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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 343<br />

Neben den genannten Faktoren, die im Rahmen standardisierter Befragungen<br />

fokussiert wurden, haben qualitative Befragungen von <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong><br />

verheirateten Eltern sowie von Fachkräften, die mit der Beratung solcher Eltern und<br />

der Beurkundung von Sorgeerklärungen betraut sind, breiten Raum für weitere<br />

relevante Aspekte der familiären Lebensumstände und des Entscheidungsverhaltens<br />

bezüglich des <strong>Sorgerecht</strong>s gelassen, die <strong>nicht</strong> a priori im Blickfeld der Analysen<br />

waren. Diese unterschiedlichen Zugänge bauen aufeinander auf und ergänzen<br />

einander. Die Analysen im Rahmen dieser sozialwissenschaftlichen Untersuchungen<br />

wurden ergänzt durch juristische Expertisen und Kommentare, die die Befunde in<br />

den juristischen Diskussionskontext einordnen und deren Bewertung für die hier<br />

verfolgten Ziele des Gesamtprojekts von Bedeutung ist.<br />

Im Folgenden sollen die einzelnen Erhebungselemente nochmals kurz skizziert und<br />

die jeweiligen zentralen Ergebnisse vorgestellt werden, bevor eine abschließende<br />

integrative Diskussion der gewonnenen Erkenntnisse erfolgt. Hierbei muss<br />

hervorgehoben werden, dass keine dieser Studien schlüssige Beweise für<br />

Kausalzusammenhänge liefern kann, da nur zu einem Erhebungszeitpunkt Daten<br />

erhoben wurden, d. h. nur Retrospektivinformationen über die Zeit vor und kurz nach<br />

der Geburt des Kindes vorliegen. Zudem greifen wir vielfach auf subjektive<br />

Deutungen des eigenen Handelns oder Handlungen anderer zurück, die<br />

Verzerrungen beinhalten können. Gleichwohl liefern die hier berichteten Befunde<br />

einen Einblick in das Erleben und die Lebensgestaltung von Eltern <strong>nicht</strong>ehelich<br />

geborener Kinder.<br />

10.1 Die standardisierten Elternbefragungen<br />

Die standardisierte Kurzbefragung von Eltern, die bei Geburt ihres Kindes <strong>nicht</strong><br />

<strong>miteinander</strong> verheiratet waren, wurde als deutschlandweite schriftlich-postalische<br />

Fragebogenstudie konzipiert, die sich auf Kinder der Geburtsjahrgänge 2005, 2006<br />

und 2007 bezieht. Der Fokus auf Familien mit vergleichsweise jungen Kindern im<br />

Alter zwischen 2 und 5 Jahren sollte sicherstellen, dass die Entscheidungen zur<br />

elterlichen Sorge noch relativ präsent aber auch weitgehend gefestigt sind und<br />

gegebenenfalls entsprechende Sorgeerklärungen abgegeben wurden. Zudem wurde<br />

ein möglichst hoher Anteil stabiler Partnerschaften angestrebt, um deren alltägliche<br />

Lebensgestaltung und gemeinsame Elternschaft erfassen zu können. Insofern wurde<br />

hier die frühe Phase der Familienentwicklung in den Mittelpunkt gestellt.<br />

Der Stichprobenumfang sollte 1.200 Eltern umfassen, um auf dieser Basis<br />

verlässliche Schätzungen für einzelne Subgruppen vornehmen zu können sowie<br />

mindestens 250 stabile <strong>nicht</strong>eheliche Lebensgemeinschaften mit gemeinsamen<br />

Kindern für die anschließende standardisierte Intensivbefragung zu gewinnen. Als

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