Bericht in der Badischen Zeitung - Gemeinde Eichstetten

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Jugendarbeit und ausgeschiedene Vorstände im Blickpunkt.
02. Februar 2011
Bürgermeister Michael Bruder mit den für ihr ehrenamtliches Engagement geehrten
Jugendlichen (von links): Damir Speer, Silke Hornecker, Marvin Rühe, Katharina
Meißner, Markus Wiedemann und Patrick Rinklin. Auf dem Foto fehlen: Dortje Hees,
Renate Haßler und Julian Digel. Foto: christa rinklin
EICHSTETTEN. Alte Scherben und junge ehrenamtlich Engagierte, dazwischen satter
Saxophon-Sound von fünf Eichstetter Musikern: Der diesjährige Bürgerdank spiegelte das
breite Spektrum des Eichstetter Dorflebens wider. Zu betonen, dass eine Gemeinde vom
Engagement der ehrenamtlich Tätigen lebt, war Bürgermeister Michael Bruder erneut ein
großes Anliegen. Oft würden diese Dienste kaum wahrgenommen – oder erst dann, wenn
sie niemand mehr übernehme.
Der Bürgermeister blickte zurück auf ein Jahr mit reger Bautätigkeit, so beispielsweise im
Baugebiet Nohl, wo zwei Drittel der 32 Grundstücke bereits verkauft seien. Ebenfalls
voran ginge es mit der Renovierung der evangelischen Kirche, in die man gegen Ende des
Jahres hoffentlich wieder feierlich einziehen könne.
Das neue Jahr 2011 werde für die Gemeinde finanziell sicherlich schwierig werden,
meinte Bruder. Die gute Nachricht sei jedoch, dass man im 16. Jahr in Folge schuldenfrei
bleiben könne. Mit Spannung sehe man dem 12. September entgegen. An diesem
Stichtag werden die Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen in Eichstetten und
Bahlingen gezählt. Wird dabei die Zahl 31 erreicht, kommt die Werkrealschule Bahlingen-
Eichstetten endlich zum Tragen.
In seiner Dankesrede hob Bürgermeister Bruder die Arbeit des Heimat- und
Geschichtsvereins hervor, der mit seinen Thementagen das hohe Niveau nochmals
von 3 04.02.2011 08:25

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gesteigert habe. Werner Rinklin, Annemarie Schmidt, Claudia Gruber-Breuer, Annette
Hornecker, Rolf Hempel, Erich Berntatz, Marlies und Richard Danzeisen, Ella Berger,
Harry Berkenbrink, Arthur Bury und Regina Gnadt hätten dabei wieder großen
persönlichen Einsatz gezeigt.
Manfred Breisacher wurde gedankt für die Betreuung der Gemeinde-Homepage, Wilhelm
Föhrenbach für die Jugendarbeit im Radsport und Heinz Rinklin stellvertretend für die
Wanderfreunde, die seit 1999 den Recyclinghof betreuen und die Einwohner dort sogar
mit Glühwein und Würstchen verwöhnen. In den Dank des Bürgermeisters eingeschlossen
wurden auch Edna Kufeld und Rebecca Geins für das FLIPS Ferienprogramm, die
ausgeschiedenen Vereinsvorstände Siegfried Bär (Turnverein), Alexander Lüth (SPD),
Walter Schüssele (Kleinkaliber Schützenverein), Nicole Vorwerk (Vereins für Kinder- und
Jugendarbeit) und Sabine Wohlrab (Förderverein Kindergarten) sowie die kulturellen
Vereine und Hilfsorganisationen. Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden folgende
Jugendlichen geehrt: Dortje Hees und Damir Speer (TV Eichstetten), Renate Haßler
(Kindergottesdienst und Konfi-Team), Julian Digel, Katharina Meißner und Markus
Wiedemann (Konfi-Team), Patrick Rinklin (Kaiserstühler Sportangler), Silke Hornecker
und Marvin Rühe (Seelsorgeeinheit Gottenheim).
Kirchenrenovation führt auf die Spuren von Hesso
Als Gastrednerin begrüßte Michael Bruder die in Eichstetten lebende Archäologin Valerie
Schoenenberg, die mit der Dokumentation der archäologischen Befunde in der
evangelischen Kirche betraut ist. Vor den Gästen des Bürgerdanks präsentierte sie in
einer Premiere die neuesten Erkenntnisse zur ältesten Kirche, die in Eichstetten
nachweisbar ist. Im Rahmen der Bodenarbeiten, so war zu erfahren, kamen Fragmente
von Grabsteinen auch aus der Zeit vor der Reformation zutage, von denen sich der
älteste, ein Grabmal für eine Nonne, auf das Jahr 1492 oder 1495 datieren lässt. Ein
weiterer Grabstein zeugt vom Tod von Johann Ludwig Kempf im Jahr 1699, dem
vierjährigen Sohn des damaligen Pfarrers Kempf. Derartige Grabsteine wurden im 19.
Jahrhundert als Kirchfußboden verlegt.
Dokumentiert sei, so erläuterte Valerie Schoenenberg, dass der Adlige Hesso, zu seiner
Zeit Ortsherr von Eichstetten, dem Dorf im Jahr 1052 eine Kirche und später eine Kapelle
namens St. Nikolaus stiftete. Um so spektakulärer waren deshalb Mauerzüge eines alten
Gebäudes und eine Scherbe, die jetzt im heutigen Chorraum der Kirche gefunden wurden.
Diese Randscherbe eines Keramiktopfes scheint aus dem 11. Jahrhundert zu stammen
und untermauert die Annahme, dass es sich bei dem entdeckten Grundriss um Hessos
Kirche handeln muss. Sie war vermutlich nicht größer als der jetzige Chorraum. Damit
geht die Geschichte der Eichstetter Kirche an ihrem jetzigen Standort bis in die Mitte des
11. Jahrhunderts zurück.
Autor: Christa Rinklin
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