Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase

Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase

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24.01.2013 Aufrufe

3 Das Experiment Abb. 3.4.: Erprobte Strahlungsquellen: Keramische Infrarot-Einschraubstrahler mit 150 und 60 Watt, Infrarotlampe, Baulampe und Bunsenbrenner. in logarithmischem Maßstab in Abb. 3.5 dargestellt, und offenbaren die spektralen Unterschiede der zur Wahl stehenden thermischen Strahler: während die Baulampe vorwiegend im sichtbaren Bereich abstrahlt, ist das Spektrum der Infrarotlampe etwas zu größeren Wellenlängen hin verschoben. Ein roter Farbfilter beschränkt deren Emission jedoch auf den sichtbaren, sowie den nahen Infrarotbereich. Diese beiden Strahlungsquellen eignen sich daher eher weniger zur Simulation der Erdstrahlung. Mit der Infrarotlampe ist sogar überhaupt keine Absorption messbar, da die untersuchten Gase in deren Spektralbereich keine Absorptionsbanden aufweisen. Besser geeignet sind hingegen die beiden keramischen Strahler, die einen breiten Emissionsbereich im mittleren Infrarot besitzen. Das Bunsenbrennerspektrum lässt sich nicht so einfach als Plancksche Verteilung nähern, da diese von zahlreichen Emissionslinien angeregter Luftbestandteile überlagert ist 4 . Zur experimentellen Bestätigung der abgestrahlten Strahlungsspektren im infraroten Bereich wurde die Strahlungsquelle mit einer Plexiglasplatte abgeschirmt, und die so detektierte Strahlungsleistung mit derjenigen ohne Plexiglasplatte verglichen. Da Plexiglas ab einer Dicke von 3 mm im infraroten Spektralbereich zwischen 2,8 µm und 25 µm vollständig absorbiert, konnte so der jeweils in diesem Spektralbereich abgestrahlte Anteil abgeschätzt werden [23]. Die ermittelten Werte bestätigten die theoretisch genäherten Spektralverteilungen für die elektrischen Strahler. Mit rund 98 % strahlt auch der Bunsenbrenner den größten Anteil seiner Energie im mittleren Infrarotbereich ab. Auch die Aufheizdauer, also die Zeit bis zur Detektion annähernd konstanter Strahlungsleistung, wurde jeweils mit einer Thermosäule gemessen. Die Spannungsverläufe nach dem Einschalten bzw. Entzünden sind in Abb. 3.6 dargestellt. Darin wird deutlich, dass die keramischen Strahler im Vergleich zu den übrigen Quellen eine sehr lange Aufheizdauer besitzen, ein Nachteil, der jedoch gegenüber der langen Dauer bis zur Detektion 4 Leider ließen sich keine geeigneten spektroskopischen Methoden finden, um das Infrarotspektrum des Bunsenbrenners aufzunehmen. Gängige FTIR-Spektrometer, wie sie in der chemischen Forschung verwendet werden, erlauben lediglich die Aufnahme von Transmissionspektren eingebrachter Proben. 30

3.1 Der Versuchsaufbau einer konstanten Temperatur nicht ins Gewicht fällt. Deren vergleichsweise geringe emittierte Strahlungsleistung kann wiederum für einen platzsparenden Aufbau mit kleinerem Abstand zwischen Strahler und Messrohr genutzt werden. Abb. 3.5.: Strahlungsspektren verschiedener Strahlungsquellen im Vergleich zur Strahlungsverteilung der Erdstrahlung in planckscher Näherung. Verteilungen gemäß der Normierung des Strahlungsmaximums angepasst und in logarithmischem Maßstab dargestellt. Abb. 3.6.: Mit der Thermosäule aufgenommene Spannungsverläufe nach Einschalten, bzw. Entzünden, der verschiedenen Strahlungsquellen in 40 cm Abstand. 31

3 Das Experiment<br />

Abb. 3.4.: Erprobte <strong>Strahlung</strong>squellen: Keramische Infrarot-Einschraubstrahler mit 150 und 60 Watt,<br />

Infrarotlampe, Baulampe und Bunsenbrenner.<br />

in logarithmischem Maßstab in Abb. 3.5 dargestellt, und offenbaren die spektralen<br />

Unterschiede der zur Wahl stehenden thermischen Strahler: während die Baulampe<br />

vorwiegend im sichtbaren Bereich abstrahlt, ist das Spektrum der Infrarotlampe etwas<br />

zu größeren Wellenlängen hin verschoben. Ein roter Farbfilter beschränkt deren<br />

Emission jedoch auf den sichtbaren, sowie den nahen Infrarotbereich. Diese beiden<br />

<strong>Strahlung</strong>squellen eignen sich daher eher weniger zur Simulation der Erdstrahlung. Mit<br />

der Infrarotlampe ist sogar überhaupt keine <strong>Absorption</strong> messbar, da die untersuchten<br />

<strong>Gase</strong> in deren Spektralbereich keine <strong>Absorption</strong>sbanden aufweisen. Besser geeignet<br />

sind hingegen die beiden keramischen Strahler, die einen breiten Emissionsbereich im<br />

mittleren Infrarot besitzen. Das Bunsenbrennerspektrum lässt sich nicht so einfach<br />

als Plancksche Verteilung nähern, da diese von zahlreichen Emissionslinien angeregter<br />

Luftbestandteile überlagert ist 4 .<br />

Zur experimentellen Bestätigung der abgestrahlten <strong>Strahlung</strong>sspektren im infraroten<br />

Bereich wurde die <strong>Strahlung</strong>squelle mit einer Plexiglasplatte abgeschirmt, und die<br />

so detektierte <strong>Strahlung</strong>sleistung mit derjenigen ohne Plexiglasplatte verglichen. Da<br />

Plexiglas ab einer Dicke von 3 mm im infraroten Spektralbereich zwischen 2,8 µm<br />

und 25 µm vollständig absorbiert, konnte so der jeweils in diesem Spektralbereich<br />

abgestrahlte Anteil abgeschätzt werden [23]. Die ermittelten Werte bestätigten die<br />

theoretisch genäherten Spektralverteilungen für die elektrischen Strahler. Mit rund<br />

98 % strahlt auch der Bunsenbrenner den größten Anteil seiner Energie im mittleren<br />

Infrarotbereich ab.<br />

Auch die Aufheizdauer, also die Zeit bis zur Detektion annähernd konstanter <strong>Strahlung</strong>sleistung,<br />

wurde jeweils mit einer Thermosäule gemessen. Die Spannungsverläufe nach<br />

dem Einschalten bzw. Entzünden sind in Abb. 3.6 dargestellt. Darin wird deutlich, dass<br />

die keramischen Strahler im Vergleich zu den übrigen Quellen eine sehr lange Aufheizdauer<br />

besitzen, ein Nachteil, der jedoch gegenüber der langen Dauer bis zur Detektion<br />

4 Leider ließen sich keine geeigneten spektroskopischen Methoden finden, um das Infrarotspektrum des<br />

Bunsenbrenners aufzunehmen. Gängige FTIR-Spektrometer, wie sie in der chemischen Forschung<br />

verwendet werden, erlauben lediglich die Aufnahme von Transmissionspektren eingebrachter<br />

Proben.<br />

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