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Elektrische Gefahren an der Einsatzstelle - BGI 8677

Elektrische Gefahren an der Einsatzstelle - BGI 8677

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<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Mai 2008<br />

<strong>Elektrische</strong> <strong>Gefahren</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Vortrag für Einsatzkräfte


2<br />

leere Seite


Einleitung<br />

Die vorliegende <strong>BGI</strong> <strong>8677</strong> entst<strong>an</strong>d in<br />

einem Arbeitskreis <strong>der</strong> Berufsgenossenschaft<br />

Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik, den<br />

Sicherheitsfachkräften verschiedener<br />

Energieversorgungsunternehmen und <strong>der</strong><br />

Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

– mit fachlicher Unterstützung verschiedener<br />

Feuerwehren.<br />

Die Sicherheitsfachkräfte berichteten von<br />

Unfällen und Beinahunfällen von Feuerwehreinsatzkräften<br />

und <strong>an</strong><strong>der</strong>en Rettungskräften<br />

bei Einsätzen in elektrischen Anlagen<br />

o<strong>der</strong> in <strong>der</strong>en Nähe. Gründe waren<br />

sehr oft nicht erk<strong>an</strong>nte o<strong>der</strong> unterschätzte<br />

elektrische <strong>Gefahren</strong>.<br />

Das Wissen zum Thema „elektrische<br />

Gefahr“ und <strong>der</strong>en Auswirkung soll mittels<br />

dieser <strong>BGI</strong> aufgearbeitet werden. Dabei<br />

soll kein neues Regelwerk entstehen,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Inhalt <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

Fachinformationen für diesen Einsatzfall<br />

zusammengeführt werden.<br />

Mit dieser <strong>BGI</strong> und <strong>der</strong> dazugehörigen<br />

Präsentation soll es möglich sein, eine<br />

qualifizierte Ausbildung <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Einsatzkräfte durchzuführen.<br />

Diese <strong>BGI</strong> soll den Mitarbeiter eines<br />

Energieversorgungsunternehmens bei<br />

einer Schulung genauso hilfreich unterstützen<br />

wie den Ausbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Rettungsorg<strong>an</strong>isation,<br />

z.B. in einer Feuerwehr, des<br />

THW o<strong>der</strong> dem Rettungsdienst.<br />

Die Präsentation wurde so gestaltet, dass<br />

Ausbil<strong>der</strong> auch ohne elektrotechnische<br />

Qualifikation die Lehrg<strong>an</strong>gsinhalte verständlich<br />

vermitteln können. Jedoch ist<br />

es erfor<strong>der</strong>lich, dass <strong>der</strong> Ausbil<strong>der</strong> über<br />

elektrotechnische Grundkenntnisse, z.B.<br />

aus <strong>der</strong> Feuerwehrausbildung, verfügt.<br />

Anfragen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge<br />

können Sie gern <strong>an</strong> die<br />

folgende Mailadresse senden:<br />

„fb-elektrotechnik@bgetf.de“,<br />

Betreff AK Br<strong>an</strong>d EVU <strong>BGI</strong> <strong>8677</strong>.<br />

3


Medienpaket <strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Das Medienpaket <strong>BGI</strong> <strong>8677</strong> besteht aus<br />

einer Broschüre und einer CD-ROM.<br />

In <strong>der</strong> Broschüre sind jeweils oben die<br />

Seiten <strong>der</strong> Präsentation und unten <strong>der</strong><br />

dazugehörige Erklärungstext abgebildet.<br />

Die Präsentation öffnen Sie bitte <strong>an</strong> Ihrem<br />

Computer mit einem Doppelklick auf die<br />

Datei „START.pdf“.<br />

Nach Erscheinen des Startbildes können<br />

Sie durch einen Klick z.B. die Präsentation,<br />

die Filme o<strong>der</strong> die Broschüre <strong>an</strong>wählen.<br />

In <strong>der</strong> Präsentation kommen Sie mit<br />

einem Klick z.B. eine Seite weiter, eine<br />

Seite zurück o<strong>der</strong> zum Inhaltsverzeichnis.<br />

Auch können Sie zwischen Vollbild und<br />

Acrobat wechseln.<br />

Auf <strong>der</strong> Seite „Inhalt“ gel<strong>an</strong>gen Sie mit<br />

einem Mausklick zu den einzelnen<br />

Modulen bzw. zurück zur „Start-Seite“.<br />

Die eingebundenen Filme starten Sie mit<br />

einem Klick auf das „St<strong>an</strong>dbild“. Bitte<br />

haben Sie d<strong>an</strong>n etwas Geduld, bis <strong>der</strong> Film<br />

startet.<br />

Außerhalb <strong>der</strong> Präsentation können Sie<br />

die Filme auch mit dem „Windows Media<br />

Player“ betrachten (siehe Ordner „Filme“<br />

auf <strong>der</strong> CD-ROM).<br />

Sollte für Schulungszwecke kein Beamer<br />

zur Verfügung stehen, lässt das Programm<br />

auch den Ausdruck <strong>der</strong> Präsentation zu,<br />

um Folien erstellen zu können.<br />

4<br />

<strong>Elektrische</strong> <strong>Gefahren</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Vortrag für Einsatzkräfte<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Mai 2008<br />

Hinweise zur Navigation<br />

Umschalter<br />

Vollbild/Acrobat<br />

MODUL 1<br />

<strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

und Sicherheitsmaßnahmen<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong> <strong>Elektrische</strong> <strong>Gefahren</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Vortrag für Einsatzkräfte<br />

Präsentation<br />

Film: „<strong>Gefahren</strong> des<br />

elektrischen Stromes“<br />

Film:<br />

„Schrittsp<strong>an</strong>nung“<br />

Broschüre<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

1 – 4<br />

– 3<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong> <strong>Elektrische</strong> <strong>Gefahren</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> Vortrag für Einsatzkräfte Folie Modul <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes und Sicherheitsmaßnahmen Folie <strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Eine Seite<br />

><br />

Film „<strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes“<br />

Inhalt<br />

Zur<br />

Startseite<br />

Modul 1 <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

und Sicherheitsmaßnahmen<br />

Modul 2 Aufbau des elektrischen Versorgungsnetzes<br />

Modul 3 Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Ein Klick auf die gewünschte Textstelle<br />

und Sie gel<strong>an</strong>gen zu den Modulen<br />

Folie 2<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Modul 1 – <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes Folie 8


Systemvoraussetzungen:<br />

• CD-ROM-Laufwerk<br />

• Bildschirmauflösung auf 800 x 600<br />

Pixel o<strong>der</strong> größer eingestellt<br />

• „Adobe Acrobat Rea<strong>der</strong>“ ab Version 7<br />

installiert<br />

• Betrachtungsprogramm für Filme<br />

installiert, z.B. QuickTime Player 7.4.5<br />

(Voraussetzung zum Abspielen <strong>der</strong><br />

Filme innerhalb <strong>der</strong> Präsentation),<br />

Windows Media Player 11<br />

• Aktuelles Betriebssystem<br />

Nutzungsrechte:<br />

Die CD-ROM ist nur für private Vorführungen<br />

bestimmt. Vorführungen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> betrieblichen Unterweisungsarbeit<br />

entsprechen einer „privaten Vorführung“.<br />

Diese CD-ROM o<strong>der</strong> Teile des auf ihr<br />

befindlichen Programms dürfen nicht<br />

verkauft, vermietet, vervielfältigt o<strong>der</strong><br />

umgestaltet werden. Eine gewerbliche<br />

Nutzung <strong>der</strong> CD-ROM ist unzulässig.<br />

Haftungsausschluss:<br />

Der Herausgeber haftet nicht für Folgeschäden<br />

auf Grund <strong>der</strong> Benutzung <strong>der</strong><br />

CD-ROM am Computerarbeitsplatz o<strong>der</strong><br />

im Netzwerk o<strong>der</strong> für mittelbare o<strong>der</strong><br />

unmittelbare Folgeschäden, die auf<br />

Grund <strong>der</strong> Inhalte o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nutzung des<br />

Programms entstehen; insbeson<strong>der</strong>e<br />

nicht für Personen-, Sach- o<strong>der</strong> Vermögensschäden.<br />

Dies gilt nicht bei Vorsatz o<strong>der</strong><br />

grober Fahrlässigkeit. Die Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong><br />

Texte von Vorschriften, Gesetzen, Verordnungen,<br />

Richtlinien erfolgt nach sorgfaltiger<br />

Überprüfung. Verbindlich ist <strong>der</strong><br />

gedruckte Originaltext (amtlicher Text).<br />

5


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Mai 2008<br />

<strong>Elektrische</strong> <strong>Gefahren</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Vortrag für Einsatzkräfte<br />

6


<strong>Elektrische</strong> <strong>Gefahren</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Vortrag für Einsatzkräfte<br />

Die vorliegende Broschüre soll den Vortragenden mit zusätzlichen<br />

Informationen während <strong>der</strong> Folienpräsentation unterstützen.<br />

Dabei sind auf den oberen Seiten die Folien und auf den<br />

unteren Seiten die weiterführenden Texte und Informationen<br />

abgedruckt.<br />

Viel Erfolg!<br />

Modul 1<br />

7


Hinweise zur Navigation<br />

Umschalter<br />

Vollbild/Acrobat<br />

Eine Seite<br />

><br />

Inhalt<br />

<strong>Elektrische</strong> <strong>Gefahren</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Vortrag für Einsatzkräfte<br />

Modul 1 <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

und Sicherheitsmaßnahmen<br />

Modul 2 Aufbau des elektrischen Versorgungsnetzes<br />

Modul 3 Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Zur<br />

Startseite<br />

Ein Klick auf die gewünschte Textstelle<br />

und Sie gel<strong>an</strong>gen zu den Modulen<br />

Folie 2<br />

8


Hinweise zur Navigation<br />

Die Präsentation öffnen Sie bitte <strong>an</strong> Ihrem Computer mit<br />

einem Doppelklick auf die Datei „START.pdf“.<br />

Nach Erscheinen des Startbildes können Sie durch einen<br />

Klick z.B. die Präsentation, die Filme o<strong>der</strong> die Broschüre<br />

<strong>an</strong>wählen.<br />

In <strong>der</strong> Präsentation kommen Sie mit einem Klick z.B. eine<br />

Seite weiter, eine Seite zurück o<strong>der</strong> zum Inhaltsverzeichnis.<br />

Auch können Sie zwischen Vollbild und Acrobat wechseln.<br />

Auf <strong>der</strong> Seite „Inhalt“ (nächste Seite) gel<strong>an</strong>gen Sie mit einem<br />

Mausklick zu den einzelnen Modulen bzw. zurück zur „Start-<br />

Seite“.<br />

Die eingebundenen Filme starten Sie mit einem Klick auf das<br />

„St<strong>an</strong>dbild“. Bitte haben Sie d<strong>an</strong>n etwas Geduld, bis <strong>der</strong> Film<br />

startet.<br />

Außerhalb <strong>der</strong> Präsentation können Sie die Filme auch mit<br />

dem „Windows Media Player“ betrachten (siehe Ordner<br />

„Filme“ auf <strong>der</strong> CD-ROM).<br />

Sollte für Schulungszwecke kein Beamer zur Verfügung stehen,<br />

lässt das Programm auch den Ausdruck <strong>der</strong> Präsentation zu,<br />

um Folien erstellen zu können.<br />

Modul 1<br />

9


Inhalt<br />

Modul 1 <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

und Sicherheitsmaßnahmen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 Aufbau des elektrischen Versorgungsnetzes<br />

Modul 3 Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

<strong>Elektrische</strong> <strong>Gefahren</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Vortrag für Einsatzkräfte Folie 3<br />

10


Inhalt<br />

Hinweis:<br />

Als weiteres Modul ist das Thema Hochwasser in Vorbereitung.<br />

Wir werden auf unserer Webseite www.bgetf.de darüber<br />

informieren.<br />

Modul 1<br />

11


MODUL 1<br />

<strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

und Sicherheitsmaßnahmen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 1 – <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes und Sicherheitsmaßnahmen Folie 4<br />

12


MODUL 1<br />

<strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

und Sicherheitsmaßnahmen<br />

Im Modul 1 werden die <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

und mögliche Sicherheitsmaßnahmen erläutert.<br />

Im ersten Teil werden die physiologischen Einwirkungen des<br />

Stromes gezeigt.<br />

Nachfolgend wird auf die Gefährdungen bei verschiedenen<br />

Einsatzbereichen im Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs- und Hochsp<strong>an</strong>nungsbereich<br />

eingeg<strong>an</strong>gen.<br />

Modul 1<br />

13


<strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

Körperstrom<br />

Ein elektrischer Strom k<strong>an</strong>n durch den menschlichen<br />

Körper fließen, wenn mit Körperteilen,<br />

Geräten, Werkzeugen o<strong>der</strong> Hilfsmitteln<br />

• Teile einer nicht isolierten, unter Sp<strong>an</strong>nung<br />

stehenden elektrischen Anlage berührt<br />

werden (Sp<strong>an</strong>nungen bis 1 000 V) o<strong>der</strong><br />

• Schutzabstände nicht eingehalten werden<br />

(Sp<strong>an</strong>nungen über 1 000 V).<br />

Vom elektrischen Strom geht eine „schwer<br />

erkennbare Gefahr“ aus, weil er nicht zu<br />

hören, zu riechen o<strong>der</strong> zu sehen ist!<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Sp<strong>an</strong>nung<br />

Sp<strong>an</strong>nung<br />

Modul 1 – <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes Folie 5<br />

14


<strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

Körperstrom<br />

Werden sp<strong>an</strong>nungsführende elektrische Anlagen/-teile<br />

direkt berührt o<strong>der</strong> wird <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>liche Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

unterschritten, k<strong>an</strong>n es zu einem gefährlichen Stromfluss<br />

durch den menschlichen Körper kommen.<br />

Bereits eine Annäherung k<strong>an</strong>n ausreichen, sodass es zu<br />

einem Überschlag kommt und Strom durch den menschlichen<br />

Körper fließt.<br />

Der elektrische Strom hat verschiedene Wirkungen auf den<br />

Menschen:<br />

• Körperdurchströmung<br />

Durch einen elektrischen Stromfluss im menschlichen<br />

Körper können die körpereigenen Muskelsteuerungen<br />

und die Tätigkeit des Herzens außer Kraft gesetzt werden.<br />

• Lichtbogenwirkung<br />

Lichtbögen entstehen z.B. bei Kurzschlüssen. Dabei<br />

können Temperaturen von mehreren 1 000 °C auftreten.<br />

Verbrennungen und Zellzerstörungen können die Folge<br />

sein.<br />

• Sekundäreinwirkung<br />

Unkontrollierte Bewegungen – beispielsweise wenn sich<br />

jem<strong>an</strong>d erschreckt – können selbst bei einem leichten<br />

Stromschlag zu schweren Folgeunfällen (z.B. Sturzunfällen)<br />

führen.<br />

Vom elektrischen Strom geht eine „schwer erkennbare<br />

Gefahr“ aus, weil er nicht zu hören, zu riechen o<strong>der</strong> zu sehen<br />

ist. Der menschliche Körper reagiert sehr empfindlich auf<br />

Körperdurchströmungen. Das macht den elektrischen Strom<br />

beson<strong>der</strong>s gefährlich.<br />

Deswegen müssen Personen vor den <strong>Gefahren</strong> geschützt<br />

werden, die entstehen können beim:<br />

• Berühren ungeschützter aktiver Teile (z.B. herabhängende<br />

Freileitungsseile, unverschlossene elektrische Anlagen),<br />

• Unterschreiten <strong>der</strong> Schutzabstände z.B. durch Körperteile<br />

o<strong>der</strong> Gegenstände.<br />

Modul 1<br />

15


<strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

Körperwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d<br />

Der Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d R des menschlichen<br />

Körpers beträgt zwischen H<strong>an</strong>d und Fuß<br />

ca. 1 000 Ohm (1 000 Ω).<br />

Bei einer Sp<strong>an</strong>nung U von 230 Volt beträgt<br />

<strong>der</strong> Strom I durch den Körper nach dem<br />

Ohmschen Gesetz<br />

I = U/R<br />

I = 230 V/1 000 Ohm<br />

I = 230 mA<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Lebensgefahr!<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

230 mA<br />

Modul 1 – <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes Folie 6<br />

1 000 Ω<br />

Berührungssp<strong>an</strong>nung<br />

UB = 230 V<br />

16


<strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes<br />

Körperwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d<br />

Die Stromstärke durch den menschlichen Körper ist abhängig<br />

vom Körperwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d. Der Körperwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d ergibt sich aus<br />

dem Stromweg im menschlichen Körper.<br />

Folgende Körperwi<strong>der</strong>stände werden <strong>an</strong>genommen:<br />

Stromweg Körperwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d<br />

H<strong>an</strong>d<br />

H<strong>an</strong>d<br />

– H<strong>an</strong>d<br />

– Fuß<br />

1 000 Ohm<br />

H<strong>an</strong>d – Füße 750 Ohm<br />

Hände – Füße 500 Ohm<br />

H<strong>an</strong>d – Rumpf 500 Ohm<br />

Hände – Rumpf 250 Ohm<br />

230 mA<br />

Mit diesen Werten und <strong>der</strong> jeweils vorh<strong>an</strong>denen Berührungssp<strong>an</strong>nung<br />

k<strong>an</strong>n die Stromstärke errechnet werden.<br />

1 000 Ω<br />

Berührungssp<strong>an</strong>nung<br />

UB = 230 V<br />

Bei einer Sp<strong>an</strong>nung U von 230 Volt beträgt <strong>der</strong> Strom I durch<br />

den Körper nach dem Ohmschen Gesetz<br />

I = U/R<br />

I = 230 V /1 000 Ohm<br />

I = 230 mA.<br />

Der Weg des Stromes im menschlichen Körper bestimmt,<br />

welche Körperteile o<strong>der</strong> Org<strong>an</strong>e betroffen sind und ob <strong>der</strong><br />

Stromfluss auch die Atemmuskulatur o<strong>der</strong> das Herz betrifft.<br />

Die Auswirkungen auf den Körper hängen von <strong>der</strong> Stromstärke<br />

(Höhe des Stromes) und <strong>der</strong> Einwirkdauer ab.<br />

Neben den hier gen<strong>an</strong>nten Werten, die den Körperwi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d<br />

darstellen, wirken Schuhe, Kleidung usw. als weitere Wi<strong>der</strong>stände.<br />

Diese zusätzlichen Wi<strong>der</strong>stände können bewirken,<br />

dass nicht jede Körperdurchströmung zw<strong>an</strong>gsläufig zu den<br />

aufgezeigten Folgen führen muss.<br />

Der Umst<strong>an</strong>d, dass nicht jede Körperdurchströmung zu den<br />

aufgezeigten Folgen führt, darf nicht dazu verleiten, das<br />

Risiko zu unterschätzen.<br />

Modul 1<br />

17


Auswirkung des elektrischen Stromes<br />

auf den menschlichen Körper<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

1 000 Ω<br />

230 mA<br />

Berührungssp<strong>an</strong>nung<br />

UB = 230 V<br />

Verkochungen<br />

Zellzerstörungen<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

230 mA<br />

> 3 A<br />

100 mA<br />

Bewusstlosigkeit<br />

Herzstillst<strong>an</strong>d<br />

Atembeschwerden<br />

Loslassgrenze<br />

30 mA<br />

Herzkammerflimmern<br />

Blutdrucksteigerungen<br />

10 mA<br />

Muskelverkrampfungen<br />

Verletzungen durch<br />

Sekundärunfälle (z.B. Absturz)<br />

0,5 mA Reizschwelle<br />

innere<br />

Verbrennungen<br />

Modul 1 – <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes Folie 7<br />

18


Auswirkungen des elektrischen Stromes<br />

auf den menschlichen Körper<br />

Jede Bewegung unseres Körpers wird durch das Dehnen o<strong>der</strong><br />

Zusammenziehen einzelner Muskeln hervorgerufen. Dadurch<br />

werden Gelenke bewegt. Diese Muskelaktivitäten steuern<br />

g<strong>an</strong>z geringe, im Körper selbst erzeugte Ströme. Ob unsere<br />

H<strong>an</strong>d einen Gegenst<strong>an</strong>d umschließt o<strong>der</strong> loslässt, ist also die<br />

Folge von kleinen, gezielt gesteuerten Strömen.<br />

Durch einen Stromfluss von außen durch den menschlichen<br />

Körper (z.B. weil sp<strong>an</strong>nungsführende elektrische Anlagen/<br />

-teile berührt werden) werden körpereigene Ströme von<br />

wesentlich größeren Strömen überlagert. Das führt dazu,<br />

dass gezielte und gewollte Bewegungen nicht mehr möglich<br />

sind und Muskeln verkrampfen.<br />

Fließt <strong>der</strong> Strom dabei durch die Muskeln einer H<strong>an</strong>d, k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> einen erfassten Gegenst<strong>an</strong>d nicht mehr loslassen. Ist<br />

<strong>der</strong> Brustkorb betroffen, können Atembeschwerden bis hin<br />

zu Atemstillst<strong>an</strong>d eintreten.<br />

Auch die Tätigkeit unseres Herzens wird durch elektrische<br />

Ströme gesteuert und k<strong>an</strong>n durch eine Körperdurchströmung<br />

nachhaltig beeinträchtigt werden. Der geregelte Ablauf <strong>der</strong><br />

einzelnen Herzmuskelbewegungen, die die Pumpwirkung<br />

des Herzens bewirken, wird durchein<strong>an</strong><strong>der</strong>gebracht:<br />

Eine ungeordnete Bewegung ohne Pumpwirkung entsteht –<br />

das Herzkammerflimmern. Es k<strong>an</strong>n aber auch ein Herzstillst<strong>an</strong>d<br />

ausgelöst werden.<br />

Ströme größer 1 Akönnen zu inneren Verbrennungen, Verkochungen<br />

und damit zu schweren Zellzerstörungen führen.<br />

Lichtbögen, als Folge von Kurzschlüssen, führen zu Verbrennungen<br />

<strong>der</strong> Haut sowie zu Verblitzungen <strong>der</strong> Augen durch<br />

die starke UV-Strahlung.<br />

Sekundärwirkungen des elektrischen Stromes<br />

Eine elektrische Durchströmung k<strong>an</strong>n einem Menschen auch<br />

indirekt schaden, wenn er beispielsweise durch einen elektrischen<br />

Schlag unkontrollierte Bewegungen ausführt o<strong>der</strong><br />

sein Gleichgewicht verliert und stürzt. Sturzunfälle können<br />

schwerwiegende Folgen haben.<br />

Verunfallte müssen nach einem Elektrounfall immer zur<br />

medizinischen Beh<strong>an</strong>dlung ins Kr<strong>an</strong>kenhaus gebracht werden.<br />

