Trockenbau! - Sprit.org
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Verlagspostamt: 1010 Wien; Aufgabepostamt: 2700 Wiener Neustadt; P.b.b., 02Z032901M; Preis: 1,82 €<br />
TROCKENBAU<br />
Das Fach<strong>org</strong>an für die Stuckateur- und Trockenausbau-Unternehmen<br />
RAUM- UND<br />
BAUAKUSTIK FÜR<br />
HOHE ANSPRÜCHE<br />
Prof. Dipl. Ing.<br />
Dr. techn. Karl Bernd<br />
Quiring stellt drei<br />
Projekte vor<br />
3<br />
12<br />
Journal<br />
Schallschutz &<br />
Raumakustik<br />
Ausbildung zum Stuckateur und <strong>Trockenbau</strong>er<br />
INTERVIEW:<br />
EIN LEUCHTTURM<br />
AUS HOLZ<br />
Architekt Michael<br />
Schluder über die<br />
Vorteile von Holz<br />
und <strong>Trockenbau</strong><br />
QUALITÄTS-<br />
SICHERUNG AM BAU –<br />
ÖNORM B 8115 TEIL 5<br />
Baurechtliche<br />
Anforderungen an<br />
den Schallschutz<br />
in Wohnanlagen
Wer<br />
schafft‘s<br />
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AKTUELL<br />
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AUS DER PRAXIS<br />
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| Akustik x 3<br />
| Neue ÖNORM B 8115 Teil 5<br />
| Massivbau contra Leichtbau – Teil 2<br />
| Der Bauvertrag, das unbekannte Wesen<br />
| Im Gespräch: Architekt Michael Schluder<br />
| Baurecht: Besonderheiten - Werkvertragsrecht<br />
| Rechtstipps - Haftung des Geschäftsführers<br />
| Weg in die Zukunft – Stuckateur und <strong>Trockenbau</strong>er<br />
| VÖTB – Verarbeitung von <strong>Trockenbau</strong>wänden<br />
| Austrian Lounges – Vienna International Airport<br />
| Auf dem Holzweg – Wagramer Straße<br />
| Bunt und funktional<br />
| Hotel Bischofsmütze „de luxe“<br />
|<br />
| „Check-in 3“ – Abheben in eine neue Dimension<br />
|<br />
| Tourismusschule in Bad Gleichenberg<br />
| Hören, was man hören will<br />
| Durchblick schafft Freiraum<br />
| Bürokomplex Space2move in Wien<br />
| Zur Mitte kommen<br />
Im Reich der Träume<br />
Ausgezeichneter Umbau<br />
MARKT UND MENSCHEN<br />
60 | Branchen-News und Produktinnovationen<br />
63 | Menschen Spezial<br />
63 |<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
INHALT 3 | 2012<br />
18 36 56<br />
Impressum<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
Fotos: Martina Zimper, Knauf / M.Possert, Nikolaus Bauer/WeGo-Austria; Coverfoto: Johannes Malik/KAEFER<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser!<br />
Aus dem ruhigen, erholsamen<br />
Sommer wurde nichts,<br />
denn eine Sache hat uns alle<br />
während dieser Monate<br />
beschäftigt. Was ist aus der<br />
ETZ (Europäische Technische<br />
Zulassung) geworden?<br />
Der VÖTB hat sich seiner<br />
Verantwortung gestellt und<br />
bei KWR Karasek Wietrzyk<br />
Rechtsanwälte GmbH ein<br />
Rechtsgutachten zu diesem<br />
heiß diskutierten Thema eingeholt.<br />
Sie werden in unserem Journal auf der<br />
Seite 28 informiert, soweit es geht auch beruhigt<br />
und nicht bestraft, sollten Sie noch keine Bausätze<br />
„ETZ-geprüft“ montieren. Interessant für mich ist,<br />
dass es von einem Gipsfaserplattenhersteller seit<br />
2006 eine vorliegende ETZ-Prüfung mit einer Gültigkeit<br />
bis 2014 gibt. Wir wurden darüber nicht<br />
informiert, aus welchen Gründen auch immer. Eines<br />
ist auf jedem Fall klar: diese Prüfungen kosten sehr<br />
viel Geld und werden auf den Preis für die gesamten<br />
Produkte der <strong>Trockenbau</strong>branche aufgerechnet.<br />
Seit Mitte des Jahres gab es schon die zweite Erhöhung!<br />
Der einschlägige Handel prüft bereits alle<br />
SYSTEME und wir warten auf die nächste Erhöhung,<br />
die wir aber leider nicht an unsere Auftraggeber<br />
weitergeben können!! Aber irgendwie geht mir<br />
diese Prüfungshysterie „auf den Wecker“, weil bis<br />
dato überhaupt nicht geprüft wurde und wir lange<br />
Zeit keine Normen und Bauordnungen hatten. Ich<br />
persönlich kenne keine Stiegenhäuser, die in Österreich<br />
mit Holztreppen ausgeführt sind. Bei unserem<br />
großen Bruder im Norden gibt es sie! Wir hatten bis<br />
vor kurzem eine der strengsten Brandschutzvorschriften<br />
in ganz Europa, die nahtlos gestrichen<br />
wurden und durch Bausatz-Prüfungen in Zukunft<br />
ersetzt werden. Freuen wir uns gemeinsam auf eine<br />
interessante Veranstaltung in Salzburg, zu der ich<br />
Sie recht herzlich einladen darf. Vom 17. bis 19.<br />
Oktober trifft sich die gesamte Branche um interessanten<br />
Vorträgen zu lauschen, zu diskutieren und<br />
Erfahrungen auszutauschen. Nutzen Sie diese Gelegenheit!<br />
Ihnen allen wünsche ich einen erfolgreichen Herbst<br />
und darf Ihnen nochmals versichern, dass Verarbeiter<br />
von <strong>Trockenbau</strong>wänden, bei fachgerechter Montage<br />
zugelassener Bauprodukte, keine Rechtsnachteile<br />
zu erwarten haben!<br />
Ihr,<br />
Wolfgang Blasch<br />
EDITORIAL
Energieeffizient und nachhaltig Sanieren:<br />
ETHOUSE AWARD 2012<br />
Die Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme verleiht zum fünften<br />
Mal den ETHOUSE AWARD. Prämiert werden Gebäudesanierungen,<br />
die die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz besonders kreativ<br />
und möglichst ganzheitlich umsetzen. Wichtig ist dabei auch, wie<br />
qualitativ die architektonische Ausführung ist und mit dem Altbestand<br />
umgegangen wird. Das Thema ist aktueller denn je, schließlich<br />
können durch eine effiziente Fassadendämmung bis zu 75 Prozent<br />
Energie gespart werden.<br />
Die Einreichfrist in den drei<br />
Kategorien öffentliche Bauten,<br />
gewerbliche Bauten und<br />
privater Wohnbau endet am<br />
17. Oktober 2012. Der ETHOUSE<br />
AWARD wird dann im November<br />
2012 vergeben.<br />
4<br />
KURZ NOTIERT<br />
Nähere Infos unter:<br />
www.waermedaemmsysteme.at<br />
itf i – internationales trockenbauforum<br />
Der VÖTB | Verband Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen lädt<br />
SSie<br />
herzlich zum vierten itf – internationale trockenbauforum (18.+19. Oktober) ins Salzburger<br />
Messezentrum, sowie zur VÖTB Mitgliederversammlung ein.<br />
Die Stärke des Forums 2012 sind Beiträge aus Architektur, Wissenschaft und Praxis. Berichtet<br />
wird über globale Kontexte, nationale und internationale Projekte, aktuelle Fragestellungen<br />
und zukunfts-weisende Lösungen. Experten diskutieren Fragestellungen aus der Praxis,<br />
Trends, Marktentwicklungen, innovative Lösungen, über Kommunikation und Marketing und<br />
die Zukunft des Möglichen.<br />
Auch das Rahmenprogramm in und um den Vortragssaal kann sich sehen lassen: vom Fural<br />
Gettogether am Vorabend (17.10.) und dem, von Baustoff + Metall unterstützten Kongressdinner,<br />
über den Festvortrag von Dr. Wolfgang Kristinus (18.10.) bis zum Schlusspunkt, den der Schweizer<br />
Spitzenschiedsrichter Urs Meier (19.10.) setzen wird, erwartet Sie ein erstklassiges Forum.<br />
Um den Tagungssaal herum werden sich Industrie, Handel und viele andere mehr präsentieren:<br />
nirgendwo sonst werden sie alle Player der Branche auf einem Fleck beieinander finden<br />
können; nirgendwo sonst werde sie mit Herstellern, Planern, Auftraggebern und Verarbeitern<br />
– gerade auch mit jenen von über der Grenze! – so leicht ins Gespräch kommen!<br />
Wir freuen uns, Sie beim größten Branchentreff 2012, dem itf in Salzburg zu sehen!<br />
Anmeldung und Programm: www.i-t-f.<strong>org</strong><br />
BAIK-Veranstaltungsreihe:<br />
Nachhaltiges Planen und Bauen<br />
Zukunftsfähiges und nachhaltiges Bauen bedeutet<br />
bei Planung und Ausführung Fragen der Umwelt,<br />
der Ökologie und der sozialen Verträglichkeit umfassend<br />
zu berücksichtigen. Die Bundeskammer der<br />
Architekten und Ingenieurkonsulenten (BAIK) schafft<br />
seit 2008 dafür mit einer eigenen Veranstaltungsreihe<br />
ein verstärktes Bewusstsein. Nach kurzen<br />
Gesprächsbeiträgen der eingeladenen ExpertInnen<br />
ist das Publikum zur Diskussion mit den PodiumsteilnehmerInnen<br />
eingeladen.<br />
Die nächste Veranstaltung findet am Montag,<br />
den 10. Dezember 2012, 19 Uhr im Erste Bank Event<br />
Center in Wien statt. Im Fokus steht die Frage<br />
„Nachhaltiges Planen und Bauen – ohne Frauen?“.<br />
Nähere Infos unter:<br />
www.arching.at/baik/presse/content.html<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012
Foto: Rupert Steiner Akustik<br />
Raum- und Bauakustik in Aufführungs- und Probestätten<br />
x 3<br />
Seit einigen Jahren befinden<br />
sich drei, für Österreich<br />
gesellschaftlich essentiell<br />
wichtige Kulturbauten in der<br />
Ausführungsphase und sehen<br />
nunmehr ihrer baldigen<br />
Fertigstellung entgegen.<br />
Im Beitrag widmet sich Herr<br />
Prof.Dipl.Ing.Dr.techn. Karl<br />
Bernd Quiring dem hohen<br />
Anspruch in Bezug auf die<br />
raum- und bauakustische<br />
Durchbildung dieser neuen<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
Aufführungs- und<br />
Probestätten.<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
Es sollen zunächst allgemeine Grundsätze<br />
akustischer Planungsarbeit voran<br />
gestellt werden. In weiterer Folge folgt<br />
eine kurze Vorstellung der drei angesprochenen<br />
Projekte „Neues Musiktheater am Volksgarten<br />
in Linz“, „Konzertsaal der Wiener Sängerknaben<br />
am Augartenspitz in Wien“ und<br />
„Neues Festspielhaus in Erl“.<br />
SCHLÜSSELKRITERIEN –<br />
RAUMAKUSTISCHEN OPTIMIERUNG<br />
Wie soll der Raum aussehen? Bei diesem<br />
Punkt nimmt der Bauherr maßgeblichen Einfluss<br />
auf das spätere Erscheinungsbild. Hier ist<br />
es Aufgabe des Akustikers, ohne Einbußen der<br />
Gestaltung, die für eine optimale Hörsamkeit<br />
und Raumeindruck erforderlichen Eigenschaften<br />
– überwiegend im Einvernehmen mit dem<br />
Architekten als wichtigsten Ansprechpartner<br />
– einzubringen.<br />
Wofür wird der Raum genützt? – Gegenüber<br />
vielen sonst oft mehrzweckartig genützten<br />
Räumlichkeiten sind bei den gegenständ-<br />
AUGARTENSPITZ.<br />
Die neuen<br />
Entwürfe des<br />
Architekturbüros<br />
archipel für den<br />
Konzertsaal der<br />
Wiener Sängerknabenentstanden<br />
in engem<br />
Dialog mit dem<br />
Denkmalamt.<br />
lich betrachteten Projekten die Nutzungen der<br />
Räume eindeutig definiert.<br />
Die raumakustische Planungs- und Entwurfsarbeit<br />
beginnt bei den Räumen, wobei<br />
zwischen der Nutzung und dem, als wesentliche<br />
Größe gewähltem Volumen, eine auf letzteres<br />
bezogene Halligkeit gewählt wird.<br />
Zunächst werden die geometrische Form eines<br />
Raumes und ihre Eigenheiten betrachtet. Hier<br />
geht es um die Sicherung einer Gleichmäßigkeit<br />
der Verteilung von Schallenergie. Dabei<br />
werden erlangen drei angewendete Begriffe<br />
Bedeutung:<br />
REFLEXION<br />
Dabei wird das Reflexions-(Rückwurf-)verhalten<br />
von allen Raumbegrenzungselementen betrachtet,<br />
wobei der Akustiker jene Oberflächen zu<br />
entdecken hat, die potenziell ungünstige Rückwurfcharakteristiken<br />
aufweisen. Dazu ist die<br />
Fokussierung zu nennen, bei welcher die (als<br />
„Schallstrahlen“ einfallende Schallenergie infolge<br />
einer konkaven Krümmung in einem ➝<br />
5
sehr kleinen (Zuhörer-)bereich eng gebündelt<br />
wird und dadurch eine ungewollte räumliche<br />
Intensität (und damit Hörbarkeit) erlangt.<br />
In diese Kategorie fällt weiters das Echo,<br />
welches grundsätzlich einen einzelnen Rückwurf<br />
mit einer Laufzeit von 50 ms gegenüber<br />
dem ersten, direkten Schallereignis darstellt.<br />
Eine besondere Art des Echos ist das Flatterecho<br />
(eine zwischen zwei planparallelen Flächen<br />
in sonst schallabsorbierender Umgebung<br />
auf tretende Mehr- oder Vielfachreflexion,<br />
welche oft durch einen „schnarrenden“<br />
Geräuschcharakter in Erscheinung tritt.<br />
DIFFUSITÄT<br />
Als Diffusität bezeichnet man eine durch<br />
� in den Räum (konvex) gekrümmte Oberflächen<br />
� abwechelnd reflektierende und absorbierende<br />
Oberflächen<br />
� geometrisch v<strong>org</strong>esetzte Elemente<br />
� mit Tiefengliederung (z.B. Ecken, Rundungen<br />
oder geschuppter Form) ausgebildete<br />
Oberflächen<br />
� periodische Gitterstrukturen<br />
bewirkte Verteilung und dadurch günstig<br />
AUDITORIUM.<br />
Nach mehreren<br />
Wettbewerbsphasen<br />
wurde der Standort<br />
des Musiktheaters<br />
Linz endgültig am<br />
Linzer Volksgarten<br />
in der Blumau<br />
festgelegt.<br />
abgeminderte räumliche Abstrahlung von<br />
Schallenergie.<br />
TIPP: Im <strong>Trockenbau</strong> können diffuse Oberflächen<br />
relativ einfach z.B. durch eine – gewissen<br />
Regeln folgende – Faltung hergestellt werden.<br />
ABSORPTION<br />
Dies ist das Anbringen einer teilweise oder<br />
vollständig schallvernichtenden Fläche nach<br />
Gesichtspunkten der bei der Diffusität zitierten<br />
(optimalen) Schallverteilung.<br />
Beim Anbringen von Absorbern ist auf folgende<br />
Punkte zu achten:<br />
� Schallabsorber in Nähe von Zuhörern können<br />
ein „einseitiges“ Hörbild bewirken.<br />
� Die Eigenschaften von Schallabsorbern sind<br />
frequenzabhängig, sodass sie gegeneinander<br />
nur sehr bedingt austauschbar sind.<br />
� Poröse Absorber wirken in der Regel nur ab<br />
ca. 400 – 500 Hz und weisen einen starken<br />
Abfall zu tiefen Frequenzen hin auf.<br />
� Dünne poröse Absorber (Tapeten, Filzbelag<br />
auf hartem Untergrund) wirken nur im<br />
obersten Frequenzbereich. Sie dämpfen die<br />
Brillanz und diese einseitig, ungünstige Wirkung<br />
kann nur schwer korrigiert werden.<br />
� Die Absorptionsgipfel von Mittenabsorbern<br />
(z.B. auch gelochten oder geschlitzten<br />
GKP-Platten) können mit ausreichender<br />
Hohlraumbedämpfung günstig verbreitert<br />
werden. Bei anspruchsvollen Räumen sollte<br />
eventuell eine abgestufte Anordnung von<br />
Mittenabsorbern (also mit verschiedenen<br />
Resonanzfrequenzen) Verwendung finden.<br />
� In ähnlicher Weise werden Tiefenabsorber<br />
eingesetzt, die aus kleingelochten Platten<br />
oder dünnen Membranen konstruiert und<br />
bemessen werden können.<br />
� Mitten- und Tiefenabsorber können als<br />
Helmholtzresonatoren z.B. kistenförmige<br />
Gebilde definierten Volumens, mit einem<br />
Schlitz als Feder-Masse-Schwinger (Masse<br />
= Luft im Schlitz, Feder = Luftvolumen der<br />
„Kiste“) Schallenergie verzehren.<br />
Es liegt nahe, dass infolge der verschiedenen<br />
Wirkungsweisen (und Frequenzbereiche!) die<br />
Höhen-, Mitten- und Tiefenschlucker praktisch<br />
nicht austauschbar sind.<br />
Eine Verwirklichung der bauakustischschalltechnischen<br />
Optimierung kann unter<br />
folgenden Bedingungen realisiert werden:<br />
� Es gibt eine Rohbaustruktur, bei welcher die<br />
Stahlbetonbauteile bereits – in Dicken von<br />
20 – 25 cm ausgeführt – Luftschalldämm-<br />
Maße in der Größenordnung von 51 – 57<br />
dB aufweisen. Diese Struktur wird – je nach<br />
Anforderung an die Schalldämmung zwischen<br />
einzelnen Bereichen – mit einer meist<br />
mehrfachen GKP-Vorsatzschale samt Hohlraumbedämpfung<br />
(hier wird überwiegend<br />
Mineralwolle eingebaut) auf bis zu einer<br />
Größenordnung der Luftschalldämmung<br />
von 68 – 70 dB verbessert. Dabei ist als beste<br />
Lösung ein vor den Rohbau eigenständig<br />
stehendes, wandseitiges beplanktes Ständerwerk<br />
mit ausreichender elastischer Entkopplung<br />
der Boden- und Deckenschienen sowie<br />
auch der seitlichen Anschlüsse anzusehen.<br />
TIPP: Dabei ist als beste Lösung ein vor<br />
den Rohbau eigenständig stehendes,<br />
wandseitiges beplanktes Ständerwerk mit<br />
ausreichender elastischer Entkopplung der<br />
Boden- und Deckenschienen sowie auch<br />
der seitlichen Anschlüsse anzusehen. Es<br />
muss in diesem Zusammenhang erwähnt<br />
werden, dass für derart schwere Arten von<br />
Vorsatzschalen eine rundum laufende<br />
Unterlage mit mehrfachem Vorlegeband<br />
oder besser Mossgummi anzuraten ist.<br />
Während also einfache, schwere Betonstrukturen<br />
eine guten Luftschallschutz erbringen,<br />
6 itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Quiring Consultants, Helmut Lackner
weisen sie ungünstigerweise hinsichtlich<br />
Körperschallschutz eine verlustarme Ausbreitung<br />
auf (es manifestieren sich Körperschallereignisse<br />
in einer gut vernehmbaren,<br />
mittel- bis hochfrequent auftretenden Ausbreitung)<br />
– auch ein Knoten (also etwa eine<br />
Kreuzung einer Rohbau-Wand mit einer<br />
Rohbau-Decke) erbringt nur geringe Schallverluste<br />
von ca. 2 – 3 dB. Hier erbringt die<br />
Verbindung bzw. Kombination schwere<br />
Struktur – leichte Struktur nicht nur<br />
erheblich höheren Luftschallschutz, sondern<br />
auch eine wesentlich verbesserte<br />
Körperschalldämmung. Die mehrfache<br />
Schichtung von konventionellen Gipskartonplatten<br />
erbringt eine hohe Masse bei –<br />
durch Bewegungsmöglichkeit der GKP-<br />
Platten zueinander – günstig geringer Biegesteifigkeit.<br />
� Ein bauakustisch essentielles Gebiet, nämlich<br />
das des haustechnischen Schallschutzes,<br />
soll nicht unerwähnt bleiben. Bei einem<br />
maximal zulässigen Pegel der Lüftungselemente<br />
von 25 dB(A) an jedem möglichen<br />
Zuhörer- und Protagonistenplatz (in Studio-<br />
und Aufnahmebereichen 18 – 20<br />
dB(A)) sind von den Hauptsträngen nur<br />
mehr Stichkanäle zu den benachbarten<br />
Räumen mit ausreichender Übersprechdämpfung<br />
möglich.<br />
ERGÄNZENDE, RAUMAKUSTISCHE<br />
MODELLUNTERSUCHUNGEN<br />
Den Untersuchungen der Schallverteilung bei<br />
komplexeren Raumformen kommt grundsätzlich<br />
eine erweiterte, dreidimensionale messtechnische<br />
Betrachtung entgegen, welche bei Linz und<br />
WSK mit im Maßstab 1:10 erstellten Modellen<br />
v<strong>org</strong>enommen wurde. Dabei kommt den oben<br />
unter „Reflexion“ und „Diffusität“ zitierten<br />
Zusammenhängen besondere Bedeutung zu.<br />
Eine sowohl im Originalraum als auch im<br />
Modellmaßstab mögliche Methode verwendet<br />
einen sehr kurzen Schallimpuls mit direkter<br />
Registrierung im Raum. Bei der Modellgröße<br />
von 1:10 sind die Raumabmessungen noch ausführbar,<br />
der Ultraschall-Messbereich wird in<br />
den hörbaren Frequenzbereich transformiert.<br />
Eine sowohl im Originalraum als auch im<br />
Modellmaßstab mögliche Methode verwendet<br />
den sehr kurzen Schallimpuls ("Diracstoß")<br />
einer Funkenquelle mit direkter Registrierung<br />
im Raum. Bei der Modellgröße von 1:10 sind<br />
die Raumabmessungen noch ausführbar und<br />
der Frequenzbereich wird von real 125 Hz bis<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
1:10 MODELL MT LINZ.<br />
In weiterer Folge<br />
wurde noch jeweils<br />
das, mit Puppen besetzte<br />
1:10 Modell des Auditoriums<br />
Musiktheater<br />
Linz untersucht,<br />
wobei die Bekleidung der<br />
Zuschauer durch<br />
entsprechend dünnem<br />
Stoff simuliert wurde.<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
4000 Hz auf den Messbereich von 1250 Hz bis<br />
40.000 Hz transformiert (welcher sich ab<br />
20.000 Hz im Ultraschallbereich befindet).<br />
Nachdem der Einfluss der Absorption der Luft<br />
zu hohen Frequenzen stark ansteigt, müssen die<br />
Messungen mit Trocknung der Luft im Modell<br />
ausgeführt werden. Die an einem Messort des<br />
Modells aufgezeichneten Impulsantworten werden<br />
als Zeitverläufe dargestellt, an denen zeitliche<br />
Abläufe der Schallverteilung und insbesondere<br />
deren Störungen (wie z.B. örtliche Konzentrationen<br />
der Schallenergie oder Reflexionen langer<br />
Laufzeit – also Echos) sowie auch Verbesserungen<br />
(z.B. durch Auflösung solcher Konzentrationen<br />
infolge Einbau diffus schallstreuender Strukturen)<br />
sofort graphisch ablesbar sind.<br />
Zunächst wird durch das 1:10 Modell der im<br />
allgemeinen hochreflektierende Rohbau des<br />
Raumes repräsentiert, an welchem insbesondere<br />
sein Reflexionsverhalten ablesbar ist. An den im<br />
Modell aufgezeichneten Impulsantworten lassen<br />
sich zeitliche Abläufe der Schallverteilung<br />
und insbesondere deren Störungen (wie z.B.<br />
örtliche Konzentrationen der Schallenergie oder<br />
Reflexionen langer Laufzeit – also Echos) sowie<br />
auch Verbesserungen (z.B. durch Auflösung solcher<br />
Konzentrationen infolge Einbau diffus<br />
schallstreuender Strukturen) sofort graphisch<br />
ablesen, was die Absicherung einer optimalen<br />
Schallverteilung ermöglicht. Man kann im<br />
Modell also mit relativ geringem Aufwand<br />
sofort dem Vorhandensein von raumakus- ➝<br />
7
AKTUELL<br />
tischen Unregelmäßigkeiten begegnen.<br />
Als Schallsender wird ein Funkenknallsender<br />
im Luftmedium verwendet, welcher durch<br />
einen Spannungsüberschlag bei ca. 4.000 V<br />
zwischen den Elektroden das impulsartige Signal<br />
generiert. Mit der „Impulsbreite“ des Funkenknalls<br />
von ca. 80 ms (0,08 ms) kann eine<br />
Wegstrecke von 6 cm im 1:10 Modell aufgelöst<br />
werden (womit eine Genauigkeit von 60 cm<br />
im Original erreicht wird.). Der maximale<br />
Schalldruckpegel in 10 cm Entfernung der<br />
Funkenquelle beträgt ca. 100 dB.<br />
In weiterer Folge wurde noch jeweils das mit<br />
Puppen besetzte Modell untersucht, wobei die<br />
Bekleidung der Zuschauer durch entsprechend<br />
dünnen Stoff simuliert wurde. Hierzu muss<br />
erwähnt werden, dass Publikum ab 500 Hz in<br />
der Realität eine hochwirksame Absorptionsfläche<br />
darstellt.<br />
DAS MUSIKTHEATER IN LINZ<br />
Nach mehreren Wettbewerbsphasen wurde der<br />
Standort des MTL endgültig am Linzer Volksgarten<br />
in der Blumau festgelegt.<br />
Der Entwurf für das neue Haus stammt von<br />
Terry Pawson Architects Ltd., London, Ausführungsplanung<br />
und Interior Design wurden<br />
vom Atelier Architektur Consult ZTconsult,<br />
Wien, erstellt.<br />
Bei diesem Projekt ist eine Tendenz des Auditoriumsbaues<br />
festzustellen, bei welcher nach<br />
einer gewissen Formenvielfalt von Auditorien in<br />
den letzten Jahrzehnten, eine Rückkehr der<br />
Auditoriumsform zum – in Bezug auf die Oper<br />
– konventionellem „Hufeisen“ festzustellen ist.<br />
Das Auditorium hat die Form eines, in der<br />
Mitte günstigerweise „plattgedrückten“ Hufeisens,<br />
mit überwiegend einreihiger Sitzkonfiguration<br />
an den Seiten sowie vorteilhaft geringen<br />
Rangtiefen. Die Wandgestaltung erfolgt in einer<br />
ca. 60 mm breiten Lattenarchitektur in Edel-<br />
8<br />
holzausführung. Durch diese Form werden<br />
einerseits für einen großen Zuschaueranteil der<br />
etwa „1000 möglichen Besuchern“ eine Nähe<br />
zur Bühne bewirkt und andererseits, die für die<br />
Hörsamkeit wichtigen Deckenreflexionen weitgehend<br />
auf die Rangtiefen wirksam. Das Haus<br />
weist zwei Seitenbühnen und eine Hinterbühne<br />
mit angeschlossener Montagefläche auf, die<br />
jeweils mit doppelten schweren Lamellenhubtoren<br />
(Gesamtluftschalldämm-Maß ca. 57 dB<br />
vom Bühnenraum) praktikabel abgetrennt werden<br />
können. Das zweite Herzstück des Hauses<br />
ist der mit muschelartig strukturierten Platten<br />
ausgestattete große Orchesterprobensaal, welcher<br />
auch für Konzerte mit ca. 200 Zuschauern<br />
verwendet werden kann.<br />
DER KONZERTSAAL<br />
DER WIENER SÄNGERKNABEN<br />
AM AUGARTEN IN WIEN<br />
Die Planung für das am Augartenspitz situierte<br />
Gebäude wurde vom Atelier archipel-architektur<br />
und kommunikation, Wien erstellt<br />
(Architekten Lawugger und Kraus).<br />
Das Projekt sah ursprünglich den Abbruch<br />
des an der Rückseite des Saales bestehenden<br />
Altbaus des Gesindehauses vor. Letzteres<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
wurde jedoch im Zuge der Weiterentwicklung<br />
erhalten und renoviert, sodass der Saal nunmehr<br />
eine Kürzung an der linken Rückseite<br />
erfuhr, welche die Sitzplatzkapazität von 490<br />
auf 413 Sitzplätze reduzierte. Trotz dieser<br />
räumlichen Reduktion weist der Saal jedoch<br />
noch eine, auf die Saalbreite bezogene, ausreichende<br />
Länge und gute Proportionalität auf.<br />
Das Projekt zeichnet sich durch folgende,<br />
mit den Architekten gemeinsam entwickelte,<br />
raumakustischen Gestaltungsmerkmale aus:<br />
� Die Seitenwände sind mit einer „geschuppten“<br />
Anordnung von Paneelen verkleidet,<br />
welche aber jeweils einer großen, konvexen<br />
Bogenstruktur folgen, was die horizontale<br />
Ausbreitung der Schallenergie, auch im tiefen<br />
Frequenzbereich begünstigt.<br />
� Die Stahlbetondecke, welche sich aus der<br />
Architektur mit einer großen Stufe in Nähe<br />
der Saalhauptachse ergab, erbringt ein für die<br />
Eigenschaft als Konzertsaal günstiges großes<br />
Volumen (wobei die Echofreiheit dieses relativ<br />
hohen Raumes durch die Modelluntersuchungen<br />
vorweg nachgewiesen wurde).<br />
� Über einem deckenseitigen Hängwerk von<br />
akustisch transparenten Segeln aus Streckmetall<br />
ist eine Abstimmung der Halligkeit auf<br />
später angedachte verschiedenartige Nutzungen<br />
(durch mögliches Begehen auf Catwalks<br />
und Einhängen von Absorbern) möglich.<br />
DAS FESTSPIELHAUS ERL<br />
Das gegenwärtig, für die von Gustav Kuhn<br />
gegründeten Tiroler Festspiele Erl, genützte<br />
Passionsspielhaus wurde 1956 von Arch.<br />
Robert Schüller geplant. Das großzügig konzipierte<br />
Bühnenhaus ermöglicht die fast einzig-<br />
FESTSPIELHAUS ERL.<br />
Der Entwurf und die Planung für das neue<br />
Festspielhaus wurde vom Atelier Delugan<br />
Meissl Associated Architects, Wien, erstellt.<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: MHM Architects, Rupert Steiner, privat, Quiring Consultants
Prof. DI Dr. techn. Karl Bernd Quiring<br />
3 2012 <strong>Trockenbau</strong> Journal<br />
beTrachTungS weiSe.<br />
Das 1:10 Modell des Konzertsaals<br />
der Wiener Sängerknaben diente<br />
zu ergänzenden Untersuchungen.<br />
Weiters wird ein Rendering<br />
der Innenansicht gezeigt.<br />
Die ausführung aller die raumakustischen<br />
eigenschaften prägenden<br />
gestaltungsmerkmale<br />
der raumoberflächen geschieht<br />
in enger Zusammenarbeit mit<br />
dem architekten und bauherrn.<br />
artig mögliche Aufstellung eines großen Symphonieorchesters,<br />
