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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 127<br />

Zur Gruppierung der Gründe gegen eine Ehe:<br />

Risikofaktoren für das Kindeswohl (0,7 %)<br />

(z. B. Alkoholprobleme, Gewalt, Unfähigkeit in der<br />

Elternrolle)<br />

potenziell kindeswohlrelevante Probleme in<br />

der Elternbeziehung (13,4 %)<br />

(z. B. Konflikte in der Partnerschaft, mangelnde<br />

Tragfähigkeit der Partnerschaft)<br />

<strong>nicht</strong> kindeswohlrelevante Gründe (86,8 %)<br />

(z. B. Ehe unzeitgemäß, unabhängig sein wollen, fehlende<br />

finanzielle Mittel, <strong>nicht</strong> schwanger heiraten wollen)<br />

Abbildung 10: Gruppierung der Gründe gegen eine Ehe<br />

(potenziell) kindeswohlrelevante<br />

Gründe gegen die<br />

Eheschließung: 14,1 %<br />

Nicht kindeswohlrelevante<br />

Gründe gegen die<br />

Eheschließung: 86,8 %<br />

Betrachtet man diese (potenziell) kindeswohlrelevanten Gründe, so nennen<br />

insgesamt 13,9 % derjenigen, die bei Geburt des Kindes eine Partnerschaft mit dem<br />

anderen Elternteil hatten, solche Gründe gegen eine Eheschließung. 11,3 % der<br />

NEL-Partner aber immerhin 31,8 % der LAT-Partner führen einen dieser (potenziell)<br />

kindeswohlrelevanten Gründe gegen eine Eheschließung an. Allerdings treten in<br />

letzterer Gruppe nur partnerschaftsbezogene, also potenziell kindeswohlrelevante<br />

Probleme in der Elternbeziehung auf. Die selteneren und gravierenderen<br />

Risikofaktoren für das Kindeswohl werden interessanterweise ausschließlich unter<br />

den NEL-Partnern genannt. Wenngleich diese Gruppe insgesamt nur wenige<br />

Hinweise auf kindeswohlrelevante Vorbehalte liefert, scheinen sich doch in<br />

Einzelfällen auch gravierendere Problemlagen zu finden.<br />

Diese Prozentwerte erhöhen sich nur geringfügig, wenn man ausschließlich die<br />

Angaben der Frauen zugrunde legt. Betrachtet man nur die Angaben der Väter, fällt<br />

auf, dass lediglich 20 % der Männer aus LAT-Partnerschaften (potenziell)<br />

kindeswohlrelevante Gründe nennen, während dies für mehr als 35 Prozent der<br />

Mütter gilt.<br />

Deutlich wird in den Antworten, dass für die Befragten eine Entkoppelung von Ehe<br />

und Elternschaft stattfindet. Mehrheitlich wird die Ehe als <strong>nicht</strong> notwendig erachtet,<br />

und für viele hat sich die Frage einer Heirat gar <strong>nicht</strong> gestellt. Damit gewinnen<br />

tragfähige <strong>Sorgerecht</strong>sregelungen für Paare, die Eltern werden ohne <strong>miteinander</strong><br />

verheiratet zu sein, herausragende Bedeutung.<br />

Juristischer Hintergrund

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