. Ambivalent werden hingegen das „Engagement <strong>der</strong><br />

Vereinsmitglie<strong>der</strong> (45,3 % vs. 35,9 %) und die „zu geringe Entlohnung“ (43,8 % vs. 34,4 %)<br />

eingeschätzt. Offensichtlich stellen aber überwiegend Transport (54,7 %) und Entfernung<br />

(65,6 %) keine logistischen Probleme dar.<br />

Abschließend darf bei <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> Frage, inwieweit es Probleme und Wi<strong>der</strong>stände<br />

sind, die diese Sportvereine bewogen haben, sich nicht <strong>im</strong> Offenen Ganztag zu engagieren,<br />

<strong>der</strong> schon erwähnte defizitäre Informationsstand zum Thema „Ganztag“ nicht übersehen werden.<br />

So lautet z. B. eine Eintragung als Kommentar zu dieser Frage nach den Problemen und<br />

Wi<strong>der</strong>ständen, die hier stellvertretend für „an<strong>der</strong>e Gründe“ steht: „Da bisher nicht bekannt,<br />

auch kein Wi<strong>der</strong>stand“.<br />

29


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Abb. 9: Probleme und Wi<strong>der</strong>stände gegenüber BeSS-Angeboten (n=64 pro Antwort)<br />

kein geeignetes Personal<br />

Unsicherheit über<br />

Folgekosten<br />

kein Engagement <strong>der</strong><br />

Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />

zu geringe Entlohnung<br />

Transport zur Platzanlage<br />

Entfernung Verein und<br />

Schule<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

trifft zu trifft nicht zu keine Angabe<br />

3.2.2 Perspektiven für mögliche BeSS-Angebote aus Sicht <strong>der</strong> Vereine<br />

Bei <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Frage, ob sich <strong>der</strong> jeweilige Verein künftig mit eigenen Angeboten<br />

am Offenen Ganztag beteiligen möchte, gab die Mehrheit <strong>der</strong> befragten Vereine (60,9 %) an,<br />

dass sie sich auch in <strong>der</strong> Zukunft nicht mit BeSS-Angeboten am Offenen Ganztag beteiligen<br />

möchte. Immerhin gaben aber auch 19 <strong>der</strong> befragten Vereine (29,7 %) an, sie können sich<br />

solche vereinseigenen Angebote für den Offenen Ganztag in <strong>der</strong> Zukunft vorstellen.<br />

Allerdings ist auffallend, dass die Gründe, die die Vereine anführen, die keine solchen Angebote<br />

machen wollen, sich nicht alle prinzipiell gegen die Einrichtung von Ganztagsgrundschulen<br />

als nachmittägliche Konkurrenz zu den Vereinsangeboten wenden. Es sind vielmehr<br />

„pragmatische Gründe“ aus Sicht <strong>der</strong> Vereine, die einer „Machbarkeit“ gegenüber stehen. So<br />

nennen diese Vereine z. B. folgende Gründe für ihre bisherige Ablehnung:<br />

Von den 19 Sportvereinen, die sich engagieren wollen, werden als Gründe dafür vor allem die<br />

Mitglie<strong>der</strong>gewinnung und die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sportart durch Bindung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> an diese<br />

Sportart genannt (52,6 %).<br />

Weiterhin wurden die Vereine, die sich in <strong>der</strong> Zukunft ein Engagement <strong>im</strong> Offenen Ganztag<br />

vorstellen können, danach befragt, ob sie dafür best<strong>im</strong>mte Zielgruppen ansprechen möchten.<br />

Die Mehrheit <strong>der</strong> Vereine (62,5 %) hat die Frage nach best<strong>im</strong>mten Zielgruppen mit „Ja“ beantwortet,<br />

während <strong>der</strong> Rest keine speziellen Zielgruppen ansprechen will o<strong>der</strong> die Frage gar<br />

nicht beantwortet hat. Bei denen, die geantwortet haben, ergibt sich folgen<strong>des</strong> Ranking:<br />

Am liebsten würden diese Sportvereine „Jungen“ (80 %) <strong>im</strong> 3. und 4. Schuljahr (72,5 %) mit<br />

Leistungsstärken in speziellen Sportarten (60 %) ansprechen und entsprechen damit dem klassischen,<br />

wettkampfsportorientierten Vereinsprofil für ihre Jugendarbeit. Allerdings sind die<br />

jeweiligen prozentualen Unterschiede zum Klientel <strong>der</strong> Mädchen (72,5 %) mit allgemeinen<br />

Stärken <strong>im</strong> Sport (47,5 %) und die in den ersten beiden Schuljahren (62,5 %) ebenfalls angesprochen<br />

werden sollen, nicht sehr groß.<br />

30


Abb. 10: Best<strong>im</strong>mte Zielgruppen, die erreicht werden sollen (n=40)<br />

Jungen<br />

Mädchen<br />

3. und 4. Schuljahr<br />

1. und 2. Schuljahr<br />

Leistungsstarke in spez. Sportarten<br />

Sportlich Leistungsstarke allgemein<br />

Kin<strong>der</strong> mit Migrationshintergrund<br />

Kin<strong>der</strong> mit Übergewicht/Adipositas<br />

Kin<strong>der</strong> mit motorischen Problemen<br />

Kin<strong>der</strong> mit gesundh. Problemen<br />

an<strong>der</strong>e Zielgruppen<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%<br />

An 100 % fehlende Werte = keine Angaben<br />

Diese Ergebnisse entsprechen <strong>der</strong> traditionellen Ausrichtung <strong>der</strong> Vereinsangebote bei den<br />

Sportangeboten für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, sie zeigen aber auch ein breiter gestreutes Interesse<br />

mit potentiellen Programmangeboten für eine soziale und elementare Bewegungs- und<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung bei Sportvereinen, die bisher keinen Zugang zu Ganztagsangeboten<br />

gefunden haben.<br />

Auf die spezielle Frage nach leistungsstarken Schülern in best<strong>im</strong>mten Sportarten wurden in<br />

<strong>der</strong> Regel die Sportarten <strong>des</strong> jeweiligen Vereins genannt. Als sonstige Zielgruppe wurde einmal<br />

„Familien mit Kin<strong>der</strong>n“ genannt. Als potentielle Sportangebote dieser Vereine dominieren:<br />

„Ballspiele“ (15, davon 9 Fußballangebote), „Rückschlagspiele“ (ohne Volleyball 5),<br />

„Wassersport“ (5), „Schw<strong>im</strong>men“ (4), „Turnen“ und „Kampfsport“ (je 2).<br />

Von deutlich geringerer Bedeutung <strong>im</strong> Vergleich zu <strong>der</strong> genannten Geschlechter- und Altersverteilung<br />

sind jedoch spezielle Zielgruppen von Kin<strong>der</strong>n, die einen beson<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>- und<br />

Betreuungsbedarf haben. So sehen diese Sportvereine als potentielle Anbieter von BeSS-<br />

Angeboten lediglich zu 30 % ihre Zielgruppe bei Kin<strong>der</strong>n mit einem Migrationshintergrund<br />

und nur zu 15 % bzw. 12,5 % bei Kin<strong>der</strong>n, die von Übergewicht/Adipositas, motorischen o<strong>der</strong><br />

sonstigen gesundheitlichen Problemen betroffen sind. Offensichtlich haben viele Vereine<br />

ihre gesellschaftspolitische Bedeutung für eine Gesundheitsvorsorge durch Bewegung,<br />

Spiel und Sport als ein entscheiden<strong>des</strong> Serviceangebot für ihre zukünftige Vereinsarbeit<br />

für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche und für wichtige Angebote <strong>im</strong> Offenen Ganztag noch nicht<br />

erkannt.<br />

Die Frage nach den gewünschten positiven Entwicklungen für den Verein, die eintreten sollten,<br />

wenn er sich am Offenen Ganztag beteiligt, wurde folgen<strong>der</strong>maßen beantwortet:<br />

ja<br />

31


Abb. 11: Gewünschte positive Entwicklungen (n=64)<br />

Mitglie<strong>der</strong>zuwachs<br />

Mehr Belegzeiten/<br />

Hallenkapazitäten<br />

Bessere Verknüpfung schul.<br />

u. Vereinsangebote<br />

Mehr Ehrenamtliche<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

An 100 % fehlende Werte = keine Angaben<br />

in hohem Umfang gering/mäßig gar nicht<br />

Von herausragen<strong>der</strong> Bedeutung, die in „hohem Umfang“ als eine zukünftige Entwicklung<br />

gewünscht wird, sind zwei Komponenten zu nennen: ein Zuwachs an ehrenamtlicher Unterstützung<br />

<strong>im</strong> Verein (54,7 %) und eine Verbesserung in <strong>der</strong> Verknüpfung zwischen den schulsportlichen<br />

Angeboten und den Angeboten <strong>der</strong> Sportvereine (45,3 %).<br />

Als ein weiterer wichtiger Faktor wurde durch die Befragten ergänzt: „bessere Entlohnung“<br />

und „finanzielle För<strong>der</strong>ung“. Hier artikulieren aber auch einige Vereine ihren Wunsch nach<br />

„mehr Interesse“ am Sport bei den Schülern und einer leistungssportlichen Motivation.<br />

Schließlich wird auch in einem mo<strong>der</strong>aten Maße ein Mitglie<strong>der</strong>zuwachs gewünscht.<br />

3.2.3 Erwünschte Unterstützung und begleitende Maßnahmen für zukünftige BeSS-<br />

Angebote<br />

Die Antworten auf die „offene Frage“, welche Unterstützung sich die Sportvereine für ihre<br />

potentiellen BeSS-Angebote (n=69, Mehrfachnennungen möglich) wünschen, lassen sich in<br />

vier Kategorien einordnen. Sie variieren in ihrer Häufigkeit und bilden folgende Rangreihe:<br />

● bessere finanzielle o<strong>der</strong> materielle Unterstützung (23,2 %)<br />

● bessere Koordination zwischen den Partnern (23,2 %)<br />

● mehr und besser qualifiziertes Fachpersonal/ Übungsleiter (20,3 %)<br />

● größere Platz- bzw. Hallenkapazitäten (13,0 %).<br />

Für eine „bessere Koordination“ werden unterschiedliche Sachbereiche genannt. Sie reichen<br />

von einer besseren zeitlichen Koordination <strong>im</strong> <strong>der</strong>zeitigen Sportstättenmanagement (u.a.<br />

Raumbelegpläne) über Informationsveranstaltungen zum Ganztag in Kooperation mit den<br />

Vereinen bis zu Empfehlungen wie „Integration von Sportlehrern“ und „Bildung eines runden<br />

Tisches“ <strong>im</strong> kommunalen Verbund.<br />

32


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Aus dem Antwortverhalten zu <strong>der</strong> „offenen Frage“, von wem die Vereine diese Unterstützung<br />

erwarten (n=62, Mehrfachnennungen möglich), ergeben sich zwei Adressatengruppen mit<br />

etwa gleich hoher Verteilung. Sie betreffen das „Schulsystem“ und das „Verbands- und<br />

Vereinssystem“.<br />

Im Schulsystem lautet das Ranking <strong>der</strong> Partner: „Schule/ Lehrkörper“, „Stadt Essen/ Schulverwaltungsamt“,<br />

„Eltern“.<br />

Im „Verbands- bzw. Vereinssystem“ lautet das Ranking <strong>der</strong> Partner: „ESPO/ Koordinierungsstelle“,<br />

„LSB NRW“, „Sportfachverbände“, „Vereinsvorstand“.<br />

Demnach wünschen sich die <strong>Essener</strong> Sportvereine eine lokale Unterstützung bei einem möglichen<br />

Engagement <strong>im</strong> Offenen Ganztag, insbeson<strong>der</strong>e durch ihre beiden Partner vor Ort – die<br />

kooperierende Schule und die Koordinierungsstelle. Aber auch vom Schulverwaltungsamt <strong>der</strong><br />

Stadt und dem Lan<strong>des</strong>SportBund NRW werden übergreifende För<strong>der</strong>maßnahmen gewünscht.<br />

Abschließend konnten die befragten Vereine ohne BeSS-Angebote weitere Anregungen und<br />

Hinweise aus ihrer Sicht zum Thema Ganztag abgeben. Lediglich 15 Vereine nutzten diese<br />

Möglichkeit. Die Ausführungen dazu gehen in drei Richtungen, die hier prototypisch mit drei<br />

Originalstatements wie<strong>der</strong>gegeben werden:<br />

A. „Die Qualität <strong>der</strong> Angebote sollte evaluiert werden“;<br />

B. „Die Kooperation zwischen Verein, Sportjugend und Schule muss st<strong>im</strong>men“;<br />

C. „Die Vereine sollten stärker informiert werden, denn wir müssen lei<strong>der</strong> gestehen,<br />

dass wir von <strong>der</strong> Mitwirkung von Vereinen <strong>im</strong> Offenen Ganztag nichts wussten und<br />

erst durch Ihre Umfrage darauf aufmerksam wurden“.<br />

Auf die abschließende Frage nach <strong>der</strong> Funktion <strong>des</strong>jenigen Vereinsmitglieds, das den Fragebogen<br />

ausgefüllt hat, gaben 38 Personen eine Antwort (59,4 %). Zu 39,4 % waren es die Präsidenten<br />

bzw. Vorsitzenden, zu 31,6 % die Geschäftsführer, zu 23,7 % waren es Vorstandsmitglie<strong>der</strong><br />

und zu 5,3 % Jugendwarte o<strong>der</strong> -leiter.<br />

3.3 Sportvereine mit BeSS-Angeboten<br />

3.3.1 Eckdaten und Planungsgrundlagen für die BeSS-Angebote<br />

Von den insgesamt 33 Sportvereinen bzw. Sportabteilungen mit BeSS-Angeboten an <strong>Essener</strong><br />

Ganztagsgrundschulen haben 28 (84,8 %) an <strong>der</strong> Befragung teilgenommen. Der Anteil <strong>der</strong><br />

Sportvereine, die schon vor ihrer Mitwirkung am Offenen Ganztag eine Kooperation mit einer<br />

Grundschule hatten, beträgt 46,4 %.<br />

Bei 18 dieser Vereine erfolgt die Vergütung über die Koordinierungsstelle. Bei den an<strong>der</strong>en<br />

zehn Vereinen kann es sich aufgrund <strong>der</strong> <strong>Rahmen</strong>vereinbarung zwischen dem Schulverwaltungsamt<br />

und dem ESPO nicht um BeSS-Angebote handeln, die aus den dafür vorgesehenen<br />

Gel<strong>der</strong>n gezahlt werden. Bei signifikanten Unterschieden <strong>im</strong> Antwortverhalten auf einzelne<br />

Fragen werden die beiden Vereinsgruppen getrennt aufgeführt – als Vereine, die über die<br />

KST vergütet werden und als Vereine, die nicht über die KST vergütet werden.<br />

Bei den 28 Vereinen wurde nach dem gewünschten Min<strong>des</strong>tqualifikationsprofil für Mitarbeiter<br />

gefragt, die Angebote <strong>im</strong> Offenen Ganztag durchführen.<br />

33


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Knapp zwei Drittel (64,3 %) aller Vereine setzen eine Qualifikation aus <strong>der</strong> 1. Lizenzstufe als<br />

Min<strong>des</strong>tanfor<strong>der</strong>ung voraus. Bei den Vereinen, die über die KST vergütet werden, sind es fast<br />

78 %, bei den Vereinen ohne KST-Vergütung 50 %.<br />

Tab. 18: Gewünschtes Min<strong>des</strong>tqualifikationsprofil (n=28)<br />

gewünschtes Qualifikationsprofil Prozentualer Anteil<br />

Gruppenhelfer 10,7 %<br />

Sporthelfer 14,3 %<br />

Übungsleiter C 46,5 %<br />

Übungsleiter C Profil Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 7,1 %<br />

Trainer C 10,7 %<br />

Bewegungserziehung <strong>im</strong> Kleinkind- und Vorschulalter (BiKuV) 3,6 %<br />

keine Angabe 7,1 %<br />

„Warum beteiligen sich die Vereine mit BeSS-Angeboten am Offenen Ganztag?“ Bei <strong>der</strong><br />

Beantwortung dieser Frage lässt sich folgen<strong>des</strong> Antwortverhalten beobachten, wobei die vorgegebenen<br />

Antwortmöglichkeiten „trifft nicht zu“ und „trifft kaum zu“ bzw. „trifft weitgehend<br />

zu“ und „trifft voll zu“ für diese Auswertung jeweils zu einem Antwortwert zusammengefasst<br />

wurden.<br />

Abb. 12: Beweggründe für die Kooperation mit einer offenen Ganztagsgrundschule (n=28)<br />

Wunsch von Vereinsmitglie<strong>der</strong>n<br />

an<strong>der</strong>e Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Schule war schon vorhanden<br />

Anreiz durch erweiterte Personalausstattung<br />

Betreuungsbedarf seitens <strong>der</strong> Eltern<br />

Ausbau o<strong>der</strong> Bewahrung <strong>der</strong> Hallenbelegzeiten<br />

Wunsch <strong>des</strong> Schulträgers<br />

Wunsch <strong>der</strong> ÜL bzw. Trainer <strong>im</strong> Verein<br />

Erschließung neuer Gruppen für Talentsichtung und -för<strong>der</strong>ung<br />

Beschluss <strong>der</strong> Vereinsführung<br />

Sozialer Bedarf <strong>im</strong> Stadtteil<br />

Anfrage seitens <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

Erschließung neuer Gruppen als potentielle Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />

Verknüpfung schulischer Sportangebote mit Vereinsangeboten<br />

Wunsch <strong>der</strong> Schule<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%<br />

trifft zu trifft nicht zu keine Angabe<br />

Demnach waren für die Sportvereine in erster Linie <strong>der</strong> Wunsch einer Schule (89,3 %) und<br />

die Anfrage <strong>der</strong> Koordinierungsstelle (53,6 %) als Beweggründe ausschlaggebend, bevor die<br />

Vereinsführung einer Maßnahme zust<strong>im</strong>mte (50,0 %) und sich davon auch eine Erschließung<br />

neuer Mitglie<strong>der</strong> (57,1 %) versprach.<br />

Offensichtlich ging <strong>der</strong> erste Impuls also weitgehend nicht von den Vereinsmitglie<strong>der</strong>n (53,6 %)<br />

aus und ein Anreiz wurde auch nicht durch eine erweiterte Personalausstattung (71,4 %) seitens<br />

<strong>des</strong> Vereins gegeben. Ebenso gab es mehrheitlich auch noch keine an<strong>der</strong>e Zusammenar-<br />

34


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

beit mit <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschule vorher (71,4 %). Bei knapp <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Sportvereine<br />

war in<strong>des</strong>sen auch die Erschließung neuer Gruppen von Talenten für die Vereinsmitgliedschaft<br />

nicht unbedeutend (46,4 %).<br />

Bei den Vereinen, die über die KST vergütet werden, spielte die Anfrage <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

(61,1 %) eine größere Rolle als bei den Vereinen ohne KST-Vergütung (40,0 %), bei<br />

denen auch <strong>der</strong> Wunsch <strong>der</strong> Schule eine geringere Rolle spielte (80% gegenüber 94,4 % ).<br />

Ausschlaggebende Beweggründe für die Vereine ohne KST-Vergütung waren vor allen Dingen:<br />

● die Möglichkeit <strong>der</strong> Verknüpfung von schulischen Sportangeboten mit Trainingsangeboten<br />

<strong>des</strong> Vereins (80 %),<br />

● Erschließung neuer Gruppen als potentielle Vereinsmitglie<strong>der</strong> (70 %),<br />

● Erschließung neuer Gruppen für Talentsichtung und -för<strong>der</strong>ung (70 %).<br />

Die Beantwortung <strong>der</strong> Frage, in welchem Umfang Institutionen an dem Zustandekommen <strong>des</strong><br />

Vereinsangebots beteiligt waren, stellt in hohem Maße ein Polaritätsprofil zwischen „gar<br />

nicht“ und „in hohem Maße“ dar. Deswegen und zur besseren Veranschaulichung werden hier<br />

nur diese beiden Kategorien mit ihren Ergebnissen vorgestellt.<br />

Tab. 19: Personelle und institutionelle Beteiligung am Zustandekommen <strong>der</strong> Angebote<br />

Personengruppe/ Institution gar nicht (%) in hohem Maße (%)<br />

Übungsleiter/Trainer 10,7 % 57,1 %<br />

Schulleitung 25,0 % 42,9 %<br />

Koordinierungsstelle 28,6 % 25,0 %<br />

Gruppe von Lehrern 53,6 % 7,1 %<br />

Außerunterrichtlich tätiges Personal <strong>im</strong> Offenen Ganztag 53,6 % 14,3 %<br />

Elternpflegschaft 71,4 % 3,6 %<br />

Projektgruppe Schulverwaltungsamt 75,0 % –<br />

<strong>Essener</strong> Jugendhilfe 75,0 % 7,1 %<br />

Sport- und Bä<strong>der</strong>betriebe 82,1 % 7,1 %<br />

Offensichtlich sind die meisten Angebote durch die direkte Kooperation von Vereinsmitglie<strong>der</strong>n<br />

(Übungsleiter/Trainer = 57,1 %) und durch die Schulleitung (42,9 %) entstanden. Auffallend<br />

ist die geringe Unterstützung, die die Vereine nach eigenen Aussagen durch die außerunterrichtlich<br />

tätigen Erzieher (14,3 %) und die Lehrerschaft (7,1 %) erhalten haben. Ebenso<br />

scheint es bei den Ganztagsangeboten <strong>der</strong> Sportvereine keine „vernetzte Anbindung“ mit dem<br />

Schulträger zu geben (75 %). Die unterstützende Leistung durch die „Koordinierungsstelle<br />

Ganztag“ für das Zustandekommen <strong>der</strong> Schulkooperation wird seitens <strong>der</strong> beteiligten Vereine<br />

mit BeSS-Angeboten ambivalent (28,6 % vs. 25 %) eingeschätzt.<br />

Auffälligster Unterschied <strong>im</strong> Antwortverhalten <strong>der</strong> beiden Vereinsgruppen besteht darin, dass<br />

bei den Vereinen, die über die KST vergütet werden, max<strong>im</strong>al nur ein Verein nicht geantwortet<br />

hat, während bei den Vereinen, die ohne KST-Vergütung mit den offenen Ganztagsgrundschulen<br />

kooperieren, es bis zu drei Vereine sind, so dass Ablehnung und Zust<strong>im</strong>mung über<br />

alle Fragen hinweg bei den Vereinen, die über die KST vergütet werden, wesentlich ausgeprägter<br />

sind.<br />

Alle angegebenen, möglichen Probleme und Wi<strong>der</strong>stände wurden weitgehend als „nicht bzw.<br />

kaum zutreffend“ beurteilt. Lediglich drei Gründen wurde partiell zugest<strong>im</strong>mt: „Keine Möglichkeit,<br />

so früh am Nachmittag Angebote durchzuführen“ erhielt zu 50 % Zust<strong>im</strong>mung.<br />

„Sorge um die Gefährdung <strong>der</strong> Nachwuchsarbeit durch eigene Mitwirkung <strong>des</strong> Vereins bei<br />

Ganztagsangeboten“ machten sich lediglich 35,7 % <strong>der</strong> Vereine. Weitere 28,6 % <strong>der</strong> Vereine<br />

35


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

vertraten auch die Ansicht, dass ein „geringer Anreiz durch eine zu geringe Entlohnung“ doch<br />

bestehen würde.<br />

Tab. 20: Probleme/ Wi<strong>der</strong>stände, die nicht zutreffend sind<br />

Probleme/ Wi<strong>der</strong>stände<br />

trifft nicht<br />

bzw. kaum zu<br />

Entfernung zwischen Verein und Ganztagsschule 89,3 %<br />

Zu viele Kin<strong>der</strong>, die bisher kein Interesse am Sport <strong>im</strong> Verein gezeigt haben 85,8 %<br />

Sorge wegen Konkurrenz durch kommerzielle Anbieter 82,2 %<br />

Unsicherheit über Folgekosten für Verein 78,6 %<br />

Mangelnde Bereitschaft <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>im</strong> Verein, sich für Angebote<br />

zu engagieren<br />

75,0 %<br />

Kein Interesse <strong>der</strong> Übungsleiter/Trainer <strong>im</strong> Verein 75,0 %<br />

Keine hinreichende Qualifikationen <strong>der</strong> Vereinsmitglie<strong>der</strong> für Tätigkeiten <strong>im</strong> 75,0 %<br />

Ganztag<br />

Geringer Anreiz wegen geringer Entlohnung 71,4 %<br />

Sorge um die Gefährdung <strong>der</strong> Nachwuchsarbeit <strong>im</strong> Verein 64,3 %<br />

Keine Möglichkeit, so früh am Nachmittag Angebote durchzuführen 50,0 %<br />

„Welche konzeptionellen und sportspezifischen Schwerpunkte werden bei <strong>der</strong> Ausgestaltung<br />

Ihrer Vereinsangebote für den Offenen Ganztag gesetzt?“ Aus <strong>der</strong> Beantwortung dieser Frage<br />

ergibt sich folgen<strong>des</strong> Antwortmuster.<br />

Es gibt zwei Bereiche, die weitgehend nicht („gar nicht“ bzw. in „geringem Umfang“) durch<br />

die BeSS-Angebote <strong>der</strong> Vereine geför<strong>der</strong>t werden. Dazu zählen: „För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Leistungssports“<br />

(85,7 %), „Umwelt/Natur/Ernährung“ (75,0 %).<br />

Als ambivalent muss die „För<strong>der</strong>ung von Individualsportarten“ (je 46,4 % „gar nicht/in geringem<br />

Umfang“ sowie mit gleichem Prozentwert „in mäßigem/in hohem Umfang“) und die<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> „interkulturellen Lernens“ (50,0 % „gar nicht/ in geringem Umfang“, 39,3 %<br />

in mäßigem/in hohem Umfang) angesehen werden, wobei die Ambivalenz bei den Individualsportarten<br />

auf das vorliegende Vereinsprofil zurückzuführen ist.<br />

Als beson<strong>der</strong>e För<strong>der</strong>schwerpunkte wurden genannt:<br />

Tab. 21: För<strong>der</strong>schwerpunkte <strong>der</strong> Vereinsangebote für den Ganztag<br />

För<strong>der</strong>schwerpunkte<br />

in mäßigem bzw. in<br />

hohem Umfang<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Breitensports 92,9 %<br />

För<strong>der</strong>ung von sozialen Kompetenzen 85,7 %<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Gesundheitssports 78,6 %<br />

Mädchen stark machen 71,4 %<br />

För<strong>der</strong>ung von Mannschaftssportarten 71,4 %<br />

Bewegungstherapeutische För<strong>der</strong>ung 67,8 %<br />

Soziales Lernen 64,3 %<br />

Ausgleich sozialer Benachteiligung 60,7 %<br />

Überraschend ist einerseits die hohe Ablehnung bei <strong>der</strong> „För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Leistungssports“<br />

durch BeSS-Angebote, an<strong>der</strong>seits <strong>der</strong> hohe Prozentsatz für die För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> „Gesundheitssports“<br />

(78,6 %), <strong>der</strong> allerdings nicht in Übereinst<strong>im</strong>mung steht mit den geringen BeSS-<br />

Angeboten <strong>der</strong> Sportvereine <strong>im</strong> Segment „Gesundheitssport“. Offensichtlich werden hier auch<br />

36


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

För<strong>der</strong>ziele seitens <strong>der</strong> Vereine mitgedacht, die außerhalb dieser speziellen Angebote liegen<br />

und mit den „gesundheitlichen Wirkungen“ an<strong>der</strong>er Sportangebote assoziiert werden.<br />

Lediglich fünf <strong>der</strong> befragten Vereine würden ergänzend zu ihrem Angebot <strong>im</strong> Schuljahr<br />

2007/08 weitere inhaltliche Angebote machen. Das sind: Gewaltprävention/Selbstbehauptung,<br />

Kanu, Taekwondo, Judo, Leichtathletik, Tennis und Tischtennis.<br />

Während bei den über die KST vergüteten Vereinen nur ein Verein eine Frage nicht beantwortet<br />

hat, waren es bei den an<strong>der</strong>en Vereinen ohne KST-Vergütung bis zu drei Vereine, die<br />

keine Angaben machten. Bei zwei Fragen finden sich signifikante Unterschiede zwischen den<br />

beiden Vereinsgruppen. Der Ausgleich sozialer Benachteiligung ist für 80 % <strong>der</strong> Vereine ohne<br />

KST-Vergütung ein wichtiger För<strong>der</strong>schwerpunkt, aber nur für 50 % <strong>der</strong> Vereine mit Vergütung<br />

über die KST. Die För<strong>der</strong>ung von Mannschaftssportarten wird von 88,9 % <strong>der</strong> über<br />

die KST vermittelten Vereine als För<strong>der</strong>schwerpunkt genannt, dagegen nur von 40 % <strong>der</strong><br />

Vereine, die direkt mit <strong>der</strong> Schule kooperieren.<br />

Zu 71,4 % wollen die Vereine best<strong>im</strong>mte Zielgruppen erreichen, die jedoch in <strong>der</strong> Häufigkeitsverteilung<br />

variieren. Für diese Zielgruppen ergibt sich folgen<strong>des</strong> Ranking bei den Antworten.<br />

Tab. 22: Zielgruppen für die BeSS-Angebote <strong>der</strong> Vereine (n=20, Mehrfachnennungen möglich)<br />

Zielgruppen Ja (%)<br />

Mädchen 80 %<br />

Jungen 80 %<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong> dritten o<strong>der</strong> vierten Schuljahr 70 %<br />

allgemein leistungsstarke Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong> Sport 65 %<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong> ersten o<strong>der</strong> zweiten Schuljahr 55 %<br />

