MZ-74-11 – Oktober/November - Mänziger Zytig
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Foto: Yolanda Christen<br />
INSTITUTIONEN<br />
Viel Einsatz und viele Ideen für einwandfreies Wasser<br />
Seit zwei Jahren leitet eine neue Crew die Geschicke der Menzinger Wasserversorgung. Mit Elan sind die<br />
Leute um Othmar Trinkler daran gegangen, sich in die Aufgaben der Dorfgenossenschaft einzuarbeiten. Und<br />
man hat einige Aufgaben und Herausforderungen geortet. Standortbestimmung nach zwei Jahren.<br />
Die Dorfgenossenschaft versorgt rund 3600 Personen<br />
mit Trinkwasser. Dieses stammt zu 88 % aus<br />
Quellwasser (Waldegg, Fürschwand, Teuftänndli,<br />
Bumbachried) und zu 12 % aus Grundwasser<br />
(Hasentalweid). Die vier Reservoire Ochsengutsch,<br />
Hasental, Schurtannen und Ebnet verfügen über<br />
eine Brauchreserve von 2620 m 3 , der Verbrauch beträgt<br />
im Mittel 1430 m 3 pro Tag. Für die Feuerwehr<br />
stehen 820 m 3 Löschreserve zur Verfügung.<br />
Ein Team mit Vorwärtsstrategie<br />
Mit Elan hat sich die neugewählte Crew im Herbst<br />
2009 gleich an eine Konzeptarbeit gemacht, die unter<br />
anderem die Ziele verfolgte, die Quellkapazitäten<br />
voll auszunützen und die Pumpen der Grundwasserpumpwerke<br />
Hasental und des Quellwasserpumpwerks<br />
Bumbachried wenn möglich nur in den<br />
Niedertarifzweiten laufen zu lassen und Energie-<br />
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INSTITUTIONEN<br />
kosten zu sparen. Ein ausgeklügeltesBewirtschaftungssystem<br />
regelt, wann welches<br />
Reservoir mit welchem Wasser<br />
zu speisen ist, damit das<br />
gewonnene Wasser optimal<br />
gespeichert wird.<br />
Das Wassernetz muss laufend<br />
erneuert werden<br />
In seinem Artikel in der «mänziger<br />
zytig» Nr. 67 hat Othmar<br />
Trinkler über das Alter des<br />
bestehenden Leitungsnetzes<br />
berichtet. Rund 13,5 % der<br />
Leitungen sind zwischen 100<br />
und 120 Jahre alt. Wenn auch<br />
nicht nur das Alter massgeblich<br />
ist für eine Erneuerung, so<br />
muss die durchschnittliche Lebensdauer<br />
einer Leitung doch<br />
eher bei 50 bis 80 Jahren an-<br />
Sie verwalten die Dorfgenossenschaft und sorgen für genügend und sauberes Wasser: von links: Fabian Christen, gesetzt werden. Pro Jahrzehnt,<br />
Theres Benz, Othmar Trinkler, Reto Zürcher, Armando Elsener und Paul Betschart.<br />
planen die Verantwortlichen,<br />
sollten etwa 12 bis 15 % des<br />
— Tony Mehr —<br />
Netzes erneuert werden.<br />
Die GV 20<strong>11</strong> mit einem reich befrachteten Programm<br />
Gleich mit einem 44-seitigen Dokument wurden die<br />
Genossenschafterinnen und Genossenschafter<br />
heuer zur <strong>11</strong>8. Generalversammlung eingedeckt.<br />
Neben Jahresberichten und Jahresrechnung galt es,<br />
das überarbeitete Wasser- und Verwaltungsreglement<br />
von 1994 zu genehmigen.<br />
DAS TEAM DER DGM<br />
Präsident Othmar Trinkler<br />
Aktuarin Theres Benz<br />
Finanzen Fabian Christen<br />
