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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 258<br />

Insgesamt kann man sagen, dass das Gelingen der Beziehungen der Akteure einer<br />

getrennten Familie von vielen Faktoren abhängt, ganz besonders von der<br />

Kommunikationsfähigkeit der Eltern. Das <strong>Sorgerecht</strong> ist hierbei <strong>nicht</strong><br />

ausschlaggebend. Eine Mutter bringt es auf den Punkt:<br />

„Das war wahrscheinlich wieder eine Verwechslung, dass ich dachte, wenn man das<br />

amtlich macht, würde das dann auch passieren. Jeder sorgt sich halt so, wie er sich<br />

sorgen will, kannst ja <strong>nicht</strong>s machen. Insofern ist dieses <strong>Sorgerecht</strong> für mich<br />

eigentlich kein Thema“ (M11, zog).<br />

8.8 Handlungsleitende Deutungen zum Thema Jugendamt<br />

Einstellungen und Handlungsmuster in Bezug auf das Jugendamt lassen sich<br />

anhand von vier Typen skizzieren. Diese stehen in engem Zusammenhang mit den<br />

später beschriebenen Kontakten zu Urkundspersonen bei der Belehrung zum<br />

<strong>Sorgerecht</strong>. Diese vier Typen gliedern sich wie folgt:<br />

Jugendamt als Mittel zum Zweck<br />

Neutrale bis negative Haltung zum Jugendamt<br />

Jugendamt als Gegner<br />

Misstrauen und Vermischung von Ämtern<br />

Indem also bestimmte Deutungen und Haltungen gegenüber Behörden allgemein<br />

oder dem Jugendamt im Besonderen bestehen, lässt sich ableiten, dass auch der<br />

Kontakt bei der Sorgeerklärung sowohl von den Deutungen der Eltern als auch den<br />

Deutungen der Urkundspersonen abhängen. In diesem Zusammenhang sind die<br />

folgenden Ausführungen für die Erklärung einer Entscheidung für oder gegen das<br />

gemeinsame <strong>Sorgerecht</strong> von Bedeutung.<br />

8.8.1 Typ 1 Jugendamt als Mittel zum Zweck<br />

Zunächst gibt es die mit dem Jugendamt eher zufriedenen Eltern. In diesem Sample<br />

handelt es sich um drei Mütter (zmg, zog, gog), die sich selbst wie folgt<br />

charakterisieren:<br />

„ich bin eine Person, die wegen jedem Scheiß, auf Deutsch gesagt, nachfragt. Also<br />

da auch engagiert bin, nachfrage, nachhake, warum ist das so? Warum ist das <strong>nicht</strong><br />

so?“ (M2, zmg).<br />

Diese Mütter sind gut informiert und kennen die Jugendamtsmitarbeiter teilweise<br />

persönlich aufgrund von vielen Telefonaten und eingehenden Beratungen. Die Mütter<br />

wollen sich, bevor sie eine Entscheidung treffen hinsichtlich <strong>Sorgerecht</strong> oder<br />

Gestaltung des Umgangs, beim Jugendamt absichern, um keinen Fehler zu machen.<br />

Sie haben keine Scheu, ihre Situationen und Belange eindringlich und transparent zu

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