Folgeschäden können noch nach mehreren Stunden<br />

eintreten.<br />

Fortsetzung siehe folgende Seiten<br />

Modul 1<br />

19


Film „<strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes“<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 1 – <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes Folie 8<br />

20


Auswirkungen des elektrischen Stromes<br />

auf den menschlichen Körper<br />

Wirkungen von 50-Hz-Wechselstrom auf den Menschen<br />

• ab 4,0 … 5,0 μA<br />

mit <strong>der</strong> Zunge wahrnehmbar<br />

• ab 1,0 … 1,5 mA<br />

mit dem Finger wahrnehmbar<br />

• ab 5 … 10 mA<br />

Loslassen des Kontakts gerade noch möglich,<br />

Krampfgefühl in den Händen, Blutdrucksteigerung<br />

• ab 10 … 25 mA<br />

Loslassen des Kontakts nicht mehr selbstständig möglich,<br />

keine Auswirkung auf die Herzschlagfolge<br />

• ab 25 … 30 mA<br />

noch ertragbare Stromstärke, Herzunregelmäßigkeiten<br />

ohne Bewusstlosigkeit<br />

• über 50 mA<br />

zusätzlich Bewusstlosigkeit<br />

• ab 80 … 3 000 mA<br />

Herzkammerflimmern in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Einwirkdauer<br />

(unter 0,3 s noch kein Herzkammerflimmern)<br />

• über 3 A<br />

Herzstillst<strong>an</strong>d, Lungenblähung<br />

Modul 1<br />

21


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände störungsfreie/gestörte Anlagen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 9<br />

22


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände störungsfreie/gestörte Anlagen<br />

„Störungsfreie Anlage“ bezeichnet den Zust<strong>an</strong>d einer<br />

Anlage, die bestimmungsgemäß und fehlerfrei arbeitet.<br />

Wenn Anlagen sich auf Grund von Schäden durch Sturm,<br />

Hochwasser, einem Verkehrsunfall o<strong>der</strong> einem Br<strong>an</strong>d in unvorhergesehenem<br />

Zust<strong>an</strong>d befinden, ist damit zu rechnen, dass<br />

hiervon elektrische Gefährdungen ausgehen.<br />

Diese wird d<strong>an</strong>n als „gestörte Anlage“ bezeichnet.<br />

Modul 1<br />

23


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung: störungsfreier Betrieb<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung bis 1 000 V – störungsfreier Betrieb<br />

Anlage mit Berührungsschutz<br />

kein Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

Anlage ohne Berührungsschutz<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d 1 m<br />

zum Selbstschutz beachten<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 10<br />

24


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände bei Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung: störungsfreier Betrieb<br />

Störungsfreier Betrieb:<br />

• Von elektrischen Anlagen geht im störungsfreien Betrieb<br />

grundsätzlich keine Gefahr aus.<br />

• Im Regelfall sind alle unter Sp<strong>an</strong>nung stehenden elektrischen<br />

Anlagenteile beispielsweise durch Isolierungen,<br />

Gehäuse, Gebäude, Abst<strong>an</strong>d, Abschr<strong>an</strong>kungen o<strong>der</strong><br />

Umzäunungen gegen direktes Berühren geschützt.<br />

Von nicht isolierten Freileitungen (Dachstän<strong>der</strong>- bzw. Giebeleinspeisung)<br />

geht bei unzulässiger Annäherung auch im<br />

störungsfreien Betrieb eine große Gefahr aus. Durch das Einhalten<br />

von Schutzabständen k<strong>an</strong>n dieser Gefahr begegnet<br />

werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Annäherung <strong>an</strong> ungeschützte, unter Sp<strong>an</strong>nung<br />

stehende Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen darf bei nicht elektrotechnischen<br />

Arbeiten <strong>der</strong> Schutzabst<strong>an</strong>d von 1 mnicht unterschritten<br />

werden.<br />

Zu den nicht elektrotechnischen Arbeiten gehören Einsätze<br />

von Hilfs- und Rettungskräften.<br />

Beispiele für Annäherungen <strong>an</strong> Freileitungen:<br />

• Entnahme von Material vom Fahrzeugdach<br />

• in Stellung bringen von Leitern<br />

• Ausfahren von Lichtmasten<br />

Der Schutzabst<strong>an</strong>d wird im berufsgenossenschaftlichen<br />

Regelwerk und den entsprechenden elektrotechnischen<br />

Bestimmungen vorgegeben.<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen bis 1 000 V 1 m<br />

Modul 1<br />

25


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung bis 1 000 V – gestörter Betrieb<br />

Zu gestörten elektrischen<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d mindestens 1 m<br />

zum Selbstschutz einhalten<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 11<br />

26


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände bei Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Gestörter Betrieb:<br />

• Von gestörten Anlagen gehen <strong>Gefahren</strong> aus, vor denen<br />

Menschen, Tiere und Sachwerte geschützt werden<br />

müssen.<br />

• Nach Unfällen, Unwettern o<strong>der</strong> durch mutwillige<br />

Beschädigungen etc. können vorh<strong>an</strong>dene Isolierungen,<br />

Gehäuse, Gebäude, Abschr<strong>an</strong>kungen o<strong>der</strong> Umzäunungen<br />

usw. beschädigt o<strong>der</strong> aber auch zerstört sein.<br />

• Bei diesen defekten Anlagen darf ein Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

von 1mnicht unterschritten werden.<br />

Modul 1<br />

27


Maßnahmen:<br />

• Weiträumig absperren<br />

zum Schutz von Pass<strong>an</strong>ten<br />

• Gegen Berühren sichern<br />

• Nicht unbeaufsichtigt lassen<br />

• Betreiber informieren<br />

• Freischalten lassen!<br />

• Weitere Maßnahmen nach<br />

Abstimmung mit dem<br />

Beauftragten des Betreibers<br />

vor Ort<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Beschädigter<br />

Kabelverteilerschr<strong>an</strong>k<br />

Umgefahrener<br />

Straßenbeleuchtungsmast<br />

noch in Funktion<br />

Abgetrenntes Erdkabel<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 12<br />

28


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände bei Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Beschädigte Anlagen, z.B. Kabelverteilerschränke, Straßenbeleuchtungs<strong>an</strong>lagen,<br />

Ampeln, Trafostationen, herabgefallene<br />

Leiterseile müssen abgesperrt werden, damit unter Sp<strong>an</strong>nung<br />

stehende Anlagenteile für Pass<strong>an</strong>ten nicht zugänglich sind.<br />

Erstmaßnahme <strong>der</strong> Einsatzkräfte:<br />

• An defekten Kabelverteilerschränken o<strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Anlagen darf <strong>der</strong> Schutzabst<strong>an</strong>d von 1mnicht unterschritten<br />

werden.<br />

• Die Einsatzkräfte müssen durch den Einsatz von Wachposten<br />

und mithilfe von Absperrmaterial den erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d her- und sicherstellen.<br />

• Umgehend Betreiber informieren<br />

• Die <strong>Einsatzstelle</strong> muss von den Einsatzkräften <strong>an</strong> den<br />

Beauftragten des Betreibers vor Ort übergeben werden.<br />

Modul 1<br />

29


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Der Beauftragte des Betreibers stellt<br />

den erfor<strong>der</strong>lichen Berührungsschutz<br />

durch den Einsatz geeigneter<br />

isolieren<strong>der</strong> Abdeckungen sicher.<br />

Beschädigter Kabelverteilerschr<strong>an</strong>k<br />

isolierend abgedeckt<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 13<br />

30


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Maßnahmen durch den Energieversorger/Betreiber:<br />

• Eine Inst<strong>an</strong>dsetzung ist nicht immer sofort möglich.<br />

In diesen Fällen muss <strong>der</strong> Anlagenbetreiber den erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Berührungsschutz (geeignete/isolierende<br />

Abdeckung) sicherstellen.<br />

• Abdeckhauben, die über defekte Kabelverteilerschränke<br />

gezogen werden, müssen mit geeigneten Mitteln, z.B.<br />

einem Vorhängeschloss, gegen unberechtigten Zugriff<br />

gesichert werden.<br />

• Falls die oben gen<strong>an</strong>nten Maßnahmen nicht möglich<br />

sind, muss die Anlage freigeschaltet werden.<br />

Modul 1<br />

31


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Hochsp<strong>an</strong>nung: störungsfreier Betrieb<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitung<br />

Zu den Leiterseilen unter<br />

Sp<strong>an</strong>nung stehen<strong>der</strong> Freileitungen<br />

dürfen die nachfolgenden<br />

Schutzabstände nicht unterschritten<br />

werden.<br />

> 1 kV bis 110 kV 3 m<br />

> 110 kV bis 220 kV 4 m<br />

> 220 kV 5 m<br />

tiefster Punkt <strong>der</strong> Leitung<br />

Mindest-Sicherheits abst<strong>an</strong>d zur Leitung<br />

max. Arbeitshöhe (Angabe durch Betreiber)<br />

Ist die Höhe <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nung nicht bek<strong>an</strong>nt Schutzabst<strong>an</strong>d 5 m<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 14<br />

32


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Hochsp<strong>an</strong>nung: störungsfreier Betrieb<br />

Störungsfreier Betrieb:<br />

• Von elektrischen Anlagen geht im störungsfreien Betrieb<br />

grundsätzlich keine Gefahr aus.<br />

• Im Regelfall sind alle unter Sp<strong>an</strong>nung stehenden elektrischen<br />

Anlagenteile durch z.B. Isolierungen, Gehäuse,<br />

Gebäude, Abst<strong>an</strong>d, Abschr<strong>an</strong>kungen o<strong>der</strong> Umzäunungen<br />

gegen direktes Berühren geschützt.<br />

Von nicht isolierten elektrischen Anlagen, z.B. Freileitungen,<br />

geht bei unzulässiger Annäherung eine große Gefahr aus.<br />

Durch das Einhalten von Schutzabständen k<strong>an</strong>n dieser<br />

Gefahr begegnet werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Annäherung <strong>an</strong> ungeschützte, unter Sp<strong>an</strong>nung stehende<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen dürfen die nachfolgenden<br />

Schutzabstände bei nicht elektrotechnischen Arbeiten nicht<br />

unterschritten werden.<br />

über 1 kV bis 110 kV 3m<br />

über 110 kV bis 220 kV 4m<br />

über 220 kV 5m<br />

Zu den nicht elektrotechnischen Arbeiten gehören Einsätze<br />

von Hilfs- und Rettungskräften.<br />

Die Schutzabstände werden im berufsgenossenschaftlichen<br />

Regelwerk und den entsprechenden elektrotechnischen<br />

Bestimmungen vorgegeben.<br />

Beispiele für Annäherungen <strong>an</strong> Freileitungen:<br />

• Entnahme von Material vom Fahrzeugdach<br />

• in Stellung bringen von Leitern<br />

• Ausfahren von Lichtmasten<br />

Damit diese Schutzabstände richtig <strong>an</strong>gewendet werden<br />

können, muss die Betriebssp<strong>an</strong>nung <strong>der</strong> elektrischen Anlage<br />

eindeutig bek<strong>an</strong>nt sein. Da die Einsatzkräfte dies in <strong>der</strong> Regel<br />

nicht sicher bestimmen können, gilt für Einsätze in Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen<br />

ein Schutzabst<strong>an</strong>d von mindestens 5 m.<br />

Ist die Höhe <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nung nicht bek<strong>an</strong>nt, muss vorsichtshalber<br />

ein Schutzabst<strong>an</strong>d von mindestens 5 meingehalten<br />

werden.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nung ist ausschließlich dem Beauftragten<br />

des Energieversorgers bek<strong>an</strong>nt.<br />

Modul 1<br />

33


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Hochsp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitung<br />

Zu gestörten elektrischen<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen o<strong>der</strong> Anlagen<br />

unbek<strong>an</strong>nter Sp<strong>an</strong>nung ist unbedingt ein<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d von mindestens 20 m einzuhalten.<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 15<br />

34


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Hochsp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Liegen Leiterseile auf dem Boden o<strong>der</strong> berühren Gegenstände,<br />

z.B. umgestürzte Bäume, Fahrzeuge, Spielgeräte<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung stehende Freileitungen, muss davon ausgeg<strong>an</strong>gen<br />

werden, dass die betroffenen Leitungen weiterhin<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung stehen.<br />

Um die <strong>Gefahren</strong>stellen ist ein Schutzabst<strong>an</strong>d von mindestens<br />

20 m einzuhalten. Sp<strong>an</strong>nungstrichter, Schrittsp<strong>an</strong>nung<br />

Berührt eine gestörte Hochsp<strong>an</strong>nungsleitung Metallteile,<br />

z.B. Zaun, Gelän<strong>der</strong> o<strong>der</strong> umgestürzte Bäume, muss von diesen<br />

ebenfalls ein Abst<strong>an</strong>d von mindestens 20 m eingehalten<br />

werden.<br />

Einsatzkräfte dürfen erst nach Freigabe und Einweisung<br />

durch den Beauftragten des Energieversorgers tätig werden.<br />

Bei einem Stromübertritt auf Fahrzeuge, Betonpumpen,<br />

Kipper o<strong>der</strong> Drehleitern und Lichtmasten von Einsatzfahrzeugen<br />

gelten für den Fahrzeugführer folgende Verhaltensregeln:<br />

• versuchen, das Fahrzeug aus dem <strong>Gefahren</strong>bereich zu<br />

bringen,<br />

• den Führerst<strong>an</strong>d nicht verlassen,<br />

• Außenstehende vor dem Nähertreten warnen und für<br />

einen Schutzabst<strong>an</strong>d von mindestens 20 m sorgen,<br />

Sp<strong>an</strong>nungstrichter, Schrittsp<strong>an</strong>nung<br />

• ver<strong>an</strong>lassen, dass die Anlage durch den Beauftragten des<br />

Energieversorgers freigeschaltet wird.<br />

Modul 1<br />

35


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Hochsp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Schrittsp<strong>an</strong>nung<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Die Berührung des Bodens mit einem Hochsp<strong>an</strong>nung führenden Teil<br />

setzt das umliegende Erdreich unter Sp<strong>an</strong>nung!<br />

Diese baut sich mit zunehmendem Abst<strong>an</strong>d ab. Sp<strong>an</strong>nungstrichter<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 16<br />

36


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Hochsp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Eine gefährliche Schrittsp<strong>an</strong>nung k<strong>an</strong>n immer d<strong>an</strong>n auftreten,<br />

wenn gestörte Freileitungen z.B. den Boden berühren<br />

o<strong>der</strong> Fahrzeuge in unter Sp<strong>an</strong>nung stehende Freileitungsseile<br />

gefahren sind. Dadurch wird um die Fehlerstelle herum das<br />

Erdreich unter Sp<strong>an</strong>nung gesetzt. Die Erde <strong>der</strong> Umgebung wird<br />

zum elektrischen Leiter und es bildet sich ein so gen<strong>an</strong>nter<br />

Sp<strong>an</strong>nungstrichter.<br />

Auf dem mittleren Bild ist darauf hinzuweisen, dass die LKW-<br />

Karosserie unter Sp<strong>an</strong>nung steht. Bei Löscharbeiten berührte<br />

ein Feuerwehrm<strong>an</strong>n die Karosserie am Kennzeichen und<br />

erlitt eine Durchströmung.<br />

Modul 1<br />

37


Schutzabstände Hochsp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Schrittsp<strong>an</strong>nung/Sp<strong>an</strong>nungstrichter<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Grenze des <strong>Gefahren</strong>bereichs bei<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung 20 m<br />

Ungefährliche<br />

Schrittsp<strong>an</strong>nung<br />

Lebensgefährlich hohe<br />

Schrittsp<strong>an</strong>nung<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Beispiel:<br />

Herabgefallenes<br />

Freileitungsseil<br />

Sp<strong>an</strong>nungstrichter<br />

Bei Annäherung <strong>an</strong> die Fehlerstelle<br />

mit gleich bleiben<strong>der</strong> Schrittlänge<br />

wächst die Schrittsp<strong>an</strong>nung!<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 17<br />

38


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Schutzabstände Hochsp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb<br />

Ein Sp<strong>an</strong>nungstrichter ist <strong>der</strong> Bereich des Erdbodens in<br />

<strong>der</strong> Nähe einer Stromeintrittstelle (z.B. ein herabgefallenes<br />

Leiterseil, <strong>der</strong> St<strong>an</strong>dplatz eines Fahrzeuges mit Leiterseilberührung),<br />

in dem durch das Fließen des Stromes ein<br />

Sp<strong>an</strong>nungsfall auftritt.<br />

In unmittelbarer Nähe <strong>der</strong> Stromeintrittsstelle ist die größte<br />

Stromdichte und damit auch die größte Schrittsp<strong>an</strong>nung zu<br />

erwarten. Mit dem Annähern <strong>an</strong> die Schadensstelle nimmt<br />

die Höhe <strong>der</strong> Schrittsp<strong>an</strong>nung zu.<br />

Durch einen Schritt innerhalb dieses Sp<strong>an</strong>nungstrichters<br />

werden unterschiedliche Potentiale überbrückt. Dies k<strong>an</strong>n zu<br />

einer gefährlichen Körperdurchströmung führen. Die Schrittsp<strong>an</strong>nung<br />

ist abhängig von <strong>der</strong> Schrittlänge und <strong>der</strong><br />

Entfernung zur Fehlerstelle. Auch eine Überbrückung mit<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Körperteilen führt zu einer gefährlichen Körperdurchströmung.<br />

Aus diesem Grund muss zu <strong>der</strong>artigen <strong>Gefahren</strong>stellen ein<br />

Abst<strong>an</strong>d von mindestens 20 m eingehalten werden. Hat die<br />

betreffende Leitung Kontakt zu Metallteilen (z.B. Zaun,<br />

Gelän<strong>der</strong>), so muss zu diesen Teilen ebenfalls <strong>der</strong> entsprechende<br />

Abst<strong>an</strong>d eingehalten werden.<br />

Befindet sich eine Person innerhalb des Sp<strong>an</strong>nungstrichters,<br />

sollte sie mit dicht geschlossenen Beinen stehen bleiben und<br />

nichts berühren. Im Notfall k<strong>an</strong>n dieser Bereich nur unter<br />

beson<strong>der</strong>er Vorsicht, mit geschlossenen Füßen hüpfend<br />

(ähnlich Sackhüpfen) o<strong>der</strong> mit möglichst kleinen Schritten<br />

(Fuß vor Fuß setzen) verlassen werden.<br />

Modul 1<br />

39


Film „Schrittsp<strong>an</strong>nung“<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 18<br />

40


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Film „Schrittsp<strong>an</strong>nung“<br />

Auszug aus dem Film „Leben mit Hochsp<strong>an</strong>nung“<br />

mit freundlicher Genehmigung <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Versicherungs<strong>an</strong>stalt für Eisenbahnen und Bergbau.<br />

In diesem Film wird das richtige Verhalten im Bereich eines<br />

Sp<strong>an</strong>nungstrichters gezeigt. Es wird praktisch vorgeführt,<br />

wie ein Sp<strong>an</strong>nungstrichter sicher und unbeschadet verlassen<br />

werden k<strong>an</strong>n.<br />

Modul 1<br />

41


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb – Erdkabel<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Schrittsp<strong>an</strong>nung!<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 19<br />

42


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung: gestörter Betrieb – Erdkabel<br />

Auch Beschädigungen von Erdkabeln können im Bereich des<br />

Baggers zu einem Sp<strong>an</strong>nungstrichter mit einer gefährlichen<br />

Schrittsp<strong>an</strong>nung führen.<br />

Es gelten die gleichen Sicherheitsmaßnahmen wie bei <strong>der</strong><br />

gestörten Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitung (20 m Schutzabst<strong>an</strong>d).<br />

Modul 1<br />

43


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

Maßnahmen:<br />

• Abgeschlossene elektrische Betriebsstätten<br />

nicht gewaltsam öffnen<br />

(Türen, Zäune, Absperrungen etc.)!<br />

• Betriebsstätte nicht betreten!<br />

• Eintreffen des Beauftragten des<br />

Betreibers abwarten!<br />

Mit dem Betreiber unbedingt<br />

Absprache halten!<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 20<br />

44


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

Werden Einsätze in/<strong>an</strong> abgeschlossenen elektrischen<br />

Betriebsstätten erfor<strong>der</strong>lich, dürfen diese durch die Einsatzkräfte<br />

nicht selbstständig geöffnet o<strong>der</strong> betreten werden. In<br />

diesen Fällen muss immer <strong>der</strong> Betreiber <strong>der</strong> Anlage verständigt<br />

werden.<br />

Bis dahin beschränkt sich die Tätigkeit auf die Verhin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Br<strong>an</strong>dausbreitung auf Objekte außerhalb <strong>der</strong> abgeschlossenen<br />

elektrischen Betriebsstätten.<br />

Das Eintreffen des Beauftragten des Betreibers muss abgewartet<br />

werden.<br />

Solche Warnhinweise dürfen keinesfalls auf die leichte<br />

Schulter genommen werden. Wer Sicherheitsbarrieren<br />

überwindet, spielt mit seinem Leben!<br />

Modul 1<br />

45


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

• Einweisung und Freigabe durch<br />

den Beauftragten des Betreibers,<br />

sonst Lebensgefahr!<br />

• Schutzabstände zu elektrischen<br />

Freileitungen und Anlagen einhalten<br />

(auch mit Leitern, technischem Gerät<br />

und Löschmitteln)<br />

• Br<strong>an</strong>dausbreitung auf Objekte<br />

außerhalb <strong>der</strong> abgeschlossenen<br />

elektrischen Betriebsstätten<br />

verhin<strong>der</strong>n<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 21<br />

46


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

Der Beauftragte des Betreibers trifft die erfor<strong>der</strong>lichen<br />

Sicherheitsmaßnahmen und erteilt die Anweisungen zum<br />

Verhalten in <strong>der</strong> Anlage.<br />

Die Vorgehensweise ist zwischen dem Einsatzleiter und dem<br />

Beauftragten des Betreibers abzustimmen.<br />

Ein Einsatz ist erst nach Einweisung und erteilter Erlaubnis<br />

<strong>an</strong> den Einsatzleiter durch den Beauftragten des Betreibers<br />

zulässig.<br />

Nicht vom Br<strong>an</strong>d betroffene elektrische Einrichtungen sind<br />

nach Möglichkeit vor Löschmitteln und Br<strong>an</strong>deinwirkungen<br />

zu schützen.<br />

Nur <strong>der</strong> Betreiber kennt den Schaltzust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Anlage und<br />

die daraus resultierenden <strong>Gefahren</strong>bereiche sowie die einzuhaltenden<br />

