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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 218<br />

Partnerschaft gelebt haben (M = 1,75; SD = 0,48 versus M = 1,56; SD = 0,45). Hier<br />

könnte also schon zum Zeitpunkt der Geburt eine höhere Depressivität der Eltern der<br />

Gründung eines gemeinsamen Haushalts entgegen gestanden haben. Es ist aber<br />

auch denkbar, dass sich hinter dem Zusammenhang zwischen der früheren<br />

Partnerschaftssituation und Depressivität eher ein Einfluss der aktuellen<br />

Partnerschaftssituation verbirgt, denn inzwischen getrennte Eltern haben <strong>nicht</strong> nur<br />

früher überwiegend in einer LAT-Beziehung gelebt (siehe Abschnitt 7.4), sondern<br />

auch die höchsten Depressivitäts-Werte (M = 1,73; SD = 0,52; F = 6,11, df = 2,<br />

p < 0,05). Eltern, die den anderen Elternteil geheiratet haben (M = 1,49; SD = 0,41)<br />

sind genauso wenig depressiv wie Eltern, die in einer stabilen <strong>nicht</strong>ehelichen<br />

Partnerschaft mit dem anderen Elternteil leben (M = 1,59; SD = 0,44).<br />

Auch die Bereitschaft zur Erklärung der gemeinsamen Sorge unterscheidet sich<br />

je nach Depressivität der Befragten (F = 6,11, df = 2, p < 0,05). Eltern, die aus<br />

(potenziell) kindeswohlrelevanten Gründen keine Sorgeerklärungen abgeben haben<br />

sind deutlich depressiver (M = 1,77; SD = 0,50) als Eltern, die dies aus anderen<br />

Gründen <strong>nicht</strong> getan haben (M = 1,47; SD = 0,34) bzw. übereinstimmende<br />

Sorgeerklärungen abgeben haben (M = 1,57; SD = 0,45).<br />

Kein signifikantes Ergebnis findet sich hingegen, wenn man nur Eltern, die getrennt<br />

vom anderen Elternteil sind, zur Berechnung verwendet und überprüft, ob es<br />

Unterschiede zwischen den Eltern gibt, welche die gemeinsame Sorge durch<br />

entsprechende Sorgeerklärungen erhalten haben und denen, die dies <strong>nicht</strong> haben<br />

(T = 0,46, df = 61, n.s.). Innerhalb der getrennten Eltern macht es also keinen<br />

Unterschied für die Befindlichkeit der Befragten, ob sie das gemeinsame <strong>Sorgerecht</strong><br />

haben oder <strong>nicht</strong>.<br />

7.5.10 Verhalten des Kindes<br />

Nachdem nun untersucht wurde, wie sich die Partnerschaftssituation und<br />

Elternbeziehung sowie die Persönlichkeit der Eltern auf die Gestaltung der<br />

Elternschaft auswirkt, soll im Folgenden das Verhalten des Kindes genauer<br />

betrachtet werden. So soll insbesondere geprüft werden, ob Kinder, deren Eltern<br />

keine stabile Partnerschaft haben, eher Verhaltensprobleme und weniger positives<br />

Verhalten zeigen als Kinder, deren Eltern in einer gefestigten Partnerschaft leben.<br />

Weiterhin kann überprüft werden, ob sich die <strong>Sorgerecht</strong>ssituation auf das Kind<br />

selbst auswirkt.<br />

Anders als zu erwarten war, spielt weder die Partnerschaftssituation bei Geburt<br />

noch die aktuelle Partnerschaftssituation eine Rolle dafür, wie sich das Kind<br />

entwickelt. Durchweg ergeben sich in beiden Partnerschaftssituationen keine<br />

Unterschiede in den vier Skalen „oppositionell-aggressives Verhalten“,

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