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MZ-74-11 – Oktober/November - Mänziger Zytig

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Foto: Tony Mehr<br />

Foto: Roman Hegglin<br />

PORTRÄT<br />

Schritt um Schritt verwirklicht Priska Hegglin-Uhr<br />

ihren Traum<br />

Von dieser Pferderasse hat sie seit ihrer Kindheit geträumt: Vor vier Jahren hat sich Priska Hegglin-Uhr ihr<br />

erstes Shire-Horse gekauft. Inzwischen nennt sie vier Tiere dieser Rasse ihr Eigen. Der Stall ist gebaut, die<br />

Kutschen stehen bereit, der Nachwuchs gedeiht. Eine Pferdenärrin macht ihr Hobby zum Beruf.<br />

Ob geführte Ausritte oder Fahrten mit dem Pferdegespann: Pferde oder Wagen mit<br />

Kutscherin sind bereit für die Touren über Land.<br />

Gili (schwarz), drei Jahre alt, hier mit dem Shetlandpony Calvara auf der Glattalp. Sie<br />

wird im Sommer 2012 das Quartett vervollständigen, wenn Priska Hegglin-Uhr und<br />

Pius Bertschart Fahrten im Vierspänner anbieten werden.<br />

<strong>Oktober</strong>/<strong>November</strong> <strong>11</strong> mänziger zytig Nr. <strong>74</strong> 32 <strong>Oktober</strong>/<strong>November</strong> <strong>11</strong> mänziger zytig Nr. <strong>74</strong> 33<br />