Kin<strong>der</strong> mit Migrationshintergrund 55 %<br />

Leistungsstarke Kin<strong>der</strong> in speziellen Sportarten 50 %<br />

Kin<strong>der</strong> mit motorischen Problemen 30 %<br />

Kin<strong>der</strong> mit Übergewicht/Adipositas 25 %<br />

Kin<strong>der</strong> mit sonstigen gesundheitlichen Problemen 25 %<br />

Es ist <strong>der</strong> Trend zu erkennen, dass Jungen ebenso häufig wie Mädchen als Zielgruppe genannt<br />

wurden (je 80 %). Kin<strong>der</strong> <strong>im</strong> 3. und 4. Schuljahr (70 %) werden häufiger genannt als ihre<br />

Mitschüler <strong>im</strong> 1. und 2. Schuljahr (65 %).<br />

Mit Ausnahme von Kin<strong>der</strong>n mit Migrationshintergrund sind jedoch spezielle Zielgruppen von<br />

Kin<strong>der</strong>n, die einen beson<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>- und Betreuungsbedarf haben, nur wenig <strong>im</strong> Blickpunkt<br />

<strong>der</strong> Vereine. So sehen diese Sportvereine lediglich zu 30 % ihre Zielgruppe bei Kin<strong>der</strong>n mit<br />

motorischen Problemen und nur zu je 25 % bei Kin<strong>der</strong>n, die von Übergewicht/ Adipositas<br />

o<strong>der</strong> sonstigen gesundheitlichen Problemen betroffen sind. Offensichtlich haben viele Vereine<br />

ihre gesellschaftspolitische Bedeutung für eine Gesundheitsvorsorge durch Bewegung, Spiel<br />

und Sport als ein entscheiden<strong>des</strong> Serviceangebot für ihre zukünftige Vereinsarbeit für Kin<strong>der</strong><br />

und Jugendliche und für wichtige Angebote <strong>im</strong> Offenen Ganztag noch nicht erkannt, wenngleich<br />

hier die Vereine mit BeSS-Angeboten diese Zielgruppen schon häufiger nennen als die<br />

Sportvereine, die bisher keine BeSS-Angebote unterbreiten.<br />

Bei <strong>der</strong> Frage „Was hat Ihrem Verein bei <strong>der</strong> Einrichtung und Entwicklung von Sportangeboten<br />

<strong>im</strong> Offenen Ganztag geholfen?“ wurde bei den Interviews deutlich, dass viele <strong>der</strong> Befragten die<br />

betreffenden Angebote nicht kannten. In diesen Fällen wurde von den Befragten entwe<strong>der</strong> die<br />

Antwortmöglichkeit „gar nicht“ gewählt o<strong>der</strong> keine Angabe gemacht. Wie viele <strong>der</strong> Befragten<br />

keine Angaben machten bzw. mit „gar nicht“ antworteten, ergibt sich aus Tabelle 23.<br />

37


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Tab. 23: Nicht hilfreiche Maßnahmen und Aktivitäten bei <strong>der</strong> Einrichtung von BeSS-Angeboten<br />

(n=28, Mehrfachnennungen möglich)<br />

nicht hilfreiche Maßnahmen / nicht vorhandene Aktivitäten<br />

Keine Angabe o<strong>der</strong><br />

„gar nicht“<br />

Information durch untere Schulaufsicht und Bezirksregierung 96,4 %<br />

Sitzungen kommunaler Aufsichtsgremien 92,9 %<br />

Beratung durch Fachberater <strong>der</strong> Jugendhilfe bzw. <strong>des</strong> Jugendamtes 92,9 %<br />

Schulverwaltungsamt / Projektgruppe 92,9 %<br />

Beratung durch Fachberater eines Trägers <strong>der</strong> freien Jugendhilfe 89,3 %<br />

Beratung durch SJ/LSB NRW 89,3 %<br />

Erfahrungsaustausch mit an<strong>der</strong>en Vereinen 82,1 %<br />

Erfahrungen von Vereinsmitglie<strong>der</strong>n 71,4 %<br />

Internetangebote 71,4 %<br />

Austausch unter Vereinsmitglie<strong>der</strong>n 64,3 %<br />

Regionale Tagungen o<strong>der</strong> Infoveranstaltungen 64,3 %<br />

Handreichungen o<strong>der</strong> Materialien 60,7 %<br />

Teilnahme an Workshops 60,7 %<br />

Beratung durch Koordinierungsstelle 46,4 %<br />

Als hilfreiche Maßnahmen bzw. vorhandene Aktivitäten werden dagegen „in hohem Umfang“<br />

folgende am häufigsten genannt: „Beratung durch die Koordinierungsstelle“ (28,6 %), „Erfahrungen<br />

von Vereinsmitglie<strong>der</strong>n“ (21,4 %), „Austausch unter Vereinsmitglie<strong>der</strong>n“ und „Handreichungen<br />

und Materialien“ (14,3 %). Insgesamt sprechen diese Daten jedoch eher für<br />

eine als gering wahrgenommene Serviceleistung an<strong>der</strong>er Partner für das Zustandekommen<br />

<strong>der</strong> BeSS-Angebote <strong>der</strong> Sportvereine.<br />

Auch hier fällt wie<strong>der</strong>um auf, dass bis zu drei Vereine ohne Vergütung über die KST keine<br />

Angaben gemacht haben, aber nur jeweils ein Verein bei denen, die über die KST vergütet<br />

werden. Für die Vereine ohne KST-Vergütung waren <strong>der</strong> Austausch unter Vereinsmitglie<strong>der</strong>n,<br />

die Erfahrung von Vereinsmitglie<strong>der</strong>n und Handreichungen o<strong>der</strong> Materialien zu je 40 %<br />

hilfreich, bei den Vereinen mit KST-Vergütung steht an erster Stelle die Beratung durch die<br />

Koordinierungsstelle (55,5 %), gefolgt von Handreichungen o<strong>der</strong> Materialien (33,3 %).<br />

Im Großen und Ganzen sind es drei Gruppierungen bzw. Einzelpersonen, die laut <strong>der</strong> Befragten<br />

für die Gesamtkoordination <strong>der</strong> BeSS-Angebote verantwortlich sind: Zu rund 50 % ist es<br />

<strong>der</strong> Vorstand bzw. Geschäftsführer <strong>des</strong> Vereins, zu rund 30 % sind es Jugendwart, Jugendleiter<br />

o<strong>der</strong> Jugendobmann, die auch für die Ganztagsangebote koordinierend tätig sind und zu<br />

rund 13 % sind es Personen, die schon speziell „Ansprechpartner für Schulen“ o<strong>der</strong> „Angebotskoordinatoren“<br />

bzw. vereinsintern best<strong>im</strong>mte Übungsleiter sind, die in BeSS-Absprachen<br />

mit Schulen stehen. Diejenigen Personen, die den Fragebogen ausgefüllt haben bzw. interviewt<br />

wurden, sind zumeist auch die Personen, die für die BeSS-Angebote <strong>im</strong> Verein zuständig<br />

sind.<br />

3.3.2 Die BeSS-Angebote <strong>der</strong> Vereine <strong>im</strong> außerunterrichtlichen Schulalltag<br />

Von den 28 anbietenden Vereinen <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08 haben fünf Vereine ohne Unterbrechung<br />

bereits seit dem ersten Schuljahr <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschule (2003/04) Angebote<br />

unterbreitet. Zwei weitere Vereine kamen 2004/05 hinzu. Zahlenmäßig die größten Zuwächse<br />

gab es in den Schuljahren 2005/06 und 2006/07 mit sieben bzw. zwölf Vereinen. Im letzten<br />

Schuljahr (2007/08) sind dann noch einmal zwei weitere Vereine hinzugekommen (vgl. 2.1,<br />

Tab. 4).<br />

38


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

In <strong>der</strong> Benutzung von Räumlichkeiten gibt es kaum jahreszeitlich bedingte Unterschiede<br />

(Sommer/ Winter). Von den 87 Angeboten <strong>der</strong> Vereine finden 70 (81,4 %) <strong>im</strong> Sommer wie<br />

<strong>im</strong> Winter an denselben Sportorten statt. Die meisten Angebote finden in Sporthallen<br />

(48,8 %) statt. Es folgen Gruppen-, Klassen- o<strong>der</strong> Bewegungs- bzw. Toberäume mit 16,3 %<br />

<strong>der</strong> Angebote, Schulhöfe bzw. schuleigene Spielplätze mit 10,5 % und vereinseigene Sporträume<br />

mit 8,1 % (vgl. Tab. 24).<br />

Von den 86 genutzten Sporträumen für BeSS-Angebote wurden 72 (83,7 %) nach Schulnoten<br />

bewertet. In <strong>der</strong> Bewertung werden diese zu 6,9 % als „mangelhaft“ und „ungenügend“ bezeichnet.<br />

Zu 59,7 % werden diese Räumlichkeiten hingegen mit <strong>der</strong> Note „sehr gut“<br />

(18,0 %) o<strong>der</strong> „gut“ (41,7 %) bewertet.<br />

Rund 30 % <strong>der</strong> Befragten geben an, dass <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> Ganztagsangebote Verbesserungen vorgenommen<br />

worden seien, über 60 % verneinen das. Diese über die Jahre vorgenommenen<br />

Verbesserungen beziehen sich fast ausnahmslos auf eine bessere Ausstattung mit Sport- und<br />

Spielgeräten.<br />

Tab. 24: Für BeSS-Angebote genutzte Sporträume<br />

Sommer Winter Sommer und Winter Summe<br />

Gruppenraum – – 2 2<br />

Klassenraum – – 10 10<br />

Bewegungs-/Toberaum – – 2 2<br />

Forum – – 1 1<br />

Sporthalle – 4 38 42<br />

Sportplatz 4 – 3 7<br />

Schulhof 4 – 5 9<br />

Schw<strong>im</strong>mbad – – 3 3<br />

Vereinseigene Sporträume 3 – 4 7<br />

An<strong>der</strong>e kommunale Räume – – 1 1<br />

An<strong>der</strong>e Sportorte 1 – 1 2<br />

Gesamt 12 4 70 86<br />

Die 28 Sportvereine machten zu 82 (94,3 %) ihrer 87 BeSS-Angebote nähere Angaben zu<br />

Zeitraum, Taktung, Häufigkeit und organisatorischer Form.<br />

Zu 83,0 % wurden diese Vereinsangebote <strong>im</strong> kompletten Schuljahr angeboten, zu 12,2 %<br />

nur in einem Schulhalbjahr. Es gab lediglich drei Ferienangebote seitens dieser Vereine (3,7 %).<br />

Zu 85,4 % fanden diese Angebote nur einmal in <strong>der</strong> Woche statt und zu 14,6 % zwei- bis<br />

dre<strong>im</strong>al in <strong>der</strong> Woche.<br />

Die Taktung für die wöchentlich nur einmal stattfindenden Angebote variiert zwischen 45<br />

(9,8 %) und 120 Minuten (17,1 %). Es dominiert die 60-Minuten-Einheit (45,1 %). Zu<br />

13,4 % beträgt die Taktung 90 Minuten.<br />

Die Taktung für die zwei- bis dre<strong>im</strong>al pro Woche stattfindenden Veranstaltungen variiert<br />

ebenfalls, allerdings nur mit wenigen Angeboten, zwischen 45 Minuten (2,4 %) und 120 Minuten<br />

(3,7 %). Sechs Veranstaltungen (7,3 %) finden über 60 Minuten statt, eine Veranstaltung<br />

über 90 Minuten (1,2 %).<br />

Nur zu 8,5 % finden diese Veranstaltungen <strong>im</strong> Klassenverband (gebunden) statt. Rund<br />

die Hälfte aller Angebote (51,2 %) wird jahrgangsübergreifend organisiert. Zu 36,6 %<br />

werden die Kurse klassenübergreifend, aber innerhalb eines Schuljahrganges durchgeführt.<br />

39


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Lediglich drei Angebote (3,7 %) werden „offen“, d. h. mit <strong>der</strong> Teilnahme von altersgleichen<br />

Vereinsmitglie<strong>der</strong>n organisiert.<br />

Von den insgesamt 8,5 % Angeboten in „gebundener Form“ (Klassenverband) finden die<br />

meisten an B-Schulen (15) statt, während es an den A-Schulen 4 und an C-Schulen 9 Angebote<br />

sind.<br />

Auf die Frage, wer für die Zusammenstellung <strong>der</strong> BeSS-Gruppen <strong>im</strong> Offenen Ganztag zuständig<br />

ist, waren Mehrfachnennungen bei den Antworten möglich. Insgesamt wurden 71<br />

Antworten gegeben. Die beiden dominanten Gruppen für die Zusammenstellung <strong>der</strong> Sportgruppen<br />

sind „Schulleitung/Koordinator Ganztag“ (33,8 %) und die „Erzieher“ an den Ganztagsgrundschulen<br />

(32,4 %). Zu jeweils 19,7 % sind es die Übungsleiter aus den Vereinen und<br />

das eigene Wahlverhalten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

Auf die Frage, nach welchen Kriterien die BeSS-Gruppen <strong>im</strong> Offenen Ganztag zusammengefasst<br />

werden, waren ebenfalls Mehrfachnennungen bei den Antworten möglich. Hier wurden<br />

78 Antworten gegeben. Die Zusammenfassung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> für die einzelnen Sportangebote<br />

erfolgt zu 39,7 % gemäß den artikulierten Interessen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Zu 16,7 % sind es die<br />

Erzieher, die die Gruppenbildung für die Sportangebote <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> best<strong>im</strong>men. Motorische<br />

Defizite stellen zu 11,5 %, Elternwünsche und soziale Integration zu je 10,3 % Kriterien für<br />

die Zusammenstellung <strong>der</strong> BeSS-Gruppen dar. Die Empfehlung <strong>des</strong> Sportlehrers spielt so gut<br />

wie keine Rolle (3,8 %).<br />

3.3.3 Die Rolle <strong>der</strong> Träger und <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

Nach Angabe <strong>der</strong> befragten Vereine ist an 20 Schulen, an denen diese Vereine Angebote machen,<br />

<strong>der</strong> Offene Ganztag in <strong>der</strong> Trägerschaft <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes/Projektentwicklung<br />

Ganztag, an weiteren sechs Schulen in Trägerschaft <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> Jugendhilfe. An drei Schulen<br />

besteht eine private Trägerschaft durch eine Elterninitiative bzw. durch einen schulischen<br />

För<strong>der</strong>verein. Zu den übrigen Schulen wurden keine Angaben gemacht.<br />

Zu einem großen Prozentsatz (56,9 %) nehmen die Träger „gar keinen Einfluss“ auf die<br />

„Organisation und Verwaltung“ <strong>der</strong> Angebote <strong>der</strong> Vereine. Bei <strong>der</strong> „Konzeptentwicklung“<br />

(70,6 %) und „inhaltlichen Ausgestaltung“ (62,7 %) ist dieser nicht vorhandene Einfluss<br />

noch größer. Lediglich bei <strong>der</strong> „Raumplanung“ (15,7 %) und be<strong>im</strong> „Raumkonzept“<br />

(9,8 %) geben einige Vereine an, hier würde ihre Schule „in hohem Umfang“ Einfluss nehmen.<br />

In <strong>der</strong> folgenden Tabelle wurden die Antwortmöglichkeiten („in geringem“ und in „mäßigem<br />

Umfang“) zusammengefasst.<br />

Tab. 25: Einfluss <strong>des</strong> Trägers <strong>des</strong> Offenen Ganztags (n=51, Mehrfachnennungen möglich)<br />

gar keinen gering/ mäßig in hohem Umfang<br />

Organisation und Verwaltung 56,9% 11,8 % 4 (7,8 %)<br />

Inhaltliche Ausgestaltung 62,7% 11,8 % 1 (2,0 %)<br />

Konzeptentwicklung 70,6% 5,9 % 0 (0,0 %)<br />

Raumplanung 52,9% 7,9 % 8 (15,7 %)<br />

Raumkonzept 56,9% 9,8 % 5 (9,8 %)<br />

An 100 % fehlende Werte = keine Angabe<br />

Für die Beantwortung <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

Sport <strong>im</strong> Ganztag bei <strong>der</strong> Sport Jugend Essen <strong>im</strong> ESPO wurden fünf Aktivitäten vorgegeben.<br />

Tab. 26 gibt einen Überblick über die prozentuale Verteilung. Hierbei wurden die Antwortmöglichkeiten<br />

„in geringem Umfang“ und „in mäßigem Umfang“ zusammengefasst.<br />

40


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Die Zusammenarbeit <strong>der</strong> befragten Sportvereine mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle konzentriert<br />

sich auf „organisatorische Fragen“ zu den Ganztagsangeboten (53,6 %) und den<br />

damit verbundenen Fragen <strong>der</strong> „Fortbildung und Qualifizierung“ (39,3 %) von Personal<br />

sowie zu <strong>der</strong>en „Arbeitssituation <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>der</strong> Zusammenarbeit“ (35,8 %).<br />

Fachliche Gespräche zu den BeSS-Angeboten (67,9 %) und Fragen zur Kooperation und<br />

Teamentwicklung (67,9 %) finden nach Ansicht <strong>der</strong> großen Mehrheit <strong>der</strong> Vereine nicht statt.<br />

Tab. 26: Aktivitäten in <strong>der</strong> Zusammenarbeit Sportverein und Koordinierungsstelle (n=28)<br />

gar nicht gering/mäßig in hohem Umfang<br />

Aktivitäten<br />

(%) (%)<br />

(%)<br />

Organisatorische Fragen 42,8 % 53,5 % 3,6 %<br />

Arbeitssituation und Zusammenarbeit 60,6 % 35,8 % 3,6 %<br />

Fachliche Gespräche 67,9 % 25,0 % 7,1 %<br />

Fortbildung und Qualifizierungsbedarf 50,0 % 39,3 % 10,7 %<br />

Kooperation und Teamentwicklung 67,9 % 32,1 % –<br />

Ebenso wurden die Vereine gefragt, wie häufig welche Aktivitäten in <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle vorkommen sollten. Hier wurden dieselben fünf Aktivitäten<br />

vorgegeben und ebenso wie<strong>der</strong> die Items „in geringem Umfang“ und „in mäßigem Umfang“<br />

zusammengefasst. Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die prozentuale Verteilung.<br />

Tab. 27: Aktivitäten, die die Zusammenarbeit Sportverein und Koordinierungsstelle best<strong>im</strong>men<br />

sollten (n=28)<br />

gar nicht gering/mäßig in hohem Umfang<br />

Aktivitäten<br />

(%) (%)<br />

(%)<br />

Organisatorische Fragen 14,3 % 64,3 % 7,1 %<br />

Arbeitssituation und Zusammenarbeit 25,0 % 53,6 % 7,1 %<br />

Fachliche Gespräche 28,6 % 53,6 % 7,1 %<br />

Fortbildung und Qualifizierungsbedarf 21,4 % 53,6 % 17,9 %<br />

Kooperation und Teamentwicklung<br />

An 100 % fehlende Werte = keine Angabe<br />

21,4 % 57,1 % 7,1 %<br />

Im Großen und Ganzen wünschen sich die Vereine in einer Häufigkeit jene Aktivitäten,<br />

die sie mehr o<strong>der</strong> weniger in einem „geringen/mäßigen“ Umfang auch erhalten. Einige<br />

Vereine würden ungern („gar nicht“) auf Aktivitäten verzichten, die bisher zum Angebot <strong>der</strong><br />

Koordinierungsstelle zählen. Am deutlichsten ist <strong>der</strong> Wunsch nach mehr „Fortbildung und<br />

Qualifizierungsbedarf“ artikuliert worden (18 % „in hohem Umfang“).<br />

Bei den Vereinen ohne KST-Vergütung hat die große Mehrheit dieser Vereine bei allen Fragen<br />

nach <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischen dem Sportverein und <strong>der</strong> Koordinierungsstelle erwartungsgemäß<br />

„gar nicht“ angegeben. Aber auch bei den gewünschten Aktivitäten finden sich<br />

Unterschiede zwischen beiden Vereinsgruppen. Bei den Vereinen ohne KST-Vergütung wünschen<br />

sich nur jeweils 10 % „in hohem Umfang“ Aktivitäten <strong>im</strong> Hinblick auf Fortbildung und<br />

Qualifizierungsbedarf, Kooperation und Teamentwicklung. Bei den Vereinen, die über die<br />

KST vergütet werden, liegen an erster Stelle Aktivitäten zur Fortbildung und Qualifizierungsbedarf<br />

(22,2 % in hohem Umfang), an letzter Stelle liegen Kooperation und Teamentwicklung<br />

(5,6 %), die übrigen Aktivitäten wünschen sich jeweils 11,1 % dieser Vereine in hohem Umfang.<br />

41


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Die „offene Frage“ nach den Unterstützungswünschen wurde von 16 Vereinen mit insgesamt<br />

37 Nennungen beantwortet. Die Antworten lassen sich in ihrer Häufigkeit in folgende<br />

Kategorien einordnen:<br />

● bessere finanzielle o<strong>der</strong> materielle Unterstützung,<br />

● bessere Koordination zwischen den Partnern,<br />

● mehr Mitglie<strong>der</strong>, beson<strong>der</strong>s ehrenamtliche Übungsleiter,<br />

● besserer Bekanntheitsgrad für den Verein und<br />

● mehr und besser ausgestattete Räumlichkeiten.<br />

Aus dem Antwortverhalten (25 Vereine mit 35 Nennungen) zu <strong>der</strong> „offenen Frage“, von wem<br />

sich die Vereine diese Unterstützung wünschen, ergeben sich ebenfalls, wie bei <strong>der</strong> Befragung<br />

<strong>der</strong> Sportvereine ohne BeSS-Angebote, zwei Adressatengruppen, allerdings hier mit deutlich<br />

unterschiedlicher Verteilung für „Schulsystem“ und „Verbands- bzw. Vereinssystem“.<br />

Im Ranking <strong>der</strong> Partner dominiert eindeutig das „Schulsystem“ und zwar in <strong>der</strong> Reihenfolge:<br />

Schulverwaltungsamt, Schule, Lehrer und Eltern. Aus dem „Verbands- und<br />

Vereinssystem“ werden von <strong>der</strong> überwiegenden Mehrheit in <strong>der</strong> Reihenfolge an erster Stelle<br />

ESPO und Koordinierungsstelle genannt, wobei nicht auszuschließen ist, dass mit „ESPO“<br />

hier auch die Koordinierungsstelle gemeint ist.<br />

Will man die Ergebnisse hier kurz zusammenfassen, so best<strong>im</strong>men die Sportvereine<br />

weitgehend selbstständig und unabhängig vom Träger ihre Konzepte und Angebote für<br />

den Ganztag. Die Koordinierungsstelle ist überwiegend ein Partner bei <strong>der</strong> Lösung von<br />

organisatorischen Problemen und bei Qualifizierung von Vereinsmitarbeitern. Eine erweiterte<br />

Kooperation insbeson<strong>der</strong>e bei Fachfragen und bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>im</strong><br />

Team wird gewünscht. Das gilt auch für das Schulverwaltungsamt.<br />

3.3.4 Rückwirkungen <strong>des</strong> Vereinsengagements <strong>im</strong> Ganztag auf die Vereinsentwicklung<br />

Folgende Aussagen, was die Entwicklung <strong>des</strong> Vereinsengagements <strong>im</strong> Offenen Ganztag angeht,<br />

wurden von den befragten Vereinen weitgehend verneint („trifft nicht zu“ bzw. „kaum zu“).<br />

Tab. 28: Negative Rückmeldungen<br />

Die Zusammenarbeit mit politischen Gremien (z. B. Rat <strong>der</strong> Stadt Essen) hat<br />

funktioniert<br />

trifft nicht bzw.<br />

kaum zu<br />

85,7 %<br />

Die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Jugendhilfe ist gut verlaufen 78,6 %<br />

Der Umgang mit dem Thema Sport <strong>im</strong> Offenen Ganztag in <strong>der</strong> lokalen<br />

Öffentlichkeit ist ausreichend gewesen<br />

67,9 %<br />

Die Elterninformation und -mitarbeit hat funktioniert 57,1 %<br />

Die Zusammenarbeit mit dem Schulverwaltungsamt/ Projektentwicklung<br />

Ganztag ist gut verlaufen<br />

57,1 %<br />

Offensichtlich wünscht die Mehrheit <strong>der</strong> befragten Vereine eine größere Mitwirkung<br />

<strong>der</strong> Eltern und eine bessere Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Jugendhilfe und dem Schulverwaltungsamt.<br />

Folgenden Aussagen, was die Entwicklung <strong>des</strong> Vereinsengagements <strong>im</strong> Offenen Ganztag angeht,<br />

wurde von den befragten Vereinen weitgehend zugest<strong>im</strong>mt („trifft voll zu“ bzw. „weitgehend<br />

zu“).<br />

42


Tab. 29: Positive Rückmeldungen<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

trifft voll bzw.<br />

weitgehend zu<br />

Die räumlichen Gegebenheiten sind gut gewesen 75,0 %<br />

Die Rekrutierung geeigneten Personals hat funktioniert 71,4 %<br />

Die Klärung, Koordination und Zuständigkeit auf Schulebene hat funktioniert 71,4 %<br />

Demnach sind die Vereine in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Schulen <strong>im</strong> Großen und Ganzen zufrieden,<br />

auch mit den angetroffenen Räumlichkeiten für ihre Angebote. Ebenfalls positiv mit<br />

je 57,1 % werden folgende Aussagen beurteilt:<br />

● „Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle ist gut verlaufen“,<br />

● „Entwicklung eines pädagogischen Konzeptes ist gut verlaufen“,<br />

● „Unterstützung seitens <strong>des</strong> Lehrerkollegiums ist gut gewesen“.<br />

Der Aussage „Umsetzung passen<strong>der</strong> Vereinsangebote für den Offenen Ganztag ist einfach<br />

gewesen“ st<strong>im</strong>mten noch 53,6 % <strong>der</strong> Vereine zu.<br />

Bei einem Vergleich <strong>der</strong> beiden Vereinsgruppen fällt auf, dass die Vereine ohne KST-<br />

Vergütung zumeist kritischer urteilen. Positive Rückmeldungen gibt es nur bei den Aussagen<br />

„Die räumlichen Gegebenheiten sind gut gewesen“ (70 %) und „Rekrutierung geeigneten Personals<br />

hat funktioniert“ (60 %). Bei den Vereinen, die über die KST vergütet werden, st<strong>im</strong>men<br />

jeweils 77,8 diesen Aussagen zu. Am positivsten beurteilen diese Vereine die Aussage<br />

„Die Klärung, Koordination und Zuständigkeit auf Schulebene hat funktioniert“ (88,9 %).<br />

Dagegen verneinen 60 % <strong>der</strong> Vereine ohne KST-Vergütung die Aussage „Zusammenarbeit<br />

mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle ist gut verlaufen“, jedoch 72,2 % <strong>der</strong> Vereine, die über die KST<br />

vergütet werden, st<strong>im</strong>men dieser Aussage weitgehend o<strong>der</strong> voll zu.<br />

Die verschiedenen Vorschläge <strong>der</strong> Vereine (16 Vereine mit 20 Nennungen), negative Rückwirkungen<br />

zu beheben, lassen sich in vier Gruppen zusammenfassen. Die mit Abstand am<br />

häufigsten genannten Empfehlungen betreffen die Verbesserung <strong>der</strong> „Kommunikation“ zwischen<br />

den verschiedenen Partnern <strong>im</strong> informellen Netzwerk <strong>des</strong> Offenen Ganztags (Stakehol<strong>der</strong>).<br />

Die drei weiteren Punkte betreffen „mehr Geld“, „neue Programmgestaltung <strong>der</strong> Angebote“<br />

(z. B. „Gesundheit und Ernährung“) und die „Ausstattung mit Materialien“.<br />

Bei <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Frage nach positiven Rückwirkungen für den Verein durch die Tätigkeit<br />

<strong>im</strong> Offenen Ganztag wurden zwei Punkte mit hoher Mehrheit verneint: „Mehr Belegzeiten/größere<br />

Hallenkapazitäten“ (78,6 %) und „mehr ehrenamtliche Helfer“ (82,1 %) sind<br />

<strong>im</strong> Zuge <strong>des</strong> Engagements <strong>im</strong> Ganztag nicht vorhanden.<br />

Für drei weitere Kriterien liegen ambivalente Einschätzungen vor, wobei die Antwortmöglichkeiten<br />

„in geringem Umfang“ und „in mäßigem Umfang“ wie<strong>der</strong> zu einer Kategorie zusammengefasst<br />

wurden.<br />

Tab. 30: Positive Entwicklungen durch Tätigkeit <strong>im</strong> Offenen Ganztag (n=28)<br />

gar nicht gering/mäßig in hohem Maße<br />

Mitglie<strong>der</strong>zuwachs Kin<strong>der</strong> und Jugendliche 32,1 % 50,0 % 14,3 %<br />

Mitglie<strong>der</strong>zuwachs insgesamt<br />

Stärkere Verknüpfung von Schul- und Vereins-<br />

53,6 % 39,3 % –<br />

angeboten<br />

An 100 % fehlende Werte = keine Angabe<br />

57,1 % 25,0 % 14,3 %<br />

43


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

Nach <strong>der</strong> subjektiven Einschätzung <strong>der</strong> Vereine mit BeSS-Angeboten (Selbstauskunft) ist ein<br />

Mitglie<strong>der</strong>zuwachs in ihren Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen mehrheitlich (64,3 %) „in einem<br />

geringen“ bis „mäßigen Umfang“ (50 %), teilweise sogar in einem „hohen Maße“ (14,3 %)<br />

vorhanden. Eine Mehrheit <strong>der</strong> befragten Vereine ist jedoch auch <strong>der</strong> Ansicht, die Verknüpfung<br />

zwischen den Schulsportangeboten und Vereinsangeboten <strong>im</strong> Ganztag habe sich nicht<br />

verbessert (57,1 %). Aber auch hierzu gibt es abweichende Meinungen.<br />

Die große Mehrheit <strong>der</strong> Vereine wünscht sich „in hohem Maße“ zu den Punkten eine positive<br />