wobei die Solisten und der<br />
Chor vorteilhafterweise – in Bezug auf die<br />
Zuhörerschaft – annähernd nur die halbe Entfernung<br />
wie das Orchester aufweisen.<br />
Der Entwurf und die Planung für das neue<br />
Festspielhaus wurde vom Atelier Delugan<br />
Meissl Associated Architects, Wien, erstellt;<br />
Ausführungs- und Generalplaner waren MHM<br />
architects, Wien.<br />
Das neue Festspielhaus, welches 862 Zuschauern<br />
Platz bietet, ist mit einem ungewöhnlich<br />
großflächigen Orchestergraben (ca. 160 m²) ausgestattet.<br />
Bei einem der Sichtbarkeit des Bühnengeschehens<br />
optimal entgegen kommenden,<br />
steil ansteigenden Zuschauerrang (jede über das<br />
Mindestmaß hinausgehende Überhöhung eines<br />
Sitzplatzes über die Vorderplätze ist raumakustisch<br />
vorteilhaft) wurde akustisch auf die Ausbildung<br />
eines Vorbühnensegels Wert gelegt. Dieses<br />
weist ein – zum direkten Schallereignis aus dem<br />
Bühnen- und Orchestergrabenbereich – für den<br />
mittleren Saalbereich, begünstigendes Reflexionsverhalten<br />
auf. Für die Zuschauer im obersten<br />
Saalbereich ergeben sich durch die Ausformung<br />
der Rückwand ebenfalls günstige Reflexionen<br />
(bedingt durch einen psychoakustischen Effekt),<br />
da von vorne eingestrahlte Schallereignisse und<br />
zugeordnete Rückwandreflexionen komplex<br />
miteinander verknüpft werden. Die bühnenseitigen<br />
Wandelemente können einerseits als ➝<br />
itf | 18. und 19. oktober 2012 | Salzburg<br />
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Die Herausgeber<br />
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Detlef Heck<br />
Professur für Baubetrieb und Bauwirtschaft<br />
an der TU Graz<br />
Dr. Ge<strong>org</strong> Karasek<br />
Rechtsanwalt, Lehrbeauftragter an der Universität Wien<br />
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Arnold Tautschnigg<br />
Professur für Projektplanung und –steuerung<br />
an der Universität Innsbruck<br />
bau aktuell-Jahresabonnement 2012<br />
inkl. Online-Zugang (3. Jahrgang, Heft 1-6)<br />
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WINTERFESTHALLE.<br />
Die Wand- und<br />
Deckengestaltung des<br />
Zuschauerraumes<br />
zeichnet sich durch<br />
eine großflächig<br />
geschuppt-gegliederte<br />
Gestaltung aus.<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
„Gassen“ verwendet werden, sind aber andererseits<br />
gemeinsam mit Deckenelementen in eine<br />
– hinsichtlich der Schallabstrahlung günstige –<br />
vertikal und horizontal trapezförmige – Gesamtkonfiguration<br />
umstellbar.<br />
Die Wand- und Deckengestaltung des<br />
Zuschauerraumes zeichnet sich durch eine<br />
großflächig geschuppt, gegliederte Gestaltung<br />
aus, welche für hohe Klang-(Frequenz-) anteile<br />
als ein Ensemble von Einzelspiegeln wirkt,<br />
bei mittleren Frequenzen zu diffuser Reflexion<br />
übergeht und auch die tieffrequenten Klanganteile,<br />
ohne die Möglichkeit der Bildung stehender<br />
Wellen (mit Bereichen der Verstärkung<br />
und Auslöschung), gut verteilt.<br />
Seitens des Nutzers wurde eine – sich für einen<br />
Konzertsaal der gegenständlichen Größe am oberen<br />
Ende des optimalen Bereiches befindliche –<br />
Nachhallzeit von 2,0 s (bezogen auf das mittleren<br />
Oktavband von 500 Hz) gefordert. Demzufolge<br />
wurde eine tieffrequente Abstimmungsmöglichkeit<br />
mit Aussteifung der Deckenfelder und<br />
dadurch bedingte Einschränkung deren Schwingungsamplituden<br />
v<strong>org</strong>esehen.<br />
Prof. DI Dr. techn. Karl Bernd Quiring<br />
AUTOR<br />
seit 1985 eigenes Ingenieurbüro für Akustik und Bauphysik mit<br />
Kanzleisitz in Innsbruck, Tätigkeit an 1.260 Projekten, darunter<br />
� Eisenstadt Palais Eszterházy – Haydn Saal<br />
� Salzburg Mozarteum Salzburg – Paris Lodron, Probesaal BAK<br />
� Sommernachtskonzert Wiener Philharmoniker Bühnenakustik<br />
� La Valette, Malta Teatru Manoel<br />
� Wien Musikverein Die 4 neuen Säle<br />
(Staatspreis 2004)<br />
� Wien Haus für Mozart<br />
� Wien Universität für Musik Anton Webern Platz,<br />
Sailerstätte<br />
� Wien Spanische Hofreitschule<br />
1987 – 2007 verschiedene Lehrtätigkeiten<br />
(KUG Graz, TU Innsbruck, TU Wien, Universität<br />
für angewandte Kunst Wien, Akademie der<br />
bildenden Künste Wien)<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: MHM Architects, Martina Zimper
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AKTUELL<br />
SCHALLEMISSION.<br />
Es wurden sechs<br />
Schutzniveaus festgelegt,<br />
die höhere Schallemissionen<br />
berücksichtigen.<br />
Die baurechtlichen Anforderungen an den Schallschutz in Wohnanlagen sind durch die Regelwerke<br />
ÖNORM B 8115 bzw. OIB Richtlinie 5 festgelegt. Festzuhalten ist, dass damit ein Schallschutz definiert ist,<br />
den der Gesetzgeber als Mindestschallschutz einfordert. Dieser Mindestschallschutz soll normal -<br />
empfindliche Menschen vor störender Luft- und Trittschallübertragung bei üblichem Verhalten schützen.<br />
Herr Ing. Lothar Kurzemann, Sachverständiger für <strong>Trockenbau</strong>, zeigt in seinem Beitrag diese Neuerungen auf.<br />
Allein die Bezeichnungen „normalempfindlich“<br />
und „übliches Verhalten“ zeigen<br />
deutlich, dass dieser Schallschutz in<br />
vielen Fällen nicht ausreichen wird, um vor Störungen<br />
geschützt zu sein. Dass dieser Mindestschallschutz<br />
bei höherwertigen Wohnanlagen<br />
keine befriedigende Lösung darstellt, zeigen<br />
auch viele Beschwerden von Bewohnern, besonders<br />
in ruhigen Wohngegenden.<br />
NEUE REGELN – NEUE QUALITÄT<br />
Mit der ÖNORM B 5115 Teil 5, Ausgabe<br />
2012-04-01 wurde nun ein Regelwerk geschaffen,<br />
das eine differenzierte Klassifizierung des<br />
Schallschutzes im Hochbau ermöglicht. Damit<br />
besteht die Möglichkeit, die schalltechnische<br />
Qualität eines Gebäudes exakt darzustellen.<br />
Es wurden sechs Schutzniveaus festgelegt,<br />
die einerseits Wohnaktivitäten mit höherer<br />
Schallemission (zB private Musikausübung,<br />
Betrieb von Multimediaanlagen) berücksichtigen<br />
und andererseits einen höheren Schutz vor<br />
QUALITÄTSSICHERUNG AM BAU<br />
Die neue ÖNORM<br />
B 8115 Teil 5<br />
Eine<br />
entscheidende<br />
Neuerung<br />
ist, dass bei<br />
den Schallschutzniveaus<br />
B und A, die über die<br />
bisherige Mindestanforderung<br />
hinausgehen,<br />
der Spektrum Anpassungswert<br />
C mit zu<br />
berücksichtigen ist.<br />
Ing. Lothar Kurzemann,<br />
Sachverständiger für <strong>Trockenbau</strong><br />
Geräuschen aus benachbarten Nutzungseinheiten<br />
oder von außen bewirken.<br />
Die Klassifizierung reicht von A – hoher<br />
Komfort, bis E – Schallschutz sehr gering, oder<br />
es ist keine Leistung festgestellt. Die mittlere<br />
Klasse C und C R , wobei R für Reihenhaus<br />
steht, entspricht der bisherigen Mindestanforderung<br />
nach Norm bzw. OIB Richtlinie.<br />
Während bei den bisherigen Regelungen ein<br />
„erhöhter Schallschutz“ nach Norm von wenigen<br />
Punkten abhängig war, bringt die neue<br />
Klassifizierung, welche als freiwillige Leistung<br />
erfolgen kann, erhebliche Hürden.<br />
ZIELSETZUNGEN FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Eine entscheidende Neuerung ist, dass bei den<br />
Schallschutzniveaus B und A, die über die bisherige<br />
Mindestanforderung hinausgehen, der<br />
Spektrumanpassungswert C mit zu berücksichtigen<br />
ist. Zudem wird der zu beurteilende<br />
Frequenzbereich auf 50 Hz erweitert.<br />
Bei vielen Bauprodukten und mehrschaligen<br />
12 itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Ing. Lothar Kurzemann, Fotolia/ Superingo
AUSGE-<br />
WIESEN.<br />
Schallschutzausweis<br />
nach<br />
ÖNORM<br />
B 8115-5<br />
Konstruktionen ist der Einbruch der Schalldämmung,<br />
bei Frequenzen unter 100 Hz,<br />
bekannt. Bei der bisherigen, normgerechten<br />
Beurteilungen, bei Frequenzen zwischen 100<br />
und 3150 Hz, hatte dies keine Bedeutung. In<br />
Zukunft wird, um eine Höherstufung beim<br />
Schallschutz zu ermöglichen, der Tieftonbereich<br />
bei mehrschaligen Wand- und Deckensystemen<br />
verstärkt Beachtung finden.<br />
Man darf gespannt sein, welche konstruktiven<br />
oder materialtechnischen Lösungen hier in<br />
Zukunft angeboten werden.<br />
Die Nr.<br />
am Bau1 �������������������������<br />
������������������<br />
�������������������������<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
ÖNORM B 8115<br />
ZENTRALE<br />
2620 Neunkirchen<br />
Sandgasse 4<br />
Tel: +43 (0) 2635 62 629<br />
Fax: +43 (0) 2635 62 629 85<br />
NIEDERLASSUNG WIEN<br />
1220 Wien<br />
Hirschstettner Straße 63<br />
Tel: +43 (0) 1 283 83 73<br />
Fax: +43 (0) 1 283 83 73 32<br />
��������������������������������������������<br />
AKTUELL<br />
Anforderung an den Luftschallschutz im Gebäude nach ON B 8115-5 für die Klassen A bis E und<br />
Beschreibung der Hörbarkeit zwischen benachbarten Nutzungseinheiten, abhängig von der<br />
Schallschutzklasse. Zu beachten ist der Spektrum Anpassungswert C und die Erweiterung des<br />
Frequenzbereiches auf 50 Hz, bei den Klassen A und B.<br />
Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse Klasse<br />
Schallquelle A B C R C D E<br />
hoher Komfort Komfort Standard Standard gering sehr gering<br />
Reihenhaus oder keine<br />
Leistung<br />
festgestellt<br />
D + C nT,w 50-3150 D + C nT,w 50-3150 DnT,w DnT,w DnT,w DnT,w - › 60 dB - › 55 dB - › 60 dB - › 55 dB - › 50 dB - › 50 dB<br />
Unterhaltung fast Spitzen kaum Spitzen hörbar -<br />
normal unhörbar hörbar hörbar hörbar<br />
Unterhaltung Spitzen hörbar Spitzen hörbar deutlich -<br />
laut hörbar hörbar hörbar<br />
Musik – Einzel- Spitzen hörbar Spitzen hörbar deutlich -<br />
instrument1) hörbar hörbar hörbar<br />
Streichquartett, deutlich deutlich deutlich sehr deutlich beson. deutlich -<br />
Kammermusik hörbar hörbar hörbar hörbar hörbar<br />
Musik- und deutlich sehr sehr besonders überaus<br />
Heimkino hörbar deutlich deutlich deutlich deutlich -<br />
Partybetrieb hörbar hörbar hörbar hörbar<br />
1) Jedoch kein Einzelinstrument wie Klavier, Cello, Perkussionsinstrumente, mit ausgeprägtem Körperschalleintrag.<br />
SCHALLSCHUTZ<br />
13
AKTUELL<br />
Vergleichende Nachhaltigkeitsuntersuchung – Teil 2<br />
Massivbau<br />
contra Leichtbau<br />
Im Rahmen einer umfassenden vergleichenden Studie wurde aufgezeigt,<br />
dass <strong>Trockenbau</strong>systeme wesentlich weniger Umweltbelastungen hervorrufen<br />
als vergleichbare Massivbauweisen. In der März-Ausgabe beschäftigten wir<br />
uns mit dem Vergleich nichttragender Innenwände, im jetzigen Teil 2 ziehen<br />
wir den Vergleich für tragende Außenwände. (Gutachterliche Studie von<br />
Herrn Univ.Prof. Dr.- Ing. Karsten Tichelmann und Herrn Dipl.-Ing. Harmut Heller.)<br />
Nachhaltigkeit hat sich bei der Entscheidung<br />
für Bausysteme und Bauprodukte<br />
zu einem wichtigen Faktor<br />
entwickelt. Eine Studie, die die Eigenschaften<br />
von <strong>Trockenbau</strong> und Massivbau vergleicht, zeigt,<br />
dass der <strong>Trockenbau</strong> Klima und Umwelt schützt.<br />
Der erste Teil der Studie über die nicht tragenden<br />
Innenwände ist bereits in der März-Ausgabe<br />
erschienen (TBJ 2/2012, S.5-8). Im zweiten Teil<br />
werden nun die Nachhaltigkeitseigenschaften<br />
bei tragenden Außenwänden verglichen.<br />
2.2<br />
2.1<br />
1<br />
3<br />
2.3<br />
1<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
15<br />
17<br />
18<br />
Kerndaten: Dicke = 140 mm<br />
1 Beplankung, Rigidur H 12,5<br />
2.1 Holzständer, KVH 140/60 mm, e = 625 mm<br />
2.2/2.3 Rähm/Schwelle, KVH 140/60 mm<br />
14<br />
RAHMENBEDINGUNGEN FÜR DEN<br />
SYSTEMVERGLEICH<br />
Für alle Bauteile wurde eine Lebensdauer definiert.<br />
Geht die Nutzungsdauer über diese<br />
Lebensdauer hinaus, müssen diese Bauteile im<br />
Rahmen der Erneuerung ausgetauscht werden.<br />
Bei den tragenden Außenwänden wurde in dieser<br />
Studie, unter Berücksichtigung der Langlebigkeit<br />
von Gebäuden sowie der verwendeten<br />
Baustoffe Kalksandstein (100-150 Jahre) und<br />
Porenbeton (80-120 Jahre), anstelle der norma-<br />
ABBILDUNG 1.<br />
Für die „tragenden Außenwände“ wurden<br />
heute gebräuchliche Wandsysteme mit außenliegendem<br />
Wärmedämmverbundsystem (WDVS)<br />
betrachtet, bei dem die Dämmschichtdicke zur<br />
Erzielung eines gleichen Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
(U-Wert) entsprechend variiert. Referenz<br />
für den U-Wert ist eine Kalksandsteinwand mit<br />
einer Dämmschicht im WDVS von 280 mm.<br />
Wandaufbau der tragenden Außenwand<br />
(Perspektive und horizontaler Schnitt) für die<br />
Holzständerwand mit beidseitiger Beplankung<br />
und dem WDVS außen<br />
Unterkonstruktion:<br />
10 Klebemörtel<br />
11 Dämmung, Steinwolle WVP 1-035 140 mm<br />
12 Armierungsmörtel<br />
13 Gewebe<br />
14 Grundierung<br />
15 Oberputz, mineralischer Tockenmörtel<br />
17 Sockelabschlussprofil,<br />
Sockelabschlussprofil WDVS Aluminium<br />
18 Aufsteckprofil,<br />
Sockel Aufsteckprofil WDVS Aluminium<br />
lerweise verwendeten 50 Jahre eine Nutzungsdauer<br />
von 80 Jahren zugrunde gelegt.<br />
Für den Erneuerungszyklus nach dem Ende<br />
der ersten Lebensdauer wurden die Primärenergieaufwände<br />
sowie Wirkgrößen anteilig angesetzt.<br />
Bei einer verbleibenden weiteren Nutzungsdauer<br />
von beispielsweise zehn Jahren und<br />
einer Lebenserwartung des Produkts von 40<br />
Jahren entspricht dies 25 Prozent. Diese V<strong>org</strong>ehensweise<br />
des anteiligen Ansatzes wurde analog<br />
auch bei den Transporten sowie dem Ansatz<br />
zum Lebensende („end-of-life“) angewendet.<br />
Als „Systemgrenze“ wurde ein umfassender<br />
Ansatz gewählt, welcher die Herstellung inklusive<br />
sämtlicher Vorketten (Energiegewinnung,<br />
Rohstofftransporte, eigentliche Herstellung)<br />
sowie den Transport vom Werk zur Baustelle<br />
erfasst. Weiterhin ist auch die Erneuerung<br />
berücksichtigt. Für den end-of-life sind der<br />
Transport vom Objekt zur Deponie, Müllverbrennungsanlage<br />
oder dem entsprechenden<br />
Werk zur Weiterverarbeitung einbezogen,<br />
ebenso wie die eigentliche Ents<strong>org</strong>ung oder<br />
Nachnutzung am end-of-life.<br />
DER VERGLEICH DER NACHHALTIGKEIT<br />
Für die tragenden Außenwände wurde die Holzständerwand<br />
mit den massiven Außenwänden<br />
aus Kalksandstein sowie Porenbeton, jeweils mit<br />
einem Wärmedämmverbundsystem, verglichen.<br />
Trotz des deutlich höheren Anteils an erneuerbaren<br />
Energieträgern bei dem <strong>Trockenbau</strong>system<br />
ist bei den massiven Bauweisen<br />
3 Gefachdämmung, ISOVER Klemmfilz WLG 032 ➝<br />
14 itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos/Grafiken: T|S|B Ingenieurgesellschaft mbH, Darmstadt, Technische Universität Darmstadt
1<br />
2.1<br />
2.2<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
17<br />
18<br />
ABBILDUNG 2.<br />
Massivbauweise Variante Kalksandstein:<br />
Wandaufbau der tragenden Außenwand (Perspektive und horizontaler<br />
Schnitt) mit Kalksandstein der Dicke 240 mm und WDVS außen<br />
Kerndaten: Dicke = 240 mm<br />
1 Beplankung, Rigidur H 12,5<br />
2.1 Kalksandstein, KS L - 12 - 1,4 - 5DF 240 mm<br />
2.2 Normal-Mörtelfugen 12mm<br />
Unterkonstruktion:<br />
10 Klebemörtel<br />
11 Dämmung, Steinwolle WVP 1-035 280 mm<br />
12 Armierungsmörtel<br />
13 Gewebe<br />
14 Grundierung<br />
15 Oberputz, mineralischer Tockenmörtel<br />
17 Sockelabschlussprofil, Sockelabschlussprofil WDVS Aluminium<br />
18 Aufsteckprofil, Sockel Aufsteckprofil WDVS Aluminium<br />
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itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg 15
1<br />
2.1<br />
Grafik 1<br />
Primärenergiebedarf (PE) der tragenden<br />
Außenwände, aufgeschlüsselt nach<br />
Herstellung, Transport sowie „end-of-life“<br />
[ MJ ]<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
-10.000<br />
Herstellung End-of-life Transport<br />
Holzständerwand<br />
Kalksteinwand<br />
Porenbetonwand<br />
ABBILDUNG 3.<br />
Massivbauweise Variante Porenbeton:<br />
Wandaufbau der tragenden Außenwand<br />
(Perspektive und Horizontaler Schnitt) mit<br />
Porenbeton der Dicke 240mm und WDVS außen<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
17<br />
18<br />
Kerndaten: Dicke = 240 mm<br />
1 Gipsputz, d = 10 mm (Dichte 1.200 kg/m³)<br />
2.1 Porenbetonplanstein,<br />
PPW4 - 0,50, L / B / H = 624 / 240 / 249 mm<br />
2.2 Dünnbettmörtel<br />
Unterkonstruktion:<br />
10 Klebemörtel<br />
11 Dämmung, Steinwolle WVP 1-035 220 mm<br />
12 Armierungsmörtel<br />
13 Gewebe<br />
14 Grundierung<br />
15 Oberputz, mineralischer Tockenmörtel<br />
weber.star.220<br />
17 Sockelabschlussprofil,<br />
Sockelabschlussprofil WDVS Aluminium<br />
18 Aufsteckprofil,<br />
Sockel Aufsteckprofil WDVS Aluminium<br />
Grafik 2<br />
Weitere Wirkungskategorien für den Gesamtlebenszyklus der tragenden Außenwände<br />
200 %<br />
180 %<br />
160 %<br />
140 %<br />
120 %<br />
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0 %<br />
Holzständerwand Kalksandsteinwand Porenbetonwand<br />
GWP 100 ODP AP EP<br />
insgesamt, bei Betrachtung der fossilen und<br />
erneuerbaren Energieträger, ca. 24 bis 35 Prozent<br />
mehr Primärenergie aufzuwenden als für<br />
die Leichtbauweise (Grafik 1).<br />
Auch bei allen anderen hier betrachteten<br />
Wirkungskategorien emittiert die Holzständerwand<br />
die kleinste Menge an Umweltschadstoffen.<br />
Hervorzuheben ist insbesondere das<br />
Treibhauspotential mit nur halb so viel anfallendem<br />
CO 2 im Vergleich zur Kalksandstein-<br />
als auch zur Porenbetonwand.<br />
Analog den Innenwänden wurden bei den<br />
Außenwänden für die Leichtbauweise keine<br />
Materialeinsparungen bei der anschließenden<br />
Sekundär- und Tertiärkonstruktion infolge des<br />
geringen Eigengewichts gegenüber den massiven<br />
Bauweisen einbezogen. Dieses Potential an weitergehender<br />
Einsparung an Primärenergie könnte<br />
noch einmal in der gleichen Größenordnung<br />
wie der infolge des leichten Ausbaus liegen.<br />
Auch die höhere Flächennutzungseffizienz<br />
infolge schlankerer Wände blieb unberück-<br />
ZAHLEN UND FAKTEN<br />
POCP<br />
sichtigt. Infolge der geringeren Abmessungen<br />
des Bauwerks beziehungsweise im Besonderen<br />
der Geschossdecken ergeben sich weitere<br />
Material- und Ressourceneinsparungen.<br />
CONCLUSIO<br />
In ökologischer Hinsicht ist bei den untersuchten<br />
Außenwandsystemen die <strong>Trockenbau</strong>variante<br />
vorteilhafter, da bei den massiven<br />
Wandaufbauten ca. 24 bis 35 Prozent mehr<br />
Primärenergie aufzuwenden ist.<br />
Dies wird bestätigt durch den, bei den Massivbauvarianten<br />
um ca. 39 bis 103 Prozent größeren<br />
Ausstoß an Umweltschadstoffen der Wirkungskategorien<br />
Treibhausgas- (GWP100), Ozonabbau-<br />
(ODP), Versauerungs- (AP), Überdüngungs-<br />
(EP) und Sommersmogpotential (POCP). Maßgeblichen<br />
Einfluss auf die Erderwärmung haben<br />
Treibhausgasemissionen, von denen im Lebenszyklus<br />
der Kalksandstein- bzw. Porenbetonwand ca.<br />
103 Prozent mehr in die Umwelt emittieren, als<br />
bei der Leichtbauwand.<br />
AUTOREN<br />
Univ. Prof. Dr.-Ing. Karsten Ulrich Tichelmann<br />
Technische Universität Darmstadt, FB Architektur,<br />
FG Tragwerks entwicklung und Bauphysik; ITL Institut für Trockenund<br />
Leichtbau & VHT Versuchsanstalt für Trocken und Leichtbau<br />
DI Hartmut Heller<br />
Technische Universität Darmstadt, FB Architektur,<br />
FG Tragwerksentwicklung und Bauphysik<br />
16 itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Quellen: Technische Universität Darmstadt<br />
Fotos/Grafiken: Technische Universität Darmstadt
Lesen Sie Ihren Werkvertrag, die Bestellung,<br />
die Auftragsbestätigung (samt<br />
allgemeinen oder besonderen Vertragsbedingungen)<br />
sehr s<strong>org</strong>fältig durch.<br />
Sobald Sie unterschrieben haben, sind Vertragsbedingungen,<br />
aber auch die Termine<br />
fixiert. Oft genug ist gerade bei Terminen ein<br />
großer Haken erkennbar, denn Strafzahlungen<br />
in Form von Pönalen können schon mit dem<br />
ersten Terminverlust schlagend werden.<br />
Freilich kenne ich die Argumentation der <strong>Trockenbau</strong>er:<br />
„Ich kann doch nicht jedes Detail<br />
lesen, bei den vielen Anboten, die ich mache.“<br />
Meine Antwort dazu lautet: „Doch, das ist eine<br />
der Aufgaben des Chefs, des Kalkulanten“. Und<br />
wenn die Zeit wirklich zu gering wird: Fragen ist<br />
keine Schande. Im Übrigen verwenden Ausschreiber<br />
fast immer den gleichen Text.<br />
Was bewirkt folgende<br />
Formulierung in einer<br />
„öffentlichen“<br />
Ausschreibung?<br />
„Durch die Entgegennahme des Angebotes<br />
können keine wie immer gearteten<br />
Verpflichtungen hergeleitet werden“<br />
ANTWORT<br />
Ein Jurist hat zu beurteilen, ob dieser Satz eine<br />
Wirkung entfalten kann. Nach dem Bundesvergabegesetz<br />
hat der Bieter, so er Billigst- oder Bestbieter<br />
ist, einen Anspruch auf Zuschlagserteilung.<br />
Der öffentliche Auftraggeber darf nur ausschreiben,<br />
wenn ein Auftrag zu vergeben ist, nicht aber<br />
um die Marktpreise abzuchecken. (§ 19 BVergG)<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
TIPPS VOM BAUSACHVERSTÄNDIGEN<br />
Werkvertragsregelungen und deren Folgen (Teil 2):<br />
Der Bauvertrag,<br />
das unbekannte Wesen<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
AKTUELL<br />
Bei Verträgen sollte immer auch das Kleingedruckte gelesen werden, denn einmal abgeschlossen,<br />
sind Konditionen und Termine fixiert. Fragen ist keine Schande, rät der gerichtlich<br />
beeidete und zertifizierte Sachverständige Ing. Hans Reiter.<br />
Was bewirkt folgender Vorbemerkungstext<br />
in einer öffentlichen Ausschreibung?<br />
„Bei Unstimmigkeiten zwischen ausgeschriebener<br />
Leistung und technisch einwandfreier<br />
Machbarkeit wird bei Anbotlegung<br />
vom AN bereits darauf hingewiesen“<br />
ANTWORT<br />
Es bedeutet nichts, weil hier versucht wird, eine<br />
vorvertragliche Prüf- und Warnpflicht betreffend<br />
einer eventuell ungenauen, unvollständigen<br />
oder technisch nicht ausgereiften Ausschreibung<br />
zu konstruieren. Dies gelingt schon deswegen<br />
nicht, weil die Prüf- und Warnpflicht<br />
nach § 1168a ABGB und Önorm B2110, Pkt.<br />
6.2.4. eine werkvertragliche Nebenpflicht ist.<br />
Am besten zuerst den Werkvertrag abschließen,<br />
mit der Hauptpflicht für den <strong>Trockenbau</strong>er<br />
zu arbeiten, und dann den Werkvertrag<br />
auf eventuelle Unstimmigkeiten und Fehler<br />
prüfen sowie vor deren Ausführung warnen. In<br />
der Folge sollte man auf daraus entstehende<br />
Mehrkosten hinweisen. Dazu braucht man<br />
nicht einmal einen Anwalt.<br />
Ing. Hans Reiter<br />
TIPP!<br />
Beim öffentlichen Ausschreiben werden<br />
eventuelle Fehler, schon aufgrund der<br />
Zeitknappheit bei der Anbotlegung,<br />
nicht bemerkt. Schließlich bekommen<br />
die <strong>Trockenbau</strong>er weder für das Anbotstellen,<br />
noch für eine inhaltliche<br />
Prüfung Geld. Eine vorvertragliche<br />
Prüf- und Warnpflicht könnte prompt<br />
zu nicht vergleichbaren Angeboten<br />
führen, weil verschiedene Bieter von<br />
unterschiedlichen „Fehlern“ warnen<br />
würden (§ 79 BVerG).<br />
TIPP!<br />
Beim privaten Auftraggeber kann vorsichtig<br />
im Begleitschreiben formuliert<br />
werden, dass Verbesserungen im Leistungsumfang<br />
zum Wohle des Auftraggebers<br />
möglich sind.<br />
DER BAUEXPERTE<br />
Gerichtlich beeideter und zertifizierter Sachverständiger mit<br />
langjähriger Gutachtererfahrung für Gerichte, Baumeister,<br />
Architekten, u.a. Spezialist für Mehrkosten forderungen/Claim<br />
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17
AKTUELL<br />
Ein<br />
Leuchtturm<br />
aus Holz<br />
<strong>Trockenbau</strong>-Journal: Wann ist für Sie ein<br />
Gebäude aus architektonischer Sicht<br />
gelungen?<br />
DI Michael Schluder: Gelungen ist ein<br />
Gebäude dann, wenn der Bauherr und der<br />
Architekt zufrieden sind. Während meiner<br />
beruflichen Laufbahn habe ich gemeinsam mit<br />
meinem Team ein relativ breites Aufgabenspektrum<br />
betreut. Wir haben als junges Büro<br />
vor allem im Innenraum gearbeitet, sprich<br />
Geschäfts- und Wohnungsumbauten umge-<br />
DI Michael Schluder/schluder architektur ZT GmbH<br />
Mit dem höchsten Holzwohnbau Österreichs hat Michael<br />
Schluder eine große Aufmerksamkeit erzielt. Viel wichtiger<br />
war ihm jedoch, zu einer Entwicklung mit Zukunftspotential<br />
beizutragen. Dem <strong>Trockenbau</strong>-Journal erzählte er, wieso Holz<br />
und <strong>Trockenbau</strong> zusammen viele Vorteile haben und wie wichtig<br />
ihm in Zukunft ein hoher Vorfertigungsgrad ist.<br />
setzt. Über Wettbewerbserfolge haben sich die<br />
Themen kontinuierlich weiterentwickelt.<br />
Heute beschäftigen wir uns mit Wohnbauten,<br />
Büros, öffentlichen Bauten und gerne auch<br />
Hotels mit dem Massstabssprung zur Innenraumgestaltung.<br />
TBJ: Woher kommt Ihre Beschäftigung mit<br />
dem Holzbau?<br />
Bereits kurz nach dem Studium haben wir uns<br />
mit dem Holzbau beschäftigt, als wir mit Vor-<br />
PIONIERARBEIT.<br />
Der Holzwohnbau in<br />
der Wagramerstraße<br />
zeigt, was mit Holz<br />
alles möglich ist.<br />
Auch in Verbindung<br />
mit <strong>Trockenbau</strong>.<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
arlberger Kollegen zusammengearbeitet haben.<br />
Die Holzbautechnologie hat in dieser Region<br />
eine lange Tradition und damit auch eine Selbstverständlichkeit<br />
und Akzeptanz. In Wien haben<br />
wir in den 90er Jahren ein System aus Vorarlberg<br />
für drei Kindergärten weiterentwickelt. Den Ersten,<br />
in der Anton Schallgasse konnten wir in nur<br />
vier Monaten nach Beauftragung fertig stellen<br />
und für den Kindergarten in der Schrebergasse<br />
wurde unser Büro für den Wiener Holzbaupreis<br />
„WIENWOOD 05“ nominiert. Darauf aufbauend<br />
haben wir in unserem Büro, neben anderen<br />
