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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 265<br />

8.10.3 Problemfigur: Vater<br />

Die Väter, die mit ihrer Partnerin zusammen die geS erklärt haben, schildern den<br />

Termin im Jugendamt eher emotions- oder sogar teilnahmslos:<br />

„hab gar <strong>nicht</strong> zugehört, hab immer ja, ja, ja, ja gesagt“ (V5, zmg).<br />

„das war kein großer Akt“ (V1, zmg).<br />

„soweit kann ich mich gar <strong>nicht</strong> mehr erinnern“ (V2, zmg).<br />

Ein Vater aus dieser Subgruppe fand den Termin „super“ (V1, zmg), ein anderer<br />

fühlte sich unwohl, weil nach seinem Einkommen gefragt wurde (V2, zmg),<br />

weswegen er die Urkundsperson als „keine nette Frau“ bezeichnet.<br />

Zwei Mütter schildern, dass die Urkundsperson explizit sie gefragt hat und der Vater<br />

<strong>nicht</strong> direkt angesprochen wurde:<br />

„Und die Sachbearbeiterin war auch ganz nett, aber hat uns auch darauf<br />

aufmerksam gemacht, dass Kinder ziemlich anstrengend sind. Dass wir gar <strong>nicht</strong><br />

wissen, was auf uns zukommt, ((lacht)). Und dann hat sie mich auch zweimal so<br />

richtig deutlich gefragt, ob ich das wirklich möchte, dass der Vater das <strong>Sorgerecht</strong><br />

auch hat. Ehm dass es <strong>nicht</strong> mehr rückgängig zu machen wäre. Und dass man sich<br />

dadurch auch ehm eine Menge Ärger ersparen könnte, wenn man das <strong>nicht</strong> macht.<br />

Hm, aber das hat sie halt eher locker formuliert, <strong>nicht</strong> so eindringlich, sondern so //<br />

sie war eine eher witzige Frau, in einem lustigen Ton“ (M3, zmg).<br />

„Ja, dann sind wir hin, gemeinsame Sorge und dann hat sie gesagt: Ja, warum, ehm<br />

weil ehm sie hat dann mich eigentlich mehr angesprochen als Y. Der saß dann so<br />

daneben (…)“ (M11, zog).<br />

Zwei getrennte Väter ohne die geS schildern aus ihrer Erinnerung, dass sie <strong>nicht</strong> das<br />

Gefühl hatten, ebenbürtig behandelt und aufgeklärt worden zu sein.<br />

„Die ist ja unparteiisch. Also angeblich. Hab ich aber gemerkt im Nachhinein, dass es<br />

<strong>nicht</strong> so war. Und also das finde ich sehr schlecht. Also man sollte schon beide<br />

Parteien, also eine unparteiische Sachbearbeiterin einsetzen, die dann auch einen<br />

betreuen und sagen: Sie, so schaut es aus. Sie haben jetzt die Möglichkeit, also pff<br />

keine Ahnung. Man hat das Klischee vom Beamten, dass die einfach so arbeiten. Ein<br />

Beamter, also man sollte schon dahinter sein, weil das hat schon große<br />

Auswirkungen. Das kann einen Menschen wirklich ehm // einen kaputt machen.<br />

Sowohl psychisch, finanziell wie überhaupt. (…) ich weiß gar <strong>nicht</strong>, warum sie da<br />

sind. Dann kann man genauso einen Computer, eine Station einbauen und eintragen<br />

und unterschreiben und einschmeißen. Für was hab ich dann so Sachbearbeiter, die<br />

eher für die Frauen // also sie war schon so eingestellt, dass der Mann eh <strong>nicht</strong>s zu<br />

melden hat. Und die Mutter und das war‟s und fertig. finde ich überhaupt <strong>nicht</strong> gut“<br />

(V23, gog).<br />

8.10.4 Vaterschaftsanerkennung als Hürde für das gemeinsame <strong>Sorgerecht</strong><br />

Aufschlussreich sind auch die Beschreibungen der Eltern, wenn nur die Vaterschaft<br />

anerkannt wurde. Für die meisten Eltern stellt sich die Beurkundung der Vaterschaft

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