Schweinezucht in Gommla bei Greiz
Schweinezucht in Gommla bei Greiz
Schweinezucht in Gommla bei Greiz
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<strong>Schwe<strong>in</strong>ezucht</strong> <strong>in</strong> <strong>Gommla</strong> <strong>bei</strong> <strong>Greiz</strong><br />
Nordwestlich von <strong>Greiz</strong> bestand bereits <strong>in</strong> der LPG Daßlitz e<strong>in</strong>e <strong>Schwe<strong>in</strong>ezucht</strong> zur Mastläuferproduktion.<br />
Als dieser Betrieb sich auf 600 Sauen erweitern wollte, kam es zur Bildung<br />
e<strong>in</strong>er Zwischengenossenschaftlichen E<strong>in</strong>richtung (ZGE). Insgesamt acht Genossenschaften (u.<br />
a. aus den Orten Daßlitz, Naitschau, Wellsdorf, Erbengrün - heute alles Ortsteile von Langenwetzendorf<br />
- Moschwitz und Wittchendorf) gliederten ihre Schwe<strong>in</strong>eproduktion aus und<br />
bauten am nordöstlichen Ortsrand von <strong>Gommla</strong> als ZGE Läuferproduktion <strong>Greiz</strong>-<strong>Gommla</strong><br />
geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e 1000er Sauenanlage nach e<strong>in</strong>em Projekt von Landbau Gera. Die Erstbelegung<br />
erfolgte ab 1.11.1973 mit Zuchtsauen aus den Betrieben Niederzimmern (Kreis Weimar),<br />
Remptendorf, Eisenberg und Niederpöllnitz. Nach voller Belegung der 2. Ausbaustufe<br />
erfolgte eigene Reproduktion nach dem Pr<strong>in</strong>zip der Rotationskreuzung bzw. des Komb<strong>in</strong>ierten<br />
Kreuzungsverfahrens unter Anwendung der Künstlichen Besamung. Es gab zunächst e<strong>in</strong>en<br />
14-Tage, später den 7-Tage-Rhythmus mit e<strong>in</strong>em Verkauf von 300-400 Mastläufern pro<br />
Woche. Die abnehmenden Betriebe waren die LPG Wittchendorf, später die 24.000er-<br />
Mastanlage <strong>in</strong> Langenwetzendorf, zeitweise auch die Mast <strong>in</strong> Gera-Leumnitz. Der zuständige<br />
Schlachthof befand sich <strong>in</strong> <strong>Greiz</strong>.<br />
In der ZGE <strong>Gommla</strong> wurde der Eberstichprobentest für Besamungseber des VEB Tierzucht<br />
Gera <strong>in</strong> bedeutendem Umfang durchgeführt. Durch das Zuchtprogramm der Anlage konnten<br />
Eber der Rassen DE, Lc und vor allem Schwerfurter Fleischrasse (bis 1985 L<strong>in</strong>ie 150 genannt)<br />
angepaart werden. Die Mast erfolgte <strong>in</strong> Langenwetzendorf - teilweise auch <strong>in</strong> Gera-<br />
Leumnitz - , die Schlachtung und Datenerfassung <strong>in</strong> den Schlachthöfen <strong>Greiz</strong> bzw. Gera. Das<br />
betraf jährlich 80 bis 100 Ebernachkommenschaften.<br />
Daneben betrieb die ZGE noch das Objekt Bretmühle im Tal der Weißen Elster mit 200<br />
Stuten des edlen Warmblutes (heute Deutsches Reitpferd). Von 100 wurde Serum für die<br />
Prolosanherstellung gewonnen, das ja als Medikament besondere Bedeutung zur Brunst<strong>in</strong>duktion<br />
<strong>bei</strong> Sauen hatte.<br />
Nach der Wende wandelte sich die ZGE zunächst <strong>in</strong> die LPG Tierproduktion <strong>Greiz</strong>--<br />
<strong>Gommla</strong> und 1992 <strong>in</strong> die Suimax Mastläuferproduktions- u. Handelsgesellschaft mbH &<br />
Co. Verwaltungs-KG. Im Rahmen von Rekonstruktionsmaßnahmen wurden neue<br />
Güllebecken errichtet und mit Häckselstrohabdeckung versehen. Wegen des ger<strong>in</strong>gen<br />
Abstandes zur Ortsbebauung gab man zwei ortsnahe Ställe auf und konzentrierte sich auf die<br />
anderen. Gebäudeteile. Die Gülle fuhr die Agrargenossenschaft Daßlitz ab.<br />
Neben der normalen Mastferkelproduktion übernahm <strong>Gommla</strong> im Rahmen der Mitgliedschaft<br />
im Thür<strong>in</strong>ger <strong>Schwe<strong>in</strong>ezucht</strong>- und Produktionsverband e. V. Aufgaben der Herdbuchzucht. Es<br />
begann 1990 mit dem Zukauf von Pietra<strong>in</strong>sauen von Georg Gaill<strong>in</strong>ger aus Schierl<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />
Niederbayern und später aus Württemberg von der GbR Weber <strong>in</strong> Niederstetten-Streichenthal.<br />
Darauf wurde e<strong>in</strong>e Stammherde dieser Rasse von zunächst 20, später 30 Sauen aufgebaut und<br />
die Aufzucht von Pi- sowie HaPi-Ebern für die Endstufe betrieben. 1993 bis 1998 gab es noch<br />
e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Hampshire-Herde <strong>in</strong>sbesondere für die Zucht von PiHa-Ebern. Des weiteren<br />
entstand nach Zukauf aus Langenbernsdorf <strong>in</strong> Sachsen (1992/93) e<strong>in</strong>e DLStammherde von<br />
zuletzt 100 Sauen mit Beteiligung am Prüfprogramm des Verbandes.
