Neuer Kollektivvertrag für alle Taxi- und ... - bei Taxi 60160

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25.09.2012 Aufrufe

Eva Glawischnig im Taxicenter Wien Trotz Vorwahlstress und permanenten Parlamentssitzungen fand sich die mittlerweile zur Bundessprecherin der Grünen avancierte Dr. Eva Glawischnig Anfang September wie vereinbart ein, um sich ein Bild vom Taxicenter Wien zu machen. Nach einer kurzen Führung durch das Haus und einigen Fragen an die Damen im Callcenter folgte ein interessanter Meinungsaustausch. Redaktion: Frau Glawischnig, oder möchten Sie lieber als Frau Nationalratspräsidentin angesprochen werden? Glawischnig: „Bitte lassen Sie die Titel weg.“ Redaktion: Danke. Welchen Stellenwert hat für Sie das Personenbeförderungsgewerbe, im Besonderen natürlich die Taxis, in ihrem gesamtökologischen Konzept? Wir haben beobachtet, wie Sie eben mit dem Taxi eingetroffen sind. Glawischnig: „Das ist richtig, ich habe nur eine Stunde Sitzungspause und komme direkt aus dem Parlament. Das Taxi stellt für mich ein öffentliches Verkehrsmittel dar. Ich nutze es häufig und gerne. Die Personenbeförderungsgewerbe im Allgemeinen sehe ich als vernünftige Ergänzung zum ÖPNV.“ Redaktion: Als öffentliches Verkehrsmittel – das hören wir gerne. Da sind Sie eine der wenigen, die uns so sehen. Nur der Haken dabei ist, dass es kaum vernünftige Projekte gibt, wo eine wirkliche Ergänzung zum ÖPNV stattfindet. Eine starke Erleichterung für unser Gewerbe wäre eine Reduzierung der Mineralölsteuer. Ich gehe davon aus, dass Ihnen das weniger behagt? Glawischnig: „Damit können wir uns nicht anfreunden. Alternative, umweltschonende Antriebsquellen mit entsprechender Förderung aus öffentlicher Hand würden wir jederzeit unterstützen.“ Redaktion: Sie haben vor kurzem die Forderung in den Raum gestellt, dass die Öffis von Studenten, Lehrlingen, Pensionisten, Notleidenden zum Nulltarif benutzt werden könnten. Wer soll das bezahlen und würden Sie da auch die Taxis dabei sehen? Glawischnig: „Also die Einnahmen aus der LKW-Steuer dienen zur Budgetkosmetik – die müssten eben für dieses dr. Eva glawischnig, bundessprecherin der grünen, besuchte trotz prallem terminkalender vor den nationalratswahlen das taxicenter wien und nahm sich Zeit für ein gespräch mit geschäftsführer gerhard Pfister Projekt zweckgebunden verwenden. Hier geht es hauptsächlich, unbeschadet der Antriebsquelle, um die Anzahl von Fahrzeugen und das Platzproblem. Unsere Kinder werden in 2–3 Jahrzehnten davon betroffen sein und wir sollten rechtzeitig auch für die Führerscheinneulinge der Zukunft attraktive Alternativen zum eigenen Auto schaffen.“ Redaktion: Wir betreiben seit Jahren das sehr erfolgreiche AST in Linz, wo unser Partner, die Linz Linien, ab 20 Uhr die Busse einstellt und die Taxis fahren. In Wien fahren ja noch immer viele Nachtautobusse, wo teilweise nur 4–5 Fahrgäste befördert werden. Das scheint uns nicht sehr ökologisch, und wirtschaftlich ist das wohl auch nicht. Glawischnig: „Ich notieren das und wir werden es uns ansehen.“ Redaktion: Wussten Sie, dass die Wiener Lokalbahnen, konkret die Verkehrsdienste, das bisher private Mietwagenun- Hallo Taxi 3|08 17 FUNK Geflüster