Aufgaben, eine Holzbaukompetenz entwickelt.<br />
TBJ: Würden Sie sagen, dass Holz als Baumaterial<br />
generell auf dem Vormarsch ist?<br />
Es sollte als Baustoff gleichwertig mit den<br />
anderen einsetzbar sein. In Österreich gibt es<br />
von der Anwendung he sicher ein West-Ost-<br />
Gefälle. Das Zimmermannshandwerk ist im<br />
Cluster Süddeutschland-Schweiz-Westösterreich<br />
stark vertreten und die Tradition wird<br />
durch gut ausgebildete Handwerker und<br />
Betriebe weitergetragen. Das ist nicht selbstverständlich:<br />
Skandinavien steht vor dem Pro-<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Martina Zimper
lem, dass der Werkstoff Holz zwar in großen<br />
Mengen vorhanden ist, der handwerkliche<br />
Beruf aber verebbt ist. Meiner Beobachtung<br />
nach kommt es in Österreich jedoch zu einer<br />
Renaissance des Holzbaus auch in Gegenden,<br />
in denen er traditionellerweise nicht stark vertreten<br />
ist.<br />
Die Ursachen hierfür sind vielseitig: Entscheidend<br />
ist sicher, dass Holz aufgrund seiner<br />
Energiebilanz betrachtet wird. Da heute in der<br />
Betrachtung der Bauwerke die „graue Energie“<br />
der Baustoffe analysiert wird, schneidet Holz<br />
gut ab. Ich versuche das Wort „nachhaltig“<br />
auszusparen, aber die Renaissance des Holzbaus<br />
findet sicher auch vor dem Hintergrund<br />
dieser Diskussion statt.<br />
TBJ: Welche Rolle spielt das Projekt „achtplus“<br />
bei der Weiterentwicklung des Holzbaus?<br />
Das Projekt „achtplus“ sollte im ersten Schritt<br />
das Potential von Holz aufmerksam machen.<br />
Wir haben unter Einbeziehung der TU Wien<br />
den rechnerischen Nachweis erbracht, dass<br />
man in vier verschiedenen Systemen 20<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
Geschoße in Holzbauweise umsetzen kann.<br />
Dazu haben wir Holzbau und mineralischen<br />
Bau am Beispiel eines Bürogebäudes gegenüber<br />
gestellt, um herauszufinden, wo die Vor-<br />
und Nachteile liegen. Wenn man den Holzbau<br />
richtig plant, dann kann man zu gleichen Kosten<br />
sicher auch einen Wohnbau errichten.<br />
TBJ: Das Wohnhaus in der Wagramerstraße<br />
ist mit sechs Geschoßen der höchste<br />
Holzwohnbau Österreichs. Wie schwierig<br />
war die Umsetzung?<br />
Ich muss sie leider korrigieren, es sind sieben<br />
Geschosse, wobei sechs davon in Holzbauweise<br />
errichtet wurden. Eine Herausforderung war der<br />
Brandschutz. In der Gebäudeklasse 5 muss<br />
nachgewiesen werden, dass das Baumaterial 90<br />
Minuten bei 1000 Grad Wiederstand leistet und<br />
das ohne, dass es selbst zu brennen beginnt oder,<br />
dass es seine Tragfähig verliert. Wir haben das<br />
durch eine Brandschutzverkleidung mit Rigips-<br />
Systemen erzielt, dadurch auch schalltechnische<br />
Auflagen erfüllt und damit einen zusätzlichen<br />
Nutzen gezogen. Die Herausforderung war bei<br />
diesem speziellen Wohnbau, das Gebäude ➝<br />
DIE REINE<br />
AKUSTIK<br />
ENTDECKEN<br />
Ob Oper, Hörsaal oder Kino: Wer<br />
stilvolle Architektur und hervorragende<br />
Akustik in Einklang<br />
bringen will, gibt Gebäuden mit<br />
Akustikdecken von Rockfon die besondere<br />
Note. Zum guten Ton gehören auch die<br />
Vielfalt des Designs, die erstklassige Feuchteund<br />
Formstabilität, der heraus ragende<br />
Brandschutz und nicht zuletzt die Leichtigkeit<br />
der Montage. Entscheiden Sie sich für<br />
Rockfon – und man wird in jeder Hinsicht<br />
zu Ihrer Arbeit aufschauen. www.rockfon.at<br />
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aus dem Hause<br />
AKTUELL<br />
19
AKTUELL<br />
trotz der behördlichen Auflagen nach wie vor im<br />
förderbaren Kostenrahmen zu halten.<br />
An diesem Beispiel zeigt sich, dass der gesamte<br />
Planungsprozess sehr komplex ist. Man muss<br />
aus den Bedürfnissen und aus den materialbezogenen<br />
Gegebenheiten das Optimale herausholen.<br />
Der nächste Schritt für den Holzbau<br />
muss sein, für diese Themen eine effizientere<br />
Methode zu entwickeln. Von der Behörde<br />
erhoffe ich mir dabei, neben der sicher notwendigen<br />
Exekutive auch Entwicklungen mit sachdienlicher<br />
Unterstützung zu fördern.<br />
TBJ: Trotz <strong>Trockenbau</strong>-Verkapselung<br />
wurde der Beton jedoch nass eingebracht.<br />
Unser Planungsteam hat einen Holzbeton-<br />
Verbundbaustoff als Geschoßtrenndecke mit<br />
einem Träger von 18 Metern Spannweite v<strong>org</strong>esehen.<br />
Dadurch wollten wir eine größere<br />
Variabilität der Grundrisse ermöglichen. Wir<br />
wollten, dass auch dieser Bauteil v<strong>org</strong>efertigt<br />
und genau wie die Wandelemente im Montagebau<br />
rasch vorangetrieben wird. Der Generalunternehmer<br />
fand es jedoch günstiger, vorort<br />
den Beton einzubringen. Dadurch wurde<br />
jedoch die Bauzeit verzögert. Das Unterstellen<br />
der Deckenfelder bis der Beton ausgehärtet<br />
war, sowie die Baufeuchte verhinderten den<br />
sonst möglichen, zügigen Baufortschritt.<br />
TBJ: Haben Sie beim Projekt Wagramerstraße<br />
somit das Beste herausgeholt?<br />
Zu unserem damaligen Wissen schon. In der<br />
Realisierung haben wir jedoch Prozesse<br />
erkannt, die wir das nächste Mal anders gestalten<br />
können. Es war sehr wichtig, dass die<br />
sechs, respektive sieben Geschoße in Österreich<br />
umgesetzt wurden. Wir konnten auf eine<br />
massive Unterstützung der Produzenten<br />
bauen, nicht zuletzt dadurch wurde die Pio-<br />
nierleistung ermöglicht. In Zukunft wird entscheidend<br />
sein, dass schnell und mit einem<br />
hohen Vorfertigungsgrad gebaut wird.<br />
TBJ: Worin liegen die Vorteile der Vorfertigung?<br />
Wenn wir die Möglichkeit der Vorfertigung<br />
ausnützen, die im Holzbau durch den leichten<br />
und dadurch machbaren, großvolumigen Baukörper<br />
besteht, hat das viele Vorteile. Die<br />
Montage ist dadurch schnell, die Emissionen<br />
auf der Baustelle werden reduziert und es gibt<br />
vor Ort weniger Lärm und Schmutz. Diese<br />
Faktoren sind im urbanen Umfeld und bei<br />
Überlegungen der Nachverdichtung von Städten<br />
wichtig aufzuzeigen. Weiters sind Qualitätskontrollen<br />
bereits während der Produktion<br />
möglich, denn auch der geschickteste Bauarbeiter<br />
ist immer der Witterung ausgesetzt.<br />
Betrachtet man den Lebenszyklus, wird der<br />
Holzbau bessergestellt, da mit den Ressourcen<br />
schonender umgegangen wird. Diese Perspektive<br />
wird jedoch bei den meisten Projektentwicklungen<br />
nicht berücksichtigt, da meist nur<br />
die Prozesse bis zum Verkauf des Objektes<br />
interessieren.<br />
TBJ: Wie stehen Sie zu Zertifizierungen<br />
und sollen diese Pflicht werden?<br />
Die Tendenz geht dahin, alle Gebäude einer<br />
Zertifizierung zu unterziehen, sei es nach dem<br />
amerikanischen Leed-Verfahren oder in Österreich<br />
nach der ÖGNI, der Österreichischen<br />
Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft,<br />
zu deren Gründungsmitgliedern wir<br />
zählen.<br />
Vergleichbar mit einem Auto, ist eine Zertifizierung<br />
ein Zulassungsschein und damit auch<br />
international ein Qualitätskriterium. Leider<br />
sind Zertifizierungen noch nicht globalisiert.<br />
Ich glaube, dass es in Zukunft ein ganz normaler<br />
Prozess sein wird. Ich finde Zertifizierungen<br />
nach der Errichtung oftmals nur kosmetisch.<br />
Sinnvoll ist es meiner Meinung nach, die<br />
Verfahren in den integralen Planungs- und<br />
Bauprozess einzubeziehen.<br />
TBJ: Welche Eigenschaften des <strong>Trockenbau</strong>s<br />
schätzen Sie in Verbindung mit dem<br />
Holzbau?<br />
Es gibt zahlreiche Vorteile, wenn Holz und<br />
<strong>Trockenbau</strong> gemeinsam angewendet werden.<br />
Der <strong>Trockenbau</strong> s<strong>org</strong>t für den Holzbau gegebenenfalls<br />
für den Brand- und Schallschutz, er<br />
ist beim Thema Speichermasse ein wichtiger<br />
Verwandter und hat auch bei der Lebenszyklus-Betrachtung<br />
Vorteile. Der <strong>Trockenbau</strong> ist<br />
beim Abbruch leicht von den anderen Schichten<br />
trennbar und damit recycelbar. Bei beiden<br />
Materialen kann ein hoher Vorfertigungsgrad<br />
erzielt werden. In der Montage lassen sie <strong>Trockenbau</strong><br />
und Holz ebenfalls leicht zusammenführen.<br />
TBJ: Würden Sie, nach dem Pionierprojekt<br />
in der Wagramerstraße, sagen, dass die<br />
Verbindung von Holz und <strong>Trockenbau</strong> in<br />
Zukunft eine Rolle spielen wird?<br />
Sicher, ich denke generell, dass im hybriden<br />
Einsatz der Materialien noch einiges Potenzial<br />
liegt. Es geht letztendlich um einen<br />
sinnvollen Einsatz der Materialien und dieses<br />
Wissen ist in der Kollegenschaft der<br />
Architekten vorhanden.<br />
TBJ: Wie hat sich der <strong>Trockenbau</strong> in den<br />
letzten Jahren hinsichtlich Qualität und<br />
Produktauswahl entwickelt?<br />
20 itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg TROCKENBAU Journal 3 2012
Soweit ich es verfolge, hat sich der <strong>Trockenbau</strong><br />
auf Grund der raschen und präzisen Montage<br />
gut etabliert. Er wird in einer großen Anwendungsvielfalt<br />
angeboten. <strong>Trockenbau</strong> ist in der<br />
Montage schnell, es entsteht keine Feuchtigkeit<br />
und damit ist ein rascher Bauprozess möglich.<br />
TBJ: Haben Sie in der Zusammenarbeit mit<br />
der Industrie und den Verarbeitern gute<br />
Erfahrungen gemacht?<br />
Meinem Wissen nach wurden bei den <strong>Trockenbau</strong>produkten,<br />
betreffend der Zertifizie-<br />
rungen gute Standards entwickelt. Es ist für<br />
Architekten wichtig, dass ein Produkt in einer<br />
genormten Fertigung hergestellt wird. Das vermisse<br />
ich beim Holzbau, denn hier braucht es<br />
derzeit meist Sondernachweise.<br />
TBJ: Zuletzt noch ein paar private Fragen:<br />
Wie würden Sie sich beschreiben?<br />
Neugierig<br />
TBJ: Gibt es ein „Traumobjekt“, das Sie<br />
noch gerne verwirklich würden?<br />
Die Vision von mir ist, humane, gesellschaftliche<br />
und architektonische Ansätze zu verbinden.<br />
Unsere Gesellschaft wird sich sehr stark verändern.<br />
Im urbanen Bereich brauchen wir eine verdichtetere<br />
Bauweise. Diese muss aber auch gesellschaftlich<br />
lebbar bleiben. In diesem Feld möchte<br />
ich gerne weitere Beiträge leisten und daher befasse<br />
ich mich auch mit dem Thema Wohnbau.<br />
TBJ: Wäre für Sie neben der Architektur<br />
noch ein anderer Beruf infrage gekommen?<br />
Früher hätte ich vielleicht gesagt Bildhauer,<br />
heute bleibe ich bei der Architektur.<br />
TBJ: Wir danken für das Interview.<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
ZUKUNFT.<br />
Die Gesellschaft<br />
verändert sich, als<br />
Architekt will Michael<br />
Schluder seinen<br />
Beitrag dazu leisten.<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
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21
AKTUELL<br />
Baurecht: Besonderheiten<br />
des Werkvertragsrechts<br />
Vergütungsansprüche<br />
des Auftragnehmers<br />
bei Entfall von Teilen<br />
der Leistung<br />
Eine Besonderheit des<br />
Werkvertragsrechtes ist, dass<br />
der Auftraggeber<br />
jederzeit berechtigt ist, die<br />
gesamte Leistung oder Teile<br />
davon ohne Angabe von Gründen<br />
entfallen zu lassen. Dieses<br />
Recht des Auftrag gebers<br />
ist an keine Voraussetzungen<br />
gebunden und wird damit<br />
begründet, dass ihm ein<br />
Vertrags rücktritt jederzeit<br />
möglich sein muss, weil es<br />
wider sinnig wäre, den<br />
Auftrag geber an einen Vertrag<br />
zu binden, dessen Ergebnis<br />
ihm allein zu Gute kommen<br />
soll, und ihm ein Werk aufzudrängen,<br />
das seinen Interessen<br />
nicht mehr entspricht.<br />
Dass das Abbestellungsrecht des Auftraggebers<br />
an keine Voraussetzungen<br />
gebunden ist, bedeutet aber nicht,<br />
dass die Abbestellung ohne Rechtsfolgen<br />
bleibt: Der Auftragnehmer behält einen eingeschränkten<br />
Entgeltsanspruch, wenn die hindernden<br />
Umstände auf Seiten des Auftraggebers<br />
liegen, die Ausführung des Werkes endgültig<br />
unterbleibt und der Auftragnehmer<br />
leistungsbereit ist. Eingeschränkter Entgeltsanspruch<br />
bedeutet, dass der Auftraggeber dem<br />
Auftragnehmer den Werklohn abzüglich der<br />
Ersparnisse bezahlen muss. In wirtschaftlicher<br />
Hinsicht bedeutet dies, dass der Auftraggeber<br />
dem Auftragnehmer den entgangenen „kalkulatorischen<br />
Gewinn“ ersetzen muss. Diese<br />
Regelung bezweckt die wirtschaftliche Bedeutung<br />
des Geschäfts für den Auftragnehmer zu<br />
erhalten: Er soll durch die Abbestellung des<br />
Werkes keine Schlechterstellung, aber auch<br />
keine Besserstellung auf Kosten des Auftraggebers<br />
erfahren. Der Auftragnehmer soll so<br />
gestellt werden, wie wenn der Auftrag zur Ausführung<br />
gelangt wäre.<br />
Eine Besonderheit des<br />
Werkvertragsrechtes ist das Recht<br />
des Auftraggebers, die Leistung<br />
ohne Angaben von Gründen<br />
entfallen zu lassen<br />
Dr. Ge<strong>org</strong> Karasek,<br />
KWR Karasek Wietrzyk Rechtsanwälte GmbH<br />
22 itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: istockphoto.com/Ge<strong>org</strong>ePeters, Martina Zimper
Zur Ersparnis zählen erspartes Arbeitsmaterial<br />
und nicht aufgewendete Arbeitslöhne.<br />
Hingegen zählen die ersparte Eigenleistung des<br />
Auftragnehmers und die Fixkosten, wie insbesondere<br />
die Geschäftsgemeinkosten nicht zur<br />
Ersparnis, da diese auch bei einem Entfall der<br />
ganzen Leistung oder Teilen davon anfallen.<br />
Die Beweislast für die Höhe der Ersparnisse<br />
trägt nach ständiger Rechtsprechung der Auftraggeber.<br />
Der Auftragnehmer muss nicht von sich<br />
aus die Anrechnung vornehmen; vielmehr hat der<br />
Auftraggeber zu behaupten und zu beweisen, was<br />
sich der Auftragnehmer anrechnen lassen muss.<br />
Der eingeschränkte Werklohnanspruch wird<br />
in dem Zeitpunkt fällig, in dem das Unterbleiben<br />
der Werkleistung feststeht.<br />
Zu beachten ist, dass in der Praxis sehr oft<br />
Vertragsklauseln anzutreffen sind, die den eingeschränkten<br />
Entgeltsanspruch des Auftragnehmers<br />
einschränken oder gänzlich entfallen<br />
lassen. Nach der Rechtsprechung sind solche<br />
Klauseln nicht sittenwidrig. Sie sind daher zu<br />
beachten. Auch die häufig als Vertragsgrundlage<br />
v<strong>org</strong>esehene ÖNORM B2110 sieht eine<br />
vom Gesetz abweichende Regelung vor:<br />
Dr. Ge<strong>org</strong> Karasek<br />
AKTUELL<br />
AUTOR<br />
Dr. Ge<strong>org</strong> Karasek ist Gründungspartner bei KWR Karasek Wietrzyk<br />
Rechtsanwälte GmbH. Er ist auf Baurecht, Vergaberecht, Immobilien-<br />
und Architektenrecht, sowie auf die Vertretung vor Gerichten und<br />
Schiedsgerichten spezialisiert. Er berät zahlreiche namhafte Bau,und<br />
Immobilienprojekte und ist neben seiner anwaltlichen Tätigkeit<br />
auch Lehrbeauftragter der Universität Wien und Mitglied der Gesellschaft<br />
für Baurecht. Neben zahlreicher laufender Vortragstätigkeit zu<br />
bau- und vergaberechtlichen Themen sowie zum Architektenrecht ist<br />
Dr. Ge<strong>org</strong> Karasek auch Senatsmitglied im Bundeskommunikationssenat<br />
(seit 2001), Schiedsrichter bei der Wirtschaftskammer Österreich<br />
und dem Bauschiedsgericht des österreichischen Normungsinstituts<br />
sowie Autor zahlreicher Fachbücher und Artikel über Vertrags-<br />
und Baurecht.<br />
Erwächst dem Auftragnehmer bei Unterschreitung<br />
der Auftragssumme um mehr als<br />
5% ein Nachteil, der nicht durch neue Einheitspreise<br />
oder durch andere Entgelte abgedeckt<br />
ist, hat der Auftraggeber diesen Nachteil<br />
abzugelten. Liegt die Unterschreitung der Auf-<br />
tragssumme unter 5%, hat der Auftragnehmer<br />
keine Ansprüche. Die ÖNORM stellt aber<br />
klar, dass die Kosten von projektbezogenen<br />
Vorleistungen, die nicht anderweitig zu verwerten<br />
sind, jedenfalls (nämlich unabhängig<br />
von der 5% - Grenze) abzugelten sind.
AKTUELL<br />
RECHTS§TIPPS<br />
Die Haftung des Geschäftsführers<br />
Die Gründung einer Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung (GmbH) ist für einen Unternehmer<br />
oft ein Meilenstein. Durch die Gesellschaftsform<br />
kommt dem Unternehmer der Vorteil einer<br />
beschränkten Haftung zu. Im Geschäftsverkehr<br />
hat sich die GmbH mit einem Stammkapital (=Summe<br />
der Stammeinlagen) von mindestens 35.000 Euro<br />
bewährt, weil das Vertrauen in diese Rechtsform<br />
innerhalb der Unternehmerschaft vorhanden ist.<br />
Die Haftung des Geschäftsführers einer<br />
GmbH ist ein wichtiger Themenbereich,<br />
weil die Gesellschafter der GmbH<br />
in der Regel nur mit ihrer Stammeinlage haften<br />
(Haftungsprivileg). Der Geschäftsführer als ausführendes<br />
Organ der GmbH hat seine Aufgaben<br />
der Gesellschaft gegenüber mit der S<strong>org</strong>falt eines<br />
ordentlichen Geschäftsmannes auszuüben.<br />
Zunächst ist der Geschäftsführer der Gesellschaft<br />
bzw. Gläubigern der Gesellschaft nach<br />
allgemeinen schadenersatzrechtlichen Grundsätzen<br />
schadenersatzpflichtig. Er haftet für<br />
Schäden, die er durch schuldhaftes, kausales<br />
und rechtswidriges Verhalten verursacht.<br />
Ferner gibt es einschlägige gesetzliche<br />
Bestimmungen, wonach der Geschäftsführer<br />
unmittelbar für Schäden haftet, die mit der<br />
Unterlassung der Anmeldung oder mit falschen<br />
Angaben betreffend die Einforderung<br />
nicht einbezahlter Stammeinlagen in Zusam-<br />
Dr. Ulrich Voit<br />
menhang stehen. Er haftet auch dafür, dass im<br />
Zuge einer Herabsetzung des Stammkapitals<br />
alle Gesellschaftsgläubiger verständigt und die<br />
Forderungen erfüllt oder sichergestellt wurden.<br />
Wenn Abgabenschulden oder Sozialversicherungsbeiträge<br />
der GmbH uneinbringlich<br />
sind, so haftet der Geschäftsführer für die Verletzung<br />
abgaben – bzw. sozialversicherungsrechtlicher<br />
Verpflichtungen (bereits leichte<br />
Fahrlässigkeit ist ausreichend).<br />
Den Geschäftsführer trifft auch die Verpflichtung<br />
im Falle einer Unternehmenskrise, rechtzeitig<br />
einen Insolvenzantrag zu stellen. Tut er<br />
dies nicht, haftet er den Gläubigern für Schäden,<br />
die aus der verspäteten Anmeldung resultieren.<br />
Vorsicht ist geboten, wenn die Gesellschaft<br />
Leistungen an die Gesellschafter erbringt, weil<br />
es sich in diesen Fällen um eine sogenannte<br />
Einlagenrückgewähr handeln kann. Gesellschafter<br />
haben lediglich Anspruch auf Aus-<br />
Notar-Partner<br />
Öffentliche Notare Festl, Raeser & Partner<br />
kanzlei@notariat16.at www.notariat16.at<br />
AUTOR<br />
schüttung des Bilanzgewinnes, weitere Vermögenszuwendungen<br />
an die Gesellschafter sind<br />
jedenfalls verboten. Eine solche „verbotene“<br />
Ausschüttung stellt eine Verletzung der S<strong>org</strong>faltspflicht<br />
des Geschäftsführers dar. Er haftet<br />
daher für einen daraus resultierenden Schaden.<br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Für einen Geschäftsführer besteht ein enormes<br />
Haftungspotenzial, welches einerseits durch<br />
Abschluss einer entsprechenden Haftpflichtversicherung<br />
sowie andererseits durch besonders<br />
s<strong>org</strong>fältiges Verhalten bei Ausübung der<br />
Geschäftsführung eingegrenzt werden kann.<br />
Verboten sind falsche Angaben hinsichtlich<br />
der Einforderung des Stammkapitals bzw. der<br />
Herabsetzung des Stammkapitals. Sollten aus<br />
Gründen leichter Fahrlässigkeit abgaben- und<br />
sozialversicherungsrechtliche Forderungen<br />
nicht erfüllt werden haftet der Geschäftsführer.<br />
Handlungen müssen daraufhin geprüft werden,<br />
ob dadurch nicht strafrechtliche Tatbestände<br />
wie insbesondere Betrug, Untreue,<br />
Krida oder der fahrlässigen Beinträchtigung<br />
von Gläubigerinteressen erfüllt sein können.<br />
Tipp: Jede Geschäftsführerin bzw. jeder Ge -<br />
schäftsführer trägt ein hohes Maß an Verantwortung<br />
und übernimmt eine persönliche Haftung.<br />
Entscheidungen einer hohen Tragweite sollten<br />
daher immer kritisch hinterfragt und in Einzelfällen<br />
mit ihrem Rechtsberater besprochen werden.<br />
24 itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: fotolia.com/Junial Enterprises, privat
AKTUELL<br />
Der Weg in die Zukunft – ein Beruf mit allen Chancen<br />
Stuckateur und<br />
Trockenausbauer<br />
lernen<br />
Fachleute sichern hohe Qualität und Zufriedenheit der Kunden. Der Lehrberuf<br />
„Stuckateur und Trockenausbauer“ ist in der Gewerbeverordnung verankert und<br />
kann mit der Meisterprüfung abgeschlossen werden. Eine Berufsausbildung mit<br />
Zukunft und Weiterbildungsmöglichkeiten – eine perfekte Chance für junge Leute,<br />
die eine interessante Aufgabe in einem innovativen Beruf mit sehr exzellenten<br />
Zukunftsaussichten suchen.<br />
Der VÖTB kümmert sich um die Rahmenbedingungen<br />
der Ausbildung<br />
des qualifizierten Nachwuchses für<br />
die Branche. Eine Schlüsselposition kommt<br />
dabei den fünf Lehrlings-Ausbildnern in<br />
Österreich zu. Stellvertretend für diese Gruppe<br />
haben wir Herrn Ernst Schöfbeck, Lehrer<br />
an der Berufsschule für Baugewerbe in Wien<br />
22, Wagramer Straße, besucht und ihn zu den<br />
aktuellen Aufgabe und Zielen im Bereich der<br />
Lehrlingsausbildung gefragt.<br />
<strong>Trockenbau</strong>-Journal: Warum übernehmen<br />
Sie die Lehrlingsausbildung - was motiviert<br />
Sie persönlich?<br />
Ernst Schöfbeck: Wichtig ist die Freude am<br />
Arbeiten mit jungen Menschen. Diese Aufgabe<br />
habe ich in meinem eigenen Betrieb schon<br />
immer gerne übernommen und man sagt mir<br />
nach, dass ich „ein Händchen“ für junge Leute<br />
habe. Es ist schön zu sehen, wie begeisterungsfähig<br />
sie sind und ich begleite sie sehr gerne ins<br />
Berufsleben.<br />
TBJ: Wie schaut nun die Ausbildung im<br />
Konkreten aktuell aus?<br />
Um eine Lehrabschlussprüfung ablegen zu<br />
können, ist eine 3-jährige Lehrausbildung zu<br />
absolvieren. Während dieser Zeit verbringt der<br />
Lehrling insgesamt 33 Wochen in der Berufsschule.<br />
Im ersten Lehrjahr sind es 13 Wochen,<br />
in der zweiten und dritten Klasse jeweils 10<br />
Wochen „geblockt“.<br />
In der ersten Klasse beschäftigen wir uns mit<br />
AUSBILDUNGS-<br />
STÄTTE. In der<br />
Berufsschule für<br />
Baugewerbe in<br />
Wien 22 sind die<br />
Lehrlingszahlen<br />
stark gestiegen.<br />
Schneideübungen und gestalten Würfel mit kreativen<br />
Mustern, gefertigt aus Profilen, um Genauigkeit,<br />
Formgefühl sowie Ausdauer zu üben.<br />
In der zweiten Klasse lernen die Jugendlichen<br />
das Abformen von Ornamente sowie<br />
Herstellen von Schablonen und Formen.<br />
Außerdem beschäftigen wir uns ausführlich<br />
mit Zugarbeiten.<br />
Den Abschluss der Lehre im dritten Jahr<br />
bilden dann die Stuck- und Gipsarbeiten sowie<br />
nochmals spezielle Zug- und Gußarbeiten.<br />
Ab dem Herbst ist hier geplant, die Ausbildung<br />
gleichmäßig auf drei x 11 Wochen<br />
geblockt zu konzentrieren.<br />
Die Ausbildung vermittelt selbstverständlich<br />
Theorie- und Praxiskenntnisse im Bereich des<br />
Aufstellens und Montieren von Ständerwänden<br />
und mobilen Trennwänden. Das wird an<br />
Modellen geübt. Abgehängte Deckenkonstruktionen<br />
werden in Absprache mit den Lehrbetrieben<br />
auf der Baustelle praktiziert.<br />
TBJ: Welche Voraussetzungen sollte ein<br />
junger Mensch mitbringen?<br />
Die wichtigsten Voraussetzungen, aus meiner<br />
Sicht, sind technisches Verständnis, handwerkliches<br />
Geschick, gute körperliche Konstitution<br />
sowie Teamfähigkeit.<br />
TBJ: Welche Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
bzw. Berufschancen bieten sich nach der<br />
Lehrabschlussprüfung?<br />
Mit der Lehrabschlussprüfung hat man alle<br />
26 itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Martina Zimper
Möglichkeiten sich in diesem Gewerk frei zu<br />
entfalten. So kann man die Werkmeisterschule<br />
als Vorbereitung zur Meisterprüfung besuchen.<br />
Als Meister seht einem „die Welt offen“.<br />
TBJ: Welche Aktivitäten setzen Sie zur<br />
Zeit, damit Lehrlinge den gleichen Wissenstand<br />
haben?<br />
Wir arbeiten alle nach dem gleichen Lehrplan.<br />
Die Kooperation mit den Lehrbetrieben ist<br />
mir persönlich sehr wichtig, denn dann weiß<br />
ich genau, was auf den Baustellen gefordert<br />
wird und kann mich darauf einstellen.<br />
TBJ: Was sind nun die Ziele im Bereich der<br />
Lehrlingsausbildung?<br />
Ziel ist es, dass alle Ausbildungsprogramme in<br />
den neuen Bundesländern harmonisiert werden<br />
und die Schüler in allen Bundesländern<br />
das gleiche, standardisierte Ausbildungsniveau<br />
besitzen. Hier bemühen sich alle Beteiligten<br />
und eine baldige Lösung ist in Sicht.<br />
TBJ: Wie schauen die aktuellen Lehrlingszahlen<br />
aus?<br />
Die Lehrlingszahlen sind nicht nur in Wien<br />
stark gestiegen und wir werden voraussichtlich<br />
im Schuljahr 2012/13 das erste Mal eine eigene<br />
erste Klasse führen. Aktuell betreue ich mit meinem<br />
Team, Ing. Gernot Kulle und Manfred<br />
Kurz – beide langjährige Fachlehrer an unserer<br />
Schule – 31 Lehrlinge. Alle unsere Bemühungen<br />
zielen darauf ab, dass dieser Trend anhält.<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
LEHRLINGE. Es ist schön zu sehen,<br />
wie begeisterungsfähig sie sind und<br />
ich begleite sie sehr gerne ins Berufsleben.<br />
TBJ: Was würden Sie sich von den Lehrern<br />
der Pflichtschulen und vom Elternhaus<br />
wünschen?<br />
Für unseren Beruf sind gute Kenntnisse in<br />
Deutsch und Rechnen sehr wichtig, damit<br />
man Pläne umsetzen, verstehen und Anweisungen<br />
schriftlich wiedergeben kann. Außerdem<br />
ist Pünktlichkeit und Teamfähigkeit auf<br />
einer Baustelle unerlässlich. Da würde ich mir<br />
wünschen, dass auf diese Anforderungen ein<br />
spezielles Augenmerk gelegt wird.<br />
In all den Jahren musste ich leider feststellen,<br />
dass es den Jugendlichen zusehends an Respekt<br />
und den richtigen Umfangsformen fehlt. Hier<br />
sollten Eltern sich verstärkt einbringen.<br />
