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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 234<br />

bestimmte Vorkommnisse, Coping-Strategien oder hervorstechende Formulierungen<br />

besondere Beachtung zu, z. B. eine plastische Schilderung des Jugendamtstermins,<br />

eine ungewöhnliche Rationalität im Umgang mit dem Kind o.Ä. Die angesprochenen<br />

Themen wurden dann zueinander in Beziehung gesetzt, und hinsichtlich immer<br />

wiederkehrender Verhaltens- oder Deutungsmuster untersucht. Dies geschah<br />

zunächst innerhalb eines Interviews und im weiteren Forschungsverlauf auch<br />

zwischen den Fällen. Danach konnten erste Kategorien entwickelt werden, die zu<br />

diesem Analysezeitpunkt von Interesse waren. Einige Fälle dienten als<br />

Ankerbeispiele, die hinsichtlich ihres hervorstechendsten Merkmals einen Arbeitstitel<br />

bekamen. Dieser wurde entweder assoziiert oder bezog sich auf ein bestimmtes<br />

treffendes Wort oder Zitat, z. B.: „Die Kämpferin“, „Homo ludens“, „Little Miss<br />

Rational“, „Fernfahrer“, „Hamsterrad“, „Gemeinsam“ u.v.m. Einige dieser Arbeitstitel<br />

weiteten sich im weiteren Analyseverlauf zu Kategorien aus, andere erwiesen sich<br />

als weniger aussagekräftig. Dieses Vorgehen entspricht dem Prinzip des offenen<br />

Codierens (Strauss, 1994, S. 95ff) und erfolgte bei ca. 20 Interviews in<br />

unterschiedlicher Tiefe.<br />

Die Transkripte wurden dann in die Software MAXQDA eingegeben. Diese Software<br />

ermöglicht ein computergestütztes Codieren der Interviews. In Anbetracht der<br />

Datenmenge entschieden wir uns dafür, die Interviews zunächst entlang des<br />

Leitfadens thematisch zu sortieren. Der so entstandene Codebaum stellt daher einen<br />

Überblick der angesprochenen Haupt- und Unterthemen dar, z. B.: Hauptthema:<br />

‚Kindheit und Jugend„; Unterthemen: ‚Einschätzung Vater„, ‚Einschätzung Mutter„,<br />

‚besondere Erlebnisse„ etc.<br />

Bei manchen Themen bot es sich an, die Aussagen hinsichtlich ihrer<br />

Bewertungstonalität bereits vorzusortieren, z. B.: Hauptthema: ‚Termin beim<br />

Jugendamt„ mit den Untergruppen ‚positiv„, ‚negativ„, ‚neutral„.<br />

Dieses Vorgehen hat den Nachteil, dass die Interviews zerstückelt, längere narrative<br />

Phasen in ihre Einzelteile zerlegt und Sequenzen aus dem Zusammenhang gerissen<br />

werden.<br />

Der große Vorteil ist aber, dass man alle Aussagen aller Befragten zu einem Thema<br />

auf einen Blick vorliegen hat. Die oben beschriebene Zusammenhanglosigkeit konnte<br />

außerdem dadurch kompensiert werden, dass dem Forschungsteam alle Interviews<br />

im Ganzen bekannt waren. Das Programm ermöglicht es außerdem, jederzeit wieder<br />

zum Originaltext zurückzukehren, um Zusammenhänge und Interpretationen wieder<br />

am Original zu überprüfen.<br />

Nachdem alle Aussagen zu einem Thema sortiert waren, konnte nach den Richtlinien<br />

der qualitativen zusammenfassenden Inhaltsanalyse (Mayring, 2007, S. 74ff) das<br />

Material erneut gebündelt, paraphrasiert und mit den bereits bestehenden Kategorien

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