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Schule = Zukunft = Europa - Landesschulrat Steiermark

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STANDARD<br />

SCHULE<br />

Bildungsstandards im AHS-Bereich<br />

Bildungsstandards<br />

Gute, solide und gesamthafte<br />

Bildung, die alle Aspekte der<br />

Persönlichkeit umfasst, erhöht<br />

die Chancen junger Menschen<br />

und bildet die Grundlage für<br />

eine positive wirtschaftliche<br />

Entwicklung eines Landes. Bildungsstandards<br />

sollen dazu<br />

beitragen, Ziele einzelner<br />

Abschnitte auf dem Bildungsweg<br />

zu klären, die für den Bildungs-<br />

und Berufsweg notwendigen<br />

Lernergebnisse zu<br />

garantieren und die Basis für<br />

eine nachhaltige Qualitätsentwicklung<br />

an <strong>Schule</strong>n zu legen.<br />

Dass Österreich im Vergleich<br />

zu seinen Nachbarstaaten bei<br />

der Implementierung von Bildungsstandards<br />

einen erkennbaren<br />

Vorsprung erreichen<br />

konnte, mag verschiedene<br />

Gründe haben, wesentlich<br />

scheint aber zu sein, dass von<br />

Beginn an die Unterrichtsentwicklung<br />

im Zentrum der<br />

Anstrengungen stand.<br />

Das Pilotprojekt „Implementierung<br />

der Bildungsstandards<br />

in Österreich“ wurde 2005/06<br />

von denselben 18 steirischen<br />

<strong>Schule</strong>n aus dem APS- und<br />

AHS-Bereich wie im Vorjahr<br />

getragen. Im Mittelpunkt des<br />

heurigen Schuljahres stand die<br />

Erprobung von Aufgabenbeispielen<br />

in der 4. und 8. Schulstufe<br />

in den Fächern Deutsch,<br />

Englisch und Mathematik. Diese<br />

Aufgabenbeispiele, die nicht<br />

mit den Testformaten verwechselt<br />

werden dürfen, veranschaulichen<br />

ausgehend von<br />

einem Kompetenzmodell die<br />

fachlichen Standards und<br />

machen deutlich, welche Leistungen<br />

im jeweiligen Fach<br />

erbracht werden müssen, um<br />

diese zu erfüllen. Die Erfahrungen<br />

und Rückmeldungen<br />

der LehrerInnen aus den Pilotschulen<br />

geben wertvolle praktische<br />

Hinweise und unterstützen<br />

die Arbeit der AufgabenentwicklerInnen.<br />

Testungen in den Pilotschulen<br />

fanden in Mathematik (4. und<br />

8. Schulstufe) sowie in Englisch<br />

(8. Schulstufe) mit den Schwerpunkten<br />

Listening und Reading<br />

an folgenden Tagen statt:<br />

● Mathematiktestung (M8) am<br />

26. April 2006<br />

● Englischtestung (E8) am 16.<br />

Mai 2006<br />

● Mathematiktestung (M4) am<br />

31. Mai 2006.<br />

Insgesamt wurden 93 TestadministratorInnen<br />

unter der<br />

Leitung von Mag. Anna Pein in<br />

Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen<br />

Institut ausgebildet,<br />

welche die organisatorische<br />

Abwicklung der Testungen<br />

an den <strong>Schule</strong>n durchführten.<br />

Durch die tatkräftige<br />

Unterstützung seitens der<br />

Direktionen in den <strong>Schule</strong>n<br />

und durch das große Engagement<br />

der TestadministratorInnen<br />

war ein reibungsloser<br />

Ablauf der Testungen möglich.<br />

Die Ergebnisse der ersten<br />

Mathematiktestung vom 31.<br />

Mai 2005 konnten die betroffenen<br />

Schüler und Schülerinnen<br />