TBJ: Was würden Sie sich von den Betrieben<br />
wünschen?<br />
Hier darf ich festhalten, dass wir in unserer<br />
Lehrtätigkeit von den Verbänden, Industrien,<br />
Ausbildungsbetrieben und Innung bestens<br />
unterstützt werden. Das kommt den Jugendlichen<br />
und der Ausbildung sehr zu gute. Dafür<br />
möchten wir uns herzlich bedanken!<br />
TBJ: Wir danken für das Interview.<br />
Geburtsdaten:<br />
10. April 1947<br />
STECKBRIEF<br />
Familienstand:<br />
verheiratet; ein Sohn<br />
Beruflicher<br />
Werdegang:<br />
Meister in den Berufen<br />
Wärme-, Kälte-,<br />
Schallschutzisolierer;<br />
Brandschutz, <strong>Trockenbau</strong><br />
und Stuckateur<br />
Eigenes Unternehmen,<br />
das jetzt in der<br />
3. Generation<br />
vom Sohn weitergeführt<br />
wird.<br />
Seit 1979 Fachlehrer<br />
in der<br />
Berufsschule in<br />
Wien 22<br />
Foto: VÖTB<br />
AKTUELL<br />
Die Lehre kennenlernen<br />
Der VÖTB<br />
sucht den StunT<br />
Hero 2013!<br />
Im Herbst startet der Kreativwettbewerb<br />
„StunT Hero“, der SchülerInnen<br />
spielerisch den Lehrberuf<br />
des Stuckateurs und Trockenausbauers<br />
näher<br />
bringen soll.<br />
Beim StunT Hero<br />
2013 sind die<br />
Jugendlichen aufgefordert,<br />
passend zum Hauptpreis (eine Original-Vespa)<br />
einen Mopedhelm aus Gips zu modellieren und<br />
nach Belieben mit den Gadgets eines Heros auszustatten.<br />
Die fertigen Helme sollen dann fotografiert,<br />
auf www.stunt-team.at online gestellt und<br />
zum Voting freigegeben werden. Wer die meisten<br />
Stimmen für seinen Helm erhält, gewinnt.<br />
Durch die Teilnahme am Stunt Hero Wettbewerb<br />
lernen die Schülerinnen und Schüler<br />
den Lehrberuf und insbesondere den Baustoff<br />
Gips kennen. Durch direkte Anwendung<br />
erfahren sie Wissenswertes über seine Herstellung<br />
und Einsatzmöglichkeiten im Rahmen<br />
von Stuckateur- und Trockenausbauarbeiten.<br />
Die Bewerbung des StunT Heros und des<br />
Lehrberufes erfolgen weiterhin durch Schulbesuche<br />
des StunT-Teams in ganz Österreich.<br />
Stuck- und Trockenausbauunternehmen, die<br />
mit in die Schulen gehen und den SchülerInnen<br />
einen Einblick in ihr Unternehmen und<br />
ihre Arbeit gewähren möchten, melden sich im<br />
Verbandssekretariat (01 587 36 33 22).<br />
27
AKTUELL<br />
DER INFORMIERT!<br />
Verarbeitung von <strong>Trockenbau</strong>wänden<br />
auch weiterhin ohne ETZ möglich<br />
Rechtsgutachten von KWR<br />
STEPHAN BLAHUT.<br />
Leider ist die Rechtslage unübersichtlich und komplex.<br />
Das Rechtsgutachten schafft aber wieder<br />
Rechtssicherheit für alle <strong>Trockenbau</strong>betriebe und<br />
die Unsicherheit gehört der Vergangenheit an.<br />
Der Geschäftsführer des VÖTB Mag.<br />
(FH) Stephan Blahut gibt Entwarnung:<br />
„ Das Rechtsgutachten von<br />
KWR bestätigt, dass die Verarbeiter von <strong>Trockenbau</strong>wänden<br />
bei fachgerechter Montage<br />
zugelassener Bauprodukte keine Rechtsnachteile<br />
zu erwarten haben.“<br />
DER NACHWEIS DER BRAUCHBARKEIT<br />
IST SACHE DES BAUWERBERS<br />
In seinem Gutachten kommt Karasek zu dem<br />
Ergebnis, dass nach den Bauproduktegesetzen<br />
der Bundesländer nur brauchbare Bauprodukte<br />
in ein Bauwerk einbauen werden dürfen.<br />
Ein Bauprodukt ist brauchbar, wenn damit<br />
bauliche Anlagen errichtet werden können, die<br />
den gesetzlichen Anforderungen an die mechanischen<br />
Festigkeit und Standfestigkeit, den<br />
Durch eine Presseaussendung eines Herstellers und durch<br />
Medienberichte ist bei <strong>Trockenbau</strong>unternehmen eine Verunsicherung<br />
über die Kennzeichnung und Zulassung von <strong>Trockenbau</strong>wänden<br />
eingetreten. Ein vom VÖTB bei der KWR Karasek Wietrzyk<br />
Rechtsanwälte GmbH beauftragtes Gutachten schafft nun Klarheit.<br />
Brandschutz, Hygiene- Gesundheit- und<br />
Umweltschutz, die Nutzungssicherheit, den<br />
Schallschutz sowie Energieeinsparungen und<br />
Wärmeschutz entsprechen. Verarbeiter von<br />
<strong>Trockenbau</strong>wänden dürfen daher nur solche<br />
Bauprodukte einbauen, auch wenn dies im<br />
Bauvertrag nicht ausdrücklich vereinbart ist.<br />
Es ist aber Sache des Bauwerbers (Auftraggebers)<br />
und nicht des Verarbeiters der Baubehörde<br />
die Brauchbarkeit der verwendeten Bauprodukte<br />
nachzuweisen. Der Bauwerber kann<br />
aber seinerseits von seinem Auftragnehmer, der<br />
die <strong>Trockenbau</strong>wände errichtet, verlangen,<br />
dass er die Brauchbarkeit der von ihm im Handel<br />
oder beim Hersteller erworbenen Bauprodukte<br />
nachweist. In der Regel sehen Bauverträge<br />
eine solche Verpflichtung vor. Sollte sie<br />
ausnahmsweise fehlen, wird dies wohl eine vertragliche<br />
Nebenpflicht des Auftragnehmers<br />
sein.<br />
NACHWEISFÜHRUNG DURCH KLASSI-<br />
FIZIERUNGS- UND PRÜFBERICHTE<br />
WEITERHIN MÖGLICH<br />
Den Nachweis der Brauchbarkeit muss sich<br />
der Auftragnehmer entweder beim Handel<br />
oder beim Hersteller beschaffen, je nach dem<br />
wo er seine Produkte bezieht. Sie trifft die Verpflichtung,<br />
dass nur brauchbare Bauprodukte<br />
in Verkehr gebracht werden dürfen. Dieser<br />
Nachweis kann entweder durch eine Europäische<br />
Technische Zulassung (ETZ) oder durch<br />
Klassifizierungs- und Prüfberichte einer auto-<br />
risierten Prüfanstalt für jede einzelne Komponente<br />
geführt wurden.<br />
Ein Auftragnehmer, der sich auf Klassifizierungs-<br />
und Prüfberichte für jede Einzelkomponente<br />
stützt muss aber beachten, dass er nur<br />
jene Bauprodukte einbauen darf, die in diesen<br />
Berichten beschrieben werden und dass ein<br />
Klassifizierungs- und Prüfbericht für jede<br />
Funktion (Festigkeit, Brandschutz, Hygiene,<br />
Schallschutz etc…) benötigt wird. Welche<br />
Funktionsansprüche bestehen richtet sich nach<br />
den gesetzlichen Vorschriften und dem abgeschlossenen<br />
Vertrag. Bestehen Funktionsansprüche<br />
kann nur jener Auftragnehmer zur<br />
Verantwortung gezogen werden, der Bauprodukte<br />
verwendet, die die Funktionsansprüche<br />
nicht erfüllen oder keine Klassifizierungs- und<br />
Prüfberichte beibringen kann, die diese Funktionsansprüche<br />
nachweisen.<br />
Eine ETZ kann sowohl der Hersteller als<br />
auch der Handel beantragen. Ein Auftragnehmer,<br />
der den Nachweis über eine ETZ des<br />
Zulassungsinhabers führt erspart sich das<br />
Zusammentragen vieler Einzelnachweise, weil<br />
die ETZ die Klassifizierungs- und Prüfberichte<br />
zusammenfasst. Das Verbauen von Einzelkomponenten<br />
außerhalb eines Systems oder<br />
Bausatzes ist aber jederzeit möglich.<br />
Es versteht sich von selbst, dass in allen Fällen<br />
auch die Verarbeitungsrichtlinien des Herstellers<br />
und die Regeln der Technik einzuhalten<br />
sind. Dafür ist alleine der Auftragnehmer<br />
verantwortlich.<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
28 TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Foto: Wilke
Foto: Gregor Todt<br />
VÖTB Pilotprojekt in OÖ<br />
„Handel für Gewerbe“<br />
Jedes größere Unterfangen sollte einmal im Kleinen abgetestet werden:<br />
ein Pilotprojekt an dem man sich orientieren kann.<br />
Dem VÖTB ist unter den verarbeitenden<br />
Betrieben des Stuckateur- und<br />
<strong>Trockenbau</strong>gewerbes immer auf der<br />
Suche nach kompetenten neuen Mitgliedern.<br />
Hintergrund dazu ist die Stärkung der Verbandsarbeit<br />
durch einen noch größeren Pool<br />
an Ideengebern und Know-how-Trägern einerseits<br />
und die schiere Anzahl der Mitgliedsbetriebe,<br />
als Gewicht bei allen Verhandlungen<br />
um Normen, Gesetze, Regelungen, Qualitätszeugnisse,<br />
etc. andererseits.<br />
Foto: Martina Zimper<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
itf | 18. und 19. Oktober 2012 | Salzburg<br />
Mit dem oberösterreichischen Spezialhändler<br />
Machacek konnte der VÖTB nun ein solches<br />
Pilotprojekt vereinbaren, dass hoffentlich<br />
bald Nachahmer finden wird: ab sofort<br />
werden Machacek-Mitarbeiter Trockenausbau-Unternehmungen<br />
auf den VÖTB aufmerksam<br />
machen und über die Vorteile einer<br />
Verbandszugehörigkeit informieren. Eine<br />
entsprechende Einschulung fand bereits statt,<br />
einem erfolgreichen „Piloten“ stets nichts<br />
mehr im Wege!<br />
VÖTB Qualitätskommission<br />
In der Qualitätskommission des VÖTB beschäftigte man<br />
sich intensiv mit einer Neuausrichtung und Neuregelung<br />
des Gütesiegels. So soll es durch ein jährlich zu erwerbendes<br />
Zertifikat ersetzt werden. Der Vorsitzende Harald<br />
Lüftner berichtet über die intensive Arbeit und seine<br />
persönlichen Visionen.<br />
Welche Hauptaufgaben bearbeitet ihre Arbeitsgruppe?<br />
Unser Arbeitskreis trifft sich mit Herrn DI Andreas Tichy<br />
von der MA 39 sowie den Herren von der Gipskarton-<br />
Industrie in etwa fünf Mal pro Jahr. Die Arbeit befasst<br />
sich damit, das Gütesiegel durch eine machbare Überprüfung<br />
zu ersetzen und die entsprechenden Prüfunterlagen<br />
zu erstellen.<br />
Welche Ziele konnten sie bereits realisieren, und welche<br />
haben sie sich konkret gesteckt?<br />
ZUSAMMEN<br />
STÄRKER.<br />
Machacek-Mitarbeiter<br />
machen Trockenausbauer<br />
auf die<br />
Vorteile des VÖTBs<br />
aufmerksam.<br />
AKTUELL<br />
NETZWERKEN. Gregor Todt (Mitte) im Kreise der<br />
oberösterreichischen Verarbeiter.<br />
Regionalmeeting<br />
VÖTB in OÖ<br />
Im Regionalmeeting Oberösterreich<br />
präsentiert sich der VÖTB<br />
neuen Mitgliedern.<br />
Am 4. September trafen sich oberösterreichische<br />
Stuckateur- und Trockenausbaubetriebe<br />
– Mitglieder und Interessenten<br />
– auf Einladung des VÖTB-Vizepräsidenten Gregor<br />
Todt zum Austausch, der auch die vielen<br />
aktuellen Aktivitäten des Verbandes vorstellte.<br />
INTERVIEW<br />
Realisieren konnten wir mit Zustimmung der Jahreshaupt -<br />
versammlung im Oktober 2011 die neue Form der Qualitätsüberprüfung.<br />
Die Gültigkeit des Qualitätszertifikates<br />
beträgt fortan nur mehr eine Dauer von einem Jahr. Unser<br />
Ziel ist nun, mit diesem neuen Prüf-Rhythmus, natürlich<br />
nach Rücksprache mit der MA 39, ehest möglich zu beginnen.<br />
In weiterer Folge sollte das Qualitätszertifikat ab 2013<br />
auch Nicht-Mitgliedern des VÖTB zur Verfügung stehen.<br />
Welche Visionen verfolgen sie ganz persönlich<br />
mit ihrem Engagement beim VÖTB und in ihrer<br />
Arbeitsgruppe?<br />
Durch mein Engagement in der Arbeitsgruppe will ich<br />
die Qualität der Stuck- und Trockenausbauarbeiten,<br />
speziell jene des Trockenausbaus, heben. Dadurch sollte<br />
der Ruf dieses Gewerkes in der Öffentlichkeit langfristig<br />
verbessert werden.<br />
29<br />
Foto: Gregor Todt
Der exklusive Warte- und Aufenthaltsbereich<br />
für Inhaber von höherpreisigen<br />
Flugtickets und Vielfliegern ist<br />
ein wichtiges Qualitätsmerkmal moderner<br />
Flughäfen. Gemäß dem Leitspruch „Service is<br />
our success“ betreibt die AUA auf einer angemieteten<br />
Fläche von mehr als 2000 m² im<br />
neuen Terminal Check-in 3 großzügige und<br />
modern gestaltete Lounges mit österreichischem<br />
Flair. Vor dem Abflug kann man so<br />
relaxen, arbeiten, das umfangreiche Angebot<br />
an Speisen und Snacks genießen und das<br />
geschäftige Treiben am Airport beobachten.<br />
Das Flughafenpersonal steht hier für alle Fragen<br />
und Anliegen den Kunden zur Verfügung.<br />
LOUNGES – DIE ANGENEHME ART<br />
EINE REISE ZU BEGINNEN<br />
In den Austrian Lounges erwartet man einen<br />
traumhaften Ausblick auf das Vorfeld, genießt<br />
das exklusives Design und österreichische<br />
Gastlichkeit in einem ruhigen, anspruchsvollen<br />
Ambiente. Den Gästen stehen drei unterschiedliche<br />
Lounges im Schengen- und Non-<br />
Schengen zur Verfügung – je nach Zugangsbestimmungen<br />
durch die Fluggesellschaften.<br />
Beginnend mit der Business Lounge über die<br />
Senator Lounge bis hin zur HON Circle<br />
Lounge, die den First Class Top-Kunden vorbehalten<br />
ist, bieten alle zahlreiche Annehmlichkeiten.<br />
Die unterteilten Bereiche können<br />
Vienna International Airport<br />
Austrian<br />
Lounges im<br />
Star Alliance<br />
Terminal<br />
Austrian Airlines bieten im neuen Star Alliance<br />
Terminal auf mehr als 2000 Quadratmetern sechs<br />
großzügige, modern ausgestattete Lounges in<br />
österreichischem Ambiente. Drei Schengen- und<br />
drei Non-Schengen Lounges befinden sich in der<br />
Ebene 2 des neuen Check-in 3 und sind über einen<br />
hellen und zentralen Lounge-Lobby-Bereich erreichbar.<br />
über einen gemeinsamen zentralen Lounge-<br />
Lobby-Bereich erreicht werden. Zur Entspannung<br />
tragen sicherlich die neu geschaffenen<br />
Relax-Areas bei, die ein ungestörtes Lesen und<br />
Schmökern zulassen. Dass alle Lounges über<br />
entsprechende Arbeitsplätze mit W-LAN-Verbindung<br />
verfügen, versteht sich von selbst.<br />
DESIGN UND WOHLBEFINDEN<br />
In der Planung waren diese beiden Anforderungen<br />
das „Maß aller Dinge“ und damit der<br />
Einbau einer Klimadecke selbstverständlich.<br />
Die Wünsche des Bauherrn waren, aufgrund<br />
der anspruchsvollen Klientel, ambitioniert.<br />
Entsprechendes Fachwissen war gefragt, das<br />
von der beauftragten Firma, aufgrund jahrelanger<br />
Erfahrung und Mitarbeiterwissen, beigesteuert<br />
werden konnte. Das Team der „kreativen<br />
Köpfe“ erarbeitete ein neues Konzept<br />
und einen entsprechenden Deckenspiegelplan,<br />
PLANUNG.<br />
Der Einbau einer großflächigen Klimadecke<br />
erforderte auf dieser prestigeträchtigen<br />
Baustelle entsprechendes Know-how.<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: KAEFER, Jürgen Roithinger/MCI
umgesetzt mit einer Metall-Bandrasterdecke<br />
CRE. Ing. Johannes Malik, Projektleiter der<br />
Firma KAEFER zog Walter Epp, Leiter der<br />
B + M Consulting Division, sowie den<br />
Kühldecken experten und Leiter der Klimatechnik,<br />
DI (FH) Jürgen Roithinger hinzu und<br />
so konnte in einem sehr eng bemessenen Zeitfenster<br />
von nicht einmal zwei Monaten eine<br />
praktikable Lösung gefunden werden. Auch<br />
der Aufgabe, die Arbeitsabläufe der nachfolgenden<br />
Gewerke einer entsprechend angepassten<br />
Planung zu unterziehen, stellte sich dieses<br />
Team.<br />
NEUES KÜHLDECKEN-KONZEPT<br />
ERARBEITET<br />
Zum Einsatz sollten ursprünglich Gipskartondecken<br />
kommen. Die Kühlberechnungen<br />
stimmten jedoch mit der aufzubringenden<br />
Kühlleistung nicht überein und mussten neu<br />
berechnet werden. Auf einer gesamten Deckenfläche<br />
von ca. 1800 m 2 wurden ca. 1000 m 2<br />
thermisch aktiviert um die Kühlleistung zu<br />
erreichen. Man entschloss sich, die geplante<br />
Gipskartondecken-Konstruktion durch eine<br />
Metall-Bandraster-Decke, ausgeführt als wartungsfreie<br />
Klimadecke, zu ersetzen. ➝<br />
Objekt: Vienna International Airport, Check-in 3<br />
Generalunternehmer: A. Porr Aktiengesellschaft, 1100 Wien<br />
<strong>Trockenbau</strong> + Decken: KAEFER Isoliertechnik GmbH, 1230 Wien<br />
Objektberatung: Baustoff + Metall Consulting, 1230 Wien<br />
Kühldecken: M.C.I. Metalldecken Produktions GmbH, 7343 Neutal<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
PRÄZISION.<br />
Die Vielzahl der<br />
Deckeneinbauten<br />
und dieräumliche<br />
Gestaltung der<br />
Lounges forderten<br />
ein hohes Maß<br />
an Montagegenauigkeit.<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
Prima Akustik<br />
und Raumklima<br />
Austrian Airlines bieten im neuen<br />
Star Alliance Terminal auf mehr als<br />
2000 m 2 sechs großzügige, modern<br />
ausgestattete Lounges in österreichischem<br />
Ambiente. Für den Ausbau und<br />
die Deckenkonstruktion zeichnet die<br />
Firma KAEFER verantwortlich.<br />
KAEFER<br />
Isoliertechnik Ges. m. b. H.<br />
Hetmanekgasse 12<br />
1231 Wien, Austria<br />
Tel. (01) 699 01-0<br />
Fax (01) 699 43 04<br />
info@kaefer.at<br />
www.kaefer.at
Dies hat den Vorteil, dass die Konstruktion<br />
allen Anforderungen nach größtmöglicher<br />
Revisionierbarkeit Rechnung trägt.<br />
Einzelne Metallpaneele lassen sich leicht<br />
aufklappen und ohne Probleme wieder in<br />
die Rasterunterkonstruktion einhängen.<br />
Eine Reihe von Wartungsplänen des Facility-Managements<br />
im Bereich der Haustechnik<br />
sowie des Brandschutzes können somit<br />
erfüllt werden.<br />
DECKENANSCHLÜSSE.<br />
Hochgezogene Seitenelemente<br />
bis an die Decke, erforderten exakt<br />
gearbeitete Deckenanschlüsse.<br />
BEHAGLICHKEIT.<br />
Durch die geringeren Luftgeschwindigkeiten<br />
kommt es zu keinem Zug oder<br />
Geräuschbildungen.<br />
Obwohl eine Vielzahl nötiger Einbauten<br />
berücksichtigt wurde, konnten die Deckenpaneele<br />
in hohem Grad werkseitig v<strong>org</strong>efertigt werden.<br />
Dadurch wurde Zeit in der Montage auf der Baustelle<br />
gespart. Dabei galt es, unter anderem, Auslässe<br />
für Downlights, Lautsprecher, Brandmelder,<br />
Sprinkler, Bewegungsmelder, HKL-Komponenten,<br />
Spots, Notbeleuchtungs- und Fluchtwegschilder<br />
in die Bandraster maschinell mit dem<br />
hauseigenen Water-Jet aus zu schneiden. Dadurch<br />
gibt es kaum einen Bandraster, der keine Fräsung<br />
aufweist.<br />
KLIMADECKE VOM FEINSTEN<br />
Die Ausführung der MCI Bandrasterklimadecke<br />
wurde auf Grund der hohen Kühlleistungsangaben<br />
und der geforderten leichten<br />
Revisionierbarkeit ausgewählt.<br />
Die gesamte Kühlleistung konnte nicht<br />
durch die Klimadecke alleine kompensiert<br />
werden, welches sich erst bei der Ausführung,<br />
nach der Kontrolle der Vorplanung, herauskristallisiert<br />
hatte. Daher wurde entschieden,<br />
die maximal mögliche Energieleistung über<br />
die Decken in die einzelnen Bereiche einzubringen<br />
und die Lüftungsanlage in Spitzenzeiten<br />
zur Deckung der Restkühlleistungen<br />
heranzuziehen.<br />
Durch diesen nachträglichen Klimatechnikzusammenschluss<br />
der Haustechnik und der<br />
Klimadecke ist es möglich ein wirtschaftliches<br />
und behagliches Raumklima dem Nutzer<br />
(Betreiber) zu bieten.<br />
Es ist daher bei jedem Bauvorhaben wichtig,<br />
vorab die Planung und Dimensionierung der<br />
einzelnen Komponenten, mittels einer Kühl-<br />
32 TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: KAEFER, Jürgen Roithinger/MCI
und Heizlastberechnung zu überprüfen, um das<br />
richtige Deckensystem auswählen zu können.<br />
HOHE ANFORDERUNG AN DIE MONTAGE<br />
Die Vielzahl der Deckeneinbauten und die<br />
räumliche Gestaltung der Lounges forderten<br />
ein hohes Maß an Montagegenauigkeit, da<br />
sich kein Raum im rechten Winkel befindet.<br />
Ein Team von 20 bis in Spitzenzeiten 40 gut<br />
geschulten Mitarbeitern (inklusive Lehrlinge),<br />
wurde vom KAEFER-Bauleiter Herrn Gerhard<br />
Wiesenhofer eingesetzt. Die Arbeiten umfassten<br />
die gesamte <strong>Trockenbau</strong>-Palette wie<br />
Trennwände, Vorsatzschalen und Deckenkonstruktionen.<br />
Einzelne Raffinessen im Barbereich,<br />
durch den Tischler ellipsenförmig gefertigte<br />
Seitenelemente, hochgezogen bis an die<br />
Decken, erforderten exakt gearbeitete Deckenanschlüsse<br />
in Gipskarton. Alle Anschlüsse und<br />
Deckenfriese wurden aus Gipskarton gebaut,<br />
Dehnfugen eingearbeitet und verspachtelt.<br />
ZEITRAHMEN UND LOGISTIK<br />
In einem knapp bemessenen Zeitfenster von<br />
November 2011 bis April 2012 wurden,<br />
nach einer zweimonatigen „Umplanphase“,<br />
Service & Kompetenz<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
alle Arbeiten im Bereich der Lounges termingerecht<br />
und qualitativ hochwertig ausgeführt.<br />
Schwierige Lieferbedingungen,<br />
aufgrund der außergewöhnlichen Baustellengesamtgröße<br />
und des Termindrucks,<br />
waren für alle beteiligten Unternehmen an<br />
der Tagesordnung. Es zeigt sich, dass ein<br />
optimales Endergebnis vor allem durch die<br />
gute Teamarbeit zwischen Industrie (M.C.I),<br />
dem Handel (B + M) und dem Verarbeiter<br />
(KAEFER) erzielbar ist.<br />
QUALITÄTSMERKMAL.<br />
Wichtig beim Vergleich der einzelnen<br />
Kühldeckensystem leistungen sind Prüfverfahren.<br />
Mit Baustoff + Metall einen Schritt voraus<br />
Intrakustik Katalog 2012/2013<br />
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Katalog 2012/2013<br />
<strong>Trockenbau</strong>platten<br />
Bauelemente<br />
B<br />
Unterkonstruktionen<br />
k k i<br />
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Dämmsysteme<br />
Deckensysteme<br />
D<br />
Bodensysteme<br />
Bo<br />
Werkzeug W<br />
Befestigungstechnik<br />
Bef<br />
www.baustoff-metall.com<br />
PRAXIS<br />
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<strong>Trockenbau</strong>-Fachhandel mitSystem<br />
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33
Großvolumiges Bauen mit Holz im<br />
städtischen Bereich ist international<br />
im Vormarsch, wie Projekte aus<br />
Zürich oder London beweisen. Mit der Techniknovelle<br />
2007 wurden erstmals alle notwendigen<br />
Rahmenbedingungen in Wien festgelegt,<br />
die den Einsatz von Holz bei Wohnbauten<br />
mit bis zu sieben Geschoßen ermöglichen.<br />
Der erste Siebengeschoßer an der Wagramer<br />
Straße in Wien Donaustadt ist das jüngste dieser<br />
Projekte.<br />
Die innovative Konstruktion ging als Siegerprojekt<br />
im Bauträgerwettbewerb „Holzbau in<br />
der Stadt“ im Auftrag der Gemeinnützigen<br />
Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Familie<br />
hervor. Die Wohnanlage besteht aus einem<br />
siebengeschoßigen Baukörper, an den drei<br />
Holzbau Wagramer Straße<br />
Auf dem<br />
Holzweg<br />
Internationale Untersuchungen bescheinigen dem<br />
Leicht- und dem Holzbau für die nahe Zukunft<br />
überdurchschnittliche Wachstumspotenziale. Wien folgt<br />
diesem Trend: In der Donaustadt entsteht zur Zeit das<br />
erste siebengeschossige Wohnhaus in Holzbauweise.<br />
Der <strong>Trockenbau</strong><br />
macht<br />
für den<br />
Holzbau den<br />
Brandschutz<br />
möglich,<br />
er ist beim<br />
Thema<br />
Speichermasse ein<br />
wichtiger Verwandter<br />
und hat auch bei<br />
der Lebenszyklus-<br />
Betrachtung Vorteile.<br />
Architekt DI Michael Schluder<br />
niedrigere, dreigeschoßige Riegel anschließen.<br />
Diese bilden einen Übergang zur lockeren<br />
Bebauung der Umgebung. Die sechs Obergeschoße<br />
des Bauteils A werden in einer Massivholzkonstruktion<br />
aus Brettsperrholz errichtet,<br />
das Erdgeschoß ist in Stahlbeton ausgeführt.<br />
Bei den drei niedrigeren Gebäuden handelt es<br />
sich um reine Holzbauten. Insgesamt werden<br />
etwa 19.400 m 2 Brettsperrholz-Betonverbund-<br />
Elemente an Wand und Decken verbaut.<br />
Darin sind 2400 Tonnen CO 2 gespeichert, was<br />
einer Jahresemission von rund 1630 Mittelklassewagen<br />
entspricht. In der Anlage finden<br />
101 geförderte Wohnungen auf einer Wohnnutzfläche<br />
von 8440 m 2 Platz, die zwischen 62<br />
und 105 m 2 groß sind.<br />
BRANDSICHER<br />
Die OIB Richtlinie 2 erfordert in Gebäudeklasse<br />
5 ein Kapseln der Holzkonstruktion.<br />
Außen kommt ein Wärmedämmverbundsystem<br />
zum Einsatz. Im Inneren wird dies mit<br />
<strong>Trockenbau</strong>systemen von RIGIPS umgesetzt.<br />
Für die <strong>Trockenbau</strong>arbeiten zeichnet das Team<br />
von Schreiner <strong>Trockenbau</strong> verantwortlich. Das<br />
AUFGEREIHT. Wie bei einem Bücherregal reihen<br />
sich Beton- und Holzelemente aneinander.<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Bruno Klomfar, Franz Pflügl, Hagmüller Architekten/Schluder Architektur, Martina Zimper
VORHER UND NACH-<br />
HER. Die Holzelemente<br />
sind durch die Verkleidung<br />
mit Gipskarton vor<br />
Feuer geschützt.<br />
Unternehmen war seit Jänner 2012 mit rund<br />
25 Mitarbeitern auf der Baustelle im Einsatz.<br />
Die große Herausforderung bei dem Projekt<br />
waren die strengen Anforderungen seitens der<br />
baubehördlichen Richtlinien an den Brandschutz.<br />
„Der <strong>Trockenbau</strong> macht für den Holzbau den<br />
Brandschutz möglich, er ist beim Thema Speichermasse<br />
ein wichtiger Verwandter und hat<br />
auch bei der Lebenszyklus-Betrachtung Vorteile“,<br />
erklärt Architekt DI Michael Schluder.<br />
Die Wandelemente aus Brettsperrholz wurden<br />
mit RIGIPS Gipskarton beplankt, um das<br />
Holz 90 Minuten lang vor Entflammung zu<br />
schützen. RIGIPS hat dafür mit dem Kooperationspartner<br />
binderholz bausysteme die Konstruktion<br />
entwickelt und auf ihre Wirtschaftlichkeit<br />
geprüft: Der Wandaufbau wurde einer<br />
brandschutztechnischen Prüfung der MA 39<br />
Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsstelle<br />
der Stadt Wien im Brandofen unterzogen. Das<br />
Ergebnis war eindeutig: Das nach ÖNorm B<br />
3800 Teil 9 geprüfte System lässt keinen Mitbrand<br />
der Holzkonstruktion während 90 Minuten<br />
Brandeinwirkungsdauer zu. Um nachträgliche<br />
Installationen zu ermöglichen, wurde eine<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
Installationsebene errichtet. Dies bietet ausreichend<br />
Platz auch für größere Montagen. „Somit<br />
konnte durch die Prüfungen ein wirtschaftlicher<br />
Aufbau erreicht werden, bei dem das Holzbauteil<br />
nicht durch einen Brand beansprucht wird<br />
und statisch kalt bemessen werden kann“,<br />
erklärt DI (FH) Jens Koch von RIGIPS.<br />
Auch die Zwischenwände wurden mit RIGIPS<br />
<strong>Trockenbau</strong>systemen ausgeführt, „Die Herausforderung<br />
bei dem Projekt war, dass die Lieferung<br />
mit Baukränen verhoben werden musste, da<br />
die LKWs nicht nahe genug zu einzelnen Teilen<br />
der Großbaustelle hinfahren konnten“, so Ing.<br />
Manfred Schreiner von Schreiner <strong>Trockenbau</strong>.<br />
PRAXIS<br />
Bauträger: Familie, Gemeinnützige Wohn- und Siedlungsgenossenschaft, Wien<br />
Architektur: Bauteil A – Schluder Architektur, Wien<br />
Bauteil B – Hagmüller Architekten, Wien<br />
<strong>Trockenbau</strong>: Schreiner <strong>Trockenbau</strong>, Graz<br />
Rigips-Fachberatung: DI (FH) Jens Koch, Franz Efler<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />
