Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller
Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller
"Ich glaube schon." "Stellen Sie mich durch und bleiben Sie am Apparat." "Wird gemacht." Aus dem Vorzimmer des Botschafters meldete sich eine Frau. "CIA-Zentrale. Ich muß sofort den Botschafter sprechen." "Sicher." Diese Frau läßt sich nicht aus dem Konzept bringen, dachte Ryan. "Ja, was kann ich für Sie tun?" "Mr. Ambassador, hier Jack Ryan, stellvertretender Direktor der CIA -" "Sie sprechen über eine offene Leitung." "Weiß ich! Jetzt hören Sie zu. Zwei Personen treffen mit einem Flug der American Airlines aus Miami in Mexico City ein. Sie müssen festgenommen und so rasch wie möglich hierher zurückgebracht werden." "US-Bürger?" "Nein, wir halten sie für Terroristen." "Sie müßten aber erst vor ein mexikanisches Gericht gestellt werden und -" "Dazu ist keine Zeit!" "Ryan, Brachialmethoden lassen sich die Leute hier nicht bieten." "Mr. Ambassador, ich bitte Sie, sofort den mexikanischen Präsidenten anzurufen und um seine Unterstützung zu bitten - es geht hier um Leben und Tod, klar? Wenn er nicht sofort zustimmt, bitte ich Sie, ihm folgendes zu sagen schreiben Sie sich das auf. Richten Sie ihm aus, wir seien über seine Altersversorgung informiert. Verstanden? Drücken Sie sich genau so aus: Wir sind über seine Altersversorgung informiert." "Was bedeutet das?" "Das bedeutet, daß Sie diese exakte Formulierung zu benutzen haben, verstanden?" "Hören Sie, solche Spiele mißfallen mir, und -" "Mr. Ambassador, wenn Sie meine Anweisungen nicht exakt befolgen, lasse ich Sie von einem meiner Leute bewußtlos schlagen. Den Anruf erledigt dann der Stationschef." "So können Sie mir nicht drohen!" "Aber doch. Und wenn Sie mir nicht glauben, stellen Sie mich ruhig auf die Probe." "Langsam, Jack", mahnte Goodley. Jack wandte den Blick vom Telefon. "Verzeihung, Sir. Die Lage hier ist sehr gespannt, weil in Denver eine Atombombe losging, und dies könnte unsere beste Spur sein. Aber wir haben jetzt keine Zeit für Details. Bitte spielen Sie mit." "Na gut." Ryan atmete erleichtert aus. "Okay, richten Sie ihm bitte auch aus, daß einer meiner Leute, ein Mr. Clark, in wenigen Minuten ins Büro der Flughafensicherheit kommt. Mr. Ambassador, ich kann die Wichtigkeit dieses Falles nicht genug betonen. Bitte handeln Sie sofort." "Ja. Und Sie beruhigen sich besser", riet der Karrierediplomat. 716
"Wir bemühen uns, Sir. Bitte weisen Sie Ihre Sekretärin an, mich wieder mit dem Stationschef zu verbinden. Ich danke Ihnen." Ryan schaute zu Goodley hinüber. "Geben Sie mir ruhig eins auf den Deckel, wenn Sie es für notwendig halten, Ben." Nun meldete sich Clark wieder. "John, wir faxen Ihnen Bilder der beiden und ihre Namen und Sitznummern. Ehe Sie zugreifen, stimmen Sie sich mit dem Chef der Flughafensicherheit ab. Ist Ihre Maschine noch da?" "Ja." "Wenn Sie die beiden geschnappt haben, bringen Sie sie an Bord und so rasch wie möglich hierher." "Wird gemacht, Jack." Ryan unterbrach diese Verbindung und ging wieder an die Leitung zu Murray. "Faxen Sie die Daten an unseren Stationschef Mexiko. Ich habe zwei gute Agenten vor Ort, Clark und Chavez." "Clark?" fragte Murray, als er Pat O'Day die Unterlagen für den Telekopierer reichte. "Der Mann, der -" "Genau." "Ich wünsche ihm Glück." Das taktische Problem war komplex. Dubinin hatte eine U-Jagd-Maschine über sich und konnte sich keinen einzigen Fehler leisten. Irgendwo vor ihm lag ein amerikanisches Raketen-U-Boot, das zu versenken er entschlossen war. Er hatte den Befehl, sich zu verteidigen, und war mit einer scharfen Waffe angegriffen worden. Das änderte die Lage drastisch. Eigentlich sollte er das Oberkommando der Flotte über Funk um Instruktionen bitten oder ihm wenigstens seine Absichten bekanntgeben, aber angesichts des feindlichen Flugzeugs über ihm war Auftauchen Selbstmord. Er war heute schon einmal knapp dem Tod