im Oktober 2005 mit ihrem<br />

Code über das Internet abrufen.<br />

Diese Rückmeldungen an<br />

die Schüler sollten ihre Stärken<br />

und Defizite mit entsprechendem<br />

Förderbedarf aufzeigen.<br />

Die PilotlehrerInnen der 8.<br />

Schulstufen und die Direktionen<br />

wurden im März 2006<br />

durch insgesamt vier ModeratorInnen<br />

über die Ergebnisse<br />

der Testung und deren Interpretation<br />

informiert. In Fachgruppen<br />

soll in Folge ein Maßnahmenpaket<br />

erstellt werden,<br />

um einen Qualitätszyklus in<br />

Gang zu setzen, welcher von<br />

der Schulaufsicht in Form<br />

einer Metaevaluation begleitet<br />

und unterstützt wird.<br />

Begleitet wurden die Tätigkeiten<br />

in den Pilotschulen von<br />

zahlreichen halb-, ein- und<br />

mehrtägigen Seminaren des<br />

Pädagogischen Institutes für<br />

die FachkoordinatorInnen und<br />

PilotlehrerInnen für Bildungsstandards<br />

der Fächer Deutsch,<br />

Englisch und Mathematik (8.<br />

Schulstufe). Eine regionale<br />

Fortbildungsveranstaltung des<br />

Schulbezirkes Weiz I für die 4.<br />

Schulstufe (Deutsch und<br />

Mathematik) gab es in Birkfeld<br />

für SchulleiterInnen und PilotlehrerInnen.<br />

Die SchulleiterInnen<br />

der Pilotschulen trafen sich<br />

in Graz zu einer Dienstbesprechung<br />

der DirektorInnen, wo<br />

neben der Klärung des aktuellen<br />

Entwicklungsstandes Organisatorisches<br />

zur Pilotphase 2<br />

thematisiert wurde.<br />

Am 4. Juli 2006 fand die<br />

Abschlussveranstaltung zu den<br />

Bildungsstandards im Bildungshaus<br />

Schloss St. Martin<br />

statt. Projektleiter LSI Mag.<br />

Josef Lucyshyn hatte einen<br />

Vortrag zum Thema „Bildungsstandards<br />

– ein Beitrag zur<br />

Qualitätssicherung in der<br />

<strong>Schule</strong>“ gehalten. Die im vergangenen<br />

Schuljahr neu hinzugekommenen<br />

PilotlehrerInnen<br />

erhielten Dank und Anerkennung<br />

des <strong>Landesschulrat</strong>es für<br />

<strong>Steiermark</strong> für ihre Verdienste<br />

und ihr Engagement bei der<br />

Implementierung der Bildungsstandards.<br />

Rupert Dirnberger,<br />

Marlies Liebscher, Anna Pein,<br />

Adriane Schober<br />

Deutsch<br />

Im Schuljahr 2005/06 wurden<br />

pro Pilotschule je drei Beispiele<br />

im Wintersemester und je<br />

drei Beispiele im Sommersemester<br />

getestet, da auf diese<br />

Weise eine flächendeckende<br />

Testung sämtlicher Beispiele<br />

gewährleistet erschien. Abgabetermin<br />

waren die erste Jännerwoche<br />

bzw. Juniwoche<br />

2006. Die Rückmeldebögen<br />

wurden an die Landesfachkoordinatorin<br />

Mag. Anna Pein<br />

gesandt.<br />

Am BRG Körösi wurden die<br />

Beispiele zu verschiedenen<br />

Zeitpunkten von den jeweiligen<br />

Deutschlehrern der 4. Klassen<br />

(Mag. Kikl, Steindorfer, Hopfer)<br />

getestet. Die Ergebnisse<br />

stellen im Allgemeinen zufrieden.<br />

Der Prozentsatz der SchülerInnen,<br />

die Niveau I nicht<br />

erreichen, ist – abgesehen von<br />

Ausnahmen bzw. bestimmten<br />

Beispielen – ziemlich gering.<br />

Die Beispiele wurden auch in 3.<br />

Klassen getestet und erwiesen<br />

sich auch in dieser Schulstufe<br />