Bauchef/Vizepräsident Paul Betschart<br />
Brunnenmeister Reto Zürcher<br />
Teilzeitmitarbeiter Armando Elsener<br />
Inkassostelle Opes Zug AG<br />
Dann folgten vier Kreditbegehren: Erschliessung eines<br />
neuen Wohnhauses in Finstersee und Ersatz von<br />
Wasserleitungen in der Cholrainstrasse, Edlibach<br />
und in der Luegetenstrasse. Diese Vorhaben werden<br />
abgestimmt mit andern Bauvorhaben in der Gemeinde,<br />
so wird zum Beispiel immer dann eine Leitung<br />
saniert, wenn die Strasse wegen andern Vorhaben,<br />
z. B. dem Bau der Fernwärmeheizung, aufgebrochen<br />
wird.<br />
Untersuchungen haben gezeigt, dass der Grundwasserbrunnen<br />
Hasentalweid 1, 1958 in Betrieb genommen,<br />
saniert werden muss: Die Zulaufschlitze<br />
sind zum Teil verschlammt und der Brunnen ist auf<br />
eine Höhe von 1,8 Meter aufgelandet, was das<br />
Nachströmen von Wasser verhindert. Der Brunnen<br />
soll nun durch eine Spezialfirma gereinigt werden.<br />
Die Versammlung genehmigte alle Kreditbegehren.<br />
Diese Aufgaben werden die Kasse der Dorfgenossenschaft<br />
in Zukunft stärker belasten, vgl. dazu das<br />
Kästchen «Drei Fragen an Othmar Trinkler».<br />
Das Team in Weiterbildung<br />
Um die kommenden Herausforderungen meistern<br />
zu können, ist eine fachliche Weiterbildung wichtig.<br />
Wertvolle Impulse aus diesen vom SVGW und Brunnenmeisterverband<br />
angebotenen Lehrgängen fliessen<br />
in die tägliche Arbeit ein. So werden beispielsweise<br />
bei den monatlichen Quellmessungen neben<br />
der Schüttung und der Wassertemperatur auch der<br />
pH-Wert sowie die elektrische Leitfähigkeit des<br />
Wassers erfasst. Diese verschiedenen Parameter<br />
dienen zum Feststellen der Wasserqualität und zeigen<br />
frühzeitig Veränderungen durch Umwelteinflüsse<br />
auf.<br />
DREI FRAGEN AN OTHMAR TRINKLER<br />
Menzingen hat mit Abstand das günstigste Wasser im<br />
Kanton. Warum?<br />
<strong>–</strong> Durch die Anschlussgebühren konnten die Betriebskosten<br />
mitfinanziert werden.<br />
<strong>–</strong> Durch die topografischen Verhältnisse fliesst ein<br />
grosser Teil des Wassers im natürlichen Gefälle in die<br />
Reservoirs.<br />
<strong>–</strong> Relativ wenige Aufbereitungskosten.<br />
Welches sind die dringendsten Aufgaben in der<br />
nächsten Zeit?<br />
<strong>–</strong> Ersatz der überalterten Leitungen.<br />
<strong>–</strong> Optimierung und Modernisierung der Aufbereitungsanlagen.<br />
Werden diese Sanierungsarbeiten den Wasserpreis<br />
beeinflussen?<br />
<strong>–</strong> Der Investitionsbedarf wird mittelfristig den Ertrag<br />
(Anschlussgebühren) übersteigen. Dadurch wird sich<br />
der Eigenfinanzierungsgrad verschlechtern.<br />
<strong>–</strong> So werden auch wir in Menzingen uns mittelfristig<br />
mit höheren Trinkwasserkosten auseinandersetzen<br />
müssen.<br />
INFORMATION<br />
Aktuelle Qualitätsdaten<br />
Die neusten Qualitätsdaten können eingesehen<br />
werden auf der Homepage der Dorfgenossenschaft:<br />
www.dgm-menzingen.ch