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Gemeinsames Sorgerecht nicht miteinander - Bundesministerium ...

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„<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ – Endbericht 11/2010 Seite 11<br />

1 Einleitung<br />

In folgendem vorgezogenen Endbericht zum Projekt „<strong>Gemeinsames</strong> <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong><br />

<strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern“ gehen wir in der Einführung in die Thematik<br />

zunächst auf die Entwicklung <strong>nicht</strong>ehelicher Geburten in Deutschland und die<br />

aktuelle Rechtslage bzgl. des <strong>Sorgerecht</strong>s für <strong>nicht</strong>ehelich geborene Kinder ein.<br />

Danach wird der aktuelle Forschungsstand zum Wandel von Familie einschließlich<br />

<strong>nicht</strong>ehelicher Lebensgemeinschaften sowie Befunde aus Studien zur derzeitigen<br />

<strong>Sorgerecht</strong>sregelung diskutiert (Kapitel 2). Die folgenden juristischen Expertisen<br />

(Kapitel 3) geben einen historischen Überblick über die Entwicklung des <strong>Sorgerecht</strong>s<br />

<strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern und vergleichen die <strong>Sorgerecht</strong>sregelungen<br />

<strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern verschiedener Länder. Vor diesem Hintergrund<br />

werden in Kapitel 4 die Ziele der Untersuchung dargestellt. Die anschließenden<br />

Abschnitte geben einen differenzierten Einblick in die einzelnen Erhebungen und<br />

Analysen: die Auswertung verfügbarer Daten (Kapitel 5), die standardisierte<br />

Kurzbefragung von Eltern (Kapitel 6), die standardisierte Intensivbefragung der Eltern<br />

(Kapitel 7) und die qualitativen Befragungen von Eltern (Kapitel 8) und Fachkräften<br />

(Kapitel 9). Abschließend erfolgt eine zusammenfassende Diskussion und Fazit der<br />

einzelnen Erhebungsmodule (Kapitel 10), eine Literaturliste (Kapitel 11) und ein<br />

Anhang mit den Untersuchungsmaterialien (Kapitel 14) werden angefügt.<br />

1.1 Zur Entwicklung <strong>nicht</strong>ehelicher Geburten in Deutschland<br />

Alexandra Langmeyer & Sabine Walper<br />

Während die Heiratsneigung im frühen und mittleren Erwachsenenalter eher<br />

rückläufig ist, haben <strong>nicht</strong>eheliche Lebensgemeinschaften deutliche Verbreitung<br />

gefunden (Brüderl, 2004). Dass diese Lebensform keineswegs nur als Ersatz für die<br />

in der Vergangenheit übliche Verlobungszeit – quasi als „Probeehe“ – zu sehen ist,<br />

legt insbesondere der ebenfalls ansteigende Anteil <strong>nicht</strong>ehelich geborener Kinder<br />

nahe. Der markante Bedeutungszugewinn des <strong>nicht</strong>ehelichen Zusammenlebens<br />

liefert den wichtigsten demographisch-soziologischen Hintergrund für die Frage nach<br />

dem gemeinsamen <strong>Sorgerecht</strong> <strong>nicht</strong> <strong>miteinander</strong> verheirateter Eltern. Daher wird an<br />

dieser Stelle auf die Entwicklung bzw. den Anstieg der <strong>nicht</strong>ehelichen Geburten in<br />

Deutschland genauer eingegangen.<br />

Betrachtet man die Zeit ab 1900, dem Jahr des Inkrafttretens des Bürgerlichen<br />

Gesetzbuchs (BGB), so werden zunehmend Kinder von Eltern geboren, die <strong>nicht</strong><br />

<strong>miteinander</strong> verheiratet sind. Während zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur ca. 10 %<br />

aller Geburten <strong>nicht</strong>ehelich waren, steigerte sich dieser Prozentsatz nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg auf ca. 16 %. Seit den 1960er Jahren zeigt sich ein anderes Bild:

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