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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 336<br />

Eindringlich erklärt sie den Müttern, dass Berufstätigkeit und Unabhängigkeit nur mit<br />

der geS möglich seien, wenn diese denn auch umgesetzt wird.<br />

„Das schaffst du nur, wenn du den Partner mit rein nimmst. Das ist denen klar im<br />

Kopf. Und so müsste es bei jedem sein, das würde ich mir wünschen“ (Großstadt<br />

Ost, w).<br />

Ihr ausgesprochenes Ziel ist es, den Kindern zwei starke Eltern an die Seite zu<br />

stellen. So sieht sie auch das gemeinsame Ziel der Eltern, dass aus den Kindern<br />

„gesunde, fröhliche Menschen werden, dass sie im Leben ihren Mann stehen oder<br />

ihre Frau.“ Immer wieder appelliert sie an strittige Eltern, dieses gemeinsame Ziel<br />

<strong>nicht</strong> aus den Augen zu verlieren, und ihre eigenen Positionen hinten anzustellen.<br />

Frau A‟s besondere Stellung erklärt sich im Kern daraus, dass sie keine<br />

sozialpädagogischen Maßnahmen ergreift und keine Hilfepläne für<br />

Multiproblemfamilien erstellt, sondern den Klienten mit Persönlichkeit und<br />

Verständnis für alles Menschliche gegenübersteht („Das Leben ist anders“ ebd.).<br />

Dies deckt sich mit den geäußerten Wünschen einiger Eltern. Ein Vater, der ein<br />

heimliches Kind mit einer verheirateten Frau hat, sagt:<br />

„Es ist immer schwierig, sich direkt an Ämter // ja, sich dort vorzustellen. Und die<br />

Sachlage irgendwie offenzulegen, weil man doch irgendwie mit sehr vielen Fragen<br />

und schwierigen Fragen irgendwie konfrontiert wird. // dass vielleicht man letztendlich<br />

in eine gewisse Richtung bugsiert wird, in die man vielleicht gar <strong>nicht</strong> gehen will und<br />

so weiter. (…) Deswegen habe ich mir gesagt, ich wende mich an eine anonyme<br />

sozusagen Vertraute, die aber auch mit dieser Thematik sehr häufig zu tun hat. Und<br />

es ist wirklich so, dass diese junge Frau, die ich kenne, irgendwie für das<br />

Frauenhaus arbeitet, immer mit solchen Fällen konfrontiert wird. (…) letztendlich<br />

wollte ich mich jemanden anvertrauen, den ich sehr gut kenne natürlich. Das ist sehr<br />

wichtig. (…) der aber irgendwo einen Weg aufzeigen kann, wie es weiter gehen<br />

kann. Und was man vielleicht beachten sollte, was man <strong>nicht</strong> tun sollte und so weiter<br />

und so fort eigentlich im Grunde“ (V20, gog).<br />

9.3.8 Zwischenfazit zu den Expertenbefragungen mit dem ASD<br />

Das gemeinsame <strong>Sorgerecht</strong> spielt in den Beratungen selten eine zentrale Rolle, es<br />

taucht aber häufig als benachbartes Konfliktfeld auf. Die Berater/innen haben es<br />

überwiegend mit Fragen der Kinder- und Jugendhilfe, mit Erziehungs-, Trennungs-<br />

und Scheidungsberatung sowie der Regelung des Umgangs zu tun. Sehr selten<br />

kommt es vor, dass jemand eine Beratung explizit zum Thema <strong>Sorgerecht</strong><br />

wünscht 191 . Väter kommen nach den Erfahrungen der interviewten Fachkräfte<br />

überaus selten allein zur Beratung. Dies unterstreicht die Aussagen einiger<br />

getrennter Väter, aus denen ersichtlich wird, dass der ASD für die Väter keine<br />

191 Die Angaben diesbezüglich reichen von „nie“ (Kleinstadt West, w) über „vier Mal in zehn Jahren“<br />

(Großstadt West, w) bis zu „so im Vierteljahr sechs“ (Kleinstadt Ost,w)

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