Entwicklung, die von ihnen in <strong>der</strong> tatsächlichen Entwicklung bisher deutlich als negativ eingeschätzt<br />

werden: „Mehr Belegzeiten/ größere Hallenkapazitäten“ (67,9 %). Aber auch zwei<br />

<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kriterien werden „in einem hohen Maße“ gewünscht: „Mitglie<strong>der</strong>zuwachs insgesamt“<br />

(60,7 %), „Mitglie<strong>der</strong>zuwachs in den Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen“ (67,9 %). Dagegen<br />

werden eine „stärkere Verknüpfung zwischen Schulsport und Vereinssportangeboten <strong>im</strong><br />

Ganztag“ nur zu 50,0 % und „mehr ehrenamtliche Helfer“ sogar nur zu 32,1 % „in hohem<br />

Maße“ gewünscht.<br />

Nach den Vereinsangaben haben sich für die große Mehrheit <strong>der</strong> Vereine keine negativen<br />

Auswirkungen aus <strong>der</strong> Tätigkeit <strong>im</strong> Offenen Ganztag ergeben. Das gilt insbeson<strong>der</strong>e<br />

für negative Auswirkungen, die bei Einführung <strong>des</strong> Offenen Ganztags häufig von Verbandsseite<br />

genannt wurden.<br />

Folgenden negativen Entwicklungen wurde mit <strong>der</strong> Antwortkategorie „gar nicht“ wi<strong>der</strong>sprochen:<br />

● „Mitglie<strong>der</strong>schwund insgesamt“ zu 92,9 %,<br />

● „Verlust von Übungsleitern bzw. Übungsleiterstunden“ zu 89,3 %,<br />

● „Mitglie<strong>der</strong>schwund bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen“ zu 85,7 %,<br />

● „Verlust von Belegzeiten bzw. geringere Hallenkapazität“ zu 75,0 %,<br />

● „Konkurrenz für Vereinsangebote“ zu 64,3 %.<br />

Nur bei den drei zuletzt aufgeführten Auswirkungen wird überhaupt die Antwortmöglichkeit<br />

„in hohem Umfang“ von einigen Vereinen gewählt: „Mitglie<strong>der</strong>schwund bei Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen“ (3,6 %), „Verlust von Belegzeiten bzw. geringere Hallenkapazität“ (14,3 %)<br />

und „Konkurrenz für Vereinsangebote“ (17,9 %) hat es zwar nach den Angaben einiger Vereine<br />

gegeben, diese Zahlen entsprechen jedoch mit Abstand nicht <strong>der</strong> durchschnittlichen Beurteilung.<br />

Zu allen fünf oben angegebenen Entwicklungen liegen bei den Antworten auf die Frage, ob<br />

sie diese für ihren Verein verhin<strong>der</strong>n wollen, hohe Zust<strong>im</strong>mungsquoten vor. „In hohem Umfang“<br />

verhin<strong>der</strong>n wollen die Vereine:<br />

● „Mitglie<strong>der</strong>schwund bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen“ zu 71,4 %,<br />

● „Mitglie<strong>der</strong>schwund insgesamt“ zu 67,9 %,<br />

● „Verlust von Belegzeiten bzw. geringere Hallenkapazität“ zu 67,9 %,<br />

● „Verlust von Übungsleitern bzw. Übungsleiter-Stunden“ zu 64,3 %,<br />

● „Konkurrenz für Vereinsangebote“ zu 53,6 %.<br />

3.4 Fazit<br />

Bei den Sportvereinen, die sich bisher nicht mit Angeboten am Ganztag beteiligen, sind<br />

dafür nicht die vermuteten Konsequenzen entscheidend, die als „Risiken“ oft genannt werden<br />

44


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

(Personalverlust bei den Übungsleitern, Mitglie<strong>der</strong>rückgang in den Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen,<br />

geringere Raumkapazitäten u. Ä.). Vielmehr sind es finanzielle Probleme und mangelnde<br />

Personalressourcen. Als zwei weitere „Verhin<strong>der</strong>ungsgründe“ müssen genannt werden:<br />

mangelnde Informationen über das Thema Ganztag und <strong>der</strong> Eindruck, schulische Angebote<br />

und vereinseigene Angebote ließen sich schlecht miteinan<strong>der</strong> verbinden. Knapp ein Drittel<br />

dieser Sportvereine kann sich jedoch vorstellen, in <strong>der</strong> Zukunft Ganztagsangebote zu unterbreiten.<br />

Die beiden Hauptwünsche, die mit einem solchen Engagement verbunden werden,<br />

sind <strong>der</strong> Zuwachs an ehrenamtlichen Helfern und qualifizierten Übungsleitern sowie mehr<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>im</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendbereich. Ebenso wünschen sich diese Vereine eine bessere<br />

För<strong>der</strong>ung und nachhaltige Kommunikation seitens <strong>der</strong> Koordinierungsstelle, aber auch direkt<br />

mit den Schulen und den dort Verantwortlichen.<br />

Für das Engagement <strong>der</strong> Sportvereine mit BeSS-Angeboten waren <strong>der</strong> „Wunsch <strong>der</strong> Schule“<br />

und die „Anfrage <strong>der</strong> Koordinierungsstelle“ ausschlaggebend, nicht <strong>der</strong> „Wunsch von<br />

Vereinsmitglie<strong>der</strong>n“. Ebenso fällt auf, dass bereits bei fast Zwei Drittel dieser Vereine eine<br />

vorhergehende Kooperation mit <strong>der</strong> Schule bestanden hat. Die eigenen Übungsleiter und<br />

Trainer <strong>im</strong> Verein und die Schulleitung waren in hohem Maße an dem Zustandekommen <strong>der</strong><br />

Angebote beteiligt, Eltern, Erzieher und Sportlehrer so gut wie gar nicht. Über 80 % <strong>der</strong> Vereine<br />

wollen mit ihren Angeboten nicht den Leistungssport för<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n zu über 90 % den<br />

Breitensport und zu fast 80 % den Gesundheitssport. Insofern gibt es für diese Vereine auch<br />

eine erweiterte Zielgruppe an Kin<strong>der</strong>n (Migration, motorische und gesundheitliche Probleme).<br />

Die positive Unterstützung <strong>der</strong> Vereine durch die Koordinierungsstelle und durch Materialien/<br />

Handreichungen wird als hilfreich hervorgehoben.<br />

Bei den Angeboten fällt eine starke Häufung von Angeboten auf, die <strong>im</strong> Winter wie <strong>im</strong> Sommer<br />

in Turn- und Sporthallen durchgeführt werden. Das typische BeSS-Angebot dieser Vereine<br />

findet einmal pro Woche und in <strong>der</strong> Regel in einer 60-Minuten-Einheit statt. Allerdings<br />

sind zu rund 60 % Schulleitung bzw. <strong>der</strong> Ganztagskoordinator und die Erzieher an den Schulen<br />

für die Gruppeneinteilung verantwortlich.<br />

Die Zusammenarbeit mit den Schulen beurteilen die Vereine insgesamt positiv. Die Kommunikation<br />

mit <strong>der</strong> Schule und die Unterstützung vor Ort (Schulleitung, Lehrerkollegium und<br />

Erzieher) werden weitgehend als gut beurteilt, Vorschriften zu den Angeboten hat es kaum<br />

gegeben und die räumlich-materiellen Verhältnisse waren <strong>im</strong> Regelfall befriedigend und gut.<br />

In <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle wünschen sich diese Vereine eine bessere<br />

Kooperation und mehr fachliche Beiträge, die über rein organisatorische Fragen hinaus<br />

gehen. Ebenso wird eine Verbesserung in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit Eltern, dem Schulverwaltungsamt<br />

und <strong>der</strong> Jugendhilfe Essen gewünscht.<br />

Der von den Vereinen überwiegend festgestellte leichte Zuwachs an Mitglie<strong>der</strong>n in den Kin<strong>der</strong>-<br />

und Jugendabteilungen bei den 7- bis 14-Jährigen konnte objektiv nur für einen gewissen<br />

Zeitraum bestätigt werden, bei fast allen Vereinen beson<strong>der</strong>s in den ersten zwei Jahren ihres<br />

Engagements <strong>im</strong> Ganztag. Hier gibt es Schwankungen sowohl zwischen den Vereinen als<br />

auch in einem Rhythmus von mehr als zwei Jahren. Allerdings konnte <strong>im</strong> Durchschnitt für<br />

alle Sportvereine mit BeSS-Angeboten belegt werden, dass bei ihnen ein deutlich geringerer<br />

Verlust über einen Zeitraum von fünf Jahren objektiv zu erkennen ist als bei den Sportvereinen,<br />

die bisher kein Engagement <strong>im</strong> Ganztag zeigen. Dass eine Mitwirkung von Sportvereinen<br />

<strong>im</strong> Ganztag den Sportvereinen hinsichtlich ihrer Mitglie<strong>der</strong>entwicklung <strong>im</strong> Altersbereich<br />

<strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen schaden würde, konnte zumin<strong>des</strong>t wi<strong>der</strong>legt werden.<br />

In <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong> Vereine mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle sehen beson<strong>der</strong>s die Vereine,<br />

die bisher keine BeSS-Angebote machen, einen Informations- und Kommunikationsbedarf.<br />

Mehr Fachgespräche, mehr Fort- und Weiterbildung und eine nachhaltigere „Teamentwicklung“<br />

wünschen sich die Sportvereine mit BeSS-Angeboten von <strong>der</strong> Koordinierungsstelle. Es<br />

45


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von Sportvereinen<br />

gibt aber auch eine gewisse „Grauzone“ in <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong> Sportvereine mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle,<br />

denn nicht alle Sportvereine, die Ganztagsangebote unterbreiten, waren <strong>der</strong><br />

Koordinierungsstelle bekannt.<br />

Eine Reihe von BeSS-Angeboten sind nicht über die Koordinierungsstelle vermittelt bzw.<br />

abgewickelt worden, son<strong>der</strong>n direkt und auf verschiedenen Wegen mit Partnerschulen. Laut<br />

<strong>Rahmen</strong>vertrag <strong>des</strong> ESPO mit dem Schulverwaltungsamt können alle BeSS-Angebote, also<br />

auch die von Vereinen durchgeführten, <strong>im</strong> vollen Umfang nur über die Koordinierungsstelle<br />

abgerechnet werden. Das bedeutet, dass es eigentlich keine Vereinsangebote als BeSS-<br />

Angebote geben darf, die <strong>der</strong> Koordinierungsstelle unbekannt sind. Von den 28 Vereinen<br />

bzw. Abteilungen, die geantwortet haben, werden von <strong>der</strong> Koordinierungsstelle laut eigener<br />

Aussage nur 18 für ihre Angebote vergütet. Zehn Vereine führten also <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08<br />

BeSS-Angebote durch, die offensichtlich nach Aussagen <strong>der</strong> Koordinierungsstelle nicht aus<br />

BeSS-Gel<strong>der</strong>n bezahlt wurden. Da einige dieser Angebote, allerdings nicht alle, auch bei <strong>der</strong><br />

schulischen Befragung genannt wurden, deutet sich hier eine „Grauzone“ an, für die es zwei<br />

Erklärungen gibt:<br />

1. Es gibt direkte Kooperationen zwischen einzelnen Schulen und Vereinen über BeSS-<br />

Angebote, von denen die Koordinierungsstelle keine Kenntnis hat, und die nicht nach<br />

BeSS-Kriterien vergütet werden – mit Kenntnis o<strong>der</strong> in Unkenntnis von Vereinsvertretern.<br />

2. Aus Unkenntnis über die exakte Definition von BeSS-Angeboten haben Vereine<br />

auch Sportangebote genannt, die keine spezifischen BeSS-Angebote sind, son<strong>der</strong>n<br />

auch Grundschülern offen stehen, die nicht <strong>im</strong> Offenen Ganztag sind.<br />

Be<strong>im</strong> Antwortverhalten <strong>der</strong> beiden Vereinsgruppen mit BeSS-Angeboten (Vereine mit KST-<br />

und ohne KST-Vergütung) finden sich einige signifikante Unterschiede, die beson<strong>der</strong>s die<br />

Arbeit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle betreffen. In <strong>der</strong> Gesamttendenz st<strong>im</strong>men aber beide Gruppen<br />

weitgehend in ihren Einschätzungen überein.<br />

46


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

4 Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

4.1 Soziodemographische Eckdaten zu den verschiedenen Anbietern<br />

Über einen Datenabgleich (Auskunft Koordinierungsstelle, Befragung <strong>der</strong> Schulen und Vereine)<br />

konnten insgesamt 226 Personen (46,5 % männlich und 53,5 % weiblich) ermittelt werden,<br />

die <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08 an den 86 Ganztagsgrundschulen 391 BeSS-Angebote durchgeführt<br />

haben. Demnach beträgt auf dieser Datengrundlage das errechnete durchschnittliche<br />

BeSS-Angebot pro Anbieter 1,7. Alle diese Personen wurden angeschrieben, um sich an <strong>der</strong><br />

Online-Befragung zu beteiligen. Auf Wunsch <strong>der</strong> befragten Personen wurde entwe<strong>der</strong> die<br />

Form <strong>der</strong> Online-Befragung o<strong>der</strong> eine schriftliche Befragung auf postalischem Weg bevorzugt<br />

o<strong>der</strong> ein Interview geführt, um den Fragebogen gemeinsam auszufüllen. Alle Daten, die durch<br />

diese drei Verfahren gewonnen wurden, sind in einen gemeinsamen Datenpool eingeflossen.<br />

Von diesen 226 angeschriebenen Personen haben sich insgesamt 118 (52,2 %) an dieser Befragung<br />

beteiligt. Die BeSS-Anbieter üben ihre Tätigkeit hauptberuflich, nebenberuflich o<strong>der</strong><br />

ehrenamtlich aus. Sie führen die BeSS-Angebote <strong>im</strong> Auftrag von drei Stakehol<strong>der</strong>n durch:<br />

Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag, Sportvereinen und „Sonstigen“. Bei „Sonstigen“<br />

handelt es sich mehrheitlich um Lehrer und Erzieher <strong>der</strong> entsprechenden Schule (siehe dazu<br />

ausführlich Kapitel 4.2).<br />

Von den 118 teilnehmenden Personen sind 54 Personen männlichen (45,8 %) und 64 Personen<br />

weiblichen Geschlechts (54,2 %). Damit stellt sich die geschlechtliche Verteilung <strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> Untersuchung teilnehmenden Personen als repräsentativ für das Gesamtsample dar.<br />

Folgen<strong>der</strong> Abbildung ist die Altersverteilung dieser Personen nach Geschlecht zu entnehmen:<br />

Abb. 13: Geschlechterverteilung und Altersstruktur (Anzahl <strong>der</strong> Nennungen)<br />

Anzahl<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

5<br />

4<br />

23<br />

30<br />

6<br />

3<br />

21<br />

8<br />

weiblich männlich<br />

unter 20 21-30 31-40 41-50 51-60 über 60<br />

Den größten Anteil mit 44,9 % stellt bei den BeSS-Anbietern die Personengruppe <strong>der</strong> 21- bis<br />

30-Jährigen, gefolgt von <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 41- bis 50-jährigen Personen (24,6 %). Die am<br />

dritthäufigsten vertretene Altersgruppe ist die <strong>der</strong> 51- bis 60-Jährigen. Für eines dieser Alters-<br />

9<br />

5<br />

0<br />

4<br />

Alter<br />

47


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

segmente ist jedoch ein Umkehrtrend zur Gesamtpopulation zu erkennen. In <strong>der</strong> Altersgruppe<br />

<strong>der</strong> 21- bis 30-Jährigen sind zu 57 % männliche Personen vertreten (w = 43 %), während in<br />

<strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 41- bis 50-Jährigen <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> weiblichen Personen sogar auf 72 %<br />

steigt (m = 28 %). Im Alterssegment <strong>der</strong> 51- bis 60-Jährigen geht dieser Anteil <strong>der</strong> Frauen<br />

wie<strong>der</strong> auf 64 % zurück.<br />

Abb. 14: Geschlechterverteilung <strong>der</strong> Anbieter in Relation zum Beschäftigungsverhältnis<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

weiblich männlich<br />

Die höchste Quote an weiblichen Beschäftigten mit Ganztagsangeboten repräsentieren die<br />

„Sonstigen“ (71 %), gefolgt von den Sportvereinen mit 61%. In <strong>der</strong> Vermittlung <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

überwiegen als Vertragspartner dagegen Männer mit 52,3 % gegenüber Frauen<br />

mit einem Anteil von 47,7 %.<br />

Abb. 15: Altersverteilung <strong>der</strong> Anbieter in Relation zum Beschäftigungsverhältnis<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

unter 20 21-30 31-40 41-50 51-60 über 60<br />

48


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Ein Vergleich <strong>der</strong> Altersverteilung in Relation zum Träger <strong>des</strong> Beschäftigungsverhältnisses<br />

zeigt für die Koordinierungsstelle einige Abweichungen gegenüber den Sportvereinen. Während<br />

über die Koordinierungsstelle deutlich mehr Personen <strong>im</strong> Alterssegment <strong>der</strong> 21- bis 30-<br />

Jährigen beschäftigt werden und <strong>der</strong> Altersbereich <strong>der</strong> 31- bis 40-Jährigen unterdurchschnittlich<br />

vertreten ist, ist dieser Altersbereich bei den Sportvereinen als Angebotspartner am<br />

stärksten und <strong>der</strong> Altersbereich <strong>der</strong> 21- bis 30-Jährigen am geringsten vertreten. Die Sportvereine<br />

stellen mit Abstand den größten Anteil an Anbietern in <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> unter 20-<br />

Jährigen.<br />

Von den 118 Personen, die an <strong>der</strong> Befragung mitgewirkt haben, sind 80 (67,8 %) Mitglied<br />

eines Sportvereins (m = 72,2 %; w = 64,1 %), wobei es für die einzelnen Alterssegmente zu<br />

erheblichen Abweichungen <strong>im</strong> Vergleich zu dieser Durchschnittszahl kommt. So sind in dem<br />

dominanten Alterssegment <strong>der</strong> 21- bis 30-Jährigen nur 39 % <strong>der</strong> weiblichen Personen Mitglied<br />

eines Sportvereins, während es <strong>im</strong> Segment <strong>der</strong> 41- bis 50-jährigen Frauen <strong>im</strong>merhin<br />

75 % sind. Für die beiden männlichen Gruppen in diesen beiden Alterssegmenten ist <strong>der</strong> Unterschied<br />

in <strong>der</strong> Vereinsmitgliedschaft deutlich geringer ausgeprägt: 73 % <strong>der</strong> 21- bis 30jährigen<br />

Männer unter den BeSS-Anbietern sind Mitglied eines Sportvereins und 87,5 % in<br />

<strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 41- bis 50-jährigen Männer.<br />

Insgesamt fällt auf, dass einerseits die Gruppe <strong>der</strong> 21- bis 30-jährigen Anbieter den<br />

größten Anteil stellt, an<strong>der</strong>erseits liegt für diese Altersgruppe mit deutlichem Abstand<br />

insgesamt (58,5 %) die geringste Quote bei <strong>der</strong> Mitgliedschaft in einem Sportverein vor.<br />

Auf die Träger <strong>des</strong> Beschäftigungsverhältnisses bezogen stellen die „Sonstigen“ mit<br />

40 % den geringsten Anteil an Sportvereinsmitglie<strong>der</strong>n, während <strong>der</strong> Anteil für die Personen,<br />

die mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle ein Vertragsverhältnis geschlossen haben, bei<br />

knapp 70 % liegt.<br />

Abb. 16: Mitgliedschaft <strong>im</strong> Sportverein in Relation zum Beschäftigungsverhältnis<br />

(Mehrfachnennungen möglich)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

ja nein keine Angaben<br />

49


4.2 Das Tätigkeitsprofil <strong>der</strong> Anbieter<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Für die Best<strong>im</strong>mung <strong>des</strong> Tätigkeitsprofils wird nach Bereichen unterschieden, inwieweit es<br />

sich bei den Personen um eine haupt-, nebenberufliche o<strong>der</strong> um eine ehrenamtliche Tätigkeit<br />

bei den BeSS-Angeboten handelt. Für rund zwei Drittel aller Anbieter (68 %) handelt es sich<br />

um eine nebenberufliche Tätigkeit, während es sich für 14 % um eine Tätigkeit <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong><br />

ihres Hauptberufes (Lehrer, Erzieher, Trainer) handelt und 8 % <strong>der</strong> Anbieter diese Angebote<br />

ehrenamtlich verrichten. In <strong>der</strong> bun<strong>des</strong>weiten StEG-Studie (vgl. Arnoldt 2008a, S. 99) unterteilen<br />

sich in<strong>des</strong>sen die „Freien Anbieter“ (n=400), zu denen die BeSS-Anbieter dort zählen,<br />

zu 30 % auf hauptberuflich, zu 40,8 % auf nebenberuflich und zu 29,9 % auf ehrenamtlich<br />

Tätige.<br />

Abb. 17: Tätigkeitsprofil <strong>der</strong> Anbieter<br />

8%<br />

10%<br />

68%<br />

14%<br />

hauptberuflich nebenberuflich ehrenamtlich keine Angaben<br />

Die Rekrutierung <strong>der</strong> Anbieter umfasst mehrere Segmente. Im Tätigkeitsprofil <strong>der</strong> nebenberuflich<br />

tätigen BeSS-Anbieter dominiert mit 35 % die Gruppe <strong>der</strong> „Schüler“ und „Studierenden“,<br />

die auch das Alterskontingent <strong>der</strong> 21- bis 30-Jährigen best<strong>im</strong>mt. Die zweitstärkste Profession<br />

bilden die Mitarbeiter aus den Sportvereinen (26 %), gefolgt von den Kollegen, die<br />

ihren Sportverband vertreten (9 %). Zusammen bildet diese Gruppe von Übungsleitern und<br />

Trainern mit 35 % und mit den „Schülern und Studierenden“ (35 %) rund 70 % aller BeSS-<br />

Anbieter, während <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> „Sonstigen“ bei 13 % und <strong>der</strong> ehrenamtlich Tätigen deutlich<br />

unter 10 % liegt (vgl. Abb. 17).<br />

Ein Datenabgleich mit den vorliegenden Ergebnissen zu den Berufs- und Personengruppen,<br />

die als Anbieter in <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung <strong>des</strong> „Wissenschaftlichen Kooperationsverbun<strong>des</strong>“<br />

genannt werden (vgl. Beher et. al. 2007, Tab. 1.4, S. 24), ist aufgrund nicht identischer<br />

Fragestellung nur bedingt möglich. Es zeigen sich dabei einige parallele Merkmale, aber<br />

auch z. T. gravierende Abweichungen. So sind an den dort untersuchten Offenen Ganztagsschulen<br />

(n = 379) an 55 % dieser Schulen Übungsleiter tätig und zu 37 % Studierende und<br />

Schüler (zusammen = 92 %), die als nebenberuflich Tätige auch zu den beiden größten Anbietergruppen<br />

in dieser Studie zählen.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> bilden die Vereinsvertreter (Übungsleiter und Trainer) mit zusammen<br />

35 % jedoch einen geringeren Anteil, während die Gruppe <strong>der</strong> Schüler und Studierenden<br />

50


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

mit ebenfalls 35 % <strong>im</strong> Vergleich fast gleich stark vertreten ist (37 %). Wesentlich geringer<br />

sind dagegen nach <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> „Eltern“ (3 %) und FSJler (1 %) als BeSS-Anbieter<br />

engagiert, <strong>der</strong>en Anteil in <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung mit 21 % (Eltern) bzw. 11 %<br />

(ZDL/FSJ) genannt werden. Als <strong>der</strong> wohl gravierendste Unterschied in den Ergebnissen zwischen<br />

beiden Studien muss <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Beteiligung von Lehrern und Erziehern betrachtet<br />

werden, die <strong>im</strong>merhin zusammen als „Bewegungs-, Spiel- und Sportpädagogen“ mit einem<br />

Anteil von 34 % in <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung als Anbieter aufgelistet werden, während<br />

sich <strong>der</strong> Anteil dieser Personengruppe innerhalb <strong>der</strong> Rubrik „Sonstige“ mit nur 13 % in <strong>der</strong><br />

<strong>Pilotstudie</strong> Essen wie<strong>der</strong> finden lässt. Demnach kann <strong>im</strong> Vergleich <strong>der</strong> beiden Studien von<br />

einem signifikanten Unterschied bei <strong>der</strong> Mitwirkung von Sportlehrern und Erziehern als<br />

BeSS-Anbieter ausgegangen werden.<br />

Abb. 18: Rekrutierung <strong>der</strong> nebenberuflichen und ehrenamtlichen Anbieter<br />

13%<br />

1%<br />

3%<br />

13% Elternteil<br />

35%<br />

26%<br />

9%<br />

Mitarbeiter Verein<br />

Mitarbeiter Verband<br />

Schüler/Student<br />

Freiwilliges Soziales Jahr<br />

Sonstiges<br />

keine Angaben<br />

Abb. 19: Rekrutierung <strong>der</strong> Anbieter in Relation zu ihrem Beschäftigungsverhältnis<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

keine Angaben<br />

sonstiges<br />

Mitarbeiter freiwilliges soziales<br />

Jahr<br />

Schüler/Student<br />

Mitarbeiter Verband<br />

Mitarbeiter Verein<br />

Die Rekrutierung <strong>der</strong> verschiedenen Anbieter an <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen (vgl. Abb. 19)<br />

streut zwischen den einzelnen Vertragspartnern für die BeSS-Angebote. Die Koordinierungsstelle<br />

beschäftigt überwiegend „Schüler und Studenten“, in <strong>der</strong> Summe drei mal mehr als die<br />

Eltern<br />

51


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Sportvereine. Das prozentual mit Abstand größte Segment von Mitarbeitern aus den Vereinen<br />

stellen die Sportvereine selbst dar, während die Vertreter von Sportfachverbänden exklusiv<br />

nur über die Koordinierungsstelle gewonnen werden.<br />

So ist es nicht überraschend, dass Anbieter ein Vertragsverhältnis mit verschiedenen<br />

Stakehol<strong>der</strong>n haben. Ein Teil dieser Anbieter hat zeitgleich mehrere Vertragsverhältnisse<br />

mit unterschiedlichen Stakehol<strong>der</strong>n.<br />

Tab. 31: Beschäftigungs- bzw. Vertragsverhältnis (Mehrfachantworten möglich)<br />

Beschäftigungsstelle Anzahl Prozentualer Anteil<br />

Vom organisierten Sport geführter Sektor, davon: 95 75,4 %<br />

Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag 66 52,4 %<br />

Sportverein 29 23,0 %<br />

Sonstige, davon: 31 24,6 %<br />

Schule 11 8,7 %<br />

För<strong>der</strong>verein 1 0,8 %<br />

Schulträger (Stadt, freier Träger) 6 4,8 %<br />

Träger <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe 5 4,0 %<br />

Sonstige Kooperationspartner <strong>der</strong> Schule 8 6,3 %<br />

Summe 126 100,0 %<br />

Die insgesamt 118 Personen, die an <strong>der</strong> Befragung teilgenommen haben, weisen zusammen<br />

126 Vertragsverhältnisse nach, d. h. einige Personen haben mehr als ein Vertragsverhältnis<br />

mit einem Stakehol<strong>der</strong>. Von diesen 126 Verträgen wurden 95 mit dem „organisierten Sport“<br />

(Koordinierungsstelle und Sportvereine als Anbieter = 75,4 %) geschlossen. Knapp die Hälfte<br />

aller Vertragsverhältnisse (52,4 %) sind direkt über die Koordinierungsstelle geschlossen<br />

worden, etwas weniger als ein Viertel direkt zwischen den Sportvereinen und den Schulen<br />

(23,0 %). Ein knappes weiteres Viertel <strong>der</strong> Vertragsverhältnisse (24,6 %) sind Vertragsverhältnisse<br />

zwischen den Ganztagsgrundschulen und „Sonstigen“. Diese Personen sind in ihrer<br />

überwiegenden Mehrheit erst kurze Zeit als Anbieter <strong>im</strong> Ganztag tätig (vgl. Abb. 20).<br />

Abb. 20: Beschäftigungsbeginn be<strong>im</strong> Vertragsträger<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

unter 20 21-30 31-40 41-50 51-60 über 60<br />

52


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Rund die Hälfte aller Anbieter (51,7 %) geht erst seit Beginn <strong>des</strong> Schuljahres 2007/08, also in<br />

ihrem ersten Jahr, einer Beschäftigung <strong>im</strong> Ganztag nach. Lediglich 14 Personen (11,8 %) verfügen<br />

über eine drei- bis fünfjährige Berufserfahrung mit BeSS-Angeboten <strong>im</strong> Ganztag. Die<br />

vorliegenden „Einstiegsdaten“ <strong>der</strong> Befragten für ihre BeSS-Angebote legen eine sehr hohe<br />

jährliche Fluktuationsquote bei den Anbietern nahe. Bei einem Vergleich <strong>der</strong> Vertragspartner<br />

besitzen die Sportvereine das geringste Fluktuationsklientel während hier die „Sonstigen“ den<br />

prozentual höchsten Anteil bilden.<br />

Auf die Frage nach <strong>der</strong> Honorierung bzw. Aufwandsentschädigung für die Tätigkeiten <strong>im</strong><br />

Ganztag antworteten die Befragten folgen<strong>der</strong>maßen (vgl. Abb. 21). 85 % aller Beschäftigten<br />

erhalten eine Honorierung bzw. Aufwandsentschädigung für ihre Tätigkeiten <strong>im</strong> Ganztag. Mehr<br />

als die Hälfte dieser Personen (57 %) erhalten eine Honorierung bzw. Aufwandsentschädigung<br />

<strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>des</strong> Übungsleiterfreibetrags, 18 % stehen in einem selbständigen Arbeitsverhältnis<br />

und 7 % erhalten ihren Lohn für diese Tätigkeiten als abhängig Beschäftigte. Weitere 3 % verrichten<br />

<strong>im</strong> Ganztag ihr FSJ bzw. erhalten eine Honorierung auf an<strong>der</strong>en Wegen (2 %).<br />

Abb. 21: Art <strong>der</strong> Honorierung bzw. Aufwandsentschädigung<br />

2%<br />

1%<br />

18%<br />

15%<br />

7%<br />

57%<br />

ÜL-Freibetrag<br />

abh. Beschäftigung<br />

Selbst. Arbeitsverhältnis<br />

Freiwilliges Soziales Jahr<br />

Sonstiges<br />

keine Angaben<br />

Die überwiegende Mehrzahl dieser Personen ist nur an einer Ganztagsschule beschäftigt<br />

(57 %), während 19 % an zwei Schulen BeSS-Angebote unterbreiten. Der Anteil <strong>der</strong> Personen,<br />

die an drei und vier Schulen tätig sind, beträgt 8 % bzw. 3 %. Die restlichen Personen<br />

(13 %) machten dazu keine Angaben (vgl. Abb. 22).<br />

Die meisten dieser Anbieter geben auch nur ein Angebot pro Woche (48 %), während<br />

knapp 26 % zwei Angebote pro Woche anbieten. Lediglich 14 % beträgt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Personen,<br />

die drei bis fünf Angebote pro Woche machen (vgl. Abb. 23).<br />

53


Abb. 22: Anzahl <strong>der</strong> Schulen pro Anbieter<br />

8%<br />

3%<br />

19%<br />

13%<br />

Abb. 23: Häufigkeit <strong>der</strong> Angebote pro Woche<br />

4%<br />

6%<br />

4%<br />

26%<br />

12%<br />

57%<br />

48%<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

1 Schule<br />

2 Schulen<br />

3 Schulen<br />

4 Schulen<br />

keine Angaben<br />

1 Angebot<br />

2 Angebote<br />

3 Angebote<br />

4 Angebote<br />

5 Angebote<br />

keine Angaben<br />

54


4.3 Das Profil <strong>der</strong> verschiedenen BeSS-Angebote<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Das sportartenübergreifende und sportartspezifische Angebot ist in etwa gleichmäßig verteilt<br />

(48 % zu 52 %) (vgl. Abb. 24). Bei den sportartenübergreifenden Angeboten dominieren die<br />

„Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote“ (BeSS). Bei den sportartspezifischen Angeboten<br />

dominieren Ballsport- (beson<strong>der</strong>s Fußball) und Tanzsportangebote (vgl. Abb. 24; Tab. 32).<br />

Auf <strong>der</strong> Grundlage dieser Teilbefragung beträgt das durchschnittliche „Pro-Kopf-Angebot“<br />

<strong>der</strong> Anbieter 1,2 Angebote.<br />

Abb. 24: Das sportartenübergreifende und sportartspezifische Angebot <strong>im</strong> Offenen Ganztag an<br />

<strong>Essener</strong> Grundschulen<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

41<br />

Bew egungsför<strong>der</strong>ung<br />

/<br />

Breitensport<br />

2,6<br />

Abenteuer-<br />

und<br />

Erlebnissport<br />

3,2<br />

Gesundheitssport<br />

15,9<br />

12,1<br />

5,1<br />

Ballsport Tanzsport Kampfsportarten<br />

3,8<br />

Rückschlagspiele<br />

5,1<br />

5,7<br />

Turnen Schw <strong>im</strong>msport<br />

Sportartenübergreifend: 47,8 % Sportartenspezifisch: 52,2 %<br />

1,9 1,3 1,3<br />

Leichtathletik<br />

Radsport Rollsport<br />

Ein Vergleich dieser Sportangebote und ihrer Elemente zu den entsprechenden Daten, die <strong>im</strong><br />

<strong>Rahmen</strong> <strong>der</strong> telefonischen Schulleiterbefragung erhoben worden sind (vgl. Kap. 2.2), ergibt<br />

einige Gemeinsamkeiten, aber auch Abweichungen. Im Gegensatz zur Schulleiterbefragung<br />

dominiert hier <strong>der</strong> sportartspezifische Anteil mit 52,2 % gegenüber 47,8 % sportartenübergreifen<strong>der</strong><br />

Angebote. Bei <strong>der</strong> Schulleiterbefragung war dieses Verhältnis umgekehrt: hier<br />

dominierten mit 52,7 % die sportartenübergreifenden gegenüber den sportartspezifischen Angeboten<br />

(47,3 %). Bei <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> BeSS-Anbieter decken allerdings die hier befragten<br />

Personen zusammen 157 <strong>der</strong> insgesamt 391 Angebote aus <strong>der</strong> Schulleiterbefragung ab, d. h.,<br />

die leichte prozentuale Umkehrung <strong>des</strong> Verhältnisses gegenüber <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Gesamtangebote<br />

wird durch Personen verursacht, die an <strong>der</strong> BeSS-Anbieterbefragung nicht teilgenommen<br />

haben. Zwischen den einzelnen Elementen gibt es jedoch in ihren proportionalen Anteilen<br />

kaum Unterschiede. So beträgt z. B. <strong>der</strong> Anteil <strong>des</strong> Ballsports und <strong>des</strong> Tanzsports in <strong>der</strong><br />

Schulleiterbefragung 17,9 % und 11,0 %, während dieser Prozentsatz für diese beiden sportartspezifischen<br />

Angebote in <strong>der</strong> BeSS-Anbieterbefragung jeweils 15,9 % und 12,1 % beträgt.<br />

55


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Tab. 32: BeSS-Angebote <strong>der</strong> befragten Anbieter (n=96) an <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen <strong>im</strong><br />

Schuljahr 2007/08<br />

Angebote/Angebotsform Gesamt<br />

Prozentualer Anteil<br />

Sportartenübergreifend, davon: 75 47,8 %<br />

Bewegungsför<strong>der</strong>ung/ Breitensport, davon 64 41,0 %<br />

Bewegungsför<strong>der</strong>ung 6<br />

Bewegungserfahrung 2<br />

Bewegungswerkstatt 2<br />

Breitensport 1<br />

Spiele 11<br />

Bewegung, Spiel und Sport 33<br />

Bewegungsangebote 2<br />

Bewegungsspiele 4<br />

Bewegungslandschaften 1<br />

Zirkus/ Jonglage 1<br />

Konditionstraining 1<br />

Stark ohne Gewalt 1<br />

Selbstbehauptung 1<br />

Abenteuer- und Erlebnissport, davon 4 2,6 %<br />

Abenteuer und Erlebnis 4<br />

Gesundheitssport, davon 5 3,2 %<br />

Kompensatorischer Sport 1<br />

Prävention 1<br />

Psychomotorik 1<br />

Rückenschule 1<br />

Entspannung 1<br />

Sportartspezifisch, davon: 82 52,2 %<br />

Ballsport, davon 25 15,9 %<br />

Basketball 2<br />

Fußball 16<br />

Handball 3<br />

Volleyball 1<br />

Baseball 1<br />

Hockey 1<br />

Allgemeine Ballspiele 1<br />

Tanzsport, davon 19 12,1 %<br />

Tanz 17<br />

Hip Hop 2<br />

Kampfsportarten, davon 8 5,1 %<br />

Taekwondo 2<br />

Karate 1<br />

Ringen 1<br />

Ringen und Raufen 1<br />

Allgemeiner Kampfsport 1<br />

Selbstverteidigung 2<br />

Rückschlagspiele, davon 6 3,8 %<br />

Tischtennis 6<br />

Turnen, davon 8 5,1 %<br />

56


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Gymnastik 1<br />

Turnen 3<br />

Geräteturnen 2<br />

Trampolin 1<br />

Akrobatik 1<br />

Schw<strong>im</strong>msport, davon 9 5,7 %<br />

Schw<strong>im</strong>men 8<br />

Wassergewöhnung 1<br />

Leichtathletik 3 1,9 %<br />

Radsport, davon 2 1,3 %<br />

Einradfahren 2<br />

Rollsport, davon 2 1,3 %<br />

Inline- Skaten 2<br />

Summe 157 100,0 %<br />

4.4 Das sportberufliche und sportfachliche Qualifikationsprofil<br />

Die 118 Anbieter nennen 127 Berufsausbildungen. Wenn man die Berufsausbildungen mit<br />

den Beschäftigungsverhältnissen in Beziehung setzt, wird knapp je<strong>des</strong> dritte Beschäftigungsverhältnis<br />

von einer Person wahrgenommen, die über eine sportspezifische Berufsausbildung<br />

verfügt (32,3 %). Zwischen den drei Vertragspartnern für Angebote <strong>im</strong> Ganztag (Koordinierungsstelle,<br />

Sportverein und „Sonstige“) gibt es bezüglich <strong>der</strong> sportspezifischen Berufsausbildung<br />

ihrer Anbieter keine gravierenden prozentualen Unterschiede. Der Anteil an Personen,<br />

die über ein abgeschlossenes Sportstudium verfügen, ist in Relation zu <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Vertragsverhältnisse<br />

bei den „Sonstigen“ am höchsten (Koordinierungsstelle 9 von 71, Sonstige 7<br />

von 33). Von den 22 Vertragsverhältnissen, <strong>der</strong>en Personen über eine an<strong>der</strong>e „sportfachliche<br />

Berufsausbildung“ verfügen, sind 14 über die Koordinierungsstelle geschlossen worden. Hier<br />

dominiert <strong>der</strong> Abschluss <strong>des</strong> „Freizeitsportleiters“ (Berufskolleg).<br />

Über die Sportvereine sind prozentual die geringsten BeSS-Beschäftigungsverhältnisse für<br />

Personen mit einem nicht-sportlichen Berufsabschluss geschlossen worden (21,7 %), während<br />

<strong>der</strong> höchste Prozentsatz bei den „Sonstigen“ zu finden ist (36,4 %), wobei es sich hier, bis auf<br />

eine Ausnahme, ausschließlich um „Erzieher“ und „Lehrer“ handelt. Von den insgesamt 20<br />

Vertragsverhältnissen mit „Erziehern“ und „Sozialpädagogen“ sind jedoch die Hälfte mit <strong>der</strong><br />

Koordinierungsstelle Ganztag geschlossen worden.<br />

Der Anteil von BeSS-Anbietern, die (noch) keine Angaben zu ihrem Berufsabschluss machen,<br />

liegt <strong>im</strong> Durchschnitt bei 35 %. Auffallend ist hier <strong>der</strong> weit überdurchschnittliche Prozentsatz<br />

bei den Sportvereinen. Von den insgesamt 45 Vertragsverhältnissen „ohne Berufsabschluss“<br />

gehen allein 25 auf Studierende mit dem Fach Sport bzw. Sportwissenschaft zurück<br />

und 6 auf Praktikanten, von denen allein 20 über die Koordinierungsstelle beschäftigt werden.<br />

Berücksichtigt man die 25 Beschäftigungsverhältnisse von Sportstudenten und zählt dieses<br />

Profil zu den 41 Vertragsverhältnissen mit einem sportberuflichen Abschluss (n=66), so verfügen<br />

<strong>im</strong>merhin 52 % aller Beschäftigten über einen sportfachlichen Berufshintergrund.<br />

57


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Tab. 33: Angaben <strong>der</strong> Anbieter zu ihrer Berufsausbildung (Mehrfachnennungen)<br />

Beschäftigungsverhältnis mit<br />

organisierter Sportsektor<br />

Berufsausbildung<br />

Gesamt Koordinierungsstelle<br />

Verein<br />

Sonstige<br />

Anzahl <strong>der</strong> Nennungen n=127 % n=71 % n=23 % n=33 %<br />

Sportspezifische Berufsausbildung<br />

41 32,3 23 32,4 7 30,5 11 33,3<br />

Sportstudium: 19 9 3 7<br />

(Diplom-)Sportlehrer 18 9 2 7<br />

Sportwissenschaftler 1 1<br />

Sportfachliche Berufsausbildung:<br />

22 14 4 4<br />

Motopäde 1 1<br />

Physiotherapeut 1 1<br />

Gymnastiklehrer 2 2<br />

Tanzpädagoge 5 3 2<br />

Freizeitsportleiter 9 7 2<br />

An<strong>der</strong>e Qualifikation, und<br />

zwar:<br />

4 2 1 1<br />

Sportfachwirt 1 1<br />

Sport- und Fitnesskaufmann 1 1<br />

Rehasportleiter 1 1<br />

Sport- und Gesundheitstrainer 1 1<br />

Nicht-sportspezifische Berufsausbildung<br />

41 32,3 23 32,4 5 21,7 12 36,4<br />

Erzieher 13 5 1 7<br />

Sozialpädagoge 7 5 1<br />

An<strong>der</strong>e , und zwar: 21 13 3 5<br />

Lehrer 6 2 4<br />

Elektroinstallateur 1 1<br />

Maler 1 1<br />

Metzger 1 1<br />

Heilpraktiker 1 1<br />

Groß- u. Außenhandelskauffrau 1 1<br />

Krankenschwester 1 1<br />

Kulturpädagoge 1 1<br />

Bankkauffrau 1 1<br />

Grafiker 1 1<br />

Versicherungsfachwirt 1 1<br />

Informationselektroniker 1 1<br />

Softwareentwickler 1 1<br />

Dipl.- Sozialarbeiter 1 1<br />

Dipl.- Handelskaufmann 1 1<br />

Ausbildund für Ausbil<strong>der</strong> 1 1<br />

Keine Angaben zum Berufsabschluss<br />

möglich<br />

45 35,4 25 35,2 11 47,8 10 30,3<br />

Zurzeit Praktikant o<strong>der</strong> in an<strong>der</strong>weitiger<br />

Ausbildung<br />

6 2 2 2<br />

Keine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

11 4 5 2<br />

Sportstudium 25 18 3 4<br />

Freiwilliges Soziales Jahr 2 1 1<br />

58


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Wie bereits erwähnt, verfügen die Sportvereine als Vertragspartner für BeSS-Angebote über<br />

die geringste Quote an Personen, die eine „nicht-sportspezifische Berufsausbildung“ haben.<br />

Bei den „Sonstigen“ ist dieses Segment am höchsten ausgeprägt. Große prozentuale Unterschiede<br />

zwischen den drei Stakehol<strong>der</strong>n bezüglich <strong>des</strong> Beschäftigungsgra<strong>des</strong> von Personen<br />

mit einer „sportspezifischen Berufsausbildung“ sind nicht vorhanden. Allerdings muss hier<br />

<strong>der</strong> Koordinierungsstelle ein höherer Prozentsatz zuerkannt werden aufgrund <strong>der</strong> Beschäftigung<br />

von Sportstudierenden als Anteil <strong>im</strong> Segment <strong>der</strong> Personen mit „keine Angaben zum<br />

Berufsabschluss möglich“, weil diese sich noch in einer sportberuflichen Ausbildung befinden,<br />

aber durchaus schon über einen sportfachlichen Berufshintergrund verfügen.<br />

Abb. 25: Die Berufsausbildung <strong>der</strong> Anbieter in Relation zu ihrem Beschäftigungsverhältnis<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

Sportspezifische Berufsausbildung Nicht-sportspezifische Berufsausbildung<br />

keine Angaben zum Berufsabschluss möglich<br />

organisierter Sport<br />

Die Analyse, über welche DOSB-Lizenzen die verschiedenen BeSS-Anbieter bei den drei<br />

zentralen Stakehol<strong>der</strong>n verfügen, ergibt folgende Ergebnisse (vgl. Tab. 34):<br />

Von den Personen, die insgesamt 126 vertragliche Beschäftigungsverhältnisse für BeSS-<br />

Angebote repräsentieren, kann eine Analyse für 70 dieser Vertragsverhältnisse vorgelegt werden<br />

(56 %). Diese Personen verfügen zusammen über 146 Lizenzen. Ein nicht näher zu best<strong>im</strong>men<strong>der</strong><br />

Teil <strong>der</strong> fehlenden Angaben (44 %) muss darauf zurückgeführt werden, dass diese<br />

Personen über keine entsprechenden DOSB-Lizenzen verfügen. Das dürfte beson<strong>der</strong>s für<br />

die fehlenden 25 Vertragsverhältnisse von den insgesamt 31 Beschäftigungen bei den „Sonstigen“<br />

als Stakehol<strong>der</strong> <strong>der</strong> Fall sein. Hier fällt auf, dass keiner <strong>der</strong> Beschäftigten dieses Stakehol<strong>der</strong>s<br />

über eine 2. Lizenzstufe verfügt, aber diese Personen prozentual sogar leicht über dem<br />

Durchschnitt (66,4 %) auf <strong>der</strong> C-Lizenzstufe vertreten sind.<br />

59


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Tab. 34: Welches sportspezifische Qualifizierungsprofil innerhalb <strong>des</strong> Lizenzsystems haben Sie<br />

erworben? (Mehrfachnennungen möglich, da Mehrfachqualifizierung und Mehrfachvertragsverhältnisse<br />

vorhanden)<br />

Lizenzen/Beschäftigungsverhältnis<br />

Organisierter Sport<br />

Gesamt Koordinierungs-<br />

Sportverein<br />

stelle<br />

Sonstige<br />

Beschäftigungsverhältnisse n=70 von 126 n=44 von 66 n=20 von 29 n=6 von 31<br />

Lizenzen 146 89 48 9<br />

Vorstufe: 15 10,3 % 9 10,1 % 3 6,3 % 3 33,3 %<br />

Gruppenhelfer 11 6 3 2<br />

Sporthelfer 4 3 – 1<br />

1. Lizenzstufe: 93 63,7 % 58 65,2 % 29 60,4 % 6 66,4 %<br />

Übungsleiter C 48 28 16 4<br />

Übungsleiter C Profil<br />

11 6 5 0<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

Jugendleiter 12 8 3 1<br />

Trainer C 22 16 5 1<br />

2. Lizenzstufe:<br />

Bewegungserziehung <strong>im</strong><br />

38 26,0 % 22 24,7 % 16 33,3 % – –<br />

Kleinkind- und Vorschulalter<br />

(BiKuV)<br />

3 1 2<br />

Bewegung, Spiel und Sport<br />

für 6- bis 12-Jährige (BeSS)<br />

13 8 5<br />

Gesundheitstraining für<br />

3 2 1<br />

Kin<strong>der</strong> (GfK)<br />

Trainer B 8 6 2<br />

Übungsleiter P Prävention 11 5 6<br />

Bei knapp zwei Drittel <strong>der</strong> genannten Lizenzen, über die Beschäftigte verfügen, die <strong>im</strong><br />

<strong>Essener</strong> Ganztag BeSS-Angebote unterbreiten, handelt es sich um C-Lizenzen (63,7 %).<br />

Hier liegt <strong>der</strong> Prozentsatz für Beschäftigte <strong>der</strong> Koordinierungsstelle leicht höher (65,2 %) als<br />

für jene aus den Sportvereinen (60,4 %). Allerdings liegt <strong>der</strong> Prozentsatz <strong>der</strong> Vertreter mit<br />

einer B-Lizenz-Ausbildung (2. Stufe) bei den Sportvereinen (33,3 %) als Stakehol<strong>der</strong> deutlich<br />

höher gegenüber den Beschäftigten bei <strong>der</strong> Koordinierungsstelle (24,7 %).<br />

Betrachtet man das Qualifizierungsprofil <strong>der</strong> Anbieter geschlechtsspezifisch, dann fällt auf,<br />

dass die weiblichen Anbieter in allen Alterssegmenten – mit Ausnahme <strong>des</strong> Segmentes <strong>der</strong><br />

über 60-Jährigen – über ein tendenziell höheres Qualifikationsniveau verfügen als die männlichen<br />

Anbieter, vor allem <strong>im</strong> Segment <strong>der</strong> 31- bis 40-Jährigen und <strong>der</strong> 41- bis 50-Jährigen.<br />

Durchschnittlich 60 % <strong>der</strong> Anbieter mit einer sportspezifischen Berufsausbildung sind zusätzlich<br />

<strong>im</strong> Besitz einer DOSB-Lizenz <strong>der</strong> 1. und 2. Stufe. Dieses gilt auch, sogar in einem etwas<br />

höheren Umfang, für die Anbieter, die über eine nicht-sportspezifische Berufsausbildung verfügen.<br />

Durchschnittlich geringer qualifiziert zeigt sich die Gruppe <strong>der</strong> Anbieter ohne Berufsabschluss<br />

(vgl. Abb. 26).<br />

60


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Abb. 26: Das Qualifizierungsprofil <strong>der</strong> Anbieter <strong>im</strong> Kontext ihrer Berufsausbildung<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Sportstudium SportfachlicheBerufsausbildung<br />

Sportspezifische<br />

Berufsausbildung<br />

Pädagogisches<br />

Studium<br />

PädagogischeBerufsausbildung<br />

Nicht-sportspezifische<br />

Berufsausbildung<br />

an<strong>der</strong>e<br />

Berufsausbildung<br />

Sportstudium Praktikum,<br />

Studium, etc.<br />

Vorstufe 1. Stufe 2. Stufe k. A. o<strong>der</strong> keine Lizenz<br />

Abb. 27: Anzahl <strong>der</strong> Fort- und Weiterbildungen <strong>der</strong> Anbieter<br />

Anzahl<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Schulinterne<br />

Fortbildung<br />

Fortbildung für<br />

Lehrkräfte<br />

Fortbild. für Päd.<br />

Fachkräfte<br />

Informationsveranstaltung<br />

keinen<br />

Berufsabschluss<br />

Künstl.-kreative<br />

WB<br />

keine<br />

Angaben<br />

zum Berufsabschluss<br />

Sonstige<br />

Fortbildung<br />

Weiterhin wurden die BeSS-Anbieter danach gefragt, ob sie an Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

zum Ganztag teilgenommen haben und wenn ja, welche Maßnahmen das waren<br />

(vgl. Abb. 27). Von den insgesamt 118 Personen machten 52 (44,1 %) keine Angaben dazu,<br />

so dass mutmaßlich ein nicht näher zu best<strong>im</strong>men<strong>der</strong> Anteil bisher an keiner Fort- und Weiterbildungsmaßnahme<br />

teilgenommen hat. Dagegen haben 55,9 % aller Anbieter, die Auskunft<br />

erteilt haben, eine o<strong>der</strong> mehrere Fort- und Weiterbildungen <strong>im</strong> Hinblick auf ihre BeSS-<br />

Tätigkeiten <strong>im</strong> Ganztag besucht, wobei es sich allerdings zu 45,6 % um eine Informationsveranstaltung<br />

gehandelt hat. Zu jeweils rund 10 % waren es schulinterne Fortbildungsveranstaltungen<br />

zum Offenen Ganztag und zu außerunterrichtlichen Angeboten für Lehrkräfte und zu<br />

61


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

17 % war es eine Fortbildung für Pädagogische Fachkräfte (vgl. Abb. 27). Die Beteiligung<br />

von Frauen an Fort- und Weiterbildungen war deutlich höher als die von Männern.<br />

Neben den allgemeinen Qualifizierungsveranstaltungen hat etwas mehr als ein Drittel aller<br />

Anbieter, die geantwortet haben, auch an „beson<strong>der</strong>en sportpädagogischen Fortbildungen“<br />

zur Erlangung ihrer Lizenz(en) teilgenommen. In <strong>der</strong> Häufigkeit <strong>der</strong> Themen waren das:<br />

„BeSS <strong>im</strong> Ganztag“, „Abenteuer- und Erlebnissport“ und „Bewegungserziehung“. Auch hier<br />

waren die weiblichen Anbieter deutlich stärker vertreten.<br />

Auf die Frage, für welche Fortbildungsthemen die Anbieter für sich einen „hohen“ o<strong>der</strong> „gar<br />

keinen“ Bedarf sehen, haben sich jeweils die fünf folgenden Themenbereiche herausgeschält:<br />

● „Gar keinen“ Bedarf sehen die Personen in <strong>der</strong> Rangfolge für die Themen „Ernährung<br />

und Gesundheit“, „Elternberatung“, „Entspannung und Meditation“, „Vernetzung<br />

von Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten“ und „Planungsbeteiligung<br />

von Kin<strong>der</strong>n“.<br />

● „Einen beson<strong>der</strong>en“ Bedarf sehen die Anbieter dagegen in <strong>der</strong> Rangfolge dieser Themen:<br />

„Umgang mit schwierigen Kin<strong>der</strong>n“, „Lernprobleme von Kin<strong>der</strong>n“, „Gewaltprävention“,<br />

„Konfliktmanagement“ und „Motorische Diagnostik“.<br />

Während sich die „Wunschthemen“ und ihre Wichtigkeit recht eindeutig aus den in <strong>der</strong> Praxis<br />

gewonnenen Erfahrungen <strong>der</strong> Anbieter mit dem Klientel „Ganztagskin<strong>der</strong>“ herleiten lässt, ist<br />

die Ablehnung <strong>der</strong> fünf an<strong>der</strong>en Themen überraschend. Denn es darf bezweifelt werden, ob<br />

dazu bereits die große Mehrzahl <strong>der</strong> Anbieter über hinreichende Qualifikationen verfügt.<br />

Tab. 35: Fortbildungsbedarf <strong>im</strong> Vergleich (NRW-Hauptuntersuchung/ <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong>)<br />

<strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> NRW-Hauptuntersuchung<br />

Item in mäßigem/ in eher stärkerer/ sehr<br />

hohem Umfang<br />

starker Bedarf<br />

Umgang mit schwierigen Kin<strong>der</strong>n 70,3 % 73 %<br />

Gewaltprävention 63,5 % 65 %<br />

Konfliktmanagement 60,1 % 65 %<br />

Motorische Diagnostik 52,6 % Frage nicht gestellt<br />

Lernprobleme von Kin<strong>der</strong>n 48,3 % 54 %<br />

Lernen durch Bewegung 43,2 % Frage nicht gestellt<br />

Interkulturelles Lernen 42,4 % 32 %<br />

Arbeit in jahrgangsübergreifenden Gruppen 40,7 % 29 %<br />

Zusammenarbeit Erzieher, Lehrkräfte 39,8 % 79 %<br />

Entspannung; Meditation 38,2 % 39 %<br />

Elternberatung 38,1 % 43 %<br />

Vernetzung Unterricht, Außerunterricht 34,7 % 31 %<br />

Ernährung; Gesundheit 31,3 % 20 %<br />

Planungsbeteiligung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> 30,7 % 20 %<br />

Bei einem Vergleich <strong>der</strong> Angaben zum Fort- und Weiterbildungsbedarf zwischen den beiden<br />

Personengruppen, die in <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> (BeSS-Anbieter) und in <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung<br />

(Pädagogische Kräfte) mitgewirkt haben, gibt es einige Unterschiede (vgl. Tab. 35).<br />

Demnach sehen die BeSS-Anbieter einen höheren Fort- und Weiterbildungsbedarf für das<br />

„interkulturelle Lernen“ (42,4 % vs. 32 %), für die „Arbeit in jahrgangsübergreifenden Gruppen“<br />

(40,7 % vs. 29 %), bei <strong>der</strong> „Planungsbeteiligung von Kin<strong>der</strong>n“ (30,7 % vs. 20 %) und<br />

bei dem Thema „Ernährung/Gesundheit“ (31,3 % vs. 20 %). Signifikant ist in<strong>des</strong>sen die völlig<br />

unterschiedliche Einschätzung <strong>der</strong> BeSS-Anbieter in unserer Studie gegenüber den „Pädagogischen<br />

Kräften“ in <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung hinsichtlich <strong>der</strong> „Zusammenarbeit Erzieher/Lehrkräfte“.<br />

Offensichtlich neigen die BeSS-Anbieter (39,8 %) zu einer deutlich geringe-<br />

62


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

ren Zusammenarbeit mit diesen hauptamtlichen Kräften <strong>im</strong> Ganztag als die „Pädagogischen<br />

Kräfte“ untereinan<strong>der</strong> (79 %). Der Hauptgrund dürfte darin liegen, dass unsere „BeSS-<br />

Anbieter“ überwiegend nebenberuflich arbeitende Übungsleiter sind, während die „Pädagogischen<br />

Kräfte“ in <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung vor allem hauptberuflich arbeitende Erzieherinnen<br />

sind.<br />

4.5 Die Handlungsfel<strong>der</strong> für BeSS-Angebote und die Wichtigkeit und<br />

Verwirklichung von pädagogischen Zielsetzungen<br />

Die Anbieter wurden nach <strong>der</strong> Wichtigkeit <strong>der</strong> acht Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>des</strong> LSB NRW für<br />

die BeSS-Angebote gefragt. Dabei wurden fünf Handlungsfel<strong>der</strong> prozentual am höchsten in<br />

<strong>der</strong> Kategorie „in hohem Umfang“ bewertet. Lediglich für die drei Handlungsfel<strong>der</strong> „interkulturelles<br />

Lernen (37,5 %)“, „Sicherheits- und Verkehrserziehung (30,5 %)“ und „Umweltbildung“<br />

(29,7 %) wurden die höchsten Prozentsätze in <strong>der</strong> Kategorie „in mäßigem Umfang“<br />

erreicht. Für die fünf an<strong>der</strong>en Handlungsfel<strong>der</strong> gibt es jedoch ein klares Ranking:<br />

Tab. 36: Die Wichtigkeit <strong>der</strong> Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>im</strong> Urteil <strong>der</strong> Anbieter (in hohem Umfang)<br />

Handlungsfel<strong>der</strong> Prozentualer Anteil<br />

Bewegungsbildung 78,8 %<br />

Gleiche geschlechtliche Teilhabe 72,0 %<br />

Kin<strong>der</strong> stark machen 64,4 %<br />

Gesundheitsbildung 50,8 %<br />

Mitwirkung/Mitbest<strong>im</strong>mung 42,4 %<br />

Alle Handlungsfel<strong>der</strong> werden von den weiblichen Anbietern prozentual höher gewichtet als<br />

von ihren männlichen Kollegen. Der größte Unterschied taucht bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>des</strong> Handlungsziels<br />

