Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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23.01.2013 Aufrufe

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 120 hier offenbleibt, ob schon vormals eine Partnerschaft bestanden hatte, die nur zum Zeitpunkt der Geburt unterbrochen war. Eine Eheschließung ist allerdings unter diesen Umständen weniger wahrscheinlich (3,7 %). 69,7 % der Eltern, die bei Geburt des Kindes keine Partnerschaft mit dem anderen Elternteil hatten, berichten, dass nie eine Partnerschaft mit dem anderen Elternteil bestand. Legt man nur die Angaben der Mütter zugrunde, die einen höheren Anteil Getrennter umfassen als dies bei den befragten Vätern der Fall ist so verschieben sich die Gewichte etwas: Hier erweisen sich 23,3 % der ursprünglich zusammenlebenden Paare und sogar 47,9 % der Paare mit separaten Haushalten als instabil. 78,8 % der Mütter, die bei Geburt des Kindes keine Partnerschaft mit dem Vater des Kindes hatten, geben an, nie eine Partnerschaft mit ihm geführt zu haben. Die Heiratsquote der Mütter liegt mit 20,7 % nur geringfügig unter dem Wert für die Gesamtstichprobe (22,0 %); bei Müttern, die bei Geburt des Kindes mit dem Vater zusammenlebten, ist sie annähernd identisch (25,1 %). Tabelle 6: Vergleich Partnerschaftssituation bei Geburt mit aktueller Partnerschaftssituation Partnerschaftssituation mit anderem Elternteil bei Geburt des Kindes NEL LAT keine Partner- schaft sonstiges gesamt Aktuelle Partnerschaftssituation mit anderem Elternteil NEL LAT 404 54,7 % 30 43,5 % 23 21,1 % 0 0 % 457 49,7 % 9 1,2 % 0 0 % 6 5,5 % 0 0 % 15 1,6 % ver- heiratet 185 25,0 % 13 18,8 % 4 3,7 % 0 0 % 202 22,0 % getrennt 141 19,1 % 26 37,7 % 0 0 % 0 0 % 167 18,2 % nie Partner- schaft 0 0% 0 0% 76 69,7 % 2 100 % 78 8,5 % gesamt 739 100 % 69 100 % 109 100 % 2 100 % 919 100 % Insgesamt sprechen die Befunde für eine seltenere nachträgliche Heirat der Eltern als gemeinhin berichtet: Circa jeder vierte Befragte heiratet den anderen Elternteil im Verlauf der ersten drei bis fünf Lebensjahre des Kindes. Nach Auskunft der Mütter haben sich 21,9 % der Paare in diesem Zeitraum getrennt, wobei sich insbesondere Paare mit separaten Haushalten als instabil erwiesen, und weitere 11,6 % hatten nie

Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 121 eine gemeinsame Partnerschaft mit dem anderen Elternteil. Von denjenigen, die bei Geburt des Kindes zusammenlebten, haben sich im weiteren Verlauf rund ein Fünftel getrennt. In Westdeutschland fällt der Anteil der inzwischen Verheirateten höher aus als im Osten (25,2 % vs. 16,8 %), während die Trennungsrate im Osten mit 21,1 % etwas höher ist als im Westen (16,8 %). Bei Geburt des Kindes bestanden allerdings keine wesentlichen Unterschiede in der Partnerschaftssituation der Befragten. Stadt-Land- Unterschiede bestehen weder bezüglich der aktuellen Lebensform noch derjenigen bei Geburt des Kindes. Wie zu erwarten ist die Teilnahme der Väter vor allem abhängig von der aktuellen Partnerschaftssituation beider Eltern: Während unter den mittlerweile verheirateten Befragungsteilnehmern und Befragungsteilnehmerinnen 39,1 % Väter sind und unter Befragten, die mit dem anderen Elternteil unverheiratet zusammenleben, Väter sogar 43,1 % ausmachen, finden sich unter den inzwischen getrennten Partnern und Partnerinnen nur 22,2 % Väter. Von den Befragten, die nie eine Partnerschaft mit dem anderen Elternteil hatten, sind sogar nur 11,5 % Väter. In der sehr seltenen Konstellation von Paaren mit separaten Haushalten sind Väter mit nur 20,0 % ebenfalls unterrepräsentiert. Dieses Ungleichgewicht der Geschlechter ist bei Vergleichen der Partnerschaftskonstellationen zu berücksichtigen. Immerhin ist aber bei den hier besonders interessierenden nichtehelichen Lebensgemeinschaften (mit gemeinsamem Haushalt) das Geschlechterverhältnis annähernd ausgewogen. 6.5.2 Partnerschaftszufriedenheit mit dem anderen Elternteil Die Entwicklung der Partnerschaftssituation weist deutliche Zusammenhänge mit der erinnerten Qualität der Paarbeziehung bei Geburt des Kindes auf: Diejenigen Partnerschaften, in denen das Vertrauen in den anderen Elternteil gering war (Abbildung 8) oder in denen viele Auseinandersetzungen auftraten (Abbildung 9), erwiesen sich in der Folgezeit als deutlich instabiler. Interessanterweise zeigt sich dies besonders, wenn man die Angaben der Mütter über die Qualität der Partnerschaft bei Geburt des Kindes zugrunde legt. Dass von der Mutter getrennte Väter sich nicht an vergleichbare Belastungen der Partnerschaft bei Geburt des Kindes erinnern, mag zwar einerseits dem unterschiedlichen Partnerschaftserleben von Männern und Frauen geschuldet sein. Andererseits ist aber auch zu berücksichtigen, dass diejenigen Väter, die an der Befragung teilgenommen haben, eine selektive Gruppe darstellen: Sie umfassen einen geringeren Anteil Getrennter, als dies für die Mütter der Fall ist (11,43 % unter den Vätern vs. 24,30 % unter den Müttern).