Schutzabstände.<br />

Modul 1<br />

47


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

Beschädigte Umhüllung<br />

Bei beschädigter Umhüllung <strong>der</strong> Anlage:<br />

• Schutzabst<strong>an</strong>d von 5 m einhalten<br />

• Bis zum Eintreffen des Betreibers Anlage absperren<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 1 – Sicherheitsmaßnahmen Folie 22<br />

48


Sicherheitsmaßnahmen<br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

Verhalten bei gestörten elektrischen Anlagen<br />

Erstmaßnahme:<br />

Von geöffneten o<strong>der</strong> beschädigten elektrischen Anlagen<br />

muss je nach Sp<strong>an</strong>nungshöhe ein Schutzabst<strong>an</strong>d von 1 mbis<br />

5meingehalten werden.<br />

Gestörte elektrische Anlagen müssen so gesichert werden,<br />

dass unter Sp<strong>an</strong>nung stehende Anlagenteile für Unbefugte<br />

und nicht eingewiesene Einsatzkräfte nicht zugänglich sind.<br />

Weitergehende Maßnahmen:<br />

Nach dieser Erstmaßnahme muss umgehend <strong>der</strong> jeweils<br />

zuständige Betreiber informiert werden, <strong>der</strong> d<strong>an</strong>n weitergehende,<br />

auf den jeweiligen Sachverhalt abgestimmte Maßnahmen<br />

ver<strong>an</strong>lassen wird.<br />

Nachdem für den elektrotechnischen Laien die tatsächliche<br />

Sp<strong>an</strong>nungshöhe nicht ohne weiteres zu erkennen ist, wird<br />

für den Ersteinsatz nach folgenden Kriterien unterschieden:<br />

• Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung (bis 1 000 V) mind. 1m<br />

• Hochsp<strong>an</strong>nung (über 1 000 V) mind. 5m<br />

• unbek<strong>an</strong>nte Sp<strong>an</strong>nung mind. 5m<br />

Ist die Umhüllung einer abgeschlossenen elektrischen<br />

Anlage beschädigt, ist ein Schutzabst<strong>an</strong>d von 5 mzu allen<br />

Anlagenteilen einzuhalten (Vorsicht gefährliche Sp<strong>an</strong>nung!).<br />

Gegenüber einer herabhängenden Freileitung verhin<strong>der</strong>t<br />

hier die vorh<strong>an</strong>dene Erdungs<strong>an</strong>lage eine gefährliche<br />

Schrittsp<strong>an</strong>nung. Der Schutzabst<strong>an</strong>d von 20 m k<strong>an</strong>n in<br />

diesem Fall auf einen Abst<strong>an</strong>d von 5 mvermin<strong>der</strong>t werden.<br />

Die Einsatzkräfte können in erster Linie durch den Einsatz<br />

von Wachposten o<strong>der</strong> mithilfe von Absperrmaterial die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Schutzabstände her- und sicherstellen.<br />

Modul 1<br />

49


Mit freundlicher Unterstützung von<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

V E R S O R G U N G<br />

Alle Bil<strong>der</strong> und Grafiken sind von den Beteiligten für die Verwendung in dieser <strong>BGI</strong>-begleitenden Präsentation<br />

freigegeben worden.<br />

Modul 1 – <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes und Sicherheitsmaßnahmen Folie 23<br />

50


PAUSE<br />

Modul 1<br />

51


MODUL 2<br />

Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes Folie 24<br />

52


MODUL 2<br />

Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Im nachfolgenden Modul 2 wird <strong>der</strong> prinzipielle Aufbau<br />

des elektrischen Versorgungsnetzes mit den einzelnen<br />

Komponenten erläutert.<br />

• Kraftwerk<br />

• Freileitung<br />

• Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lage<br />

• Tr<strong>an</strong>sformatorstation<br />

• Ortsnetz<br />

Modul 2<br />

53


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Sp<strong>an</strong>nungsebenen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Grundsätzlich werden die Netze hinsichtlich ihrer Betriebssp<strong>an</strong>nung<br />

unterschieden nach Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung und Hochsp<strong>an</strong>nung.<br />

Die Hochsp<strong>an</strong>nung wird meist nochmals von den Fachleuten in<br />

Mittel-, Hoch- und Höchstsp<strong>an</strong>nung unterteilt.<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung<br />

bis 1000 V<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung (1 kV [Kilovolt] = 1000 V)<br />

ab 1 kV ... 30 kV Mittelsp<strong>an</strong>nung<br />

110 kV Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

220 kV und 380 kV Höchstsp<strong>an</strong>nung<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Sp<strong>an</strong>nungsebenen Folie 25<br />

54


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Sp<strong>an</strong>nungsebenen<br />

Als Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung bezeichnet m<strong>an</strong> alle Sp<strong>an</strong>nungen bis<br />

1 000 Volt („Volt“ ist die Einheit für die elektrische<br />

Sp<strong>an</strong>nung).<br />

1 000 V = 1 kV (gesprochen Kilovolt)<br />

Alle Sp<strong>an</strong>nungen ab 1 000 V bezeichnet m<strong>an</strong> als<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung.<br />

In <strong>der</strong> Fachwelt <strong>der</strong> Elektrotechnik wird <strong>der</strong> Begriff<br />

<strong>der</strong> Hochsp<strong>an</strong>nung weiter unterteilt:<br />

Sp<strong>an</strong>nungen ab 1 kV bis ca. 30 kV<br />

werden als Mittelsp<strong>an</strong>nung,<br />

Sp<strong>an</strong>nungen ab 65 kV bis 123 kV<br />

als Hochsp<strong>an</strong>nung und<br />

alle Sp<strong>an</strong>nungen darüber, also 220 kV und 380 kV<br />

als Höchstsp<strong>an</strong>nung bezeichnet.<br />

Ausgehend von den Kraftwerken, in denen aus Primärenergieträgern<br />

Kohle, Öl, Gas und Kernbrennstoff o<strong>der</strong> aus<br />

regenerativen Energien wie Wasser, Solarenergie, Geothermie<br />

sowie Wind elektrische Energie gewonnen wird, sp<strong>an</strong>nt sich<br />

das elektrische Netz <strong>der</strong> Elektroenergieversorgung über<br />

verschiedene Zwischenstationen bis zum Verbrauchsgerät<br />

des Endverbrauchers. Dabei ist das gesamte elektrische Netz<br />

von <strong>der</strong> Erzeugung bis zum Verbraucher quasi mitein<strong>an</strong><strong>der</strong><br />

verbunden. Die Energie, die verbraucht wird, muss zeitgleich<br />

auch erzeugt und tr<strong>an</strong>sportiert werden. Dies stellt eine<br />

Beson<strong>der</strong>heit des Produktes Elektroenergie dar.<br />

Die Energie-Erzeugung findet industriell in Kraftwerken statt.<br />

Das 380 kV-Höchstsp<strong>an</strong>nungsnetz stellt den Verbund zwischen<br />

den Gebieten mit großer Kraftwerkseinspeiseleistung<br />

und Gebieten mit hohem Leistungsbedarf auf nationaler<br />

und europäischer Ebene dar. Es verbindet die Kraftwerke mit<br />

den Ballungsräumen Deutschl<strong>an</strong>ds und Europas.<br />

Diesem Netz nachgeglie<strong>der</strong>t sind eine Vielzahl von 110 kV-<br />

Netzen, über die die Verteilung <strong>der</strong> Elektroenergie auf regionaler<br />

Ebene erfolgt.<br />

Modul 2<br />

55


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Schematische Darstellung<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Schematische Darstellung Folie 26<br />

56


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Schematische Darstellung<br />

Diese 110 kV-Netze werden aus dem Höchstsp<strong>an</strong>nungsnetz<br />

von 380 kV bzw. 220 kV heruntertr<strong>an</strong>sformiert. Die räumliche<br />

Ausdehnung <strong>der</strong> einzelnen 110 kV-Netze liegt durchschnittlich<br />

bei ca. 100 km bis 150 km. Diese einzelnen Netze können<br />

über Leitungen mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> verbunden sein, um im Störungsfall<br />

die Versorgung sicherstellen zu können.<br />

Alle Hoch- und Höchstsp<strong>an</strong>nungsnetze werden vermascht<br />

betrieben, d.h. <strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Leitungen ist <strong>an</strong> den Anf<strong>an</strong>gsund<br />

Endpunkten jeweils mit <strong>an</strong><strong>der</strong>en Leitungen verknüpft.<br />

An den einzelnen Verknüpfungspunkten <strong>der</strong> Leitungen<br />

befinden sich Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen.<br />

Eine Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lage umfasst neben den Schalt<strong>an</strong>lagen mit<br />

Leistungsschaltern und dem o<strong>der</strong> den Tr<strong>an</strong>formator(en) auch<br />

elektronische o<strong>der</strong> elektromech<strong>an</strong>ische Schutz- und Steuerungstechnik<br />

zum Schutz aller Leitungen und <strong>der</strong> Tr<strong>an</strong>sformatoren.<br />

Der Leistungsbereich <strong>der</strong> Tr<strong>an</strong>sformatoren geht bis zu<br />

einigen hun<strong>der</strong>t MVA (Mega-Volt-Ampere, Einheit für die<br />

elektrische Leistung gleich 1 000 kW gleich 1 Mill. Watt).<br />

Fortsetzung siehe folgende Seiten<br />

Modul 2<br />

57


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Komponenten<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Zum Betrieb <strong>der</strong> Netze und <strong>der</strong> Umw<strong>an</strong>dlung <strong>der</strong> verschiedenen Sp<strong>an</strong>nungen<br />

sind neben den Leitungen u.a. Schalt<strong>an</strong>lagen und Tr<strong>an</strong>sformatoren<br />

notwendig.<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lage: Schalt<strong>an</strong>lagen, Tr<strong>an</strong>sformatoren, Schutz- und<br />

Steuerungstechnik<br />

Umw<strong>an</strong>dlung von Hochsp<strong>an</strong>nung in Mittelsp<strong>an</strong>nung<br />

Freileitung: Maste, Seile, Isolatoren<br />

Energietr<strong>an</strong>sport<br />

Trafostation: Schalt<strong>an</strong>lagen, Tr<strong>an</strong>sformatoren, Sicherungen<br />

Umw<strong>an</strong>dlung von Mittelsp<strong>an</strong>nung in Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung<br />

Kabel: Leiter, Isolation, Schirmung, Kabelm<strong>an</strong>tel, Garnituren<br />

Energietr<strong>an</strong>sport<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Komponenten Folie 27<br />

58


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Komponenten<br />

Tr<strong>an</strong>sformatorenstationen versorgen im Vergleich zu einer<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lage ein wesentlich kleineres Gebiet. Der durchschnittliche<br />

Leistungsbereich <strong>der</strong> Tr<strong>an</strong>sformatoren liegt bei<br />

0,05 bis 1,0 MVA. In den Stationen befinden sich neben den<br />

Schalt<strong>an</strong>lagen mit Lasttrennschaltern und dem o<strong>der</strong> den<br />

Tr<strong>an</strong>sformator(en) noch Schmelzsicherungen zum Schutz<br />

des Tr<strong>an</strong>sformators. Bei einem Ausfall einer Tr<strong>an</strong>sformatorenstation<br />

ist eine überschaubar kleine Anzahl von Endverbrauchern<br />

betroffen. Hier k<strong>an</strong>n in einer <strong>an</strong>gemessenen Zeit<br />

reagiert werden. In diesen Anlagen findet immer eine<br />

Umw<strong>an</strong>dlung von Mittelsp<strong>an</strong>nung in Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung statt.<br />

Im innerstädtischen Bereich wird die elektrische Energie<br />

üblicherweise durch Kabel übertragen; bei größeren Entfernungen<br />

nutzt m<strong>an</strong> dazu Freileitungen.<br />

Aus den Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen, die in ein 110 kV-Netz eingebunden<br />

sind, wird in die unterlagerten Mittelsp<strong>an</strong>nungsnetze<br />

auf 10 kV, 20 kV o<strong>der</strong> 30 kV heruntertr<strong>an</strong>sformiert. Aus einer<br />

Anlage werden zwischen 10 und 16 Mittelsp<strong>an</strong>nungsleitungen<br />

gespeist, in die jeweils wie<strong>der</strong>um bis zu 30 einzelne<br />

Tr<strong>an</strong>sformatorenstationen o<strong>der</strong> direkt größere Industriebetriebe<br />

eingebunden sind. Die einzelnen Leitungen sind bis<br />

zu 30 km l<strong>an</strong>g. Diese Netze werden als offene Ringe betrieben,<br />

d.h. zwei o<strong>der</strong> mehrere Leitungen treffen sich <strong>an</strong> ihren<br />

Enden in einer Tr<strong>an</strong>sformatorenstation. Die räumliche<br />

Ausdehnung <strong>der</strong> einzelnen Mittelsp<strong>an</strong>nungsnetze, gespeist<br />

aus einer Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lage, liegt durchschnittlich bei ca.<br />

10 km bis 25 km.<br />

Die Mittelsp<strong>an</strong>nung wird wie<strong>der</strong>um in Tr<strong>an</strong>sformatorenstationen<br />

auf die haushaltsübliche Sp<strong>an</strong>nung von 230/400 V<br />

(Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung) heruntertr<strong>an</strong>sformiert. Von diesen Tr<strong>an</strong>sformatorenstationen<br />

verlaufen Kabel o<strong>der</strong> Freileitungen entl<strong>an</strong>g<br />

<strong>der</strong> einzelnen Straßenzüge, von denen Abzweige zu den<br />

einzelnen Häusern gehen.<br />

Modul 2<br />

59


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Erzeugung – Kraftwerke – Wasserkraftwerk<br />

Schematische Darstellung des Elektroenergieversorgungsnetzes<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Erzeugung Folie 28<br />

60


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Erzeugung – Kraftwerke – Wasserkraftwerk<br />

Die Erzeugung elektrischer Energie findet in Kraftwerken verschiedener<br />

Baugrößen nach unterschiedlichen Prinzipien und<br />

Energieträgern statt (Wasser, Kernkraft, Gas, Kohle, Wind,<br />

Photovoltaik).<br />

Die Erzeugungsleistung reicht von einigen Kilowatt bis zu<br />

mehreren tausend Megawatt.<br />

Bei den größeren Kraftwerken, mit Leistungen von mehreren<br />

Megawatt bis hin zu den größten Kraftwerken, wird die<br />

Kraftwerksleistung in mehreren so gen<strong>an</strong>nten Blöcken<br />

erzeugt.<br />

Ein Block besteht dabei z.B. aus einer Kessel<strong>an</strong>lage (Kohlekraftwerk),<br />

einer Turbine, Neben<strong>an</strong>lagen und einem Generator<br />

mit einer bestimmten Erzeugungsleistung.<br />

Mehrere dieser Blöcke bilden d<strong>an</strong>n ein Kraftwerk.<br />

Modul 2<br />

61


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Erzeugung – Kraftwerke – Wasserkraftwerk<br />

Generatoren in Wasserkraftwerken<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Erzeugung Folie 29<br />

62


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Erzeugung – Kraftwerke – Wasserkraftwerk<br />

Folie 29 zeigt die Innen<strong>an</strong>sicht eines Wasserkraftwerks.<br />

Bei den hellgrünen Anlagenteilen h<strong>an</strong>delt es sich um den<br />

Turbinenbereich (Peltonturbine).<br />

Die dunkelgrünen Anlagenteile sind die Generatoren, die in<br />

diesem Wasserkraftwerk jeweils eine Sp<strong>an</strong>nung von ca.<br />

10 kV erzeugen.<br />

Modul 2<br />

63


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen<br />

Schematische Darstellung des Elektroenergieversorgungsnetzes<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen Folie 30<br />

64


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen<br />

In Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen befinden sich eine Vielzahl technischer<br />

Einrichtungen, die zum reibungslosen Betrieb <strong>der</strong> Anlage<br />

notwendig sind, wie<br />

• Hilfsenergieversorgung incl. Batterie<strong>an</strong>lage,<br />

• Fernwirkgerät, z.B. zur Einschaltung <strong>der</strong><br />

Straßenbeleuchtung,<br />

• Mess- und Zähleinrichtungen,<br />

• Steuer- und Überwachungseinrichtungen,<br />

• Schutzeinrichtungen,<br />

• Br<strong>an</strong>dmelde<strong>an</strong>lagen,<br />

• Ölauff<strong>an</strong>geinrichtungen und Ölabschei<strong>der</strong>,<br />

• Wasser- und Abwasser<strong>an</strong>lagen.<br />

Fortsetzung siehe folgende Seiten<br />

Modul 2<br />

65


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen: abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

110 kV-Schalt<strong>an</strong>lage<br />

Luftbild einer Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lage 110/20 kV<br />

Zaun<br />

Umsp<strong>an</strong>nung<br />

mittels<br />

Tr<strong>an</strong>sformator<br />

110/20 kV<br />

20 kV-Schalt<strong>an</strong>lage<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen Folie 31<br />

66


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen: abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

Eine übliche Freiluft-Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lage von 110 kV auf 20 kV<br />

ist als so gen<strong>an</strong>nte abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

komplett von einem Zaun umgeben (siehe Folie 31).<br />

Die Zug<strong>an</strong>gstüren und -tore werden immer verschlossen<br />

gehalten. Zutritt haben nur Elektrofachkräfte o<strong>der</strong> elektrotechnisch<br />

unterwiesene Personen.<br />

Elektrotechnische Laien dürfen nur unter Aufsicht von<br />

Elektrofachkräften o<strong>der</strong> elektrotechnisch unterwiesenen<br />

Personen die Anlagen betreten.<br />

Dazu zählen auch die Einsatzkräfte <strong>der</strong> Rettungsdienste wie<br />

Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz, Technisches Hilfswerk.<br />

Die 110 kV-Schalt<strong>an</strong>lage ist hier wie üblich als Freiluft<strong>an</strong>lage<br />

ausgeführt. Zwei Tr<strong>an</strong>sformatoren für die Umw<strong>an</strong>dlung <strong>der</strong><br />

Sp<strong>an</strong>nung von 110 kV in 20 kV und das Gebäude für die<br />

20 kV-Innenraum-Schalt<strong>an</strong>lage sind zu erkennen.<br />

Modul 2<br />

67


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen – Freiluftschalt<strong>an</strong>lage<br />

Leitungsfel<strong>der</strong> in Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Leistungsschalter in einem 380 kV-Schaltfeld Komplettes 110 kV-Schaltfeld<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen Folie 32<br />

68


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen – Freiluftschalt<strong>an</strong>lage<br />

Schalt<strong>an</strong>lagen werden unterschieden nach Innenraum- und<br />

Freiluftaufstellung, nach <strong>der</strong> Isolationsart, <strong>der</strong> Art <strong>der</strong><br />

Kapselung und <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nungsebene.<br />

Im Bereich von Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen sind die Schalt<strong>an</strong>lagen mit<br />

Trennern, Leistungsschaltern, W<strong>an</strong>dlern und Schutz- und<br />

Steuergeräten bestückt.<br />

Modul 2<br />

69


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen – Schalt<strong>an</strong>lagen (SF 6 – isoliert)<br />

Mittelsp<strong>an</strong>nung Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

20 kV-SF 6 -Schalt<strong>an</strong>lage 110 kV-SF 6 -Schalt<strong>an</strong>lage<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen Folie 33<br />

70


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen – Schalt<strong>an</strong>lagen (SF 6 – isoliert)<br />

Mo<strong>der</strong>ne Innenraumschalt<strong>an</strong>lagen werden als so gen<strong>an</strong>nte<br />

SF 6 -Schalt<strong>an</strong>lagen ausgeführt. Das Gas SF 6 stellt dabei das<br />

Isoliermedium dar und ist in reiner Form ungiftig. Strömt <strong>an</strong><br />

defekten Anlagen SF 6 -Gas aus, verdrängt dieses die Atemluft<br />

– was gefährlich werden k<strong>an</strong>n. Weitere Informationen dazu<br />

bietet die BG-Information „SF 6 -Anlagen und -Betriebsmittel“<br />

(<strong>BGI</strong> 753).<br />

Die <strong>BGI</strong> 753 ist auf <strong>der</strong> Internetseite <strong>der</strong> Berufsgenossenschaft<br />

Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik als Download verfügbar.<br />

www.bgetf.de<br />

Modul 2<br />

71


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen – Sekundärtechnik<br />

Netzschutz<br />

elektromech<strong>an</strong>ische Ausführung<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Netzschutz<br />

mo<strong>der</strong>ne digitale Ausführung<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen Folie 34<br />

72


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen – Sekundärtechnik<br />

Die Schutztechnik hat die Aufgabe, bei einem Kurzschluss<br />

o<strong>der</strong> einer thermischen Überlastung die elektrischen Betriebsmittel<br />

und Anlagen sowie auch das Netz vor einem Schaden<br />

zu bewahren o<strong>der</strong> bereits aufgetretene Schäden auf ein<br />

Minimum zu begrenzen.<br />

In einigen Fällen besteht die Aufgabe <strong>der</strong> Schutztechnik<br />

auch darin, Menschen und Nutztiere vor Schaden zu<br />

bewahren.<br />

Modul 2<br />

73


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen – Großtr<strong>an</strong>sformatoren<br />

Maße und Gewichte 40 MVA-Tr<strong>an</strong>sformator 110/20 kV:<br />

Ölgewicht: 17 565 kg<br />

Aktivteil (Eisen/Kupfer): 46 555 kg<br />

Kessel (Stahl): 15 200 kg<br />

Ausdehnungsgefäß: 920 kg<br />

Durchführung (Porzell<strong>an</strong>): 97 kg<br />

Gesamtgewicht: ~ 80 900 kg<br />

L x B x H: 9,50 x 2,95 x 3,89 m<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen Folie 35<br />

74


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen – Großtr<strong>an</strong>sformatoren<br />

Tr<strong>an</strong>sformatoren haben die Aufgabe, Elektroenergie bei<br />

gegebener Sp<strong>an</strong>nung und Frequenz auf ein o<strong>der</strong> mehrere<br />

Drehstrom-Systeme gleicher Frequenz höherer o<strong>der</strong> niedrigerer<br />

Sp<strong>an</strong>nungen zu übertragen.<br />

Die Hauptbauteile eines Öl-Tr<strong>an</strong>sformators sind <strong>der</strong> Kessel,<br />

<strong>der</strong> Kern aus geschichtetem Trafoblech, die Ober- und Untersp<strong>an</strong>nungswicklungen,<br />

die Ölfüllung zur Isolation und<br />

Kühlung, Durchführungsisolatoren und ggf. verschiedene<br />

Überwachungsgeräte.<br />

Die Tr<strong>an</strong>sformatoren sind in <strong>der</strong> Regel mit Ölauff<strong>an</strong>geinrichtungen<br />

ausgerüstet, um Gewässerschäden durch austretendes<br />

Öl zu vermeiden.<br />

Modul 2<br />

75


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen – Einsatzbeispiel<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Durch Kurzschluss<br />

ausgelöster Br<strong>an</strong>d<br />

eines Tr<strong>an</strong>sformators,<br />

<strong>der</strong> wegen <strong>der</strong><br />

Einhausung nicht<br />

erkennbar ist.<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen Folie 36<br />

