Pfarrblatt (pdf) - Thuerig.at
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2 Impuls<br />
Wer durfte zuerst zum Stall hingehen<br />
Unter diesem Titel fand ich folgenden Artikel:<br />
„Es gehört zu den aussagekräftigsten Details der Geburtserzählung, dass der<br />
Messias, der ‚Hirte seines Volkes‘ sich zuerst den Hirten offenbart, jenen<br />
Kleinen, die am Rande der Gesellschaft stehend von den Geschichtsschreibern<br />
sonst nicht beachtet und erwähnt werden.<br />
Konsequent wird damit die heilsgeschichtliche Logik Gottes weitergeführt:<br />
Das Reich Gottes unter uns Menschen beginnt in kleinen, unscheinbaren Anfängen.<br />
Nicht ein Großreich der Geschichte, sondern ein kleines Wüstenvolk ist das<br />
auserwählte Volk Gottes,<br />
ein Totschläger wird der Retter,<br />
ein Hirtenjunge König,<br />
ein Maulbeerfeigenzüchter Prophet für dieses Volk.<br />
Immer soll dadurch sichtbar werden, dass das Heil nicht vom Menschen, sondern<br />
von Gott kommt.<br />
Auch Jesus, der Messias, kommt nicht in einem Königspalast zur Welt, ein<br />
einfaches Mädchen wird erwählt, seine Mutter zu sein.<br />
Nicht Könige, Adelige, Mächtige, nicht die Hauptstadt Jerusalem sind die<br />
ersten Zeugen seiner Existenz, sondern Hirten in Betlehem, Menschen mit<br />
einem schlichten, offenen, staunenden Herzen am Rande des großen Weltgeschehens.<br />
Wohl nicht zufällig stehen die Armen vor Gott an der Spitze der<br />
Seligpreisungen Jesu.“ (Text: Haus der Stille)<br />
Diese Gedanken haben mich angesprochen, weil sie ganz Wesentliches von<br />
Weihnachten, ja unseres Glaubens zum Ausdruck bringen:<br />
Jesus, der Immanuel, der „Gott mit uns“ offenbart sich uns gerade in den Alltäglichkeiten,<br />
in den kleinen und unscheinbaren Dingen des Lebens. Und für<br />
Gott ist niemand am Rande, ausgeschlossen, vergessen, abgeschrieben, verachtet,<br />
chancenlos … Er ermöglicht durch seine Menschwerdung allen, dass<br />
sie „neue Menschen“ werden und jederzeit „Neu anfangen“ können – darauf<br />
weist uns Gottes Wort gerade im Weihnachtsevangelium mit aller Deutlichkeit<br />
hin – Dank sei Gott, dem Herrn!<br />
Diakon Manfred<br />
Pfr. Mihai Horv<strong>at</strong>, Pfr. Stefan Amann und Diakon Manfred Sutter wünschen<br />
allen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!