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Absorption thermischer Strahlung durch atmosphärische Gase

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2.3 Der Treibhauseffekt<br />

in Industrie, Verkehr und Heizungen in die Atmosphäre [4]. Diesen Zusammenhang<br />

bestätigt der Konzentrationsanstieg von Kohlendioxid seit Beginn der Industrialisierung<br />

von 290 ppm im Jahr 1850 um rund 25 % auf derzeit ungefähr 390 ppm. Das Treibhausgas<br />

Methan CH4 ist ein Faulgas, welches in Feuchtgebieten und Naßkulturen, wie<br />

beispielsweise riesigen Reisfeldern, freigesetzt wird. Auch Wiederkäuer, insbesondere<br />

Rinder und Schafe, produzieren in ihren Mägen Methangas. Dessen Konzentrationsanstieg<br />

lässt sich auf einen erhöhten Nahrungsmittelbedarf aufgrund einer anwachsenden<br />

Weltbevölkerung zurückführen: seit 1640, als die Weltbevölkerung noch 500 Mio. Menschen<br />

betrug (heute: 6,9 Mrd.), hat sich der Methangehalt der Luft fast vervierfacht.<br />

Auch die Zunahme von Distickstoffoxid, das als chemisches Umwandlungsprodukt bei<br />

der Humusbildung sowie von Stickstoffdünger in die Luft gelangt, hat ihre Ursache<br />

im Bevölkerungswachstum. Eine weitere Gruppe von anthropogen erzeugten Treibhausgasen<br />

sind die Fluorchlorkohlenwasserstoffe, kurz FCKW. Sie werden technisch<br />

hergestellt und finden vorwiegend als Kältemittel in Kältemaschinen oder als Treibgas<br />

für Sprühdosen Verwendung. Trotzdem sie vergleichsweise wenig Infrarotstrahlung<br />

absorbieren, wird ihre Treibhauswirksamkeit aufgrund ihrer chemischen Stabilität und<br />

somit einer langen Verweildauer in der Atmosphäre als sehr hoch eingeschätzt. Wie in<br />

Abb. 2.17 unten rechts für die FCKW CF C − 11 und CF C − 12 zu erkennen ist, stieg<br />

auch deren <strong>atmosphärische</strong>r Anteil mit zunehmender Industrialsierung stark an. Mit<br />

dem Montrealer Protokoll von 1987 [16], einem industriellen Abkommen zum Schutz der<br />

Ozonschicht 18 , konnte deren Ausstoß aber eingedämmt werden.<br />

Ein Maß für die Treibhauswirksamkeit einzelner <strong>atmosphärische</strong>r <strong>Gase</strong> ist das relative<br />

Treibhausgaspotential GWP (Global Warming Potential). Zu dessen Bestimmung<br />

wird neben dem <strong>Absorption</strong>sverhalten im Spektralbereich der Erdstrahlung auch die<br />

Verweildauer in der Atmosphäre berücksichtigt. Die Zahlenwerte stellen Vergleichswerte<br />

zur Treibhauswirksamkeit einer äquivalenten Menge an Kohlenstoffdioxid CO2 dar. So<br />

hat beispielsweise Methan ein relatives Treibhauspotenzial von 25, d.h. 1 kg Methan<br />

hat die gleiche Treibhauswirkung wie 25 kg Kohlenstoffdioxid. In nachstehender Tabelle<br />

sind die Treibhausgaspotentiale der wichtigsten Treibhausgase, bezogen auf 100 Jahre,<br />

zusammengefasst.<br />

Treibhausgas GWP<br />

Kohlendioxid CO2<br />

Methan CH4<br />

Distickstoffoxid N2O 298<br />

Fluorchlorkohlenwasserstoffe < 14400<br />

Tab. 2.2.: Treibhausgaspotentiale nach dem vierten Zustandsbericht des IPCC von 2007 [17].<br />

18 FCKW schaden der Ozonschicht, da sie in der Stratosphäre zersetzt werden und Chlor-Radikale<br />

entstehen, welche wiederum eine katalytische Eigenschaft besitzen und somit die Zerstörung des<br />

Ozons in der Luft fördern.<br />

1<br />

25<br />

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