Nr. 5 / 2007 Oktober-Nov. - Baptisten Göttingen
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Gedanken vom Pastor<br />
„[Ich habe] Tausende von intelligenten<br />
Christen kennengelernt, die … hartnäckig<br />
gesucht haben, bis sie den richtigen<br />
Arzt, den richtigen Steuerberater … sogar<br />
den richtigen Tennislehrer gefunden<br />
hatten. Doch in Bezug auf die richtigen<br />
Begleiter auf ihrem Lebensweg legten<br />
sie nicht die geringste Klugheit, Hartnäckigkeit<br />
oder kritische Haltung an den<br />
Tag. In der Auswahl ihrer Freunde schienen<br />
[sie] … passiv, gleichgültig und unmotiviert<br />
zu sein.“<br />
Diese Worte von Bill Hybels in seinem<br />
Buch ‚Aufbruch zum Leben’ sind mir<br />
nachgegangen. Sowohl persönlich als<br />
auch für unser Gemeindeleben.<br />
Da führen wir immer wieder Gespräche<br />
darüber, ob man denn in einer christlichen<br />
Gemeinde vom „Wohlfühlen“ sprechen<br />
darf. Und da sind die Suchenden,<br />
Fragenden und sogar die langjährigen<br />
Gemeindeglieder mitten unter uns, die<br />
sich genau das wünschen: Menschen,<br />
mit denen sie gern zusammen sind, bei<br />
denen sie sich angenommen und wohl<br />
fühlen können.<br />
Da spreche ich bei einem Besuch mit einem<br />
guten und treuen Mitarbeiter und<br />
frage ihn beiläufig: „Und wen würdest Du<br />
als Deine Freunde in der Gemeinde bezeichnen?“<br />
– Und er schweigt einen Mo-<br />
Wir berichten<br />
3<br />
ment und bekennt dann: „Freunde?<br />
Freunde habe ich in all den Jahren eigentlich<br />
keine gefunden.“<br />
Da sagen uns die Missionsstrategen<br />
wieder einmal, was wir schon lange wissen:<br />
Menschen kommen in die Gemeinde<br />
wegen ihrer Freunde. Sie bleiben und<br />
sind gern da, wenn sie dort Freundschaften<br />
finden. Wer möchte jemanden zum<br />
Freund haben, mit dem er sich nicht<br />
wohl fühlt?<br />
Monatelang haben wir uns von verschiedenen<br />
Seiten ans Wohlfühlen herangetastet.<br />
Eben deshalb, damit wir uns in<br />
der Gemeinde zu Hause fühlen und gern<br />
beieinander sind. Ist es besser geworden?<br />
Die Vorstellungen davon, wie es sein<br />
sollte, gehen ja leicht auseinander.<br />
Macht nichts, kennen wir, war schon immer<br />
so. Aber haben wir bei den Sessel-<br />
Ausstellungen eine Ahnung davon bekommen,<br />
was den andern gefällt und gut<br />
tut? Das wäre schon was!<br />
Wir haben als Christen doch eine gute<br />
Basis dafür, uns beieinander wohl zu<br />
fühlen und sogar Freunde zu werden:<br />
Wir glauben an den gleichen Herrn, wir<br />
haben alle Anteil an Seinem Geist.<br />
Fügen wir dem noch ein offenes Ohr, einen<br />
freundlichen Blick, gute Worte und<br />
ein liebevolles Herz hinzu! Außerdem<br />
Zeit und Geduld. Dann können aus Geschwistern<br />
und Mitarbeitern in der Gemeinde<br />
Freunde fürs Leben werden. Ich<br />
meine, es lohnt sich, dies aktiv und hartnäckig<br />
zu verfolgen. Darum bleiben wir<br />
dran. Immer noch.<br />
Für die kommenden Monate greifen wir<br />
dazu einen zweiten Begriff aus unserm<br />
Motto auf: das Einladen.