„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 121<br />

eine gemeinsame Partnerschaft mit dem anderen Elternteil. Von denjenigen, die bei<br />

Geburt des Kindes zusammenlebten, haben sich im weiteren Verlauf rund ein Fünftel<br />

getrennt.<br />

In Westdeutschland fällt der Anteil der inzwischen Verheirateten höher aus als im<br />

Osten (25,2 % vs. 16,8 %), während die Trennungsrate im Osten mit 21,1 % etwas<br />

höher ist als im Westen (16,8 %). Bei Geburt des Kindes bestanden allerdings keine<br />

wesentlichen Unterschiede in der Partnerschaftssituation der Befragten. Stadt-Land-<br />

Unterschiede bestehen weder bezüglich der aktuellen Lebensform noch derjenigen<br />

bei Geburt des Kindes.<br />

Wie zu erwarten ist die Teilnahme der Väter vor allem abhängig von der aktuellen<br />

Partnerschaftssituation beider Eltern: Während unter den mittlerweile verheirateten<br />

Befragungsteilnehmern und Befragungsteilnehmerinnen 39,1 % Väter sind und unter<br />

Befragten, die mit dem anderen Elternteil unverheiratet zusammenleben, Väter sogar<br />

43,1 % ausmachen, finden sich unter den inzwischen getrennten Partnern und<br />

Partnerinnen nur 22,2 % Väter. Von den Befragten, die nie eine Partnerschaft mit<br />

dem anderen Elternteil hatten, sind sogar nur 11,5 % Väter. In der sehr seltenen<br />

Konstellation von Paaren mit separaten Haushalten sind Väter mit nur 20,0 %<br />

ebenfalls unterrepräsentiert. Dieses Ungleichgewicht der Geschlechter ist bei<br />

Vergleichen der Partnerschaftskonstellationen zu berücksichtigen. Immerhin ist aber<br />

bei den hier besonders interessierenden <strong>nicht</strong>ehelichen Lebensgemeinschaften (mit<br />

gemeinsamem Haushalt) das Geschlechterverhältnis annähernd ausgewogen.<br />

6.5.2 Partnerschaftszufriedenheit mit dem anderen Elternteil<br />

Die Entwicklung der Partnerschaftssituation weist deutliche Zusammenhänge mit der<br />

erinnerten Qualität der Paarbeziehung bei Geburt des Kindes auf: Diejenigen<br />

Partnerschaften, in denen das Vertrauen in den anderen Elternteil gering war<br />

(Abbildung 8) oder in denen viele Auseinandersetzungen auftraten (Abbildung 9),<br />

erwiesen sich in der Folgezeit als deutlich instabiler. Interessanterweise zeigt sich<br />

dies besonders, wenn man die Angaben der Mütter über die Qualität der<br />

Partnerschaft bei Geburt des Kindes zugrunde legt. Dass von der Mutter getrennte<br />

Väter sich <strong>nicht</strong> an vergleichbare Belastungen der Partnerschaft bei Geburt des<br />

Kindes erinnern, mag zwar einerseits dem unterschiedlichen Partnerschaftserleben<br />

von Männern und Frauen geschuldet sein. Andererseits ist aber auch zu<br />

berücksichtigen, dass diejenigen Väter, die an der Befragung teilgenommen haben,<br />

eine selektive Gruppe darstellen: Sie umfassen einen geringeren Anteil Getrennter,<br />

als dies für die Mütter der Fall ist (11,43 % unter den Vätern vs. 24,30 % unter den<br />

Müttern).

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