Schule = Zukunft = Europa - Landesschulrat Steiermark
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Nr. 179<br />
SCHULE<br />
AUG./SEPT.<br />
2006<br />
www.dieschule-stmk.com<br />
5 GEWALTLOS<br />
„Ich trau’ mich jetzt Nein zu sagen“<br />
Mediationsprojekte<br />
KLEVAR ud SoKo:<br />
<strong>Schule</strong>n in Hausmannstätten<br />
setzten auf<br />
Gewaltprävention.<br />
Im Schuljahr 2005/06 fand in<br />
der 1. BL-Klasse das Projekt<br />
SoKo (Soziale Kompetenz)<br />
statt. Die Projektziele sind auf<br />
eine Erweiterung der sozialen<br />
Kompetenzen fokussiert und<br />
wurden als Ergänzung zur<br />
Sozialstunde im Unterricht von<br />
zwei externen Trainerinnen,<br />
Birgit Bernhardt und Ute<br />
Schaffer, aufbereitet.<br />
Dem Klassenvorstand wurde so<br />
auch die Möglichkeit geboten,<br />
sich aus einer außenstehenden<br />
Position ein Bild über die<br />
Beziehungsdynamiken seiner<br />
Klasse zu machen und seine<br />
SchülerInnen aus einer anderen<br />
Perspektive wahrzunehmen.<br />
Schwerpunkte waren hier<br />
unter anderem: Grundlagen der<br />
Kommunikation, Empathieerfahrung,<br />
Kooperationstraining,<br />
Stärkung des Selbstwertes,<br />
Copingstrategien(Bewältigungsstrategien),Persönlichkeitsentwicklung,Geschlechtsbezogene<br />
Interaktion, Verbesserung<br />
der Konflikttoleranz<br />
– Konflikte annehmen um aktiv<br />
und konstruktiv eine positive<br />
Konfliktlösung zu erreichen.<br />
Die Einheiten fanden im 14-<br />
Tage-Rhythmus in der 6. und 7.<br />
Stunde statt und wurden von<br />
Birgit Bernhardt und Ute<br />
Schaffer geplant und durchgeführt.<br />
Die SchülerInnen wurden<br />
mit unterschiedlichen<br />
Techniken und Settings vertraut<br />
gemacht. Am Ende des<br />
Schuljahres wurde eine Evaluierung<br />
durchgeführt, deren<br />
qualitativer Auswertungsteil<br />
die Ziele von SoKo bestätigte.<br />
Zitate von SchülerInnen: „Ich<br />
bin nicht mehr aggressiv und<br />
traue mich meine Meinung<br />
sagen!“ „Durch SoKo gehen<br />
wir besser miteinander um und<br />
ich habe nicht mehr so viel<br />
Angst!“ „Ich habe jetzt meine<br />
eigene Meinung und spinne<br />
nicht gleich wegen jedem<br />
Schmarren!“ „Ich kann jetzt<br />
akzeptieren, dass jeder eine<br />
andere Meinung hat und das ist<br />
auch gut so!“ „Ich traue mich<br />
jetzt Nein zu sagen!“ „Ich bin<br />
jetzt ein anderer Mensch, ich<br />
bin stärker geworden und habe<br />
Kraft bekommen!“ „Wir haben<br />
gelernt zuzuhören und es<br />
gelingt mir schon besser!“<br />
SoKo wird es im diesem Schuljahr<br />
für die erste Klasse der<br />
Hauptschule Hausmannstätten<br />
wieder geben.<br />
*<br />
Wie im vergangenen Schuljahr<br />
fand auch heuer an der Volksschule<br />
Hausmannstätten das<br />
Schulmediationsprojekt KLE-<br />
VAR unter der Leitung von Ute<br />
Schaffer statt. Im 14-Tage-<br />
Rhythmus zu je einer Unterrichtseinheit<br />
nahmen alle zehn<br />
Klassen teil. Auch hier wurde<br />
die Wirksamkeit des Projektes<br />
durch eine Evaluation bei<br />
SchülerInnen und Lehrerinnen<br />
bestätigt.<br />
Projektziele: Das Schulmediationsprojekt<br />
KLEVAR mit seiner<br />
mediativen Pädagogik soll<br />
primär ein Gewaltpräventionsmodell<br />
für die 1. bis 4. Schulstufe<br />
sein, das darauf ausgerichtet<br />
ist, die Selbst- und<br />
Sozialkompetenz der Schüler<br />
im Umgang mit Aggressionen<br />
in schwierigen Interaktionssituationen<br />
zu verbessern, vor<br />
allem aber ihre aktuelle Konfliktlösekompetenz<br />
gezielt auszubilden<br />
und zu fördern.<br />
Als Nahziel soll die Dialogfähigkeit<br />
der Schüler, durch Verbesserung<br />
des Kommunikationsstils<br />
hergestellt, soziale<br />
Handlungskompetenzen (Entwicklung<br />
kooperativer Einstellungen<br />
und Handlungsweisen)<br />
aufgebaut werden, wobei der<br />
sozialmoralischen Konfliktfähigkeit<br />
ein bedeutendes Gewicht<br />
zukommt und zu einem<br />
positiven Klassenklima beitragen<br />
soll. Langfristig gesehen<br />
soll es der Entlastung der<br />
<strong>Schule</strong> respektive der Schulleitung<br />
und des Kollegiums dienen.<br />
Aus diesem Projekt hat sich<br />
nun ein weiteres mit dem<br />
Namen IGW (Integrative<br />
GewaltpräventionsWerkstatt)<br />
entwickelt, welches in diesem<br />
Schuljahr an einer Volksschule<br />
durchgeführt wird. Die Integrative<br />
Gewaltpräventions-<br />
Werkstatt hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, sowohl Kindern, Eltern<br />
und LehrerInnen die Möglichkeit<br />
zu bieten, ihre sozialen<br />
Kompetenzen für einen respektvollen,<br />
gewaltfreien Umgang<br />
miteinander zu erweitern<br />
und das eigenverantwortliche<br />
Handeln zu stärken. Vereinfacht<br />
dargestellt, bedeutet das:<br />
Miteinander gewaltfrei leben<br />
heißt Kinder, Eltern und LehrerInnen<br />
begegnen einander<br />
respektvoll und gewaltfrei.<br />
ute.schaffer@tele2.at,<br />
birgit.bernhardt@inode.at,<br />
cristine.minixhofer@utanet.at