76


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen – Einsatzbeispiel<br />

Durch Kurzschluss ausgelöster Br<strong>an</strong>d eines Tr<strong>an</strong>sformators,<br />

<strong>der</strong> wegen <strong>der</strong> Einhausung nicht erkennbar ist.<br />

Tr<strong>an</strong>sformatoren, die in <strong>der</strong> Nähe von Wohnhäusern aufgestellt<br />

sind, werden aus Lärmschutzgründen eingehaust.<br />

Der Lärm entsteht sowohl durch den Trafo selbst als auch<br />

durch die notwendigen Kühlaggregate.<br />

Hier wird gezeigt, wie ein Br<strong>an</strong>d <strong>an</strong> einem Tr<strong>an</strong>sformator in<br />

einer Freiluftschalt<strong>an</strong>lage bekämpft wird. Die Feuerwehr<br />

wurde vom Betreiber eingewiesen. Der Einsatzleiter hat<br />

d<strong>an</strong>n unter Wahrung <strong>der</strong> einzuhaltenden Sicherheitsabstände<br />

die Fahrzeugaufstellung festgelegt und den Einsatzbefehl<br />

zum erfolgreichen Lösch<strong>an</strong>griff gegeben.<br />

Hierzu konnte, nach Freischaltung <strong>der</strong> Anlage durch den<br />

Betreiber, auch Schaum als Löschmittel eingesetzt werden.<br />

Im Modul 3 wird darauf genauer eingeg<strong>an</strong>gen!<br />

Modul 2<br />

77


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Ortsnetztr<strong>an</strong>sformatorenstationen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Ortsnetztr<strong>an</strong>sformatorenstationen Folie 37<br />

78


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Ortsnetztr<strong>an</strong>sformatorenstationen<br />

Schalt<strong>an</strong>lagen in Ortsnetzstationen sind Mittelsp<strong>an</strong>nungsschalt<strong>an</strong>lagen<br />

(10 kV bis 30 kV). Die Schalt<strong>an</strong>lage stellt im<br />

Netzaufbau einen Netzknotenpunkt dar und ermöglicht die<br />

schnelle Anpassung des Schaltzust<strong>an</strong>des und die günstige<br />

Auslastung <strong>der</strong> Betriebsmittel.<br />

Modul 2<br />

79


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Ortsnetztr<strong>an</strong>sformatorenstationen<br />

Gebäudestation<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Erdkabel<strong>an</strong>schluss<br />

Gebäudestation Maststation<br />

Freileitungs<strong>an</strong>schluss<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Gebäudestation<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Ortsnetztr<strong>an</strong>sformatorenstationen Folie 38<br />

80


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Ortsnetztr<strong>an</strong>sformatorenstationen<br />

Das Aussehen einer Ortsnetzstation hängt vom Gebäudetyp<br />

ab, in dem sie untergebracht ist. Dies können ein o<strong>der</strong> mehrere<br />

Räume eines größeren Bürokomplexes, ein Turm, ein<br />

garagenähnliches Gebäude, eine Kompaktstation o<strong>der</strong> nur<br />

ein Mast sein.<br />

Eine übliche Ortsnetzstation ist als so gen<strong>an</strong>nte abgeschlossene<br />

elektrische Betriebsstätte rundum geschlossen. Die<br />

Zug<strong>an</strong>gstüren werden immer verschlossen gehalten.<br />

Solche Stationen findet m<strong>an</strong> auch in großen Gebäuden und<br />

Fabriken. Sie befinden sich dort g<strong>an</strong>z unscheinbar hinter<br />

einer Stahltür, die mit einem Warnschild gekennzeichnet ist.<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

Lebensgefahr<br />

Zutritt haben nur Elektrofachkräfte o<strong>der</strong> elektrotechnisch<br />

unterwiesene Personen.<br />

Elektrotechnische Laien dürfen nur unter Aufsicht von<br />

Elektrofachkräften o<strong>der</strong> elektrotechnisch unterwiesenen<br />

Personen diese Anlagen betreten bzw. öffnen.<br />

Dazu zählen auch die Rettungskräfte, auch wenn sie eine<br />

Ausbildung als Elektrofachkraft absolviert haben.<br />

Modul 2<br />

81


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Ortsnetz<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungsnetz einer Trafostation<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Mittelsp<strong>an</strong>nungsnetz<br />

Trafostation<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Ortsnetz Folie 42<br />

82


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Ortsnetz<br />

Die Folien 40 bis 42 zeigen aufein<strong>an</strong><strong>der</strong>folgend den Aufbau<br />

einer Elektroenergierversorgung in einem Ortsnetz.<br />

Die Ortsnetze verfügen über zwei verschiedene Sp<strong>an</strong>nungsnetze,<br />

das Mittelsp<strong>an</strong>nungsnetz und das Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungsnetz.<br />

Die Mittelsp<strong>an</strong>nung wird dabei in Tr<strong>an</strong>sformatorenstationen<br />

auf die haushaltsübliche Sp<strong>an</strong>nung von 230/400 V<br />

(Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung) heruntertr<strong>an</strong>sformiert.<br />

Sie versorgen im Vergleich zu einer Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lage ein<br />

wesentlich kleineres Gebiet.<br />

Der durchschnittliche Leistungsbereich <strong>der</strong> Tr<strong>an</strong>sformatoren<br />

liegt bei 50 bis 1 000 kVA.<br />

In den Stationen befinden sich neben den Schalt<strong>an</strong>lagen mit<br />

Lasttrennschaltern und dem o<strong>der</strong> den Tr<strong>an</strong>sformator(en)<br />

noch Schmelzsicherungen zum Schutz des Tr<strong>an</strong>sformators.<br />

Von diesen Tr<strong>an</strong>sformatorstationen verlaufen Kabel o<strong>der</strong><br />

Freileitungen entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> einzelnen Straßenzüge, von denen<br />

Abzweige zu den einzelnen Häusern führen.<br />

Modul 2<br />

83


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Leitungen – Freileitungen<br />

Schematische Darstellung des Elektroenergieversorgungsnetzes<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Leitungen Folie 43<br />

84


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Leitungen – Freileitungen<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n die Betriebssp<strong>an</strong>nung einer Freileitung durch<br />

bloßes Betrachten nicht erkennen. Anh<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Isolatoren ist<br />

es jedoch möglich, zu erkennen, wie hoch die maximale<br />

Bemessungssp<strong>an</strong>nung sein k<strong>an</strong>n.<br />

Die tatsächliche Betriebssp<strong>an</strong>nung k<strong>an</strong>n niedriger als die<br />

Bemessungssp<strong>an</strong>nung sein und „passt“ d<strong>an</strong>n nicht zu <strong>der</strong><br />

Länge <strong>der</strong> Isolatoren.<br />

Die tatsächliche Betriebssp<strong>an</strong>nung ist nur dem Netzbetreiber<br />

bek<strong>an</strong>nt.<br />

Modul 2<br />

85


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen – Isolatoren<br />

Länge Isolatoren<br />

ca. 1,10 m<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

110 kV 220 kV 380 kV<br />

Länge Isolatoren<br />

ca. 2,30 m<br />

Länge Isolatoren<br />

ca. 3,50 m<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Leitungen Folie 44<br />

86


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen – Isolatoren<br />

Das Bild zeigt einen Größenvergleich <strong>der</strong> Isolationsstrecken<br />

und damit <strong>der</strong> Isolatorenlängen <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nungsebenen<br />

110 kV bis 380 kV (von links nach rechts).<br />

Länge <strong>der</strong> Isolatoren (Keramikteil ohne Metall-Armaturen) ca.:<br />

110 kV 1,10 m eine Kette<br />

220 kV 2,30 m zwei Ketten<br />

380 kV 3,50 m drei Ketten<br />

Die Isolatoren können als Einfach- o<strong>der</strong> als Doppelkette ausgeführt<br />

sein.<br />

Modul 2<br />

87


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen – Masthöhen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

110 kV 220 kV/380 kV<br />

Masthöhe ca. 25 – 30 m Masthöhe ca. 35 – 75 m<br />

links 220 kV, rechts 380 kV<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Leitungen Folie 45<br />

88


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen – Masthöhen<br />

Durchschnittliche Masthöhen:<br />

110 kV 25 m bis 30 m<br />

220 kV 35 m bis 75 m<br />

380 kV 35 m bis 75 m<br />

Die Höhen einzelner Masten können in Abhängigkeit von<br />

<strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nfeldlänge (= Abst<strong>an</strong>d zwischen zwei Masten), <strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> Traversen und dem Gelände (Acker, Hügel, Fluss)<br />

stark von diesen Angaben abweichen.<br />

Als Leiterseil kommen Kupfer, Kupferlegierungen, Aluminium<br />

und Aluminum-Stahl-Seile zum Einsatz; Aluminiumseile<br />

hauptsächlich im Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungsnetz.<br />

Bei einem Aluminum-Stahl-Seil werden durch den Stahlseil-<br />

Anteil die mech<strong>an</strong>ische Zugfestigkeit und über den Aluminium-Anteil<br />

die gute elektrische Leitfähigkeit realisiert.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Freileitungen werden nicht mehr mit Kupferseilen<br />

ausgestattet, da Kupfer zu teuer und zu schwer ist.<br />

Die Leitungen bis 110 kV bestehen in <strong>der</strong> Regel aus einem<br />

Einfachseil. 220 kV- o<strong>der</strong> 380 kV-Leitungen werden in <strong>der</strong><br />

Regel als Bündelleiter (Zweier-, Dreier-, Vierer-Bündel) ausgeführt.<br />

Modul 2<br />

89


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Nie<strong>der</strong>- und Mittelsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen – Isolatoren<br />

0,4kV 20kV<br />

Länge <strong>der</strong> Isolatoren ca. 0,10 m Länge <strong>der</strong> Isolatoren ca. 0,25 m<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Leitungen Folie 46<br />

90


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Nie<strong>der</strong>- und Mittelsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen – Isolatoren<br />

Leitungen und Isolatoren im Nie<strong>der</strong>- und Mittelsp<strong>an</strong>nungsnetz<br />

Isolatorlänge:<br />

0,4kV 0,10m<br />

20 kV 0,25 m<br />

Modul 2<br />

91


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Nie<strong>der</strong>- und Mittelsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen – Masthöhen<br />

0,4 kV 20 kV<br />

Masthöhe ca. 8 – 12 m<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungsfreileitung<br />

Masthöhe ca. 10 – 16 m<br />

20 kV-Doppelleitung<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Leitungen Folie 47<br />

92


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Nie<strong>der</strong>- und Mittelsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen – Masthöhen<br />

Masthöhen:<br />

0,4 kV 8 m bis 12 m<br />

20 kV 10 m bis 16 m<br />

Modul 2<br />

93


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Nie<strong>der</strong>- und Mittelsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen – isoliert<br />

0,4 kV-Freileitung – isoliert<br />

20 kV-Freileitung – isoliert<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Leitungen Folie 48<br />

94


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Nie<strong>der</strong>- und Mittelsp<strong>an</strong>nungsfreileitungen – isoliert<br />

Wenn in Ortsnetzen isolierte Freileitungen verwendet<br />

werden, k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> auf Isolatoren verzichten.<br />

Modul 2<br />

95


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Leitungen – Erdkabel<br />

Außenm<strong>an</strong>tel<br />

aus Polyethylen<br />

(PE) schwarz<br />

o<strong>der</strong><br />

Polyvinylchlorid<br />

(PVC) rot<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Hoch- und Höchstsp<strong>an</strong>nungskabel<br />

Isolierung aus<br />

vernetztem<br />

Polyethylen (VPE)<br />

Äußere Leitschicht<br />

Trennschicht<br />

Kupfer- bzw.<br />

Aluminiumleiter,<br />

rund, mehrdrähtig,<br />

verdichtet<br />

Kupferschirm<br />

Innere Leitschicht<br />

Leitfähiges B<strong>an</strong>d<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Mittelsp<strong>an</strong>nungskabel<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes – Leitungen Folie 49<br />

Quelle: Südkabel GmbH, M<strong>an</strong>nheim<br />

96


Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes<br />

Leitungen – Erdkabel<br />

Neben Freileitungen werden auch Kabel zur Übertragung<br />

elektrischer Energie eingesetzt. Im Bereich <strong>der</strong> Mittel- und<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung werden heute fast ausschließlich nur noch<br />

Kabel<strong>an</strong>lagen neu gebaut.<br />

Aufbau des Kabels von innen nach außen:<br />

Leiter (Kupfer o<strong>der</strong> Aluminium meist verseilt)<br />

Innere Leitschicht (Leiterglättungsschicht zur Feldsteuerung)<br />

Isolationsschicht aus vernetztem Polyethylen (VPE)<br />

Äußere Leitschicht<br />

Leitfähiges B<strong>an</strong>d<br />

Kupferschirmdrähte<br />

Kupferb<strong>an</strong>d<br />

Außenm<strong>an</strong>tel<br />

Kabel sind im Vergleich zu Freileitungen gegenüber<br />

Witterungseinflüssen weniger <strong>an</strong>fällig.<br />

Von freigelegten, schadhaften Kabeln gehen die gleichen<br />

<strong>Gefahren</strong> aus wie von herabgefallenen Freileitungsseilen.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Betriebssp<strong>an</strong>nung k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> <strong>an</strong> einem verlegten<br />

Kabel durch bloßes Betrachten kaum feststellen.<br />

Modul 2<br />

97


Mit freundlicher Unterstützung von<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

V E R S O R G U N G<br />

Alle Bil<strong>der</strong> und Grafiken sind von den Beteiligten für die Verwendung in dieser <strong>BGI</strong>-begleitenden Präsentation<br />

freigegeben worden.<br />

Modul 2 – Aufbau des elektrischen Energieversorgungsnetzes Folie 50<br />

98


PAUSE<br />

Modul 2<br />

99


MODUL 3<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> Folie 51<br />

100


MODUL 3<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Im Modul 3 wird das sichere Vorgehen <strong>an</strong> den verschiedensten<br />

<strong>Einsatzstelle</strong>n erläutert.<br />

Es werden die zugehörigen Schutzabstände und Hilfsmaßnahmen<br />

sowie die Lösch- und Bergemaßnahmen erklärt.<br />

• Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen<br />

• Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen<br />

• Bergen von Personen o<strong>der</strong> Gegenständen<br />

• Einsatz von Löschmitteln<br />

• Verhalten in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Modul 3<br />

101


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Störungsfreie/gestörte Anlagen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – störungsfreie/gestörte Anlagen Folie 52<br />

102


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Störungsfreie/gestörte Anlagen<br />

„Störungsfreie Anlage“ bezeichnet den Zust<strong>an</strong>d einer<br />

Anlage, die bestimmungsgemäß und fehlerfrei arbeitet.<br />

Wenn Anlagen sich auf Grund von Schäden durch Sturm,<br />

Hochwasser, einem Verkehrsunfall o<strong>der</strong> einem Br<strong>an</strong>d in unvorhergesehenem<br />

Zust<strong>an</strong>d befinden, ist damit zu rechnen, dass<br />

hiervon elektrische Gefährdungen ausgehen.<br />

Diese wird d<strong>an</strong>n als „gestörte Anlage“ bezeichnet.<br />

Modul 3<br />

103


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Schutzabstände störungsfreie/gestörte Anlagen<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung<br />

ungestört<br />

mind. 1 m<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung<br />

gestört<br />

mind. 1 m<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

ungestört<br />

mind. 5 m<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

gestört<br />

mind. 20 m<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – störungsfreie/gestörte Anlagen Folie 53<br />

104


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Schutzabstände störungsfreie/gestörte Anlagen<br />

Maßgebend für den sicheren Einsatz ist das Einhalten <strong>der</strong><br />

Schutzabstände.<br />

Zu Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen beträgt <strong>der</strong> Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

sowohl im ungestörten (Bild: Dachstän<strong>der</strong>einspeisung) als<br />

auch im gestörten Zust<strong>an</strong>d (Bild: beschädigter Kabelverteilerschr<strong>an</strong>k)<br />

1 m.<br />

Zu ungestörten Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen ist bei unbek<strong>an</strong>nter<br />

Sp<strong>an</strong>nungshöhe ein Schutzabst<strong>an</strong>d von 5 merfor<strong>der</strong>lich.<br />

Bei gestörter Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lage gilt auf Grund des<br />

sich ergebenden Sp<strong>an</strong>nungstrichters ein Schutzabst<strong>an</strong>d von<br />

20 m ab <strong>der</strong> Störungsstelle.<br />

Modul 3<br />

105


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – störungsfreie/gestörte Anlagen Folie 54<br />

106


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung<br />

Mit Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen wird m<strong>an</strong> bei fast jedem<br />

Einsatz konfrontiert.<br />

Obwohl solche Anlagen zum Teil auch von elektrotechnischen<br />

Laien bedient werden dürfen, bergen diese insbeson<strong>der</strong>e <strong>an</strong><br />

Br<strong>an</strong>deinsatzstellen beson<strong>der</strong>e <strong>Gefahren</strong>, wenn sie nicht<br />

mehr in ordnungsgemäßem Zust<strong>an</strong>d sind.<br />

Neben <strong>der</strong> Gefahr <strong>der</strong> Körperdurchströmung besteht die<br />

Gefahr von Verbrennungen durch Störlichtbögen.<br />

Dies gilt beson<strong>der</strong>s für Anlagen <strong>der</strong> Stromversorgung, im<br />

Industriebereich und auch bei <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs-Hausinstallation.<br />

Modul 3<br />

107


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Bedienen von Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen (bis 1 000 V)<br />

Bedienen durch elektrotechnische Laien<br />

Nur störungsfreie Schalteinrichtungen (augenscheinlich intakt),<br />

die ohne Werkzeuge zugänglich und zu betätigen sind, dürfen von<br />

elektrotechnischen Laien bedient werden.<br />

Beispiele:<br />

Not-Aus-Taster<br />

z.B. in Industrie<strong>an</strong>lagen<br />

Verteilung mit<br />

Leitungsschutzschaltern<br />

und<br />

Schraubsicherungen<br />

Hauptschalter<br />

einer Anlage mit<br />

Not-Aus-Funktion<br />

Feuerwehrhauptschalter zum<br />

Freischalten einer komplexen<br />

Anlage in Verbindung mit einer<br />

BMA mit Feuerwehrschlüssel<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – störungsfreie/gestörte Anlagen Folie 55<br />

108


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Bedienen von Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen (bis 1 000 V)<br />

Nur ungestörte Schalteinrichtungen (augenscheinlich<br />

intakt), die ohne Werkzeuge zugänglich und zu betätigen<br />

sind, dürfen von elektrotechnischen Laien bedient werden.<br />

Modul 3<br />

109


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Schalten von Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen (bis 1 000 V)<br />

Schalten durch Elektrofachkräfte<br />

Alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en Schalteinrichtungen dürfen nur von Elektrofachkräften<br />

bedient werden.<br />

Der auf Einsatzfahrzeugen mitgeführte Elektrowerkzeugkasten ist<br />

nur für Elektrofachkräfte vorgesehen!<br />

Beispiele:<br />

Haus<strong>an</strong>schlusskasten<br />

mit Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs-<br />

Hochleistungssicherungen<br />

(NH-Sicherungen)<br />

Lasttrennschalter<br />

mit NH-Sicherungen<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – störungsfreie/gestörte Anlagen Folie 56<br />

110


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Schalten von Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen (bis 1 000 V)<br />

Schalteinrichtungen, bei denen aktive Teile berührt werden<br />

können und bei denen die Gefahr eines Störlichtbogens<br />

besteht, dürfen nur von Elektrofachkräften und beson<strong>der</strong>s<br />

unterwiesenen Personen (VDE 0105-100) geschaltet werden.<br />

Hier werden hohe Leistungen mit erheblichem <strong>Gefahren</strong>potenzial<br />

geschaltet.<br />

Achtung!<br />

Der auf Einsatzfahrzeugen mitgeführte Elektrowerkzeugkasten<br />

(DIN 14 885 „Feuerwehr-Elektrowerkzeugkasten“<br />

mit bis 1 000 V isolierten Werkzeugen) ist nur für Elektrofachkräfte<br />

vorgesehen.<br />

Er darf von Einsatzkräften ohne<br />

elektrotechnische Ausbildung nicht verwendet werden!<br />

Bei Arbeiten <strong>an</strong> und beim Schalten von elektrischen Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen<br />

ist eine zusätzliche Schutzausrüstung<br />

(isolieren<strong>der</strong> Schutzhelm mit Visier sowie spezielle H<strong>an</strong>dschuhe<br />

mit entsprechen<strong>der</strong> Kennzeichnung) und eine beson<strong>der</strong>e<br />

Qualifikation erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Die „Ausbildung“ als Elektrofachkraft ist nicht immer<br />

ausreichend.<br />

Es muss zur Ausbildung auch eine ausreichende Berufspraxis<br />

im entsprechenden Tätigkeitsbereich vorliegen.<br />

Modul 3<br />

111


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Hilfsmaßnahmen im Bereich gestörter elektrischer Anlagen<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung<br />

• Eigenschutz hat immer Vorr<strong>an</strong>g!<br />

• 1 m Schutzabst<strong>an</strong>d einhalten<br />

• Zuständigen Betreiber verständigen<br />

• Auf den Beauftragten des Betreibers<br />

warten, <strong>der</strong> die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen<br />

einleitet (Freischaltung)<br />

• Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten<br />

• Verunfallten durch Rettungsdienst zur<br />

medizinischen Untersuchung/Beh<strong>an</strong>dlung<br />

ins Kr<strong>an</strong>kenhaus bringen lassen<br />

Umgefahrener Kabelverteiler<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – störungsfreie/gestörte Anlagen Folie 57<br />

112


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Hilfsmaßnahmen im Bereich gestörter elektrischer Anlagen<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung<br />