FUNK Geflüster ternehmen C & K im Konkursverfahren um 2,8 Millionen Euro ersteigert hat? Daher auch die Frage zu Ihrer Idee der Gratisöffis, und ob da die Taxis mitfahren. Jedenfalls scheint sich das umgekehrte Modell ja rascher anzubahnen, dass die Stadt Wien womöglich quersubventioniert, ohne jeden sozialen Hintergrund, Fahrten im Flughafentransfer oder in sonstigen Bereichen, die dem Taxigewerbe obliegen, durchführt. Glawischnig: „Da wäre ich entsetzt. Auch das werden wir uns genau ansehen. Abschließend eine Frage an Sie. Wie sieht es aus mit den alternativen Antriebsquellen in der Flotte bzw. mit energiesparendem Einsatz durch Ihre Vermittlung?“ Redaktion: Es gibt bereits einige Unternehmer, die CNG- Autos fahren. Die Förderungen in Wien sind leider nicht informationsaustausch mit den Parteispitzen In Anknüpfung an meinen Leitartikel gestatte ich mir ein paar ergänzende Zeilen zum Informationsaustausch mit Spitzenpolitikern und was mich dazu bewegt hat. Ich bekenne mich zur Sozialpartnerschaft, die wesentlich zum Frieden in unserem Land beigetragen hat und auch in Zukunft beitragen möge. Durch die in den letzten Jahren sich im Umbruch befindliche Gesellschaft und der damit verbundenen Probleme, können oft die handelnden Personen mit dem Tempo nicht Schritt halten. Dies gilt sowohl für Politiker, vermehrt leider aber auch für sehr viele Funktionäre. Einige Beispiele aus Wien: spät aber doch: Ein neuer wiener taxitarif – nach fast drei Jahren. hier wurde eindeutig zu spät beantragt. Erfolglose kollektivvertragsverhandlungen mit vorübergehender Aussetzung desselben (der kommende ist ja auch nicht das gelbe vom Ei). die Öffentlichkeitsarbeit liegt nach wie vor im Argen. Meine bereits schriftlich erfolgte Kritik an die Fachgruppe, dass in Wien das ASTAX (Anrufsammeltaxi) eigentlich nicht so zu heißen hat, da ja nur Mietwagen aufgrund der pauschalierten km-Ausschreibung mitspielen dürfen (auf der Homepage der Wiener Linien steht nach wie vor, dass ausschließlich 18 Wiener Taxis für diese Dienste herangezogen werden) blieb bis heute unbeantwortet und ungelöst. Zuletzt hat ja dann ganz ungeniert die Stadt Wien im Namen der Wiener Verkehrsdienste (Lokalbahnen Wien- Tochter) bei der Konkursversteigerung der „C & K“ mitgewirkt und für das Mietwagenunternehmen den Zuschlag erhalten. Die Flughafentransferpreise bleiben laut neuer Geschäftsführung gleich, die Löhne wurden bereits angehoben – wie soll sich das ausgehen? Wir werden jedenfalls genau beobachten wie es hier weitergeht und vor allem wo die Geldflüsse herkommen, um diese wettbewerbsverzerrende Preisgestaltung aufrecht zu halten. Einen geplanten Streik während der EURO zum Thema Treibstoffpreise und die Forderung zur Senkung der Mineralölsteuer konnten wir gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und der Bundespolizeidirektion gerade noch verhindern. Das Problem steht aber nach wie vor im Raum. Das waren für mich Gründe genug nun nicht mehr länger zuzusehen. Anfang Juli schrieb ich an Frau Eva Glawischnig, die Herren Faymann, Molterer und Strache und ersuchte um einen Termin. Die Chefin der Grünen war als erste Hallo Taxi 3|08 attraktiv genug. Da gibt es nun in Linz ein lukratives Modell anlässlich des Jahres Europakulturhauptstadt 2009, um den Fuhrpark zu verbessern. Zur Vermittlung und zum Flottenmanagement ist zu betonen, dass alle Fahrzeuge mit GPS ausgestattet sind und daher gewährleistet ist, dass eine absolute Leerkilometeroptimierung mit kürzesten Anfahrtswegen und -zeiten erfolgt. Bei rund 1500 angeschlossenen Taxis hat das schon Gewicht. Glawischnig: „Es war ein sehr aufschlussreiches Gespräch und ich stehe gerne wieder für Fragen und Anregungen zur Verfügung, muss aber jetzt zurück ins Parlament. Würden Sie mir bitte ein Taxi rufen?“ Redaktion: Das machen wir gerne und wir danken Ihnen für Ihren Besuch und die Beantwortung unserer Fragen. taxicenter wien-geschäftsführer gerhard Pfister bereit zu uns in die Pfarrgasse zu kommen. Ebenso lud uns bereits im Juli H.C. Strache für September, noch vor den Wahlen, in den Parlamentsklub ein, um die Probleme der Verkehrswirtschaft zu erörtern. Das Büro Molterer meldete sich leider nach drittem schriftlichen Terminansuchen erst eine Woche vor den Wahlen, weil angeblich die E-mail ihren Weg nicht gleich gefunden hätte. Hier wurde uns ein Gespräch nach den Nationalratswahlen angeboten, mit wem auch immer. Das Büro Faymann hat leider vor den Wahlen nicht mehr reagiert. Bei Redaktionsschluss ist jedoch nach einer weiteren Anfrage meinerseits nun doch ein Termin in Aussicht gestellt worden. „Hallo Taxi“ wird natürlich über die weiteren Gespräche berichten und wir hoffen mit unseren Beiträgen mehr Bewegung und Lösungsansätze für die Bewältigung der Probleme im Personenbeförderungsgewerbe zu schaffen.