PORTRÄT<br />

— Tony Mehr —<br />

Ihr grösstes Pferd im Stall, Hank, hat Priska Hegglin-<br />

Uhr vor vier Jahren erwerben können. Damit kam<br />

der Stein ins Rollen. Im September 2009 durfte sie<br />

auf dem elterlichen Hof in der Ausserschwandegg<br />

einen Pferdestall bauen. Ausser der Beton- und<br />

Holzkonstruktion wurde alles von Priska Hegglin-<br />

Uhr und ihrer Familie selber gebaut. Bereits im Dezember<br />

2009 sind die ersten Tiere eingezogen. Platz<br />

bietet der Stall für bis zu zwölf ausgewachsene<br />

Pferde, je nachdem, wie gross die Gruppen zusammengestellt<br />

werden können.<br />

Auf einen Eichhof-Kutscher gestossen<br />

Auf zwei weitere Shire-Pferde ist Priska Hegglin-<br />

Uhr vor einem halben Jahr in Horw gestossen. Und<br />

hat dabei Bekanntschaft gemacht mit Pius Betschart,<br />

einem ehemaligen Kutscher des Fünfspänners,<br />

der für die Eichhof Brauerei gefahren ist. Priska<br />

Hegglin-Uhr hat eine Stute erworben, Pius Betschart<br />

hat sein eigenes Pferd nun ebenfalls in Menzingen<br />

stehen und kommt regelmässig her zum Einspannen<br />

und Bewegen der Tiere.<br />

Geplant ist, ab Sommer 2012 mit einem Vierergespann<br />

über Land zu fahren. Vielleicht gelingt es sogar,<br />

wieder einmal das originale Eichhof-Fünfergespann<br />

zu verwirklichen.<br />

Zwei junge Shire-Pferde sind gegenwärtig auf der<br />

Glattalp, und in den Tagen, da unser Gespräch geplant<br />

und durchgeführt wird, erwartet man die<br />

erste Geburt eines Shire-Fohlens im Stall Ausserschwandegg.<br />

Priska Hegglin-Uhr will in Zukunft regelmässig<br />

Jungtiere züchten.<br />

Shire-Pferde gibt es sonst keine im Kanton Zug und<br />

wohl in der ganzen Region. Pius Betschart schätzt,<br />

dass es nicht mehr als zwanzig Tiere in der Schweiz<br />

gibt.<br />

Reiten, Ausfahren, Feste feiern<br />

Priska Hegglin-Uhr bietet geführte Ausritte an mit<br />

allen ihren Pferden, auch mit dem weissen Warmblut<br />

und dem Freiberger, die sie ebenfalls ihr Eigen<br />

nennt. Bereits zählt sie zwischen zehn und zwanzig<br />

Personen zu ihrem Kundenkreis. Der Wagenpark<br />

besteht aus verschiedenen grösseren und kleineren<br />

Wagen und einer Festkutsche. Interessierte können<br />

eine Ausfahrt mitmachen <strong>–</strong> die Pferde müssen regelmässig<br />

bewegt werden <strong>–</strong>, oder die Pferdegespanne<br />

können für Hochzeiten und andere Feste gebucht<br />

werden (vgl. Kästchen).<br />

Ausgeritten wird in der näheren und weiteren Umgebung:<br />

Raten, Gottschalkenberg, Allenwinden,<br />

Zugerberg, aber auch Menzingen und Neuheim.<br />

Dabei fallen die stattlichen Pferde natürlich auf und<br />

werden immer wieder bewundert. Priska Hegglin-<br />

Uhr ist darauf bedacht, dass sie möglichst keinen<br />

Kot liegen lässt. Beim Reiten kann dieser gut an den<br />

Wegrand geschafft werden, beim Ausfahren mit<br />

Wagen oder Kutsche ist das schlecht möglich: «Zum<br />

Glück hatten wir noch nie Reklamationen. Es freut<br />

mich, dass wir auf grosses Verständnis stossen, und<br />

wir möchten uns dafür bei der Bevölkerung herzlich<br />

bedanken.»<br />

Am Bettag nach Einsiedeln<br />

Auch für die Pferdehalterin gibt es im Jahresverlauf<br />

ganz besondere Ereignisse: Dazu gehört zum Beispiel<br />

der Auffahrtsumritt in Beromünster oder der<br />

Ritt nach Einsiedeln am Bettag: «Da brechen wir um<br />

5.30 Uhr auf und reiten den ganzen Weg nach Einsiedeln.<br />

Viele Reiterinnen und Reiter stossen in der<br />

Altmatt dazu. In Einsiedeln kommen jeweils 200 bis<br />

250 Pferde zusammen. Es gibt einen festlichen Umzug<br />

durchs Dorf, und die Pferde werden nach dem<br />

Gottesdienst auf dem Klosterplatz feierlich gesegnet.<br />

Das ist für mich immer ein sehr bewegender,<br />

voller Emotionen erfüllter Tag.»<br />

Zu zweit lassen sich die Ideen<br />

besser verwirklichen: Pius<br />

Betschart aus Luzern bringt viel<br />

Erfahrung mit den Shire-Horses mit.<br />

INFORMATIONEN<br />

Das Angebot von Priska<br />

Hegglin-Uhr,<br />

Ausserschwandegg:<br />

<strong>–</strong> Geführte Ausritte, Einzel-<br />

und Gruppenreiten<br />

<strong>–</strong> Ausfahrten, z. B. Mittwoch<br />

und Freitagmorgen<br />

<strong>–</strong> Festliche Fahrten zu<br />

Hochzeiten, Geburtstagen<br />

und andern feierlichen<br />

Anlässen<br />

Hera, eineinhalbjährig, das bislang jüngste Shire-Pferd. Sie geniesst den Sommer auf der<br />

Glattalp mit Ziegen, Schafen, Schweinen, Kühen, Rindern <strong>–</strong> und freut sich über den Besuch!<br />

SHIRE HORSES<br />

Sie gelten als die grösste Pferderasse der Welt vom Stockmass her (Schulterhöhe)<br />

und können bis 2,1 Meter hoch werden. Die Kaltblutrasse zeichnet sich aus durch<br />

ihre Charakterstärke. Priska Hegglin-Uhr: «Die Shire-Pferde faszinieren mich durch<br />

ihre Grösse und ihren Ausdruck. Sie haben eine ruhige Art, sind wunderbare<br />

Kumpel, etwa so wie der Berner Sennenhund bei den Hunden.»<br />

Shire-Pferde wurden früher als Reitpferde im Kampf eingesetzt, sie waren kräftig<br />

genug, einen Reiter mit Ritterrüstung zu tragen. Als Handel und Transportwesen<br />

wichtiger wurden, nutzte man die grossen und kräftigen Tiere als Zug- und<br />

Arbeitspferde. Im 19. Jahrhundert zogen sie beispielsweise auch Busse und<br />

Strassenbahnen. Ein Shire-Horse kann bis zu einer Tonne schwer werden. Charakteristisch<br />

sind die weiss behaarten Füsse und ihre grossen Hufe, die eine Spezial-<br />

anfertigung von Hufeisen benötigen. In der Schweiz wurden die Pferde berühmt<br />

durch die Werbung der Eichhof Brauerei Luzern, die mit einem Fünfspänner<br />

Bierfässer transportierte.<br />

Foto: Roman Hegglin<br />

Foto: Tony Mehr

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