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Clancy, Tom - Jack Ryan 05 - Das Echo aller

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"Kommt Ihnen das Gesicht bekannt vor?"<br />

"Der Mann sieht aus wie... Ismael Kati vielleicht? Den anderen kenne ich<br />

nicht."<br />

"Schnurrbart und Haar stimmen nicht", fand O'Day und wandte sich von<br />

seinem Telefon ab. "Außerdem sieht er zu mager aus. Fragen Sie mal beim<br />

Archiv an, ob neuere Daten über den Kerl vorliegen. Handeln wir lieber nicht<br />

übereilt."<br />

"Richtig." Murray griff nach dem Hörer.<br />

"Gute Nachrichten, Mr. President", meldete Borstein aus dem Berg Cheyenne.<br />

"Ein KH-11 wird gleich die zentrale Sowjetunion überfliegen. Dort wird es<br />

gerade hell, der Himmel ist zur Abwechslung einmal klar, und wir werden<br />

ICBM-Anlagen zu sehen bekommen. Programmiert haben wir den Satelliten<br />

bereits. NPIC sendet die Bilder in Echtzeit an uns und an Offutt."<br />

"Zu uns aber nicht", murrte Fowler. Camp David war für solche Übertragungen<br />

nicht eingerichtet; ein bemerkenswertes Versäumnis, wie Fowler fand.<br />

Die Signale gingen <strong>aller</strong>dings an den NEACP, den er hätte besteigen sollen, als<br />

sich die Chance bot. "Na gut, dann sagen Sie mir, was Sie sehen."<br />

"Wird gemacht, Sir. <strong>Das</strong> sollte sehr nützlich für uns sein", versprach Borstein.<br />

"Es geht los, Sir", sagte eine neue Stimme. "Sir, hier spricht Major Costello,<br />

NORAD Aufklärung. Der Zeitpunkt könnte nicht günstiger sein. Der Satellit<br />

wird dicht an vier Regimenter herankommen und auf einem Kurs von Süden<br />

nach Norden Schangis Tobe, Alejsk, Uschur und Gladkaja aufnehmen. Dort<br />

sind mit Ausnahme von Gladkaja, wo alte SS-11 stehen, SS-18 stationiert. Sir,<br />

Alejsk gehört zu den Basen, die eigentlich geschlossen werden sollten, aber<br />

noch immer..."<br />

Der Morgenhimmel über Alejsk war klar. Über dem Nordosthorizont wurde es<br />

hell, aber die Soldaten der strategischen Raketenstreitkräfte achteten nicht<br />

darauf. Sie lagen um Wochen hinter dem Zeitplan zurück und hatten nun den<br />

Befehl, den Rückstand wettzumachen. Daß solche Befehle praktisch unausführbar<br />

waren, tat nichts zur Sache. Neben jedem der 40 Raketensilos stand<br />

ein schwerer Sattelschlepper. Die SS-18 - die bei den Russen übrigens RS-20<br />

heißen, "Rakete, strategisch, Nr. 20" - waren über elf Jahre alt, und deswegen<br />

hatten sich die Sowjets auch bereit erklärt, sie abzuschaffen. Ihre Motoren<br />

verbrannten flüssigen Treibstoff, gefährliche, korrosive Substanzen - unsymmetrisches<br />

Dimethylhydrazin und Distickstofftetroxid -, die nur begrenzt als<br />

"lagerfähig" gelten konnten. Sie waren zwar stabiler als Flüssigwasserstoff und<br />

-Sauerstoff, die gekühlt werden mußten, aber auch hochgiftig und sehr reaktiv.<br />

Aus Sicherheitsgründen umgab man die Raketen mit Stahlhüllen, die wie<br />

gewaltige Gewehrpatronen in die Silos geladen wurden, um die empfindliche<br />

Elektronik vor den Chemikalien zu schützen. Daß sich die Sowjets überhaupt<br />

mit solchen Systemen abgaben, hatte seinen Grund nicht, wie amerikanische<br />

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