23.01.2013 Aufrufe

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 291<br />

Schilderung konkreter oder typischer Fälle<br />

Ziele und Berufsethos<br />

Subjektive Bewertung der geS<br />

Ziel der Experteninterviews war es zunächst Expertenwissen abzufragen, das heißt<br />

„Betriebswissen“ zu erlangen, um bürokratische Abläufe, Entscheidungswege und<br />

amtliche Routinen zu verstehen. Diese Art von Wissen war über weite Strecken in<br />

allen teilnehmenden Jugendämtern sehr ähnlich. Andererseits sollte „Kontextwissen“<br />

(Meuser & Nagel, 1991) ermittelt werden. Damit sind hier Hintergrundinformationen<br />

gemeint, sowie erklärendes und fallspezifisches Wissen. Gerade dieses Wissen war<br />

für die für diese Untersuchung zentrale Fragestellung besonders wichtig und<br />

aufschlussreich. Die Experteninterviews hatten insgesamt „die Aufgabe,<br />

Eigenschaften und Strukturen der Handlungssituation der Zielgruppe aufzuschließen“<br />

(Meuser & Nagel, 1991, S. 447).<br />

Für den Untersuchungsgegenstand war es zusätzlich nötig, die persönlichen<br />

Einstellungen bezüglich geS der Befragten zu erfassen. Zu diesem Zweck wurden<br />

die Experten direkt nach ihrer persönlichen Meinung gefragt („Wenn Sie die Aufgabe<br />

hätten, ein neues <strong>Sorgerecht</strong> einzuführen, was würden Sie dann verändern?“). Viel<br />

aufschlussreichere Hinweise auf persönliche Einstellungen fanden sich aber in den<br />

vielen Schilderungen konkreter Fälle. Die Expertinnen und Experten gaben hier<br />

häufig klare Einschätzungen und Meinungen ab, die sich inhaltsanalytisch<br />

kategorisieren ließen. Häufig waren es kleine Nebensätze oder einzelne Worte, z. B.<br />

„das fand ich ganz prima“, „er hat angeblich…“. Wie bei den Elterninterviews kam<br />

auch hier die Software MAXQDA zum Einsatz. Einzelne Passagen und<br />

Schlüsselstellen wurden in kleinen Interpretationsgruppen analysiert (vgl. oben).<br />

Die durchgeführten Interviews erwiesen sich als äußerst reich an selbstläufigen<br />

Schilderungen von Fällen aus der Praxis und des Arbeitsalltags. Alle Befragten<br />

erzählten und erklärten ausführlich und hilfsbereit. Es gelang stets eine<br />

Interviewsituation herzustellen, in der die Interviewerin als Expertin aus einem<br />

anderen, eher theoretischen, Feld wahrgenommen wurde. Nachfragen der<br />

Interviewerin wurden <strong>nicht</strong> als kontrollierend oder feindlich wahrgenommen, sondern<br />

als Gelegenheit, die Praxis zu erklären (Meuser & Nagel, 1991, 450).<br />

Im Folgenden werden zunächst die Ergebnisse aus den Experteninterviews<br />

wiedergegeben, getrennt zwischen Urkundspersonen einerseits und Beratern des<br />

ASD andererseits.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!