Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase

Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase

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Versuch 29 - Absorption von Wärmestrahlung durch atmosphärische Gase Seite 8 3 Der Versuchsaufbau Der Versuchsaufbau besteht aus einem keramischer 60W-Strahler als Strahlungsquelle, einem Messrohr zum Einbringen der Gase und einer Thermosäule zur Detektion der transmittierten Strahlungsleistung. Diese sind gemäß Abb. 1 auf einer optischen Bank zu montieren. Das Messrohr ist aus Plexiglas gefertigt, besitzt zwei verschließbare Ventile zum Ein- und Auslassen der Gase und ist mit infrarotdurchlässiger PET-Folie abgedichtet. An der Oberseite befindet sich eine Einführöffnung für den Temperaturfühler, die mit einem Pfropfen aus Hartgummi abgedichtet ist. Die Thermosäule dient zum Nachweis der durch das Messrohr transmittierten Strahlungsleistung und liefert ein zur auftreffenden Strahlungsleistung proportionales Spannungssignal (siehe Gebrauchsanleitung im Anhang). Mit dem Computermodul Cassy und einem Laptop können die Spannungsmesswerte der Thermosäule, sowie die Temperaturwerte des zusätzlich in das Messrohr eingebrachten Thermofühlers, aufgezeichnet und analysiert werden. Datenaufnahme mit dem Computermodul Cassy Zur Datenaufnahme wird die Thermosäule mit dem Mikrovolt-Adapter und der Thermofühler mit dem NiCr-Ni-Adapter am Sensor-Cassy angeschlossen, welches wiederum über USB mit dem Laptop verbunden ist. Mit der Software Cassy-Lab können die Daten aufgezeichnet und im Diagramm visualisiert werden. Dazu sind im Einstellungsfenster ( oder F5) zunächst die Sensoreingänge zu aktivieren und geeignete Messbereiche für die Spannungs- und Temperaturwerte auszuwählen. Mit F9 oder durch Klicken auf kann dann die Messung gestartet, und zeitgleich im Diagramm dargestellt werden. Zur geeigneten Darstellung lassen sich die Achseneinstellungen mit Rechtsklick auf die entsprechende Achse aufrufen und verändern. Weitere Beschriftungs- und Auswertungsoptionen erscheinen durch Rechtsklick in das Diagramm. Einbringen der Gase Für diesen Versuch liegt Kohlendioxid und Stickstoff in zwei Druckgasflaschen vor. Die Flaschen sind jeweils mit einem Druckmindererventil ausgestattet, welches jeweils mit einer Anzeige des Flaschendrucks sowie einer Anzeige für den Druck im Druckmindererventil ausgestattet ist. Mit Hilfe einer Stellschraube kann dieser Druck bei geöffnetem großen Flaschenventil fein auf Werte bis 5 bar eingestellt werden. Zum Befüllen des Messrohrs wird die Gasflasche über den 6 mm dicken Schlauch mit dem strahlerfernen Ventil verbunden, am Messrohr die Ventile geöffnet (senkrechte Stellung), und mit dem Regler am Druckminderer der Zufluss gesteuert. Um sicher zu stellen, dass die Absorption gesättigt ist, wird der Zufluss erst abgestellt, wenn keine Veränderung der detektierten Spannung mehr zu erkennen ist. Um Umgebungsluft in das Messrohr einzulassen ohne die PET-Folie entfernen zu müssen liegt eine Luftpumpe bei, 66

Versuch 29 - Absorption von Wärmestrahlung durch atmosphärische Gase Seite 9 welche an den Schlauch angeschlossen werden kann. Atemluft kann einfach zugeführt werden indem mit dem Mund in den Schlauch geblasen wird. Dafür liegen passende Einweg-Mundstücke zum Aufsetzen auf den Schlauch vor. Nach der Durchführung des Experiments ist darauf zu achten, dass das Flaschenventil geschlossen ist. Sicherheitshalber sollte man das restliche, sich im Druckmindererventil befindliche, Gas ausströmen lassen. Die Sicherheitsdatenblätter zu den verwendeten Gasen Kohlendioxid und Stickstoff sind im Anhang angefügt. Tipps zur Messung • Aufgrund der langen Aufheizdauer des keramischen Strahlers ist es ratsam, diesen gleich zu Beginn des Experiments einzuschalten. • Stellen Sie sicher, dass die PET-Folien keine Löcher haben, und bei geschlossenen Ventilen kein Gas austritt. • Wählen Sie die Abstände zwischen den Komponenten so, dass mit Luft eine Strahlungsleistung von ungefähr 3 mV detektiert wird. Der Abstand zwischen Messrohr und Strahler sollte nicht weniger als 5 cm betragen. • Zeichnen Sie die Messwerte in einer durchgehenden Messung auf, um die Werte zu den verschiedenen Gasen einfach vergleichen zu können. • Warten Sie, bis sich die Spannungs- und Temperaturwerte stabilisiert haben, bevor Sie ein weiteres Gas zuführen (ungefähr 5 Minuten). • Vorsicht: der Lampenschirm kann sehr heiß werden! 4 Kontrollfragen • Welche Oberflächentemperatur hätte die Erde unter Vernachlässigung der Absorption durch die Atmosphäre? Verwenden Sie dazu die Angaben aus Abb. 3 und das Stefan-Boltzmann-Gesetz (3). • Auf welchem grundlegenden physikalische Effekt basiert die Funktionsweise einer Thermosäule? Worin unterscheidet sich der Thermofühler? • Wieso lässt sich die Erde als thermischer Strahler im Experiment nicht simulieren? Schätzen Sie das Emissionsspektrum des keramischen Strahlers ab. • Warum kann aus dem aufgenommenen Spannungsverlauf nicht auf die Treibhauswirksamkeit von Kohlendioxid geschlossen werden? • Welches Absorptionsverhalten würden Sie bei anderen atmosphärischen Gasen, beispielsweise Methan oder Sauerstoff, erwarten? • Inwiefern beeinflusst Wasserdampf das Experiment? 67