Der Aufbau der Decke wurde mit einem<br />
geprüften System ausgeführt: An doppelt<br />
beplankte Feuerschutzplatten wurde eine abgehängte<br />
Decke montiert. Einzig die verglasten<br />
Loggien sind mit abgehängten Lochdecken<br />
ausgeführt. Die <strong>Trockenbau</strong>arbeiten wurden<br />
mit Ende September 2012 abgeschlossen, die<br />
komplette Fertigstellung ist für Frühling 2013<br />
geplant. Für ausreichend Mieter ist auch schon<br />
ges<strong>org</strong>t: Mit rund 6000 Buchungen sind die<br />
Wohnungen fast 60-fach überbucht. Die Baukosten<br />
betragen rund 15 Mio. Euro, die Wiener<br />
Wohnbauförderung unterstützt das Projekt<br />
mit 6,5 Mio. Euro.<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
35
PRAXIS<br />
Bunt und funktional<br />
Einläuten<br />
eines neuen<br />
Schulzeitalters<br />
Der Schulcampus Nord, welcher mit dem neuen<br />
Schuljahr in Betrieb geht, konzentriert verschiedene<br />
Schul- und Betreu ungsein richtungen unter nur einem<br />
Dach. Die Besiedelung Wiens über der Donau ist ein<br />
schleichender Prozess, der in weiterer Folge auch die<br />
Errichtung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
erforderlich macht. Mit der Errichtung eines<br />
neuen Schulcampus an der Donaufelderstraße wurde<br />
dem Rechnung getragen.<br />
Der Schulkomplex ist von drei größeren,<br />
ebenfalls neuen, Wohnbauten umgeben<br />
und beherbergt insgesamt 13<br />
Volksschulklassen, neun Kindergartengruppen<br />
und sechs Ganztagsbetreuungsstätten. Das<br />
moderne Konzept, unterschiedliche Schul- und<br />
Betreuungseinrichtungen unter einem Dach zu<br />
vereinen, hat die gemeinnützige Baugesellschaft<br />
GESIBA als Bauträger umgesetzt. Sie vermietet<br />
das Gebäude langfristig an die Stadt Wien. Baumeister<br />
Alfred Putz, verantwortlicher Gesamtprojektleiter,<br />
erklärt das s<strong>org</strong>same V<strong>org</strong>ehen im<br />
VERSPIELT.<br />
Einfache Rechenbeispiele<br />
zieren<br />
den Gangbereich<br />
der Volkschule<br />
Lauf der Entstehung: „Es gab laufend Besprechungen<br />
mit der Schulbehörde und dabei<br />
konnten wichtige Details gemeinsam mit den<br />
Nutzern festgelegt werden.“<br />
RÄUME AM DACH<br />
Architekten und Pädagogen hätten auch intensiv<br />
zusammengearbeitet und das Endergebnis spiegelt<br />
diesen Prozess sichtbar wider. Auf einem<br />
annähernd quadratischen Grundriss wurde auf<br />
vier Obergeschoßen ein komplexes Gebäude<br />
umgesetzt, in dem die verschiedenen Nutzungen<br />
KOMBINIERT.<br />
Alles unter einem Dach<br />
im Schulcampus Nord<br />
möglichst verschränkt wurden. „Kollegiale Führung“<br />
nennt sich das dann, worunter zum Beispiel<br />
die gemeinsame Nutzung des Speisesaals<br />
oder auch die der Sportstätten zu verstehen ist.<br />
Die Bewegungsräume im Freien sind teilweise in<br />
gedeckter Form in Hochlage zu finden. Auf dem<br />
Dach des Turnsaales befindet sich beispielsweise<br />
ein Ballspielplatz. Die Abdichtung und die doppelte<br />
Entwässerung wäre baulich aufwändig<br />
gewesen, vermerkt man bei der GESIBA. Der<br />
Schulbau war in vielen Bereichen mit <strong>Trockenbau</strong>lösungen<br />
unterstützt worden. Im Freien kam<br />
in den Überkopfbereichen Knauf Aquapanel<br />
Cement Board zum Einsatz. „Zur Windlast-<br />
Berechnung beziehungsweise zur Ermittlung der<br />
exakten Trägerabstände konnten wir auf die<br />
Berechnungen von Knauf zurück greifen,“<br />
betont der <strong>Trockenbau</strong>-Bauleiter Gerald Tuttner<br />
von der rhtb: projekt gmbh, einem Unternehmen<br />
mit Sitzen in Wien, Pöllau sowie auch in<br />
der Schweiz. Ausgeführt worden war der Unterbau<br />
hier mit Nonius-Hängern und verzinkten<br />
Profilen, die einen entsprechenden Korrosionsschutz<br />
aufbieten.<br />
36 TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Knauf / M.Possert.
INNENDECKE MIT FUNKTIONEN<br />
Beim Planen der Aufenthaltsräume waren die<br />
Architekten vom Büro Gangoly & Kristiner<br />
äußerst kreativ. Neben dem eher außergewöhnlichen<br />
Dach-Sportplatz fällt die Unterbringung<br />
des Pausenhofes in einem Zwischengeschoß auf.<br />
Als Herzstücke des Gemeinschaftslebens im<br />
Gebäudeinneren lassen sich die Bibliothek in<br />
einem der Obergeschoße sowie der bunt in<br />
Szene gesetzte Speisesaal im Erdgeschoß ausmachen.<br />
Das Klappern der Teller und auch die<br />
Essensgerüche sollen hier mittels Knauf Cleaneo<br />
Akustik reduziert werden. Der Hersteller Knauf<br />
verweist darauf, dass Zeolithe, ein natürlicher<br />
Zusatzstoff, vulkanischen Ursprungs, Schadstoffe<br />
und Gerüche in der Raumluft reduzieren hilft.<br />
Das mehrfärbige Streifendesign in Pastellfarbtönen<br />
zieht sich quer über den gesamten Raum.<br />
Die Farben waren extra gemixt worden und<br />
erstrahlen vor der Eröffnung über Boden,<br />
Wände und die Decke hinweg in auffallend gleicher<br />
Strahlkraft. Auch die 8-18 Rundlochung<br />
hatte dank passender Malerrolle die Farbgebung<br />
tief in sich aufgenommen.<br />
SONDERFALL GANGBEREICH<br />
Die Gänge im Schulcampus Nord bekamen<br />
die im Schulbau mittlerweile recht verbreitete<br />
Lochdeckenbeplankung, die hier stellenweise<br />
in eine Reversierdecke greift. Eine Schattennut<br />
mit eingespachtelten Profilen s<strong>org</strong>t dabei für<br />
einen „schlanken Abschluss“ der Durchzugsräume.<br />
Insgesamt sind am Schulcampus Nord<br />
4.000 Quadratmeter Cleaneo Akustikplatten<br />
mit FF-Fuge verbaut worden. Die linear umgesetzten,<br />
abgehängten Deckenleuchten s<strong>org</strong>en<br />
für direktes sowie gleichzeitig auch für indirek-<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
BUNT. Knauf Cleaneo Akustik s<strong>org</strong>t im bunten<br />
Speisebreich für angenehmes Ambiente.<br />
tes Licht. Letzteres wird von den hellen<br />
Deckenplatten zurück in den Raum gestrahlt.<br />
Die Wände zu den Schulklassen hin wurden,<br />
auf den erhöhten Schallwiderstand von 49 dB<br />
Bedacht nehmend, doppelt beplankt ausgeführt.<br />
Auf schlaue Art wurden hier von den<br />
Architekten die Stärken des <strong>Trockenbau</strong>s<br />
erkannt und zur Schaffung von mehr Stauraum<br />
ausgenutzt. Dank ganz gezielt v<strong>org</strong>enommener<br />
Vor- und Rücksprünge integrierten<br />
sie im Wandsystem Ablagen und Kästen im<br />
Klassenraum beziehungsweise alternierend<br />
dazu auch außen in den Gangbereichen. Die<br />
Feuerlöscher in den Gängen wurden ebenfalls<br />
in eigenen kleinen Nischen untergebracht.<br />
Im Kindergartenbereich stellt sich dort ein<br />
entspanntes Raumgefühl ein, wo großzügig<br />
abgerundete Ecken die Zwischenwände<br />
abschließen. Stellenweiser Einsatz von Glas,<br />
erzeugt außerdem visuelle Anschlüsse nach<br />
draußen. Generell ist der Gebäudekomplex<br />
aber eher introvertiert ausgefallen und<br />
schließt auch zur Donaufelder Straße hin<br />
wuchtig ab. Der gedeckte Eingangsbereich,<br />
Objekt: Schulcampus Nord, Donaufelder Straße 73<br />
Bauherr: Gesiba, Gemeinnützige Siedlungs- und Bauaktiengesellschaft,<br />
1013 Wien<br />
Architekt und Örtliche Bauaufsicht: Gangoly & Kristiner Architekten ZT<br />
GmbH, 8010 Graz<br />
Knauf Fachberatung: Karl Zettl, Mobil: +43 664 544 60 25<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />
KINDERGERECHT. Bunte und verspielte Ästhetik<br />
für die Kinder im Schulcampus Nord.<br />
mit verkehrsberuhigtem Vorplatz befindet<br />
sich in einer Nebengasse. Diese wird bald<br />
recht belebt sein, wenn dann die Glocken ein<br />
erstes Schuljahr für den Schulcampus Nord<br />
einläuten.<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
37
PRAXIS<br />
WELLNESSREICH. Ein großzügiger<br />
Ruhebereich steht den Gästen zur Verfügung.<br />
HARMONIE. Das Hotel besitzt ein Hallenbad<br />
mit einem unvergesslichen Sternenhimmel.<br />
Hotel Bischofsmütze „de Luxe“ in Filzmoos<br />
Neue Kräfte tanken in alten<br />
Mauern – 400 Jahre Tradition<br />
Mitten im Herzen von Filzmoos<br />
befindet sich ein 4 Sterne-Haus<br />
mit 400 Jahre alter Tradition,<br />
das liebevoll renoviert und<br />
modernisiert, den anspruchsvollen<br />
Gast „willkommen heißt“.<br />
Höchste Anforderungen wurden<br />
auch beim Umbau der Vital- und<br />
Wellnesswelt an den <strong>Trockenbau</strong><br />
gestellt. Das Ergebnis überzeugt<br />
und lädt dazu ein, die<br />
Seele baumeln zu lassen.<br />
Zuhaus“ und doch im Urlaub. So fühlt<br />
man sich im 4 Sterne Hotel Bischofsmütze,<br />
direkt im Ortszentrum der ca.<br />
1500 Einwohner zählenden Salzburger Gemeinde.<br />
Gemütliche Stuben, Hotelbar, heimelige<br />
Räumlichkeiten und Nischen vermitteln Ambiente<br />
mit Stil und Harmonie. Ein wunderbares<br />
Alpenpanorama lädt nicht nur zum Aktivurlaub,<br />
sondern auch zum Relaxen ein. Das Hotel<br />
verwöhnt die Gäste nach einem gelungen<br />
Umbau in einer einzigartigen Vital- und Wellnesswelt<br />
mit Hallenbad. Auf all diese Anforderungen<br />
nahm die Firma Baurent beim Umbau<br />
Bedacht und setzte die Wünsche des Architekten<br />
und Bauherrn in einem knapp bemessen<br />
Zeitfenster von nur fünf Monaten um.<br />
URLAUB IM KLEINEN PARADIES<br />
In der Wellnesswelt im Hotel Bischofsmütze<br />
„de Luxe“ kann man sich und seinem Körper<br />
Achtsamkeit schenken und in einer Umgebung<br />
wohliger Wärme entspannen. Gemütliche<br />
Ecken, kunstvolle Holzarbeiten und viele liebevolle<br />
Details wurden in diesem Wohlfühlbereich<br />
geschaffen. Eine Vielzahl an Einrichtungen<br />
wie eine finnische und klassische Sauna, ein<br />
Aromadampfbad, Infrarotkabine, Solebad und<br />
ein großzügiger Ruhebereich stehen zur Verfügung.<br />
Das, in Spitzenzeiten, achtköpfige Team,<br />
rund um Bauleiter Jörg Kitzuhn, hat für dieses<br />
Hotel einen neuen Wellnessbereich mit Materialien<br />
der Firmen Knauf, Lafarge und Rigips<br />
umgesetzt.<br />
WASSER UND WELLNESS<br />
Da es sich um einen anspruchsvollen Feuchtbereich<br />
handelt, wurde in der <strong>Trockenbau</strong>verarbeitung<br />
darauf großes Augenmerk gelegt. Das Plattenmaterial<br />
muss sich für extrem nasse Bereiche<br />
eignen und eine hohe Unempfindlichkeit gegen<br />
Feuchte und Nässe sowie eine geringe Wasseraufnahme<br />
bieten. Die Wahl fiel im Saunabereich<br />
auf LaHydro, eine glasvliesummantelte Spezialplatte,<br />
die zuverlässig ist und sich leicht verarbeiten<br />
lässt. Sie bietet eine sehr glatte und qualitative<br />
Oberfläche und erreicht durch scharfes<br />
Abziehen eine Q3-Qualität.<br />
In diesen Räumlichkeiten ist entsprechend viel<br />
Haustechnik gefordert, die in die Decke eingebracht<br />
wurde. Es wurden jedoch nicht nur Lüftungen<br />
in die Decke eingearbeitet; es galt auch<br />
das nötige Brandschutzkonzept in den Deckenelementen<br />
zu berücksichtigen. Die Gewerke<br />
waren perfekt koordiniert und es wurde mit den<br />
Haustechnikern sowie Elektrikern „Hand in<br />
Hand“ gearbeitet. Eine Vielzahl an Revisionsöffnungen<br />
sind in der Decke berücksichtigt, damit<br />
im laufenden Betrieb Wartungsarbeiten im<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Baurent/Jörg Kitzuhn; Hotel Bischofsmütze
Bereich der Haustechnik ohne größeren Aufwand<br />
v<strong>org</strong>enommen werden können.<br />
INNENARCHITEKTUR UND DESIGN<br />
In der architektonischen Umsetzung der Deckengestaltung<br />
wurde auf die Haustechnik besonders<br />
Bedacht genommen, da diese entsprechend viel<br />
Platz fordert. So wurde die Decke abgehängt,<br />
Friese und Stuckelemente eingearbeitet, was entsprechendes<br />
Know-how der Mitarbeiter des <strong>Trockenbau</strong>betriebs<br />
voraussetzt. Außerdem wurden<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
spezielle Lichteffekte durch indirekte Beleuchtungen<br />
umgesetzt, die wunderschöne Akzente<br />
setzen. Diese Lichtkörper in den Sternenhimmel<br />
im Hallenbad einzubauen, war nicht einfach, da<br />
Lüftungskanäle oberhalb der Decke verlegt wurden.<br />
Gefordert war das Baurent-Team bei den<br />
Anpassungen der Beleuchtungen an die zahlreichen<br />
runden Säulen sowie den rund auszuführenden<br />
Deckensprüngen. Ein gelungenes,<br />
ansprechendes Planungskonzept, das Funktionalität<br />
und Design perfekt vereint.<br />
DESIGN.<br />
Deckenkonstruktionen<br />
vom<br />
Feinsten –<br />
ein hoher<br />
Anspruch an<br />
Verarbeitungsqualität<br />
und Planung.<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
Objekt:<br />
Hotel Bischofsmütze<br />
Bauherr:<br />
Fam. Mayr, 5532 Filzmoos<br />
Planung:<br />
Heinz Fallend Innenarchitektur<br />
& Design,<br />
4040 Lichtenber<br />
Projektleitung:<br />
PLANPUNKT GmbH,<br />
Ing. Karl Kocher,<br />
5082 Grödig<br />
<strong>Trockenbau</strong>:<br />
Baurent Bau-GmbH&<br />
CoKG, 5014 Salzburg<br />
Ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit<br />
39
Die Kunst ist ewig“, so ein Philosophenwort.<br />
Leider gilt das nicht für<br />
die Stätten, in denen Kunst zur Darstellung<br />
gebracht wird. So auch im Theater<br />
Mönchengladbach, das seine gesamte bauliche<br />
und technische Ausstattung einer grundlegenden<br />
Sanierung unterziehen musste. Gesamtkosten<br />
des Projekts: ca. 8.4 Millionen Euro.<br />
Von Anfang an war klar, dass die Raumdecken<br />
des Bauwerks eine zentrale Funktion im neuen<br />
Sicherheitskonzept einnehmen würden. Im<br />
Zentrum: OWAplan, das fugenlose Deckensystem<br />
des Odenwälder Herstellers. Es verbindet<br />
Stabilität und Flexibilität mit bester Akustik<br />
und Brandschutz - und sieht dabei ausgesprochen<br />
elegant aus.<br />
SPAGAT ZWISCHEN ÄSTHETIK UND<br />
FUNKTIONALITÄT<br />
Die Renovierung startete 2009 und endete im<br />
Mai 2011. Im ersten Bauabschnitt wurden die<br />
Fluchtwege und Treppenhäuser des Bühnenhauses<br />
gesichert. Der zweite Bauabschnitt<br />
umfasste bauliche, energetische, haus- und<br />
bühnentechnische Maßnahmen sowie die<br />
Umsetzung eines neuen Brandschutzkonzepts.<br />
40<br />
Designdecken spielen tragende Rolle<br />
im Stadttheater Mönchengladbach<br />
Im Reich<br />
der Träume<br />
Hohe ästhetische V<strong>org</strong>aben galten für das<br />
Foyer des Theaters, das die Visitenkarte der<br />
Vereinigten städtischen Bühnen bildet. Über<br />
die Gesamtfläche des Foyers musste eine neue<br />
durchgehende Decke abgehängt werden.<br />
Dabei gab es zugleich jede Menge technische,<br />
besonders brandschutztechnische Details zu<br />
berücksichtigen – ein schwieriger Spagat zwischen<br />
Ästhetik und Funktionalität, der am<br />
Ende mit einem OWAplan Deckensystem<br />
exzellent gemeistert wurde.<br />
Brandschutztechnische Überlegungen standen im<br />
Vordergrund, als sich die Stadt Mönchengladbach<br />
Mitte 2008 entschloss, ihr ehrwürdiges Stadttheater<br />
gründlich zu sanieren. Am 18. September letzten<br />
Jahres wurde das Theater wieder seiner ursprünglichen<br />
Bestimmung mit einer glanzvollen Operngala<br />
„Im Reich der Träume“ übergeben.<br />
HOHE BRANDSCHUTZANFORDERUNGEN<br />
So musste jedes Deckenfeld im Foyer reversibel<br />
gestaltet sein, da sich in jedem Feld eine Rauchansauganlage<br />
befindet. Auch die Brandmelder waren<br />
in die Revisionsfelder zu integrieren (das RAS-<br />
System ist das Brandmeldesystem und ersetzt die<br />
Brandmelder). Über integrierte Luftauslässe wird<br />
die Zuluft ins Foyer geführt. Die Luftauslässe<br />
selbst wurden mit Metallplatten umgeben. Sie<br />
harmonieren gut mit den markanten Dinnebier-<br />
Leuchten, die man vor 25 Jahren eingebaut hatte.<br />
BETONT. Auch im sogenannten „kleinen Foyer“ setzt die OWAplan-Decke optische und akustische Akzente.<br />
Fotos: OWA
Die Klappen der Revisionsrahmen wurden<br />
mit integriertem Luftauslass und Alublende<br />
versehen. Als besonders flexibler „Funktionsträger“<br />
und ästhetische Gesamtlösung erwies<br />
sich das fugenlose Deckensystem OWAplan S 7,<br />
von dem ca. 500 m 2 – teilweise in Segelform<br />
– zwischen Rabitz-Gesimsen und der Beleuchtung<br />
verbaut wurden.<br />
Weiteres Highlight über dem Foyer: ein ca.<br />
zwei cm breiter Rand zwischen Deckenfeldern<br />
und Stützkonstruktion, der offen gehalten ist,<br />
um die Abluft abzusaugen. Architektonischer<br />
Nebeneffekt: Der offene Rand lässt die Felder<br />
leichter und schwebender wirken.<br />
BRILLANTE AKUSTIK<br />
Kaum weniger anspruchsvoll gestalteten sich<br />
die Ansprüche an die Flure, die im Notfall<br />
auch als Fluchtwege dienen. Das OWA-System<br />
S 3 im Dessin Cosmos M.N. deckt diese Bereiche<br />
akustisch, optisch und brandschutztechnisch<br />
überzeugend ab. Die 1000 m2 der Fläche<br />
sind mit Stufenwandwinkeln Nr. 50/15 befestigt.<br />
Die Systemplaner arbeiteten alle Details<br />
der Decke vorbildlich aus.<br />
Auch im Orchestergraben des renovierten<br />
Theaters spielt ein OWA Deckensystem die<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />
Anzeige_Opus_181x124mm_0812.ai 1 31.07.12 12:07<br />
Odenwald Faserplattenwerk GmbH · www.owa.de<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
HERAUSFORDERUNG. Ein umlaufender,<br />
zwei Zentimeter breiter Rand zwischen Deckenfeld<br />
und Stützkonstruktion war erforderlich,<br />
um die Abluft anzusaugen.<br />
akustisch tragende Rolle. Das Metalldeckensystem<br />
OWAtecta hält sich optisch dezent im Hintergrund.<br />
Akustisch brilliert es dank rückseitiger<br />
Akustikauflage, beschert dem Publikum im Saal<br />
den vollen Genuss auch leiser Töne und garantiert<br />
zugleich das optimale Verständnis der<br />
Musizierenden untereinander.<br />
Objekt: Sanierung Stadttheater Mönchengladbach<br />
Planer/Bauherr: Stadt Mönchengladbach,<br />
Fachbereich Ingenieurbüro und Baubetrieb<br />
DETAIL. Die mittige Anordnung der<br />
Einbauleuchten wurde in den Fluren in das<br />
sichtbare OWA-System S 3 integriert.<br />
Entwurf und Detailplanung: Abteilung Hochbau, Herr Gerhardt<br />
Projektsteuerung: Gebäudemanagement, Herr Comanns<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
Technische Beratung/Vertrieb: Odenwald Faserplattenwerk GmbH,<br />
OWA Vertrieb Mitte GmbH, Daniel Hampel, www.owa.de<br />
PRODUKTNEUHEIT<br />
®<br />
OWAcoustic ® premium Opus<br />
cool design – warm acoustics<br />
PRAXIS<br />
Die erste Mineralwolleplatte, die Gegensätzliches zusammenbringt: coole Sichtbeton-<br />
Optiken mit verblüffend warmem Raumklang (Absorptionsgrad: 0,70). Die 60 x 60 cm<br />
oder 62,5 x 62,5 cm großen Akustik-Platten im verdeckt herausnehmbaren OWA<br />
System S 19 Teccor bilden elegante, durchgängige Deckenflächen in täuschend<br />
echter Beton-Optik. Auch an den Wänden macht OWAcoustic ® premium Opus eine gute<br />
Figur – auf Anfrage werden auch hierfür konstruktive Lösungen angeboten.<br />
Fordern Sie gleich technische Unterlagen an.<br />
41
Check-in 3 am Vienna International Airport<br />
Abheben in eine neue<br />
Dimension des <strong>Trockenbau</strong>s<br />
Der „Check-in 3“ am Vienna<br />
International Airport ist<br />
ein erstaunliches Vorzeigeprojekt,<br />
welches in der Größenordnung<br />
seinesgleichen sucht. Es wurde<br />
in eindrucksvoller Weise vor<br />
Augen geführt, was mit <strong>Trockenbau</strong>weise<br />
alles möglich ist.<br />
Das jüngste Vorhaben am Flughafen Wien<br />
erschließt neue Dimensionen. Nie<br />
zuvor wurde ein Projekt dieser Größenordnung<br />
in Österreich in <strong>Trockenbau</strong>weise ausgeführt.<br />
Die Zahlen sind beeindruckend: ca. 40.000<br />
m² Doppel- und Hohlraumböden, rund 30.000<br />
m² Ständer-Schachtwand- und Vorsatzschalenkonstruktionen,<br />
rund 80.000 m² abgehängte<br />
Decken. 10.000 Tonnen Materialien – das entspricht<br />
1000 Sattelschlepper-Ladungen – sind für<br />
Böden, Wände und Decken des 350 Meter langen<br />
und 55 Meter breiten Terminals und für den<br />
450 m langen Pier eingebracht worden.<br />
Für den Architekten Tim Brendel von Baumschlager<br />
Eberle Wien waren es ganz spezielle<br />
V<strong>org</strong>aben, die dem Projekt den Stempel aufdrückten:<br />
„Alles unter einem Dach zu haben<br />
und dabei dem Fluggast eine Abfertigung in<br />
einem Zeitraum von unter 25 Minuten zu<br />
ermöglichen, war eine der Herausforderungen.<br />
Dies im Zusammenhang mit dem Anspruch,<br />
dass der Fluggast von jeder Position aus das<br />
Flugfeld im Blick haben kann, ist eine weitere<br />
architektonische Besonderheit des Check-in 3!“<br />
MARKANT.<br />
Auf einer Länge von 350 Metern reihen sich Metalldeckenprofile<br />
zu einem Fächer.<br />
GLANZSTÜCK.<br />
Die konisch verlegte<br />
Metall-Langfelddecke<br />
ist eine bautechnische<br />
Meisterleistung.<br />
TROCKENBAU IN<br />
UNGEAHNTER GRÖSSE<br />
Für den Innenausbau beim „Check-in 3“ wurde<br />
rhtb: betraut. Das Unternehmen hat Flughafen-<br />
Know-how erworben und dieses bereits unter<br />
Beweis gestellt. Der Auftrag lautete, sämtliche<br />
Doppelböden, Schwerlast-Hohlraumböden<br />
sowie die <strong>Trockenbau</strong>arbeiten in verschiedensten<br />
Variationen auszuführen. Der Clou lag im<br />
Detail: Decken, Wände, Vorsatzschalen,<br />
Schachtwände zum Teil freihängend, selbsttragend<br />
und mit allen erdenklichen technischen<br />
Anforderungen (Schallschutz, Statik, Sicherheit<br />
sowie Brandschutz) wie z.B. EI90, EI120-Verkleidungen<br />
sowie als W4-Anforderungen in<br />
Allgemeinbereichen wurden gebaut. In den<br />
Wänden und Decken war eine Vielzahl von<br />
Einbauten zu berücksichtigen, welche die<br />
hohen Sicherheitsstandards erfüllen - hier allen<br />
voran einbruch- und schusssichere Konstruktionen<br />
und Schallschutzverkleidungen. Unter<br />
anderem wurden durchschusshemmende Gipsfaserplatten<br />
als Einlagen in Wänden eingebaut.<br />
METALLDECKE ALS GLANZSTÜCK<br />
Eine besondere bautechnische Leistung ist die<br />
14.000 m² große unregelmäßige Metall-Langfeld-<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: rhtb:/ Walter Luttenberger
platten-Decke. Eine abgehängte, in ihren einzelnen<br />
Deckenelementen konisch ausgeführte<br />
Metalldecke, bei der jede einzelne Platte als Revisionstür<br />
geöffnet werden kann. Hier entwickelten<br />
die Experten ein neues System, bei welchem die<br />
Fertigung jeder dieser Platten auf Basis von CAD-<br />
Plänen erfolgte. 10.000 Einzelpositionen kreierte<br />
man ausschließlich für diese Deckenkonstruktion.<br />
Ein weiteres Highlight ist die Linearrasterdecke,<br />
welche einen markanten Bezugspunkt bildet.<br />
Auf einer Kreisbogenlänge von 350 Metern<br />
und einer Höhe von rund 25 Metern reihen sich<br />
entlang von drei unterschiedlichen Terminalradien<br />
40 Millimeter breite Metalldeckenprofile<br />
zu einem Fächer aneinander. Der Schwerlasthohlraumboden<br />
musste so gestaltet werden, dass<br />
er einer Bruchlast von 2,5 Tonnen auf 6,25 cm²<br />
standhält, damit Reinigungskräne noch in 25<br />
Metern Höhe ihre Arbeit versehen können.<br />
ONE-STOP-SHOP-PRINZIP UND<br />
PERFEKTE KOOPERATIONEN<br />
Was die Präzision und Qualität der handwerk-<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
Objekt:<br />
Check-in 3 Vienna<br />
International Airport<br />
Architekt:<br />
Baumschlager Eberle<br />
Wien/Tim Brendel<br />
<strong>Trockenbau</strong>:<br />
rhtb:, Projektleiter:<br />
Rainer Haubenwaller<br />
Ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit<br />
lichen Ausführungen betrifft, waren Höchstleistungen<br />
gefragt. Allein in Diensten von rhtb:<br />
legten zu Spitzenzeiten bis zu 300 Personen<br />
Hand an. Das Prinzip, dass Wände, Böden und<br />
Decke aus einer Hand geliefert und montiert<br />
werden, s<strong>org</strong>te für kurze Wege und hohe Effizienz.<br />
Die enge Zusammenarbeit bereits von Projektbeginn<br />
an, war ein weiterer Garant für den<br />
ANSPRUCH.<br />
Die <strong>Trockenbau</strong>arbeiten<br />
mussten<br />
eine Vielzahl<br />
