"Dgservice" Nr. 1/2010 - BVA
"Dgservice" Nr. 1/2010 - BVA
"Dgservice" Nr. 1/2010 - BVA
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Privatnutzung des KFZ<br />
Besteht für den Dienstnehmer<br />
die Möglichkeit, ein firmeneigenes<br />
KFZ für Privatfahrten zu<br />
benützen, dann sind als monatlicher<br />
Sachbezug 1,5 % der tatsächlichen<br />
Anschaffungskosten des KFZ<br />
(einschließlich Umsatzsteuer und<br />
Normverbrauchsabgabe), maximal<br />
jedoch € 600,--/Monat, anzusetzen.<br />
Belaufen sich die monatlichen Privatfahrten<br />
im Jahresdurchschnitt<br />
auf nicht mehr als 500 Kilometer, ist<br />
der halbe Sachbezugswert (maximal<br />
€ 300,-- monatlich) zu berücksichtigen.<br />
Kostenbeiträge an den Dienstgeber<br />
bei der Anschaffung des Fahrzeuges<br />
mindern grundsätzlich den<br />
Sachbezugswert. Dies gilt sowohl<br />
für laufende als auch für einmalige<br />
Kostenbeiträge.<br />
Erhält der Dienstnehmer anlässlich<br />
seines Ausscheidens aus dem Dienstverhältnis<br />
einen Teil des einmalig<br />
geleisteten Kostenbeitrages zurück,<br />
ist in der Sozialversicherung eine<br />
Neubewertung des Sachbezuges<br />
vorzunehmen. Die Sozialversicherungsbeiträge<br />
sind entsprechend<br />
der Dauer des Dienstverhältnisses<br />
„aufzurollen“. Im Steuerrecht erfolgt<br />
eine Anlehnung an die buchhalterische<br />
Beurteilung beim Ausscheiden<br />
von abnutzbaren Anlagegütern<br />
aus dem Betriebsvermögen.<br />
Fahrgemeinschaften<br />
Ein KFZ wird mehreren Personen<br />
zur gemeinsamen Nutzung für<br />
Fahrten zwischen Wohnung und<br />
Arbeitsstätte überlassen. Der Sachbezug<br />
für die zur Verfügungstellung<br />
des Fahrzeuges ist in diesem Fall<br />
DGservice März <strong>2010</strong><br />
entsprechend dem Ausmaß der tatsächlichen<br />
Nutzung auf die hierzu<br />
berechtigten Personen aufzuteilen<br />
(vgl. LStR 2002 Rz 184).<br />
Beträgt z. B. der Sachbezugswert<br />
monatlich € 450,-- und erfolgt die<br />
tatsächliche Nutzung durch drei<br />
Dienstnehmer im Ausmaß von<br />
je einem Drittel, dann ist jeweils<br />
ein Sachbezugswert in Höhe von<br />
€ 150,-- anzusetzen. Das Pendlerpauschale<br />
steht überdies zu.<br />
In der Sozialversicherung kann der<br />
auf den einzelnen Dienstnehmer<br />
entfallende Sachbezugswert darüber<br />
hinaus um die tatsächlichen Kosten,<br />
die für Fahrten zwischen Wohnung<br />
und Arbeitsstätte mit Massenbeförderungsmitteln<br />
(fiktiv) anfallen,<br />
vermindert werden. Steht das KFZ<br />
ausschließlich einer einzigen Person<br />
für Privatfahrten zur Verfügung<br />
und befördert diese einen Arbeitskollegen<br />
zur Arbeitsstätte, ist hingegen<br />
keine Teilung des Sachbezuges<br />
vorzunehmen. Dem Mitfahrer steht<br />
kein Pendlerpauschale zu.<br />
Wird die Beförderungskapazität des<br />
eingesetzten firmeneigenen KFZ<br />
oder Kombis zu mindestens 80 %<br />
ausgeschöpft (bei fünfsitzigem KFZ<br />
müssen somit zumindest Fahrer<br />
und drei Beifahrer das KFZ benützen),<br />
ist bei den Arbeitnehmern<br />
kein steuerpflichtiger Vorteil aus<br />
dem Dienstverhältnis anzunehmen,<br />
sondern es liegt Werkverkehr<br />
gemäß § 26 Z 5 EStG 1988 vor (vgl.<br />
LStR 2002 Rz 746). <br />
Johann Schmidlechner<br />
0662/8889 DW 4011<br />
johann.schmidlechner@sgkk.at<br />
BeISPIel<br />
NeueS ZuR SV<br />
Sachverhalt<br />
Der Dienstnehmer leistete € 3.500,-als<br />
einmaligen kostenbeitrag für<br />
die anschaffung des firmeneigenen<br />
kFZ. Nach 24 Monaten scheidet<br />
er aus dem Betrieb aus und erhält<br />
vom Dienstgeber € 2.500,-- des<br />
geleisteten kostenbeitrages zurück.<br />
Sozialversicherung<br />
ursprüngliche Sachbezugsverminderung<br />
pro Monat: € 52,50<br />
(= € 3.500,-- x 1,5 %).<br />
Bedingt durch die Rückzahlung<br />
des kostenbeitrages im ausmaß<br />
von € 2.500,-- beträgt die monatliche<br />
Verminderung des Sachbezuges<br />
nur mehr € 15,-- (€ 1.000,-x<br />
1,5 %).<br />
Die monatliche Differenz von<br />
€ 37,50 (= € 52,50 - € 15,--) stellt<br />
beitragspflichtiges entgelt dar,<br />
weshalb eine korrektur der Beitragsabrechnung<br />
sowie der mit<br />
den lohnzetteln gemeldeten Daten<br />
vorzunehmen ist.<br />
lohnsteuer<br />
€ 1.260,-- (= € 52,50 x 24 Monate)<br />
wurden bei der Sachbezugsermittlung<br />
berücksichtigt. € 2.240,--<br />
(€ 3.500,-- - € 1.260,--) haben sich<br />
hingegen nicht ausgewirkt. Da der<br />
„Erlös“ (= Rückerstattungsbetrag)<br />
höher ist, stellt die Differenz im<br />
Ausmaß von € 260,-- (= € 2.500,--<br />
- € 2.240,--) einen steuerpflichtigen<br />
Vorteil aus dem Dienstverhältnis<br />
dar, der im Zeitpunkt des Zuflusses<br />
zu versteuern ist. Bekommt der<br />
Dienstnehmer nur € 2.240,-- oder<br />
weniger erstattet, ergeben sich<br />
im Beispielsfall keine steuerlichen<br />
konsequenzen.<br />
9