Ob eine Gefahr durch den elektrischen Strom besteht, k<strong>an</strong>n<br />

auf Anhieb nicht erk<strong>an</strong>nt werden.<br />

Es muss immer davon ausgeg<strong>an</strong>gen werden, dass über den<br />

beschädigten Kabelverteiler auch das Unfallfahrzeug unter<br />

Sp<strong>an</strong>nung steht.<br />

Die Reifen stellen bei Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung eine Isolationsstrecke<br />

dar.<br />

Durch Bewegung des Unfallfahrzeuges k<strong>an</strong>n es zu einem<br />

Störlichtbogen kommen.<br />

Bei Berührung des Kabelverteilerschr<strong>an</strong>kes o<strong>der</strong> des Unfallfahrzeuges<br />

durch Personen k<strong>an</strong>n es zu einer gefährlichen<br />

Körperdurchströmung kommen.<br />

Deshalb hat <strong>der</strong> Eigenschutz Vorr<strong>an</strong>g, es muss ein Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

von 1 mum alle leitfähigen Teile (Kabelverteiler;<br />

Unfallfahrzeug) eingehalten werden.<br />

Sind Personen in dem Fahrzeug, sprechen Sie diese <strong>an</strong>.<br />

Halten Sie dabei den Schutzabst<strong>an</strong>d ein. Das Fahrzeug darf<br />

nicht verlassen werden, sol<strong>an</strong>ge nicht freigeschaltet ist.<br />

Sollte es bei einer Person zu einer Körperdurchströmung<br />

gekommen sein, ist diese durch den Rettungsdienst zu<br />

einer medizinischen Untersuchung ins Kr<strong>an</strong>kenhaus zu<br />

bringen.<br />

Nach jedem Stromunfall ist ein EKG erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Lassen Sie den Verunfallten niemals durch eigenes<br />

Personal zum Kr<strong>an</strong>kenhaus bringen. Auf dem Weg<br />

dorthin könnte es zu medizinischen Komplikationen<br />

kommen.<br />

Modul 3<br />

113


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Hilfsmaßnahmen im Bereich gestörter elektrischer Anlagen<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung – Berührungsschutz<br />

• Mindestens 1 m Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

• <strong>Gefahren</strong>bereich absperren<br />

• Betreiber informieren<br />

• Betreiber stellt den Berührungsschutz<br />

durch geeignete isolierende<br />

Abdeckungen her.<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – störungsfreie/gestörte Anlagen Folie 58<br />

114


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Hilfsmaßnahmen im Bereich gestörter elektrischer Anlagen<br />

Sperren Sie den <strong>Gefahren</strong>bereich nach Möglichkeit ab o<strong>der</strong><br />

treffen Sie sonstige Maßnahmen, die eine Gefährdung<br />

Dritter verhin<strong>der</strong>n.<br />

Benachrichtigen Sie den zuständigen Betreiber.<br />

Warten Sie auf den Beauftragten des Betreibers, <strong>der</strong> d<strong>an</strong>n<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen ergreifen wird.<br />

Lassen Sie sich die Freischaltung bestätigen.<br />

Erst nach Freigabe und Einweisung durch den Beauftragten<br />

des Betreibers dürfen Sie mit dem Einsatz beginnen.<br />

Befinden sich nicht <strong>an</strong>sprechbare Personen im Fahrzeug, darf<br />

mit Erste-Hilfe-Maßnahmen erst begonnen werden, wenn<br />

sichergestellt ist, dass durch Umsetzen <strong>der</strong> 5 Sicherheitsregeln<br />

durch den Betreiber <strong>der</strong> sp<strong>an</strong>nungsfreie Zust<strong>an</strong>d hergestellt<br />

ist (Anlage ist freigeschaltet, Freischaltung).<br />

Auch wenn die Fahrzeuginsassen das Fahrzeug verlassen<br />

haben, muss m<strong>an</strong> davon ausgehen, dass eine elektrische<br />

Gefährdung besteht.<br />

Hier treffen die vorgen<strong>an</strong>nten Verhaltensweisen ebenfalls zu.<br />

Modul 3<br />

115


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Schutzabstände: gestörter Betrieb – Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d 1 m<br />

um alle leitfähigen Teile<br />

absperren!<br />

Abgetrenntes<br />

Erdkabel unter<br />

Sp<strong>an</strong>nung Beschädigter<br />

Kabelverteilerschr<strong>an</strong>k<br />

Umgefahrene<br />

Straßenbeleuchtungsmasten<br />

noch in Funktion<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – störungsfreie/gestörte Anlagen Folie 59<br />

116


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Schutzabstände: gestörter Betrieb – Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen<br />

Beschädigte elektrische Anlagen, z.B. Straßenbeleuchtung<br />

o<strong>der</strong> Ampeln, müssen abgesperrt werden, damit unter<br />

Sp<strong>an</strong>nung stehende Anlagenteile für Pass<strong>an</strong>ten nicht<br />

zugänglich sind.<br />

Die gleiche Gefährdung geht auch von Fahrzeugen aus, die<br />

mit unter Sp<strong>an</strong>nung stehenden Anlagenteilen in Berührung<br />

stehen (siehe Folie 59 „Bus auf Laternenmast“).<br />

Modul 3<br />

117


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Schutzabstände: gestörter Betrieb – Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen<br />

Dachstän<strong>der</strong> k<strong>an</strong>n<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung stehen!<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – störungsfreie/gestörte Anlagen Folie 60<br />

118


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Schutzabstände: gestörter Betrieb – Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen<br />

Bei Dachstuhlbränden ist beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit<br />

geboten, weil vorh<strong>an</strong>dene Dachstän<strong>der</strong> weiterhin unter<br />

Sp<strong>an</strong>nung stehen können.<br />

Daher ist bis zur Freigabe durch den Betreiber ein Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

von mindestens 1 meinzuhalten.<br />

Modul 3<br />

119


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 61<br />

120


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

Bei Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen muss mit beson<strong>der</strong>er Vorsicht<br />

vorgeg<strong>an</strong>gen werden.<br />

Hier reicht schon die Annäherung <strong>an</strong> eine Hochsp<strong>an</strong>nungsleitung<br />

aus, um einen Überschlag auszulösen.<br />

Dieser k<strong>an</strong>n unter Umständen einer Berührung gleichgesetzt<br />

werden.<br />

Der Schutz vor Durchströmung wird in diesem Fall durch das<br />

Isolationsmedium Luft, d.h. Abst<strong>an</strong>d, erreicht.<br />

Modul 3<br />

121


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Hochsp<strong>an</strong>nung – Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Gefahr des<br />

Überschlags!<br />

tiefster Punkt <strong>der</strong> Leitung<br />

Mindest-Sicherheits abst<strong>an</strong>d zur Leitung<br />

max. Arbeitshöhe<br />

(Angabe durch<br />

Betreiber)<br />

Sp<strong>an</strong>nungstrichter Schutzabst<strong>an</strong>d 20 m<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 62<br />

122


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Hochsp<strong>an</strong>nung – Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

Von ungeschützten (bl<strong>an</strong>ken) elektrischen Anlagen geht bei<br />

Annäherung eine große Gefahr aus. Durch das Einhalten von<br />

Schutzabständen k<strong>an</strong>n dieser Gefahr begegnet werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Annäherung <strong>an</strong> ungeschützte, unter Sp<strong>an</strong>nung<br />

stehende Anlagen sind Schutzabstände einzuhalten<br />

Beispiele für Annäherungen <strong>an</strong> Freileitungen:<br />

• Entnahme von Material vom Fahrzeugdach<br />

• in Stellung bringen von Leitern<br />

• Ausfahren von Lichtmasten<br />

Nach berufsgenossenschaftlicher Vorschrift (BGV A 3) und<br />

elektrotechnischem Regelwerk (VDE 0105-100) sind für nicht<br />

elektrotechnische Arbeiten in <strong>der</strong> Nähe unter Sp<strong>an</strong>nung<br />

stehen<strong>der</strong> Betriebsmittel folgende Schutzabstände festgelegt:<br />

über 1 kV bis 110 kV 3m<br />

über 110 kV bis 220 kV 4m<br />

über 220 kV 5m<br />

Zu den nicht elektrotechnischen Arbeiten gehören auch<br />

Einsätze von Hilfs- und Rettungskräften.<br />

Damit diese Schutzabstände <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dt werden dürfen, muss<br />

die Betriebssp<strong>an</strong>nung <strong>der</strong> elektrischen Anlage eindeutig<br />

bek<strong>an</strong>nt sein.<br />

Die Höhe <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nung ist ausschließlich dem Beauftragten<br />

des Betreibers bek<strong>an</strong>nt.<br />

Bei Verwendung von Großgeräten wie z.B. Baggern, Kränen,<br />

Hubarbeitsbühnen, Kipper-Lastwagen, Betonpumpen-Fahrzeugen,<br />

Leitern, Bauaufzügen und Baugerüsten sind die<br />

Schutzabstände zu Sp<strong>an</strong>nung führenden Leitungen zu<br />

beachten und einzuhalten.<br />

Ohne Angabe <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nungshöhe darf ein Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

von 5 mnicht unterschritten werden.<br />

Achtung!<br />

Bei <strong>der</strong> Unterschreitung des Schutzabst<strong>an</strong>des besteht<br />

akute Lebensgefahr!<br />

• Abhängig von Temperatur und Belastung än<strong>der</strong>t sich<br />

<strong>der</strong> Durchh<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Leiterseile.<br />

• Bei Wind ist zu berücksichtigen, dass die Seile seitlich<br />

ausschwingen.<br />

Modul 3<br />

123


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Hilfsmaßnahmen im Bereich elektrischer Anlagen<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

• Eigenschutz hat immer Vorr<strong>an</strong>g!<br />

• 20 m Schutzabst<strong>an</strong>d einhalten<br />

• Zuständigen Betreiber verständigen<br />

• Auf den Beauftragten des Betreibers<br />

warten, <strong>der</strong> die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen<br />

einleitet (Freischaltung)<br />

• Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten<br />

• Verunfallten durch Rettungsdienst zur<br />

medizinischen Untersuchung/Beh<strong>an</strong>dlung<br />

ins Kr<strong>an</strong>kenhaus bringen lassen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 63<br />

124


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Hilfsmaßnahmen im Bereich elektrischer Anlagen<br />

Das Fahrzeug hat mit aufgestellter Kippmulde beim Abladen<br />

die Freileitung berührt, es bildet sich um das Fahrzeug ein<br />

Sp<strong>an</strong>nungstrichter.<br />

Innerhalb dieses Sp<strong>an</strong>nungstrichters besteht die Gefahr<br />

einer Schrittsp<strong>an</strong>nung, die mit den Füßen (Beinen) o<strong>der</strong> über<br />

H<strong>an</strong>d/Fuß überbrückt wird und zu einer gefährlichen Körperdurchströmung<br />

führen k<strong>an</strong>n.<br />

Eigenschutz hat immer Vorr<strong>an</strong>g!<br />

Aus diesem Grund ist ein Abst<strong>an</strong>d von<br />

mindestens 20 m um das Fahrzeug<br />

einzuhalten.<br />

Sind Personen im Unfallfahrzeug, sprechen Sie diese <strong>an</strong>.<br />

Halten Sie dabei den Schutzabst<strong>an</strong>d ein.<br />

Das Unfallfahrzeug darf nicht verlassen werden, sol<strong>an</strong>ge<br />

nicht freigeschaltet ist.<br />

Sperren Sie den <strong>Gefahren</strong>bereich (Schutzabst<strong>an</strong>d mindestens<br />

20 m) nach Möglichkeit ab o<strong>der</strong> treffen Sie sonstige Maßnahmen,<br />

die eine Gefährdung Dritter verhin<strong>der</strong>n.<br />

Benachrichtigen Sie den zuständigen Betreiber.<br />

Warten Sie auf den Beauftragten des Betreibers, <strong>der</strong> d<strong>an</strong>n<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen ergreifen wird.<br />

Lassen Sie sich die Freischaltung bestätigen.<br />

Erst nach Freigabe und Einweisung durch den Beauftragten<br />

des Betreibers dürfen Sie mit dem Einsatz beginnen.<br />

Modul 3<br />

Fortsetzung siehe folgende Seiten<br />

125


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Fahrzeug in Freileitungen (gestörte Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lage)<br />

Ruhe bewahren!<br />

Wenn möglich, <strong>Gefahren</strong>bereich<br />

verlassen<br />

• Einziehen, Senken,<br />

• Herausschwenken o<strong>der</strong><br />

• Herausfahren des Arbeitsgerätes<br />

Wenn dies nicht möglich:<br />

• Außenstehende Personen<br />

auffor<strong>der</strong>n, Abst<strong>an</strong>d zu halten<br />

• Freischaltung ver<strong>an</strong>lassen!<br />

• Führerst<strong>an</strong>d nicht verlassen Fahrzeug o<strong>der</strong> Arbeitsmaschine berührt<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitung<br />

20 kV<br />

Sp<strong>an</strong>nungstrichter Schutzabst<strong>an</strong>d 20 m<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 64<br />

126


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Fahrzeug in Freileitungen (gestörte Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lage)<br />

Erste-Hilfe-Maßnahmen dürfen nicht innerhalb des<br />

Sp<strong>an</strong>nungstrichters (Schutzabst<strong>an</strong>d mindestens 20 m)<br />

erfolgen.<br />

Mit Erste-Hilfe-Maßnahmen darf erst d<strong>an</strong>n begonnen werden,<br />

wenn sichergestellt ist, dass freigeschaltet wurde. Dies gilt<br />

auch wenn sich nicht <strong>an</strong>sprechbare Personen im Fahrzeug<br />

befinden.<br />

Auch wenn die Fahrzeuginsassen das Fahrzeug schon verlassen<br />

haben, muss weiterhin davon ausgeg<strong>an</strong>gen werden,<br />

dass eine elektrische Gefährdung besteht.<br />

Hier treffen die vorgen<strong>an</strong>nten Verhaltensweisen ebenfalls zu.<br />

Modul 3<br />

Fortsetzung siehe folgende Seiten<br />

127


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Fahrzeug in Freileitungen (gestörte Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lage)<br />

• Nur bei unmittelbarer Gefahr<br />

(z.B. Br<strong>an</strong>d) den Führerst<strong>an</strong>d verlassen<br />

Schrittsp<strong>an</strong>nung!<br />

• Beim Aussteigen Fahrzeug und Boden<br />

nicht gleichzeitig berühren<br />

• Stolpern, stürzen unbedingt vermeiden<br />

• Mit kleinen Schritten o<strong>der</strong> mit<br />

geschlossenen Beinen hüpfend aus<br />

dem <strong>Gefahren</strong>bereich bewegen<br />

• Außenstehende Personen<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d von mind. 20 m<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 65<br />

128


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Fahrzeug in Freileitungen (gestörte Hochsp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lage)<br />

Sollte es die Situation erfor<strong>der</strong>n, dass das Führerhaus auf<br />

Grund eines Br<strong>an</strong>des verlassen werden muss, geben Sie<br />

entsprechende Verhaltens<strong>an</strong>weisungen:<br />

• Beim Verlassen keinen Kontakt zwischen Führerhaus und<br />

Boden herstellen: Springen, ohne hinzufallen.<br />

• Befindet sich eine Person innerhalb des Sp<strong>an</strong>nungstrichters,<br />

sollte sie mit dicht geschlossenen Beinen stehen<br />

bleiben und nichts (Gegenstände, Personen) berühren.<br />

• Im Notfall k<strong>an</strong>n dieser Bereich nur unter beson<strong>der</strong>er<br />

Vorsicht mit geschlossenen Füßen hüpfend (ähnlich<br />

Sackhüpfen) o<strong>der</strong> mit möglichst kleinen Schritten<br />

(Fuß vor Fuß setzen) verlassen werden.<br />

Sollte es bei einer Person zu einer Körperdurchströmung<br />

gekommen sein, ist diese durch den Rettungsdienst zu einer<br />

medizinischen Untersuchung ins Kr<strong>an</strong>kenhaus zu bringen.<br />

Nach jedem Stromunfall ist ein EKG erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Lassen Sie niemals den Verunfallten durch eigenes<br />

Personal (Feuerwehrkräfte) zum Kr<strong>an</strong>kenhaus bringen.<br />

Auf dem Weg dorthin könnte es zu medizinischen<br />

Komplikationen kommen.<br />

Modul 3<br />

129


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Personenrettung vom Mast<br />

• Eigenschutz hat immer Vorr<strong>an</strong>g!<br />

• Zuständigen Betreiber verständigen<br />

• Auf den Betreiber warten, <strong>der</strong> die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen einleitet<br />

Nie ohne den Betreiber<br />

Rettungsversuche im Bereich<br />

von Masten durchführen!<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 66<br />

130


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Personenrettung vom Mast<br />

Personen, die unbefugt einen Mast besteigen (z.B. Mutprobe,<br />

Selbstmord), sind oft nicht mehr in <strong>der</strong> Lage, aus eigener<br />

Kraft den Mast hinabzusteigen.<br />

Bei <strong>der</strong> Rettung von Personen vom Mast durch Einsatzkräfte<br />

sind folgende Abläufe einzuhalten:<br />

• Keine Rettungsversuche vor Freigabe durch den Betreiber<br />

unternehmen, denn schon bei Annäherung (siehe auch<br />

Folie 14, Modul 1) <strong>an</strong> Sp<strong>an</strong>nung führende Leitungen<br />

besteht Lebensgefahr!<br />

• Den zuständigen Betreiber verständigen<br />

• Auf den Beauftragten des Betreibers warten, <strong>der</strong> die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen einleitet (z.B. Freischaltung,<br />

Festlegung des <strong>Gefahren</strong>bereiches)<br />

• Das Freischalten elektrischer Hochsp<strong>an</strong>nungsleitungen<br />

k<strong>an</strong>n betriebsbedingt nicht immer unmittelbar erfolgen.<br />

Eigenschutz hat immer Vorr<strong>an</strong>g!<br />

Modul 3<br />

131


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Gegenstände in Freileitungen<br />

Vom Boden aus zugängliche<br />

Gegenstände, z.B. Äste, in <strong>der</strong><br />

Freileitung können unter<br />

Sp<strong>an</strong>nung stehen.<br />

• Schutzabst<strong>an</strong>d mind. 20 m<br />

• Freileitung ist weiterhin<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung.<br />

• <strong>Gefahren</strong>bereich absperren,<br />

Unbefugte fernhalten<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Äste in<br />

110 kV-Freileitung<br />

„Spargelfolie“ in<br />

110 kV-Freileitung<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 67<br />

132


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Gegenstände in Freileitungen<br />

Herabgefallene Äste und Bäume o<strong>der</strong> z.B. Spargelabdeckfolie,<br />

die mit <strong>der</strong> Freileitung in Verbindung stehen, dürfen<br />

nicht berührt werden.<br />

Es ist davon auszugehen, dass sich ein Sp<strong>an</strong>nungstrichter<br />

ausbildet.<br />

Vorsicht Schrittsp<strong>an</strong>nung!<br />

Mindestens 20 m Schutzabst<strong>an</strong>d!<br />

Der <strong>Gefahren</strong>bereich ist abzusperren und <strong>der</strong> Betreiber zu<br />

benachrichtigen.<br />

Modul 3<br />

133


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Gegenstände in Freileitungen<br />

• Den zuständigen Betreiber<br />

informieren<br />

• Auf den Beauftragten des<br />

Betreibers warten und<br />

weitere Maßnahmen<br />

abstimmen<br />

• Freischaltung <strong>der</strong> Freileitung<br />

ausschließlich durch den<br />

Beauftragten des Betreibers<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modellflieger<br />

in einer Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitung<br />

Fluggerät in einer<br />

Hochsp<strong>an</strong>nungsfreileitung<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 68<br />

134


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Gegenstände in Freileitungen<br />

Gegenstände in Freileitung dürfen nicht vor <strong>der</strong> Freigabe<br />

durch den Betreiber entfernt werden!<br />

Benachrichtigen Sie den zuständigen Betreiber.<br />

Warten Sie auf den Beauftragten des Betreibers, <strong>der</strong> d<strong>an</strong>n<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen ergreifen wird.<br />

Lassen Sie sich die Freischaltung bestätigen.<br />

Erst nach Freigabe und Einweisung durch den Beauftragten<br />

des Betreibers dürfen Sie mit dem Einsatz beginnen.<br />

Modul 3<br />

135


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Gegenstände in Freileitungen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Auf den Beauftragten des Betreibers warten und weitere Maßnahmen abstimmen.<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 69<br />

136


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Gegenstände in Freileitungen<br />

Auch in diesem Fall ist die Absprache mit dem Betreiber<br />

unbedingt erfor<strong>der</strong>lich!<br />

Eigenmächtig durchgeführte Maßnahmen können<br />

Lebensgefahr bedeuten!<br />

Modul 3<br />

137


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Freileitungsseil am Boden<br />

• Freileitungsseile in <strong>der</strong> Nähe von Br<strong>an</strong>dstellen<br />

können beschädigt werden und<br />

auf den Boden fallen.<br />

• Auch wenn Freileitungsseile auf dem<br />

Boden liegen, können diese weiterhin<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung stehen.<br />

• Br<strong>an</strong>d von Gegenständen, Ästen,<br />

Vegetation möglich<br />

• Zu am Boden liegenden Freileitungsseilen<br />

muss ein Schutzabst<strong>an</strong>d von<br />

mind. 20 m unbedingt eingehalten<br />

werden (lebensgefährliche Schrittsp<strong>an</strong>nung).<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 70<br />

138


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Freileitungsseil am Boden<br />

Das Betreten <strong>der</strong> Umgebung im Bereich herabgefallener,<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung stehen<strong>der</strong> Freileitungsseile ist lebensgefährlich.<br />

Dies gilt auch für Metallteile in diesen Bereichen; sie können<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung stehen.<br />

Es bildet sich ein Sp<strong>an</strong>nungstrichter aus (Schrittsp<strong>an</strong>nung).<br />

Maßnahmen:<br />

• Unfall- o<strong>der</strong> Schadensstelle im Umkreis von<br />

mindestens 20 m absichern<br />

• Energieversorgungsunternehmen informieren<br />

• Die Freileitung ist erst nach Freigabe und Einweisung<br />

durch den Beauftragten des Betreibers als sp<strong>an</strong>nungsfrei<br />

zu betrachten.<br />

Bei Unterschreitung des Schutzabst<strong>an</strong>des von<br />

mindestens 20 m besteht akute Lebensgefahr!<br />

Modul 3<br />

139


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Freileitungsseil am Boden<br />

• Schutzabst<strong>an</strong>d mind. 20 m<br />

• Freileitung ist weiterhin unter Sp<strong>an</strong>nung.<br />

• <strong>Gefahren</strong>bereich absperren, Unbefugte<br />

fernhalten<br />

• Zuständigen Betreiber verständigen<br />

• Wenn heruntergefallene Leiterseile<br />

Metallteile (Zäune, Gelän<strong>der</strong>, Gebäudeteile<br />

etc.) berühren, kommt es zu Sp<strong>an</strong>nungsverschleppungen!<br />

• Zu diesen Metallteilen ist auch beim Einsatz<br />

von Löschmitteln <strong>der</strong> Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

einzuhalten.<br />

• Erst nach Freigabe durch den Betreiber darf<br />

<strong>der</strong> Bereich betreten werden.<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

