23.01.2013 Aufrufe

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 219<br />

„Aufmerksamkeitsschwächen und Hyperaktivität versus Spieldauer“, „sozial-<br />

emotionale Kompetenzen“ und „emotionale Auffälligkeiten“, die zur Messung des<br />

Verhaltens des Kindes eingesetzt wurden.<br />

Auch bei der Bereitschaft zur Abgabe übereinstimmender Sorgeerklärungen gibt<br />

es kaum Effekte. Ausschließlich in der Skala „oppositionell-aggressives Verhalten“<br />

gibt es Gruppenunterschiede (F = 3,25, df = 2, p < 0,05). Eltern, die aus (potenziell)<br />

kindeswohlrelevanten Gründen keine Sorgeerklärungen abgegeben haben, berichten<br />

mehr oppositionell-aggressives Verhalten ihrer Kinder (M = 1,34; SD = 0,57) als<br />

Eltern, die übereinstimmende Sorgeerklärungen abgegeben haben (M = 1,14;<br />

SD = 0,54) und Eltern, die aus <strong>nicht</strong> kindeswohlrelevanten Gründen keine<br />

übereinstimmenden Sorgeerklärungen abgegeben haben (M = 1,08; SD = 0,63). Das<br />

Geschlecht der Befragten hat keinen Einfluss auf dieses Resultat.<br />

Auch wenn dies nur einen Aspekt der kindlichen Verhaltensentwicklung betrifft,<br />

spricht dieser Befund doch dafür, dass Eltern mit potenziell kindeswohlrelevanten<br />

Bedenken gegen die gemeinsame Sorge auch mehr Schwierigkeiten in der<br />

Verhaltensentwicklung ihrer Kinder wahrnehmen. Hierfür lassen sich aus den<br />

bisherigen Befunden eine Reihe naheliegender Gründe anführen, die von der<br />

schlechteren Kooperation dieser Eltern bis zur stärkeren persönlichen Belastung der<br />

Eltern – einschließlich deren eigenem erhöhten Problemverhalten bei<br />

kindeswohlrelevanten Bedenken – reichen.<br />

Im Gegensatz zur Partnerschaftssituation und der Bereitschaft zur Abgabe<br />

gemeinsamer Sorgeerklärungen hat hingegen das Erziehungsverhalten einen<br />

größeren Zusammenhang mit dem Verhalten des Kindes. Sowohl beim eigenen, als<br />

auch beim Erziehungsverhalten des anderen Elternteils gilt, dass je positiver dieses<br />

ist und je weniger negative Erziehungsverhaltensweisen auftreten, desto weniger<br />

oppositionell-aggressives Verhalten, weniger Aufmerksamkeitsschwierigkeiten und<br />

weniger emotionale Auffälligkeiten, aber umso mehr sozial-emotionale Kompetenzen<br />

werden für das Kind berichtet (Tabelle 22). Den wenigsten Einfluss scheint ein<br />

strenges Verhalten der Eltern zu haben. Dies ist damit zu begründen, dass die<br />

teilnehmenden Eltern laut eigenen Angaben generell kein sehr strenges Verhalten<br />

zeigen. Die in der nachstehenden Tabelle aufgeführten Korrelationen zeigen, dass<br />

insbesondere zwischen negativem Erziehungsverhalten und oppositionell-<br />

aggressivem Verhalten der Kinder hohe Zusammenhänge bestehen. Auch das<br />

Risiko für Aufmerksamkeitsschwächen und Hyperaktivität ist bei negativem<br />

Erziehungsverhalten erhöht. Demgegenüber profitieren sozial-emotionale<br />

Kompetenzen der Kinder <strong>nicht</strong> nur vom Fehlen negativer Erziehung, sondern auch<br />

von einem höheren Engagement der Eltern und mehr positiver Erziehung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!