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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 239<br />

Die Väter ohne geS vertrauen ihren Partnerinnen in diesem Punkt und sehen daher<br />

häufig ebenfalls keine Notwendigkeit, dieses Recht zusätzlich offiziell abzusichern.<br />

Eine Mutter mit alleiniger Sorge würde sogar erst nach der Trennung, die geS offiziell<br />

erklären, damit der Vater ihr dann als Erziehungsberechtigter gleichgestellt ist:<br />

„Deswegen würde ich mich niemals dagegen sträuben, sondern das <strong>Sorgerecht</strong><br />

würde er dann so oder so von mir kriegen. (…) dann müsste ich das, nachdem es<br />

abgekühlt ist, würde ich es wahrscheinlich auch offiziell machen und das <strong>Sorgerecht</strong><br />

einreichen“ (M6, zog).<br />

8.5.1.3 Traditionelles Familienbild<br />

Die Analysen der Subgruppe zusammenlebender Paare ohne geS zeigen, dass die<br />

Paare in unterschiedlichen Ausprägungen traditionellere Vorstellungen von Familie<br />

und Partnerschaft haben. Damit ist gemeint, dass die Eltern eine im Vergleich zu den<br />

Paaren mit geS geschlechtsspezifischere Arbeitsteilung leben und dies auch<br />

anstreben.<br />

Exemplarisch soll hier ein Fall skizziert werden: Die 29-jährige Mutter hat ihre<br />

Tätigkeit in der Gastronomie schon zu Beginn der Schwangerschaft aufgegeben und<br />

beschreibt wie folgt ihren Lebensplan: „ich bleib zu Hause und er geht arbeiten. Das<br />

ist schön“ (M6, zog).<br />

Beide Eltern wünschen sich eine große Familie. Wenn es die finanziellen<br />

Rahmenbedingungen erlauben, kann man sich drei oder mehr Kinder vorstellen. Der<br />

30-jährige Vater ist in der Gastronomie tätig und hat durch Abendschichten tagsüber<br />

viel Zeit für seine Familie. Er unterstützt seine Partnerin gerne und beschäftigt sich<br />

viel mit der einjährigen Tochter. Außerdem absolviert er gerade ein Aufbaustudium,<br />

da er sich beruflich weiterqualifizieren möchte. Er bezeichnet sich selbst als<br />

ausgemachten Familienmenschen: „Wenn die Jungen früher Astronaut oder<br />

Lokomotivführer werden wollten, wollte ich immer Kinderwagen schieben“ (V6, zog).<br />

Beide Eltern sind überaus zufrieden mit ihrer derzeitigen Situation und schätzen sich<br />

gegenseitig <strong>nicht</strong> nur als Mensch, sondern auch als Mutter („sie hat diesen<br />

Mutterinstinkt“ V6) und Vater („er ist was ganz Besonderes“ M6).<br />

Zu der Subgruppe der Eltern ohne geS gehört auch ein Vater, der drei Jahre lang<br />

„Hausmann“ war, während die Mutter Vollzeit erwerbstätig war. Denn auch hier<br />

finden wir eine strikte Arbeitsteilung zwischen Familien- bzw. Hausarbeit und<br />

Erwerbsarbeit, wenn auch unter umgekehrten Vorzeichen:<br />

„dass ich sonst fast <strong>nicht</strong>s machen musste. Ich musste <strong>nicht</strong> einkaufen, <strong>nicht</strong><br />

aufräumen, gar <strong>nicht</strong>s. Also war auch total toll“ (M11, zog).<br />

Charaktereigenschaften und Fähigkeiten werden geschlechtsspezifisch zugeordnet:

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