Entwicklung des Herdbuchbestandes <strong>in</strong> <strong>Gommla</strong><br />
Rasse 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998<br />
Pi 25 30 34 17 20 23 0<br />
Ha 2 2 4 6 11 0<br />
DL 15 61 106 83 0<br />
Entwicklung von Ergebnissen der betrieblichen Eigenleistungsprüfung:<br />
DL-Eber DL-Sauen<br />
Jahr Anzahl LTZ SPD MD MFA Anzahl LTZ SPD MD MFA<br />
1994 4 627 16,1<br />
1995 8 701 12,5 50,6 56,3<br />
1996 7 705 14,6 53,9 55,5<br />
1997 18 656 12,7 54,5 57,0<br />
1998 9 706 15,7 54,6 55,0<br />
Pi-Eber Pi-Sauen<br />
Jahr Anzahl LTZ SPD MD MFA Anzahl LTZ SPD MD MFA<br />
1994 16 565 7,9 65,8<br />
1995 2 644 6,6 67,7 64,3 14 573 5,9 64,0 63,9<br />
1996 6 544 7,2 64,2 63,1 19 517 5,8 63,5 63,9<br />
1997 11 552 8,6 67,4 62,7 11 509 6,9 68,8 64,2<br />
1998 1 545 7,1 66,3 62,8<br />
Kreuzungseber (HaxPi und PixHa) Ha-Eber<br />
Jahr Anzahl LTZ SPD MD MFA Anzahl LTZ SPD MD MFA<br />
1994 26 608 11,4 62,7 1 546 8,8 51,9<br />
1995 64 589 8,7 62,2 62,2<br />
1996 104 631 8,7 62,2 61,6 8 602 11,5 59,3 58,9<br />
1997 53 665 9,5 61,0 61,0<br />
1998 23 631 10,6 62,0 59,7<br />
Die Fruchtbarkeitsleistungen <strong>bei</strong>m DL <strong>in</strong> <strong>Gommla</strong> nach den Jahresabschlüssen lag wie folgt:<br />
Jahr Sauen Würfe dar. Wurffolge LGF/W AUF/W LGF/S.J. AUF/S.J Verl.<br />
1993 3,0 6 1 2,00 12,5 10,3 25,0 20,7 17,3<br />
1994 17,5 34 16 1,94 10,35 8,94 20,1 17,4 13,6<br />
1995 67,0 149 7 2,22 10,34 9,43 23,0 21,0 8,8<br />
1996 105,5 244 91 2,32 10,09 9,27 23,45 21,5 8,2<br />
1997 111,0 278 33 2,50 10,60 9,5 26,6 23,8 10,5<br />
1998 56 10,36 9,6
Die Fruchtbarkeitsleistungen <strong>bei</strong>m Pi <strong>in</strong> <strong>Gommla</strong> nach den Jahresabschlüssen lag wie folgt:<br />
Jahr Sauen Würfe dar. 1. Wurffolge LGF/W AUF/W LGF/S.J. AUF/S.J Verl.<br />
1993 23,5 45 9 1,91 9,2 10,0 17,6 19,1 8,5<br />
1994 30,0 53 & 1,77 10,34 9,6 18,3 16,9 7,3<br />
1995 24,0 59 5 2,46 10,56 9,42 26,0 23,2 10,8<br />
1996 22,5 54 11 2,40 10,30 8,93 24,7 21,4 13,3<br />
1997 26,5 64 18 2,42 10,06 8,9 24,3 21,5 11,5<br />
1998 15 9,4 9,1 3,5<br />
E<strong>in</strong>ige Eber der Deutschen Landrasse aus der Zucht <strong>Gommla</strong><br />
Name, Nr. ZEA Geb. Vater Zuchtwert Nachkommen<br />
Erst-ZW 2006 LPA Rz Krz<br />
Camsiton 229357 30.09.93 Camsito 229314 Top 137 60 16 / 10 277 141<br />
Torpedo 229383 16.08.94 Tormann 229153 93 56 151 5 32<br />
Tor<strong>in</strong>o 229384 16.08.94 Tormann 229153 90 61 5 / 5 25 19<br />
Tory 229385 19.08.94 Tormann 229153 106 69 13/7 205 131<br />
Narzist 229411 07.04.95 Narstar 229366 Top 114 65 45 / 23 334 703<br />
Torgrimm 229416 07.07.95 Tormann 229153 107 104 19 / 14 83 5<br />
Ampel 229417 19.07.95 Amigos 229359 70 60 23 / 20 198 162<br />
Nautik 229459 03.07.96 Nathan 229299 60 9 / 9 71 44<br />
Torgon 229460 17.07.96 Torgrimm 229416 Top 116 70 52 / 28 222 210<br />
Torondo 229461 ZEA 18.08.96 Torgrimm 229416 Kör. 118 86<br />
Torock 229463 25.07.96 Torgrimm 229416 Top 144 106 34 / 11 235 62<br />
Nathor 229465 03.07.96 Nathan 229299 84 65 3<br />
Corund 229504 25.06.97 Coco 100090 Kör. 130 69 12/ 9 183 9<br />