R = 20 m<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 71<br />

140


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Freileitungsseil am Boden<br />

Ein Sp<strong>an</strong>nungstrichter ist <strong>der</strong> Bereich des Erdbodens <strong>der</strong> in<br />

<strong>der</strong> Nähe einer Stromeintrittsstelle auftritt.<br />

In unmittelbarer Nähe <strong>der</strong> Stromeintrittsstelle befindet sich<br />

die größte Stromdichte.<br />

Hier ist auch die größte Schrittsp<strong>an</strong>nung zu erwarten.<br />

Mit dem Annähern <strong>an</strong> die Schadenstelle (Stromeintrittsstelle)<br />

nimmt die Höhe <strong>der</strong> Schrittsp<strong>an</strong>nung zu.<br />

Aus diesem Grund ist von <strong>der</strong>artigen <strong>Gefahren</strong>stellen ein<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d von mindestens 20 m einzuhalten.<br />

Berührt die betreffende Leitung Metallteile (z.B. Zaun,<br />

Gelän<strong>der</strong>), muss von diesen Teilen ebenfalls <strong>der</strong> gleiche<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d eingehalten werden.<br />

Modul 3<br />

141


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Kabelbeschädigung durch Baggerschaufel<br />

Ruhe bewahren!<br />

Wenn möglich, <strong>Gefahren</strong>bereich<br />

verlassen<br />

• Einziehen, Heben, Senken,<br />

• Herausschwenken o<strong>der</strong><br />

• Herausfahren des Arbeitsgerätes<br />

Ist dies nicht möglich:<br />

• Außenstehende Personen<br />

auffor<strong>der</strong>n, Abst<strong>an</strong>d zu halten<br />

• Freischaltung ver<strong>an</strong>lassen!<br />

• Führerst<strong>an</strong>d nicht verlassen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Hochsp<strong>an</strong>nung Folie 72<br />

142


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Kabelbeschädigung durch Baggerschaufel<br />

Befindet sich eine Person im Führerhaus, sprechen Sie diese <strong>an</strong>.<br />

Das Fahrzeug darf nicht verlassen und nicht von außen<br />

berührt werden, sol<strong>an</strong>ge nicht freigeschaltet ist.<br />

Sperren Sie den <strong>Gefahren</strong>bereich nach Möglichkeit ab o<strong>der</strong><br />

treffen Sie sonstige Maßnahmen, die eine Gefährdung<br />

Dritter verhin<strong>der</strong>n.<br />

Benachrichtigen Sie den zuständigen Betreiber.<br />

Warten Sie auf den Beauftragten des Betreibers, <strong>der</strong> d<strong>an</strong>n<br />

die erfor<strong>der</strong>lichen Maßnahmen ergreifen wird.<br />

Lassen Sie sich die Freischaltung bestätigen.<br />

Erst nach Freigabe und Einweisung durch den Beauftragten<br />

des Betreibers dürfen Sie mit dem Einsatz beginnen.<br />

Sollte es die Situation erfor<strong>der</strong>n, dass das Führerhaus auf<br />

Grund eines Br<strong>an</strong>des verlassen werden muss, geben Sie<br />

entsprechende Verhaltens<strong>an</strong>weisungen:<br />

• Beim Verlassen keinen Kontakt zwischen Führerhaus und<br />

Boden herstellen. Springen, ohne hinzufallen<br />

• Befindet sich eine Person innerhalb des Sp<strong>an</strong>nungstrichters,<br />

sollte sie mit dicht geschlossenen Beinen<br />

stehen bleiben und nichts berühren.<br />

• Im Notfall k<strong>an</strong>n dieser Bereich nur unter beson<strong>der</strong>er<br />

Vorsicht mit geschlossenen Füßen hüpfend (ähnlich<br />

Sackhüpfen) o<strong>der</strong> mit möglichst kleinen Schritten<br />

(Fuß vor Fuß setzen) verlassen werden.<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d 20 m<br />

Modul 3<br />

143


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte Folie 73<br />

144


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

Unter einer abgeschlossenen Betriebsstätte wird ein Raum<br />

o<strong>der</strong> Ort verst<strong>an</strong>den, <strong>der</strong> ausschließlich zum Betrieb elektrischer<br />

Anlagen dient und unter Verschluss gehalten wird, da<br />

von den dort vorh<strong>an</strong>denen, nicht isolierten elektrischen<br />

Komponenten Gefährdungen ausgehen können.<br />

Hierzu gehören:<br />

• Schalt- und Verteilungs<strong>an</strong>lagen<br />

• Umsp<strong>an</strong>n<strong>an</strong>lagen<br />

• Trafostationen, Maststationen<br />

Modul 3<br />

145


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Störungsfrei<br />

kein Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

erfor<strong>der</strong>lich<br />

Gestört<br />

Umhüllung<br />

nicht beschädigt<br />

kein Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

erfor<strong>der</strong>lich<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Gestört<br />

Umhüllung<br />

beschädigt<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d von 5 m<br />

erfor<strong>der</strong>lich<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte Folie 74<br />

146


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

„Störungsfreie Anlage“ bezeichnet den Zust<strong>an</strong>d einer<br />

Anlage, die bestimmungsgemäß und fehlerfrei arbeitet.<br />

Wenn Anlagen sich auf Grund von Schäden in unvorhergesehenem<br />

Zust<strong>an</strong>d befinden, ist damit zu rechnen, dass hiervon<br />

elektrische Gefährdungen ausgehen.<br />

Diese wird d<strong>an</strong>n als „gestörte Anlage“ bezeichnet.<br />

Modul 3<br />

147


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Br<strong>an</strong>d, Verqualmung in einer abgeschlossenen elektrischen<br />

Betriebsstätte<br />

• Abgeschlossene elektrische Betriebsstätten<br />

nicht gewaltsam öffnen<br />

• Anweisungen des Betreibers unbedingt<br />

abwarten<br />

• Freischaltung <strong>der</strong> Betriebsmittel/Anlage<br />

ausschließlich durch den Betreiber<br />

• Wenn notwendig, Betriebsmittel/Anlage im<br />

Einvernehmen mit dem Betreiber kontrolliert<br />

abbrennen lassen<br />

Br<strong>an</strong>dwache durch Feuerwehr<br />

• Auf Umweltschäden durch austretende<br />

Betriebsstoffe (z.B. Öl) achten<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte Folie 75<br />

148


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Br<strong>an</strong>d, Verqualmung in einer abgeschlossenen elektrischen<br />

Betriebsstätte<br />

Werden Einsätze in/<strong>an</strong> abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätten<br />

erfor<strong>der</strong>lich, dürfen diese durch die Einsatzkräfte<br />

nicht selbstständig geöffnet o<strong>der</strong> betreten werden. In diesen<br />

Fällen muss immer <strong>der</strong> Betreiber dieser Anlage verständigt<br />

werden.<br />

Das Eintreffen des Beauftragten des Betreibers muss abgewartet<br />

werden.<br />

Bis dahin beschränkt sich die Tätigkeit darauf, zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

dass <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>d sich auf Objekte außerhalb <strong>der</strong> abgeschlossenen<br />

elektrischen Betriebsstätte ausbreitet.<br />

Der Betreiber trifft die erfor<strong>der</strong>lichen Sicherheitsmaßnahmen<br />

und gibt Anweisungen zum Verhalten in <strong>der</strong> Anlage.<br />

Einsatzleiter und Beauftragter des Betreibers stimmen die<br />

Vorgehensweise ab.<br />

Ein Einsatz ist erst nach Einweisung und Erlaubnis <strong>an</strong> den<br />

Einsatzleiter durch den Beauftragten des Betreibers zulässig.<br />

Nicht vom Br<strong>an</strong>d betroffene elektrische Einrichtungen sollten<br />

nach Möglichkeit vor Löschmitteln und Br<strong>an</strong>deinwirkungen<br />

geschützt werden.<br />

Weitere Beispiele für Einsatzorte im Bereich elektrischer<br />

Anlagen sind auf den folgenden Folien zu sehen.<br />

Modul 3<br />

149


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Br<strong>an</strong>d, Verqualmung in einer abgeschlossenen elektrischen<br />

Betriebsstätte<br />

Bei <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>dbekämpfung k<strong>an</strong>n es zu<br />

<strong>Gefahren</strong> kommen durch:<br />

• unter Sp<strong>an</strong>nung stehende<br />

Anlagenteile,<br />

• umherfliegende Teile, z.B. Bersten<br />

von Isolatoren/Sp<strong>an</strong>nungsw<strong>an</strong>dlern,<br />

• giftige Zersetzungsprodukte von<br />

Gießharz, SF 6 , PVC-Kabelmänteln.<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte Folie 76<br />

150


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Br<strong>an</strong>d, Verqualmung in einer abgeschlossenen elektrischen<br />

Betriebsstätte<br />

In Anlagen, die durch Br<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> Lichtbogeneinwirkung<br />

beschädigt wurden, sollte zusätzlich zur elektrischen Gefährdung<br />

mit berstenden Anlagenteilen (z.B. Isolatoren) und/o<strong>der</strong><br />

Gefahrstoffen gerechnet werden.<br />

Giftige Zersetzungsprodukte entstehen vor allem durch<br />

Gießharz, SF 6 und PVC-Kabelmäntel.<br />

Seit dem Jahr 2000 ist <strong>der</strong> Betrieb von Anlagen mit mehr als<br />

einem Liter PCB-haltigem Isolieröl verboten!<br />

PCB-haltige Anlagen müssen gekennzeichnet sein.<br />

PCB<br />

Modul 3<br />

151


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Maßnahmen gegen Gefährdung durch elektrischen Strom<br />

in einer abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätte<br />

• Abgeschlossene elektrische Betriebsstätten<br />

nicht gewaltsam öffnen<br />

(Türen, Zäune, Absperrungen etc.)<br />

• Betriebsstätte nicht betreten<br />

Br<strong>an</strong>dausbreitung auf Objekte außerhalb<br />

<strong>der</strong> abgeschlossenen elektrischen<br />

Betriebsstätten verhin<strong>der</strong>n<br />

• Eintreffen des Betreibers abwarten<br />

Das weitere Vorgehen unbedingt<br />

mit dem Betreiber absprechen!<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte Folie 77<br />

152


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Maßnahmen gegen Gefährdung durch elektrischen Strom<br />

in einer abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätte<br />

Beispiele für Einsatzorte mit den eben beschriebenen<br />

Gefährdungen und den <strong>an</strong>zuwendenden Maßnahmen.<br />

Modul 3<br />

153


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Maßnahmen gegen Gefährdung durch elektrischen Strom<br />

in einer abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätte<br />

• Einweisung und Freigabe<br />

durch den Betreiber, sonst<br />

Lebensgefahr!<br />

• Schutzabstände zu elektrischen<br />

Freileitungen und Anlagen einhalten<br />

(auch mit Leitern, technischem<br />

Gerät und Löschmitteln)<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte Folie 78<br />

154


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Maßnahmen gegen Gefährdung durch elektrischen Strom<br />

in einer abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätte<br />

Beispiele für Einsatzorte mit den eben beschriebenen<br />

Gefährdungen und den <strong>an</strong>zuwendenden Maßnahmen.<br />

Modul 3<br />

155


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Maßnahmen gegen Gefährdung durch elektrischen Strom<br />

in einer abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätte<br />

Beispiel: Trafostation<br />

Anlage nicht gewaltsam öffnen<br />

Bei unbeschädigter Umhüllung<br />

kein Schutzabst<strong>an</strong>d erfor<strong>der</strong>lich<br />

Eintreffen des Betreibers abwarten<br />

und dessen Anweisungen einhalten<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte Folie 79<br />

156


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Maßnahmen gegen Gefährdung durch elektrischen Strom<br />

in einer abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätte<br />

Verhalten am Einsatzort am Beispiel einer Trafostation:<br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätten dürfen nicht<br />

durch die Einsatzkräfte selbstständig geöffnet werden.<br />

Es muss immer <strong>der</strong> Betreiber <strong>der</strong> Anlage verständigt werden.<br />

Das Eintreffen des Beauftragten des Betreibers muss unbedingt<br />

abgewartet werden.<br />

Bis dahin beschränkt sich die Tätigkeit auf die Verhin<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Br<strong>an</strong>dausbreitung auf Objekte um die Trafostation.<br />

Modul 3<br />

157


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Maßnahmen gegen Gefährdung durch elektrischen Strom<br />

in einer abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätte<br />

Beispiel: Trafostation<br />

Bei beschädigter Umhüllung<br />

<strong>der</strong> Anlage:<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d<br />

von 5 m einhalten<br />

Bis zum Eintreffen des Betreibers<br />

Anlage absperren<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte Folie 80<br />

158


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Maßnahmen gegen Gefährdung durch elektrischen Strom<br />

in einer abgeschlossenen elektrischen Betriebsstätte<br />

Ist die Umhüllung einer Trafostation beschädigt, muss ein<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d von 5 mzu allen Anlagenteilen eingehalten<br />

werden.<br />

(Vorsicht gefährliche Sp<strong>an</strong>nung)<br />

An<strong>der</strong>s als bei einer herabhängenden Freileitung verhin<strong>der</strong>t<br />

hier die vorh<strong>an</strong>dene Erdungs<strong>an</strong>lage eine gefährliche Schrittsp<strong>an</strong>nung.<br />

Der Schutzabst<strong>an</strong>d von 20 m k<strong>an</strong>n in diesem Fall<br />

auf einen Abst<strong>an</strong>d von 5 mvermin<strong>der</strong>t werden.<br />

Die Einsatzkräfte können durch den Einsatz von Wachposten<br />

o<strong>der</strong> mithilfe von Absperrmaterial die erfor<strong>der</strong>lichen Schutzabstände<br />

her- und sicherstellen.<br />

Weitergehende Maßnahmen:<br />

Nach dieser Erstmaßnahme muss umgehend <strong>der</strong> jeweils<br />

zuständige Netzbetreiber informiert werden. Dieser wird<br />

weitergehende, auf den jeweiligen Sachverhalt abgestimmte<br />

Maßnahmen ver<strong>an</strong>lassen.<br />

Modul 3<br />

159


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Beispiele Einsatzorte<br />

Br<strong>an</strong>dschaden <strong>an</strong> einem Gerät in<br />

einer 110 kV-Freiluft<strong>an</strong>lage, Isolieröl<br />

mit Ölbindemittel gebunden<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Lichtbogenschaden in einer<br />

20 kV-Innenraumschalt<strong>an</strong>lage<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte Folie 81<br />

160


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Beispiele Einsatzorte<br />

In Anlagen, die durch Br<strong>an</strong>d o<strong>der</strong> Lichtbogeneinwirkung<br />

beschädigt wurden, ist zusätzlich zur elektrischen Gefährdung<br />

mit berstenden Anlagenteilen (z.B. Isolatoren) und/o<strong>der</strong><br />

Gefahrstoffen zu rechnen.<br />

Hier ist auf die Möglichkeit, dass giftige Zersetzungsprodukte<br />

durch Gießharz, SF 6 und PVC-Kabelmäntel entst<strong>an</strong>den sein<br />

können, zu achten.<br />

Einsatzbeispiele:<br />

Linkes Bild:<br />

Br<strong>an</strong>d <strong>an</strong> einem Tr<strong>an</strong>sformator, ausgelöst durch einen Mar<strong>der</strong>.<br />

Die Löscharbeiten dauerten zwei Tage auf Grund des ölgetränkten<br />

Papiers zwischen den Tr<strong>an</strong>sformatorwicklungen.<br />

Rechtes Bild:<br />

Br<strong>an</strong>d wurde durch einen Lichtbogen beim Schaltvorg<strong>an</strong>g<br />

ausgelöst. Der Trennvorg<strong>an</strong>g/die Schaltung war vermutlich<br />

zu l<strong>an</strong>gsam durchgeführt worden.<br />

Modul 3<br />

161


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte<br />

Ablaufschema<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Schutzabstände einhalten! Bereich sichern und Unbefugte fernhalten<br />

Energieversorger bzw. Betreiber benachrichtigen und Beauftragten <strong>an</strong>for<strong>der</strong>n<br />

Meldungsinhalt: Ortsname, Straße, ggf. Hausnummer<br />

Br<strong>an</strong>d bzw. Verqualmung nur<br />

im Bereich elektrischer Anlagen<br />

• Ankunft des Beauftragten abwarten<br />

• Maßnahmen mit Beauftragten<br />

absprechen<br />

• Freischaltungen<br />

• Einweisung in die Anlage<br />

• Auswahl <strong>der</strong> Löschmittel<br />

Br<strong>an</strong>dausbreitung auf<br />

Objekte, Gebäude außerhalb<br />

• Sicherung durch Wassereinsatz<br />

• Nach Ankunft des Beauftragten<br />

weitere Maßnahmen absprechen<br />

• Freischaltungen<br />

• Einweisung in die Anlage<br />

• Auswahl <strong>der</strong> Löschmittel<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte Folie 82<br />

162


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte – Ablaufschema<br />

Im gezeigten Ablaufschema werden zwei verschiedene<br />

Einsatzszenarien bei Bränden in elektrischen Anlagen<br />

dargestellt.<br />

Dabei wird zwischen dem Br<strong>an</strong>d innerhalb einer elektrischen<br />

Anlage und <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>dausbreitung auf Objekte außerhalb <strong>der</strong><br />

elektrischen Anlage unterschieden.<br />

Modul 3<br />

163


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen Folie 83<br />

164


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Mit Windenergie<strong>an</strong>lagen (WEA) und Photovoltaik<strong>an</strong>lagen<br />

(PV) wird elektrische Energie gewonnen und ins öffentliche<br />

o<strong>der</strong> private Stromversorgungsnetz eingespeist.<br />

Die Beson<strong>der</strong>heit dieser Anlagen besteht darin, dass die<br />

Stromerzeugung nicht ohne weiteres abgeschaltet werden<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Auch nach dem Abtrennen <strong>der</strong> Anlagen vom Netz <strong>der</strong> Energieversorger<br />

erzeugen diese Anlagen weiterhin elektrische<br />

Energie.<br />

Modul 3<br />

165


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Photovoltaik<strong>an</strong>lagen (PV)<br />

• Auch nach Freischaltung vom<br />

Energieversorgungsnetz ist eine<br />

lebensgefährliche Gleichsp<strong>an</strong>nung<br />

vorh<strong>an</strong>den (es ist nicht immer<br />

möglich die Gleichsp<strong>an</strong>nung<br />

auszuschalten).<br />

• 1mAbst<strong>an</strong>d zu den Bauteilen <strong>der</strong><br />

elektrischen Anlagen einhalten<br />

• Es ist mit umherfliegenden Teilen<br />

<strong>der</strong> PV zu rechnen. absperren<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen Folie 84<br />

166


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Solarmodule sind oft auf Dächern von Gebäuden montiert.<br />

Eine PV ist grundsätzlich <strong>an</strong> das Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungsnetz <strong>an</strong>geschlossen.<br />

Bei einem Br<strong>an</strong>d sind diese Anlagen mit Unterstützung von<br />

<strong>an</strong>lagekundigem Fachpersonal zu erkunden.<br />

Es ist zu beachten, dass auch nach Trennung <strong>der</strong> PV vom<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungsnetz eine lebensgefährliche Gleichsp<strong>an</strong>nung<br />

vorh<strong>an</strong>den sein k<strong>an</strong>n.<br />

Diese Gleichsp<strong>an</strong>nung k<strong>an</strong>n nicht abgeschaltet werden, weil<br />

die „Quelle“, z.B. das Tageslicht, nicht ausgeschaltet werden<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Diese Gefahr besteht auch nachts, weil durch z.B. künstliche<br />

Beleuchtung o<strong>der</strong> Feuerschein von <strong>der</strong> PV weiterhin gefährlich<br />

hohe Gleichsp<strong>an</strong>nungen erzeugt werden können.<br />

Auch durch das Einschäumen <strong>der</strong> PV k<strong>an</strong>n die Gleichsp<strong>an</strong>nungserzeugung<br />

nicht unterbrochen werden.<br />

Bei <strong>der</strong> Verwendung von Löschmitteln ist <strong>der</strong> Abst<strong>an</strong>d zu<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung stehenden Teilen zu beachten.<br />

Beim Br<strong>an</strong>d einer PV ist mit umherfliegenden Teilen zu<br />

rechnen.<br />

Die <strong>Einsatzstelle</strong> ist daher entsprechend abzusichern.<br />

Modul 3<br />

167


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Photovoltaik<strong>an</strong>lagen (PV)<br />

1<br />

2<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

3<br />

4<br />

5<br />

Prinzipschaltbil<strong>der</strong><br />

Rote Leitung vor <strong>der</strong> DC-Freischaltstelle<br />

ist nicht sp<strong>an</strong>nungsfrei zu schalten<br />

(bei Lichteinfall immer unter Sp<strong>an</strong>nung).<br />

Die Gleichsp<strong>an</strong>nung (rote Leitung)<br />

k<strong>an</strong>n nicht freigeschaltet werden.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Solarmodul<br />

DC-Freischaltstelle (allpolig)<br />

Wechselrichter<br />

AC-Sicherung<br />

Versorgungsnetz<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Rote Leitung vor dem Wechselrichter ist nicht<br />

sp<strong>an</strong>nungsfrei zu schalten, da die DC-Freischaltstelle<br />

nicht vorh<strong>an</strong>den bzw. nicht zugänglich ist<br />

(bei Lichteinfall immer unter Sp<strong>an</strong>nung).<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen Folie 85<br />

1<br />

3<br />

4<br />

5<br />

168


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Photovoltaik<strong>an</strong>lagen (PV) w<strong>an</strong>deln mittels Solarzellen Sonnenenergie<br />

in elektrische Energie um.<br />

Eine PV besteht aus mehreren Komponenten.<br />

Der Solargenerator empfängt und w<strong>an</strong>delt die Lichtenergie<br />

<strong>der</strong> Sonne in elektrische Energie in Form von Gleichstrom um.<br />

Die Empfängerfläche bildet entwe<strong>der</strong> das Solarmodul selbst<br />

o<strong>der</strong> aber ein optisches System, bei dem Spiegel o<strong>der</strong> Linsensysteme<br />

die Strahlung auf die Solarzellen umleiten und<br />

konzentrieren.<br />

Die Solarzelle dient als W<strong>an</strong>dler <strong>der</strong> Lichtenergie durch<br />

Ausnutzung des photovoltaischen Effektes.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> geringen elektrischen Sp<strong>an</strong>nung einer einzelnen<br />

Solarzelle (ca. 0,5 Volt) werden mehrere Zellen zu Solarmodulen<br />

zusammengefasst.<br />

Ein Solargenerator besteht aus einem o<strong>der</strong> mehreren solcher<br />

