III. Empirischer Teil - E-Beratungsjournal

Kollegen bezüglich Verbesserung des energetischen Ansatzes. Die Erweiterung des
Therapieangebotes und die Vermittlung von aktuellen therapeutischen Erkenntnissen
auf niederschwelligem Niveau für skeptische und zurückhaltende Menschen, die Hilfe
brauchen, sind zusätzliche Motivationen der Befragten. Ein Therapeut bezeichnete das
Verweigern einer Skype-Therapie dem Patienten gegenüber als unethisch; jemand
verliert seinen Therapeuten, weil der Therapeut nicht über die Grenzen hinausschauen
möchte, die anscheinend existieren. Er nennt seine Einstellung gegenüber dieser neuen
Technologie „Out-of- box-thinking“, frei übersetzt „über den Tellerrand hinausblicken“.
Kein interviewter Therapeut berichtete darüber, sich profilieren zu wollen, oder etwas
anzubieten, womit sich noch sehr wenige beschäftigen, oder viel Geld zu verdienen. Im
Vordergrund stand bei allen die Freude und Befriedigung beim Arbeiten mit diesem
Medium – eine Alternative gefunden zu haben, um Menschen eine andere Art der Hilfe
zu ermöglichen.
5.3 Rahmenbedingungen für eine Psychotherapie mit Videotelefon (B)
In dieser Kategorie werden die Erfahrungen mit der äußeren Praxissituation, der
Therapieindikation und den Grenzen der Skype-Therapie, die sich durch die Technik,
durch die Diagnose und durch die gesetzlichen Richtlinien ergeben, dargestellt.
B1 Äußere Praxissituation
Alle Interviewpartner geben an, dass die Therapiestunden in der Screen-to-Screen-
Therapie die gleiche Länge haben wie in der realen Therapiesitzung. Die Zeiten
variieren zwischen 50 oder 60 Minuten oder eine Doppelstunde mit 90 Minuten.
Vier der Psychotherapeuten unterstreichen die Wichtigkeit der Gestaltung der Sitzung
schon in der ersten Therapiestunde, sowohl von der Seite des Patienten, als auch von
der Seite des Therapeuten. Drei davon weisen schon auf ihrer Homepage auf diese
Besonderheiten hin. Es wird empfohlen, sich 10 Minuten vor und nach der Sitzung Zeit
zu nehmen, sich einen ungestörten Platz zu suchen.
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