Torgau 229508 ZEA 21.08.97 Torgon 229460 Kör. 135 92 25/ 9 95 9<br />
Paulaner 229511 ZEA 14.06.97 Pause1 229460 Kör. 119 62 11<br />
Torpal 229517 ZEA 08.10.97 Torock 229463 Kör. 121 96
E<strong>in</strong>ige Eber der Rasse Pietra<strong>in</strong> aus der Zucht <strong>Gommla</strong><br />
Name, Nr. Geb. Vater Zw Nachk.<br />
Erst-Zw 2006 LPA SPT<br />
Dalli 867076 07.10.90 Dallas 867001 91 88 12/12<br />
Florian 867088 26.02.91 Florist 867026 101 87<br />
Flor 867089 26.02.91 Florist 867026 113 140 15/10<br />
Florett 864076 21.04.91 Florist 867074 88 93 8/8<br />
Waffel 864178 23.05.92 Wanko 867079 102 108 21-76<br />
Wastel 864180 14.06.92 Wanko 867079 99 97 11/10<br />
Wanja 864181 20.06.92 Wanko 867079 Top 108 108 8/8<br />
Felix 864335 19.05.94 Fetzer 864159 106 120 7/7<br />
Fesch 864336 19.05.94 Fetzer 864159 94<br />
Dokar 864424 24.03.95 Doktor 864316 88 93 7/7<br />
Stern 864466 21.07.95 Stereo 864252 (165) 4-6<br />
Cäsar 864531 19.07.96 Cross 864429 82 91 18/13<br />
Conti 864598 13.12.96 Cross 864429 89 91 12/12<br />
Der Zuchtbetrieb <strong>Gommla</strong> wurde 1994 für se<strong>in</strong>e mehrjährigen züchterischen Leistungen mit<br />
dem Staatsehrenpreis des Thür<strong>in</strong>ger M<strong>in</strong>isteriums für Landwirtschaft, Naturschutz und<br />
Umwel<br />
t ausgezeichnet.<br />
Im Jahre 1998 übernahm die Uthlebener Qualitätsschwe<strong>in</strong>e GmbH und Co. KG die Mehrheit<br />
der Suimax mit folgenden Wirkungen:<br />
- die Herdbuchzuchtaufgaben <strong>bei</strong> DL, Pi und Ha wurden e<strong>in</strong>gestellt;<br />
- das Hauptprofil blieb die Mastferkelproduktion; durch zwischenbetriebliche<br />
Spezialisierung konnte der neue Mastbetrieb bereits Babyferkel aus <strong>Gommla</strong><br />
abnehmen,<br />
- die Sauerkapazität wurde 2.500 Stück erhöht,<br />
- die eigene Reproduktion stellte man auf Zukauf um: zunächst aus Niederpöllnitz<br />
(besonders während der Aufstockung), dann auf dänische Genetik,<br />
- Endstufeneber waren Pi, Du und Du-blutige Kreuzungseber,<br />
- Spermabezug wurde <strong>bei</strong>m TSPV e<strong>in</strong>gestellt, erfolgte von auswärtigen Stationen und<br />
als Standortbesamung,<br />
- <strong>Gommla</strong> verblieb noch bis 2003 im TSPV,<br />
- Wechsel <strong>in</strong> der Leitung der Anlage und <strong>bei</strong>m übrigen Personal ,<br />
- Inzwischen wieder eigene Reproduktion (Kernherde Dän Landrasse),<br />
- Ab 2007 Übernahme durch van Asten Nordhausen, Umstellung auf<br />
holländische Genetik vorgesehen.
E<strong>in</strong>ige Personen ab 1999<br />
Geschäftsführer <strong>in</strong> Uthleben Hermann König (Nordhauser) bis 2007<br />
Van Asten (Nordhausen) ab 2007<br />
Anlagenleiter <strong>in</strong> <strong>Gommla</strong> Wolfgang Wehl<strong>in</strong>g (1998 - 2001)<br />
- Stellvertreter Bernd Weißenborn (1998/1999)<br />
Jens Liek (2001- 2003), Wolfgang Schubert,<br />
Gudrun König (bis 2007)<br />
Hartmut Boettcher, 99423 Weimar;<br />
Bernd Grimm, 07980 Berga / Elster;<br />
Albert Heydrich, 07973 <strong>Greiz</strong>-<strong>Gommla</strong><br />
Susanne Schneider, TSPV;<br />
(2006, 2007)