als brauchbar.<br />

Ein negativer Aspekt ist aber,<br />

dass die Aufgabenstellungen<br />

von den SchülernInnen oft<br />

unterschätzt wurden. Schüler-<br />

Innen absolvierten diese in<br />

kürzester Zeit, ohne sich zu<br />

vertiefen. Manche absolvierten<br />

sie auch nicht mit nötigem<br />

Ernst, da sie des Testens schon<br />

müde sind, die Testung anonym<br />

durchgeführt und das Ergebnis<br />

nicht in die Note einbezogen<br />

wird. Der vorgegebene Zeitrahmen<br />

wurde von den Lehrern<br />

öfters als zu großzügig empfunden.<br />

Kritisch vermerkt werden<br />

muss, dass immer wieder Teilbereiche<br />

in den Beispielen<br />

überprüft werden, die sich<br />

durch die reduzierte Stundenzahl<br />

nicht nachhaltig festigen<br />

lassen. Günstig erscheinen Bei-<br />

8<br />

Nr. 179<br />

AUG./SEPT.<br />

2006<br />

spiele, die auf reines Leseverständnis<br />

abzielen, in denen<br />

nicht spezielle grammatikalische<br />

Kenntnisse abgefragt werden.<br />

Das Erkennen von Kurzgeschichten-Merkmalen<br />

als<br />

Standard in einer vierten Klasse<br />

zu definieren erscheint uns<br />

beispielsweise als eine zu spezielle<br />

Aufgabenstellung.<br />

Insgesamt wurden die Beispiele<br />

um vieles besser befunden als<br />

in den vergangenen Jahren. Die<br />

Überprüfung allgemeiner<br />

Rechtschreibkenntnisse sollte<br />

einen höheren Stellenwert<br />

haben. (Groß- und Kleinschreibung<br />

beispielsweise). Trotzdem<br />

bleibt die Kritik aufrecht, dass<br />

manche Beispiele äußerst<br />

ansprechend erscheinen, während<br />

andere, die einen weniger<br />

wichtigen Teilbereich abfragen,<br />

in unserer Bewertung<br />

schlecht bzw. nicht repräsentativ<br />

erscheinen.<br />

Mag. Elisabeth Hopfer<br />

Englisch<br />

Die Pilotphase III zur Implementierung<br />

der Englischstandards<br />

wurde im Fach Englisch<br />

im Schuljahr 2005/06 an drei<br />

AHS in der <strong>Steiermark</strong> durchgeführt.<br />

Am BRG Dreihackengasse<br />

(Fachkoordinatorin: Mag.<br />

Andrea Geymayer), am BRG<br />

und BG Köflach ( Fachkoordinatorin:<br />

Mag. Hildegard<br />

Neckermann) und am BRG<br />

Körösistraße (Fachkoordinatorin:<br />

Mag. Heidrun Lang-<br />

Heran).<br />

In diesem Schuljahr wurden<br />

zwei Pilotphasen durchgeführt,<br />

in denen insgesamt 278 Beispiele<br />

zu den fünf Fertigkeiten<br />

– Lesen, Hören, Schreiben, an<br />

Gesprächen teilnehmen, zusamenhängend<br />

Sprechen – in den<br />

Pilotschulen österreichweit<br />

getestet wurden. Jede <strong>Schule</strong><br />

bekam zwei Mal fünf Beispiele<br />

(je eines pro Fertigkeit) vom<br />

ÖSZ zugeteilt. Jedes Beispiel<br />

wurde in jedem Schultyp mehrmals<br />

überprüft. Die PilotlehrerInnen<br />

probierten die Beispiele<br />

mit ihren SchülerInnen<br />

der 4. Klasse aus, um herauszufinden,<br />

ob die Beispiele in dieser<br />

Form für SchülerInnen der<br />

4. Klasse AHS geeignet sind.<br />

Anschließend wurde jede Pilotlehrerin/jeder<br />

Pilotlehrer gebeten,<br />

einen Rückmeldebogen A<br />

pro Beispiel auszufüllen und<br />

der Fachkoordinatorin zukom-

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