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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 216<br />

7.5.9.2 Problemverhalten<br />

Neben den o. g. vier Skalen der Big Five wurde zusätzlich das Problemverhalten der<br />

Eltern als Persönlichkeitsaspekt erhoben. Obwohl die meisten Personen generell<br />

sehr niedrige Werte für sich selbst und für den anderen Elternteil im<br />

Problemverhalten angeben, ergeben sich Geschlechtsunterschiede im<br />

Problemverhalten, allerdings nur in den Angaben zum anderen Elternteil (T = 3,48,<br />

df = 302,09, p < 0,05). Hierbei geben Frauen etwas höhere Werte im<br />

Problemverhalten des anderen Elternteils an als Männer (Frauen: M = 2,25;<br />

SD = 0,71; Männer: M = 2,02; SD = 0,55). Da dies nur für die Fremdauskünfte und<br />

<strong>nicht</strong> auch für die Selbstberichte zum eigenen Problemverhalten gilt, kann dies <strong>nicht</strong><br />

ohne weiteres als Hinweis auf einen Geschlechtsunterschied im Problemverhalten<br />

gedeutet werden. Plausibler ist, dass durch die weniger selektive Teilnahme der<br />

Mütter in deren Berichten mehr problematische Partnerkonstellationen zur Geltung<br />

kommen als im Bericht der Väter.<br />

Vergleicht man auch hier die Eltern je nach Partnerschaftssituation bei Geburt des<br />

Kindes, so berichten Eltern, die bei Geburt des Kindes <strong>nicht</strong> mit dem anderen<br />

Elternteil in einem Haushalt gewohnt haben (LAT, Problemverhalten selbst: M = 2,15;<br />

SD = 0,36; Problemverhalten aE: M = 2,58; SD = 0,72), mehr Problemverhalten als<br />

Elternpaare mit gemeinsamer Haushaltsführung (NEL; Problemverhalten selbst:<br />

M = 1,98; SD = 0,43; Problemverhalten aE: M = 2,12; SD = 0,64). Dies gilt sowohl für<br />

das eigene Problemverhalten (T = -2,38, df = 388, p < 0,05), als auch für das des<br />

anderen Elternteils (T = -4,31, df = 387, p < 0,05). Noch stärker zeigt sich dieser<br />

Unterschiede bei der aktuellen Partnerschaftssituation, insbesondere im<br />

Problemverhalten des anderen Elternteils (F = 95,19, df = 2, p < 0,05;<br />

Problemverhalten selbst: F = 17,44, df = 2, p < 0,05): Eltern, die getrennt vom<br />

anderen Elternteil sind, berichten das stärkste Problemverhalten des anderen<br />

Elternteils (M = 3,05; SD = 0,76), verheiratete Eltern hingegen das geringste<br />

(M = 1,91; SD = 0,50), Eltern, die in einer <strong>nicht</strong>ehelichen Partnerschaft leben liegen<br />

dazwischen (M = 2,06; SD = 0,50). Auch das eigene Problemverhalten wird von den<br />

getrennten Eltern (M = 2,26; SD = 0,43) höher eingeschätzt als von verheirateten<br />

(M = 1,89; SD = 0,44) und unverheirateten Elternpaaren (NEL/LAT; M = 1,98;<br />

SD = 0,38). Im Selbstbericht unterscheiden sich verheiratete Eltern allerdings <strong>nicht</strong><br />

signifikant von denen, die in einer stabilen <strong>nicht</strong>ehelichen Lebensgemeinschaft leben.<br />

Auch in Bezug auf die Bereitschaft zur gemeinsamen Sorgeerklärung lassen sich<br />

Gruppenunterschiede im Problemverhalten feststellen (Problemverhalten selbst:<br />

F = 11,58, df = 2, p < 0,05; Problemverhalten anderer Elternteil: F = 37,06, df = 2,<br />

p < 0,05). Wie in Abbildung 49 dargestellt, wird jeweils von denjenigen Eltern, die aus<br />

(potenziell) kindeswohlrelevanten Gründen keine gemeinsame Sorgeerklärungen

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