Eva Glawischnig<br />

im <strong>Taxi</strong>center Wien<br />

Trotz Vorwahlstress <strong>und</strong> permanenten Parlamentssitzungen fand sich die<br />

mittlerweile zur B<strong>und</strong>essprecherin der Grünen avancierte Dr. Eva Glawischnig<br />

Anfang September wie vereinbart ein, um sich ein Bild vom <strong>Taxi</strong>center Wien<br />

zu machen. Nach einer kurzen Führung durch das Haus <strong>und</strong> einigen Fragen<br />

an die Damen im Callcenter folgte ein interessanter Meinungsaustausch.<br />

Redaktion: Frau Glawischnig,<br />

oder möchten Sie lieber als<br />

Frau Nationalratspräsidentin<br />

angesprochen werden?<br />

Glawischnig: „Bitte lassen<br />

Sie die Titel weg.“<br />

Redaktion: Danke. Welchen<br />

Stellenwert hat <strong>für</strong> Sie das<br />

Personenbeförderungsgewerbe,<br />

im Besonderen<br />

natürlich die <strong>Taxi</strong>s, in ihrem<br />

gesamtökologischen Konzept?<br />

Wir haben beobachtet,<br />

wie Sie eben mit dem<br />

<strong>Taxi</strong> eingetroffen sind.<br />

Glawischnig: „Das ist richtig,<br />

ich habe nur eine St<strong>und</strong>e<br />

Sitzungspause <strong>und</strong> komme<br />

direkt aus dem Parlament.<br />

Das <strong>Taxi</strong> stellt <strong>für</strong> mich ein<br />

öffentliches Verkehrsmittel<br />

dar. Ich nutze es häufig <strong>und</strong><br />

gerne. Die Personenbeförderungsgewerbe<br />

im Allgemeinen<br />

sehe ich als vernünftige<br />

Ergänzung zum ÖPNV.“<br />

Redaktion: Als öffentliches Verkehrsmittel – das hören wir<br />

gerne. Da sind Sie eine der wenigen, die uns so sehen. Nur<br />

der Haken da<strong>bei</strong> ist, dass es kaum vernünftige Projekte gibt,<br />

wo eine wirkliche Ergänzung zum ÖPNV stattfindet. Eine starke<br />

Erleichterung <strong>für</strong> unser Gewerbe wäre eine Reduzierung<br />

der Mineralölsteuer. Ich gehe davon aus, dass Ihnen das<br />

weniger behagt?<br />

Glawischnig: „Damit können wir uns nicht anfre<strong>und</strong>en.<br />

Alternative, umweltschonende Antriebsquellen mit entsprechender<br />

Förderung aus öffentlicher Hand würden wir<br />

jederzeit unterstützen.“<br />

Redaktion: Sie haben vor kurzem die Forderung in den Raum<br />

gestellt, dass die Öffis von Studenten, Lehrlingen, Pensionisten,<br />

Notleidenden zum Nulltarif benutzt werden könnten.<br />

Wer soll das bezahlen <strong>und</strong> würden Sie da auch die <strong>Taxi</strong>s<br />

da<strong>bei</strong> sehen?<br />

Glawischnig: „Also die Einnahmen aus der LKW-Steuer<br />

dienen zur Budgetkosmetik – die müssten eben <strong>für</strong> dieses<br />

dr. Eva glawischnig, b<strong>und</strong>essprecherin der grünen, besuchte trotz pr<strong>alle</strong>m terminkalender<br />

vor den nationalratswahlen das taxicenter wien <strong>und</strong> nahm sich Zeit <strong>für</strong><br />

ein gespräch mit geschäftsführer gerhard Pfister<br />

Projekt zweckgeb<strong>und</strong>en verwenden. Hier geht es hauptsächlich,<br />

unbeschadet der Antriebsquelle, um die Anzahl<br />

von Fahrzeugen <strong>und</strong> das Platzproblem. Unsere Kinder<br />

werden in 2–3 Jahrzehnten davon betroffen sein <strong>und</strong> wir<br />

sollten rechtzeitig auch <strong>für</strong> die Führerscheinneulinge der<br />

Zukunft attraktive Alternativen zum eigenen Auto schaffen.“<br />

Redaktion: Wir betreiben seit Jahren das sehr erfolgreiche<br />

AST in Linz, wo unser Partner, die Linz Linien, ab 20 Uhr die<br />

Busse einstellt <strong>und</strong> die <strong>Taxi</strong>s fahren. In Wien fahren ja noch<br />

immer viele Nachtautobusse, wo teilweise nur 4–5 Fahrgäste<br />

befördert werden. Das scheint uns nicht sehr ökologisch,<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlich ist das wohl auch nicht.<br />

Glawischnig: „Ich notieren das <strong>und</strong> wir werden es uns<br />

ansehen.“<br />

Redaktion: Wussten Sie, dass die Wiener Lokalbahnen, konkret<br />

die Verkehrsdienste, das bisher private Mietwagenun-<br />

Hallo <strong>Taxi</strong> 3|08 17<br />

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