an Einbauten<br />
berücksichtigen<br />
und Sicherheitsstandards<br />
erfüllen.<br />
PRAXIS<br />
PERFEKTION. Für das überzeugende Ergebnis wurde vom Team ein bedingungsloser Einsatz gefordert.<br />
positiven Projektabschluss. rhtb:-Geschäftsführer<br />
Rainer Haubenwaller ist zufrieden: „Das<br />
Engagement am Check-in 3 hat unserem Team<br />
bedingungslosen Einsatz und ein hohes Maß an<br />
Flexibilität abverlangt. Wenn man heute das<br />
Ergebnis betrachtet, dürfen unsere Mitarbeiter<br />
– ebenso wie unsere Partner am Bau – mit<br />
Recht stolz auf ihre Arbeit sein!“<br />
43
Mode- und Textilgroßhandelscenter St. Marx<br />
Ausgezeichneter Umbau<br />
Der Umbau des Mode- und Textilgroßhandelscenters<br />
(MGC) in St. Marx beweist, dass auch eine Bestandssanierung<br />
zu umfassender Nachhaltigkeit führen kann:<br />
Das Projekt wurde mit dem DGNB (Das Gütesiegel<br />
Nachhaltiges Bauen) Gold-Zertifikat der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft<br />
(ÖGNI) ausgezeichnet und ist somit das erste<br />
zertifizierte Sanierungsprojekt in Österreich.<br />
Zahlreiche Maßnahmen wurden am, im<br />
und um das Gebäude durchgeführt,<br />
um das MGC nicht nur als „Green<br />
Building“, sondern auch als „Blue Building“<br />
zertifizieren zu lassen. Dieses Konzept ist in<br />
vielfältiger Weise nachhaltig, umweltfreundlich<br />
und stellt dabei den Menschen in den<br />
Mittelpunkt. Dabei werden mehr als 50 Kriterien<br />
überprüft – von der Planung bis hin zur<br />
ersten Betriebszeit. Ein Beispiel dafür ist die<br />
Umnutzungsfähigkeit des Gebäudes: Im MGC<br />
können Büros ohne wesentliche Eingriffe in<br />
Textilschauräume, Shops oder Werkstätten<br />
umfunktioniert werden.<br />
Obwohl eine Sanierung weit aufwändiger<br />
als ein Neubau war, liegen die Vorteile klar auf<br />
der Hand: Das Gebäude entspricht nicht nur<br />
allen Richtlinien und Bauvorschriften, sondern<br />
geht über diese hinaus. Vor allem der<br />
Brand- und Schallschutz zählten zu den Highlights<br />
der ÖGNI-Zertifizierung.<br />
Das 1978 errichtete Gebäude wurde nach<br />
über 30-jähriger Nutzung umgebaut. Insgesamt<br />
wurden 20.000 m 2 bebaute Fläche auf<br />
acht Stockwerken saniert, sowie 7000 m 2 neu<br />
zugebaut. Nach rund eineinhalbjähriger Bauzeit<br />
erfolgte Ende Mai 2011 die feierliche<br />
Wiedereröffnung. „Die Herausforderung bei<br />
dem Projekt war, dass die komplette Sanierung<br />
bei laufendem Betrieb abgewickelt<br />
wurde“, erklärt Dr. Ariel Muzicant vom<br />
MGC St. Marx.<br />
Der Komplex des MGC war ursprünglich<br />
durch zwei langgestreckte Baukörper bestimmt,<br />
die nur über einen Mitteltrakt im 1. Obergeschoß<br />
miteinander verbunden waren. Die bei-<br />
44 TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: MGC
den bereits bestehenden Gebäude wurden<br />
generalsaniert und die Fassaden zur Gänze<br />
erneuert. Durch einen v<strong>org</strong>elagerten, neu<br />
errichteten Bauteil wurden die beiden Teile<br />
zusammengefügt.<br />
Das Mode- und Textilgroßhandelscenter ist<br />
nun in drei große Bereiche aufgeteilt: Den<br />
MGC Fashion Park, der wie ein Shoppingcenter<br />
mit großzügiger Eingangslobby und Einkaufswegen<br />
konzipiert ist und dem MGC<br />
Office Park, wo qualitativ hochwertige Büros<br />
ab dem 4. Obergeschoß vermietet werden. Der<br />
gesamte Mitteltrakt als Eingangsbereich für die<br />
MGC Messe mit neu adaptiertem Restaurant<br />
und Servicecenter rundet das Angebot ab. Eine<br />
neue Zutrittskontrolle ermöglicht es Mietern<br />
und Kunden, direkt in die für sie relevante<br />
Ebene zu gelangen und ebenso sicherzustellen,<br />
dass der Besuch nur noch Wiederverkäufern<br />
vorbehalten ist.<br />
ENGERGIESPARMEISTER<br />
Die komplette Fassade wurde durch eine zeitgemäße<br />
Fassade mit Vollwärme- und Sonnenschutz<br />
ausgetauscht. Die Heizung und Kühlung<br />
des Gebäudes erfolgen über die Fernwärme<br />
und das Grundwasser mittels Brunnenbohrungen.<br />
Dadurch können bis zu 50 % an<br />
Energiekosten und somit rund 25 % der<br />
Betriebskosten eingespart werden. Auch für<br />
die Infrastruktur wurde eine Summe von fünf<br />
Millionen Euro investiert um ein übersichtliches<br />
Leitsystem zu schaffen. Die Lifte wurden<br />
bis in die Garage verlängert, um den Mietern<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
beim Be- und Entladen Erleichterung zu<br />
schaffen. Dank der Erweiterung der Tiefgarage<br />
stehen nun 700 Stellplätze ober- und unterirdisch<br />
zur Verfügung.<br />
Die Grundstruktur, Decken, Stützen und<br />
Brandabschnittswände bestehen aus Stahlbeton.<br />
Die weiten Stützenabstände ermöglichten<br />
eine freie Grundrissgestaltung im Innenausbau,<br />
welcher fast zur Gänze mit Gipskarton-<br />
Systemwänden realisiert wurden. Die <strong>Trockenbau</strong>arbeiten<br />
wurden von der ARGE Müller<br />
Bau/rhtb:projekt gmbh mit bewährten Produkten<br />
von RIGIPS durchgeführt. Das Team<br />
war mit 15 bis 20 Monteuren für 16 Monate<br />
auf der Baustelle im Einsatz. Insgesamt wurden<br />
dabei rund 70.000 m2 RIGIPS Gipskartonplatten<br />
und 13 Tonnen Fugenfüller verarbeitet.<br />
Die Trennwände im gesamten Mode-<br />
und Textilgroßhandelscenter sind doppelt<br />
beplankt und das aus zwei Gründen: Einerseits<br />
um ausreichend Brandschutz zu gewährleisten,<br />
andererseits um bei einer Raumhöhe von bis<br />
zu 4,50 Metern die Stabilität der Wände zu<br />
garantieren. Im Bereich der Gänge und des<br />
Stiegenhauses gab es besondere Anforderungen<br />
Generalplanung: Dipl. Ing. Thomas Feiger, Wien<br />
PRAXIS<br />
an den Brandschutz: Im Gangbereich sind<br />
sämtliche Wände nach der Feuerwiderstandsklasse<br />
EI 30 ausgeführt. Im Stiegenhaus verarbeitete<br />
das Team die Decken, Wände und<br />
Schürzen nach EI 90. In den Seminarräumen,<br />
die sich im Mittelteil des Gebäudekomplexes<br />
befinden, galt es besondere Anforderungen an<br />
die Raumakustik zu erfüllen. Diese wurden<br />
daher mit RIGIPS Gipskarton-Lochdecken<br />
ausgestattet, die den Schall absorbieren. In den<br />
Nassbereichen verarbeitete das Team imprägnierte<br />
RIGIPS-Feuchtraumplatten. Neben den<br />
Innenwänden und Decken zeichneten die <strong>Trockenbau</strong>unternehmen<br />
außerdem für sämtliche<br />
Verkleidungen verantwortlich um die Installationen<br />
unsichtbar zu machen.<br />
Der MGC Office Park überzeugt mit einigen<br />
optischen Highlights: Vor den Büroeingängen<br />
wurden Deckensegel aus Gipskartonformteilen<br />
montiert. Dafür mussten die <strong>Trockenbau</strong>er<br />
eine eigene Unterkonstruktion fertigen<br />
und darauf die v<strong>org</strong>efertigten Teile montieren.<br />
Weiters wurden die Portale mit Sturzverkleidungen<br />
nach EI 90 ausgeführt. Das<br />
Bauvolumen beträgt rund 46,5 Mio. Euro.<br />
Bauherr: Mode- und Textilgroßhandelscenter St. Marx GmbH, Wien<br />
Rigips-Fachberatung: Franz Efler<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />
MODERN.<br />
Die Alu-Glas-Fensterbänder<br />
verleihen dem MGC<br />
eine einheitliche und<br />
zeitgemäße Architektur.<br />
EINHEIT.<br />
Die Verbindungsbrücken im<br />
1. und 2. Obergeschoß sind als<br />
Stahlkonstruktionen mit<br />
Trapezblech und Aufbeton<br />
ausgeführt.<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
45
PRAXIS<br />
Tourismusschule im steirischen Bad Gleichenberg<br />
Homogen in Form,<br />
Farbe und Funktion<br />
Der Neubau der Tourismusschule<br />
im steirischen Bad Gleichenberg<br />
ist mit einem Deckenensemble<br />
versehen, dass die akustischen<br />
Anforderungen perfekt erfüllt. Die<br />
Deckenkonstruktion lieferte das<br />
auf solche Bedürfnisse spezialisierte<br />
deutsche Unternehmen Vogl<br />
Deckensysteme aus Emskirchen.<br />
Bad Gleichenberg ist ein kleiner Kurort<br />
in der Steiermark. Deren Heilquellen<br />
wurden bereits zu Zeiten der Römer<br />
genutzt und zählen seit der Biedermeierzeit zu<br />
den bekannten österreichischen Kurorten.<br />
Der viergeschossige Neubau der Tourismusschule,<br />
der sich zwischen zwei bestehende Bauten<br />
schiebt, fällt durch seine expressive Form auf<br />
und folgt einer klaren, durchstrukturierten<br />
Linie. Der neue Gebäudeteil beinhaltet das<br />
Foyer, einen großen Veranstaltungs- und Speisesaal<br />
mit Großküche, eine Bibliothek und darüberliegend<br />
den neuen Internatsteil. „Zwischen<br />
zwei Bestandsbauten ragt er aus dem Ensemble,<br />
welches die Gebäude zu einer architektonischen<br />
und stadträumlichen Komposition zusammen-<br />
KURZE<br />
BAUZEIT.<br />
Sie begannen<br />
im Februar<br />
2011 und<br />
endeten im<br />
August 2011.<br />
NEUER GEBÄUDETEIL.<br />
Er beinhaltet das Foyer, einen<br />
großen Veranstaltungs-<br />
und Speisesaal mit Großküche,<br />
eine Bibliothek und den<br />
Internatsteil.<br />
KOMPOSITION.<br />
Der neue Gebäudeteil ragt<br />
zwischen zwei Bestandsbauten<br />
aus dem Ensemble.<br />
fasst, heraus“, erklärt der Architekt Univ. Prof.<br />
DI Michael Szyszkowitz vom Grazer Architekturbüro<br />
Szyszkowitz-Kowalski + Partner ZT<br />
GmbH, das hierfür baulich verantwortlich<br />
zeichnet. Die Neubaunutzfläche beträgt 7.450 m²<br />
und wurde mit einem Kostenaufwand in Höhe<br />
von 8,4 Mio. Euro realisiert.<br />
Markant zeigt sich die neue zentrale Eingangssituation.<br />
Sie stellt architektonisch und funktionell<br />
die Verbindung aller Gebäudeteile her. „Die<br />
Besonderheit der örtlichen Situation an der Bergkante<br />
mit den verschiedenen Höhenlagen der<br />
Bestandsobjekte und ihre unterschiedliche Position<br />
zur abschüssigen Straße werden von dem<br />
neuen Projekt integrativ eingebunden und erhalten<br />
somit eine Wertigkeit“, so der Architekt zum<br />
Entwurf. Der Realisierung ging ein Wettbewerbsverfahren<br />
voran, aus dem das Büro Szyszkowitz-<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Angelo Kaunat
Objekt: Tourismusschule Bad Gleichenberg<br />
Bauherr: Steirischer Hotelfachschulverein<br />
Planung: Architekturbüro Szyszkowitz-Kowalski +<br />
Partner ZT GmbH, Graz<br />
<strong>Trockenbau</strong>: Lieb Bau Weiz GmbH & CoKG, Weiz<br />
Akustikdecken: Vogl Deckensysteme, D-91448 Emskirchen<br />
Vogl-Fachberatung: Michael Buchegger<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />
Kowalski + Partner ZT GmbH als Sieger herv<strong>org</strong>ing.<br />
Im Oktober 2010 begannen die eigentlichen<br />
Bauarbeiten, wobei die beiden bestehenden<br />
Gebäude, das Internat im Haus Possenhofen und<br />
das Schulgebäude, weiterhin genutzt werden<br />
konnten. Im Oktober 2011 wurde die Schule in<br />
Betrieb genommen. Die Eröffnung des Internatsteiles<br />
folgte im Januar 2012.<br />
SCHALLAUFNAHME UND<br />
LUFTREINIGUNG<br />
Die international renommierteTourismusschule<br />
Bad Gleichenberg bietet unterschiedliche<br />
Schulformen an, die mit Matura oder Diplom<br />
abschließen. Das neue Objekt schält sich in<br />
Form und Gestus aus seiner Umgebung heraus.<br />
Blickfang ist die geschwungene Freitreppe,<br />
die sich in asymmetrischer Gestalt zum<br />
Straßen- und Parkraum abhebt. Ihr leichter<br />
Schwung führt von zwei Seiten zum zentralen<br />
Haupteingang. Zudem wird dieser durch<br />
einen auskragenden Teil betont, der sowohl<br />
das Vordach als auch die vielgestaltigen Bauteile<br />
der Altbauten und des Neubaues in dem<br />
Gesamtkomplex mit aufnimmt. Der Farbton<br />
„Caput mortuum“ – ist im Bereich der Erdfarben<br />
anzusiedeln und vermittelt zwischen den<br />
unterschiedlichen Farben der Bestandsgebäude<br />
und dem Naturraum des Parks – eine Meisterleistung<br />
in der Farbgestaltung. Im Inneren ist<br />
es der neue Speisesaal, der durch seine räumliche<br />
Qualität als Kommunikations- und Lehrzentrum<br />
für die Schüler im Mittelpunkt steht.<br />
Die <strong>Trockenbau</strong>arbeiten schlugen mit Kosten<br />
in Höhe von 350.000 Euro zu Buche. Sie begannen<br />
im Februar 2011 und endeten im August<br />
2011. Der Bauherr, der Steirische Hotelfachschulverein<br />
vergab dazu die Bauleitung an das Grazer<br />
Unternehmen WENDL ZT GmbH sowie die<br />
<strong>Trockenbau</strong>facharbeiten an das Weizer Unternehmen<br />
Lieb Bau Weiz GmbH& Co. KG.<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
➝<br />
Fotos: Angelo Kaunat<br />
Lieb.<br />
Gewonnen.<br />
Steirische Qualität in allen Facetten des Hoch-<br />
und <strong>Trockenbau</strong>s, Perfektion – von der Kleinbaustelle<br />
bis zum Tower. Mit Lieb Bau Weiz<br />
als leistungsstarken Partner für die Durchführung<br />
Ihres Projektes hat man auf alle Fälle<br />
gewonnen!<br />
Birkfelder Straße 40<br />
8160 Weiz<br />
PRAXIS<br />
Sparte Innen- und Trockenausbau<br />
Vertrauen Sie auf alle Bausteine unserer steirischen Unternehmensgruppe.<br />
Hoch- & <strong>Trockenbau</strong><br />
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Holzstiegen<br />
Ingenieurholzbau<br />
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Säure- & Bäderbau<br />
T: +43 3172 2417 - 0<br />
www.lieb.at<br />
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Sport 2000<br />
47
PRAXIS<br />
HOMOGENE DECKENGESTALTUNG<br />
OHNE SCHLEIFEN<br />
Zum Einsatz kam die VoglAdsorperplatte ® mit<br />
Luftreinigungsfunktion. Auf einer Fläche von<br />
1.730 m² wurde sie mit einer Rundlochung12/25<br />
sowie einem Lochflächenanteil von 18,1 %, die<br />
außerdem mit einem rückseitig kaschierten<br />
schwarzen Akustikvlies versehen ist, in den dafür<br />
infrage kommenden Räumlichkeiten montiert.<br />
Neben einer hochwirksamen Schallabsorption<br />
beeinflusst sie auch das Raumklima und s<strong>org</strong>t für<br />
Wohlfühlcharakter. „Unsere Akustikdesignplatten<br />
liefern wir automatisch immer und ohne Aufpreis<br />
als Adsorperplatte aus“, drückt es Produktmanager<br />
Benedikt Roos vom deutschen Deckenhersteller<br />
Vogl Deckensysteme aus Emskirchen aus.<br />
Stefan Luisser vom Unternehmen Lieb Bau<br />
Weiz GmbH & Co KG, der als Bauleiter<br />
Innenausbau die <strong>Trockenbau</strong>arbeiten beaufsichtigte,<br />
bringt zum Ausdruck: „Für die Ausführung<br />
war handwerkliche Maßarbeit gefragt;<br />
nicht nur bei den halbrunden bzw. gebogenen<br />
Formen, sondern auch bei den Schattenfugen.<br />
Genauigkeit brauchte es zudem bei den vielen<br />
Deckenausschnitten für die Revisionsklappe,<br />
in die später die Einbaustrahler und deckenbündig<br />
die Lichtbänder installiert wurden.“<br />
DIE VOGLFUGE<br />
Die Fugenausbildung erfolgte mit dem Produkt<br />
VoglFuge ® , das den höchsten Ansprüchen<br />
genügt und ein homogenes Deckenbild<br />
schafft. Gleichfalls ist sie eine Alternative zu<br />
den bisher bekannten Fugensystemen wie<br />
Spachtel- oder Klebefuge. Der Vorteil: Damit<br />
bekommt das <strong>Trockenbau</strong>fachunternehmen<br />
ein verarbeitungsfreundliches Produkt an die<br />
Hand, bei diesem obendrein das lästige Spachteln<br />
entfällt. Im Lieferumfang ist ebenfalls das<br />
VoglFuge-System-Kit enthalten. Es hat alles,<br />
was der <strong>Trockenbau</strong>fachmann zur Verarbeitung<br />
benötigt: wie beispielsweise Schwamm,<br />
BLICKFANG. Das neue Objekt schält sich in<br />
Form und Gestus aus seiner Umgebung heraus.<br />
SCHÜLERTREFF. Der neue Speisesaal, steht durch seine räumliche Qualität als<br />
Kommunikations- und Lehrzentrum für die Schüler im Mittelpunkt.<br />
Volles Programm für perfekte Decken<br />
Deckensysteme in Form, Farbe und Funktion www.vogl-deckensysteme.de<br />
Schrauben, Werkzeug sowie eine detaillierte<br />
Montageanleitung.<br />
Als erstes befestigt das <strong>Trockenbau</strong>fachunternehmen<br />
die einzelnen Platten auf einer planebenen<br />
Unterkonstruktion Stoß-an-Stoß. Nach<br />
der Plattenmontage müssen nun auftretende<br />
Höhenversätze ausgeglichen werden. Später<br />
werden mit einem Schwamm der Fugenbereich<br />
in Fugenrichtung leicht angefeuchtet und mit<br />
dem Lammfellroller der VoglFlüssigspachtel<br />
(Ready-Mix-Produkt) aufgetragen und der einseitig<br />
gummierte VoglFuge ® -Strip mittig im<br />
feuchten Flüssigspachtel auf dem Plattenstoß<br />
fixiert. Nach Einhaltung der Trocknungszeit<br />
wird die Fugenfläche geglättet und mit dem<br />
Egalisierungspapier in Fugenrichtung bearbeitet.<br />
Schleifen ist nicht notwendig.<br />
Die Produkte aus dem Hause Vogl zeichnen<br />
sich dadurch aus, dass alle Komponenten perfekt<br />
aufeinander abgestimmt sind und somit jede<br />
Immobilie durch Form, Farbe und Funktion wertvoller<br />
und der Nutzwert dauerhafter wird!<br />
Akustik Design Licht Klima<br />
Vogl Deckensysteme GmbH ��Industriestrasse 10 � 91448 Emskirchen � Deutschland � Telefon +49 (0) 9104 - 825 - 0 � info@vogl-deckensysteme.de<br />
48 TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Angelo Kaunat
Fotos: Glastec<br />
Brandschutz mit Glas<br />
in der De-La-Salle-Schule in Wien 15<br />
Sicherheit geht vor<br />
Einer der wichtigsten Faktoren<br />
bei der Gebäudeplanung ist der<br />
vorbeugende Brandschutz.<br />
Insbesondere in Schulen und<br />
Kindergärten gelten neben<br />
Sicherheit für Menschen und<br />
Vermögenswerte auch Aspekte<br />
der Ästhetik, Design und<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
Bei der De-La-Salle-Schule in Wien 15<br />
entschlossen sich die Beteiligten für<br />
Planline. Die flächenbündige Verglasung<br />
ist ein nach ÖNORM EN 357 geprüftes<br />
und in Österreich zugelassenes Brandschutzprodukt.<br />
Für einen Zeitraum von mindestens 30<br />
Minuten wird der Durchtritt von Feuer, Rauch<br />
und Hitze verhindert. Somit gilt Planline als<br />
feuerhemmendes Bauteil. Die Aufgabe für das<br />
Team der Firma Phon war, in den Sommerferien<br />
ein notwendiges Brandschutzkonzept zur<br />
Sicherheit der Volksschüler und Hortkinder<br />
umzusetzen und dabei auch Rücksicht auf den<br />
Architekten- und Bauherrnwunsch nach hellen,<br />
freundlichen Räumlichkeiten zu nehmen.<br />
VERBINDUNG VON GLAS UND WAND<br />
Planline-Gläser sind hermetisch abgedichtete<br />
Elemente, angepasst an individuelle Wandstärken.<br />
Wandanschlüsse sind absolut flächenbündig,<br />
Verschraubungen unsichtbar. Der Einbau<br />
SICHERHEIT. Für einen Zeitraum von<br />
mindestens 30 Minuten wird der Durchtritt<br />
von Feuer, Rauch und Hitze verhindert.<br />
Planline<br />
das flächenbündige Glassystem für den <strong>Trockenbau</strong><br />
„Schnelle Montage, perfekte Optik, einfach super!” !”<br />
■ Brandschutz EI30 (F30), Schallschutz bis 57dB, Sichtschutz, Strahlen- und Laserschutzz<br />
■ unsichtbare Verbindung zwischen Glas und Wand zur einfachen Montage<br />
■ flächenbündig, fogging geprüft, sicher, multifunktional, rahmenlos, variabel<br />
BRANDSCHUTZ.<br />
Hermetisch abgedichtete<br />
Elemente sind<br />
für individuelle<br />
Wandstärken<br />
geeignet.<br />
der Glaselemente erfolgte sowohl in <strong>Trockenbau</strong>wänden<br />
wie auch in einigen massiven Wandelementen,<br />
die sich zum Gang hin befinden.<br />
Unterschiedliche Anfertigungen, in Größe und<br />
Farbe, konnten von Glastec in einem kurzen<br />
Lieferzeitraum erledigt werden, was aufgrund<br />
des hohen Termindrucks zwingend war. Das<br />
Architekturbüro Kronreif, Trimmel & Partner<br />
ZT GmbH Wien und die Firma Phon Akustikbau<br />
GmbH Eferding sind von dem gestalterisch<br />
ansprechenden System überzeugt. „Aufgrund<br />
der positiven Projektabwicklung, der kompetenten<br />
Beratung, der termingerechten Lieferung<br />
und der schnellen Montage werden wir Planline<br />
weiterempfehlen“, so die Bauleiter.<br />
Rosenheimer Glastechnik GmbH · Neue Str. 9 · D-83071 Stephanskirchen<br />
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49
PRAXIS<br />
Schulprojekt in Wien – Sanierung und<br />
Erweiterung BG/BRG Diefenbachgasse<br />
Hören, was man<br />
hören will<br />
Die AHS in der Diefenbachgasse, Wien 15, stammt aus dem Jahr 1911.<br />
Im Zeitraum Juli 2011 bis September 2012 wurde das Schulgebäude<br />
funktionssaniert und erweitert. Der zusätzliche Raumbedarf von rund<br />
3.600 m² Nettogeschossfläche wurde unter Berücksichtigung der<br />
Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit auf dem Grundstück der BIG<br />
mit direktem Anschluss an den bestehenden Schulbau realisiert.<br />
Ziel war es, den zusätzlichen Raumbedarf<br />
abzudecken, sowie Bestand und<br />
Neubau barrierefrei zu erschließen.<br />
Architekt DI Thomas Wagensommerer konnte<br />
eine optimale Lösung für Unterrichtsräume<br />
und Freiräume verwirklichen. Im alten Schulteil<br />
befinden sich die Stammklassen, während<br />
im Neubautrakt alle Sonderunterrichtsräume,<br />
Mehrzweckraum, Garderoben, sowie eine Bibliothek<br />
mit Terrasse im Dachgeschoss untergebracht<br />
sind. Um die Gangfläche sinnvoll zu<br />
nutzen, wurde diese vergrößert und zu Lernoasen<br />
erweitert. Fachspezifische Unterrichtsgebiete<br />
wurden zu Einheiten zusammengefasst.<br />
Gemäß diesem Konzept gibt es Bereiche zum<br />
Lernen und zum Entspannen. Der Turnsaaltrakt<br />
mit seinen abweichenden Geschosshöhen<br />
ist architektonisch und funktional eigenständig.<br />
Ein Dachspielfeld ergibt eine zusätzliche<br />
Nutzfläche und die in der Stadt seltene Möglichkeit,<br />
im Freien zu spielen.<br />
PLANUNG UND<br />
AUSFÜHRUNGSZEITRAUM<br />
In einem sehr ambitionierten Zeitraum von<br />
Juli 2011 bis September 2012 wurde dieses<br />
Projekt von der BIG realisiert und erfolgreich<br />
durch die Projektleiterin Frau DI Cilli Wiltschko,<br />
begleitet. „Für uns war die Besonderheit,<br />
in dieser kurzen Bauzeit so ein anspruchsvolles<br />
Projekt zu vollenden und termingerecht zu<br />
übergeben“, erzählte die Vertreterin der ÖBA<br />
Frau DI Elisa Thümecke. Dies war nur möglich,<br />
weil von allen Seiten Teamwork herrschte.<br />
„Die größte Herausforderung war sicherlich,<br />
während des laufenden Schulbetriebs Klassenräume<br />
im Altbestand zu sanieren“, ergänzt<br />
Thümecke. Um den Fertigstellungstermin einhalten<br />
zu können, wurden freie Schul- und<br />
Ferientage genutzt, was die Flexibilität aller<br />
Beteiligten erforderte.<br />
TEAMWORK UND GENAUIGKEIT<br />
Das Team von Projektleiter DI(FH) Bernd<br />
Csida, Lieb Bau Weiz, war in Spitzenzeiten mit<br />
THERMATEX ALPHA. Die Erfüllung hoher Akustikanforderungen der Schallabsorberklasse A ist für den Einsatz im modernen Schulbetrieb unerlässlich.<br />
50 TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Knauf AMF/Kurt Kuball, DI Thomas Wagensommerer
TEAMBESPRECHUNG.<br />
Informationsaustausch zwischen Herrn Norbert<br />
Schiffauer, Knauf AMF Österreich, Herrn DI Bernd<br />
Csida, Lieb Bau Weiz und der ÖBA-Vertreterin,<br />
Frau DI Elisa Thümecke. (v.l.n.r)<br />
bis zu 20 Mitarbeitern inklusive zwei Lehrlingen<br />
vor Ort. Es wurde auf dieser Baustelle eine Reihe<br />
von <strong>Trockenbau</strong>arbeiten erledigt, die das breite<br />
Betätigungsfeld eines Qualitätsbetriebes spiegelt.<br />
So wurden Deckenkonstruktionen mit verschiedensten<br />
Materialien ausgeführt, Zwischenwände<br />
und WC-Trennwände aufgestellt, Stahlträger<br />
gemäß EI90 verkleidet, Vorhangschienen in die<br />
Knauf AMF-Decken bündig versenkt, Brandschutzwände<br />
mit entsprechender Leibungsausbildung<br />
lt. Norm erstellt und schlussendlich<br />
auch Innentüren samt Zargen eingebaut.<br />
SANIERUNG IM ALTBESTAND<br />
In den Klassenräumen mussten die Bestandsdecken<br />
samt Unterkonstruktionen großteils<br />
komplett ersetzt werden. Dabei kam auf rund<br />
2.500m² die Deckenplatte THERMATEX<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
Fresko im Format 625 x 625 mm zum Einsatz,<br />
welche durch unregelmäßige Prägungen ein<br />
markantes Deckenbild ergibt. Dieses hochwertige<br />
Material besteht aus biolöslicher Mineralwolle,<br />