Module.<br />

Dadurch können gefährlich hohe Sp<strong>an</strong>nungen auftreten<br />

(bis zu 1 000 Volt).<br />

Die elektrische Energie wird über Kabel dem restlichen<br />

System zugeführt.<br />

Sie k<strong>an</strong>n dort entwe<strong>der</strong> gespeichert (Insel<strong>an</strong>lage) o<strong>der</strong> aber<br />

in das elektrische Energieversorgungsnetz eingespeist werden.<br />

Modul 3<br />

169


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Windenergie<strong>an</strong>lagen (WEA)<br />

• Sicherung <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong>,<br />

dabei Bauhöhe, Windrichtung und<br />

Windstärke berücksichtigen<br />

Gefahr <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>dausbreitung<br />

• Betreiber informieren<br />

• Warten, bis <strong>der</strong> Betreiber eintrifft<br />

• Freischaltung <strong>der</strong> WEA ausschließlich<br />

durch Fachpersonal des Betreibers<br />

• Windenergie<strong>an</strong>lagen ggf. kontrolliert<br />

abbrennen lassen<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

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Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen Folie 86<br />

170


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Bei einem Br<strong>an</strong>d <strong>an</strong> einer Windenergie<strong>an</strong>lage (WEA) ist <strong>der</strong><br />

Betreiber zu informieren.<br />

Warten Sie, bis <strong>der</strong> Beauftragte des Betreibers eintrifft.<br />

Freischaltungen erfolgen ausschließlich durch das Fachpersonal<br />

des Betreibers.<br />

Die Sicherung <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> hat absoluten Vorr<strong>an</strong>g.<br />

Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Bauhöhe, Windrichtung und<br />

Windstärke ist großräumig abzusperren.<br />

Brände in WEA entstehen hauptsächlich durch Funkenflug<br />

auf Grund m<strong>an</strong>gelhaft hergestellter elektrischer Verbindungen<br />

o<strong>der</strong> weil hydraulische Leitungen gebrochen waren und sich<br />

das Hydrauliköl <strong>an</strong>schließend selbst entzündete. Da die<br />

Br<strong>an</strong>dstelle auf Grund <strong>der</strong> Höhe nicht erreicht werden k<strong>an</strong>n,<br />

beschränkt sich die Br<strong>an</strong>dbekämpfung in <strong>der</strong> Regel auf den<br />

unteren Turmbereich.<br />

WEA kontrolliert abbrennen lassen!<br />

Zunehmend wird bei Neu<strong>an</strong>lagen eine ortsfeste Lösch<strong>an</strong>lage<br />

eingebaut.<br />

Windenergie<strong>an</strong>lagen stehen üblicherweise abseits <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verkehrswege. Zufahrtswege sollten daher bek<strong>an</strong>nt sein.<br />

Auszug aus <strong>BGI</strong> 657, 8.1.7<br />

WEA müssen eindeutig identifizierbar sein.<br />

Hierfür sind z.B. folgende Hilfsmittel einsetzbar:<br />

Hinweisschil<strong>der</strong>, Anlagenkennzeichnung.<br />

Um die WEA schnell und eindeutig auffinden zu können, sind<br />

die Anfahrtswege zu Windenergie<strong>an</strong>lagen festzulegen und<br />

den örtlich zuständigen Rettungseinsatzkräften bek<strong>an</strong>nt zu<br />

machen.<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen, z.B. rückgebaute<br />

Anfahrtswege, verschlossene Schr<strong>an</strong>ken, <strong>an</strong><strong>der</strong>e Beson<strong>der</strong>heiten,<br />

empfiehlt es sich, die Anfahrtswege mit den Rettungseinsatzkräften<br />

abzustimmen.<br />

Um die Auffindbarkeit zu gewährleisten, können z.B. folgende<br />

Hilfsmittel eingesetzt werden:<br />

• Windenergie<strong>an</strong>lagen – Notfallinformationssystem<br />

(WEA-NIS),<br />

• GEO-Informationssysteme,<br />

• Lagepläne<br />

Modul 3<br />

171


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Batterie<strong>an</strong>lagen<br />

• Abschalten <strong>der</strong> Batterie<strong>an</strong>lagen<br />

ist im Regelfall nicht möglich.<br />

• Sp<strong>an</strong>nung bleibt in <strong>der</strong> gesamten<br />

elektrischen Anlage bestehen!<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

bis 220 V Gleichsp<strong>an</strong>nung<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen Folie 87<br />

172


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Batterie<strong>an</strong>lagen dienen zur Sp<strong>an</strong>nungsversorgung bei<br />

Ausfall elektrischer Anlagen. Batterie<strong>an</strong>lagen setzen sich aus<br />

parallel und in Reihe geschalteten Einzelbatterien zusammen.<br />

Batterie<strong>an</strong>lagen sind in offener o<strong>der</strong> geschlossener Bauweise<br />

installiert und in separaten Räumen o<strong>der</strong> Schränken untergebracht.<br />

In <strong>der</strong> Regel sind die St<strong>an</strong>dorte den Feuerwehreinsatzplänen<br />

zu entnehmen.<br />

<strong>Gefahren</strong> ergeben sich aus <strong>der</strong> Tatsache, dass die Batterie<strong>an</strong>lagen<br />

nicht freigeschaltet werden können und bei Kurzschlüssen<br />

hohe Ströme und daraus Lichtbogen mit großen<br />

Energien entstehen.<br />

Modul 3<br />

173


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Restgefährdung bei Bränden in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Brennstoffzellen Sp<strong>an</strong>nung k<strong>an</strong>n nach Schließen <strong>der</strong> Brennstoffzufuhr<br />

noch bis zu 1 Minute <strong>an</strong>stehen.<br />

Windenergie<strong>an</strong>lagen Anlage zwischen Generator und Hauptschalter<br />

bleibt weiter unter Sp<strong>an</strong>nung.<br />

Stromerzeugungsaggregate Nach Stillst<strong>an</strong>d des Generators keine<br />

elektrische Restgefährdung<br />

Batterie<strong>an</strong>lagen Sp<strong>an</strong>nung bleibt in <strong>der</strong> gesamten<br />

elektrischen Anlage bestehen.<br />

Unterbrechungsfreie Stromver- Sp<strong>an</strong>nung im DC-Bereich bleibt bestehen;<br />

sorgungs-Anlage (USV-Anlage) siehe Batterie<strong>an</strong>lagen.<br />

Photovoltaik-Anlage DC-Sp<strong>an</strong>nung im Gleichstromkabel/<br />

(PV-Anlage) -leitung bis zum DC-Trennschalter o<strong>der</strong><br />

bis zum Wechselrichter bleibt bestehen.<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Brände in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen Folie 88<br />

Quelle: DIN VDE 0132:2001-08<br />

174


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Restgefährdung bei Bränden in beson<strong>der</strong>en elektrischen Anlagen<br />

Diese Tabelle zeigt einen Auszug aus <strong>der</strong><br />

DIN VDE 0132: 2001-08.<br />

An diesen Anlagen besteht die Gefahr, dass nach dem<br />

Abtrennen vom öffentlichen Versorgungsnetz Teile <strong>der</strong><br />

Anlagen weiterhin unter Sp<strong>an</strong>nung stehen!<br />

Modul 3<br />

175


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Verwendung von Löschmitteln<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Verwendung von Löschmitteln Folie 89<br />

176


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Verwendung von Löschmitteln<br />

Bei <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>dbekämpfung im Bereich elektrischer Anlagen<br />

soll <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>d möglichst schnell und sicher gelöscht werden.<br />

Die Wahl des Löschmittels richtet sich nach dessen Eignung<br />

in elektrischen Anlagen.<br />

Nicht alle Löschmittel sind für die Br<strong>an</strong>dbekämpfung im<br />

Bereich elektrischer Anlagen geeignet.<br />

Neben <strong>der</strong> elektrischen Leitfähigkeit spielen auch noch<br />

weitere Eigenschaften <strong>der</strong> Löschmittel eine Rolle.<br />

In Abhängigkeit von <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nungshöhe können verschiedene<br />

Löschmittel nicht verwendet werden.<br />

Beim Einsatz sämtlicher Löschmittel müssen Schutzabstände<br />

eingehalten werden.<br />

Die Schutzabstände sollen dafür sorgen, dass kein Strom<br />

über den Löschmittelstrahl und den Feuerwehr<strong>an</strong>gehörigen<br />

fließt.<br />

Die Betreiber <strong>der</strong> elektrischen Anlagen haben ein starkes<br />

Interesse dar<strong>an</strong>, den Br<strong>an</strong>dschaden möglichst gering zu<br />

halten und Folgeschäden <strong>an</strong> den elektrischen Anlagen durch<br />

ungeeignete Löschmittel zu vermeiden.<br />

Modul 3<br />

177


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verwendung von Löschmitteln im Bereich elektrischer Anlagen<br />

Die Art des Löschmittels ist vor Einsatz mit dem Beauftragten des Betreibers<br />

abzustimmen.<br />

• Schaum nicht geeignet<br />

Gefährdung <strong>der</strong> Einsatzkräfte durch leitende Verbindung<br />

Sekundärschäden in elektrischen Anlagen<br />

• Wasser bedingt geeignet<br />

In abgeschlossenen elektrischen Innenraum<strong>an</strong>lagen nicht geeignet.<br />

Bei Einhaltung <strong>der</strong> notwendigen Abstände in Freiluft<strong>an</strong>lagen geeignet<br />

• Pulver bedingt geeignet<br />

Pulver k<strong>an</strong>n leitfähige Beläge bilden und Sekundärschäden verursachen.<br />

Verwendung wenn möglich vermeiden.<br />

• Kohlenstoffdioxid (CO2) geeignet<br />

Anwendung für elektrische Anlagen unbedenklich. In engen Räumen<br />

können gefährlich hohe Konzentrationen entstehen (Erstickungsgefahr).<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Verwendung von Löschmitteln Folie 90<br />

178


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Verwendung von Löschmitteln im Bereich elektrischer Anlagen<br />

Innerhalb elektrischer Anlagen ist <strong>der</strong> Einsatz des Löschmittels<br />

mit dem Beauftragten des Betreibers abzustimmen.<br />

• Löschmittel Schaum<br />

Schaum ist für den Einsatz in Sp<strong>an</strong>nung führenden<br />

elektrischer Anlagen nicht geeignet.<br />

Schaum, Wasser mit beigemischtem Netzmittel und<br />

Druckluftschaum CAFS dürfen grundsätzlich nur in<br />

sp<strong>an</strong>nungsfreien Anlagen eingesetzt werden.<br />

Gegebenenfalls sind auch benachbarte Anlagen<br />

sp<strong>an</strong>nungsfrei zu schalten.<br />

• Löschmittel Wasser<br />

Wasser ist für den Einsatz in abgeschlossenen elektrischen<br />

Innenraum<strong>an</strong>lagen nicht geeignet. Nur bei Einhaltung<br />

<strong>der</strong> notwendigen Abstände und geeigneter<br />

Strahlrohre in Freiluft<strong>an</strong>lagen geeignet<br />

• Löschmittel Pulver<br />

ABC-Pulver darf nur entsprechend <strong>der</strong> Verwendungshinweise<br />

auf den Löschgeräten eingesetzt werden.<br />

Im Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungsbereich unter Einhaltung von<br />

Schutzabständen ist ABC-Pulver zulässig.<br />

Pulver k<strong>an</strong>n unter Einfluss von Wärme, Nässe und Luftfeuchte<br />

leitfähige Beläge bilden. Insbeson<strong>der</strong>e bei höherer<br />

Sp<strong>an</strong>nung können dadurch kurzschlussartige Ströme<br />

entstehen. Der Einsatz von Pulver führt zu erheblichen<br />

Folgeschäden in elektrischen Anlagen.<br />

• Löschmittel Kohlendioxid (CO2)<br />

Kohlendioxid ist elektrisch nicht leitend und k<strong>an</strong>n im<br />

Bereich von Sp<strong>an</strong>nung führenden Anlagen daher<br />

unbedenklich eingesetzt werden!<br />

Das Löschmittel sollte bevorzugt eingesetzt werden.<br />

All<strong>der</strong>dings können in engen, schlecht belüfteten<br />

Räumen gefährlich hohe CO2-Konzentrationen entstehen<br />

(Erstickungsgefahr).<br />

Siehe auch DIN VDE 0132:08-2001, Tabellen 4/5/6/7<br />

(diese Tabellen finden Sie auf <strong>der</strong> CD-ROM)<br />

Die Tabellen sind nur für die private/persönliche<br />

Nutzung vorgesehen.<br />

Auszüge aus DIN VDE 0132 (Ausgabe 2001) sind wie<strong>der</strong>gegeben mit<br />

Genehmigung 092.008 des DIN Deutsches Institut für Normung e.V. und<br />

des VDE Verb<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.<br />

Maßgebend für das Anwenden <strong>der</strong> Normen sind <strong>der</strong>en Fassungen mit dem<br />

neuesten Ausgabedatum, die bei <strong>der</strong> VDE VERLAG GMBH, Bismarckstr. 33,<br />

10625 Berlin, www.vde-verlag.de und <strong>der</strong><br />

Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin erhältlich sind.<br />

Modul 3<br />

179


<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Verwendung von Löschmitteln im Bereich elektrischer Anlagen<br />

Abstände beim Einsatz von Wasser als Löschmittel<br />

10 m 5 m 1 m<br />

Sprühstrahl<br />

Vollstrahl<br />

Sprühstrahl<br />

Vollstrahl<br />

Abst<strong>an</strong>d<br />

in Meter<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

Lebensgefahr<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Verwendung von Löschmitteln Folie 91<br />

1<br />

5<br />

5<br />

10<br />

Sp<strong>an</strong>nung<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung<br />

bis 1 000 V<br />

N<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung<br />

über 1 000 V<br />

H<br />

180


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Verwendung von Löschmitteln im Bereich elektrischer Anlagen<br />

Die Schutzabstände zu elektrischen Anlagen richten sich<br />

nach <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> verwendeten Strahlrohre, <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten<br />

Wassermenge und dem Wasserdruck am Strahlrohr.<br />

Der Schutzabst<strong>an</strong>d soll dafür sorgen, dass keine elektrische<br />

Sp<strong>an</strong>nung überbrückt wird. Je größer <strong>der</strong> Abst<strong>an</strong>d vom brennenden<br />

Objekt, desto weniger ist <strong>der</strong> Löschmittelstrahl ein<br />

durchgehen<strong>der</strong> Strahl, son<strong>der</strong>n ein Bündel fliegen<strong>der</strong><br />

Tropfen. Die Luft zwischen den Löschmitteltropfen bildet die<br />

notwendige Isolation und verhin<strong>der</strong>t den Stromfluss in<br />

Richtung Einsatzkraft.<br />

Bei Wasser mit Best<strong>an</strong>dteilen, welche die Leitfähigkeit erhöhen,<br />

wie Seewasser und <strong>der</strong>gleichen, ergeben sich keine<br />

Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Mindestabstände. Durch die Wasserbest<strong>an</strong>dteile<br />

können sich leitfähige Beläge auf Isolatoren<br />

o<strong>der</strong> in <strong>an</strong><strong>der</strong>en Bereichen bilden.<br />

Auf dieser Folie sind Abstände aus <strong>der</strong> DIN VDE 0132<br />

Tabelle 5 <strong>an</strong>gegeben, die sich auf genormte C-Mehrzweckstrahlrohre<br />

mit aufgesetztem Mundstück bei einem För<strong>der</strong>druck<br />

von 5 bar beziehen. Für höhere Drücke o<strong>der</strong> höhere<br />

För<strong>der</strong>mengen, insbeson<strong>der</strong>e beim Einsatz von B-Strahlrohren<br />

o<strong>der</strong> Wasserwerfern, sind <strong>an</strong><strong>der</strong>e Abstände zu ermitteln,<br />

die in <strong>der</strong> Regel höher sind.<br />

Für Hohlstrahlrohre gelten diese Werte nicht. Die Schutzabstände<br />

für den Einsatz von Hohlstrahlrohren im Bereich elektrischer<br />

Anlagen sind beim Hersteller/Liefer<strong>an</strong>ten <strong>der</strong> Strahlrohre<br />

zu erfragen.<br />

Das Strahlrohr muss die Zulassung für die Verwendung in<br />

elektrischen Anlagen haben.<br />

Die Einsatzkräfte müssen bei <strong>der</strong> Br<strong>an</strong>dbekämpfung im<br />

Bereich elektrischer Anlagen neben den richtigen Mindestabständen<br />

auch auf den Weg des zurückfließenden Löschmittels<br />

achten, um dort keine neuen Gefährdungen aufkommen<br />

zu lassen.<br />

Modul 3<br />

181


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Zusammenfassung<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Zusammenfassung<br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Zusammenfassung Folie 92<br />

182


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Zusammenfassung<br />

Auf den folgenden Seiten sind die wichtigsten Informationen<br />

zusammengefasst.<br />

Modul 3<br />

183


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Zusammenfassung<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Bei Einsätzen in <strong>der</strong> Nähe elektrischer Anlagen sind Maßnahmen zu<br />

treffen, die verhin<strong>der</strong>n, dass Rettungskräfte (Feuerwehr, Rettungsdienste)<br />

durch elektrischen Strom gefährdet werden.<br />

• Einhaltung <strong>der</strong> Schutzabstände zu elektrischen Anlagen (beim Einsatz von<br />

Löschmitteln und bei Bewegungen z.B. mit Leitern, technischem Gerät)<br />

• Bei Hochsp<strong>an</strong>nung reicht bereits eine Annäherung <strong>an</strong> die Sp<strong>an</strong>nung<br />

führenden Teile, um einen Überschlag auszulösen und sich dadurch in<br />

Lebensgefahr zu bringen.<br />

• Anweisungen des Beauftragten des Betreibers einhalten<br />

• Erst wenn die Anlage vom Betreiber freigeschaltet wurde und dies vor<br />

Ort sichergestellt wird, können Dritte die Anlage unter Aufsicht eines<br />

Beauftragten des Betreibers betreten.<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Zusammenfassung Folie 93<br />

184


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Zusammenfassung<br />

(siehe Folie)<br />

Bei Einsätzen in <strong>der</strong> Nähe elektrischer Anlagen sind Maßnahmen<br />

zu treffen, die verhin<strong>der</strong>n, dass Rettungskräfte<br />

(Feuerwehr, Rettungsdienste) durch elektrischen Strom<br />

gefährdet werden.<br />

• Einhaltung <strong>der</strong> Schutzabstände zu elektrischen Anlagen<br />

(beim Einsatz von Löschmitteln und bei Bewegungen<br />

z.B. mit Leitern, technischem Gerät)<br />

• Bei Hochsp<strong>an</strong>nung reicht bereits eine Annäherung <strong>an</strong><br />

die Sp<strong>an</strong>nung führenden Teile, um einen Überschlag auszulösen<br />

und sich dadurch in Lebensgefahr zu bringen.<br />

• Anweisungen des Beauftragten des Betreibers einhalten<br />

• Erst wenn die Anlage vom Betreiber freigeschaltet wurde<br />

und dies vor Ort sichergestellt wird, können Dritte die<br />

Anlage unter Aufsicht eines Beauftragten des Betreibers<br />

betreten.<br />

Modul 3<br />

185


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Zusammenfassung<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

• Beson<strong>der</strong>e <strong>Gefahren</strong> ergeben sich auch durch herabgefallene Leitungen<br />

(auch außerhalb elektrischer Anlagen), insbeson<strong>der</strong>e die Gefahr durch<br />

Sp<strong>an</strong>nung, Schrittsp<strong>an</strong>nung und Sp<strong>an</strong>nungsverschleppung.<br />

• Nach einem Br<strong>an</strong>d sind unter Sp<strong>an</strong>nung stehende elektrische<br />

Anlagenteile gegen Berührung bzw. Annäherung zu sichern.<br />

• Die Freigabe o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>inbetriebnahme einer elektrischen Anlage<br />

darf nur durch den Beauftragten des Betreibers erfolgen.<br />

• Bei einem Elektrounfall den Verunglückten von <strong>der</strong> Sp<strong>an</strong>nung trennen<br />

(freischalten lassen) und Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen<br />

Verunfallte nach Elektrounfall immer zur medizinischen Beh<strong>an</strong>dlung<br />

ins Kr<strong>an</strong>kenhaus bringen lassen<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Zusammenfassung Folie 94<br />

186


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Zusammenfassung<br />

(siehe Folie)<br />

• Beson<strong>der</strong>e <strong>Gefahren</strong> ergeben sich auch durch herabgefallene<br />

Leitungen (auch außerhalb elektrischer Anlagen),<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Gefahr durch Sp<strong>an</strong>nung,<br />

Schrittsp<strong>an</strong>nung und Sp<strong>an</strong>nungsverschleppung.<br />

• Nach einem Br<strong>an</strong>d sind unter Sp<strong>an</strong>nung stehende elektrische<br />

Anlagenteile gegen Berührung bzw. Annäherung<br />

zu sichern.<br />

• Die Freigabe o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>inbetriebnahme einer elektrischen<br />

Anlage darf nur durch den Beauftragten des<br />

Betreibers erfolgen.<br />

• Bei einem Elektrounfall den Verunglückten von <strong>der</strong><br />

Sp<strong>an</strong>nung trennen (Freischalten lassen) und Erste-Hilfe-<br />

Maßnahmen durchführen<br />

Verunfallte nach Elektrounfall immer zur medizinischen<br />

Beh<strong>an</strong>dlung ins Kr<strong>an</strong>kenhaus bringen lassen<br />

Modul 3<br />

187


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Zusammenfassung<br />

Solche Warnhinweise dürfen<br />

keinesfalls auf die leichte<br />

Schulter genommen werden.<br />

Wer Sicherheitsbarrieren überwindet,<br />

spielt mit seinem Leben!<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Zusammenfassung Folie 95<br />

188


Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Zusammenfassung<br />

Wir hoffen, Ihnen nun alle notwendigen Informationen über<br />

die <strong>Gefahren</strong> des elektrischen Stromes <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> in<br />

einer verständlichen Form vermittelt zu haben, um einen<br />

informativen und interess<strong>an</strong>ten Unterrichtsabend gestalten<br />

zu können.<br />

Das Ziel soll sein, dass sich möglichst wenige Unfälle bei den<br />

oftmals sehr komplexen Einsätzen ereignen und alle Einsatzkräfte<br />

gesund vom Einsatz zurückkommen.<br />

Viel Erfolg!<br />

Für Anregungen und Anfragen können Sie sich gern <strong>an</strong> die<br />

folgende E-Mail-Adresse wenden:<br />

fb-elektrotechnik@bgetf.de<br />

Betreff: AK <strong>Elektrische</strong> Gefährdungen <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong><br />