„Kin<strong>der</strong> stark machen“ auf (in hohem Umfang w = 76,6 %; m = 50,0 %).<br />

Weiterhin sollten die BeSS-Anbieter angeben, wie wichtig ihnen vorgegebene Zielsetzungen<br />

für ihre Angebote sind und in welchem Umfang sie diese Zielsetzungen <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> ihrer<br />

Angebote verwirklicht haben. Zum Vergleich werden den vorliegenden Ergebnissen die<br />

entsprechenden Daten aus <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> „Pädagogischen Kräfte“ in <strong>der</strong> NRW-<br />

Hauptuntersuchung gegenüber gestellt (vgl. Tab. 37).<br />

Bis auf eine Ausnahme neigen die „Pädagogischen Kräfte“ in <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> NRW-<br />

Hauptuntersuchung grundsätzlich zu einer prozentual höheren Einschätzung aller Zielsetzungen.<br />

Allerdings zeigt <strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> fünf am höchsten genannten Handlungsziele eine Übereinst<strong>im</strong>mung<br />

in beiden Befragungen, wenngleich es <strong>im</strong> jeweiligen Ranking kleinere Unterschiede<br />

in den Rangplätzen zwischen diesen fünf Zielsetzungen gibt.<br />

Große Übereinst<strong>im</strong>mung liegt für die beiden Ziele „Den Kin<strong>der</strong>n helfen, sich in Gruppen<br />

angemessen zu verhalten“ und „Die Kin<strong>der</strong> dabei unterstützen, Konflikte mit an<strong>der</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong>n lösen zu lernen“ vor, die in beiden Untersuchungen die Rangplätze 1 und 2<br />

(NRW-Hauptuntersuchung) bzw. 1 und 3 (<strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong>) belegen. „Die Bereitschaft<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>n för<strong>der</strong>n, an<strong>der</strong>en zu helfen“ bildet in <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> ebenfalls den dritten<br />

Rangplatz, in <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung den vierten. Der größte Unterschied unter den<br />

Top 5 <strong>der</strong> Handlungsziele bildet das Item „Die Bewegungsfähigkeit und motorische Koordination<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n“. In <strong>der</strong> <strong>Pilotstudie</strong> teilt sich dieses Item den ersten Rangplatz mit<br />

dem Item „Den Kin<strong>der</strong>n helfen, sich in Gruppen zu verhalten“, während dieses Ziel <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung<br />

den fünften Rangplatz in <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung einn<strong>im</strong>mt. Insge-<br />

63


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

samt liegen für dieses Ziel jedoch die geringsten prozentualen Unterschiede zwischen den<br />

beiden Studien unter den ersten fünf Rangplätzen vor.<br />

Tab. 37: Die „Wichtigkeit“ von vorgegebenen Zielsetzungen für die Anbieter <strong>im</strong> Ganztag<br />

<strong>Essener</strong> PilotNRW-Hauptstudieuntersuchung Item in mäßigem/ in sehr wichtig/ mit<br />

hohem Umfang am wichtigsten<br />

„Den Kin<strong>der</strong>n helfen, sich in Gruppen angemessen zu<br />

verhalten (Regeln einführen und beachten)“<br />

86 % 96 %<br />

„Die Bewegungsfähigkeit und motorische Koordination<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n“<br />

86 % 93 %<br />

„Die Kin<strong>der</strong> dabei unterstützen, Konflikte mit an<strong>der</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong>n lösen zu lernen“<br />

85 % 98 %<br />

„Die Bereitschaft <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n, an<strong>der</strong>en zu helfen<br />

und diese zu achten“<br />

85 % 94 %<br />

„Die Kin<strong>der</strong> zu selbstständigen Handeln hinführen“ 81 % 95 %<br />

„Die Talente <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> hervorbringen und för<strong>der</strong>n“ 81 % 80 %<br />

„Den Kin<strong>der</strong>n ein Gegengewicht zum fachlichen Lernen<br />

<strong>im</strong> Unterricht bieten“<br />

80 % 85 %<br />

„Mit den Kin<strong>der</strong> über ihre persönlichen/sportlichen<br />

Probleme sprechen“<br />

70 % 89 %<br />

„Kin<strong>der</strong> für neue Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote/Erfahrungen<br />

interessieren“<br />

68 % 62 %<br />

„Den Kin<strong>der</strong>n ermöglichen, die Angebote <strong>im</strong> Offenen<br />

Ganztag mitzubest<strong>im</strong>men“<br />

67 % 71 %<br />

„Die Kin<strong>der</strong> aktiv zu Entspannung und Muße befähigen“ 59 % 79 %<br />

„Die Kin<strong>der</strong> sollen über eine kindgerechte Ernährung<br />

Bescheid wissen“<br />

57 % Frage nicht gestellt<br />

„Den Kin<strong>der</strong>n die Möglichkeit geben, Elemente an<strong>der</strong>er<br />

Kulturen zu erleben“<br />

56 % 61 %<br />

„Die Eltern sind eingeladen, bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong><br />

Sport- und Bewegungsangebote mitzuwirken“<br />

26 % Frage nicht gestellt<br />

„Den Kin<strong>der</strong>n ermöglichen, Inhalte aus dem Unterricht<br />

in den Angeboten aufzugreifen“<br />

23 % 52 %<br />

Die Gruppe <strong>der</strong> „Pädagogischen Kräfte“ <strong>im</strong> Ganztag, die von <strong>der</strong> Berufsgruppe <strong>der</strong><br />

„Erzieher/Erzieherinnen“ dominiert wird, scheint also die Bewegungsför<strong>der</strong>ung <strong>im</strong> Offenen<br />

Ganztag ähnlich „wichtig“ einzuschätzen wie es die BeSS-Anbieter in <strong>der</strong> <strong>Essener</strong><br />

<strong>Pilotstudie</strong> tun. Umgekehrt erscheint es den <strong>Essener</strong> BeSS-Anbietern ebenso wichtig zu<br />

sein wie den „Pädagogischen Kräften“ in <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung, in beson<strong>der</strong>er<br />

Weise die sozial-integrativen Verhaltensweisen von Kin<strong>der</strong>n mit und über BeSS-<br />

Angebote zu för<strong>der</strong>n.<br />

Für die Frage, inwieweit bei den nachmittäglichen Angeboten die Inhalte aus dem vormittäglichen<br />

Unterricht aufgegriffen werden sollten, liegen Einschätzungen vor, die zwischen den<br />

verschiedenen BeSS-Anbietergruppen variieren. So stehen die Anbieter, die ein Beschäftigungsverhältnis<br />

mit <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> „Sonstigen“ besitzen, einer Verknüpfung von Inhalten <strong>des</strong><br />

Sportunterrichts mit BeSS-Angeboten aufgeschlossener gegenüber und auch die Einbindung<br />

<strong>der</strong> Eltern in das Ganztagsangebot wird von dieser Gruppe positiver bewertet als von <strong>der</strong> Anbietergruppe,<br />

die dem „organisierten Sport“ zuzuordnen ist (vgl. Abb. 28, 29).<br />

64


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Abb. 28: Die Wichtigkeit „Den Kin<strong>der</strong>n zu ermöglichen, Inhalte aus dem Unterricht in den Angeboten<br />

aufzugreifen“<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angabe<br />

Abb. 29: Die Wichtigkeit „Die Eltern einzuladen, bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Sport- und Bewegungsangebote<br />

mitzuwirken“<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angabe<br />

In beiden Studien ist ebenso nach <strong>der</strong> „Verwirklichung“ gefragt worden, inwieweit die vorgegebenen<br />

Zielsetzungen nach <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> Befragten in <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Ganztagsarbeit<br />

umgesetzt worden sind.<br />

Ein Vergleich bei<strong>der</strong> Studien <strong>im</strong> Hinblick auf die Verwirklichung <strong>der</strong> Zielsetzungen zeigt in<br />

weiten Teilen ein ähnliches Bild. In beiden Studien wird den fünf zuvor wichtigsten Zielsetzungen<br />

auch die höchste prozentuale Verwirklichung attestiert, wenngleich die Diskrepanz,<br />

gemessen in Prozentwerten, zwischen „Wichtigkeit“ und „Verwirklichung“ in<br />

<strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung tendenziell höher ist als in <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong>.<br />

65


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Die drei am häufigsten verwirklichten Zielsetzungen sind in beiden Studien: „Den Kin<strong>der</strong>n<br />

helfen, sich in Gruppen angemessen zu verhalten“ (Hauptuntersuchung Rangplatz<br />

1; <strong>Pilotstudie</strong> Rangplatz 2); „Die Kin<strong>der</strong> dabei unterstützen, Konflikte mit an<strong>der</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong> lösen zu lernen“ (Hauptuntersuchung Rangplatz 2; <strong>Pilotstudie</strong> Rangplatz 4).<br />

„Die Bewegungsfähigkeit und motorische Koordination <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n“ (Hauptuntersuchung<br />

Rangplatz 3; <strong>Pilotstudie</strong> Rangplatz 1).<br />

Bei dem Item „Die Bereitschaft <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n, an<strong>der</strong>en zu helfen“ gibt es zwar zwischen<br />

den Rangplätzen in beiden Studien einen kleinen Unterschied (Rangplatz 2 in <strong>der</strong> <strong>Pilotstudie</strong><br />

vs. Rangplatz 6 in <strong>der</strong> Hauptuntersuchung), doch liegt hier die prozentuale Bewertung (75 vs.<br />

72 %) nahe beieinan<strong>der</strong>. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass hier <strong>der</strong> Begriff<br />

„helfen“ <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> von sportlichen Angeboten etwas an<strong>der</strong>s gedeutet wird als <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong><br />

sozialpädagogischer Intervention und <strong>des</strong>halb diese Realisierung in <strong>der</strong> Einlösung von den<br />

„Pädagogischen Kräften“ mit größeren Abstrichen eingeschätzt wird als von den BeSS-<br />

Anbietern <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> ihrer Tätigkeiten.<br />

Tab. 38: Die „Verwirklichung“ von vorgegebenen Zielsetzungen für die Anbieter <strong>im</strong> Ganztag<br />

<strong>Essener</strong> PilotNRW-Hauptstudieuntersuchung Item in mäßigem/ in weitgehend / voll<br />

hohem Umfang und ganz<br />

„Den Kin<strong>der</strong>n helfen, sich in Gruppen angemessen zu<br />

verhalten“<br />

75 % 84 %<br />

„Die Bewegungsfähigkeit und motorische Koordination<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n“<br />

76 % 80 %<br />

„Die Kin<strong>der</strong> dabei unterstützen, Konflikte mit an<strong>der</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong>n lösen zu lernen“<br />

73 % 82 %<br />

„Die Bereitschaft <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n, an<strong>der</strong>en zu helfen“ 75 % 72 %<br />

„Die Kin<strong>der</strong> zu selbstständigem Handeln hinführen“ 72 % 75 %<br />

„Die Talente <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> hervorbringen und för<strong>der</strong>n“ 53 % 42 %<br />

„Den Kin<strong>der</strong>n ein Gegengewicht zum fachlichen Lernen<br />

<strong>im</strong> Unterricht bieten“<br />

69 % 79 %<br />

„Mit den Kin<strong>der</strong> über ihre persönlichen/sportlichen<br />

Probleme sprechen“<br />

51 % 68 %<br />

„Kin<strong>der</strong> für neue Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote/Erfahrungen<br />

interessieren“<br />

68 % 62 %<br />

„Den Kin<strong>der</strong>n ermöglichen, die Angebote <strong>im</strong> Offenen<br />

Ganztag mitzubest<strong>im</strong>men“<br />

51 % 46 %<br />

„Die Kin<strong>der</strong> aktiv zu Entspannung und Muße befähigen“<br />

43 % 37 %<br />

„Die Kin<strong>der</strong> sollen über eine kindgerechte Ernährung<br />

Bescheid wissen“<br />

43 % Frage nicht gestellt<br />

„Den Kin<strong>der</strong>n die Möglichkeit geben, Elemente an<strong>der</strong>er<br />

Kulturen zu erleben“<br />

43 % 33 %<br />

„Die Eltern sind eingeladen, bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong><br />

Sport- und Bewegungsangebote mitzuwirken“<br />

21 % Frage nicht gestellt<br />

„Den Kin<strong>der</strong>n ermöglichen, Inhalte aus dem Unterricht<br />

in den Angeboten aufzugreifen“<br />

20 % 23 %<br />

Auffallend gegenüber <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> „Wichtigkeit“ <strong>der</strong> Zielsetzungen ist aber ein an<strong>der</strong>er<br />

Sachverhalt, <strong>der</strong> leichte Unterschiede zwischen beiden Studien anzeigt. Bei <strong>der</strong> subjektiven<br />

Einschätzung <strong>der</strong> „Verwirklichung“ von Zielsetzungen neigen die BeSS-Anbieter in <strong>der</strong><br />

66


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

<strong>Essener</strong> <strong>Pilotstudie</strong> bei zwei Zielsetzungen zu einer deutlich höheren Einschätzung als die<br />

„Pädagogischen Kräfte“: Offensichtlich wird die Verwirklichung „Den Kin<strong>der</strong>n die Möglichkeiten<br />

geben, Elemente an<strong>der</strong>er Kulturen zu erleben“ <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> von BeSS-Angeboten eine<br />

größere Realisierung eingeräumt als bei an<strong>der</strong>en Ganztagsangeboten. Ebenso wird das Ziel<br />

„Die Talente <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> hervorbringen und för<strong>der</strong>n“ <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> von BeSS-Angeboten häufiger<br />

realisiert als bei an<strong>der</strong>en Ganztagsangeboten. Allerdings mag auch hier <strong>der</strong> „Talent-<br />

Begriff“ einmal mehr in einem sportlichen Sinne verstanden worden sein, während seine Bedeutung<br />

aus sozialpädagogischer Perspektive betrachtet vielschichtiger gedeutet und in seiner<br />

Realisierung kritischer eingeschätzt wurde.<br />

4.6 Die Praxis <strong>der</strong> BeSS-Angebote aus Sicht <strong>der</strong> Anbieter<br />

4.6.1 Selbsteinschätzung <strong>des</strong> professionellen Handelns<br />

Ein zentraler Aspekt bei <strong>der</strong> Befragung <strong>der</strong> BeSS-Anbieter beschäftigte sich mit <strong>der</strong> „Selbsteinschätzung<br />

professionellen Handelns“ <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>der</strong> eigenen Tätigkeiten mit BeSS-<br />

Angeboten in offenen Ganztagsgrundschulen (Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen).<br />

Da diese Frage auch identische Items aus <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung (vgl. Beher, 2007,<br />

S. 45, Tab. 2.3) über die „Pädagogischen Kräfte“ (PK) übernommen hat (n = 141 Schulen;<br />

n = 954 PK), können einige Vergleiche zu den vorliegenden Ergebnissen über die BeSS-<br />

Anbieter gezogen werden.<br />

Für die BeSS-Anbieter liegt ein klares Polaritätsprofil vor. Zu den fünf Tätigkeitsmerkmalen,<br />

die nach ihren eigenen Angaben am wenigsten stattfinden („nie“ bzw. „gar nicht“) zählen:<br />

Tab. 39: Tätigkeitsmerkmale, die nach eigenen Angaben am wenigsten stattfinden<br />

<strong>Essener</strong> PilotNRW-Hauptstudieuntersuchung Item gar nicht nie<br />

„Gemeinsame Planung mit an<strong>der</strong>en pädagogischen Kräften“ 47 % 19 %<br />

„Besuch von Fortbildungsveranstaltungen zu Themen <strong>des</strong><br />

39 % 35 %<br />

Ganztags in <strong>der</strong> Freizeit“<br />

„Abst<strong>im</strong>mung meiner Angebote mit an<strong>der</strong>en Mitarbeitern“ 35 % 11 %<br />

„Planung <strong>der</strong> Angebote mehrere Wochen <strong>im</strong> Voraus“ 26 % 22 %<br />

„Informationen über neue Erkenntnis aus Untersuchungen“ 11 % 9 %<br />

Die vorliegende prozentuale Verteilung macht deutlich, dass für beide Gruppierungen ein<br />

durchaus ambivalentes Profil zur Selbsteinschätzung vorliegt. Allerdings zeigen die BeSS-<br />

Anbieter <strong>im</strong> Vergleich eine deutlich geringere Kooperation bei <strong>der</strong> gemeinsamen Planung<br />

und Abst<strong>im</strong>mung ihrer Tätigkeiten mit an<strong>der</strong>en Kräften <strong>im</strong> Ganztag (47 % vs.<br />

19 %). Insofern ist es nicht überraschend, dass auch <strong>der</strong>en „Abst<strong>im</strong>mung meiner Angebote<br />

mit an<strong>der</strong>en Mitarbeitern“ <strong>im</strong> Vergleich deutlich weniger stattfindet (35 % vs. 11 %). Da<br />

mehr als zwei Drittel aller „Pädagogischen Kräfte“ als Erzieher/Sozialpädagogen einer hauptberuflichen<br />

Tätigkeit <strong>im</strong> Offenen Ganztag nachgehen, während beinahe die gleiche Anzahl<br />

<strong>der</strong> BeSS-Anbieter nur nebenberuflich ihre BeSS-Angebote verrichten, ergeben sich auch<br />

weitaus weniger gemeinsame Begegnungszeiten für solche Kooperationen und Abst<strong>im</strong>mungen<br />

<strong>im</strong> Ganztag. Verstärkt wird dieser Umstand durch die großen Unterschiede <strong>im</strong> jeweiligen<br />

Stundenumfang <strong>der</strong> Tätigkeiten bei<strong>der</strong> Professionen <strong>im</strong> Ganztag: So sind z. B. die Erzieher <strong>im</strong><br />

Durchschnitt mit 17,4 Wochenstunden und die Übungsleiter nur mit 2,0 Wochenstunden nach<br />

67


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

den Ergebnissen <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung <strong>im</strong> Offenen Ganztag beschäftigt (vgl. Beher,<br />

2007, Tab. 1.4, S. 24). Insofern ist es nicht überraschend, wenn die „Pädagogischen Kräfte“<br />

zu 65 % angeben, sie st<strong>im</strong>men sich „häufig“ bei <strong>der</strong> Gestaltung ihrer Angebote mit an<strong>der</strong>en<br />

Mitarbeitern ab (vgl. Beher, 2007, S. 45, Tab. 2.3), wobei hier die BeSS-Anbieter nicht gemeint<br />

sein können.<br />

Allerdings gibt es auch einige Tätigkeiten, die von den BeSS-Anbietern „in hohem Umfang“<br />

durchgeführt werden. Zu diesen fünf wichtigsten Tätigkeiten zählen:<br />

Tab. 40: Tätigkeiten, die von den BeSS-Anbietern „häufig“ durchgeführt werden<br />

<strong>Essener</strong> PilotNRW-Hauptstudieuntersuchung Item in hohem Umfang<br />

häufig<br />

„Reflexion, was gut und was weniger gut gelaufen ist“ 64 % 85 %<br />

„Konkrete Beobachtung an Kin<strong>der</strong>n als Ausgangspunkt<br />

meiner Angebotsplanung“<br />

61 % 59 %<br />

„Ausgangspunkt motorischer Entwicklungsstand <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>“<br />

59 % Frage nicht gestellt<br />

„Ich bereite meine außerunterrichtlichen Ganztagsaktivitäten<br />

vor“<br />

43 % 23 %<br />

„Neue Erkenntnisse aus pädagogischen Fachbüchern<br />

umsetzen“<br />

31 % 30 %<br />

Im Vergleich zu den Befragungsergebnissen <strong>der</strong> „Pädagogischen Kräfte“ scheinen diese<br />

sich als Erzieher „mehr Gedanken“ über den Verlauf und die Wirkung ihres pädagogischen<br />

Verhaltens zu machen (Reflexion: 85 % vs. 64 %), während die BeSS-Anbieter<br />

sich in ihrem Planungsverhalten <strong>der</strong> „Aktivitäten/ Angebote“ wohl eher <strong>im</strong> Vergleich zu<br />

den Erziehern als „Sportlehrkräfte“ (43 % vs. 23 %) verstehen.<br />

Bei <strong>der</strong> Selbsteinschätzung <strong>des</strong> professionellen Handelns gibt es zwischen den verschiedenen<br />

Gruppen <strong>der</strong> BeSS-Anbieter jedoch noch einige interessante Unterschiede.<br />

Diese Ergebnisse werden tendenziell bei einer weitergehenden Analyse innerhalb <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Gruppierungen von BeSS-Anbietern bestätigt (vgl. Tab. 41). So geben die über<br />

die Koordinierungsstelle beschäftigten Personen zu 48,5 % an, eine „gemeinsame Planung<br />

mit an<strong>der</strong>en pädagogischen Kräften“ findet „gar nicht“ statt, während hier die über den Sportverein<br />

beschäftigten BeSS-Anbieter zu 44,8 % und die Gruppe <strong>der</strong> „Sonstigen“ das nur zu<br />

38,7 % bestätigen. Größere Unterschiede bestehen hinsichtlich <strong>des</strong> „Besuchs von Fortbildungsveranstaltungen“.<br />

Während hier nur 30,3 % <strong>der</strong> über die Koordinierungsstelle beschäftigten<br />

Personen keine solchen Veranstaltungen besuchen, beträgt <strong>der</strong> Anteil bei den „Sonstigen“<br />

58,1 %, die keine „Fortbildungsveranstaltung zu Themen <strong>des</strong> Ganztags in <strong>der</strong> Freizeit“<br />

besucht haben.<br />

68


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Tab. 41: Selbsteinschätzung professionellen Handelns (Vor- und Nachbereitung von Angeboten)<br />

<strong>der</strong> Anbieter in Relation zu ihrem Beschäftigungsverhältnis (Angabe in %)<br />

Item<br />

„Ich bereite meine<br />

außerunterrichtlichenGanztagsakti-<br />

Beschäftigungsträger<br />

gar<br />

nicht<br />

in geringem<br />

Umfang<br />

in mäßigem<br />

Umfang<br />

in<br />

hohem<br />

Umfang<br />

keine<br />

Angabe<br />

Gesamt 0,9 13,7 34,2 42,7 8,5<br />

Koordinierungsstelle 1,5 13,6 37,9 40,9 6,1<br />

Verein – 17,2 27,6 37,9 17,3<br />

vitäten vor“ Sonstige – 6,5 35,5 51,5 6,5<br />

„Neue Erkenntnisse<br />

aus pädagogischen<br />

Fachbüchern umset-<br />

Gesamt 9,3 16,9 33,1 30,5 10,2<br />

Koordinierungsstelle 10,6 18,2 27,3 34,8 9,1<br />

Verein 10,3 10,3 41,7 24,1 13,8<br />

zen“ Sonstige 3,2 19,35 45,2 25,8 6,45<br />

„Reflexion, was gut<br />

und was weniger<br />

gut gelaufen ist“<br />

„Ausgangspunkt<br />

motorischer Entwicklungsstand<br />

<strong>der</strong><br />

Gesamt – 2,6 25,6 64,1 7,7<br />

Koordinierungsstelle – 1,5 25,7 66,7 6,1<br />

Verein – 3,4 31,0 51,8 13,8<br />

Sonstige – 3,2 22,6 67,7 6,45<br />

Gesamt 1,7 3,4 27,1 59,3 8,5<br />

Koordinierungsstelle 3,0 0,9 25,7 63,6 6,1<br />

Verein – 3,4 27,6 55,2 13,8<br />

Kin<strong>der</strong>“ Sonstige – 12,9 22,6 58,1 6,5<br />

„Konkrete Beobachtung<br />

an Kin<strong>der</strong>n als<br />

Ausgangspunkt mei-<br />

Gesamt – 4,2 24,6 63,6 7,6<br />

Koordinierungsstelle – 3,0 21,3 71,2 4,5<br />

Verein – 6,9 17,2 62,1 13,8<br />

ner Angebotsplanung“ Sonstige – 3,2 38,7 51,5 6,5<br />

„Gemeinsame Planung<br />

mit an<strong>der</strong>en<br />

pädagogischen<br />

Gesamt 47,0 27,4 13,7 4,3 7,7<br />

Koordinierungsstelle 48,5 37,9 16,7 0,9 6,1<br />

Verein 44,8 24,1 13,8 3,5 13,8<br />

Kräften“ Sonstige 38,7 32,2 9,7 12,9 6,5<br />

„Besuch von Fortbildungsveranstaltungen<br />

zu Ganztagsthe-<br />

Gesamt 39,0 28,8 16,1 7,6 8,5<br />

Koordinierungsstelle 30,3 37,9 19,7 6,1 6,1<br />

Verein 34,5 27,6 17,2 6,9 13,8<br />

men in <strong>der</strong> Freizeit“ Sonstige 58,1 16,1 9,7 12,9 3,2<br />

„Informationen über<br />

neue Erkenntnis aus<br />

Untersuchungen“<br />

„Umsetzung eines<br />

best<strong>im</strong>mten sportpädagogischenKon-<br />

Gesamt 11,0 33,9 30,5 16,9 7,6<br />

Koordinierungsstelle 15,2 25,8 31,8 22,7 4,5<br />

Verein 10,3 41,4 20,7 13,8 13,8<br />

Sonstige – 51,6 32,2 9,7 6,5<br />

Gesamt 5,9 30,5 29,7 26,3 7,6<br />

Koordinierungsstelle 6,1 30,3 33,3 25,7 4,5<br />

Verein – 34,5 27,6 24,1 13,8<br />

zepts“ Sonstige 19,3 19,3 19,3 35,6 6,5<br />

„Abst<strong>im</strong>mung meiner<br />

Angebote mit<br />

an<strong>der</strong>en Mitarbei-<br />

Gesamt 34,7 22,9 21,2 11,9 9,3<br />

Koordinierungsstelle 33,3 30,3 24,2 7,6 4,5<br />

Verein 37,9 13,8 20,7 13,8 13,8<br />

tern“ Sonstige 35,55 19,35 12,9 16,1 16,1<br />

„Planung <strong>der</strong> Angebote<br />

mehrere Wochen<br />

<strong>im</strong> Voraus“<br />

Gesamt 26,3 24,6 27,1 13,6 8,5<br />

Koordinierungsstelle 31,8 28,9 22,7 12,1 4,5<br />

Verein 13,8 20,7 44,8 6,9 13,8<br />

Sonstige 25,8 16,1 25,8 19,35 12,9<br />

Nach den vorliegenden Angaben dominieren zwei Tätigkeiten, die „in hohem Umfang“<br />

das professionelle Handeln best<strong>im</strong>men: die „Reflexion, was gut und was weniger gut<br />

69


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

gelaufen ist“ (Gesamt: 64,1 %) und die „konkrete Beobachtung an Kin<strong>der</strong>n als Ausgangspunkt“<br />

<strong>der</strong> Angebotsplanung (Gesamt: 63,6 %). In beiden Punkten erzielen hier<br />

die über die Koordinierungsstelle beschäftigten BeSS-Anbieter den höchsten Durchschnittswert<br />

gegenüber den an<strong>der</strong>en Beschäftigten (66,7 % bzw. 71,2 %).<br />

4.6.2 Arbeitssituation und Kooperationsformen<br />

Die Arbeitssituation <strong>der</strong> Anbieter ist nach Selbstauskunft – betrachtet man die gesamte<br />

Gruppe <strong>der</strong> Anbieter - durch folgende Merkmale geprägt.<br />

Als „nicht“ bzw. nur „gering zutreffend“ werden drei Merkmale genannt:<br />

„Eine gemeinsame Weiterentwicklung <strong>des</strong> Konzepts für den Offenen Ganztag findet statt“<br />

(62,8 %), „Es gibt klare Aufgabenbeschreibungen für die sportpädagogischen Kräfte“<br />

(55,9 %), „Kräfte <strong>des</strong> Offenen Ganztags treffen sich regelmäßig“ (46,7 %).<br />

Als in „hohem Umfang“ bzw. „mäßig zutreffend“ werden drei Merkmale hervorgehoben,<br />

die jedoch nur von einer Min<strong>der</strong>heit genannt werden:<br />

„Es herrscht Konsens unter den pädagogischen Kräften über die Philosophie <strong>des</strong> Ganztags“<br />

(47,5 %), „Kräfte <strong>des</strong> Offenen Ganztags treffen sich regelmäßig“ (39,8 %) und „Ich kenne<br />

Vorstellungen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en pädagogischen Kräfte <strong>im</strong> Offenen Ganztag“ (38,2 %). Allerdings<br />

gibt es hier je nach Träger <strong>des</strong> Beschäftigungsverhältnisses für diese BeSS-Anbieter z. T.<br />

größere Abweichungen untereinan<strong>der</strong>, wie Abb. 30 und 31 deutlich machen.<br />

Abb. 30: Es herrscht Konsens unter pädagogischen Kräften über die Philosophie <strong>des</strong> Ganztags<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angabe<br />

70


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Abb. 31: Es gibt klare Aufgabenbeschreibungen für die sportpädagogischen Kräfte<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angabe<br />

Die Aussagen, die von den Übungsleitern und an<strong>der</strong>en Anbietern vorliegen, bestätigen die<br />

Modalitäten für die Zusammensetzung <strong>der</strong> Gruppen für BeSS-Angebote, die überwiegend<br />

(über 80 %) klassenübergreifend o<strong>der</strong> jahrgangsübergreifend organisiert wurden.<br />

Für die Gruppengrößen konnten drei Formen festgestellt werden: zu 13,8 % bildeten 3 bis 9<br />

