24.01.2013 Aufrufe

Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase

Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase

Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.2 Durchführung des Experiments<br />

Die Schaubilder in Abb. 3.16 zeigen hingegen eine Verlagerung der Temperatureinflüsse<br />

unter Verwendung des Plexiglasrohrs zugunsten der <strong>Absorption</strong> der <strong>Gase</strong>. Entgegen<br />

der Messung mit dem Aluminiumrohr fällt die Ebene hier mit wachsender Spannung<br />

stark ab und zeigt eine deutlich geringere Abhängigkeit von den Wärmeleitfähigkeiten.<br />

Der große Fehler auf den Fitparameter b zeigt, dass die Temperaturwerte in diesem<br />

Fall nicht mit den Wärmeleitwiderständen korreliert sind.<br />

Das unterschiedliche Temperaturverhalten je nach Material des Rohres lässt sich<br />

letztlich auf dessen Wärmeleitfähigkeit zurückführen. Aluminium besitzt mit einem<br />

Wert von λAlu = 236 W/mK eine sehr viel höhere Wärmeleitfähigkeit als Plexiglas mit<br />

λP lexi = 0,19 W/mK und entzieht dem Gas damit deutlich mehr Wärmeenergie als<br />

Plexiglas. Die <strong>durch</strong> Thermalisation der Wärmestrahlung <strong>durch</strong> die <strong>Gase</strong> entstandene<br />

thermische Energie im Innern des Messrohrs wird im Falle des Aluminiumrohrs also<br />

verstärkt an die Umgebung abgegeben, wobei die Wärmeleitfähigkeit des <strong>Gase</strong>s diesen<br />

Wärmefluss maßgeblich beeinflusst. Entscheidend für die Temperatur des <strong>Gase</strong>s ist<br />

letztlich das Verhältnis zwischen der <strong>durch</strong> Thermalisation aufgenommenen und der<br />

<strong>durch</strong> Wärmeleitung abgeführten Leistung. Aufgrund der IR-<strong>Absorption</strong>sfähigkeit des<br />

Plexiglasrohrs wurde desweiteren vermutet, dass sich das Rohr dementsprechend stärker<br />

erwärmt und damit den Wärmefluss zusätzlich abschwächt. Testmessungen zeigten<br />

aber, dass in beiden Rohren eine Temperaturdifferenz von ungefähr 4 K zwischen Mitte<br />

und Innenwand des Rohrs vorliegt, ein solcher Einfluss also ausgeschlossen werden<br />

kann.<br />

Aufgrund der niedrigeren Wärmeleitfähigkeit des Plexiglasrohrs konnte der störende<br />

Einfluss der Wärmeleitung auf die gemessene Gastemperatur deutlich reduziert werden.<br />

Der Temperaturverlauf ist nun fast ausschließlich <strong>durch</strong> den Effekt der Thermalisation<br />

absorbierter Wärmestrahlung bedingt und können in der experimentellen Beobachtung<br />

auf diese zurückgeführt werden. Dies zeigt, dass Plexiglas als Rohrmaterial zur Untersuchung<br />

des Zusammenhangs zwischen der <strong>Absorption</strong> von Wärmestrahlung <strong>durch</strong> <strong>Gase</strong><br />

und der Temperatur derselben weitaus besser geeignet ist als metallische Materialen<br />

wie Aluminium.<br />

Durchführung mit alternativen <strong>Strahlung</strong>squellen<br />

Wie bereits erwähnt, hat die Wahl der <strong>Strahlung</strong>squelle einen erheblichen Einfluss auf<br />

das Experiment, sowohl auf die <strong>Absorption</strong>smessung der <strong>Strahlung</strong> als auch auf die Temperaturmessung<br />

des <strong>Gase</strong>s. Dies zeigen die im Folgenden erläuterten Messungen mit einer<br />

Baulampe (Abb. 3.17) und einem Bunsenbrenner (Abb. 3.18).<br />

Die Baulampe strahlt mit wesentlich höherer Leistung als der keramische Strahler ab.<br />

Zu Beginn der Messung, also im Falle des mit Umgebungsluft gefüllten Plexiglasrohrs,<br />

zeigt die Thermosäule bei einem Abstand von 30 cm zwischen Baulampe und Messrohr<br />

noch eine Spannung von rund 14,5 mV an. Zudem weist der Spannungsverlauf über die<br />

gesamte Messung starke Schwankungen auf, die nicht auf das <strong>Absorption</strong>sverhalten der<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!