GESAMT-PORTFOLIO 2 0 0 8 / 2 0 0 9 - Alpe Adria Weindepot
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Von den Brüdern Francesco und Filippo Mazzei zielstrebig<br />
geführt und von Carlo Ferrini, einem der besten italienischen<br />
Önologen beraten, ist das Weingut Castello di<br />
Fonterutoli – seit 1435 im Besitz der Familie Mazzei –<br />
heute eines der dynamischsten und modernsten in Italien.<br />
Es gelingt, unternehmerisches Denken, Forschung,<br />
Innovation und Weinbautradition zu verbinden.<br />
Neben dem Hauptweingut in der Toskana (Fonterutoli) haben die<br />
Mazzeis seit Mitte der 1990er Jahre die Tenuta Belguardo in der<br />
Maremma aufgebaut und inzwischen zu einem derführenden Betriebe<br />
der Region gemacht. Zuletzt wurde das historische Weingut Zisola auf<br />
Sizilien erworben und umgestaltet. Dort wird nun ein vorzüglicher Nero<br />
d’Avola gleichen Namens produziert.<br />
Wo immer die Familie Mazzei Wein kultiviert, legt sie größten Wert auf<br />
Spitzenqualitäten und Komplexität. „Mit den neuen<br />
Auspflanzungen haben wir an Eleganz und Terroir-<br />
Bewusstsein dazugewonnen“, so Francesco Mazzei. Und weiter:<br />
„Insgesamt wurde<br />
die Weingartenfläche<br />
von 70 Hektar auf<br />
jetzt 115 Hektar er<br />
weitert, auch dank<br />
des Erwerbs des Wein<br />
berges Il Caggio in der<br />
Toskana. Wir sind<br />
dabei, die Weingärten<br />
genau zu analysieren<br />
und in Mikrozonen aufzuteilen. Ziel: Auf jeder Parzelle soll die in Bezug<br />
auf Boden und Mikroklima jeweils am besten geeignete Rebsorte bzw.<br />
Rebsortenklon stehen. Auch die Weingartenarbeit soll individuellan die<br />
Eigenheiten jeder Mikrozone angepasst und perfektioniert werden.“<br />
Im Zuge dieser Arbeiten wurden nicht weniger als 19 Klone<br />
(„Spielarten“) der Sangiovese-Rebe ausgepflanzt. Bei der Erneuerung<br />
vieler Weinbergsflächen erhöhte man auch die Bepflanzungsdichte auf<br />
5.000 bis 6.000 Rebstöcke pro Hektar. Das verbessert die Qualität des<br />
Weines, denn die dicht stehenden Rebstöcke müssen um die Nährstoffe<br />
verstärkt konkurrieren, treiben ihre Wurzeln tief in den Boden und liefern<br />
relativ weniger, aber sehr aromareiche Trauben von außerordentlicher<br />
Qualität, die auf den Weingütern der Familie Mazzei<br />
Selbstverständlich nach strenger Selektion mit der Hand gelesen werden.<br />
Die Trauben jeder einzelnen Weinbergsparzelle werden separat<br />
DAS WEINREICH DER FAMILIE MAZZEI<br />
verarbeitet, um Lagencharakter,<br />
Typizität und Terroir deWeine zu betonen.<br />
Musterbeispiel dieser<br />
Philosophie: der Supertoskaner Siepi,<br />
dessen Sangiovese- und Merlot-<br />
Trauben gemeinsam im gleichnamigen<br />
Weinberg wachsen.<br />
Neben einer sorgfältigen<br />
Traubenauslese im Weinberg ist auch<br />
die Selektion im Keller entscheidend.<br />
Der Einsatz modernster Techniken ist<br />
in den Kellern der Familie Mazzei<br />
selbstverständlich:„Aber“, so betont Francesco, „stets mit<br />
besonderem Blick darauf, die durch großen<br />
Arbeitsaufwand im Weinberg erzielte Qualität der<br />
Trauben zu bewahren und möglichst gut in die Flasche zu<br />
bringen.“<br />
So sind alle Tanks temperaturkontrolliert, umdie Gärung im Griff zu<br />
haben. Auch in die Mikrooxidation, also den Ausbau der Weine in kleinen<br />
Holzfässern (Barriques), wird viel Know-how und Geld investiert.<br />
Mazzei: „Für wichtige Weine, wie etwa den Siepi, verwenden wir neue<br />
Barriques aus französischer Eiche. Wir erneuern jedes Jahr rund 40 %<br />
der Fässer.“ Was macht nun den besonderen Reiz der Weine der<br />
Familie Mazzei aus? „Ob Fonterutoli, Belguardo oder Zisola:<br />
Unsere Weine stellen immer etwas Einzigartiges,<br />
Unverwechselbares dar. Sie spiegeln jeweils das besondere<br />
Terroir verschiedener, eigener Weinbauregionen<br />
wider.<br />
Außerdem ist unser Name ein Synonym für Beständigkeit und Qualität<br />
und so etwas wie eine Garantie für den Weintrinker.“<br />
Letzte Frage: Wie sind Sie mit der Ernte 2006 zufrieden, Francesco<br />
Mazzei? „Mengenmäßig liegen wir im Durchschnitt der letzten Jahre.<br />
Aber in puncto Qualität ist 2006 der beste Jahrgang der letzten fünf<br />
Jahre.“<br />
Einziger Wermutstropfen: Bis die Spitzenweine dieses Jahrgangs auf<br />
den Markt kommen,müssen sich die Weinfreunde noch gedulden.<br />
Derzeit schlummern Siepi, Poggio Bronzone und Zisola noch selig in<br />
Eichenfässern und träumen von ihren künftigen Auftritten.