Modul 3<br />

189


ENDE<br />

190


Mit freundlicher Unterstützung von<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong><br />

Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

V E R S O R G U N G<br />

Alle Bil<strong>der</strong> und Grafiken sind von den Beteiligten für die Verwendung in dieser <strong>BGI</strong>-begleitenden Präsentation<br />

freigegeben worden.<br />

Modul 3 – Verhalten <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> Folie 96<br />

Modul 3<br />

191


Berufsgenossenschaft<br />

Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Gustav-Heinem<strong>an</strong>n-Ufer 130<br />

50968 Köln<br />

Telefon 0221 3778-0<br />

Telefax 0221 3778-1199<br />

www.bgetf.de<br />

Bestell-Nr. PU 05<br />

<strong>BGI</strong> <strong>8677</strong> <strong>Elektrische</strong> <strong>Gefahren</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong> – Vortrag für Einsatzkräfte<br />

192


Begriffserklärungen<br />

Begriffe Erklärungen<br />

Abschr<strong>an</strong>kung Vorrichtung (z.B. Leiste, Seil, Kette), mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Zutritt zu<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung stehenden Teilen verhin<strong>der</strong>t wird.<br />

Teil <strong>der</strong> 5 Sicherheitsregeln<br />

AC Wechselstrom<br />

Al chemisches Zeichen für Aluminium<br />

Ampere [A] Bezeichnung [Einheit] für die elektrische Stromstärke;<br />

Formelzeichen I<br />

Annäherung Unterschreitung des Schutzabst<strong>an</strong>des zu unter Sp<strong>an</strong>nung<br />

stehenden Teilen; nach Sp<strong>an</strong>nungshöhe unterschiedlich.<br />

Die Abstände können <strong>der</strong> DIN VDE 0105-100 o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

BGV A 3 entnommen werden.<br />

Anlagen, verschlossen <strong>Elektrische</strong> Anlagen, die nur mit Schlüssel o<strong>der</strong> Werkzeug<br />

geöffnet werden können, da sich im Inneren berührbare,<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung stehende Teile befinden.<br />

Der Berührungsschutz wird durch die Umhüllung <strong>der</strong><br />

Anlage/durch ein Gehäuse gewährleistet.<br />

Anlagen, unverschlossen <strong>Elektrische</strong> Anlagen mit berührbaren, unter Sp<strong>an</strong>nung<br />

stehenden Teilen, <strong>der</strong>en Verschluss unwirksam ist, z.B.<br />

durch Störung, Verkehrsunfall<br />

Anh<strong>an</strong>g 1<br />

Anlagenver<strong>an</strong>twortlicher Person, die unmittelbar die Ver<strong>an</strong>twortung für Betrieb,<br />

Zust<strong>an</strong>d und Verwendung einer elektrischen Anlage hat.<br />

Wird vom Betreiber <strong>der</strong> Anlage ben<strong>an</strong>nt<br />

Arbeiten im freige- Elektrotechnische Arbeiten, bei denen die Anlage während<br />

schalteten Zust<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Arbeiten freigeschaltet (= sp<strong>an</strong>nungsfrei) ist und die<br />

5 Sicherheitsregeln vom Mitarbeiter durchgeführt wurden<br />

Arbeiten in <strong>der</strong> Nähe Arbeiten, bei denen die Gefahr besteht, dass mit Werkvon<br />

unter Sp<strong>an</strong>nung zeugen und Geräten <strong>der</strong> Schutzabst<strong>an</strong>d zu unter Sp<strong>an</strong>nung<br />

stehenden Teilen stehenden Teilen unterschritten wird<br />

Arbeiten unter Sp<strong>an</strong>nung Arbeiten, die ohne Abschaltung mit beson<strong>der</strong>er Ausrüstung,<br />

Schulung und Auftrag <strong>an</strong> unter Sp<strong>an</strong>nung stehenden Teilen<br />

durchgeführt werden. Die Vorgaben dafür sind in <strong>der</strong><br />

BGV A 3 bzw. im TRBS 2131 geregelt.<br />

193


Anh<strong>an</strong>g 1<br />

Begriffserklärungen<br />

Begriffe Erklärungen<br />

Betreiber Personen/Firmen, welche die Verfügungsgewalt über die<br />

Betriebsmittel haben, .z.B. Eigentümer, Pächter usw.<br />

Betrieb, störungsfrei Anlage befindet sich in vorgesehenem Zust<strong>an</strong>d und<br />

funktioniert wie vorgesehen<br />

Betrieb, gestört Wenn Anlagen sich auf Grund von Schäden durch Sturm,<br />

Hochwasser, einem Verkehrsunfall o<strong>der</strong> einem Br<strong>an</strong>d in<br />

unvorhergesehenem Zust<strong>an</strong>d befinden, ist damit zu<br />

rechnen, dass hiervon elektrische Gefährdungen ausgehen.<br />

Diese wird d<strong>an</strong>n als „gestörte Anlage“ bezeichnet.<br />

Betriebs<strong>an</strong>weisung Schriftliche Anweisung für Mitarbeiter zum Umg<strong>an</strong>g mit<br />

Betriebsmitteln; ist vom Unternehmer dem Mitarbeiter zur<br />

Verfügung zu stellen<br />

Betriebsmittel Anlagen und Geräte zum Betrieb mit elektrischer Energie<br />

Betriebssp<strong>an</strong>nung <strong>Elektrische</strong> Sp<strong>an</strong>nung, mit <strong>der</strong> eine elektrische Anlage<br />

betrieben wird und für die sie ausgelegt ist<br />

Betriebsstätten siehe Anlagen<br />

BGG Berufsgenossenschaftlicher Grundsatz<br />

<strong>BGI</strong> Berufsgenossenschaftliche Information<br />

BGR Berufsgenossenschaftliche Regel<br />

BGV Berufsgenossenschaftliche Vorschrift<br />

Cu chemisches Zeichen für Kupfer<br />

DC Gleichstrom<br />

<strong>Elektrische</strong> Arbeit Leistung in einer bestimmten Zeiteinheit, Maßeinheit<br />

Kilowattstunden [kWh]; Berechnungsgrundlage für<br />

Energielieferung<br />

<strong>Elektrische</strong> <strong>Gefahren</strong> <strong>Gefahren</strong>, die auf Mensch und Tier einwirken, z.B.<br />

Körperdurchströmung, Wärmewirkung, Strahlung,<br />

magnetische Wirkung<br />

194


Begriffserklärungen<br />

Begriffe Erklärungen<br />

<strong>Elektrische</strong> Leistung Produkt aus Strom und Sp<strong>an</strong>nung, Maßeinheit Watt [W]<br />

bzw. Kilowatt [kW]<br />

Elektrofachkraft Person, die auf Grund ihrer Ausbildung, Erfahrung und Tätigkeit<br />

elektrische Gefährdungen erkennen und beheben k<strong>an</strong>n.<br />

Die Qualifizierung erfolgt immer für bestimmte Arbeitsbereiche<br />

<strong>der</strong> Elektrotechnik. Nur wer die jeweiligen Anlagenkenntnisse<br />

hat, k<strong>an</strong>n die Gefährdungen beurteilen und auf<br />

das richtige Verhalten hinweisen.<br />

Elektrofachkraft für Person, die auf Grund ihrer Schulungen, Kenntnisse und<br />

festgelegte Tätigkeiten Fertigkeiten befähigt ist, bestimmte genau festgelegte<br />

Tätigkeiten mit und <strong>an</strong> Anlagen und Betriebsmitteln<br />

durchzuführen<br />

Elektrotechnisch Person, die unterwiesen wurde, bestimmte elektrounterwiesene<br />

Person technische Arbeiten auszuführen<br />

Elektrotechnischer Laie Person ohne beson<strong>der</strong>e elektrotechnische Kenntnisse und<br />

ohne elektrotechnische Unterweisung („Je<strong>der</strong>m<strong>an</strong>n“)<br />

Elektrotechnische Arbeiten Arbeiten in und <strong>an</strong> elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln,<br />

die auch unmittelbar unter Sp<strong>an</strong>nung stehende<br />

Teile betreffen<br />

Nicht elektrotechnische Alle Arbeiten, <strong>der</strong>en Zweck nicht elektrotechnischer Natur<br />

Arbeiten sind, z.B. Löscharbeiten, Rettung von Personen<br />

Energieversorger Stromversorger, Gasversorger, Wasserversorger<br />

Freigabe Die Erlaubnis, Arbeiten <strong>an</strong> elektrischen Anlagen<br />

durchzuführen<br />

Freileitung <strong>Elektrische</strong> Leitung, welche auf Masten in einem durch die<br />

Betriebssp<strong>an</strong>nung bestimmten Abst<strong>an</strong>d über den Boden<br />

geführt wird; üblicherweise mit unisolierten Leitungen<br />

Freischalten Die Sp<strong>an</strong>nungsfreiheit von elektrischen Anlagen nach den<br />

5 Sicherheitsregeln herstellen<br />

Frequenz Anzahl <strong>der</strong> Schwingungen pro Sekunde;<br />

Maßeinheit Hertz [Hz]<br />

Anh<strong>an</strong>g 1<br />

195


Anh<strong>an</strong>g 1<br />

Begriffserklärungen<br />

Begriffe Erklärungen<br />

Gleichstrom (DC) Stromfluss, <strong>der</strong> nicht seine Richtung än<strong>der</strong>t. Im Gegensatz<br />

zu Wechselstrom, <strong>der</strong> im Takt <strong>der</strong> Frequenz seine Stärke<br />

und Richtung än<strong>der</strong>t<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung Sp<strong>an</strong>nung über 1 kV (= 1 000 V)<br />

Isolierung Beschichtung o<strong>der</strong> Umm<strong>an</strong>telung eines elektrischen Leiters,<br />

die nicht in <strong>der</strong> Lage ist, elektrischen Strom zu leiten.<br />

Wichtigster Schutz vor <strong>der</strong> Berührung unter Sp<strong>an</strong>nung<br />

stehen<strong>der</strong> Teile.<br />

Als Isolierung dient auch Luft (= Abst<strong>an</strong>d) o<strong>der</strong> das Gas SF 6 .<br />

Kabel Isolierte Leitungen, die auch in <strong>der</strong> Erde verlegt werden<br />

dürfen, ein- o<strong>der</strong> mehradrig<br />

Kabelverteilerschr<strong>an</strong>k (KVS) Abgeschlossene elektrische Betriebsstätte, in <strong>der</strong> <strong>an</strong>kommende<br />

Energiekabel in mehrere Stromkreise, z.B. in<br />

Straßenzüge, aufgeteilt werden. Im Straßenbild häufig zu<br />

sehen<br />

Körperdurchströmung Strom, <strong>der</strong> durch den menschlichen Körper fließt.<br />

Lebensgefahr!<br />

Körperschluss Im Störfall/Fehlerfall elektrisch leitfähige Verbindung<br />

zwischen unter Sp<strong>an</strong>nung stehenden Teilen und dem<br />

berührbaren Gehäuse von Geräten und Anlagen<br />

Kurzschluss Unbeabsichtigte leitende Verbindung von Leitungen und<br />

Anlagenteilen mit unterschiedlichem Potenzial. Es kommt<br />

zu sehr hohen Strömen, welche Anlagen zerstören können.<br />

Die Gefahr besteht durch Lichtbogenbildung und Wärmewirkung<br />

sowie umherspritzendes Leitungsmaterial, z.B.<br />

Kupfer.<br />

Lichtbogen Stromdurchtritt durch Luft mit hoher Energie, hoher<br />

Temperatur (ca. 8 000 °C), starker Licht- und UV-Strahlung.<br />

Schwerste Verletzungen und schwere Zerstörungen!<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung Sp<strong>an</strong>nungen bis 1 000 V<br />

196


Begriffserklärungen<br />

Begriffe Erklärungen<br />

Netzbetreiber Betreiber, welcher die unmittelbare Verfügungsgewalt in<br />

Bezug auf Pl<strong>an</strong>ung, Bau, Inst<strong>an</strong>dhaltung und Betrieb eines<br />

Energieverteilungsnetzes hat<br />

Ohm [Ω] Einheit für den elektrischen Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d; Formelzeichen R<br />

Ohmsches Gesetz Beschreibung des Zusammenwirkens von Sp<strong>an</strong>nung, Strom<br />

und Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d im elektrischen Stromkreis; [I = U/R]<br />

Photovoltaik<strong>an</strong>lagen Anlagen, mit denen aus Sonnenlicht direkt elektrische<br />

Energie gewonnen wird<br />

Regelwerke Vorschriften-, Normen-, Verordnungssammlungen<br />

Schrittsp<strong>an</strong>nung Sp<strong>an</strong>nung, die von einem Menschen mit den Beinen <strong>an</strong><br />

einer Fehlerstelle (Sp<strong>an</strong>nungstrichter) bei einem Schritt in<br />

diesem Bereich abgegriffen werden k<strong>an</strong>n<br />

Schutzabst<strong>an</strong>d Abst<strong>an</strong>d zu unter Sp<strong>an</strong>nung stehenden Teilen, bei dem es<br />

zu keiner Gefährdung kommt<br />

Sekundärwirkung Wirkung, bei <strong>der</strong> durch eine eigentlich ungefährliche Körperdurchströmung<br />

eine Schreckreaktion ausgelöst wird, z.B.<br />

Sturz von einer Leiter<br />

Solarzellen Bauteile, mit denen Sonnenlicht direkt in elektrische<br />

Energie umgew<strong>an</strong>delt werden k<strong>an</strong>n Photovoltaik<br />

Anh<strong>an</strong>g 1<br />

Sp<strong>an</strong>nung Ist <strong>der</strong> elektrische Potenzialunterschied zwischen den<br />

beiden Polen einer Sp<strong>an</strong>nungsquelle. Maßeinheit Volt [V],<br />

Formelzeichen U<br />

Die Sp<strong>an</strong>nung k<strong>an</strong>n mit dem Druck in einer Wasserleitung<br />

verglichen werden.<br />

Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nung (bis 1 000V)<br />

Hochsp<strong>an</strong>nung (größer 1 kV = 1 000 V)<br />

Sp<strong>an</strong>nungstrichter Trichterförmiger Sp<strong>an</strong>nungsverlauf von <strong>der</strong> Betriebssp<strong>an</strong>nung<br />

zum Erdpotenzial <strong>an</strong> Fehlerstellen, bei denen ein<br />

Leiter Erdberührung hat<br />

197


Anh<strong>an</strong>g 1<br />

Begriffserklärungen<br />

Begriffe Erklärungen<br />

Station; Trafostation Gebäude, Anlage, von <strong>der</strong> aus dem Hochsp<strong>an</strong>nungsnetz<br />

elektrische Energie umgesp<strong>an</strong>nt und in das Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungsnetz<br />

eingespeist wird<br />

Störlichtbogen Lichtbogen, <strong>der</strong> auf Grund einer Störung, z.B. Kurzschluss,<br />

entsteht Lichtbogen<br />

Strom Ist die Anzahl <strong>der</strong> Elektronen, die durch einen Leiter fließen.<br />

Maßeinheit Ampere [A], Formelzeichen I,<br />

Vergleichbar mit <strong>der</strong> Durchflussmenge in einer Wasserleitung<br />

Trafostation Station<br />

Tr<strong>an</strong>sformator Dient <strong>der</strong> Umw<strong>an</strong>dlung <strong>der</strong> elektrischen Sp<strong>an</strong>nung von<br />

einer Sp<strong>an</strong>nungsebene in eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e; umg<strong>an</strong>gssprachlich<br />

Trafo gen<strong>an</strong>nt<br />

Volt [V] Sp<strong>an</strong>nung, Formelzeichen U<br />

VDE Verb<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik<br />

e.V., Herausgeber <strong>der</strong> VDE-Bestimmungen<br />

Durch den Zusatz DIN ist erkennbar, dass eine VDE-Bestimmung<br />

eine deutsche Norm ist.<br />

Watt [W], Kilowatt [kW] elektrische Leistung<br />

WEA Windenergie<strong>an</strong>lage<br />

Wechselstrom (AC) Strom, <strong>der</strong> im Takt <strong>der</strong> Frequenz seine Richtung und Stärke<br />

än<strong>der</strong>t. Bei drei-phasigem Netz auch Drehstrom gen<strong>an</strong>nt<br />

198


Vorschriften, Regeln, Normen,<br />

weiterführende Literatur und Information<br />

BGV A 1 Grundsätze <strong>der</strong> Prävention<br />

04.2005<br />

BGV A 3 <strong>Elektrische</strong> Anlagen und Betriebsmittel<br />

01.1997<br />

GUV-V C 53 Feuerwehren<br />

01.1997<br />

<strong>BGI</strong> 753 SF 6 -Anlagen (zur Zeit in Überarbeitung)<br />

08.2004<br />

<strong>BGI</strong> 766 Inst<strong>an</strong>dsetzungsarbeiten <strong>an</strong> elektrischen Anlagen auf<br />

05.2000 Br<strong>an</strong>dstellen<br />

<strong>BGI</strong> 867 Auswahl und Betrieb von Ersatzstromerzeugern auf Bau- und<br />

05.2005 Montagestellen<br />

GUV-I 8558 Sicherer Feuerwehrdienst<br />

03.2000<br />

GUV-I 8651 Sicherheit im Feuerwehrdienst (mit CD)<br />

01.2006<br />

DIN VDE 0100-717 Errichten von Nie<strong>der</strong>sp<strong>an</strong>nungs<strong>an</strong>lagen – Teil 7-717:<br />

06.2005 Anfor<strong>der</strong>ungen für Betriebsstätten, Räume und Anlagen<br />

beson<strong>der</strong>er Art – <strong>Elektrische</strong> Anlagen auf Fahrzeugen o<strong>der</strong> in<br />

tr<strong>an</strong>sportablen Baueinheiten<br />

DIN VDE 0105-100 Betrieb von elektrischen Anlagen – Teil 100: Allgemeine<br />

06.2005 Festlegungen<br />

DIN VDE 0132 Br<strong>an</strong>dbekämpfung im Bereich elektrischer Anlagen<br />

08.2001<br />

DIN VDE 0132 Br<strong>an</strong>dbekämpfung und Hilfeleistung im Bereich elektrischer<br />

08.2008 Anlagen<br />

Anh<strong>an</strong>g 2<br />

199


Anh<strong>an</strong>g 2<br />

Vorschriften, Regeln, Normen,<br />

weiterführende Literatur und Information<br />

Feuerwehr-H<strong>an</strong>dbuch <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation, Technik und Ausbildung, Autor: Jens Rönnfeldt<br />

Kohlhammer Verlag, ISBN 3-17-015466-4<br />

Die <strong>Gefahren</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Einsatzstelle</strong>, Autor: Karl-Heinz Knorr<br />

Kohlhammer Verlag, ISBN 3-17-016658-1<br />

Elektrizität, Autor: Michael Melioumis<br />

Kohlhammer Verlag, ISBN 3-17-015169-X<br />

Fachkunde Elektrotechnik, Autoren: Lehrer <strong>an</strong> beruflichen Schulen und Ingenieure<br />

Verlag Europa Lehrmittel, Europa-Nr.: 30138, ISBN 3-8085-3157-6<br />

Merkheft für Baufachleute, Herausgeber Verb<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Elektrizitätswirtschaft VDEW e.V.<br />

VWEW Energieverlag GmbH, ISBN 3-8022-0669-X<br />

Filme und Broschüren <strong>der</strong> BG Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik und <strong>der</strong> Feuerwehrunfallkassen<br />

Bildquelle<br />

Folie 1: rechtes Foto, Feuerwehr Uster (Schweiz)<br />

Folie 36: Freiwillige Feuerwehr Alfeld (Leine)<br />

200


Tabellen<br />

Die nachfolgenden Tabellen liegen als PDF-Datei im Ordner „Tabellen“ zur Ansicht auf<br />

<strong>der</strong> CD-ROM vor.<br />

DIN VDE 0132:08-2001, Tabellen 4/5/6/7<br />

Die Tabellen sind nur für die private/persönliche Nutzung vorgesehen.<br />

Anh<strong>an</strong>g 3<br />

Auszüge aus DIN VDE 0132 (Ausgabe 2001) sind wie<strong>der</strong>gegeben mit Genehmigung 092.008 des DIN<br />

Deutsches Institut für Normung e.V. und des VDE Verb<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.<br />

Maßgebend für das Anwenden <strong>der</strong> Normen sind <strong>der</strong>en Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei <strong>der</strong><br />

VDE VERLAG GMBH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, www.vde-verlag.de und <strong>der</strong><br />

Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin erhältlich sind.<br />

201


Autoren:<br />

Mario Glaser,<br />

SÜWAG Netzservice GmbH, Karlstein<br />

H<strong>an</strong>s-Joachim Harckenthal,<br />

BG Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik, Dresden<br />

Dr. Gerhard Imgrund,<br />

Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE, Fr<strong>an</strong>kfurt a. M.<br />

Helmut John,<br />

EnBW Systeme Infrastruktur Support GmbH, Karlsruhe<br />

Jürgen Kalweit,<br />

H<strong>an</strong>seatische Feuerwehr-Unfallkasse Nord, Kiel<br />

Reiner Leis,<br />

EnBW Regional AG, Stuttgart<br />

Uwe Maagh,<br />

RWE Rhein-Ruhr AG, Brühl<br />

Erwin Maierhörm<strong>an</strong>n,<br />

Lechwerke AG, Augsburg<br />

Volker Müller,<br />

Oberhessische Versorgungsbetriebe AG, Friedberg<br />

Peter Oriwol,<br />

Pfalzwerke AG, Mutterstadt<br />

Wolfg<strong>an</strong>g Pechoc,<br />

BG Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik, Köln<br />

Jürgen Schmidt,<br />

ESWE Versorgungs AG; Wiesbaden<br />

Thomas Schüttler,<br />

SÜWAG Energie AG, Fr<strong>an</strong>kfurt a. M.<br />

H<strong>an</strong>s-Peter Steimel,<br />

BG Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik, Köln<br />

Thomas Volkmer,<br />

BG Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik, Nürnberg<br />

Herbert Wimmer,<br />

E.ON Bayern AG, Regensburg<br />

202


2<br />

leere Seite


1.1,5. 05.08.7 – Alle Rechte beim Herausgeber<br />

Berufsgenossenschaft<br />

Elektro Textil Feinmech<strong>an</strong>ik<br />

Gustav-Heinem<strong>an</strong>n-Ufer 130<br />

50968 Köln<br />

Telefon 0221 3778-0<br />

Telefax 0221 3778-1199<br />

www.bgetf.de<br />

Bestell-Nr. PU 05

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