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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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Und dieser Typ soll heute noch nach Saudi-Arabien fliegen ...<br />

<strong>Das</strong> dürfen wir nicht zulassen ...<br />

Dieser Schwachkopf hatte keinen Ton gesagt, zu niemandem. Sonst hätte ich<br />

davon erfahren, dachte sie grimmig. So was wird als Scheißhausparole verbreitet.<br />

Vielleicht hatte er gar nichts von der Schwangerschaft gewußt. Konnte die<br />

kleine Blum so sauer auf Charlie sein? E. E. lächelte süffisant. Klar, warum<br />

nicht?<br />

Elliott griff nach dem Telefonhörer... und hielt kurz inne. Man rief den<br />

Präsidenten nicht wegen einer x-beliebigen Sache in seinem Schlafzimmer an.<br />

Und ganz besonders nicht, wenn man von einem Vorfall zu profitieren hoffte.<br />

Andererseits...<br />

Was würde der Vizepräsident sagen? Immerhin war Alden sein Protege und<br />

sittenstreng. Er hatte Charlie schon vor drei Monaten ermahnt, sich bei seinen<br />

Weibergeschichten zurückzuhalten. Tja, und nun hatte Alden die schlimmste<br />

politische Sünde begangen: Er war erwischt worden, mit der Hand im Honigtöpfchen.<br />

E. E. lachte hart auf. Der Schwachkopf hat sich nicht entblödet, eine<br />

Hupfdohle aus dem Seminar zu bumsen! Und so was will dem Präsidenten<br />

sagen, wie die Staatsgeschäfte zu führen sind. Diese Vorstellung löste fast ein<br />

spitzes Kichern aus.<br />

Nun denn, erst mal zur Schadensbegrenzung.<br />

Die Feministinnen würden natürlich ausrasten und die Dummheit der kleinen<br />

Blum, die die angeblich ungewollte Schwangerschaft nicht auf emanzipierte<br />

Art geregelt hatte, ignorieren. Ihr Bauch gehörte schließlich ihr. In den<br />

Augen der Emanzen war Alden, der ausgerechnet für einen angeblich profeministischen<br />

Präsidenten arbeitete, ein mieser Pascha, der eine "Schwester"<br />

ausgenutzt hatte.<br />

Es war auch zu erwarten, daß die Abtreibungsgegner aufheulten - noch<br />

lauter sogar. Diese Gruppe hatte kürzlich einen intelligenten Schachzug gemacht<br />

- für E. E. ein wahres Wunder - und zwei stockkonservative Senatoren<br />

eine Gesetzesvorlage einbringen lassen, die Väter zwang, für ihre uneheliche<br />

Nachkommenschaft zu sorgen. Wenn man die Abtreibung schon verbot - das<br />

war selbst diesen Neandertalern aufgegangen -, mußte jemand für die unerwünschten<br />

Kinder aufkommen. Außerdem hatte sich dieser Verein mal wieder<br />

die Moral auf die Flagge geschrieben und die Fowler-Administration schon<br />

mehrmals heftig attackiert. Für die radikale Rechte war Alden von nun an<br />

nichts anderes als ein verantwortungsloser Lüstling - zum Glück ein weißer ­<br />

in einer Regierung, die ihr sowieso zuwider war.<br />

E. E. überdachte einige Minuten lang alle Aspekte, zwang sich dazu, die<br />

Optionen leidenschaftslos abzuschätzen und den Fall auch von Aldens Gesichtspunkt<br />

aus zu sehen. Was konnte er tun? Die Vaterschaft abstreiten? <strong>Das</strong><br />

würde ein Gentest, dem sich zu unterziehen Alden vermutlich nicht den<br />

Mumm hatte, klären. Und wenn er Farbe bekannte... nun, heiraten konnte er<br />

die Kleine, die laut Zeitung erst vierundzwanzig war, wohl kaum. Zahlte er<br />

Unterhalt, gestand er damit einen groben Verstoß gegen die Standesehre, denn<br />

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