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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Mit in der Maschine, die vom Luftstützpunkt Andrews gestartet war, saß Dr.<br />

Woodrow Lowell von Lawrence-Livermore, ein bärtiger, bulliger Mann, den<br />

seine Freunde wegen seiner Haarfarbe "Red" nannten. Lowell hatte sechs<br />

Stunden in Denver die Schadenscharakteristika untersucht.<br />

"Ich habe eine Frage", sagte <strong>Jack</strong> zu ihm. "Warum waren die Einschätzungen<br />

der Sprengleistung so falsch? Wir hätten fast den Russen die Schuld gegeben."<br />

"Schuld war der Parkplatz", erklärte Lowell. "Er war asphaltiert. Die Energie<br />

der Bombe setzte verschiedene komplexe Kohlenwasserstoff-Verbindungen<br />

aus der Oberschicht frei und entzündete sie - das wirkte wie eine riesige<br />

Aerosolbombe. Zudem schmolz der Schnee blitzartig, und der Wasserdampf<br />

führte zu einer Reaktion, die weitere Energie freisetzte. <strong>Das</strong> Resultat: eine<br />

Flammenfront, die doppelt so groß war wie der nukleare Feuerball, So etwas<br />

kann jeden irreführen. Anschließend verursachte die Parkplatzdecke einen<br />

weiteren Effekt: Sie strahlte ihre Restwärme sehr rasch ab. Kurz: die Energiesignatur<br />

war sehr viel größer, als die tatsächliche Sprengleistung es rechtfertigte.<br />

So, und wollen Sie jetzt die schlechte Nachricht hören?" fragte Lowell.<br />

"Meinetwegen."<br />

"Die Bombe verpuffte nur."<br />

"Was meinen Sie damit?"<br />

"Ich will damit sagen, daß sie viel stärker hätte sein sollen. Warum, wissen wir<br />

nicht. Der Tritiumanteil der Rückstände war sehr hoch. Eigentlich war die<br />

Bombe auf eine zehnfach größere Sprengleistung konzipiert."<br />

"Damit wollen Sie sagen ...?"<br />

"Wenn dieses Ding richtig funktioniert hätte..."<br />

"Tja, wir hatten wirklich Glück."<br />

"Nun, wenn Sie das Glück nennen..."<br />

<strong>Jack</strong> verschlief den Großteil des Fluges.<br />

Die Maschine landete am nächsten Morgen in Beer Scheba. Vertreter des<br />

israelischen Militärs empfingen die Gäste. Die Presse hatte Wind von der Sache<br />

bekommen, maß ihr aber keine große Bedeutung bei und wollte auch nicht an<br />

einen streng bewachten israelischen Fliegerhorst heran. Vor dem VIP-Gebäude<br />

wartete Prinz Ali bin Scheich.<br />

"Hoheit." <strong>Jack</strong> neigte den Kopf. "Danke, daß Sie gekommen sind."<br />

"Hatte ich denn eine andere Wahl?" Ali gab <strong>Jack</strong> eine Zeitung.<br />

<strong>Ryan</strong> überflog die Schlagzeilen. "Ja, das konnte nicht lange geheim bleiben."<br />

"Es ist also wahr?"<br />

"Jawohl, Hoheit."<br />

"Und Sie haben es verhindert?"<br />

"Verhindert?" <strong>Ryan</strong> zuckte die Achseln. "Ich weigerte mich einfach - es war<br />

eine Lüge. Zu meinem Glück vermutete ich - nein, das stimmt nicht. <strong>Das</strong> erfuhr<br />

ich erst später. Ich wollte nur meinen Namen nicht mit so etwas in Verbindung<br />

bringen. Aber das ist ja jetzt unwichtig, Hoheit. Ich habe einiges zu tun. Wollen<br />

Sie uns helfen?"<br />

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