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Aus den Arbeitskreisen<br />
Das Abenteuer geht weiter<br />
Das Wagnis lohnt sich: zehn Jahre „KOMMA“<br />
Zehn Jahre ist es nun her, dass<br />
die Leser ein neues katholisches<br />
Magazin in der Hand halten<br />
konnten – KOMMA.<br />
Michael Müller mit seinem MM<br />
Verlag hatte es gewagt, eine gefährliche<br />
Bühne zu betreten. Ein<br />
neuer Wind sollte durch die katholische<br />
Landschaft Deutschlands<br />
wehen. Dieser Wind musste sich<br />
vor zehn Jahren wie heute mit einem<br />
Denken und einer Kultur<br />
konfrontieren, die zum einen ein instinktives<br />
Misstrauen gegen alles<br />
Katholische hegte, zum anderen<br />
immer mehr begann, einer als<br />
salzlos empfundenen Kirche offensiv<br />
entgegenzutreten.<br />
Denken wir zurück: Kirche<br />
musste als Machtinstitution in die<br />
Empfindung der Menschen gehämmert<br />
werden, die „kritisch“<br />
zu begleiten ist, damit auch der<br />
kleinste Widerspruch dazu dienen<br />
kann, diese „Macht“ zu entlarven.<br />
Dass Kirche Ansprüche<br />
stellt, die dem „modernen Menschen“<br />
immer fremder sind, versteht<br />
sich von selbst. Kirche – das<br />
voraufklärerische Monstrum, das<br />
sich erst einmal vor einer demokratisch<br />
organisierten Welt rechtfertigen<br />
muss. Nichts Neues, und<br />
deshalb ist ein Unterfangen wie<br />
26 <strong>BKU</strong>-Journal 4 2010<br />
KOMMA heute mehr denn je gefragt.<br />
KOMMA ist kirchlich, aber<br />
keines der Medien der Kirche.<br />
KOMMA ist modern, wobei es klar<br />
ist, dass Modernität nichts damit<br />
zu tun hat, Moden oder einem<br />
Zeitgeist hinterherzurennen.<br />
KOMMA wagt es, gegen den<br />
Strom zu schwimmen, und folgt<br />
damit gern Papst Benedikt XVI.<br />
So erklärt sich auch die breit gefächerte<br />
Themenauswahl des Magazins:<br />
Ethische Debatten, politisch<br />
aktuelle Problemfelder, Beiträge<br />
zur Liturgie und zum inneren Leben<br />
der Kirche in ihrem Bedarf<br />
nach Reform gehören ebenso dazu<br />
wie theologisch-philosophisch orientierte<br />
Angebote, „Römische Sichten“,<br />
der Versuch eines Zugangs<br />
zur Geschichte der Kirche jenseits<br />
der geläufigen Klischees, ohne<br />
dabei auch kontroverse Auseinandersetzungen<br />
zur „neuen Weltordnung“<br />
oder erhellende Beiträge<br />
zum ewigen Kampf des Bösen<br />
gegen das Gute zu scheuen.<br />
Für den Herausgeber Michael<br />
Müller ist es wichtig, immer erneut<br />
herauszuarbeiten: Kirche ist keine<br />
internationale Ethikagentur; Kirche<br />
ist kein gesellschaftlicher Zusammenschluss<br />
unter anderen.<br />
Das Christentum ist keine Moral-<br />
Ein Eingreifen Gottes<br />
Eine nachdenklich machende<br />
Erfahrung machte Dr. Rosemarie<br />
Rheinbold in der U-Bahn-<br />
Station am Kölner Neumarkt.<br />
Am oberen Rand der Rolltreppe<br />
hatten sich Menschen angesammelt.<br />
Sie sahen einer Frau und einem<br />
Mann zu, die etwa in mittlerer<br />
Höhe der Treppe einander gegenüberstanden<br />
und sich anbrüllten.<br />
Der Mann schien betrunken zu<br />
sein. Die Frau drohte mit gewaltsamen<br />
Gebärden und geballter<br />
Faust auf ihn einzuschlagen. So<br />
auch der Mann in Richtung Frau.<br />
Mein Gedanke war, sie auseinander<br />
zu bringen, wohl wissend, was<br />
mir passieren könnte.<br />
Der erste Schritt auf sie zu und ein<br />
Stoßgebet „Gott, du wirst mir<br />
helfen“ waren eins. Ich hatte alles<br />
auf eine Karte gesetzt.<br />
Während ich mich ihnen halbwegs<br />
näherte, hörte das Brüllen<br />
auf, die gegeneinander gerichteten<br />
Arme fielen langsam herunter, die<br />
Fäuste lösten sich, dann völliges<br />
Glauben vertiefen<br />
lehre, sondern es hat eine Morallehre<br />
als notwendige Folge der<br />
Tatsache, dass Gott die Welt geschaffen<br />
und sich in ihr dem Menschen<br />
unter seinem wahren Antlitz<br />
offenbart hat. Gerade deshalb kann<br />
KOMMA nicht darauf verzichten,<br />
politische und wirtschaftliche Systeme<br />
grundsätzlich auf dem Boden<br />
der Soziallehre der Kirche zu analysieren<br />
und zu bewerten.<br />
Ende Juni 2010 ging KOMMA<br />
online – ein professionell gestalteter<br />
Internetauftritt mit modernem<br />
Layout. Ergänzend kommt<br />
jetzt noch ein Blog mit aktuellen<br />
Kurzbeiträgen dazu, ebenfalls mit<br />
Kommentarmöglichkeit. Was das<br />
Web 2.0/Social Media angeht, ist<br />
die Redaktion bereits auf Twitter<br />
und Facebook präsent und arbeitet<br />
daran, sich weiter zu vernetzen.“<br />
Zurzeit arbeitet das MM-<br />
Team an einem weiteren Projekt:<br />
dem Magazin „Komma for Young“.<br />
Die Zielgruppe dürfte klar sein!<br />
Armin Schwibach<br />
www.komma-magazin.de, mm-Verlag<br />
Aachen, Tel. 0241/60911-0<br />
Glauben erleben<br />
Schweigen und ein regungsloses<br />
Gegenüberstehen. Dann drehte<br />
sich der Mann langsam um und<br />
ging die Treppe hinunter. Der<br />
Kampf hatte aufgehört.<br />
Ich sah in dem gewaltlosen, ruhigen<br />
Ende ein Eingreifen Gottes,<br />
ebenso in meiner „Rettung“.