Versuch 29 - <strong>Absorption</strong> von Wärmestrahlung <strong>durch</strong> <strong>atmosphärische</strong> <strong>Gase</strong> Seite 8<br />

3 Der Versuchsaufbau<br />

Der Versuchsaufbau besteht aus einem keramischer 60W-Strahler als <strong>Strahlung</strong>squelle,<br />

einem Messrohr zum Einbringen der <strong>Gase</strong> und einer Thermosäule zur Detektion der<br />

transmittierten <strong>Strahlung</strong>sleistung. Diese sind gemäß Abb. 1 auf einer optischen Bank<br />

zu montieren. Das Messrohr ist aus Plexiglas gefertigt, besitzt zwei verschließbare<br />

Ventile zum Ein- und Auslassen der <strong>Gase</strong> und ist mit infrarot<strong>durch</strong>lässiger PET-Folie<br />

abgedichtet. An der Oberseite befindet sich eine Einführöffnung für den Temperaturfühler,<br />

die mit einem Pfropfen aus Hartgummi abgedichtet ist. Die Thermosäule<br />

dient zum Nachweis der <strong>durch</strong> das Messrohr transmittierten <strong>Strahlung</strong>sleistung und<br />

liefert ein zur auftreffenden <strong>Strahlung</strong>sleistung proportionales Spannungssignal (siehe<br />

Gebrauchsanleitung im Anhang). Mit dem Computermodul Cassy und einem Laptop<br />

können die Spannungsmesswerte der Thermosäule, sowie die Temperaturwerte des<br />

zusätzlich in das Messrohr eingebrachten Thermofühlers, aufgezeichnet und analysiert<br />

werden.<br />

Datenaufnahme mit dem Computermodul Cassy<br />

Zur Datenaufnahme wird die Thermosäule mit dem Mikrovolt-Adapter und der Thermofühler<br />

mit dem NiCr-Ni-Adapter am Sensor-Cassy angeschlossen, welches wiederum<br />

über USB mit dem Laptop verbunden ist. Mit der Software Cassy-Lab können die Daten<br />

aufgezeichnet und im Diagramm visualisiert werden. Dazu sind im Einstellungsfenster<br />

( oder F5) zunächst die Sensoreingänge zu aktivieren und geeignete Messbereiche<br />

für die Spannungs- und Temperaturwerte auszuwählen. Mit F9 oder <strong>durch</strong> Klicken auf<br />

kann dann die Messung gestartet, und zeitgleich im Diagramm dargestellt werden.<br />

Zur geeigneten Darstellung lassen sich die Achseneinstellungen mit Rechtsklick auf<br />

die entsprechende Achse aufrufen und verändern. Weitere Beschriftungs- und Auswertungsoptionen<br />

erscheinen <strong>durch</strong> Rechtsklick in das Diagramm.<br />

Einbringen der <strong>Gase</strong><br />

Für diesen Versuch liegt Kohlendioxid und Stickstoff in zwei Druckgasflaschen vor. Die<br />

Flaschen sind jeweils mit einem Druckmindererventil ausgestattet, welches jeweils mit<br />

einer Anzeige des Flaschendrucks sowie einer Anzeige für den Druck im Druckmindererventil<br />

ausgestattet ist. Mit Hilfe einer Stellschraube kann dieser Druck bei geöffnetem<br />

großen Flaschenventil fein auf Werte bis 5 bar eingestellt werden. Zum Befüllen des<br />

Messrohrs wird die Gasflasche über den 6 mm dicken Schlauch mit dem strahlerfernen<br />

Ventil verbunden, am Messrohr die Ventile geöffnet (senkrechte Stellung), und<br />

mit dem Regler am Druckminderer der Zufluss gesteuert. Um sicher zu stellen, dass<br />

die <strong>Absorption</strong> gesättigt ist, wird der Zufluss erst abgestellt, wenn keine Veränderung<br />

der detektierten Spannung mehr zu erkennen ist. Um Umgebungsluft in das Messrohr<br />

einzulassen ohne die PET-Folie entfernen zu müssen liegt eine Luftpumpe bei,<br />

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