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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 267<br />

jungen Eltern als so negativ deuten, dass sie sich völlig falsch beraten und sogar<br />

belästigt fühlen. Dieses Erlebnis der Anerkennung der Vaterschaft wird auch in<br />

anderen Fällen als so unangenehm empfunden, dass diese Erfahrung die<br />

Anerkennung der geS sogar verhindert.<br />

„Als K geboren war, sind wir dann irgendwann zum Amt gewandert wegen der<br />

Vaterschaftsgeschichte. Und da meinte dann diese total paranoide Frau vom Amt //<br />

also das war echt // also unmöglich. Eigentlich war es, eigentlich war es unmöglich,<br />

da haben wir uns auch ziemlich lange drüber aufgeregt. Auf jeden Fall kam die dann<br />

an und erzählte uns, die wir da beide als frisches, fröhliches Pärchen mit einem<br />

frischgeborenen Kind saßen, erzählte die uns ernsthaft eine halbe Stunde, dass wir<br />

uns ja wahrscheinlich sofort wieder trennen. Und dass man ehm weil wir uns<br />

wahrscheinlich sofort wieder trennen ehm jetzt doch ganz schnell, also vor allem mir,<br />

eindringlich klar gemacht, dass es ja total so ist, also dass wenn wir uns dann<br />

trennen, das wird wahrscheinlich sofort passieren, dass es dann total blöd ist, wenn<br />

ich das <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> habe, weil ehm weil das ja total üblich ist, dass es da einen<br />

großen Streit gibt um das <strong>Sorgerecht</strong>. Und wenn ich jetzt <strong>nicht</strong>, wenn ich jetzt <strong>nicht</strong><br />

ganz schnell auf das Jugendamt gehe und die Sache mit dem <strong>Sorgerecht</strong> kläre, dann<br />

wird es so sein, dass ich dann K nie wieder zu Gesicht kriegen würde. Weil das dann<br />

nämlich so ist, wenn ich das jetzt <strong>nicht</strong> mache, dann haut die Frau nämlich ab, wenn<br />

wir uns dann jetzt ganz schnell getrennt haben, was ja auch sofort passieren wird.<br />

Und dann ist die Frau weg und ich hab das <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong>. Und dann muss ich<br />

nämlich einen Riesending machen, das <strong>Sorgerecht</strong> zu kriegen, wenn ich meinen<br />

Sohn mal sehen will. Und sie legt uns das total dringend ans Herz, bevor es jetzt<br />

wirklich ganz schlimm wird und ich zum Anwalt gehen muss, machen Sie es jetzt,<br />

weil Sie trennen sich bestimmt gleich. Und wir dachten danach wirklich so: Hauen wir<br />

der jetzt auf die Fresse, brennen wir das Haus ab, beschweren wir uns jetzt offiziell<br />

bei irgendeiner Stelle oder. Also es war wirklich total schräg. Und ehm und wir haben<br />

das einfach, ich weiß auch <strong>nicht</strong>, aber wir haben das damals einfach gar <strong>nicht</strong> in<br />

Betracht gezogen, weil wir dachten so: Oh mein Gott. Warum sollten wir uns jetzt<br />

nochmal beide mit dem kleinen Kind und irgendwie Kinderwagen zu dem<br />

bescheuerten Jugendamt gurken. Die da blöd warten und uns wahrscheinlich wieder<br />

von irgendeiner doofen Trulle irgendeinen Scheiß erzählen lassen. So what. Also<br />

wen interessiert das eigentlich? Brauchen wir das?“ (V8, zog).<br />

Hat man die Amtsgänge <strong>nicht</strong> schon vor der Geburt erledigt, können sie nur wenige<br />

Wochen nach der Geburt vor allem für die Mütter, wenn sich das Stillen und der<br />

Umgang mit dem Baby noch <strong>nicht</strong> eingespielt haben, überaus unangenehm sein.<br />

„Und dann als K so klein war, mit Baby. Das macht man sich vorher gar <strong>nicht</strong><br />

bewusst, aber ist auch das erste Kind und es war Winter. Da war ich mir so unsicher.<br />

Und dann kannst du ja auch <strong>nicht</strong> irgendwie im Jugendamt anfangen zu stillen, wenn<br />

du so dick eingepackt bist. Und die Vorstellung schon: Dahin zu fahren dauert ewig,<br />

dann darauf zu warten, wer weiß wie lange. Und dann schreit der Kleine und dann“<br />

(M8, zog).<br />

Auch bei der Vaterschaftsanerkennung berichten einige Väter davon, unfreundlich<br />

und despektierlich behandelt worden zu sein. Ein junger Vater fühlte sich von der<br />

Beamtin regelrecht beleidigt und entmündigt:

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