Schüler eine Gruppe, zu 62,8 % umfasste die Gruppengröße 10 bis 16 Schüler und zu 23,4 %<br />

gehörten 17 bis 25 Schüler zu einer Gruppe.<br />

Abb. 32: Gruppengrößen <strong>der</strong> BeSS-Angebote<br />

23,4 %<br />

13,8 %<br />

62,8 %<br />

3-9 Schüler<br />

10-16 Schüler<br />

17-25 Schüler<br />

Auf die Frage nach <strong>der</strong> Taktung <strong>der</strong> Angebote wurden oft keine Angaben seitens <strong>der</strong> Anbieter<br />

gemacht. Aufgrund <strong>der</strong> vorliegenden Daten finden selten Angebote in einer 90-minütigen<br />

o<strong>der</strong> 120-minütigen Taktung statt. Es dominieren ganz klar 45- und 60-minütige Angebotsformen.<br />

Während <strong>im</strong> „Ballsport“ und bei den „Rückschlagspielen“ sowie bei den Angeboten<br />

zur „Bewegungsför<strong>der</strong>ung/Breitensport“ die 45- und 60-minütigen Angebote etwa gleich häu-<br />

71


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

fig vertreten sind, dominiert ein 60-minütiges Angebot <strong>im</strong> „Tanzsport“, in <strong>der</strong> „Leichtathletik“<br />

und <strong>im</strong> „Gesundheitssport“.<br />

Bei <strong>der</strong> Nutzung von Sporträumen für die Angebote fand <strong>der</strong> überwiegende Teil aller Angebote<br />

in einer Sporthalle statt (42,5 %). Zu rund 9 % sind diese Angebote auf einem Sportplatz,<br />

zu 4 % in einem Schw<strong>im</strong>mbad organisiert worden und zu 23 % wurde dafür ein Gruppenraum/<br />

Klassenraum/ „Toberaum“ <strong>im</strong> Schulgebäude genutzt. Neben dem Sportplatz als<br />

Außenraum wurden auch <strong>der</strong> Schulhof bzw. die Spielanlagen <strong>der</strong> Schulen für rund 21 % <strong>der</strong><br />

Angebote genutzt. Alles in Allem finden fast 70 % aller Angebote nur in überdachten Räumen<br />

statt.<br />

Bei <strong>der</strong> qualitativen Beurteilung <strong>der</strong> genutzten Sporträume erhalten diese Räume zusammen<br />

zu 18,8 % die Note „Sehr gut“, wobei hier deutlich die Räume „Schw<strong>im</strong>mbad“ und<br />

„Sportplatz“ doppelt so häufig diese Note erhalten. Die große Mehrheit <strong>der</strong> Befragten gibt die<br />

Note „gut“ (35,5 %), wobei hier nur die „Sporthalle“ (42 %) über diesem durchschnittlichen<br />

Prozentsatz liegt. Rund ein Viertel (25,9 %) vergeben die Note „befriedigend“, wobei hier die<br />

Räume „Sportplatz“ (46,7 %) und <strong>der</strong> „Schulhof“ (47,5 %) deutlich über diesem Prozentsatz<br />

liegen. Ein Drittel aller Klassenräume erhalten dagegen die Note „mangelhaft“ und rund ein<br />

Sechstel aller Gruppenräume werden ebenfalls als „mangelhaft“ eingestuft (vgl. Abb. 33).<br />

Abb. 33: Qualitative Bewertung <strong>der</strong> Sporträume (Anzahl <strong>der</strong> Beurteilungen, n=197)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

2<br />

3<br />

2 2<br />

4<br />

1<br />

Gruppenraum<br />

4<br />

1<br />

3<br />

2<br />

Klassen-raum Bewegungsraum<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

1<br />

1<br />

1<br />

3<br />

4<br />

2<br />

Forum/<br />

Eingangshalle<br />

5<br />

3<br />

12<br />

14<br />

37<br />

17<br />

7<br />

3<br />

5<br />

Sporthalle Sportplatz Schulhof Schw<strong>im</strong>mbad<br />

2<br />

19<br />

12<br />

7<br />

1<br />

1<br />

2<br />

2<br />

1<br />

1<br />

Schulferne<br />

komm. Räume<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft ungenügend<br />

Abschließend wurden die BeSS-Anbieter nach ihren Kooperationskontakten und <strong>der</strong> Häufigkeit<br />

dieser Kontakte in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Ganztagsschule befragt. Fachliche<br />

Gespräche mit an<strong>der</strong>en Mitarbeitern in <strong>der</strong> Ganztagsschule finden für 43,2 % <strong>der</strong> Befragten<br />

„wöchentlich“ statt, für rund 11 % sogar „täglich“. Allerdings dominiert hier<br />

bei allen an<strong>der</strong>en Personen für die BeSS-Anbieter eindeutig das Profil „seltener“ als<br />

„monatlich“.<br />

72


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Tab. 42: Häufigkeit von Kooperationskontakten in <strong>der</strong> Zusammenarbeit <strong>der</strong> Partner<br />

Item täglich wöchentlich monatlich seltener keine Angaben<br />

mit Vertretern <strong>der</strong> Kommune – – – 83,9 % 16,1 %<br />

mit den Sportlehrern <strong>der</strong> Schule 1,7 % 6,8 % 5,9 % 72,0 % 13,6 %<br />

mit Lehrkräften außerhalb <strong>des</strong><br />

4,2 % 6,8 % 5,9 % 66,9 % 16,1 %<br />

Offenen Ganztags<br />

mit den Eltern 4,2 % 9,3 % 10,2 % 62,7 % 13,6 %<br />

mit <strong>der</strong> Schulleitung 2,5 % 7,6 % 15,3 % 58,5 % 16,1 %<br />

mit dem Beschäftigungsträger<br />

für das BeSS-Angebot<br />

– 11,0 % 14,4 % 59,3 % 15,3 %<br />

mit an<strong>der</strong>e Mitarbeitern OGATA 11,0 % 43,2 % 11,9 % 23,7 % 10,2 %<br />

Zu den politischen Vertretern in <strong>der</strong> Kommune gibt es nur selten Kontakte (83,9 %). Überraschend<br />

ist aber, dass BeSS-Anbieter offensichtlich die geringsten Kontakte zu ihren Kollegen<br />

in <strong>der</strong> Sportlehrerschaft <strong>der</strong> Grundschule unterhalten (zu 72 % selten), während<br />

das zu an<strong>der</strong>en Lehrkräften außerhalb <strong>des</strong> Offenen Ganztags zu rund 67 % <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Ebenso gibt es deutlich mehrheitlich nur selten Kontakte von BeSS-Anbietern mit Eltern <strong>der</strong><br />

Schüler (ca. 63 %) und zur Schulleitung ihrer Grundschule (ca. 59 %). Dass hingegen <strong>im</strong> gleichen<br />

Umfang das Kommunikationsverhältnis zu ihrem Beschäftigungsträger so selten ist, legt<br />

den Verdacht nahe, hier handelt es sich um „freie und autonome Mitarbeiter“, die we<strong>der</strong> eine<br />

beson<strong>der</strong>e Bindung zur Schule noch zu ihrem Träger entwickelt haben.<br />

Abb. 34: Führen Sie Fachgespräche mit an<strong>der</strong>en Mitarbeitern <strong>im</strong> Offenen Ganztag?<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

täglich wöchentlich monatlich seltener keine Angabe<br />

Aber hier gibt es durchaus Unterschiede <strong>im</strong> Kommunikationsverhalten (z. B. Fachgespräche<br />

<strong>der</strong> BeSS-Anbieter mit an<strong>der</strong>en Mitarbeitern in <strong>der</strong> offenen Ganztagsschule; vgl. Abb. 34,<br />

35), je nach dem Beschäftigungsverhältnis <strong>des</strong> Anbieters. Die Anbieter, die über „Sonstige“<br />

als Stakehol<strong>der</strong> ein Beschäftigungsverhältnis haben, sind hier, wie auch bei an<strong>der</strong>en<br />

Fragen, stärker in einem „wöchentlichen Rhythmus“ kommunikativ vernetzt gegenüber<br />

den Anbietern, die an den „organisierten Sport“ gebunden sind.<br />

73


Abb. 35: Führen Sie Fachgespräche mit den Eltern?<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

täglich wöchentlich monatlich seltener keine Angabe<br />

Mehr als 75 % <strong>der</strong> BeSS-Anbieter können mit <strong>der</strong> Frage, ob es an ihrer Ganztagsgrundschule<br />

das Konzept <strong>der</strong> „Bewegungsfreudigen Schule“ gibt, nichts anfangen bzw. wissen davon<br />

nichts. Lediglich 14 % <strong>der</strong> befragten Anbieter bestätigen ein solches Konzept für ihre Schule.<br />

Ebenso wurden die Anbieter danach gefragt, welche notwendigen Verän<strong>der</strong>ungen erfor<strong>der</strong>lich<br />

sind, um die sportlichen Angebote an ihrer Schule zu verbessern.<br />

Tab. 43: Welche Verän<strong>der</strong>ungen halten Sie für notwendig, um die sportlichen Angebote zu<br />

verbessern?<br />

Item<br />

angemessen<br />

vorhanden<br />

nicht notwendig <br />

wünschenswert<br />

dringend<br />

notwendig<br />

keine<br />

Angaben<br />

bessere räumliche Bedingungen<br />

42,4 % 11,9 % 20,3 % 13,6 % 11,9 %<br />

bessere Kooperation <strong>der</strong><br />

OGATA-Kräfte<br />

31,4 % 14,4 % 33,9 % 6,8 % 13,6 %<br />

bessere Koordination <strong>des</strong><br />

Ganztags<br />

31,4 % 28,0 % 21,2 % 5,1 % 14,4 %<br />

mehr Partizipation <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> 22,9 % 22,0 % 33,9 % 3,4 % 17,8 %<br />

an<strong>der</strong>e Zusammensetzung <strong>der</strong><br />

Wahlgruppen<br />

22,0 % 34,7 % 21,2 % 3,4 % 18,6 %<br />

kleinere Gruppen 21,2 % 32,2 % 22,0 % 5,9 % 18,6 %<br />

Verstärkung <strong>der</strong> individuellen<br />

För<strong>der</strong>ung<br />

16,9 % 11,0 % 50,0 % 6,8 % 15,3 %<br />

mehr Angebote von außerschulischen<br />

Partnern<br />

11,9 % 12,7 % 55,1 % 4,2 % 16,1 %<br />

mehr sportorientierte Ferienangebote<br />

10,2 % 12,7 % 51,7 % 5,9 % 19,5 %<br />

mehr Kooperation OGATA-<br />

Schulen<br />

4,2 % 38,1 % 33,1 % 5,1 % 19,5 %<br />

74


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Als „dringend notwendig“ wurde von 13,6 % <strong>der</strong> Befragten „bessere räumliche Bedingungen“<br />

genannt. Als „wünschenswert“ wurde mehrheitlich „mehr Angebote von außerschulischen<br />

Partnern“ (55,1 %) und „mehr sportorientierte Ferienangebote“ (51,7 %) genannt. Die Hälfte<br />

<strong>der</strong> Befragten (50,0 %) wünscht sich auch eine „verstärkte individuelle För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>“; weitere 6,8 % halten das sogar für „dringend notwendig“.<br />

Als „angemessen vorhanden“ wurden die „räumlichen Bedingungen“ eingeschätzt<br />

(42,4 %), und als ebenso „angemessen vorhanden“ wird die Koordination <strong>des</strong> Ganztagsbetriebes<br />

und die Kooperation <strong>der</strong> Ganztagskräfte gesehen (jeweils 31,4 %). Allerdings<br />

fällt auch hier auf, dass kein mehrheitliches Votum für irgendeinen Aspekt vorliegt, <strong>der</strong><br />

als „angemessen vorhanden“ eingeschätzt wird. Entwe<strong>der</strong> sind die jeweiligen lokalen Bedingungen<br />

so unterschiedlich, dass kein mehrheitliches Votum möglich ist o<strong>der</strong> die Anbieter unterscheiden<br />

sich in ihrer heterogenen Zusammensetzung so stark, dass kein Konsens greifbar<br />

wird.<br />

Auch hier liegt in Abhängigkeit <strong>des</strong> Beschäftigungsträgers ein unterschiedliches Antwortverhalten<br />

vor. So sind bessere räumliche Bedingungen (vgl. Abb. 36) vor allem aus Sicht <strong>der</strong><br />

„Sonstigen“ erfor<strong>der</strong>lich, während die direkten Anbieter aus den Sportvereinen diese prozentual<br />

am höchsten als „angemessen vorhanden“ einschätzen.<br />

Weiterhin halten es „sonstige“ Anbieter gegenüber den über die Sportvereine beschäftigten<br />

BeSS-Anbietern und jene über die Koordinierungsstelle beschäftigten Personen in beson<strong>der</strong>er<br />

Weise für wünschenswert, mehr sportorientierte Ferienangebote zu machen (vgl. Abb. 37).<br />

Auch hier spielen sicherlich professionsspezifische Erfahrungen und Erwartungen eine Rolle<br />

<strong>im</strong> divergierenden Antwortverhalten.<br />

Abb. 36: Welche notwendigen Verän<strong>der</strong>ungen sind erfor<strong>der</strong>lich, um die sportlichen Angebote zu<br />

verbessern (bessere räumliche Bedingungen)?<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

angemessen vorhanden nicht notwendig wünschenswert dringend notwendig keine Angabe<br />

75


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Abb. 37: Welche notwendigen Verän<strong>der</strong>ungen sind erfor<strong>der</strong>lich, um die sportlichen Angebote zu<br />

verbessern (mehr sportorientierte Ferienangebote)?<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Verein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

angemessen vorhanden nicht notwendig wünschenswert dringend notwendig keine Angabe<br />

4.6.3 Zufriedenheit am Arbeitsplatz und <strong>im</strong> personalen Umfeld<br />

Abschließend wurden die Anbieter nach ihrer Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen<br />

an ihrer Schule gefragt.<br />

Nicht einer <strong>der</strong> Befragten gab an, dass er mit dem Vertragsverhältnis, <strong>der</strong> sportpädagogischen<br />

Arbeit o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Relation Arbeitszeit/ Aufgabenkatalog „gar nicht“ zufrieden sei. Mehrheitlich<br />

sind die Befragten (43,2 %) sowohl mit ihrer sportpädagogischen Arbeit „in mäßigem Umfang“<br />

als auch „in hohem Umfang“ mit ihrem „gegenwärtigen Vertragsverhältnis“ zufrieden.<br />

Tab. 44: Zufriedenheit <strong>der</strong> Anbieter mit den Arbeitsbedingungen an <strong>der</strong> Schule<br />

Item<br />

gar<br />

nicht<br />

in geringem<br />

Umfang<br />

in mäßigem<br />

Umfang<br />

in hohem<br />

Umfang<br />

Keine<br />

Angaben<br />

gegenwärtiges Vertragsverhältnis – 4,2 % 29,7 % 43,2 % 22,9 %<br />

sportpädagogische Arbeit – 4,2 % 43,2 % 37,3 % 15,3 %<br />

Bedingungen am Arbeitsplatz 5,9 % 11,0 % 29,7 % 34,7 % 18,6 %<br />

Entlohnung <strong>der</strong> Arbeit 2,5 % 11,0 % 39,8 % 28,0 % 18,6 %<br />

Relation Arbeitszeit/<br />

Aufgabenkatalog<br />

– 14,4 % 40,7 % 27,1 % 17,8 %<br />

Auch hier zeigen sich, je nach Beschäftigungsträger, aber einige Unterschiede <strong>im</strong> Antwortverhalten.<br />

So sind die über die Koordinierungsstelle beschäftigen Personen deutlich häufiger<br />

„in einem hohen Umfang“ mit ihrer sportpädagogischen Arbeit zufrieden als die über die<br />

Sportvereine direkt Beschäftigten. Die prozentual größte Zufriedenheit wird jedoch von den<br />

Beschäftigten bei den „Sonstigen“ artikuliert (vgl. Abb. 38). Dagegen scheinen die Vereinsvertreter<br />

unter den Anbietern eher mit <strong>der</strong> Relation <strong>der</strong> Arbeitszeit zum Aufgabenkatalog zufrieden<br />

zu sein als die über die Koordinierungsstelle beschäftigen BeSS-Anbieter (vgl. Abb. 39).<br />

76


Abb. 38: Zufriedenheit mit <strong>der</strong> sportpädagogischen Arbeit<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angaben<br />

Abb. 39: Zufriedenheit Relation Arbeitszeit/Aufgabenkatalog<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angaben<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Entlohnung ihrer Arbeit und mit dem eingegangenen<br />

Vertragsverhältnis, neigen die über die Koordinierungsstelle beschäftigten Personen<br />

zu einer etwas höheren Zufriedenheit als die Vereinsvertreter, wenngleich hier die über<br />

die Koordinierungsstelle Beschäftigten auch den höchsten Prozentsatz repräsentieren, die das<br />

nur <strong>im</strong> „geringen Umfang“ bestätigen.<br />

77


Abb. 40: Zufriedenheit mit <strong>der</strong> Entlohnung <strong>der</strong> Arbeit<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angaben<br />

Abb. 41: Zufriedenheit mit dem gegenwärtigen Vertragsverhältnis<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angaben<br />

Was hingegen die Zufriedenheit am Arbeitsplatz anbetrifft, neigen die über die Sportvereine<br />

beschäftigten BeSS-Anbieter zu einer geringeren Zufriedenheit als alle an<strong>der</strong>en<br />

Anbieter. Da das nicht an den räumlich-materiellen Verhältnissen <strong>der</strong> Sportstätten liegt,<br />

müssen hier an<strong>der</strong>e, evtl. Gründe in <strong>der</strong> personellen Zusammensetzung <strong>der</strong> BeSS-Gruppen,<br />

eine Rolle spielen.<br />

78


Abb. 42: Zufriedenheit mit den Bedingungen am Arbeitsplatz<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angaben<br />

Schließlich sollten die Anbieter zusammenfassend angeben, wie ihre Zufriedenheit <strong>im</strong> personalen<br />

Umfeld <strong>der</strong> Schule aussieht. Auch hier gab es keine Kategorie und keine Gewichtung<br />

für eine <strong>der</strong> Kategorien, die eine mehrheitliche Zust<strong>im</strong>mung fand (über 50 %). Es liegt<br />

zudem für einige <strong>der</strong> genannten Personengruppen ein Polaritätsprofil vor („gar nicht zufrieden“<br />

und „in hohem Umfang zufrieden“).<br />

Tab. 45: Zufriedenheit <strong>im</strong> personalen Umfeld <strong>der</strong> Schule<br />

Zufriedenheit mit …<br />

gar<br />

nicht<br />

in geringem<br />

Umfang<br />

in mäßigem<br />

Umfang<br />

in hohem<br />

Umfang<br />

keine<br />

Angaben<br />

Erziehern 5,9 % 10,2 % 18,6 % 46,6 % 18,6 %<br />

Kollegen als BeSS-Anbieter 3,4 % 11,0 % 22,9 % 44,1 % 18,6 %<br />

Koordinierungsstelle 10,2 % 9,3 % 13,6 % 35,6 % 31,4 %<br />

Schulleitung 11,9 % 16,1 % 17,8 % 28,0 % 26,3 %<br />

OGATA-Träger 14,4 % 15,3 % 22,9 % 15,3 % 32,2 %<br />

Sportlehrern <strong>der</strong> Schule 24,6 % 10,2 % 22,9 % 13,6 % 28,8 %<br />

Eltern 13,6 % 24,6 % 26,3 % 11,9 % 23,7 %<br />

an<strong>der</strong>en Lehrkräften 21,2 % 16,1 % 22,0 % 11,9 % 28,8 %<br />

Es fällt auf, dass die BeSS-Anbieter am häufigsten mit ihren Kollegen, den Sportlehrern<br />

an <strong>der</strong> Schule, „gar nicht“ zufrieden sind (ca. 24,6 %), gefolgt von „an<strong>der</strong>en Lehrkräften“<br />

(21,2 %), während sie „in hohem Umfang“ mit <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Erzieher (46,6 %)<br />

und ihren Kollegen als BeSS-Anbieter (44,1 %) zufrieden sind.<br />

Insgesamt wird auch hier, <strong>im</strong> personalen Umfeld <strong>der</strong> Schule, die große Ambivalenz in <strong>der</strong><br />

Einschätzung deutlich, die durch stark voneinan<strong>der</strong> abweichenden <strong>Rahmen</strong>bedingungen an<br />

Schulen, aber auch durch sehr heterogen verteilte Wertmaßstäbe bei <strong>der</strong> Beurteilung von Qualitätsmerkmalen,<br />

begründet sein kann. Auffallend ist die nur geringe Zufriedenheit und<br />

größere Unzufriedenheit <strong>der</strong> BeSS-Anbieter gegenüber dem Lehrpersonal. Hier tauchen<br />

krasse Unterschiede <strong>im</strong> Vergleich zu den Erziehern auf. Ebenso auffallend ist, dass die über<br />

79


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

die Sportvereine beschäftigen BeSS-Anbieter durchweg weniger zufrieden stellend den<br />

personalen Kontext <strong>der</strong> Schule für ihre BeSS-Angebote beurteilen als die über die Koordinierungsstelle<br />

beschäftigten Personen (vgl. Abb. 43-46).<br />

Abb. 43: Zufriedenheit mit Kollegen als BeSS-Anbieter<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angaben<br />

Abb. 44: Zufriedenheit mit an<strong>der</strong>en Lehrkräften<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angaben<br />

80


Abb. 45: Zufriedenheit mit Schulleitung<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angaben<br />

Abb. 46: Zufriedenheit mit Koordinierungsstelle<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

4.7 Fazit<br />

Gesamt Koordinierungsstelle Sportverein Sonstige<br />

organisierter Sport<br />

gar nicht in geringem Umfang in mäßigem Umfang in hohem Umfang keine Angaben<br />

Die Personen, die BeSS-Angebote durchführen, haben Vertragsverhältnisse mit drei Stakehol<strong>der</strong>n:<br />

Koordinierungsstelle, Sportverein o<strong>der</strong> „Sonstige“. Unter „Sonstige“ fallen mehrheitlich<br />

Lehrer und Erzieher <strong>der</strong> entsprechenden Schule.<br />

Die Gruppe <strong>der</strong> Personen, die BeSS-Angebote unterbreiten, zeigt mehrere Strukturmerkmale.<br />

Es gibt zwei beson<strong>der</strong>s stark vertretene Altersgruppen, wobei die jüngere Gruppe (21- bis 30-<br />

81


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

Jährige) sich teilweise noch in einer sportberuflichen Ausbildung befindet und die geringste<br />

Vereinsbindung aufweist. Die 41- bis 50-Jährigen bilden die zweite dominante Altersgruppe,<br />

in <strong>der</strong> Frauen deutlich überrepräsentiert sind – auch mit sozialberuflichen Qualifikationen.<br />

Mehr als zwei Drittel aller Anbieter sind nebenberuflich tätig und repräsentieren „Schüler und<br />

Studierende“ (35 %) und „Mitarbeiter von Sportvereinen und Sportfachverbänden“ (35 %).<br />

Bei rund 64 % aller Lizenzen, die diese Übungsleiter und Trainer besitzen, handelt es sich um<br />

eine C-Lizenz, zu 26 % um eine B-Lizenz. Über B-Lizenzen verfügen zudem nur Anbieter,<br />

die ein Beschäftigungsverhältnis <strong>im</strong> „organisierten Sport“ nachweisen, während bei den<br />

„sonstigen“ Beschäftigten keine Person über eine B-Lizenz verfügt. Gegenüber den Kollegen,<br />

die über den Sportverein ein Beschäftigungsverhältnis geschlossen haben, verfügen die von<br />

<strong>der</strong> Koordinierungsstelle beschäftigten Personen prozentual über eine leicht höhere Quote an<br />

C-Lizenzen (65,2 % vs. 60,4 %). Mit den über die Koordinierungsstelle beschäftigen Sportstudierenden<br />

stellt dieser Stakehol<strong>der</strong> den prozentual höchsten Anteil an Personal mit einem<br />

sportberuflichen Hintergrund. Ebenso gibt es Anzeichen, dass die über die Koordinierungsstelle<br />

bezahlten Übungsleiter sich gegenüber an<strong>der</strong>en Mitarbeitern <strong>im</strong> Offenen Ganztag etwas<br />

kooperationsfreudiger zeigen als ihre über die Sportvereine beschäftigten Kollegen.<br />

Rund die Hälfte aller Anbieter führt nur ein BeSS-Angebot pro Woche durch, knapp ein Viertel<br />

zwei. Ihre Angebote sind zur Hälfte sportartenübergreifend und sportartspezifisch, wobei<br />

hier die Vereinsvertreter deutlich mehr sportartspezifische Angebote <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />

an<strong>der</strong>en Kräften durchführen. Bei den Sportarten dominieren Tanz- und Ballsportangebote,<br />

die jedoch überwiegend nicht von Vereinsvertretern angeboten werden.<br />

Die über die Koordinierungsstelle beschäftigten Anbieter unterscheiden sich von ihren Kollegen,<br />

die mit an<strong>der</strong>en Stakehol<strong>der</strong>n (Sportverein direkt und „Sonstige“) ein Vertragsverhältnis<br />

geschlossen haben, in einigen Punkten. Sie haben den prozentual höchsten Anteil an männlichen<br />

(52,3 %) und jüngeren Anbietern (54,4 %), verfügen über eine deutlich geringere Mitgliedschaft<br />

in Sportvereinen als jene „direkten“ Anbieter aus den Sportvereinen (69,2 % vs.<br />

92,9 %), beschäftigen deutlich mehr Schüler und Studierende als die Sportvereine (66,7 % vs.<br />

18,2 %) und stellen mit Abstand den größten Anteil an Neueinstellungen für das Schuljahr<br />

2007/08 gegenüber den Sportvereinen (56,1 % vs. 31,0 %), die über eine größere Bindung <strong>im</strong><br />

Klientel ihrer Anbieter verfügen. Allerdings ist die Fluktuationsquote bei den „Sonstigen“<br />

noch höher als bei den über die Koordinierungsstelle Beschäftigten.<br />

Bei <strong>der</strong> Qualifikation <strong>der</strong> Übungsleiter ist ein deutlicher Unterschied zwischen den Vereinen<br />

mit BeSS-Angeboten und den Vereinen ohne BeSS-Angebote zu erkennen. Die 28 Vereine<br />

mit BeSS-Angeboten beschäftigen insgesamt 509 Übungsleiter, darunter 390 mit Lizenz<br />

(= 76,6 %) und lediglich 119 ohne Lizenz (= 23,4 %). Bei den Vereinen ohne BeSS-Angebote<br />

zeigt sich eine deutlich an<strong>der</strong>e Relation: 387 mit Lizenz (= 53,2 %), 340 ohne Lizenz<br />

(= 46,8 %). Das Qualifikationsprofil <strong>der</strong> Übungsleiter bei Vereinen, die BeSS-Angebote machen,<br />

ist also deutlich besser als bei den Vereinen ohne BeSS-Angebote. Die Koordinierungsstelle<br />

in Essen achtet beson<strong>der</strong>s darauf, dass die durch sie vermittelten Anbieter min<strong>des</strong>tens<br />

über eine Übungsleiter C-Lizenz verfügen. Bei den beschäftigten Sportstudierenden wird<br />

Wert auf ein abgeschlossenes Grundstudium gelegt.<br />

Bei <strong>der</strong> Bezahlung über den Satz <strong>der</strong> Übungsleiterpauschale hinaus finden sich ebenfalls signifikante<br />

Unterschiede. Bei den Vereinen mit BeSS-Angeboten gaben lediglich sechs an, dass<br />

bei ihnen insgesamt 14 Übungsleiter über die Pauschale hinaus bezahlt werden. Bei den Vereinen<br />

ohne BeSS-Angebote waren es in 11 Vereinen deutlich mehr, nämlich 81. Davon werden<br />

zwar 45 Personen bei nur einem großen Turnverein beschäftigt, doch selbst wenn man<br />

82


Ergebnisse <strong>der</strong> Befragung von BeSS-Anbietern<br />

diesen Verein unbeachtet lässt, erhält man eine Relation von zehn Vereinen mit 36 Übungsleitern<br />

zu sechs Vereinen mit 14 Übungsleitern, d. h. 2,3 gegenüber 3,6 pro Verein.<br />

Mit ihrer Arbeitssituation an den Ganztagsgrundschulen sind die Anbieter <strong>im</strong> Großen und<br />

Ganzen zufrieden (Nutzung und Bewertung <strong>der</strong> Sporträume, Taktung <strong>der</strong> Angebote, Arbeitsbedingungen,<br />

Vertragsverhältnis), was beson<strong>der</strong>s für die Beschäftigten <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

zutrifft. Sie kritisieren aber auch mehr als an<strong>der</strong>e Anbieter die mangelnde Kommunikation<br />

mit Eltern und Sportlehrern an den Schulen, aber auch die Koordinierungsstelle mehr als<br />

die Vereinsvertreter. Die Koordinierungsstelle führe zu wenig Fachgespräche mit ihnen und<br />

beschränke sich anstelle <strong>des</strong>sen zu sehr auf rein organisatorische Fragen.<br />

Als Hauptzielsetzungen für ihre Angebote nennen die Anbieter sozial-integrative Verhaltensweisen<br />

und eine basismotorische För<strong>der</strong>ung. Dabei werden die Bewegungsbildung und Gesundheitsbildung<br />

aus den Handlungsfel<strong>der</strong>n <strong>des</strong> Offenen Ganztags ebenso hervorgehoben wie<br />

„gleiche geschlechtliche Teilhabe“ und „Kin<strong>der</strong> stark machen“. Hier gibt es viele Parallelen<br />

und Übereinst<strong>im</strong>mungen in den pädagogischen Zielsetzungen (Wichtigkeit/ Verwirklichung)<br />

mit den vorliegenden Befragungsergebnissen über die „Pädagogischen Kräfte“ aus <strong>der</strong> NRW-<br />

Hauptuntersuchung <strong>des</strong> „Wissenschaftlichen Kooperationsverbun<strong>des</strong>“.<br />