Perlite, Ton und Stärke und gewährleistet<br />
hervorragende bauphysikalische Eigenschaften<br />
im Bereich des Brandschutz und der<br />
Akustik. Gute Schallabsorption ist für einen<br />
modernen Schulbetrieb unerlässlich.<br />
AKUSTIKLÖSUNG<br />
IM ERWEITERUNGSBAU<br />
Die Luftqualität steht im Vordergund! Daher<br />
wurden die Sonderunterrichtsräume des Neubaus<br />
mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung<br />
mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Im<br />
Bereich der Fensterfronten, wurde eine Vielzahl<br />
Projekt: BG/BRG Diefenbachgasse 15 – 27, 1150 Wien<br />
Bauherr: BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., 1031 Wien<br />
Planung: Architekt DI Thomas Wagensommerer, 2340 Mödling<br />
ÖBA + BauKG: Architekt DI Erwin Stolz; 1150 Wien<br />
Akustikdecken: Knauf AMF GmbH&Co. KG, Grafenau<br />
Beratung: Norbert Schiffauer<br />
<strong>Trockenbau</strong>: Lieb Bau Weiz, 8160 Weiz<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />
PRAXIS<br />
Eines<br />
unserer<br />
prinzipiellen<br />
Konzepte<br />
für die<br />
Planung<br />
einer Schule<br />
ist die<br />
Schaffung<br />
möglichst differenziert<br />
nutzbarer Zonen. Neben<br />
der optimalen Lösung für<br />
die Unterrichtsräume<br />
legen wir besonderes<br />
Augenmerk auf die<br />
Gestaltung der Freiräume.<br />
DI Thomas Wagensommerer, Architekt<br />
runder Bohrungen in die Deckenschürzen<br />
gesetzt, um die Zu- und Abluftfunktion zu<br />
gewährleisten. Im Neubau kam eine von Knauf<br />
AMF neu entwickelte, vliesbeschichtete Akustikplatte<br />
im Format 1.200 x 600 mm zum Einsatz.<br />
Insgesamt wurden ca. 1.160m² der THERMA-<br />
TEX ALPHA samt der neuen T-Schienen-Unterkonstruktion<br />
AMF VENTATEC verbaut. Neben<br />
der hohen Schallabsorption (�w = 0,95) erfüllt<br />
die neue Plattengeneration auch Aufgaben im<br />
Brandschutz. Das im Nassverfahren (wet-felt)<br />
hergestellte Material lässt eine erstklassige Verlegearbeit<br />
zu, bestätigt Christoph Soyka, Polier der<br />
Firma Lieb Bau Weiz. So war der Einbau von<br />
Leuchtkörpern, Brandmeldern, Lautsprechern<br />
und Lüftungen kein Problem und Raffinessen<br />
konnten erstklassig ausgeführt werden.<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
51
PRAXIS<br />
52<br />
EIGNUNG. Geschlossene Leichtmetalldecken im Außenbereich<br />
müssen Sturm- und Korrosionssicherheit bieten.<br />
FOM – Fachhochschule für<br />
Ökonomie und Management<br />
Studieren in<br />
der Ruhrmetropole<br />
In Essen liegen die Wurzeln der<br />
FOM. Die Zusammenarbeit mit den<br />
Verbänden und Unternehmen der<br />
Region ist daher besonders eng.<br />
Aufgrund der steigenden Studentenzahlen,<br />
entschloss man sich im<br />
Jahre 2008, die FOM um einen<br />
Standort zu erweitern.<br />
Dieses moderne Kompetenzzentrum<br />
bietet auf ca. 700m² viele Vorzüge.<br />
Fertig gestellt scheint es fast zu<br />
schweben. Ein aufgeständerter, zweigeschossiger<br />
Baukörper war Lösung des Problems fehlender<br />
Grundstücksfläche einerseits und dem<br />
Wunsch, vorhandenen Parkraum zu erhalten.<br />
Der lichtdurchflutete Bau ist entlang seiner<br />
bodentiefen Fensterfläche mit hellen Räumlichkeiten<br />
ausgestattet. Im Schulungs- und<br />
Hörsaalzentrum absolvieren 2.800 Studierende<br />
ihre Ausbildung zum Bachelor, Master oder<br />
PERFEKTE LÖSUNGEN<br />
PLUS-MARKT. Vordächer für Ladenlokale<br />
sind zweckmäßig und niveauvoll.<br />
ein MBA-Studium. Eine architektonische<br />
Meisterleistung vom Büro Koschany + Zimmer<br />
Architekten KZA GmbH.<br />
GROSSES KOMPLIMENT<br />
Wichtig war, dass bereits der Außenbereich des<br />
Gebäudes Eleganz ausstrahlt. Die Lösung: das<br />
fugenloses Breitpaneel-System 3400 G – G300,<br />
RAL 9006. Eine Leichtmetalldecke der Extraklasse<br />
die nicht nur eine glatte Deckenfläche<br />
zeigt, sondern durch Geschlossenheit dem<br />
Wind keine Angriffsfläche bietet. Die Montage<br />
erfolgt in einem einzigen Arbeitsschritt, was<br />
Kosteneinsparungen bringt. Das geringe<br />
Deckengewicht von 2,5 kg/m² unterstützt die<br />
Monteure, da eine „Über-Kopf-Montage“ eine<br />
große körperliche Anstrengung bedeuten kann.<br />
Das Material ist widerstandsfähig gegen die<br />
Witterung und hält den Windlasten - bei Einhaltung<br />
der Angaben in der statischen Berechnung<br />
- stand. Die Berechnungen erfolgen nach DIN<br />
1055 Kapitel 4 gemäß EN 13964 Absatz 4.3.5<br />
individuell für alle Gegebenheiten vor Ort.<br />
AGIP TANKSTELLE. Geschlossene Aluminium-<br />
Decke mit integrierten, quadratischen<br />
Einbauleuchten für eine flächige Optik.<br />
Koschany + Zimmer Architekten KZA GmbH<br />
Fotos: Nagelstutz und Eichler, Koschany + Zimmer Architekten KZA GmbH
FERMACELL<br />
Gipsfaserplatten in<br />
Schloss Schönbrunn<br />
Wenn im Herbst 2012 das neue Besucherzentrum für<br />
das Schloss Schönbrunn seine Tore öffnet, dann können<br />
sich die Besucher nicht nur über modernste Technik<br />
und umfassenden Service freuen – sie können<br />
auch versuchen, im Lochraster der Decke die Darstellungen<br />
von „Sisi und Franzl“ zu finden. Es handelt sich<br />
dabei um eine Idee des Grazer Architektenteams<br />
„weeSt-graz“, die als anspruchsvolle <strong>Trockenbau</strong>-Aufgabe<br />
von den Spezialisten der Firma Pagitsch mit Fermacell<br />
Produkten professionell umgesetzt wurde.<br />
Die Umsetzung der architektonischen Vision wurde die<br />
grafische Vorlage an den <strong>Trockenbau</strong>-Spezialisten der<br />
Firma Pagitsch weitergeleitet. Dazu Firmenchef Rupert<br />
Pagitsch: „Die Basis für unsere Arbeiten bildete eine historische<br />
Stahlkonstruktion, in die von einem Schlossereibetrieb<br />
verschweißte Formrohre eingezogen wurden. Wir<br />
haben zunächst das ganze Gebäude in 3-D ausgemessen<br />
und eine 3-D-Simulation als Basis für unsere Planungsund<br />
Vorbereitungsarbeiten entwickelt. Eine echte Herausforde<br />
rung war es dann für unser Team, auf den<br />
Formrohren die Unterkonstruktion herzustellen. Wir<br />
mussten großflächig die Konstruktion mit Holzelementen<br />
ergänzen, um eine exakte Basis für die Wölbungen im Deckenbereich<br />
bzw. im Übergang zu den Wänden zu schaffen.<br />
[...] Die Herstellung der gewölbten, doppellagigen<br />
Elemente war die nächste Schwierigkeit. Durch die Kombination<br />
mit den großdimensionierten Löchern mussten<br />
wir spezielle verfahrenstechnische Lösungen entwickeln,<br />
die auch für uns Neuland darstellten.“<br />
Platten mit Löchern, die nachträglich gebogen werden,<br />
bergen die Gefahr, dass sich die Löcher vergrößern.<br />
Jede Platte wurde daher einzeln zugeschnitten,<br />
doppelt verklebt, gebogen und erst dann gefräst.<br />
„Es war für uns ein sehr spannendes Projekt. Aufgrund<br />
der ungewöhnlichen Aufgabenstellungen haben<br />
wir in einigen Bereichen Neuland betreten. Durch das<br />
Know-how meiner Leute und die Qualität der Fermacell<br />
Platten konnten wir letzten Endes alle Schwierigkeiten<br />
erfolgreich meistern“, stellt Rupert Pagitsch<br />
abschließend zufrieden fest.<br />
http://kmh.name - www.pagitsch.at - www.fermacell.at<br />
Ein Lochraster<br />
als Suchbild<br />
DIE STÄRKEN VON FERMACELL<br />
Europäisch Technisch Zugelassene Platte (CE – Zertifikat)<br />
Schalldämmend –<br />
mehrfach geprüfte erstklassige Schalldämmung<br />
Enorm belastbar –<br />
Auszugskraft bei 10mm Platte bis 40 kg je Dübel<br />
Extrem stabil<br />
Baubiologisch geprüft<br />
Hervorragendes Wohnklima<br />
Leicht zu verarbeiten – ohne Spezialwerkzeug<br />
Bei Holzunterkonstruktion ist die Befestigung mit<br />
Klammertechnik möglich<br />
Einfache Fugentechnik – minimale Spachtelarbeit<br />
Werkseitig v<strong>org</strong>rundiert – keine weiteren Zusatzkosten<br />
und Einsparen von Arbeitszeiten!<br />
Gerne stehen Ihnen unsere Berater für weitere Informationen<br />
zur Verfügung unter +43 (0)2236 42506.<br />
www.fermacell.at
Hochtechnisches Unternehmen<br />
in Brunn am Gebirge setzt auf Transparenz<br />
Durchblick<br />
schafft Freiraum<br />
Unser Leben und Tun ist ohne Licht nicht vorstellbar. Licht motiviert<br />
und fördert das menschliche Wohlbefinden. Ein weltweit tätiges<br />
Unternehmen, das seit Jänner dieses Jahres in Österreich eine<br />
Niederlassung unterhält, hat sich ganz bewusst für einen<br />
Innenausbau mit EasyWin ® Fertigfenstern entschieden um so eine<br />
positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.<br />
FARBENFROH.<br />
Werkseitig doppelt<br />
verglaste Monoblockelemente,<br />
innen gereinigt,<br />
in allen RAL Farben<br />
möglich, bieten größtmögliche<br />
Flexibilität<br />
und Design.<br />
Seine Wurzeln hat das hochtechnische<br />
Unternehmen „Micro Systems (UK)<br />
Ldt. seit 2003 in England. Von dort<br />
aus erobert es die Welt und hat sich von<br />
Anfang an auf Ultrapräzisionsmikrobearbeitung<br />
sowie auf das Mikrospritzgießen spezialisiert.<br />
Diese Spezialteile werden vor allem im<br />
pharmazeutischen wie medizinischen Bereich<br />
eingesetzt. Damit werden Leben gerettet,<br />
daher ist eine saubere Umgebung für all die<br />
produzierenden Maschinen und Spezialgeräte<br />
einfach ein Muss. Dies merkt man bereits,<br />
wenn man die Büroräumlichkeiten betreten<br />
möchte, da man sich entsprechend mit Schutzkleidung<br />
adjustieren muss. Das Produktionslabor<br />
ist ein „Grauraum“, wie es im Fachjargon<br />
heißt, der ein besonders „sauberes“ Umfeld für<br />
alle technischen Geräte garantieren muss.<br />
CAMPUS 21.<br />
Die ideale Anbindung an die Autobahn und die<br />
Nähe zum Flughafen Schwechat waren starke<br />
Argumente für diese Standortentscheidung.<br />
54 TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Walter Henisch
RAUMERLEBNIS.<br />
Transparente, offene Räume oder<br />
bei Bedarf, diese auch einmal<br />
„nicht einsehbar“ um unbeobachtet<br />
Besprechungen oder Gespräche zu führen.<br />
TRANSPARENZ –<br />
DAS MASS ALLER WÜNSCHE<br />
Dass die Wahl auf den Campus 21 fiel, war<br />
kein Zufall, wie uns Herr Gerald Plöchl,<br />
Technischer Geschäftsführer und Produktionsleiter,<br />
bei unserem Rundgang durch das<br />
untere Stockwerk, in dem sich dieses Produktionslabor<br />
befindet, erzählt. Die ideale<br />
Anbindung an die Autobahn und die Nähe<br />
zum Flughafen Schwechat sowie die Vorleistungen<br />
an die Ausstattung der gewünschten<br />
Räumlichkeiten durch den Vermieter, waren<br />
starke Argumente für diese Standortentscheidung.<br />
Die Firmenräumlichen erstrecken sich auf<br />
zwei Etagen, wobei im Erdgeschoß die Produktion,<br />
Geschäftsleitung und Entree eingerichtet<br />
sind.<br />
Einige Trenn- und Zwischenwände aus<br />
Glas und Gipskarton wurden nach der<br />
Mietübernahme durch die Firma Micro<br />
Systems zusätzlich von der Firma Thanner<br />
ausgeführt. Dem Wunsch, den Blick frei auf<br />
die Produktion dieser hochwertigen Produkte<br />
zu geben und Transparenz für Besucher<br />
sowie Mitarbeiter zu schaffen, war<br />
eines der stärksten Anliegen von Gerald<br />
Plöchl. Auch eine gewisse Kontrollfunktion<br />
soll damit ausgeübt werden, da die Produktion<br />
nur bei Bedarf, aufgrund der hohen<br />
Anforderungen an möglichst geringe Staubbelastungen<br />
und Verunreinigungen, betreten<br />
werden darf.<br />
EASYWIN ® – FERTIGFENSTER BRINGEN<br />
LICHT AN DEN ARBEITSPLATZ<br />
Eine komplette Trockenwand, inkl. Verglasung<br />
aus einer Hand – das war das saubere<br />
Ergebnis, das nun alle Mitarbeiter überzeugt.<br />
Das Fertigfenster wird montagefertig, d.h.<br />
vorverglast auf die Baustelle geliefert und<br />
vereinfacht durch die Vorkonfektionierung<br />
erheblich den Einbau. Die Sauberkeit, auch<br />
der Fensterinnenseiten, ist immer gewährleistet.<br />
Werkseitig doppelt verglaste Monoblockelemente,<br />
innen gereinigt, in allen RAL<br />
Farben möglich, schränken weder Architekten<br />
noch Bauherrn bei der Raumgestaltung<br />
ein und bieten somit größtmögliche Flexibi-<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
lität und Design. Die Frage, welche Jalousien<br />
sich nun am besten in das Gesamtbild<br />
einfügen, diskutierte der USG-Vertriebsleiter<br />
für Österreich, Herr Johannes Petschk, direkt<br />
mit dem Bauherrn. Die Wahl fiel auf weiße,<br />
perforierte Lamellen, manuell zu bedienen.<br />
Persönliche Servicierung gehört im Hause<br />
USG einfach zum guten Ton! Selbstverständlich<br />
gibt es das Fertigfenster in den verschiedensten<br />
technischen Ausfertigungen und<br />
selbst spezifische Anforderungen an Brand-<br />
und Schallschutz stellen keine Hürden dar.<br />
Transparente, offene Räume oder bei Bedarf,<br />
diese auch einmal „nicht einsehbar“ um<br />
unbeobachtet Besprechungen oder Gespräche<br />
zu führen, EasyWin ® schafft hier ein<br />
Raumerlebnis, mit dem alle sehr zufrieden<br />
sind.<br />
EINBLICKE.<br />
Dem Wunsch, den Blick frei auf<br />
die Produktion dieser hochwertigen<br />
Produkte zu geben und Transparenz<br />
für Besucher sowie Mitarbeiter<br />
zu schaffen, war eines<br />
der stärksten Anliegen.<br />
PRAXIS<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
Objekt:<br />
campus 21,<br />
Businesspark Wien Süd,<br />
2345 Brunn am Gebirge<br />
Auftraggeber:<br />
Micro Systems (UK) Ltd.;<br />
NL Österreich<br />
Spezialelemente<br />
<strong>Trockenbau</strong>:<br />
USG Deutschland GmbH<br />
USG Fachberatung/<br />
Österreich:<br />
Johannes Petschk<br />
Ohne Anspruch<br />
auf Vollständigkeit<br />
55
PRAXIS<br />
Bürokomplex direkt an der U4-Station „Heiligenstadt“<br />
Space2move – Büros mit<br />
Weitblick und Top-Infrastruktur<br />
In unmittelbarer Nähe zur Muthgasse im 19.<br />
Wiener Gemeindebezirk entsteht ein markantes<br />
Gebäude, das auf insgesamt 46.000m²<br />
Bürofläche in Niedrigstenergiebauweise (Klasse<br />
A) bietet. Space2move ist ein verkehrstechnisch<br />
bestens erschlossener Bürostandort mit perfekter<br />
City-Anbindung, direkt an U- und S-Bahn. Für<br />
den aufmerksamen Betrachter fügt sich das<br />
Gebäude harmonisch in die Umgebung ein. Im<br />
Sommer 2010 wurde mit den Arbeiten für die<br />
Bauteile A + B mit einer Bürofläche von<br />
26.000m² begonnen und diese sind bereits<br />
erfolgreich fertig gestellt. Der Bauteil C befindet<br />
sich in Planung und wird nach entsprechender<br />
Vorvermietung demnächst realisiert.<br />
WEITAUS MEHR ALS „NUR“ BÜROS<br />
Aufgrund zukunftsweisender Möglichkeiten der<br />
Klimatisierung mit Fernwärme bzw. Fernkälte<br />
bietet das Gebäude optimal klimatisierte Bürozonen<br />
für ein angenehmes Arbeitsklima. Individuell<br />
gestaltbare Büros von 220m² bis 7.500m²<br />
56<br />
Der vom renommierten Architekturbüro Neumann & Partner designte<br />
Bürokomplex „space2move“ besteht aus fünf zusammenhängenden Baukörpern,<br />
deren anspruchsvolles Erscheinungsbild durch Gebäudevorsprünge<br />
markant strukturiert wird. Zudem s<strong>org</strong>t die moderne Glasfassade<br />
für eine optimale, natürliche Belichtung der Büros.<br />
ermöglichen Flexibilität in der Nutzung. Hohe,<br />
helle Räume, die viel natürliches Licht, angenehm<br />
frische Luft und Klimatisierung ohne Zugluft<br />
bieten, ermöglichen ein ruhiges Arbeiten.<br />
Hohe Anforderungen an den Schallschutz waren<br />
ebenso v<strong>org</strong>egeben wie optimal ausgeleuchtete<br />
Arbeitsplätze, die an heißen, sonnigen Tagen<br />
durch ästhetisch anspruchsvollen Sonnenschutz,<br />
integriert in der Glasfassade, geschützt werden.<br />
HARMONIE UND TECHNIK<br />
Der Grundausbau sowie in weiterer Folge auch<br />
der Mieterausbau wurde, auf Basis der Errichtung<br />
von Musterzimmern, durch die Firma<br />
GLATT-WEISS.<br />
Die Platten s<strong>org</strong>en<br />
für eine hohe Lichtreflexion,<br />
wodurch<br />
sowohl Tageslicht als<br />
auch künstliche<br />
Beleuchtung optimal<br />
genutzt werden.<br />
Stadtbaumeister Architekt Franz Böhm übernommen.<br />
Eine Reihe von <strong>Trockenbau</strong>arbeiten<br />
konnte im Zeitraum von Februar 2011 bis<br />
April 2012 vom, in Spitzenzeiten 30-köpfigen<br />
Team rund um Bauleiter Hubert Unterberger,<br />
erfolgreich abgeschlossen werden. Zuerst wurden<br />
sämtliche Kernbereiche wie Nassgruppen,<br />
Miettrennwände (aus Sicherheitsgründen nach<br />
WK2), Gangschürzen in Gipskarton sowie<br />
Installationsschächte in EI-90 hergestellt. Um<br />
die geforderte Raumakustik zu schaffen, baute<br />
der Verarbeiter rund 18.500 m² Akustikdecke<br />
„Rockfon aus dem Hause Rockwool“ im Format<br />
1250 x 625 x 15 mm, ausgeführt in glatt-<br />
Fotos: Nikolaus Bauer/WeGo-Austria
weißer Oberfläche, als abgehängte Decke ein.<br />
Das Produkt „Rockfon Tropic“ kombiniert<br />
eine ansprechende Optik mit freien Gestaltungsmöglichkeiten<br />
durch eine hohe Kantenvielfalt<br />
und hervorragenden Produkteigenschaften<br />
wie exzellenter Schallabsorption (�w:<br />
0,95, bemessen nach ISO 354).<br />
BESTE LOGISTIK<br />
Der Erfolg einer Baustelle ist abhängig von der<br />
Flexibilität der Logistik. Hier muss es ein<br />
Zusammenspiel zwischen Industrie, Verarbeiter<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
und Handel geben. Eine Herausforderung für<br />
Herbert Schock von WeGo-Austria war, aufgrund<br />
der Baustellengröße und der unterschiedlichen<br />
Raumgeometrie, den konkreten Materialbedarf<br />
zu ermitteln. Man entschloss sich, die<br />
benötigte Ware bei WeGo-Austria zu kommissionieren<br />
und nach Abruf durch den erfahrenen<br />
Polier vor Ort, Herrn Peter Weissenbacher, auf<br />
die Baustelle zu liefern. Die Einbringung erfolgte<br />
geschoßweise mittels des Spezialhochkrans<br />
mit Drehkopfgabel PK44000 (Hubhöhe bis<br />
27m). Eine Einhaltung entsprechender Zeit-<br />
WeGo Systembaustoffe.<br />
Alles, was Sie brauchen.<br />
Wo Sie es brauchen.<br />
WeGo Systembaustoffe Austria GmbH info@wego-austria.at www.wego-austria.at<br />
Niederlassung Graz<br />
Gradnerstraße 94<br />
8055 Graz<br />
Tel. 0316/242663-0<br />
Niederlassung Innsbruck<br />
Etrichgasse 11<br />
6020 Innsbruck<br />
Tel. 0512/344900-0<br />
MUSTER-<br />
ZIMMER.<br />
Um die Ar -<br />
beitsschritte<br />
zu optimieren,<br />
wurden<br />
im Vorfeld<br />
ganze Ab -<br />
schnitte hergestellt.<br />
So<br />
hatten auch<br />
Interessenten<br />
Gelegenheit,<br />
das Projekt<br />
besser kennenzulernen.<br />
PRAXIS<br />
fenster war ebenso selbstverständlich wie die<br />
termingerechte Materialnachlieferung.<br />
ERFOLGREICHE CONCLUSIO<br />
Wieder ein erfolgreich abgewickeltes Bauvorhaben<br />
der hier beteiligten Unternehmen, das aufgrund<br />
gründlicher Planung termingerecht fertig<br />
gestellt werden konnte. Dazu beigetragen haben<br />
sicherlich auch die wöchentlichen „Lagebesprechungen“,<br />
in denen die Arbeiten und Termine<br />
aller beteiligten Gewerke und des Handels optimal<br />
koordiniert wurden.<br />
TROCKEN-<br />
BAU<br />
ENERGETISCHES<br />
SANIEREN<br />
BODEN-<br />
SYSTEME<br />
FASSADENSYSTEME<br />
TROCKENBAU TROCKEN-<br />
BODENSYSTEME BAU<br />
BODENSYSTEME<br />
DECKENSYSTEME<br />
BODENSYSTEME<br />
ENERGETISCHES ENERGETISCHES SANIEREN<br />
FASSADENSYSTEME<br />
BODENSYSTEMESANIEREN<br />
TROCKENBAU<br />
DECKEN-<br />
FASSADENSYSTEME SYSTEME<br />
TROCKENBAU<br />
DECKENSYSTEMETROCKENBAU<br />
DECKENSYSTEME<br />
ENERGETISCHES FASSADENSYSTEME ENERGETISCHES<br />
SANIEREN<br />
BODENSYSTEME DECKENSYSTEME BODENSYSTEMESANIEREN<br />
FASSADENSYSTEME<br />
ENERGETISCHES<br />
SANIEREN<br />
BODENSYSTEME TROCKENBAU BODENSYSTEME<br />
BODENSYSTEME<br />
TROCKEN-<br />
TROCKENBAU<br />
DECKEN- BAU DECKENSYSTEME FASSADENSYSTEME BODENSYSTEME BODENSYSTEME<br />
SYSTEME<br />
DECKENSYSTEME<br />
DECKENSYSTEME<br />
FASSADENSYSTEME<br />
FASSADENSYSTEME<br />
TROCKENBAU DECKENSYSTEME<br />
FASSADENSYSTEME BODENSYSTEME<br />
BODENSYSTEME<br />
BODENSYSTEME<br />
ENERGETISCHES<br />
ENERGETISCHES<br />
SANIEREN<br />
ENERGETISCHES DECKENSYSTEMEFASSADENSYSTEME<br />
SANIEREN<br />
FASSADENSYSTEME SANIEREN<br />
FASSADENSYSTEME<br />
BODEN-<br />
TROCKEN-<br />
SYSTEME<br />
TROCKENBAU<br />
BAU<br />
ENERGETISCHES<br />
ENERGETISCHES<br />
SANIEREN<br />
BODENSYSTEME<br />
BODENSYSTEME<br />
FASSADENSYSTEME<br />
SANIEREN<br />
TROCKENBAU<br />
Niederlassung Wien<br />
Ruthnergasse 28<br />
1210 Wien<br />
Tel. 01/2900499-18<br />
Objekt: space2move, 1190 Wien<br />
Bauherr: Nußdorf Immobilienverwaltung GmbH, 1060 Wien<br />
Generalunternehmer: Strabag AG, Direktion AR-Hochbau, 1220 Wien<br />
Architekt: Neumann & Partner, 1190 Wien<br />
Akustikdecken: Rockwool Handelsges.mbH, 1120 Wien<br />
Rockwool-Fachberatung: Bmstr. Ing. Thomas Fröschl<br />
WeGo-Fachberatung: Herbert Schock<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />
Niederlassung Salzburg<br />
Bayernstraße 21<br />
5071 Wals/Siezenheim<br />
Tel. 0662/452100-0<br />
BODENSYSTEME<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
57
PRAXIS<br />
Gemeindezentrum<br />
Steinbach/Attersee<br />
Zur Mitte<br />
kommen<br />
Nach mehrjähriger Planungsphase konnte<br />
Anfang Juli das lang ersehnte Gemeindezentrum<br />
in Steinbach am Attersee eröffnet werden.<br />
Die Idee dahinter war, allen Bürgern einen<br />
gemeinsamen Ortsmittelpunkt zur Verfügung<br />
zu stellen. Denn die Streusiedlung hatte bis<br />
vor kurzem keinen erkenntlichen Ortskern.<br />
ZENTRAL.<br />
Die 17 Ortsteile haben nach jahrelanger Vorbereitung<br />
eine identitätsstiftende Mitte erhalten.<br />
Die erst seit 1896 eigenständige<br />
850-Seelen-Gemeinde Steinbach am<br />
Attersee musste bislang ohne eine<br />
zentrale Anlaufstelle auskommen. Als sich die<br />
Gelegenheit Mitte der 1990er anbot, die Liegenschaft<br />
eines zentral gelegenen aufgelassenen<br />
Gasthauses zu erwerben, zögerten die Verantwortlichen<br />
nicht lange und kauften die leerstehenden<br />
Gebäude für die Gemeinde.<br />
Doch der Weg bis zu einem bezugsfertigen<br />
Gemeindezentrum war ein langer: Die Architekten<br />
begannen mit ersten Planungen 2003,<br />
erst 2009 erfolgte der Spatenstich. „Die größte<br />
Herausforderung war, aufgrund der langen<br />
Planungsphase und der im Kostendämpfungsverfahren<br />
geforderten ständigen Umplanungen<br />
die ursprüngliche Projektidee nicht zu verlieren“,<br />
beschreibt Dipl.-Ing. Dirk Obracay von<br />
sps-architekten zt gmbh aus Thalgau das Projekt.<br />
Anfang Juli 2012 war es endlich soweit:<br />
Das Zentrum mit 1985 m 2 Nutzfläche wurde<br />
feierlich eröffnet und übergeben. Das Projekt<br />
verbindet die bisher zerstreuten Orte und fügt<br />
sich harmonisch in die Landschaft ein.<br />
Auf das Hanggrundstück setzten die Architekten<br />
einen länglichen Baukörper, der in zwei<br />
leicht zueinander verschobene Trakte gegliedert<br />
ist. Die Hangseite verfügt großteils über ein<br />
Geschoß und ist nur im Bereich der Kommandozentrale<br />
der Feuerwehr um ein Stockwerk<br />
erhöht. Die Westseite mit Seeblick weist zwei<br />
Geschoße auf. An der Ostseite wird der Baukörper<br />
durch den Schlauchturm bildlich im Hang<br />
verankert. Dieser Hauptbau bildet gemeinsam<br />
mit einem kleineren, freistehenden Gebäude<br />
das neue Gemeindezentrum. Die Baukosten<br />
belaufen sich auf rund 4,6 Mio. Euro.<br />
Insgesamt finden 13 Nutzer in dem neuen<br />
Ortszentrum Platz: Darunter befinden sich<br />
unter anderem das Tourismusbüro, der Empfang<br />
mit Bürgerservice, Poststelle, Mediathek,<br />
die Naturparkverwaltung, eine Arztpraxis, eine<br />
Musikproberaum, die Feuerwehr, der Bauhof<br />
und die Station der Bergrettung. Der teilweise<br />
58 TROCKENBAU Journal 3 2012
Fotos: Andrew Phelps<br />
im Hang gelegene Vers<strong>org</strong>ungsbereich enthält<br />
Nebenräume, wie das Gemeindarchiv und eine<br />
moderne Hackschnitzelanlage, die den Wärmebedarf<br />
des Hauses und der nahe gelegenen<br />
