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AFOS-Partner in Nigeria<br />
LAPO erhält als erste NGO eine nationale Mikrofinanz-Banklizenz<br />
Seit 2007 berät die von <strong>BKU</strong>-<br />
Mitgliedern gegründete AFOS-<br />
Stiftung die nigerianische Mikrofinanzinstitution<br />
LAPO<br />
(Lift Above Poverty Organization).<br />
Nach 18 Monaten der<br />
Konsolidierung in Folge der Finanzmarktkrise<br />
ist dieser<br />
Partner wieder auf der Erfolgsspur.<br />
Zu Beginn der Partnerschaft in<br />
2007 hatte LAPO 100 000 Kunden<br />
und war eine der sechs größten<br />
NGO-Mikrofinanzinstitutionen Nigerias.<br />
Heute zählt die bislang einzige<br />
lizensierte national operierende<br />
Mikrofinanzbank mehr als<br />
350 000 Kunden und wächst bei allen<br />
Schlüsselindikatoren im oberen<br />
zweistelligen Bereich.<br />
Jeder sechste Afrikaner lebt in Nigeria<br />
mit seinen 150 Millionen Einwohnern.<br />
Trotz seines Öl- und<br />
Gasreichtums ist das Land geprägt<br />
von Massenarmut, Bildungsund<br />
Gesundheitsnotstand, Korruption,<br />
ethnischen Konflikten und<br />
mangelnder Regierungs- und Unternehmensethik.<br />
Hier einen Partner<br />
zu finden, der ethisch korrekt<br />
und zugleich hoch professionell arbeitet,<br />
gleicht der Suche nach der<br />
Nadel im Heuhaufen. Mit LAPO<br />
und seinem Gründer und CEO<br />
Godwin Ehigiamusoe haben wir<br />
diesen Partner gefunden.<br />
Mit dem Wandel von der NGO<br />
zur Bank wurde auch der Aufsichtsrat<br />
neu besetzt, um Bank- beziehungseiseMikrofinanzexpertise<br />
sicherzustellen und personelle<br />
Verflechtungen zu vermeiden.<br />
Außerdem wurde aus Indien ein in<br />
Oxford promovierter Finanzdirektor<br />
mit 15 Jahren internationaler<br />
Mikrofinanzerfahrung angestellt.<br />
Und die Jahresabschlüsse<br />
werden künftig durch die internationaleWirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Deloitte erstellt.<br />
Mit der nationalen Banklizenz<br />
können jetzt auch Spareinlagen<br />
Aus den Arbeitskreisen<br />
Ehrung für einen AFOS-Partner: der Gründer der Mikrofinanzorganisation<br />
LAPO, Godwin Ehigiamusoe (re.), erhielt vom Gründer<br />
des Davoser Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab (li.), den Africa-<br />
Award 2010 der Schwab-Foundation for Social Entrepreneurship.<br />
von Nicht-Kreditkunden hereingenommen<br />
werden, was eine günstigere<br />
Refinanzierung erlaubt.<br />
Dieser Kostenvorteil ermöglicht<br />
die Expansionsstrategie im muslimischen<br />
Norden des Landes sowie<br />
im anglophonen Westafrika<br />
und wird außerdem den Kunden<br />
über niedrigere Kreditzinsen weitergereicht.<br />
Kürzlich wurden die sechs<br />
„Clients´ Protection Principles“<br />
eingeführt: zur Vermeidung von<br />
Überschuldung, zur transparenten<br />
und verantwortlichen Preisbildung,<br />
zu angemessenen Tilgungspraktiken,<br />
zum ethischen<br />
Mitarbeiterverhalten, zur Verfolgung<br />
von Beschwerden und zum<br />
Kundendatenschutz.<br />
Diese Maßnahme wurde flankiert<br />
durch die Mitgliedschaft bei „Microfinance<br />
Transparency“ (zur<br />
Einhaltung internationaler Standards<br />
bezüglich Kundentransparenz,<br />
effektiven Zinssätzen und<br />
Gebühren) und den automatischen<br />
Abschluss einer günstigen Kreditrisikoversicherung.<br />
Die Bank trägt auch Sozialverant-<br />
wortung. Alleine in 2010 erhielten<br />
100 weitere Kinder von LAPO-<br />
Kunden Stipendien für die Sekundarstufe.<br />
Denn der typische LAPO-<br />
Kunde muss üblicherweise seine<br />
Kinder nach der Grundschule von<br />
der Schule nehmen.<br />
Seit den 1990er Jahren wurden gerade<br />
durch den Evangelischen<br />
Entwicklungsdienst (EED) immer<br />
wieder große Sozialprojekte<br />
mitfinanziert. Künftig sollen, soweit<br />
es die Ertragslage der Bank<br />
erlaubt, insbesondere die Akademie<br />
und das Programm für Ländliche<br />
Entwicklung ausgebaut werden.<br />
Denn hier können wohl die nachhaltigsten<br />
Entwicklungserfolge<br />
erzielt werden.<br />
Im Auftrag von AFOS hatte die<br />
Sparkassendirektorin Barbara Hagelschuer<br />
über vier Monate in Lagos<br />
verbracht, um das „grass root“<br />
Mikrofinanzgeschäft vor Ort zu erleben<br />
und um LAPO bei Herausforderungen<br />
wie dem Aufbau des<br />
Klein- und Mittelstandskundengeschäftes<br />
zu unterstützen.<br />
Bernhard Vester<br />
Kontakt: b.vester@sa-ve.com<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 4 2010 23