23.01.2013 Aufrufe

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 141<br />

Partnerschaftssituation bei Geburt und Abgabe übereinstimmender<br />

Sorgeerklärungen. Wie schon eingangs argumentiert, liegt es nahe, dass vor allem<br />

diejenigen Eltern übereinstimmende Sorgeerklärungen abgegeben haben, die eine<br />

günstigere Partnerschaftssituation zum Zeitpunkt der Geburt des Kindes hatten.<br />

Tagsächlich erweisen sich sowohl das Vertrauen in die Partnerschaft (T = 5,63;<br />

df = 447,69, p < 0,05) als auch die Konfliktbelastung (T = -7,31; df = 530,47,<br />

p < 0,05) als bedeutsam: Eltern, die übereinstimmende Sorgeerklärungen<br />

abgegeben haben, hatten bei Geburt des Kindes mehr Vertrauen in die Tragfähigkeit<br />

der Partnerschaft (M = 5,24; SD = 1,13 vs. M = 4,65; SD = 1,62) und es gab weniger<br />

Auseinandersetzungen in der Partnerschaft (M = 2,40; SD = 1,47 vs. M = 3,26,<br />

SD = 1,73) als bei Eltern, die keine Sorgeerklärungen abgegeben haben. Dieses<br />

Ergebnis bleibt bestehen, wenn nur die Aussagen der Frauen den Berechnungen<br />

zugrunde gelegt werden.<br />

Heiratsneigung und Abgabe übereinstimmender Sorgeerklärungen. Weiterhin<br />

wurde geprüft, ob sich die Begründung der gemeinsamen Sorge je nach der<br />

(erinnerten) Heiratsneigung zu Geburt unterscheidet. Die Heiratsneigung wurde<br />

anhand der Aussage „Wir wollten uns <strong>nicht</strong> durch eine Ehe binden.“ erfasst. Das<br />

Antwortrating wurde invertiert, so dass hohe Werte eine hohe Heiratsneigung<br />

angeben, niedrige Werte eine geringe Heiratsneigung. Auch hier zeigen sich<br />

statistisch signifikante Unterschiede zwischen denjenigen Eltern, die<br />

übereinstimmende Sorgeerklärungen abgegeben haben, und solchen, die dies <strong>nicht</strong><br />

getan haben (T = 2,34; df = 857, p < 0,05). Eltern, die keine übereinstimmenden<br />

Sorgeerklärungen abgegeben haben, wollten sich weniger durch eine Ehe binden<br />

(M = 3,09; SD = 1,96) als Eltern, die das gemeinsame <strong>Sorgerecht</strong> haben (M = 3,41;<br />

SD = 1,88). Eine bewusste Entscheidung gegen die Ehe bedeutet also <strong>nicht</strong>, dass<br />

diese Eltern die gemeinsame Sorge durch entsprechende Erklärungen anstreben. Im<br />

Gegenteil scheint es mehr Vorbehalte gegenüber dieser Option zu geben.<br />

Interessanterweise gilt dieser Zusammenhang jedoch <strong>nicht</strong> für die aktuelle<br />

Heiratsabsicht (Frage: „Haben Sie vor, den anderen Elternteil zu heiraten?“<br />

Antwortmöglichkeiten: „ja“, „nein“, „weiß <strong>nicht</strong>“): Betrachtet man die aktuelle<br />

Heiratsabsicht derer, die eine <strong>nicht</strong>eheliche Paarbeziehung mit dem anderen<br />

Elternteil haben, und vergleicht diesbezüglich die übereinstimmende<br />

Sorgeerklärungen, so lässt sich kein nennenswerter Unterschied erkennen. Wie in<br />

Abbildung 16 dargestellt, wurde in der Gruppe derjenigen, die vorhaben zu heiraten,<br />

und derer, die dies <strong>nicht</strong> vorhaben, annähernd gleich häufig die gemeinsame Sorge<br />

begründet. Interessanterweise wurden übereinstimmende Sorgeerklärungen am<br />

häufigsten von denjenigen Eltern abgegeben, die <strong>nicht</strong> wissen, ob sie den anderen<br />

Elternteil heiraten werden. Möglicherweise hat dies damit zu tun, dass einige

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!