Schule deckt.<br />
Dank des geschickten Einsatzes von Oberlichten<br />
ergibt sich eine natürliche Orientierung<br />
im Haus. An der Schnittstelle der Dächer der<br />
beiden Trakte des Hauptgebäudes liegt eine Verglasung,<br />
die die darunterliegende Halle mit<br />
Licht durchflutet. Das auffälligste Element des<br />
Gemeindezentrums ist der auf V-Stützen zum<br />
Steinbach hin auskragende Sitzungssaal. Die<br />
Fassade am kleineren Bauteil und das Dach<br />
spielen auf den Ortsnamen an: Sie wurden mit<br />
Körben, die mit Gestein aus der Region gefüllt<br />
sind, gestaltet.<br />
UMFASSEND GEDÄMMT<br />
Da es bei 13 unterschiedlichen Nutzern auch zu<br />
einem gewissen Lärmpegel in dem Gebäude<br />
kommen kann, setzte das Team von Perchtold<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
ZEITGEMÄSS. Alle Zugänge sind<br />
barrierefrei zu erreichen.<br />
GESTÜTZT. Der Sitzungssaal auf V-Stützen<br />
ist der Blickfang des Gemeindezentrums.<br />
<strong>Trockenbau</strong> aus Gmunden vor allem aus Schallschutzgründen<br />
auf Dämmmaterialien von ISO-<br />
VER. Das Unternehmen war für sämtliche <strong>Trockenbau</strong>arbeiten<br />
in beiden Gebäuden zuständig<br />
und ab Frühling 2011 für sechs Monate mit vier<br />
Mitarbeitern auf der Baustelle im Einsatz. Die<br />
Gipskartontrennwände sind im gesamten Zentrum<br />
beidseitig doppelt beplankt. Insgesamt<br />
kamen dabei 450 m 2 ISOVER Trennwandklemmfilz<br />
zur Dämmung der Ständerwände zum<br />
Einsatz. Die Vollfüllung des Hohlraumes mit<br />
dem 50 mm dicken Trennwandklemmfilz verbessert<br />
die Schalldämmung und s<strong>org</strong>t für besten<br />
Bauherr: VFI Steinbach am Attersee & Co KG<br />
Architektur: sps-architekten zt gmbh, Thalgau<br />
ISOVER-Fachberatung: Paul Petersdorfer<br />
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit<br />
Schallschutz. Zusätzlich ist der ISOVER Trennwandklemmfilz<br />
angenehm zu verarbeiten und<br />
bietet gewohnt sichere Klemmwirkung. Sämtliche<br />
Erschließungsflächen und Teile der öffentlichen<br />
Bereiche, wie das Bürgerservice und die<br />
Mediathek wurden mit Akustik-Lochdecken ausgeführt.<br />
Da alle anderen Raumflächen schallhart<br />
sind, hat die Decke hinsichtlich der akustischen<br />
Raumwirkung eine hohe Bedeutung. Räume mit<br />
besonderen Anforderungen an Schallschutz und<br />
Akustik, wie der Sitzungsraum oder der Musikproberaum<br />
wurden mit Holzverkleidungen und<br />
Akustikdeckensegeln aus Holz ausgestattet. Der<br />
kleinere Bauteil, in dem sich ein Cafe und der<br />
Mehrzwecksaal befinden, ist mit einer offenen<br />
Holzlattenfassade aus Lärche ausgeführt. Zwischen<br />
Holz und Mauerwerk wurde von der Zimmerei<br />
Appesbacher zur Dämmung der Außenwand<br />
ISOVER Kassettendämmbahn verarbeitet.<br />
Zwischen der v<strong>org</strong>ehängten Fassadenverkleidung<br />
bleibt ein Luftspalt für die Abführung von Feuchtigkeit<br />
offen – dadurch bleibt die Fassadendämmplatte<br />
trocken und sichert volle Dämmwirkung.<br />
KUNST IM ZENTRUM<br />
In dem lichtdurchflutetem Foyer wurde die<br />
Kunst ins Zentrum gerückt: Die Künstler Gustav<br />
Mahler und Friedrich Gulda verbrachten<br />
oft die Sommermonate in Steinbach um hier<br />
zu komponieren. Das Gemeinde bindet die<br />
beiden Musiker in ihr Zentrum ein: So befindet<br />
sich im Foyer das Original-Clavinova von<br />
Gulda, der Künstler Christian Ludwig Attersee<br />
gestaltete zwei Portraits von Mahler.<br />
BAUSTELLENTAFEL<br />
59
Foto: VÖEH<br />
E. E.<br />
MARKT<br />
Im Brennpunkt<br />
Das Koordinationsgespräch, die Fugenplanung<br />
und die Trocknungszeit sind<br />
heikle Themen für die Bauwirtschaft,<br />
für die Estrichleger aber von großer Bedeutung.<br />
Erstmals lud der Verband österreichischer Estrichhersteller<br />
(VÖEH) zu einer Podiumsdiskussion in<br />
den Rudolf Sallinger-Saal der Wirtschaftskammer<br />
in Wien, um die Planung und die Ausführung<br />
von Fußbodenaufbauten sowie deren Tücken in<br />
BRENNPUNKT ESTRICH. (v.li.) Werner Schweizer<br />
(Glass), Ing. Martin Blasch (Durament), KR Ing.<br />
Franz Böhs (Rockwool), Obfrau Christa Pachler,<br />
Ing. Ingomar Smrcka (Ardex), Dr. Karl Deix (TU<br />
Wien), DI David Nussmüller (Nussmüller Statik),<br />
Ing. Robert Tucheslau (Pfeiffer Estriche),<br />
Ing. Franz Bubich (Sozialbau AG).<br />
den Brennpunkt zu stellen. „Unser Verband hat<br />
ein großes Ziel vor Augen: Qualität“, eröffnete<br />
Vorstandsmitglied Komm.Rat Ing. Franz Böhs<br />
den Nachmittag und merkte an, dass richtiges<br />
Estrichverlegen eine sensible Arbeit sei, bei der<br />
Feingefühl gefragt sei. Dr. Karl Deix sprach über<br />
Fußbodenaufbauten, Fugenplanung und Risse.<br />
Einhelliger Tenor der ersten Diskussionsrunde<br />
war: Fugen sind ein sehr heikles Thema am Bau.<br />
Intensiv diskutiert waren auch Entfeuchtungsbeschleuniger,<br />
die Werner Schweizer ausführlich<br />
erklärte. Die verschiedenen Estricharten und<br />
deren Schwindverhalten erläuterte Ing. Ingomar<br />
Smrcka. Über den Einfluss der Nutzlast auf die<br />
Planung sprach DI David Nussmüller: „Für die<br />
Dicke und Tragfähigkeit einer Platte ist der Planer<br />
verantwortlich. Wenn er es nicht selbst bewerten<br />
kann, muss er einen Statiker aufsuchen.“ Baumeister<br />
Ing. Franz Bubich erläuterte den Bauzeitplan<br />
und den Bauablauf und erwähnte auch den<br />
Trend bei Generalunternehmen zur verkürzten<br />
Bauzeit. Er merkte an, wie wichtig Koordinationsgespräche<br />
sind, ebenso wie die digitale Dokumentation,<br />
als Beweis für eine ordentliche Ausführung<br />
der Arbeiten. Ing. Martin Blasch appellierte an<br />
die Zuhörer, die Trocknungszeit des Estrichs, in<br />
Bezug auf die Belagsverlegung, trotz höherer Kosten<br />
und längerer Bauzeit fix einzurechnen.<br />
INFOS: www.estrichverband.at<br />
Centrovox – neue Firmenzentrale<br />
Centrovox, Spezialist für Kabel und<br />
Kabeltragsysteme, baulichen Brandschutz<br />
und Netzwerktechnik hat<br />
unmittelbar neben dem alten Standort in der<br />
Leobendorfer Senefelderstraße einen komplett<br />
neuen Betrieb errichtet, der am 1. Juni mit<br />
einem großen Fest eröffnet wurde. In Vertretung<br />
von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll wohnte<br />
der 2. Präsident des Nö Landtages, Hr. Mag.<br />
Johann Heuras, sowie viele andere Ehrengäste<br />
dem Eröffnungsevent bei. Errichtet wurde in<br />
knapp einjähriger Bauzeit ein dreigeschossiges<br />
Bürogebäude nach „Green Building Standards“.<br />
Rund wie eine Kabeltrommel, mit Präsentations-<br />
und Schulungsräumen sowie drei Lagerhallen<br />
ausgestattet, erfüllt es alle Voraussetzungen<br />
eines modernen Betriebsstandorts. Im Rahmen<br />
des Festprogramms konnte man das neue<br />
Knauf Insulation Bistro Salzburg<br />
DI Franz Mair und DI Ge<strong>org</strong> Thor von<br />
„Energie aktiv“, der Energieberatungsstelle<br />
des Landes Salzburg, informierten<br />
über die Möglichkeiten eines effizienten<br />
und zukunftsorientierten Energiemanagements<br />
in Gebäuden. Nach der EU Gebäuderichtlinie<br />
2010 müssen alle Neubauten bis<br />
31.12.2020 Niedrigstenergiegebäude sein, für<br />
Behörden gilt dies ab Ende 2018. Speziell die<br />
Erfüllung der Mindestanforderungen wie<br />
Innenklima, Berücksichtigung der örtlichen<br />
Gegebenheiten sowie Nutzung und in Zukunft<br />
auch die Erreichung kostenoptimaler Niveaus<br />
sowie Einhaltung des CO 2 Emissionsgrenzwerts<br />
sind ausschlaggebend. Zur Darstellung der<br />
Gesamtenergieeffizienz werden laut Mair Referenzwerte<br />
zum Vergleich und zur Beurteilung<br />
herangezogen, aber auch Empfehlungen für<br />
eine kosteneffiziente Verbesserung gemacht.<br />
Die Energieberatung Salzburg bedient sich der<br />
ZEUS-Plattform, einer zentralen Energieausweisverwaltung<br />
im Raum Salzburg, und dem<br />
Beratungstool „GECKO“. Ergänzend dazu ging<br />
Ing. Bernd Dieter Saulder von Knauf Insulation<br />
MODERN.<br />
Das neue Gebäude erfüllt den<br />
Standard „Green Building“.<br />
Gebäude besichtigen und die veranstaltete Hausmesse<br />
ermöglichte ein Kennenlernen der neuesten<br />
Produkte einiger Lieferanten. Beschwingt<br />
wurde, nach einem lustigen Nachmittagsprogramm<br />
und wunderbarem Abendbuffet, bis in<br />
die frühen M<strong>org</strong>enstunden gefeiert.<br />
ZUFRIEDENE GESICHTER.<br />
Dr. Christian Moser, Manfred Kobrc,<br />
Mag. Johann Heuras, KR. Peter Hopfeld,<br />
Mag. Franz Weichselbaum, BM Karl Stich (v.l.n.r)<br />
Gastgeber Bernd Dieter Saulder mit den<br />
Experten von „Energie aktiv“ DI Franz Mair (links)<br />
und DI Ge<strong>org</strong> Thor (rechts)<br />
kurz auf die EN Norm 13501 ein und gab eine<br />
Übersicht über die neuen OIB-Richtlinien.<br />
V<strong>org</strong>estellt wurden zur Tiefgaragendämmung<br />
die neue Tektalan-Dämmplatten der Marke<br />
Heraklith, das Kellerdeckenelement Heratekta<br />
E-37, die spachtelfertige Ausbauplatte Heraklith<br />
BM-W sowie die Dämmung Oberster Geschossdecken<br />
mit Blaswolle.<br />
INFOS: www.salzburg.gv.at/energieberatung,<br />
www.knaufinsulation.at<br />
60 TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
Fotos: Centrovox<br />
Foto: Knauf Insulation E. E.<br />
E. E.
E. E.<br />
Foto: Rockwool Fotos: Variotherm<br />
Kühlen + Heizen + Akustik<br />
Unser Alltag wird immer lauter, die<br />
Folgen sind fehlende Konzentration<br />
und Stress. Genervte Menschen<br />
gehen buchstäblich an die Decke. Und genau<br />
dort liegt die Lösung: Eine Akustikdecke s<strong>org</strong>t<br />
mit ihrem durchdachten Konzept für ein<br />
behagliches Raumklima.<br />
Sensationeller Erfolg<br />
Bei der von 10. - 12. Mai 2012 stattgefundenen Ski & Golf WM<br />
in Zell/See starteten Martin Bosch, Thomas Hofstätter,<br />
Bernard Neumayer, Sebastian Wittmann und ÖGV Sportdirektor<br />
Mag. Niki Zitny für das GC Adamstal-ROCKWOOL-Team.<br />
Bei der vom Veranstalter Carl Schichl perfekt <strong>org</strong>anisierten WM wurden<br />
neben einem Riesentorlauf am Kitzsteinhorn in Kaprun 2 Runden Golf<br />
im GC Zell/See mit über 240 Teilnehmern ausgetragen.<br />
Der für das GC Adamstal-ROCKWOOL-Team startende Bernard<br />
Neumayer und die Innsbruckerin Nicola Wolf holten sich in beeindruckender<br />
Perfektion die Titel bei der 9. Ski & Golf Weltmeisterschaft<br />
2012 in Zell am See / Kaprun.<br />
Die Österreicher ließen heuer nichts anbrennen. Das beste Golfergebnis<br />
sicherte sich, mit gleichmäßigen Ergebnissen von 69 und 70<br />
Schlägen, der schwedische European Tour Spieler Henrik Nystrom.<br />
Unter der Leitung von Non-Playing Captain ÖGV Präsident Franz<br />
Wittmann belegte dass GC Adamstal-ROCKWOOL-Team den ausgezeichneten<br />
3. Platz in der WM-Teamwertung.<br />
Immer 100 %: Bei Variotherm müssen<br />
Kunden sich nicht zwischen innovativem<br />
Kühl- /Heizsystem und effektivem Schallschutz<br />
entscheiden. Durch das spezielle Design<br />
der Elemente liefert die „ModulAkustikDecke“<br />
volle Leistung in jedem Einsatzbereich.<br />
Die hochwertigen Komponenten für eine<br />
geniale Lösung:<br />
� 1 8 mm Fermacell Gipsfaserplatte: die massive<br />
Bauart bringt beste Eigenschaften mit<br />
� (Heizungs-)Rohr: fix in die Platte integriert<br />
und im Gegensatz zu ähnlichen Produkten<br />
nicht zu den Akustiklöchern hin offen. Das<br />
reduziert direkten Kontakt mit der Raumluft<br />
und vermindert Kondensation.<br />
v. l. n. r. oben: Thomas<br />
Hofstätter, Niki Zitny,<br />
Weltmeister Bernard<br />
Neumayer, Christine Böhs,<br />
Rolanda Wittmann, Franz<br />
Böhs, Franz Wittmann;<br />
v. l. n. r. unten: Martin<br />
Bosch, Sebastian Wittmann<br />
Knauf Window Wall<br />
Knauf Window Wall ist ein v<strong>org</strong>efertigtes Profilsystem aus dem<br />
Werkstoff Gipsfaser für den Einbau von Verglasungen in Gips-<br />
Ständerwände.<br />
Das Profilsystem ist auf die gängigen<br />
<strong>Trockenbau</strong>wandstärken abgestimmt.<br />
Nach dem Einbau<br />
der Gipsplattenbeplankung<br />
und der Verspachtelung<br />
sind die<br />
Profilteile/Rahmenteile<br />
nicht mehr sichtbar. Es<br />
entstehen somit Wandflächen<br />
mit wechselnden<br />
Glasflächen, welche<br />
ohne sichtbare Rahmenteile<br />
sich harmonisch in<br />
die Raumgestaltung integrieren<br />
lassen.<br />
Knauf Window Wall<br />
ist eine neue flexible<br />
Lösung für in der Wand integrierte Glasflächen, besticht durch puristisches<br />
Design und bietet einen großen gestalterischen Freiraum.<br />
INFOS: www.knauf.at<br />
OFFEN FÜR IDEEN, NICHT FÜR LÄRM.<br />
Die Akustikdecke für Büros, Schulen und<br />
Kindergärten, Veranstaltungszentren,<br />
Empfangshallen und modernen Wohnbau.<br />
MARKT<br />
� Volle Akustikleistung durch clevere Anordnung<br />
von Lochung und Rohren.<br />
Unkomplizierter Einsatz bei Neubau<br />
UND Sanierung:<br />
� Nahezu schmutzfreier Einbau auch nachträglich<br />
möglich<br />
� 2 Einbauvarianten: fix verschraubt oder<br />
Rasterversion für abgehängte Deckenkonstruktion.<br />
� Akustikgeprüfte Qualität, zertifiziert nach<br />
DIN EN ISO 354<br />
INFOS: Variotherm Heizsysteme GmbH,<br />
Tel.: 02256/64870-0,<br />
www.variotherm.at<br />
E. E.<br />
61<br />
E. E.
E. E. E. E.<br />
Fotos: Hörmann<br />
MARKT<br />
Neues N Handbuch<br />
Welche � S Werte hat die Perforation<br />
1522? Wie stark verändern Kühlregister<br />
das Schallabsorptionsverhalten<br />
von Metalldecken? Warum helfen Deckensegel<br />
Material einzusparen? Kann auch eine Streckmetalldecken<br />
die Raumakustik verbessern? Diese<br />
und noch viele weitere Fragen zum Thema<br />
Raumakustik und Schallabsorption beantwortet das neue, 40 Seiten starke<br />
Handbuch „Prüfwerte Schallabsorption“ des Metalldeckenherstellers<br />
FURAL. Zusätzlich zu den bisherigen Prüfwerten für Metalldecken beinhaltet<br />
das Handbuch viel Neues. Neben weiteren Perforation und Varianten<br />
mit verschiedenen Auflagen und Abhänghöhen stehen nun auch geprüften<br />
Schallabsorptionswerte für Deckensegel und Kühldecken zur Verfügung.<br />
Auch FURAL Akustikwände sind geprüft und mit entsprechenden Prüfzeugnissen<br />
hinterlegt. Das Thema Längsschalldämmung gewinnt im gehobenen<br />
Innenausbau immer mehr an Bedeutung, Lösungen von FURAL<br />
werden im neuen Handbuch ebenfalls dargestellt. Mit den ausgereiften<br />
Deckensystemen können Längsschalldämmwerte von bis zu 56 dB erreicht<br />
werden und somit effektiv mithelfen, die Schallübertragung von Raum zu<br />
Raum wirkungsvoll vorzubeugen. Das Handbuch stellt für Architekten,<br />
Planern und Akustikern eine optimale Planungsgrundlage dar.<br />
INFOS: Bestellungen unter www.fural.at oder +43-7612/74 851-0<br />
Alles gleitet …<br />
Der ostwestfälische Bauelemente-Hersteller<br />
Hörmann erweitert sein<br />
Durchblickfensterprogramm um ein<br />
neues Schiebefenster. Für Pförtnerlogen,<br />
Durchreichen, Theken, Warenausgaben und<br />
Kioske bietet das Familienunternehmen nun<br />
das Schiebefenster HW-D-Slide. Es erlaubt<br />
Bauelemente-Fachhändlern sowie verarbeitenden<br />
Betrieben im Metall-und <strong>Trockenbau</strong> im<br />
großen Objektbau auch umfangreiche Leistungsverzeichnisse<br />
vollständig anbieten zu kön-<br />
Nachhaltigkeit<br />
bei RIGIPS<br />
nen. Allein in seinem Durchblickfensterprogramm<br />
bietet der Hersteller Hörmann zahlreiche<br />
Festverglasungen mit vielfältigen Funktionen<br />
an: neben Sichtschutz auch Spezialanforderungen<br />
wie Strahlen-, Schall-, und Feuerschutz.<br />
Das bis 2.500 Millimeter Breite und 1.375 Millimeter<br />
Höhe (bzw. 1.000 und 2.500 Millimeter)<br />
lieferbare, einbaufertige Element für Wandstärken<br />
ab 100 Millimeter besteht aus Zarge<br />
und zwei hintereinander laufenden Sicherheitsverglasungen,<br />
bei dessen Beschlägen das Hör-<br />
Wo RIGIPS draufsteht, ist<br />
Nachhaltigkeit drin – unter<br />
diesem Motto steht auch<br />
der Nachhaltigkeits-Zwischenbericht<br />
2011 von Saint-Gobain RIGIPS Austria.<br />
Das Unternehmen zieht jährlich Bilanz über bereits Erreichtes und setzt<br />
neue ambitionierte Ziele für das kommende Jahr. „Für Saint-Gobain<br />
RIGIPS Austria ist Nachhaltigkeit eine Lebenshaltung“, erklärt RIGIPS<br />
Managing Director Peter Giffinger. Mit dem Zwischenbericht für das Jahr<br />
2011 dokumentiert RIGIPS, was das Unternehmen täglich beschäftigt:<br />
Verantwortung gegenüber der Region, der Umwelt und den Menschen.<br />
Dieses Engagement zeigt sich in vielen Facetten wie der Wiederverwertung<br />
von Gipskartonplatten, der Unterstützung von sozialen und kulturellen<br />
Projekten und dem Gesundheitsschutz für die Mitarbeiter. Aus dem<br />
vergangenen Jahr besonders hervorzuheben ist die Dreifachzertifizierung:<br />
Gemeinsam mit der Rezertifizierung nach ISO 9001 gelangen auf Anhieb<br />
gleich drei Umweltzertifizierungen. Die nächste Ausgabe des RIGIPS<br />
Nachhaltigkeitsberichts folgt Mitte 2013.<br />
INFOS: Den gesamten RIGIPS Nachhaltigkeits-Zwischenbericht 2011<br />
gibt es zum Download unter www.rigips.com/nachhaltigkeit<br />
SICHERE FÜHRUNG.<br />
Das Schiebefenster HW-D-Slide<br />
von Hörmann, das als komplettes Element<br />
samt Zarge und Verglasung geliefert wird,<br />
setzt auf einen hochwertigen Beschlag.<br />
Es erweitert das Durchblickfensterprogramm<br />
des Herstellers um<br />
eine Lösung für Durchreichen,<br />
Pförtnerlogen, etc.<br />
MONTAGE.<br />
Das neue Schiebefenster<br />
HW-D-Slide ist ab Wandstärken<br />
von 100 Millimetern als 2-schalige<br />
Zarge zum nachträglichen Einbau<br />
mit hochwertiger Pulverendbeschichtung<br />
für <strong>Trockenbau</strong><br />
und Mauerwerk geeignet.<br />
mann-Produktmanagement auf Qualität setzt:<br />
Die exakt auf die Aluminium-Doppellaufschiene<br />
abgestimmten Laufrollen sowie vier<br />
Anschlagsprofile reduzieren das für Glas-Schiebefenster<br />
ansonsten typische, aber unangenehme<br />
Klappergeräusch erheblich. Darüber hinaus<br />
sichern die Kunststoff-Anschläge wirksam<br />
gegen ein einfaches Aushebeln der Scheibe.<br />
Zusätzlich ist ein Schloss optional erhältlich.<br />
INFOS: www.hoermann.com<br />
62<br />
TROCKENBAU Journal 3 2012<br />
E. E.
Fotos: Protektor, Rigips, medwed fotografie<br />
Verstärkung in der Anwendungstechnik<br />
Ing. Iris Brezina übernimmt die Agenden von<br />
Hubert Eibenberger und betreut die Hotline der<br />
Anwendungstechnik bei RIGIPS Austria. In ihrer<br />
neuen Tätigkeit wird die 38-Jährige <strong>Trockenbau</strong>-Fachberatungen,<br />
Beratungen zu Sonderund<br />
Detaillösungen sowie Produkt- und<br />
Systemberatungen durchführen. Die Absolventin<br />
des Kollegs für Hochbau in Wien war vor<br />
ihrem Engagement bei RIGIPS als Bautechnikerin<br />
im Planungs- und Ausführungsbereich tätig.<br />
3 2012 TROCKENBAU Journal<br />
MENSCHEN<br />
Neuer Chef in Österreich<br />
Mit der Ernennung von Herrn Elmar Waltner zum Geschäftsführer der<br />
Vertriebstochter in Österreich dokumentiert Protektor die Bedeutung, die<br />
dieser wichtige Markt für das Unternehmen hat. Herr Waltner ist bereits seit<br />
2011 bei Protektor tätig und als ausgewiesener Fachmann in der Baubranche<br />
anerkannt. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf dem Vertrieb von hochwertigen<br />
Komponenten und System-Lösungen liegen.<br />
Neuer Architektenberater<br />
Ing. Andreas Deix ist seit Anfang Juni Fachberater für Architekten und Planer<br />
bei RIGIPS. Der gebürtige Niederösterreicher war zuvor sechs Jahre lang selbstständig<br />
im Innenausbaubereich und als Architektenberater im Hotel- und Objektbereich<br />
tätig. Weiters arbeitete der Absolvent der HTL für Möbel und Innenausbau<br />
in Mödling als Teamleiter für die technische Abklärung von Kundenwünschen<br />
bei einem Bauträger in Wien. Für den 45-Jährigen ist die Baubranche der<br />
zweite Bildungsweg: Zu Beginn seiner Karriere war er als Supervisor Operations<br />
acht Jahre lang bei der amerikanischen Fluglinie PanAm beschäftigt.<br />
Impressum<br />
<strong>Trockenbau</strong>-Journal: Das Fach<strong>org</strong>an für die Stuckateur- und<br />
Trockenausbauunternehmungen<br />
Herausgeber: Verband Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen,<br />
VÖTB, 1010 Wien, Eschenbachgasse 11<br />
Medieninhaber, Redaktion sowie mit der Herausgabe beauftragt:<br />
Österreichischer Kommunalverlag GmbH., 1010 Wien, Löwelstraße 6,<br />
Tel. 01/532 23 88-0<br />
Geschäftsführung: Mag. Michael Zimper<br />
Redaktion: Mag. Andreas Bauer, Mag. (FH) Stephan Blahut,<br />
DI Tom Cervinka, Eva Fesel, Katharina Lehner, Mag. Verena Schild,<br />
Susanne Senft, Martina Zimper, Mag. Michael Zimper<br />
Projektleitung und Anzeigen: Martina Zimper, Tel.: 01/5322388-0 und<br />
0664/2325927, Österreichischer Kommunalverlag GmbH.,<br />
1010 Wien, Löwelstraße 6<br />
Erscheinungsweise: 4-mal jährlich<br />
Inhalt: Das <strong>Trockenbau</strong>-Journal versteht sich als Fach<strong>org</strong>an für <strong>Trockenbau</strong><br />
in Österreich. Die gezeichneten Artikel geben die Meinung der Autoren<br />
wieder, stehen inhaltlich unter deren Verantwortung und müssen sich<br />
nicht mit der Meinung der Redaktion decken.<br />
Hersteller: Gutenberg Druck, 2700 Wiener Neustadt,<br />
Johannes Gutenberg-Straße 5<br />
Erscheinungsort: 2700 Wiener Neustadt<br />
Mit „E.E.“ gekennzeichnete Artikel sind bezahlte Informationen und<br />
fallen nicht in die Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />
Neuer Key-Account-Manager-<br />
Assistant bei Knauf<br />
Josef Kleinhappl ist seit Anfang Mai für Knauf als rechte<br />
Hand des Key-Account-Managers Karl Zettl tätig. Der<br />
gebürtige Steirer kann bereits auf eine langjährige Trokkenbauerfahrung<br />
verweisen. Kleinhappl begann als Monteur,<br />
wurde in weiterer Folge Bauleiter und ist jetzt beim<br />
Marktführer von <strong>Trockenbau</strong>systemen im Einsatz. In seiner<br />
Freizeit spielt er gerne Tennis und auch den heurigen<br />
Wien Marathon hat er in einer guten Zeit absolviert.<br />
Schulungen:<br />
Schulungen:<br />
MARKT<br />
Neue Kommunikations-<br />
Managerin bei RIGIPS<br />
MMag. Lisa de Pasqualin (29) ist seit Anfang<br />
August als Kommunikations-Managerin bei<br />
RIGIPS Austria tätig. Sie folgt damit Mag. Eva<br />
Hölzel nach, die das Unternehmen verlässt. Die<br />
gebürtige Kärntnerin war zuvor in einer PR-<br />
Agentur und in der Unternehmenskommunikation<br />
tätig. Lisa de Pasqualin hat Betriebswirtschaft<br />
und Umweltsystemwissenschaften an<br />
der Karl-Franzens-Universität in Graz studiert.<br />
Aufgrund ihrer Studienschwerpunkte Nachhaltigkeitsmanagement<br />
und Nachhaltige Entwicklung<br />
wird sie sich in ihrer neuen Funktion bei<br />
RIGIPS verstärkt diesen Themen widmen.<br />
„Ökologisches „Ökologisches Sanieren“<br />
Lassen Sie sich kompakt an nur einem Tag auf den<br />
neuesten Stand bringen<br />
• Konstruktive Lösungen im Holzbau • Trockenestrich im Neubau und<br />
in der Sanierung • Ökologische Sanierung • Dämmen mit Zellulose<br />
19. 11. 2012 Innsbruck<br />
20. 11. 2012 Rankweil<br />
21. 11. 2012 Salzburg<br />
22. 11. 2012 Steyregg<br />
26. 11. 2012 Mödling<br />
27. 11. 2012 Langenlois<br />
28. 11. 2012 Übelbach<br />
29. 11. 2012 Villach<br />
Weiter Informationen finden Sie unter www.fermacell.at<br />
63
RIGIPS Duo’Tech.<br />
DAMIT ENDLICH RUHE IST.<br />
Für RIGIPS Duo’Tech Performance Platten werden zwei Lagen 12,5 mm<br />
RIGIPS Spezialplatten durch einen High-Performance Kleber miteinander<br />
verbunden. Das bewertete Schalldämm-Maß RW der Platte verbessert sich<br />
damit um bis zu 13 dB. So schafft das RIGIPS Duo’Tech System in einem<br />
Arbeitsgang mehr als eine Halbierung des Lärms. Und zusätzlich gibt‘s einen<br />
erheblichen Kostenvorteil durch die um 25 % schnellere Verarbeitung.<br />
Wir sind für Sie da. www.rigips.com