83


5 Stakehol<strong>der</strong> <strong>des</strong> Offenen Ganztags in Essen<br />

5.1 Die Koordinierungsstelle „Sport <strong>im</strong> Ganztag“<br />

Stakehol<strong>der</strong> <strong>des</strong> Offenen Ganztags in Essen<br />

In <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> Koordinierungsstelle arbeiten zwei Personen, wobei eine Person (weiblich)<br />

eine „volle Stelle“ bekleidet und eine zweite Person (männlich) nur zu einem Drittel mit ihrem<br />

Arbeitskontingent dort tätig ist. Das wird von dieser Person in Anbetracht <strong>des</strong> Arbeitsspektrums<br />

und <strong>der</strong> hohen Belastung mit Verwaltungs- und reinen Organisationsaufgaben<br />

selbstkritisch als „zu wenig pädagogisch“ angemerkt.<br />

Beide Personen repräsentieren das typische Alterssegment <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> BeSS-Anbieter (21-<br />

bis 30-jährig und 41- bis 50-jährig) und besitzen als sportberufliche Ausbildung einen sportwissenschaftlichen<br />

Hochschulabschluss. Sie verfügen darüber hinaus über eine Übungsleiter<br />

C- bzw. B-Lizenz. Sie sind seit vier bzw. drei Jahren in <strong>der</strong> Koordinierungsstelle tätig.<br />

Um den Stellenwert <strong>der</strong> Koordinierungsstelle <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>der</strong> BeSS-Angebote <strong>im</strong> Offenen<br />

Ganztag an <strong>Essener</strong> Grundschulen zu verdeutlichen, bietet es sich an, neben <strong>der</strong> reinen Anzahl<br />

<strong>der</strong> BeSS-Angebote <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08 einmal das Volumen <strong>der</strong> wöchentlichen BeSS-<br />

Stunden zu betrachten und nach vier Gruppen zu unterteilen: Angebote,<br />

● die direkt über die Koordinierungsstelle mithilfe von individuellen Anbietern durchgeführt<br />

werden (KST),<br />

● die von <strong>der</strong> Koordinierungsstelle mithilfe von Vereinen durchgeführt werden (Vereine<br />

über KST),<br />

● die von Vereinen direkt und ohne Vergütung über die Koordinierungsstelle durchgeführt<br />

werden (Vereine ohne KST) und<br />

● Angebote, die von Sonstigen durchgeführt werden (Sonstige).<br />

Aus den verschiedenen Befragungen, ergänzt um Informationen <strong>der</strong> Koordinierungsstelle und<br />

<strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes, ergibt sich an den 87 offenen Ganztagsgrundschulen ein Volumen<br />

von 429 BeSS-Stunden pro Woche.<br />

Abb. 47: Verteilung <strong>der</strong> BeSS-Stunden an den 87 offenen Ganztagsgrundschulen (n=429)<br />

4,2%<br />

28,0%<br />

17,7%<br />

50,1%<br />

KST<br />

Vereine über KST<br />

Vereine ohne KST<br />

Sonstige<br />

84


Stakehol<strong>der</strong> <strong>des</strong> Offenen Ganztags in Essen<br />

Die <strong>Rahmen</strong>vereinbarung zwischen dem Schulverwaltungsamt und <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

hat dazu geführt, dass mehr als drei Viertel (78,1 %) <strong>der</strong> BeSS-Stunden durch die Koordinierungsstelle<br />

abgedeckt werden – entwe<strong>der</strong> direkt über das Vertragsverhältnis mit einzelnen<br />

Personen (KST) o<strong>der</strong> durch mitwirkende Vereine, <strong>der</strong>en Angebote über die KST vergütet<br />

werden. Zählt man noch die BeSS-Stunden dazu, die von Vereinen direkt und ohne Beteiligung<br />

<strong>der</strong> Koordinierungsstelle durchgeführt werden, liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>des</strong> organisierten Sports<br />

bei 82,3 %. Die „Sonstigen“, zu denen auch an den Schulen hauptberuflich tätige Lehrer und<br />

Erzieher gehören, erteilen dagegen weniger als ein Fünftel (17,7 %) aller BeSS-Stunden in<br />

<strong>der</strong> Stadt Essen.<br />

5.1.1 Handlungsziele für BeSS-Angebote<br />

Auch bei den beiden Koordinatoren gibt es ein klares Ranking für die acht Handlungsfel<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> BeSS-Angebote: Übereinst<strong>im</strong>mend werden „Bewegungsbildung“ und „Kin<strong>der</strong> stark<br />

machen“ als die beiden Wichtigsten bezeichnet. Während eine Person hier gleichrangig noch<br />

die „Gesundheitsbildung“ und die „Gleichberechtigte Teilhabe von Jungen und Mädchen“<br />

sieht, hält die zweite Person diese beiden Handlungsfel<strong>der</strong> „in mäßigem Umfang“ für wichtig.<br />

Insgesamt liegt damit eine hohe Übereinst<strong>im</strong>mung zu den Ergebnissen <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Befragung <strong>der</strong> BeSS-Anbieter vor.<br />

Als konzeptionelle und sportspezifische Schwerpunkte werden übereinst<strong>im</strong>mend „in hohem<br />

Umfang“ genannt: „För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Breitensports“, „För<strong>der</strong>ung von sozialen Kompetenzen bei<br />

Kin<strong>der</strong>n“, während eine Person hier zuzüglich die „För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Gesundheitssports“, „die<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Individual- und Mannschaftssportarten“ und das „soziale Lernen“ nennt. Übereinst<strong>im</strong>mend<br />

wird auch die Vernachlässigung <strong>der</strong> „För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Leistungssports“ gesehen,<br />

was ebenfalls den Ergebnissen <strong>der</strong> BeSS-Anbieter-Befragung entspricht.<br />

Kontrovers werden hingegen in <strong>der</strong> Koordinierungsstelle folgende Schwerpunkte beurteilt:<br />

„Bewegungstherapeutisch Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>n“, „Ausgleich sozialer Benachteiligung“, „interkulturelles<br />

Lernen“, die Themen „Umwelt/Natur/Ernährung“ und „Mädchen stark machen“. Diese<br />

kontroverse Einschätzung mag darauf beruhen, dass einerseits die „Wünschbarkeit“ solcher<br />

Programme unterstützt wird, an<strong>der</strong>erseits die „Machbarkeit“ und tatsächliche Umsetzung<br />

stärker berücksichtigt wurde.<br />

5.1.2 Die Zusammenarbeit mit Sportvereinen und BeSS-Anbietern<br />

Von den Honorarkräften, die über die Koordinierungsstelle ein Vertragsverhältnis für BeSS-<br />

Angebote an Schulen schließen, wird erwartet, dass diese als Qualifikation min<strong>des</strong>tens über<br />

eine Übungsleiter C-Lizenz verfügen. Wegen <strong>der</strong> großen Nachfrage seitens <strong>der</strong> Schulen wird<br />

<strong>der</strong> Abschluss <strong>des</strong> Grundstudiums für das Lehramt Sport an Schulen als Äquivalent angesehen.<br />

In Ausnahmefällen wird aufgrund <strong>der</strong> Eignung auch auf Studierende <strong>im</strong> Grundstudium<br />

zurückgegriffen. Pro Schuljahr finden <strong>im</strong> Durchschnitt zwei Treffen mit diesen über die Koordinierungsstelle<br />

vermittelten BeSS-Anbietern statt. Zusätzlich gibt es neben Informationsveranstaltungen<br />

eigene Fort- und Weiterbildungskurse für die weitere Qualifizierung von<br />

Kräften, die <strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Ganztag tätig sind bzw. dort tätig werden wollen. Dabei handelt es<br />

sich um die „Praxis-Fortbildung für Mitarbeiter <strong>im</strong> offenen Ganztagssport“ unter dem Motto<br />

„rund“.<br />

Für das Jahr 2008 sind von Juni bis Dezember fünf Veranstaltungen in einem Monatsrhythmus<br />

geplant. Die Themenstellungen lauten: „Bewegungsangebote für Übergewichtige“, „Ernährungstipps<br />

<strong>im</strong> Ganztag“, „Abenteuer <strong>im</strong> Schulalltag, neue Bewegungsideen“, „Kids mit<br />

mangelnden Bewegungserfahrungen“ und „Schwierigkeiten <strong>im</strong> Ganztag bewältigen“.<br />

Über die Zusammenarbeit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle mit den BeSS-Anbietern, zu denen ein<br />

Vertragsverhältnis besteht, gibt es abweichende Aussagen aus Sicht <strong>der</strong> beiden Vertreter <strong>der</strong><br />

85


Stakehol<strong>der</strong> <strong>des</strong> Offenen Ganztags in Essen<br />

Koordinierungsstelle Essen. Das mag daran liegen, dass das Arbeits- und Zeitprofil in <strong>der</strong><br />

Beschäftigung hier unterschiedlich ausgeprägt ist. Beide Personen st<strong>im</strong>men darin überein,<br />

dass „Gespräche über organisatorische Fragen <strong>des</strong> Sports <strong>im</strong> Ganztag“ „in mäßigem Umfang“<br />

stattfinden. Doch nur die Vollzeitkraft bestätigt, dass „Gespräche über die Arbeitssituation<br />

und die Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle“, „Gespräche über fachliche Aspekte<br />

<strong>der</strong> Arbeit <strong>im</strong> Offenen Ganztag“ sowie Gespräche über „Fortbildung und Qualifizierungsbedarf“<br />

„in hohem Maße“ stattfinden. Bei <strong>der</strong> Teilzeitkraft in <strong>der</strong> Koordinierungsstelle ist das<br />

deutlich weniger ausgeprägt. Offensichtlich ist ein gewisser Grad an vollzeitlicher Professionalisierung<br />

erfor<strong>der</strong>lich, um best<strong>im</strong>mte Qualitätsstandards in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den<br />

BeSS-Anbietern zu erfüllen. Insofern ist es nicht überraschend, dass auf die Frage, wie häufig<br />

solche Aktivitäten in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit den BeSS-Anbietern aus Sicht <strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong><br />

Koordinierungsstelle vorkommen sollten, hier in weiten Teilen dann wie<strong>der</strong> eine Übereinst<strong>im</strong>mung<br />

zwischen beiden Personen bei <strong>der</strong> Wünschbarkeit (Soll-Stand) vorliegt.<br />

Ein vergleichbares Ergebnis für diese beiden Personen liegt in <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> beiden<br />

Fragen (Ist-Stand und Soll-Stand) nach <strong>der</strong> Kooperation mit Vertretern von <strong>Essener</strong><br />

Sportvereinen vor. Während die Vollzeitkraft hier die Zusammenarbeit „in hohem Umfang“<br />

bestätigt für die Items „Gespräche über organisatorische Fragen <strong>des</strong> Sports <strong>im</strong> Ganztag“ und<br />

entsprechende „Gespräche über den Fort- und Weiterbildungsbedarf“ aus Sicht <strong>der</strong> Vereine,<br />

teilt die zweite Person mit einem Teilzeitengagement nur diesen ersten Punkt und beurteilt<br />

alle an<strong>der</strong>en Aspekte als „gar nicht“ o<strong>der</strong> nur „in geringem Umfang“ vorhanden. Hohe Übereinst<strong>im</strong>mung<br />

taucht aber dann wie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Wünschbarkeit (Soll-Stand) zwischen beiden<br />

befragten Personen auf.<br />

Insgesamt scheint die sportfachliche Kooperation be<strong>im</strong> Thema Ganztag in Richtung <strong>der</strong> <strong>Essener</strong><br />

Sportvereine weniger ausgeprägt zu sein, als die Kooperation mit den individuellen BeSS-<br />

Anbietern, was die vorliegenden, teils kritischen Ergebnisse aus den Vereinsbefragungen zur<br />

Koordinierungsstelle als nachvollziehbar erscheinen lassen.<br />

5.1.3 Zufriedenheit über die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern und Partnern<br />

<strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Ganztag<br />

Trotz <strong>der</strong> zum Teil abweichenden Beurteilungen und Gewichtungen über Aufgaben und Ziele<br />

<strong>des</strong> Offenen Ganztags und über die verschiedenen Tätigkeitsmerkmale <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

kommen beide Personen, die separat und zu zwei verschiedenen Zeitpunkten befragt<br />

wurden, zu einer großen Übereinst<strong>im</strong>mung, was ihre „Zufriedenheit“ in <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Mitarbeitern und Partnern betrifft.<br />

So sind beide Personen „in hohem Umfang“ mit <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en Mitarbeitern<br />

bei <strong>der</strong> SJ Essen, dem Schulverwaltungsamt, <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> Jugendhilfe, mit den mitwirkenden<br />

Sportvereinen und den Übungsleitern für BeSS-Angebote zufrieden. Abstriche werden<br />

lediglich bei <strong>der</strong> Zusammenarbeit „mit Ganztagskoordinatoren an Schulen“ gemacht, wobei<br />

hier nicht zu identifizieren ist, ob es sich um die Schulleitungen o<strong>der</strong> die Gruppe <strong>der</strong> Erzieher<br />

handelt. Angemerkt wurde <strong>im</strong> Interview, dass eine „gewisse Sportabstinenz“ an einigen<br />

Ganztagsschulen es noch zu überwinden gilt, und die Bedeutung <strong>der</strong> BeSS-Angebote für<br />

die Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> noch nicht überall geteilt wird. Insgesamt und Alles in Allem ist<br />

die <strong>Essener</strong> Koordinierungsstelle Ganztag mit ihren Tätigkeiten und <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

„eher zufrieden“.<br />

86


Stakehol<strong>der</strong> <strong>des</strong> Offenen Ganztags in Essen<br />

5.2 Das Schulverwaltungsamt und die Jugendhilfe Essen gGmbH<br />

Als Schulträger für die <strong>Essener</strong> offenen Ganztagschulen fungiert das Schulverwaltungsamt, in<br />

dem eine eigene Arbeitsgruppe („Team Offener Ganztag“) für alle 87 Ganztagsschulen zuständig<br />

ist, wobei allerdings als kommunaler Ansprechpartner für die BeSS-Angebote an den<br />

A- und B-Schulen die Sportabeilung <strong>im</strong> Schulverwaltungsamt fungiert. Zur lokalen Schulaufsicht<br />

<strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes zählen auch die 54 C-Schulen, jedoch werden diese von <strong>der</strong><br />

„<strong>Essener</strong> Jugendhilfe“ <strong>im</strong> Offenen Ganztag betreut. Laut <strong>Rahmen</strong>vertrag zwischen Schulverwaltungsamt<br />

und ESPO, <strong>der</strong> auch für die <strong>Essener</strong> Jugendhilfe gilt, ist die Koordinierungsstelle<br />

„Sport <strong>im</strong> Ganztag“ bei <strong>der</strong> Sportjugend Essen <strong>im</strong> ESPO für BeSS-Angebote an allen <strong>Essener</strong><br />

offenen Ganztagsschulen zuständig.<br />

Mit einem Mitarbeiter <strong>der</strong> Sportabteilung <strong>im</strong> Schulverwaltungsamt und dem Leiter <strong>der</strong> <strong>Essener</strong><br />

Jugendhilfe wurde ein fragebogengestütztes Interview geführt, die aus Sicht <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Institution die gleichen Fragen umfasste, die auch den Mitarbeitern in <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

gestellt wurden. Beide Personen waren männlichen Geschlechts und gehören <strong>der</strong><br />

Altergruppe <strong>der</strong> 41- bis 50- bzw. <strong>der</strong> 51- bis 60-Jährigen an. Sie verfügen beide über einen<br />

universitären Hochschulabschluss, eine Person mit einem sportwissenschaftlichen Profil, die<br />

an<strong>der</strong>e Person mit einem sozialpädagogischen Profil. Beide Vertreter <strong>der</strong> Kommunalverwaltung<br />

verfügen über eine rund 20-jährige Berufserfahrung in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich<br />

in <strong>der</strong> Stadt Essen. Nur eine Person ist Mitglied eines Sportvereins und besitzt zugleich auch<br />

eine Übungsleiterlizenz <strong>der</strong> Stufe C.<br />

5.2.1 Handlungsziele für BeSS-Angebote<br />

Bezüglich <strong>der</strong> Einschätzung und Gewichtung <strong>der</strong> acht Handlungsfel<strong>der</strong> für BeSS-Angebote<br />

in offenen Ganztagsgrundschulen gibt es zwischen den zwei Professionen, die beide Personen<br />

vertreten, einige Unterschiede.<br />

Während „in hohem Umfang“ für die sportpädagogische Profession nur die „Bewegungs- und<br />

Gesundheitsbildung“ wichtig ist, sind es für die sozialpädagogische Profession „interkulturelles<br />

Lernen“, „Kin<strong>der</strong> stark machen“, die „gleichberechtigte Teilhabe von Jungen und Mädchen“<br />

und „Umweltbildung“. Alle an<strong>der</strong>en Handlungsfel<strong>der</strong> werden „in mäßigem Umfang“<br />

als wichtig eingeschätzt.<br />

Hier ist <strong>der</strong> Vertreter <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes allerdings ganz an<strong>der</strong>er Meinung. Er gewichtet<br />

die vier Prioritäten seines Kollegen für „die gleichberechtigte Teilhabe von Jungen<br />

und Mädchen“ und die „Umweltbildung“ als „gar nicht“ wichtig sowie die Bereiche „interkulturelles<br />

Lernen“ und „Kin<strong>der</strong> stark machen“ hält er „in geringem Umfang“ für wichtig.<br />

Beide Personen vertreten damit recht unterschiedliche Prioritäten und Gewichtungen für die<br />

BeSS-Handlungsfel<strong>der</strong>.<br />

5.2.2 Die Zusammenarbeit mit den BeSS-Anbietern<br />

Ein deutliches Polaritätsprofil ist auch bei <strong>der</strong> Frage zu erkennen, die nach den Kommunikationspartnern<br />

<strong>im</strong> System Ganztag und <strong>der</strong> Häufigkeit von Kontakten mit diesen Partnern<br />

fragt.<br />

Während <strong>der</strong> Vertreter <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes „wöchentlich“ in gleicher Weise mit seinen<br />

Kolleginnen <strong>im</strong> Schulverwaltungsamt (Team Ganztag) und den Kontakt mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

hält, ist das – aufgrund <strong>der</strong> ausgegrenzten Zuständigkeit – be<strong>im</strong> Vertreter <strong>der</strong><br />

Jugendhilfe „seltener“ <strong>der</strong> Fall. Mit seinen Mitarbeitern in <strong>der</strong> Jugendhilfe finden Gespräche<br />

eher in einem monatlichen Rhythmus statt. Umgekehrt finden bei <strong>der</strong> Jugendhilfe „wöchentlich“<br />

fachliche Gespräche mit den Ganztagskoordinatoren an den Schulen statt, während <strong>der</strong><br />

87


Stakehol<strong>der</strong> <strong>des</strong> Offenen Ganztags in Essen<br />

Vertreter <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes solche Kontaktgespräche nur „seltener“ führt. Nicht<br />

überraschend ist auch <strong>der</strong> Sachverhalt, dass die Jugendhilfe nach eigenen Angaben „nie“ Kontakte<br />

zu „Vereinsvertretern“ und „Übungsleitern“ unterhält, während diese wie<strong>der</strong>um „wöchentliche“<br />

Ansprechpartner für den Vertreter <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes darstellen. Allerdings<br />

führt die Jugendhilfe Fachgespräche mit best<strong>im</strong>men Honorarkräften, die <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong><br />

ihrer sozial- und erlebnispädagogischen Tätigkeiten best<strong>im</strong>mte „Tanz- und Rhythmikangebote“<br />

machen.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Qualifikationen von BeSS-Anbietern wird seitens <strong>des</strong> Ansprechpartners<br />

aus dem Schulverwaltungsamt erwartet, dass diese Personen min<strong>des</strong>tens über eine Übungsleiter<br />

C-Lizenz verfügen und Fort- und Weiterbildungsangebote wahrnehmen, die „sport- und<br />

sozialpädagogische Angebote“ umfassen. Seitens <strong>der</strong> Jugendhilfe werden wegen <strong>der</strong> Nichtzuständigkeit<br />

zwar keine beson<strong>der</strong>en Qualifikationsprofile erwartet, jedoch sollten die Erzieher<br />

und eigenen Honorarkräfte „Aufklärung und Qualifikationen über Bewegungsstörungen“ erhalten.<br />

Angaben darüber, „welche Aktivitäten kommen in <strong>der</strong> Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

und den Honorarkräften für BeSS-Angebote wie häufig vor“, liegen<br />

von beiden Vertretern aufgrund mangeln<strong>der</strong> Informationen nicht vor. Aus Sicht <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes<br />

sollten in<strong>des</strong>sen „Gespräche über fachliche Aspekte <strong>der</strong> Arbeit <strong>im</strong> Offenen<br />

Ganztag“ sowie „Gespräche über Fortbildung und Qualifizierungsbedarf“ „in hohem Umfang“<br />

seitens <strong>der</strong> Koordinierungsstelle und den Sportvereinen geführt werden.<br />

Als konzeptionelle und sportspezifische Schwerpunkte bei den Sportangeboten für den<br />

Offenen Ganztag werden aus Sicht <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes nur die „För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Leistungssports“<br />

in einem „hohen Umfang“ genannt und die Aufgabe <strong>der</strong> „För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Breitensports“<br />

nur in einem „geringen Umfang“ eingeschätzt, während <strong>der</strong> „Gesundheitssport“<br />

nur in einem „mäßigen Umfang“ geför<strong>der</strong>t werden soll. In einem solchen Umfang werden<br />

auch noch die „För<strong>der</strong>ung sozialer Kompetenzen“ und die För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> „interkulturellen<br />

Lernens“ unterstützt.<br />

Zu diesen Fragen bezüglich <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung best<strong>im</strong>mter BeSS-Angebote liegen keine Wünsche<br />

o<strong>der</strong> Angaben aus Sicht <strong>der</strong> Jugendhilfe vor, da diese Ganztagsangebote nicht <strong>der</strong> eigenen<br />

Steuerung und Verwaltung unterstehen.<br />

5.2.3 Zufriedenheit über die Zusammenarbeit mit Partnern <strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Ganztag<br />

Das in weiten Teilen polare Profil zwischen dem Vertreter <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes und<br />

<strong>der</strong> Jugendhilfe kommt abschließend auch bei <strong>der</strong> Frage nach <strong>der</strong> Zufriedenheit in <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Mitarbeitern und Partnern <strong>im</strong> lokalen Handlungssystem „Offener<br />

Ganztag“ zum Ausdruck. Während „in hohem Maße“ seitens <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes die<br />

Zufriedenheit „mit Mitarbeitern <strong>der</strong> Koordinierungsstelle <strong>im</strong> ESPO“ ausgedrückt wird, lautet<br />

die Einschätzung <strong>der</strong> Jugendhilfe, „es findet eigentlich kein Austausch“ statt. Das Gleiche gilt<br />

für den Austausch mit Vertretern von Sportvereinen und Übungsleitern. „In hohem Umfang“<br />

zufrieden ist man dort in<strong>des</strong>sen mit <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit dem eigenen Personal in <strong>der</strong> Jugendhilfe<br />

und mit den Ganztagskoordinatoren an den Schulen sowie „in mäßigem Umfang“<br />

mit den eigenen Anbietern von Tanz- und Rhythmikangeboten. Mit leichten Abstrichen (mäßiger<br />

Umfang) wird das auch aus <strong>der</strong> Sicht <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes für die Mitarbeiter in<br />

<strong>der</strong> <strong>Essener</strong> Jugendhilfe, den Ganztagskoordinatoren an den Schulen und den Vertretern von<br />

Sportvereinen bestätigt.<br />

88


5.3 Fazit<br />

Stakehol<strong>der</strong> <strong>des</strong> Offenen Ganztags in Essen<br />

Als Stakehol<strong>der</strong> von BeSS-Angeboten, auch wenn sie als solche nicht diesen Namen tragen,<br />

fungieren neben <strong>der</strong> Koordinierungsstelle auch das Schulverwaltungsamt und die Jugendhilfe<br />

in <strong>der</strong> Stadt Essen. Die verschiedenen pädagogischen Facetten, alternativen Schwerpunkte mit<br />

unterschiedlichen Gewichtungen, die von den drei Stakehol<strong>der</strong>n (Koordinierungsstelle,<br />

Schulverwaltungsamt und Jugendhilfe) insgesamt angesprochen worden sind, machen ein<br />

einheitliches Fazit kaum möglich. Bei den Wünschen und Empfehlungen für die zukünftige<br />

Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen und bei den Angaben und Beurteilungen<br />

über aktuelle Prozesse sind nur wenige Gemeinsamkeiten und mehr Unterschiede zu erkennen.<br />

Ein Grund für diese Ambivalenzen mag darin liegen, dass in den letzten zwei, drei<br />

Schuljahren die Zahl <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschulen in Essen sprunghaft angestiegen ist<br />

und dem erhöhten Bedarf an Angeboten zunächst rein organisatorisch entsprochen werden<br />

musste.<br />

Das Schulverwaltungsamt ermöglicht bisher Schulen durch finanzielle Mittel eigene BeSS-<br />

Angebote, sofern <strong>der</strong>en fachliche o<strong>der</strong> sonstigen Wünsche nicht von <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

realisiert bzw. aus Sicht <strong>der</strong> Schulen nicht befriedigend „gelöst“ werden können. Die Jugendhilfe<br />

ist offiziell und durch vertragliche Regelung nicht für „sportliche“ BeSS-Angebote zuständig.<br />

Sie ist jedoch eigener Anbieter von Bewegungsangeboten mit sozialpädagogischen<br />

Zielsetzungen.<br />

Ein Koordinationsbedarf besteht auch zwischen <strong>der</strong> Koordinierungsstelle und dem Schulverwaltungsamt<br />

bei <strong>der</strong> Einschätzung und <strong>der</strong> Ausrichtung von BeSS-Angeboten. Während nach<br />

den Angaben <strong>des</strong> Vertreters <strong>des</strong> Schulverwaltungsamtes z. B. traditionelle Sportangebote mit<br />

einer leistungssportlichen Ausrichtung dominieren sollten, sehen das die beiden Vertreter in<br />

<strong>der</strong> Koordinierungsstelle ganz an<strong>der</strong>s. Offensichtlich gibt es zwischen den hier genannten<br />

drei Stakehol<strong>der</strong>n zum Teil sehr unterschiedliche Sinnzuschreibungen, was die Aufgabe und<br />

Zielsetzung von „sportlichen Angeboten“ <strong>im</strong> Ganztag ist. Diese Trennungslinie entspricht<br />

einer traditionellen Grenzziehung zwischen sportpädagogischen und sozialpädagogischen<br />

Zugängen, die offensichtlich durch eine organisatorische Ausgrenzung <strong>der</strong> BeSS-Angebote<br />

(zuständig ist das Schulverwaltungsamt und die Koordinierungsstelle) für alle drei Partner<br />

nicht überwunden wurde.<br />

Neben einigen trennenden Sichtweisen gibt es aber auch Gemeinsamkeiten. Sie betreffen das<br />

Qualifikationsniveau, das für die Tätigkeiten <strong>im</strong> Ganztag weiter ausgebaut werden müsste.<br />

Die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bewegung, die Verhin<strong>der</strong>ung von motorischen Defiziten und die Vorbeugung<br />

von gesundheitlicher Beeinträchtigung durch mangelnde Bewegung stellen einen gewissen<br />

Konsens zwischen den drei Stakehol<strong>der</strong>n dar, wenngleich für die Gewichtungen solcher<br />

Maßnahmen noch kein gemeinsamer Hauptnenner zu erkennen ist.<br />

Vieles deutet also daraufhin, dass zwischen diesen Gremien und Instanzen ein Konsolidierungsprozess<br />

notwendig ist, um einen gemeinsam abgest<strong>im</strong>mten Handlungsplan mit entsprechenden<br />

Schwerpunkten zu entwickeln.<br />

Insofern lautet die Empfehlung <strong>der</strong> Forschungsgruppe „SpOGATA“, einen „Schulsportentwicklungsplan“<br />

mit allen Stakehol<strong>der</strong>n am Offenen Ganztag in <strong>der</strong> Stadt Essen zu konzipieren.<br />

Ein solcher Entwicklungsplan müsste ein ausgewogenes Konzept mit sport- und sozialpädagogischen<br />

Akzenten enthalten und eine sich gegenseitig ergänzende Konzeption von<br />

sportartspezifischen und sportartenübergreifenden Angeboten für die individuelle För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Schüler und Schülerinnen mit Bewegung, Spiel und Sport enthalten, zu denen auch<br />

rhythmisch-musikalische und tänzerische Angebote zu zählen sind. Dafür sollten auch entsprechende<br />

Qualitätsstandards für alle diese Angebote aufgenommen werden.<br />

89


Zusammenfassende Ergebnisse und Empfehlungen<br />

6 Zusammenfassende Ergebnisse und Empfehlungen<br />

6.1 Ergebnisse<br />

Von den erfassten 391 BeSS-Angeboten an <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen <strong>im</strong> Schuljahr<br />

2007/08 entfallen rund 78 % aller Angebote auf Anbieter, die über die Koordinierungsstelle<br />

Ganztag direkt vermittelt wurden (ca. 50 %) und durch Vereinskooperationen mit Schulen<br />

zustande kamen (ca. 28 %), die über die Koordinierungsstelle auf Wunsch <strong>der</strong> Schulen o<strong>der</strong><br />

dieser Vereine hergestellt worden sind. Die restlichen rund 22 % <strong>der</strong> Angebote umfassen einerseits<br />

weitere Vereinsangebote, die auf direktem Kommunikationsweg zwischen Schulen<br />

und Vereinen zustande kamen (ca. 4 %), an<strong>der</strong>erseits auch „sonstige Anbieter“ (ca. 18 %), die<br />

über „private Kontakte“ in den Schulen tätig geworden sind (z. B. Lehrpersonen, Erzieher,<br />

