III. Empirischer Teil - E-Beratungsjournal
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5.2 Rückblick - Einstieg in die Psychotherapie mit Videotelefon (A)<br />
Diese Hauptkategorie beschreibt die Aspekte und die Werthaltungen der<br />
Psychotherapeuten, sich mit dem Medium Videotelefonie auseinanderzusetzen. Ebenso<br />
werden die Gründe der Menschen dargelegt, die über das Videotelefon Hilfe suchen.<br />
A1 Erfahrungen mit dem Medium<br />
Zehn der zwölf Interviewpartner hatten vor Beginn ihres Psychotherapieangebotes<br />
Erfahrung mit Videotelefon aufgrund intensiver familiärer Kontakte oder durch<br />
berufliche Aufgaben oder durch das eigene ausgeprägte Interesse an der Technik.<br />
„Die Idee Psychotherapie mit Skype anzubieten, entstand, bevor mir überhaupt bewusst<br />
war, dass es das schon auf dem Markt gibt. Durch viele Skype Kontakte mit unseren<br />
erwachsenen Kindern, die nicht bei uns leben und Schwierigkeiten bekamen, da habe<br />
ich gesehen, was alles möglich ist über Skype.“ Interviewpartner (IP) 2<br />
„Entwicklungshilfeorganisationen haben Mitarbeiter in der ganzen Welt, z. B. in Afrika,<br />
und die haben die Notwendigkeit ihre Leute, die in Krisengebieten eingesetzt sind, zu<br />
unterstützen – in einer psychosozialen Weise. […] Ab da hatte ich diese Möglichkeit im<br />
Sinn, derartige Angebote zu machen.“ (IP 4)<br />
Interviewpartner (IP) 1 entwickelte schon vor der Psychotherapie über Videotelefon<br />
„Tapecounseling“ - eine Therapie mit Hilfe von Tonbandkassetten. „Der Patient spricht<br />
seine Probleme, Fragen usw. auf eine Kassette. Der Therapeut hört die Kassette, die bei<br />
offenem Mikrofon gleichzeitig nochmals aufgenommen wird, ab. Wenn er eine Frage<br />
beantworten oder einen Kommentar geben will, stoppt er die Kassette und spricht ins<br />
Mikrofon, was er dem Patienten sagen will. Die Methode hat sich bei Menschen<br />
bewährt, die in Bereichen der Welt wohnen, die das Aufsuchen eines Fachmannes<br />
praktisch unmöglich macht. Sie ist aber auch anwendbar, wo die behandelnde Person<br />
einfach das Haus nicht verlassen kann. […] Skype hat dann die Möglichkeit geboten,<br />
das gratis zu machen und hat die Tonbandtherapie abgelöst.“ (IP 1)<br />
„Ich bin technikaffin, wie man sagt, und habe Computer, solange es welche gibt. Ich<br />
habe mich mit der Frage beschäftigt, ob man Online-Therapie anbieten soll, habe dann<br />
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