entronnen und wollte das Schicksal nicht noch einmal herausfordern. Die Attacke auf die Admiral Lunin konnte nur bedeuten, daß die Amerikaner einen Angriff auf sein Land planten. Sie hatten gegen ihr Lieblingsprinzip verstoßen - die Freiheit der Meere - und ihn in internationalen Gewässern angegriffen, ehe er nahe genug herangekommen war, um eine feindselige Handlung begehen zu können. Jemand mußte also annehmen, daß Krieg herrschte. Nun denn, dachte Dubinin. Das Schleppsonar des Unterseebootes hing nun tief unter der Kielebene, und die Sonarleute arbeiteten so konzentriert wie nie zuvor. "Kontakt", rief Leutnant Rykow. "Sonarkontakt in eins-eins-drei, eine Schraube... laut, klingt wie ein beschädigtes U-Boot." "Sind Sie auch sicher, daß es kein Überwasserkontakt ist?" "Absolut... Überwasserschiffe bleiben wegen des Sturmes weiter südlich. Das Geräusch ist definitiv charakteristisch für einen Atomantrieb... aber laut, als wäre etwas schadhaft... driftet nach Süden, Richtung nun eins-einsfünf." 717
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mit dem Stationschef zu verbinden. Ich danke Ihnen." <strong>Ryan</strong> schaute zu<br />
Goodley hinüber. "Geben Sie mir ruhig eins auf den Deckel, wenn Sie es für<br />
notwendig halten, Ben."<br />
Nun meldete sich Clark wieder.<br />
"John, wir faxen Ihnen Bilder der beiden und ihre Namen und Sitznummern.<br />
Ehe Sie zugreifen, stimmen Sie sich mit dem Chef der Flughafensicherheit<br />
ab. Ist Ihre Maschine noch da?"<br />
"Ja."<br />
"Wenn Sie die beiden geschnappt haben, bringen Sie sie an Bord und so<br />
rasch wie möglich hierher."<br />
"Wird gemacht, <strong>Jack</strong>."<br />
<strong>Ryan</strong> unterbrach diese Verbindung und ging wieder an die Leitung zu<br />
Murray. "Faxen Sie die Daten an unseren Stationschef Mexiko. Ich habe zwei<br />
gute Agenten vor Ort, Clark und Chavez."<br />
"Clark?" fragte Murray, als er Pat O'Day die Unterlagen für den Telekopierer<br />
reichte. "Der Mann, der -"<br />
"Genau."<br />
"Ich wünsche ihm Glück."<br />
<strong>Das</strong> taktische Problem war komplex. Dubinin hatte eine U-Jagd-Maschine<br />
über sich und konnte sich keinen einzigen Fehler leisten. Irgendwo vor ihm<br />
lag ein amerikanisches Raketen-U-Boot, das zu versenken er entschlossen<br />
war. Er hatte den Befehl, sich zu verteidigen, und war mit einer scharfen<br />
Waffe angegriffen worden. <strong>Das</strong> änderte die Lage drastisch. Eigentlich sollte er<br />
das Oberkommando der Flotte über Funk um Instruktionen bitten oder ihm<br />
wenigstens seine Absichten bekanntgeben, aber angesichts des feindlichen<br />
Flugzeugs über ihm war Auftauchen Selbstmord. Er war heute schon einmal<br />
knapp dem Tod entronnen und wollte das Schicksal nicht noch einmal herausfordern.<br />
Die Attacke auf die Admiral Lunin konnte nur bedeuten, daß die<br />
Amerikaner einen Angriff auf sein Land planten. Sie hatten gegen ihr Lieblingsprinzip<br />
verstoßen - die Freiheit der Meere - und ihn in internationalen<br />
Gewässern angegriffen, ehe er nahe genug herangekommen war, um eine<br />
feindselige Handlung begehen zu können. Jemand mußte also annehmen, daß<br />
Krieg herrschte. Nun denn, dachte Dubinin.<br />
<strong>Das</strong> Schleppsonar des Unterseebootes hing nun tief unter der Kielebene,<br />
und die Sonarleute arbeiteten so konzentriert wie nie zuvor.<br />
"Kontakt", rief Leutnant Rykow. "Sonarkontakt in eins-eins-drei, eine<br />
Schraube... laut, klingt wie ein beschädigtes U-Boot."<br />
"Sind Sie auch sicher, daß es kein Überwasserkontakt ist?"<br />
"Absolut... Überwasserschiffe bleiben wegen des Sturmes weiter südlich.<br />
<strong>Das</strong> Geräusch ist definitiv charakteristisch für einen Atomantrieb... aber<br />
laut, als wäre etwas schadhaft... driftet nach Süden, Richtung nun eins-einsfünf."<br />
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