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Das Psychosoziale Betreuungskonzept der ... - St.anna Kinderspital

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Welt Fuß gefaßt. Eine an<strong>der</strong>e Aufgabe <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>gärtnerin ist, im Verlauf <strong>der</strong> weiteren<br />

Behandlung das Kind bzw. den Jugendlichen mit kreativen Mittel zu beschäftigen und zu<br />

einer aktiven Krankheitsbewältigung zu ermutigen. Durch die genaue Kenntnis <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> auf<br />

<strong>der</strong> <strong>St</strong>ation ist sie auch gut in <strong>der</strong> Lage durch Gruppenaktivitäten die soziale Situation des<br />

Kindes zu verbessern und einer möglichen Isolation im Spital entgegenzuwirken. Die<br />

Gruppenaktivitäten dienen dazu, den Kin<strong>der</strong>n während <strong>der</strong> stationären Phasen altersgemäße<br />

soziale Situationen zu bieten, wie diese den gesunden Kin<strong>der</strong>n ebenfalls in ihrem Umfeld<br />

offenstehen. Eine weitere wichtige Funktion hat die Kin<strong>der</strong>gärtnerin in Bezug auf die<br />

anwesenden Elternteile. Diese neigen in <strong>der</strong> oft langen stationären Phase <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> dazu,<br />

sich zu erschöpfen und zu verausgaben. Hier besteht für die Kin<strong>der</strong>gärtnerin die Möglichkeit,<br />

als Betreuungsperson kurzfristig einzuspringen und die Eltern dadurch erheblich zu entlasten.<br />

3.4.3. Die Lehrerinnen<br />

Eine kindliche Krebserkrankung und die damit verbundene Behandlung bringt mit sich, daß<br />

die schulpflichtigen Kin<strong>der</strong> für die Dauer <strong>der</strong> Intensivbehandlung wegen einer ständigen<br />

Immunsuppression nicht in die Regelschule gehen dürfen. <strong>Das</strong> bedeutet, daß für das Kind <strong>der</strong><br />

Verlust <strong>der</strong> schulischen Realität droht. Dies würde für das Kind nicht nur den Verlust <strong>der</strong><br />

Klassengemeinschaft und <strong>der</strong> sozialen Beziehungen zu den gleichaltrigen Mitschülern<br />

bedeuten, son<strong>der</strong>n auch die berufliche Zukunft beeinträchtigen. Um dem entgegenzuwirken<br />

unterrichten eigens geschulte Lehrerinnen die Kin<strong>der</strong> sowohl im Spital während <strong>der</strong><br />

stationären Aufenthalte als auch im Rahmen eines Schulversuches zuhause. Der Wiener<br />

Schulversuch erlaubt den Kin<strong>der</strong>n, laufend Prüfungen zu machen, wodurch sie sich eine<br />

belastende Jahresprüfung ersparen und mit einem regulären Zeugnis abschließen können. Die<br />

Dosisierung des Unterrichts erfolgt dabei nach Rücksprache mit den behandelnden Ärzten,<br />

damit eine dem jeweiligen Gesundheitszustand des Kindes angepaßte schulische För<strong>der</strong>ung<br />

möglich ist. Durch diese spezielle Form des Unterrichts können die Kin<strong>der</strong> ohne Lernverlust<br />

wie<strong>der</strong> in die <strong>St</strong>ammklasse integriert werden. Durch den laufenden Unterricht wird dem<br />

krebskranken Kind auch eine altergemäße For<strong>der</strong>ung zugemutet, was einen positiven Einfluß<br />

auf das Selbstwertgefühl des Kindes hat. Eine weitere Aufgabe <strong>der</strong> Lehrerinnen ist, den<br />

Kontakt mit <strong>der</strong> <strong>St</strong>ammschule zu halten und dem Kind beim stufenweisen Wie<strong>der</strong>eintritt in<br />

die Klassengemeinschaft psychosoziale Hilfestellung zu bieten. Sie erfüllen damit ebenso wie<br />

die Kin<strong>der</strong>gärtnerinnen eine wichtige Funktion als "Übergangsobjekt" im Sinne WINNICOTS<br />

(1990)(39).<br />

3.4.4. Der Seelsorger<br />

Er begleitet die Kin<strong>der</strong> und die Angehörigen von <strong>der</strong> Diagnosestellung an, wenn sie es<br />

wünschen. Er spendet die Sakramente, macht <strong>St</strong>erbebegleitungen und betreut im Rahmen <strong>der</strong><br />

seelsorgerischen Nachsorge verwaiste Eltern.<br />

3.4.5. Die Musiktherapeutin<br />

Sie betreut Kin<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Knochenmarkstransplantationstation und <strong>der</strong> intensivmedizinischen<br />

<strong>St</strong>ation. Ihre Aufgabe besteht in <strong>der</strong> seelischen Aktivierung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und im Abbau von<br />

Spannungszuständen durch musiktherapeutische Maßnahmen. Sie stellt den Kin<strong>der</strong>n ein<br />

nonverbales Ausdrucksmittel zur Verfügung, damit diese einen zusätzlichen Freiraum im<br />

eingeengten Transplantations- bzw. Intensivzimmer zur Verfügung haben.<br />

3.4.6. Sozialarbeiterin:<br />

Sie betreut sozial bedürftige krebskranke Kin<strong>der</strong> und Familien in Absprache mit den<br />

PsychologInnen. Meistens handelt es sich um Probleme in Wohnungsangelegenheiten, Fragen<br />

im Zusammenhang mit dem Aufenthalts- bzw. Beschäftigungsgesetz bei ausländischen<br />

Familien, bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten und an<strong>der</strong>en sozialen Problemen. Als<br />

H:\4KommunikationExtern\Infopaket\DL_Psycho_Konzept.doc / Wagner / 26.06.02 / Seite 11 von 18

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