III. Empirischer Teil - E-Beratungsjournal
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Auf Basis dieser Definition fand nach einem längeren Diskussionsprozess folgende<br />
Erklärung der Psychotherapie Eingang in das österreichische Bundesgesetz über die<br />
Ausübung der Psychotherapie (1990, S. 2737): „Die Ausübung der Psychotherapie (…)<br />
ist die nach einer allgemeinen und besonderen Ausbildung erlernte, umfassende,<br />
bewusste und geplante Behandlung von psychosozial oder auch psychosomatisch<br />
bedingten Verhaltensstörungen und Leidenszuständen mit wissenschaftlich-<br />
psychotherapeutischen Methoden in einer Interaktion zwischen einem oder mehreren<br />
Behandelten und einem oder mehreren Psychotherapeuten mit dem Ziel, bestehende<br />
Symptome zu mildern oder zu beseitigen, gestörte Verhaltensweisen und Einstellungen<br />
zu ändern und die Reifung, Entwicklung und Gesundheit des Behandelten zu fördern.“<br />
2.4 Wirkfaktoren in der Psychotherapie<br />
Mit dieser Definition wird die Bedeutung der Interaktion zwischen Behandelten und<br />
Psychotherapeuten hervorgehoben. Einer der wichtigsten Wirkfaktoren besteht in der<br />
Qualität der therapeutischen Beziehung, wie Forschungsergebnisse (Grawe, Donati &<br />
Bernauer 1994) bestätigen. Die Güte der Therapeut-Patient-Beziehung und die<br />
Glaubwürdigkeit des Angebotes einer helfenden Beziehung bestimmen unabhängig von<br />
der Psychotherapiemethode ganz wesentlich die Wirksamkeit aller<br />
Psychotherapieformen.<br />
Allgemeine Faktoren wie Unterstützung, Bestätigung, Ratschläge, Aufmerksamkeit,<br />
Respekt, Empathie, Wärme, positive Beachtung des Patienten, Interesse und das<br />
Engagement des Therapeuten zur therapeutischen Arbeit aber auch die Kenntnis der<br />
eignen Persönlichkeit sind von unschätzbarem Wert für eine erfolgreiche Therapie.<br />
Umgekehrt sind Variablen wie Nichtmögen, geringe Empathie, kein Respekt und<br />
vielleicht herabsetzende Mitteilungen für Verschlimmerungen im Behandlungsprozess<br />
verantwortlich. (Strupp 1993)<br />
Die Perspektiven der Problembewältigung (aktive Hilfe zur Bewältigung konkreter<br />
Probleme), die Klärung (Einsicht in die Natur des Problems, Analyse von Motiven und<br />
Handlungszielen), die Ressourcenaktivierung (d. h. an die positiven Möglichkeiten und<br />
Fähigkeiten des Klienten anzuknüpfen, bereits vorhandene Ressourcen auszubauen) und<br />
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