Übungsleiter) und durch an<strong>der</strong>e Stakehol<strong>der</strong> am Offenen Ganztag (Schulverwaltungsamt,<br />

Jugendhilfe) vermittelt wurden. Eine dritte Säule kommerzieller Sportanbieter o<strong>der</strong> „sportferner<br />

Drittanbieter“ ist in Essen als Anbieter von BeSS-Angeboten <strong>im</strong> Offenen Ganztag nicht<br />

vorhanden.<br />

Schule<br />

An allen 86 untersuchten offenen Ganztagsgrundschulen (98,9 % aller offenen Ganztagsgrundschulen)<br />

finden BeSS-Angebote statt, pro Schüler <strong>im</strong> Durchschnitt 1,8 Angebote in einer<br />

Taktung von überwiegend 60 Minuten entwe<strong>der</strong> „sportartenübergreifend“ (53 %) o<strong>der</strong><br />

„sportartspezifisch“ (47 %) für durchschnittlich zwei Kursgruppen, die vor allem jahrgangsübergreifend<br />

und <strong>im</strong> hohen Maße in einer Sporthalle von einem Anbieter mit einer sportfachlichen<br />

Qualifizierung (C-Lizenz) durchgeführt werden. Allerdings werden nur rund 50 % dieser<br />

Angebote durch o<strong>der</strong> über die Koordinierungsstelle vermittelt. Die Schulen rekrutieren in<br />

zunehmendem Maße durch Elternwunsch und eigenes Personal (Ganztagskoordinator, Erzieher)<br />

„private Anbieter“. Solche Anbieter, teilweise mit Vereinsbindungen, werden aber auch<br />

häufig von <strong>der</strong> Koordinierungsstelle akquiriert, um die große schulische Nachfrage befriedigen<br />

zu können. So ist die schulische Nachfrage disproportional schnell gewachsen gegenüber<br />

dem Engagement von <strong>Essener</strong> Sportvereinen. Bei den Tanz- und Fußballangeboten sowie bei<br />

einigen an<strong>der</strong>en Angeboten sind deutlich weniger die Sportvereine vertreten, die diese Angebote<br />

machen, als vielmehr Personen, die direkt über die Koordinierungsstelle auf Wunsch <strong>der</strong><br />

Schulen vermittelt werden o<strong>der</strong> die Ganztagsgrundschulen haben diese Personen über ihre<br />

„privaten Kontakte“ für ihre Angebote selbst rekrutiert.<br />

Rund 50 % aller Ganztagsgrundschulen wollen ihre Angebote in <strong>der</strong> Zukunft ausbauen und<br />

nicht nur dafür auch an<strong>der</strong>e inhaltliche Akzente setzen. Die Zufriedenheit <strong>der</strong> Schulen mit den<br />

BeSS-Angeboten ist hoch (mit Einschränkungen insgesamt 84 %), gleichwohl gibt es eine<br />

Unzufriedenheit mit <strong>der</strong> Fluktuation von individuellen Anbietern <strong>im</strong> Laufe eines Schuljahres.<br />

Das wird durch den hohen Anteil von beschäftigten „Schülern/ Studierenden“ unter den Anbietern<br />

eher verschärft. So sind lediglich 68 % <strong>der</strong> Personen, die BeSS-Angebote unterbreiten<br />

und an <strong>der</strong> Befragung teilgenommen haben, auch Mitglied eines Sportvereins. Beson<strong>der</strong>s zwischen<br />

den einzelnen Schuljahren ist eine hohe Fluktuation zu erkennen (Job-Rotation). Ebenso<br />

wird seitens <strong>der</strong> Schulen, die ihre Unzufriedenheit artikuliert haben (15 %), teilweise auf<br />

die nicht ausreichenden Hallenkapazitäten und die fehlende räumliche und materielle Ausstattung<br />

hingewiesen.<br />

90


Sportvereine<br />

Zusammenfassende Ergebnisse und Empfehlungen<br />

Von den <strong>Essener</strong> Sportvereinen kommen nach einem Strukturabgleich (Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen<br />

für 7- bis 14-Jährige mit min<strong>des</strong>tens 10 Mitglie<strong>der</strong>n) insgesamt 239 Vereine als<br />

potentielle Anbieter für Ganztagsangebote in Betracht, von denen 28 Gesamtvereine, je zwei<br />

eigenständige Abteilungen von zwei Großvereinen sowie eine Spielgemeinschaft aus Handballabteilungen<br />

zweier Turnvereine <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08 „BeSS-Angebote“ durchführten.<br />

Sie wurden geson<strong>der</strong>t angeschrieben: Es gibt also 33 BeSS-Anbieter auf Vereinsebene, von<br />

denen 28 den Fragebogen beantwortet haben (85 %). Als <strong>Essener</strong> Son<strong>der</strong>fall kommt die Sparte<br />

Schw<strong>im</strong>men mit eigenen BeSS-Angeboten <strong>im</strong> Schw<strong>im</strong>men hinzu, sowie <strong>der</strong> Trägerverein<br />

eines Sport- und Gesundheitszentrums, <strong>der</strong> ebenfalls Schw<strong>im</strong>mangebote an einer Schule organisiert.<br />

Es gibt also insgesamt 35 institutionelle BeSS-Anbieter, die zum organisierten Sport<br />

in Essen zu zählen sind.<br />

Von den 207 Vereinen ohne BeSS-Angebote haben 64 an <strong>der</strong> Befragung teilgenommen<br />

(30,9 %). Von diesen Vereinen können sich rund 31 % vorstellen, in <strong>der</strong> Zukunft ebenfalls<br />

BeSS-Angebote zu machen. Insgesamt ist das Potential <strong>der</strong> Vereinsanbieter also noch nicht<br />

ausgeschöpft. Mangelnde Informationen bzw. Kenntnisse über die noch relativ neuen Entwicklungen<br />

in <strong>der</strong> Zusammenarbeit von Schule und Verein <strong>im</strong> Offenen Ganztag stellen eine<br />

nicht geringe Ursache dafür dar.<br />

Bei den Sportvereinen mit BeSS-Angeboten ist die Tendenz zu erkennen, auf die nachgefragten<br />

Angebote <strong>der</strong> Schulen auch dann zu reagieren, wenn diese nicht dem eigenen Spartenprofil<br />

entsprechen. Allerdings stößt diese Nachfrage auch auf Grenzen in den Vereinen – <strong>im</strong><br />

Hinblick auf Kapazität und Qualifikationsprofil von Übungsleitern.<br />

1. Es gibt Sportvereine, die keine analogen Angebote <strong>im</strong> Ganztag zu den Vereinsangeboten<br />

in ihren Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen machen. Eine mögliche Konkurrenzsituation<br />

zu eigenen Vereinsangeboten wird dadurch vermieden und diese können somit<br />

auch nicht für einen Mitglie<strong>der</strong>verlust verantwortlich sein. Fallbeispiele belegen<br />

vielmehr, dass die in <strong>der</strong> Regel sportartenübergreifenden und themenzentrierten<br />

Ganztagsangebote dieser Vereine mit einer vorübergehenden Erhöhung <strong>der</strong> Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />

<strong>im</strong> Altersbereich <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen einhergehen, gefolgt von einem<br />

Abschwung, <strong>der</strong> nach fünf Jahren in vielen Vereinen dennoch zu einer insgesamt<br />

verbleibenden höheren Vereinsmitgliedschaft in diesem Alterssegment geführt<br />

hat.<br />

2. Es gibt Sportvereine, die nur analog zu den Angeboten ihrer Sparten in den Kin<strong>der</strong>-<br />

und Jugendabteilungen gezielte sportartspezifische Fachangebote an offenen Ganztagsgrundschulen<br />

machen. Diese Vereine können sich auch in ihrer Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />

<strong>im</strong> Alterssegment <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen stabilisieren bzw. einen leichten Zuwachs<br />

vermelden.<br />

3. Es gibt Sportvereine, die bieten sowohl analog zu den Angeboten ihrer Sparten in<br />

den Kin<strong>der</strong>- und Jugendabteilungen gezielte sportartspezifische Angebote an Ganztagsgrundschulen<br />

als auch – über Schulen und die Koordinierungsstelle – nachgefragte<br />

sportartenübergreifende und themenorientierte Angebote an, also einen gewissen<br />

Mix an Angeboten. Auch hier ist eine positive Mitglie<strong>der</strong>entwicklung gegenüber<br />

dem demographischen Trend in <strong>der</strong> Altersgruppe <strong>der</strong> 7- bis 14-Jährigen <strong>im</strong> Laufe <strong>der</strong><br />

Angebotsjahre zu beobachten.<br />

Die offenen Ganztagsangebote <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> Sportvereine zeigen diese drei prototypischen Profilmerkmale.<br />

Unabhängig von diesen Merkmalen und unabhängig vom demographischen<br />

Wandel (9,7 % Rückgang bei den Schülerzahlen an <strong>Essener</strong> Grundschulen zwischen den<br />

Schuljahren 2003/04 und 2007/08) bleiben die Mitglie<strong>der</strong>zahlen in dem Altersbereich <strong>der</strong> 7-<br />

91


Zusammenfassende Ergebnisse und Empfehlungen<br />

bis 14-Jährigen zumin<strong>des</strong>t stabil. Zwar „trotzen“ alle Sportvereine in einem gewissen Umfang<br />

einem Mitglie<strong>der</strong>verlust durch den demographischen Wandel, jedoch ist diese Quote bei den<br />

Sportvereinen höher, die BeSS-Angebote unterbreiten.<br />

Über 90 % <strong>der</strong> Vereine verbinden mit ihren BeSS-Angeboten die „För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Breitensports“,<br />

gefolgt von <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> sozialen Kompetenz (86 %) und <strong>des</strong> Gesundheitssports<br />

(79 %), während die „För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Leistungssports“ zu 86 % und „Umwelt/ Natur/<br />

Ernährung“ zu 75 % weitgehend nicht mit BeSS-Angeboten verbunden werden.<br />

Die 64 Sportvereine ohne BeSS-Angebote, die an <strong>der</strong> Untersuchung mitgewirkt haben, geben<br />

als Hauptgründe für ihr nicht vorhandenes Engagement <strong>im</strong> Ganztag „keine Anfrage seitens<br />

<strong>der</strong> Koordinierungsstelle“ (71,9 %) und „keine verfügbaren Jugend- bzw. Übungsleiter“<br />

(60,9 %) an. Als nicht zutreffend werden zwischen 60 und 70 % die „Sorge um Verlust von<br />

Fachpersonal“, „Sorge vor Konkurrenz zu eigenen Vereinsangeboten“ und <strong>der</strong> mögliche<br />

„Rückgang von Kin<strong>der</strong>n in den Sparten <strong>der</strong> Vereine“, aber auch „kein sozialer Bedarf <strong>im</strong><br />

Stadtteil“ und „keine Reaktion auf Angebot“ beurteilt. Vereine, die sich ein Engagement <strong>im</strong><br />

Ganztag vorstellen können, wünschen sich „mehr ehrenamtliche Helfer“ und eine „stärkere<br />

Verknüpfung von schulischen Angeboten mit den Vereinsangeboten“.<br />

Sowohl bei den Vereinen ohne BeSS als auch bei den Vereinen mit BeSS gibt es deutlich<br />

traditionell ausgerichtete Interessen, was die Zielgruppen angeht. Beide wollen neben den<br />

allgemeinen Zielgruppen (Jungen und Mädchen) eher ein spezielles Klientel <strong>der</strong> Ganztagsschüler<br />

ansprechen, das „allgemein leistungsstarke Kin<strong>der</strong>“ und „leistungsstarke Kin<strong>der</strong> in<br />

speziellen Sportarten“ darstellen soll. Dagegen wurden Kin<strong>der</strong> mit motorischen Störungen<br />

o<strong>der</strong> gesundheitlichen Problemen deutlich weniger genannt. Einen signifikanten Unterschied<br />

gibt es zwischen beiden Gruppen: Vereine mit BeSS-Angeboten nennen wesentlich häufiger<br />

als die Vereine ohne BeSS-Angebote Kin<strong>der</strong> mit Migrationshintergrund als eine potentielle<br />

Zielgruppe (55 % vs. 30 %) für ihre Angebote.<br />

BeSS-Anbieter<br />

Die Gesamtpopulation <strong>der</strong> Übungsleiter, Trainer und sonstigen Anbieter zeigt eine gewisse<br />

Polarisierung: Ein überdurchschnittlicher männlicher Anteil ist in dem „jungen“ Altersprofil<br />

<strong>der</strong> 21- bis 30-Jährigen zu finden, das einhergeht mit einer durchschnittlich geringeren Vereinsbindung,<br />

während in dem „älteren“ Altersprofil <strong>der</strong> 41- bis 50-Jährigen <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

weiblichen Anbieter überproportional ist und eine sehr hohe Vereinsbindung vorhanden ist.<br />

Altersentsprechend befinden sich sehr viele Anbieter <strong>im</strong> „jüngeren“ Altersprofil noch in einer<br />

Ausbildung, wobei eine sportberufliche bzw. sportfachliche Ausbildung dominant ist (vor allem<br />

Sportstudierende).<br />

Eine nebenberufliche Tätigkeit <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>der</strong> BeSS-Angebote dominiert in beiden zentralen<br />

Altersprofilen. Mit rund 52 % ist bei den Personen, die Angaben zu ihrer Berufsqualifikation<br />

gemacht haben, ein hoher sportberuflicher Anteil in <strong>der</strong> Ausbildung zu erkennen, <strong>der</strong> durch<br />

einen Anteil von ca. 63 % aller Personen, die als Anbieter über eine übliche o<strong>der</strong> spezielle<br />

DOSB-Lizenz in <strong>der</strong> C- o<strong>der</strong> B-Stufe verfügen, unterstrichen wird.<br />

Im <strong>Rahmen</strong> ihrer Angebote vermissen die Übungsleiter und an<strong>der</strong>e Anbieter eine „gemeinsame<br />

Planung mit an<strong>der</strong>en Kräften“ <strong>im</strong> Ganztag. Ebenso findet nach ihren Aussagen keine<br />

„gemeinsame Weiterentwicklung <strong>des</strong> Konzeptes für den Offenen Ganztag“ statt. Die benutzten<br />

Sporträume (vor allem Sporthallen) werden in <strong>der</strong> Regel als „gut“ bzw. „befriedigend“<br />

bezeichnet. Eine Kooperation mit Sportlehrern <strong>der</strong> Schule o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Kräften <strong>des</strong> Ganztags<br />

wird von rund zwei Drittel <strong>der</strong> befragten BeSS-Anbieter verneint. Das Antwortverhalten <strong>der</strong><br />

92


Zusammenfassende Ergebnisse und Empfehlungen<br />

Anbieter weist bei einigen Fragestellungen, in Abhängigkeit <strong>des</strong> Beschäftigungsverhältnisses<br />

<strong>der</strong> Anbieter, Unterschiede in <strong>der</strong> Bewertung auf. Dieses divergierende Meinungsbild ist zum<br />

Teil weniger ausgeprägt zwischen den Beschäftigten <strong>des</strong> „organisierten Sports“ (Koordinierungsstelle,<br />

Verein), aber mehr ausgeprägt zwischen den „Sonstigen“ und den Vertretern von<br />

Sportvereinen, die nicht über die Koordinierungsstelle vergütet werden.<br />

Zu den wichtigsten pädagogisch-didaktischen Zielsetzungen, die die Anbieter mit ihren Angeboten<br />

anstreben, zählen soziale Verhaltensweisen (Regeln einhalten, An<strong>der</strong>en helfen, An<strong>der</strong>e<br />

achten) und die motorische För<strong>der</strong>ung von Basiskompetenzen, insbeson<strong>der</strong>e Koordination.<br />

Zu ihren Verbesserungsvorschlägen zählen die „räumlichen Bedingungen“ und „mehr Angebote<br />

von außerschulischen Partnern“ sowie „sportorientierte Ferienangebote“. Auch hier ist<br />

das Antwortverhalten durch ein divergieren<strong>des</strong> Meinungsbild <strong>der</strong> Anbieter <strong>im</strong> Kontext ihres<br />

Beschäftigungsverhältnisses (über die KST vergütete Angebote vs. Sonstige) auszumachen.<br />

Mit dem Vertragsverhältnis ist die große Mehrzahl <strong>der</strong> Übungsleiter und an<strong>der</strong>en Personen<br />

„zufrieden“. Rund 52 % haben ein Vertragsverhältnis mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle, 23 % direkt<br />

mit einem Sportverein. Einige wenige Anbieter haben zeitgleich mehrere Vertragsverhältnisse<br />

mit verschiedenen Stakehol<strong>der</strong>n. Etwas mehr als ein Drittel <strong>der</strong> Befragten ist mit <strong>der</strong><br />

Koordinierungsstelle „in hohem Umfang“ zufrieden. Beklagt wird hingegen die Kooperation<br />

mit Sportlehrern und Eltern. Etwa die Hälfte aller Anbieter ist mit einem BeSS-Angebot zum<br />

ersten Mal <strong>im</strong> Schuljahr 2007/08 vertreten. Von Schuljahr zu Schuljahr gibt es eine hohe<br />

Fluktuationsquote unter den Personen, die BeSS-Angebote durchführen. Das ist ein Grund für<br />

die seitens <strong>der</strong> Schulleitungen teilweise artikulierte Unzufriedenheit mit BeSS-Angeboten.<br />

Koordinierungsstelle<br />

Während die direkten Vereinsanbieter häufiger sportartspezifische Angebote durchführen, ist<br />

bei den Vermittlungsangeboten <strong>der</strong> Koordinierungsstelle ein deutlicher Akzent auf sportartenübergreifende<br />

Angebote zu erkennen. Die Ursachen dafür können einerseits in <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en<br />

Nachfrage seitens <strong>der</strong> Schulen liegen (33 % aller Schulen haben sich direkt an die Koordinierungsstelle<br />

gewandt), an denen beson<strong>der</strong>s die Erzieher für die Kursangebote und ihre<br />

Wahl verantwortlich sind. An<strong>der</strong>erseits könnte die Auslegung seitens <strong>der</strong> Koordinierungsstelle,<br />

BeSS-Angebote vornehmlich als sportartenübergreifende Angebote zu verstehen, hier<br />

ebenso verstärkend gewirkt haben.<br />

Ambivalent stellt sich auch die Ausrichtung <strong>der</strong> pädagogischen Aufgaben und Ziele für BeSS-<br />

Angebote <strong>im</strong> Offenen Ganztag zwischen <strong>der</strong> Koordinierungsstelle und an<strong>der</strong>en Stakehol<strong>der</strong>n<br />

in Essen dar. Hier gibt es, wie bereits erwähnt (vgl. Kap. 5.3), einen Bedarf an gemeinsam<br />

abgest<strong>im</strong>mten pädagogischen Prioritäten und Aufgabenbereichen.<br />

Die Koordinierungsstelle ist nach wie vor <strong>der</strong> mit Abstand größte Stakehol<strong>der</strong> bei den lokalen<br />

BeSS-Anbietern (78 %). Aufgrund <strong>der</strong> vertraglichen Regelung mit dem Schulverwaltungsamt<br />

ist das nicht überraschend. Allerdings wird <strong>der</strong> überwiegende Teil dieser Angebote nicht<br />

durch Vereinskooperationen dargestellt, son<strong>der</strong>n durch Vertragsverhältnisse mit einzelnen<br />

Personen als Anbieter. Offensichtlich war <strong>der</strong> Bedarf an BeSS-Angeboten an den <strong>Essener</strong><br />

Ganztagsgrundschulen <strong>im</strong> Zuge <strong>des</strong> expansiven Ausbaus in den letzten Jahren größer, als <strong>im</strong><br />

gleichen Maße Sportvereine dafür als Partner gefunden werden konnten.<br />

Seitens <strong>der</strong> Schulen wurde eine hohe Zufriedenheit mit den durch die Koordinierungsstelle<br />

vermittelten Angeboten geäußert. Sportvereine, die sich bisher noch nicht mit BeSS-<br />

Angeboten am <strong>Essener</strong> Ganztag beteiligen, kritisieren demgegenüber, sie seien von <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

für den Ganztag nicht angesprochen worden. Die Sportvereine mit BeSS-<br />

93


Zusammenfassende Ergebnisse und Empfehlungen<br />

Angeboten geben an, dass neben dem guten organisatorischen Austausch <strong>der</strong> fachliche Dialog<br />

und die Teambildung <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> <strong>der</strong> Kooperation mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle zu wenig<br />

stattfinden würde. Offensichtlich ist <strong>im</strong> Zuge <strong>der</strong> expansiven Schulentwicklung mit <strong>der</strong> kontinuierlich<br />

steigenden Nachfrage nach BeSS-Angeboten in den letzten zwei, drei Schuljahren<br />

hierfür ein kapazitativer Engpass in <strong>der</strong> Koordinierungsstelle entstanden, denn <strong>der</strong> Personalbestand<br />

blieb dort unverän<strong>der</strong>t.<br />

Für die Wichtigkeit <strong>der</strong> acht Handlungsfel<strong>der</strong> <strong>des</strong> LSB NRW liegt bei den Vertretern <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

wie bei den individuellen BeSS-Anbietern ein klares Ranking vor. Als die<br />

vier wichtigsten Handlungsfel<strong>der</strong> werden angesehen: „Bewegungsbildung“, „Gleiche geschlechtliche<br />

Teilhabe“, „Kin<strong>der</strong> stark machen“ und „Gesundheitsbildung“. Hier gibt es viele<br />

Parallelen und Übereinst<strong>im</strong>mungen in den pädagogischen Zielsetzungen (Wichtigkeit/ Verwirklichung)<br />

mit den vorliegenden Befragungsergebnissen über die „Pädagogischen Kräfte“<br />

aus <strong>der</strong> NRW-Hauptuntersuchung <strong>des</strong> „Wissenschaftlichen Kooperationsverbun<strong>des</strong>“.<br />

6.2 Empfehlungen<br />

In dem Nebeneinan<strong>der</strong> <strong>der</strong> verschiedenen Stakehol<strong>der</strong> bei den Ganztagsangeboten gibt es<br />

mehrere Interaktionssektoren zwischen den verschiedenen Partnern. In einem Kernbereich<br />

sind zwei Sektoren zu erkennen. Dieser Kernbereich umfasst als einen Sektor die traditionelle<br />

und direkte Zusammenarbeit <strong>der</strong> Sportvereine mit Schulen bzw. <strong>der</strong> Schulen mit Sportvereinen,<br />

auch <strong>im</strong> <strong>Rahmen</strong> von Ganztagsangeboten. Für rund zwei Drittel <strong>der</strong> Sportvereine, die<br />

heute Ganztagsangebote unterbreiten, gab es eine solche direkte Zusammenarbeit mit Grundschulen<br />

schon bevor diese zu offenen Ganztagsschulen wurden (1. Sektor). Ein zweiter Sektor<br />

entstand nach <strong>der</strong> Einrichtung <strong>der</strong> Koordinierungsstelle Sport <strong>im</strong> Ganztag, um Anfragen von<br />

offenen Ganztagsgrundschulen nach BeSS-Angeboten zu realisieren bzw. Sportvereine mit<br />

ihren Angeboten als Partner für diese Ganztagsgrundschulen zu gewinnen (2. Sektor). Zu diesem<br />

zweiten Sektor zählen auch die Interaktionen <strong>der</strong> Koordinierungsstelle, um einmal über<br />

Abb. 48: Der Kernbereich mit den zwei Sektoren<br />

94


Zusammenfassende Ergebnisse und Empfehlungen<br />

die Ansprache <strong>der</strong> Vereine ihre Übungsleiter und Trainer an Schulen zu vermitteln, aber auch<br />

auf direktem Wege an<strong>der</strong>e und weitere Übungsleiter und Personen (z. B. Schüler und Studenten)<br />

als individuelle Anbieter für BeSS-Angebote an den offenen Ganztagsschulen zu gewinnen.<br />

Über diese beiden Sektoren werden rund 82 % aller BeSS-Angebote realisiert: ca. 50 % auf<br />

direktem Wege über individuelle Anbieter, die ein Vertragsverhältnis mit <strong>der</strong> Koordinierungsstelle<br />

haben, 28 % über vermittelte Vereinskontakte <strong>der</strong> Koordinierungsstelle an Schulen<br />

(zusammen 78% = 2. Sektor) und ca. 4 % beträgt <strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> BeSS-Angebote, die auf<br />

direktem Wege zwischen den Vereinen und Schulen als Partner zustande kommen (1. Sektor).<br />

Daneben hat sich <strong>im</strong> Laufe <strong>der</strong> letzten fünf Schuljahre seit Einführung <strong>der</strong> offenen Ganztagsgrundschule<br />

ein weiterer, dritter Sektor gebildet. Die Ursachen für diese Ausdifferenzierung<br />

eines „3. Sektors“ müssen in <strong>der</strong> rapiden Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Essener</strong> Ganztagsgrundschulen<br />

gesehen werden, <strong>der</strong>en Anteil sich in fünf Schuljahren mehr als verzehnfacht (von 8 auf 87)<br />

hat, während <strong>der</strong> Zuwachs an Sportvereinen als Partner, die Ganztagsangebote unterbreiten,<br />

sich nur verfünffacht hat (von 6 auf 33). Dadurch ist eine große Nachfrage seitens <strong>der</strong> Schulen<br />

an die Koordinierungsstelle entstanden, die diese in dem gewünschten und erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Umfang nicht mehr nur mit den Angeboten seitens <strong>der</strong> kooperationswilligen Sportvereine hat<br />

befriedigend „bedienen“ können.<br />

Schulen, ihre Pädagogischen Kräfte (nach <strong>der</strong> Hortauflösung auch die zugewiesenen Erzieher)<br />

und Eltern sind über ihre Kontakte und ihnen bekannte Personen auf „private Anbieter“ für<br />

BeSS-Angebote zugegangen. Die Ursachen für diese Akquise mögen einerseits durch die<br />

mangelnde Versorgung (Kapazität) mit geeignetem Personal über die Koordinierungsstelle<br />

hervorgerufen worden sein, an<strong>der</strong>erseits durch Unzufriedenheit über die vermittelten Personen<br />

als BeSS-Anbieter (Fluktuation) o<strong>der</strong> durch an<strong>der</strong>e gewünschte Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

von Anbietern für die schuleigenen Ganztagsangebote (z. B. mehr und an<strong>der</strong>e sportartspezifische<br />

Angebote für Jungen und Mädchen).<br />

Abb. 49: Der 3. Sektor<br />

Fügt man diese drei Sektoren <strong>im</strong> Nebeneinan<strong>der</strong> zu einem Netzwerk zusammen und berücksichtigt<br />

alle Stakehol<strong>der</strong>, die in irgendeiner Weise in diesem Netzwerk interaktiv mit einem<br />

an<strong>der</strong>en Stakehol<strong>der</strong> verbunden sind, so ergibt sich folgende Struktur für ein zu konsolidieren<strong>des</strong><br />

„Netzwerk <strong>des</strong> Offenen Ganztags in <strong>der</strong> Stadt Essen“.<br />

Die verschiedenen Interaktionen <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong> <strong>im</strong> Ganztag laufen bis heute weitgehend<br />

unkoordiniert, manchmal auch in gegenseitiger Unkenntnis, nebeneinan<strong>der</strong> ab. Konzeptionelle<br />

Vorstellungen und pädagogische Schwerpunkte divergieren zum Teil, gemeinsam angestrebte<br />

Qualitätsmerkmale für die BeSS-Angebote sind noch nicht zu erkennen.<br />

95


Zusammenfassende Ergebnisse und Empfehlungen<br />

Abb. 50: Kommunales Netzwerk <strong>der</strong> Stakehol<strong>der</strong> mit BeSS-Angeboten <strong>im</strong> <strong>Essener</strong> Ganztag<br />

Deshalb empfiehlt die Forschungsgruppe SpOGATA, aus diesem „unkoordinierten Nebeneinan<strong>der</strong>“<br />

ein „koordiniertes Miteinan<strong>der</strong>“ zu entwickeln und dafür eine kommunal<br />

vernetzte „Bildungslandschaft Ganztag“ unter Mitwirkung von Vertretern aller Stakehol<strong>der</strong><br />

zu etablieren.<br />

Ein erster Schritt in diese Richtung kann auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Ergebnisse dieser <strong>Pilotstudie</strong><br />

eine Stadtkonferenz sein, um die vorliegenden Ergebnisse dieser Studie den verschiedenen<br />

Stakehol<strong>der</strong>n zur Diskussion und Evaluation vorzulegen. Mit <strong>der</strong> Stadtkonferenz könnte ein<br />

Impuls für die Entwicklung eines gemeinsamen Handlungsplans eines kommunalen Netzwerks<br />

für „Bewegung, Spiel und Sport <strong>im</strong> Offenen Ganztag“ gesetzt werden.<br />

Als vier zentrale Gegenstandsbereiche, die in einem solchen kommunalen Handlungsplan<br />

für Ganztagsschulen inhaltlich und organisatorisch entwickelt werden sollten, sind<br />

zu nennen: Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, Schule und Sport, Schule und Sportverein, Gesundheit<br />

und soziale Integration.<br />

96


Literatur<br />

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102


Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Forschungsgruppe „SpOGATA“<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Forschungsgruppe „SpOGATA“ <strong>im</strong> Willibald Gebhardt Institut<br />

Leitung: Prof. Dr. Roland Naul, Universität Duisburg-Essen<br />

Büro: Uta Schmitz<br />

Wiss. Mitarbeiter: Sandra Geis, Dirk Hoffmann, Uwe Wick, M. A.<br />

Stud. Hilfskräfte: Arne Boecker, Martin Nummer, Matthias Terhorst<br />

Stud. Mitarbeiter: Daniel Caccio, Cornelia Hein, Marina Hendricks,<br />

Kira Strassmann, Stefanie Wagner<br />

Technische Beratung: Marcus Majewski (Grafikraum, Essen)<br />

103

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